Eine Taufe ist die öffentliche Bekanntmachung, dass ein Mensch im Leben mit Jesus unterwegs sein will. Es ist so wie eine Hochzeit. Ich will mein Leben mit Jesus teilen, wir halten zusammen und sind füreinander da.
Was ist eigentlich der Hintergrund der Taufe?
„Baptizo“ (βαπτίζω) bedeutet: untertauchen und waschen. In Markus 7,4 wird dieser Begriff für das Reinigen der Becher und Krüge verwendet.
Zur Zeit vom Alten Testament kennt man keine Taufe, dafür aber verschiedene Arten der Reinigungen. Das Volk Israel reinigte und entsündigte alles mit Wasser, was kein Feuer vertrug (4.Mose 31,23).
Menschen gingen in die Mikwe, ein Tauchbad. Darin soll alles abgewaschen werden, was eine Begegnung mit Gott hindert.
In Hesekiel 36,25-27 sagt Gott: „Ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; …. 26 Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; …27 und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt.“
Mit Johannes dem Täufer wurde die Taufe eingeführt. Gott selbst gab Johannes den Auftrag zu taufen (Johannes 1,33).
Die Taufe des Johannes war ein Mikwe Ritual und drückte die Umkehr zu Gott aus. Mit der Taufe gaben die Menschen zum Ausdruck, dass sie ihre Verfehlungen bereuen, die Vergebung in Anspruch nehmen und nun mit Gott leben wollen. Sie waren nun bereit, den Messias zu empfangen.
In Matthäus 28,18-20 sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. 19 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Menschen, die von mir lernen, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe!“
Die Taufe ist der öffentliche Start eines Lebens mit Jesus. Es ist der Ausdruck einer Lebensgemeinschaft mit ihm.
Paulus schreibt im Brief an die Galater (3,27):
„Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen“.
Jesus ist wie ein Kleid, ein Schutz, Identifikation und Zugehörigkeit.
Eine Uniform zeigt an, ich gehöre dazu. Ich bin unterwegs im Auftrag von jemandem. Wenn wir zum Arzt gehen, erwarten wir nicht einen Mann im Handwerkerdress. Wenn die Feuerwehr kommt, dann zeigen ihre Kleider, dass diese Leute die Autorität haben zu handeln.
Die Taufe ist eine Besiegelung im doppelten Sinn: Einmal von Gott her. Gott sagt öffentlich: Du gehörst zu mir. Zum anderen vom Menschen her. Die Taufe ist ein öffentliches Bekenntnis: Ich gehöre zu Jesus und will von ihm lernen. In der Taufe wird unsere Entscheidung sichtbar und spürbar.
Ins Wasser gehen bedeutet: Aus mir selbst heraus kann ich nicht so leben, wie ich sein will. Darum bringe ich mein altes Leben ohne Gott „in den Tod“ und ertränke den alten Menschen. Alles, was meine Beziehung zu Jesus hindern will, soll weggespült werden.
Aus dem Wasser herauskommen bedeutet: Ich will mit und durch Jesus leben. Jesus hat jetzt das Sagen in meinem Leben. Mein Leben hat nun eine neue Zielrichtung. Nicht mehr von Gott weg, sondern zu Gott hin.
In der Taufe besiegeln wir die Lebensgemeinschaft mit Jesus, die nie mehr aufgelöst werden soll.
Die Taufe bringt zum Ausdruck, dass die Erlösung durch Jesus ein Geschenk von Gott ist, das wir für uns in Anspruch nehmen. Jesus schenkt mir neues ewiges Leben. Ich habe Anteil an seiner Auferstehung. Der Tod hat keine endgültige Macht mehr über mich. Ich bin von Jesus aufgenommen und angenommen. Ich bin sein Kind und kann mich jederzeit vertrauensvoll an ihn wenden.
Er gibt mir alles, was ich brauche. Er schenkt mir seinen Geist und alle Gaben, die jetzt gut für mich sind. Er prägt und verändert mich. Mit Jesus sind wir auf einem neuen Lebensweg. Wir rechnen mit Gottes Hilfe und nehme diese gern in Anspruch.