Die Taufe

Bei der Bekehrung entscheiden wir uns für Jesus. Bei der Taufe besiegeln wir die Lebensgemeinschaft, die nie mehr aufgelöst werden soll.

Das griechische Wort für taufen ist „baptizo“ und be­deutet: eintauchen, untertauchen, in Farbstoff tauchen, Was­ser schöpfen, vernichten (ertränken). Einmal wird dieser Begriff in der Bibel auch verwendet für das Waschen der Becher und Krüge (Mk 7,4). Der Begriff Taufe bedeutet untertauchen.

Im Alten Testament kennt man keine Taufe, dafür verschiedene Reinigungen. Abraham wäscht die Füsse von den drei Besuchern (1.Mo 18,4). Jakob entfernt die fremden Götter aus seinem Haus und ordnet an, dass sich alle reinigen und die Kleider wechseln sollen (1.Mo 35,2). Gott sagt zum Volk Israel, dass sie ihre Kleider waschen sollen, damit er ihnen begegnen kann (2.Mo 19,10). Aaron und seine Söhne mussten sich mit Wasser waschen (2.Mo 29,4), ebenso die Leviten (4.Mo 8,6). Das Volk Israel reinigte und entsündigte alles mit Wasser, was kein Feuer vertrug (4.Mo 31,23).

Eine „Taufe“ zur Heilung einer Krankheit

2.Kö 5,10 Elisa schickte einen Boten zu Naemann und ließ ihm sagen: Geh hin und bade dich siebenmal im Jor­dan! So wird dir dein Fleisch wieder hergestellt werden und rein sein. 2.Kö 5,14 Da stieg Naemann hinab und tauchte im Jordan sie­benmal unter nach dem Wort des Mannes Gottes. Da wurde sein Fleisch wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein.

Reinigung von Schuld durch die Vorstellung einer Waschung

Ps 51,4 Wasche mich völlig von meiner Schuld, und reinige mich von meiner Sünde!

Ps 51,9 Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee.

Aufforderung zur Reinigung von Gott:

Jes 1,16 Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun!

Jer 4,14  Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, da­mit du gerettet wirst!

Hes 36,25    Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von all euren Unreinhei­ten und von all eu­ren Götzen werde ich euch reini­gen. 26 Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer In­neres ge­ben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch weg­nehmen und euch ein fleischernes Herz geben. 27 Und ich werde meinen Geist in euer Inneres ge­ben; und ich werde machen, daß ihr in meinen Ord­nungen lebt und meine Rechtsbestimmungen be­wahrt und tut.

Die Taufe im Judentum

Die Proselyten (Heiden, die zum Judentum übertraten) mussten sich einer Beschneidung und einem rituellen Bad unterziehen und Gott ein Opfer bringen. Diese Art von Reinigung wurde in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts zum ersten Mal bezeugt.

Essner Bewegung (Religiöse Gemeinschaft bei Qumran)

Die Leute legten grossen Wert auf innere und äussere Reini­gung. Es ist umstritten, ob die Waschungen in irgendeiner Weise als Taufe klassifiziert werden können, da diese Reini­gungen ständig wiederholt wurden.

Die Taufe bei Johannes

Mit Johannes dem Täufer wurde die Taufe eingeführt. Für die Taufe des Johannes und für die christliche Taufe wird der gleiche Begriff verwen­det (baptizo). Die Taufe des Johannes drückte die Umkehr zu Gott aus. Durch die Taufe empfingen die Menschen Vergebung ihrer Sünden und sie waren bereit, den Messias zu empfangen. Johannes taufte in der Wüste (am Jordan) und pre­digte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden (Mk 1,4).

Warum taufte Johannes?

Johannes wollte, dass die Menschen in Israel ihren geistli­chen Zustand erkannten und sich auf Jesus den Messias vorbereiteten (Joh 1,31).

Woher kam die Idee einer Taufe?

Gott selber gab Johannes den Befehl zur Taufe.  „… der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft“ (Joh 1,33).

Was sagte Jesus zur Taufe des Johannes?

Denn ich (Jesus) sage euch: Unter den von Frauen Ge­borenen ist kein größerer Prophet als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reich Gottes ist größer als er. 29 Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner ga­ben Gott recht, indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen ließen (Lk 7,28). 

Die Taufe bei Jesus

Jesus kam von Naza­reth in Galiläa und wurde von Johannes im Jordan getauft (Mk 1,9). Anschliessend war Jesus mit seinen Jüngern in Judäa und diese tauften viele Menschen (Joh 3,22.26). Jesus selbst taufte nie­manden (Joh 4,2). Nachdem es die ersten Diskussionen über die Taufe gab, zog Jesus nach Galiläa (Joh 4,1-2).

Von Jesus wird vorausgesagt, dass er mit Feuer und Heiligem Geist tauft (Mt 3,11 / Joh 1,33). Jesus bezeichnet auch seinen Leidensweg und Tod als Taufe (Lk 12,50).

Ergebnis:

Jesus begann seinen öffentlichen Dienst mit der Taufe. Er be­kräftigte damit die Wichtigkeit der Taufe. Indem er sich tau­fen liess, anerkannte er die Schuld der Menschheit, die er tragen will.

Der Taufbefehl

Mt 28,18 Jesus sprach zu seinen Jüngern: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. 19 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, in­dem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch gebo­ten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollen­dung des Zeitalters.

Mk 16,15 Jesus sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. 16 Wer gläu­big geworden und getauft worden ist, wird errettet wer­den; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird ver­dammt werden.

Ergebnis:

Jesus hat seinen Jüngern die Taufe aufgetragen. Nach dem Zeug­nis des Neuen Testaments ist die Taufe Übereignung des Täuflings an Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstan­denen Herrn der Gemeinde und das Bekenntnis zu ihm. Sie be­deutet Todes- und Le­bensgemeinschaft mit ihm.

Nach Markus 16 gehört der Glaube und die Taufe zusammen. Eine Taufe ohne Glauben macht deshalb keinen Menschen zum Christen.

Die Geistestaufe

Apg 1,5 Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heili­gem Geist getauft werden nach nicht mehr vielen Tagen.

Apg 1,8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.

Der Begriff Geistestaufe meint den Geistesempfang. Dies ge­schieht normalerweise bei der Bekehrung und Wiedergeburt.

Am Anfang tritt meistens eine Geistesfülle auf. Sie muss ständig erneuert werden und ist nicht mit einer Geistestaufe zu verwechseln (vgl. dazu den Epheserbrief Kapitel 4 und 5).

Die Früchte des Geistes werden im Gal. 5,22 aufgezählt.

Die Taufe mit Feuer (Mt 3,11 / Lk 3,16 / 1.Korinther 3,13-15)

Darunter versteht man eine Zeit, in der man von allem, was uns geistlich hindert, gereinigt wird. Dieses Erleben kann sehr unterschiedlich sein und durch innere oder äussere Not gehen.

Die Taufe in den ersten Gemein­den

Am Anfang gehörten die Bekehrung und die Taufe sehr eng zu­sammen.

Apg 2,38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Verge­bung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des Hei­ligen Gei­stes emp­fangen. Apg 2,41 Die nun sein Wort aufnah­men, ließen sich taufen; und es wurden an jenem Tag etwa drei­tausend Seelen hinzugetan.

Apg 9,17 Ananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus – der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst -, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist er­füllt werdest. 18 Und sogleich fiel es wie Schuppen von sei­nen Au­gen, und er wurde sehend und stand auf und ließ sich taufen.

Apg 22,16 Und nun, was zögerst du? Steh auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst.

Apg 8,12 Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evange­lium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi verkün­digte, wurden sie getauft, sowohl Männer als Frauen.

Apg 8,36 Als sie aber auf dem Weg fortzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, da ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?

Gab es im Neuen Testament eine Kindertaufe?

Lydia: Apg 16,15 Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, daß ich an den Herrn gläubig sei, so kehrt in mein Haus ein und bleibt.

Der Gefängniswärter: Apg 16,33 Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er ließ sich taufen und alle die seinen sogleich.

Ergebnis:

Die Bibel macht keine Aussage zur Kindertaufe. Die Taufe folgt normalerweise der Busse und dem Glauben. Die Taufe ist ein äusserer Akt, der die innere Bekehrung sichtbar werden lässt. Ob der Glaube der Eltern auch die Taufe der Kinder er­möglicht, bleibt ungeklärt.

Wer handelt in der Taufe?

1.Petr 3,21 Das Gegenbild dazu errettet jetzt auch euch, das ist die Taufe – nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches, sondern die Bitte an Gott um ein gutes Gewissen -, durch die Auferstehung Jesu Christi.

Gal 3,27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft wor­den seid, ihr habt Christus angezogen 

Titus 3,5 Er errettete uns, nicht aus Werken, … sondern nach seiner Barm­herzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneue­rung des Heiligen Geistes.

Joh 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.

1.Kor 12,13 Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Skla­ven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt wor­den.

Kol 2,12 Wir sind mit ihm begraben in der Taufe, in ihm auch mitaufer­weckt durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.

Ergebnis:

Der Täufling ist in der Taufe passiv. Er wird getauft. Sich selber kann man nicht taufen.

„Die Taufe ist vielmehr Besiegelung im doppelten Sinne:

Einmal von Gott her. Darin ist sie zugleich eine öffentliche Be­sitzerklärung über dem Täufling.

Zum anderen vom Menschen her. Darin ist die Taufe zugleich sein öf­fentliches Bekenntnis zur Herrschaft Gottes“ (Klaus Bockmühl).

Deshalb soll die Taufe in der Gegenwart der eigenen Gemeinde vollzogen werden. Der Täufling bejaht damit die allgemeine Zugehörigkeit zur welt­weiten Gemeinde Christi, die er auch mit einer Mit­gliedschaft zu einer örtlichen Gemeinde bezeugen soll.

Die Taufe in der Kirchengeschichte

Ob die Taufe in der Urgemeinde ein blosser Aufnahmeritus war und erst in der hellenistischen (griechischen) Gemeinde zum Heilsmittel wurde, ist um­stritten. Die Kindertaufe ist zuerst bei Irenäus (ca. 140 – 202 n.Chr.) nach­weisbar (Abriss der Dogmatik, Horst Georg Pöhlmann S.214). Bis ins Jahr 311 wurden die Christen verfolgt. Wäh­rend dieser Zeit waren Kinder- und Erwachsenentaufe üblich.

Ab Konstantin (4.Jh) war der christliche Glaube eine aner­kannte Religion. Am 28. Feb. 380 n.Chr. wurde durch Theodosius der christliche Glaube zur Staatsreligion erklärt. Es ent­stand eine Staatskirche und die Religionsfreiheit wurde auf­gehoben. Jeder Staatsuntertan musste von nun an den katholischen Glau­ben annehmen. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Heiden ver­folgt. Die bür­gerlichen Rechte bekam man durch die Taufregistrie­rung. Deshalb verschwand die Grosstaufe auto-matisch im römi­schen Reich.

Paul Taine behauptet im Rückblick auf die Geschichte: „Die Säuglingstaufe ist eine der Hauptursachen für den Niedergang des Christentums“ (S.38 Ist das Christentum bankrott?).

Der Glaube war auf einmal nicht mehr das Zen­trum des kirchli­chen Lebens. Die Kirche wurde für staatliche Zwecke missbraucht.

Auch die Reformation löste diese Verknüpfung von Staat und Kir­che nicht auf, da sie den Schutz des Staates brauchte.

Noch heute ist der Staat und die Kirche nicht ganz ent­flochten. Der Staat bildet die Theologen aus und treibt das Geld für die Kirchen ein. Die Kirchenpflege ist nicht eine rein innerkirchliche Angelegenheit. Sie ist eine staat­lich gewählte und eingesetzte Behörde.

Der Staat ist erst seit einigen Jahrzehnten unabhängig von der Kirche. So sind die heutigen bürgerlichen Rechte nicht mehr mit einer Kirchenmitgliedschaft verknüpft.

Zusammenfassung:

Für Jesus Christus bedeutete die Taufe  „Einigung mit uns Menschen“.   Für uns bedeutet die Taufe „Einigung mit Chri­stus“. Die Taufe ist ein Gehorsamsschritt gegenüber Gott.  Gott sel­bst hat die Taufe eingesetzt. Wenn wir uns nicht taufen las­sen wollen, ist es Ungehorsam gegenüber Gottes Anweisung. Die Taufe folgt normalerweise der Busse und dem Glauben. Die Taufe ist in der Bibel ein äusserer Akt, der die innere Be­kehrung sichtbar werden lässt. Im Neuen Testament gehört beides eng zusam­men. In der Taufe wird unser Willensentschluss sichtbar und fühl­bar. Es ist ähnlich wie beim Abendmahl, ausser dass eine Taufe eine einmalige Handlung ist.

Die Glaubenstaufe ist die am besten bezeugte Taufe im Neuen Testament und wurde bis ins 4.Jh. vollzogen. Mit der Reformation und der Möglichkeit, die Bibel selber zu lesen, wurde die Glaubenstaufe von einigen wieder vollzogen. Durch die historisch kritische Forschung wurde die Glaubenstaufe wie­der neu als „biblische Taufe“ entdeckt.

 Was ist eine „Wiedertaufe“?

Darunter versteht man ein zweites Taufen. Einige lehnen es aufgrund von Eph 4,5 strikte ab. Eph 4,5 Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. Diese Bibelstelle kann so verstanden werden, dass man sich nur einmal taufen soll oder dass es nicht verschiedene Taufen gibt, die uns in eine höhere Stufe geistlichen Lebens führen. Eine Wiedertaufe im wörtli­chen Sinn entspricht nicht der biblischen Lehre.

Aber vergleiche Apg 19,5: Als sie es aber gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen; 

Vorher waren sie schon getauft in der Taufe des Johannes.  Die Taufe kann als Glaubenstaufe nochmals vollzogen werden, wenn die erste Taufe aus irgend einem berechtigten Grund nicht als Taufe angenommen werden kann.

Gründe:

Ich kann die Taufe mit dem stellvertretenden Glauben der Eltern nicht als biblisch anse­hen, weil ich vor Gott selber für mein Leben verantwort­lich bin.

Die im Neuen Testament beschriebenen Taufen setzen immer den Glauben voran. Zum Zeitpunkt der ersten „Taufe“ war ich aber noch nicht gläubig.

Die Taufe wurde damals einfach so gemacht, weil es üb­lich war. Die Taufe wurde persönlich aber nie angenommen und bestätigt (Eine Möglichkeit ist auch ein öffentliches Bekenntnis zur Kindertaufe).

Die Taufe ist ein Gehorsamsschritt und hat von mir selbst zu erfolgen.

Ergebnis: Die Kindertaufe und eine zweite Taufe können nur mit seelsorgli­chen Ar­gumenten begründet werden.

Die Taufe im Römerbrief (6,1-11):

Was bedeutet das nun für uns? Sollen wir etwa weitersündigen, damit Gott Gelegenheit hat, uns seine Barmherzigkeit und Liebe zu beweisen? Natürlich nicht!

Als Christen sind wir für die Sünde tot. Wie könnten wir da noch länger mit ihr leben? Oder wisst ihr etwa nicht, dass allem, die im Namen Jesu Christi getauft wurden, Anteil an seinem Tod haben? Durch die Taufe sind wir also mit Christus gestorben und begraben.

Und wie Christus durch die Herrlichkeit und Macht seines Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir ein neues Leben führen.

Denn wenn wir in der Taufe sein Todesschicksal mit ihm geteilt haben, so werden wir auch mit ihm leben.

Damit steht fest: Unserer früheres Leben endete mit Christus am Kreuz. Unser von der Sünde beherrschtes Wesen ist vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen. Wer gestorben ist, kann nicht mehr beherrscht werden – auch nicht von der Sünde.

Sind wir aber mit Christus gestorben, dann – und davon sind wir überzeugt – werden wir auch mit ihm leben. Wir wissen ja, dass Christus von den Toten auferstanden ist und nie wieder sterben wird. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Christus ist wegen unserer Sünde gestorben, und zwar ein für allemal. Jetzt aber lebt er, und er lebt für Gott. Das gilt genauso für euch, und daran müsst ihr festhalten: Ihr seid tot für die Sünde. Lebt nun für Gott, der euch durch Jesus Christus das neue Leben gegeben hat.

Symbolik der Taufe

Ins Wasser gehen: Hingabe des alten Lebens in den Tod.  Ich beerdige mein altes Leben.

Aus dem Wasser kommen:  Auferstehung und Aufnahme als Glied vom Leib Christi.

Ein Mensch gibt in der Taufe zum Ausdruck: Aus mir selbst kann ich nicht so leben, wie ich sein möchte. Ich bringe darum mein altes Leben ohne Gott „in den Tod“. Das Leben ohne Gott wird für uns als tot (nicht mehr gewollt) erklä­rt. Dies ist möglich durch das stellvertretende Sterben von Jesus. Nur als „Toter“ kann man mit Christus begraben werden.

Unser neues Leben gestalten wir neu unter der Herrschaft von Jesus Christus. Wir sind mit ihm auferstanden und der Tod hat keine endgültige Macht mehr über uns. Von nun an hat mein Le­ben eine neue Zielrichtung. Nicht mehr von Gott weg, sondern zu Gott hin.

Die Sünde hat kein Anrecht mehr an mir. Ich weise die Anklage der Sünde zurück. Für al­les ist Jesus schon gestorben, so­fern ich nicht bewusst Sünde in meinem Leben zulasse. Das kann ich nicht aus eigener Kraft. Deshalb stelle ich mich Jesus immer wieder zu Verfü­gung.

Zum Nachdenken von Spurgeon:

Was wesentlich und was unwesentlich ist.

Hast Du eine Magd? Gehst du des Morgens früh an dein Ge­schäft, und liebst du es, etwa früh um sechs Uhr, ehe du auf­brichst, eine Tasse Kaffee zu trinken? Das Mädchen bringt dir den Kaffee nicht, und du fragst: „Warum erhalte ich meinen Kaf­fee nicht?“ „Oh,“, antwortet die Magd, „das ist gar nicht we­sentlich; Sie können sehr gut auch ohne eine Tasse Kaffee an ihr Geschäft gehen.“ Lass dir solche Antwort zum zweitenmal geben oder höre sie nur einmal, und du wirst bald feststel­len, was da unwesentlich ist. Es dürfte dir nicht ganz unwe­sentlich sein, ein solches Mädchen noch länger in deinem Hause zu behalten; du wirst dir ein anderes Mädchen suchen, denn du sagst dir: „Dies ist kein Mädchen für mich; sie spielt sich hier als Herrin des Hauses auf, denn sie fängt an, meine Anordnungen zu kritisieren und zu sagen, dass das eine wesentlich, das andere unwesentlich ist“.

Was verstehst du unter unwesentlich?

Nun, ich meine damit, dass ich selig werden kann, ohne getauft zu werden. So willst du also nicht tun, was Christus befiehlt, wenn du, ohne es tun zu müssen, doch selig werden kannst? Du bist kaum wert, überhaupt selig zu werden. Ein Mensch, welcher stets für das, was er tut, etwas erhalten möchte, dessen einzige Idee von der Religion die ist, dass er nur tun will, was er zu seinem Seligwer­den für wesentlich hält, wird auch nur da­für Sorge tragen, seine eigene Haut zu retten, und Christus kann seinetwegen bleiben, wo er will. (Aus: Buch der Bilder und Gleichnisse von Spurgeon, Nr.1384, Basel 1903)

Das Rechte in der rechten Ordnung

Ihr wisst, dass selbst gute Dinge befleckt und entstellt wer­den, wenn man die rechte Ordnung umkehrt. Wenn man nach dem Sprichwort den Wagen vor das Pferd spannt. Wenn der Herr euch sagt, dass ihr glauben und dann getauft werden sollt, und wenn ihr zuerst getauft werdet und dann glauben wollt, so habt ihr die biblische Ordnung umgekehrt, und ihr seid prak­tisch un­gehorsam gewesen; ihr habt Gottes Wort überhaupt nicht gehal­ten. Das Rechte in der rechten Ordnung zu tun, dem kommt nichts gleich. (Aus: Buch der Bilder und Gleichnisse von Spur­geon, Nr.1386, Basel 1903)

Die Bekehrung gleicht der Verlobung und die Taufe der Heirat.

Bei der Bekehrung entscheiden wir uns für Jesus. Bei der Taufe besiegeln wir die Lebensgemeinschaft, die nie mehr aufgelöst werden soll.

Worte zu Taufe     (Für den Gottesdienst)

In der Taufe bringen Menschen zum Ausdruck, dass sie eine Bekehrung und Wiedergeburt erlebt haben.

Taufen (baptizo griech.) heisst untertauchen. Frei übersetzt könnte man auch sagen waschen von Unreinigkeit oder erträn­ken des alten Menschen.

Gott selber hat zuerst dem Johannes dem Täufer den Auftrag gegeben, Menschen zu taufen.

Jesus begann seinen öffentlichen Dienst mit der Taufe. Durch sein Vorbild bekräftigt er die Wichtigkeit der Taufe.

Jesus selbst gab den Jüngern nach der Auferstehung den Auf­trag, alle Menschen zu taufen, die ihm nachfolgen wollen.

Mt 28,19 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, in­dem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

In der Taufe bringt der Mensch zum Ausdruck, dass er sein Le­ben unter die Herrschaft von Jesus Christus gestellt hat.

Die Taufe ist nicht eine Auszeichnung oder Bestätigung für ein besonders christliches Leben. Die Taufe bringt viel mehr zum Ausdruck, dass die Erlösung durch Jesus ein Geschenk von Gott ist, das der Täufling für sich selbst in Anspruch nimmt.

Die Taufe ist eine öffentliche Bekanntmachung, dass Gott alle Schuld von diesem Menschen genommen hat und dieser ein Kind von Gott ist.

Die Taufe ist zugleich ein Bekenntnis des Menschen zu Gott.

Was für eine Symbolik hat die Taufe?

Ins Wasser gehen: Das alte Leben wird in den Tod gegeben. Ich beerdige mein altes Leben ohne Gott. Stellvertretend ist Jesus für mich gestorben.

Aus dem Wasser kommen: Gott selbst schenkt mir neues ewi-ges Leben. Ich habe teil an der Auferstehung. Der Tod hat keine endgültige Macht mehr über mich. Ich bin aufgenommen in den Leib Christi.

Das Taufversprechen

Ich glaube an den Herrn Jesus Christus, Gottes Sohn und alleini­gen Erretter, der mich durch sein stellvertretendes Sterben losgekauft hat von der Herrschaft der Sünde und des Todes, um mir ewiges Leben zu schenken.

Ich habe mit aller erkannten Sünde gebrochen und der Macht des Teufels abgesagt. Ich habe die Sünden bekannt und die Gewissheit der Vergebung und Errettung empfangen.

Mit der Hilfe des Heiligen Geistes bin ich durch Jesus für die Sünde gekreu­zigt und gestorben. Ich will nicht mehr für mich allein, sondern mit Gott leben.

Ich möchte, mit allem was ich bin und habe, meinem himmli­schen Herrn und der Sache seines Reiches zur Verfügung ste­hen. Ich möchte die Interessen Gottes über die meinigen stellen und mit meinem Leben ihn verherrlichen und mit al­len Erlösten auf den Tag seiner Erscheinung warten.

Amen

4 Gedanken zu „Die Taufe“

  1. Kurze Anmerkung zu Feuertaufe (Mt. 3,11)
    Ich würde definitiv hier den Kontext beachten und es zusammen mit vers 12 lesen.
    Dort wird direkt nochmal Geist und Feuertaufe erklärt.
    Geisttaufe gleich „Weizen in der Scheune sammeln“
    Feuertaufe gleich „die Spreu verbrennen“
    Es geht hier, denke ich, um zwei Arten der Taufe je nachdem, wie ein Mensch auf Jesus antwortet.
    Aufnahme oder Eintauchen in den Geist
    Oder Eintauchen in das ewige Feuer – also Verdammung.
    Die Feuertaufe sollte kein Mensch suchen…

    1. Danke Lutz für den Beitrag. Der Hintergrund zum Gedanken im Text ist 1.Korinther 3,13-15. Da steht: „13 Das Werk eines jeden wird offenbar werden; denn der Tag wird es sichtbar machen, weil er sich mit Feuer offenbart. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, wird das Feuer prüfen. 14 Hält das Werk stand, das er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. 15 Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch.“

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