Die Verkündigung des Herrn

Lateinisch Annuntiatio Domini, auch Mariä Verkündigung, ist ein Fest im Kirchenjahr und zugleich die Bezeichnung für das im Lukasevangelium geschilderte Ereignis der Verkündigung durch den Engel Gabriel, dass die Jungfrau Maria den Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen und ihn gebären wird.
Das Fest am 25. März wird in vielen Konfessionen gefeiert.

Die Ankündigung wird zugleich als Moment der Empfängnis verstanden, nach dem biblischen Grundsatz: Wenn Gott spricht, geschieht, was er sagt.

In deutscher Übersetzung sagt der Engel zu Maria: „Ich grüße dich, Maria!“ Das im griechischen Urtext des Lukasevangeliums an dieser Stelle verwendete Wort χαιρε (chaire) bedeutet wörtlich: „Freue dich, sei froh“; dies war bei den alten Griechen der übliche Gruß. Der normale Gruß im Hebräischen war שלום („Schalom“)‚ was wörtlich „Frieden“ bedeutet. In der lateinischen Übersetzung des Lukasevangeliums wird hier das Wort Ave verwendet, dies bedeutet wörtlich ungefähr „es soll dir gut gehen“ und war ein üblicher Gruß bei den alten Römern.

Der Ort der Verkündigung in Nazareth soll das Haus von Maria und Josef gewesen sein. Dort befindet sich heute die Verkündigungsbasilika. Zentraler Verehrungsort ist eine kleine Grotte, die bereits im Jahr 383 einen Altar enthielt.

In den orthodoxen Kirchen zählt das Fest (unter dem griechischen Namen Εὐαγγελισμός bzw. Euangelismos, „Verkündigung der Frohbotschaft“) zu den zwölf Hauptfesten. Nach ihrer Tradition fand die Verkündigung am Brunnen statt.

Das Ave Maria nach Bibel

Das „Ave Maria“ setzt sich zusammen aus Bibelversen. Der Anrede des Engels an Maria, der Seligpreisung von Maria durch Elisabeth und dann müsste das einzige bekannte Gebet der Verstorbenen noch dazu kommen.


Das sieht es nach der katholischen Einheitsübersetzung 2016 so aus: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.  (Lukas 1,30) Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.  (Lukas 1,42) Wie lange zögerst du noch, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, Gericht zu halten und unser Blut an den Bewohnern der Erde zu rächen? (Offenbarung 6,10)


Das ist ein wenig anders als die Version der Westkirche: Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.


Oder der Ostkirche: Gottesgebärerin und Jungfrau, freue dich, hochbegnadete Maria, der Herr ist mit dir.
Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes, weil du den Retter unserer Seelen geboren hast.

Die Bitte um den Beistand in der Todesstunde wurde 1568 offiziell von Pius V. für die Westkirche ergänzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert