Die muslimische Geschichte der Geburt von Jesus

Im Koran wird Jesus als Sohn der Maria bezeichnet, wie der arabische Name ʿĪsā ibn Maryam aufzeigt. Damit grenzt man sich ab gegen den Begriff Sohn Gottes.

Jesus ist der Gesandte Gottes (Sure 4,157) und ein Prophet (Sure 19,30). Er hat eine eigene Schrift empfangen (Sure 5,46), das Evangelium (Indschil) (Sure 57,27). Er konnte bereits als Säugling sprechen (Sure 3,46) und Vögeln aus Ton Leben einhauchen, Blinde und Aussätzige heilen und Tote erwecken (Sure 5,110). Jesus ist das „Wort der Wahrheit“ (Sure 19,34). Gott stärkte Jesus mit dem „heiligen Geist“ und lehrte ihn die „Schrift, die Weisheit, die Thora und das Evangelium“ (Sure 5,110).

Im Neuen Testament tritt Jesus nicht wie ein Prophet auf, sondern er spricht als Sohn Gottes. Er sagt nicht: „Gott sagt zu euch“, sondern „Ich sage euch“. Auch die Geschichte über die Geburt von Jesus hat ganz andere Aspekte. Damit wir diese besser einordnen können, ist es hilfreich einmal die islamische Weihnachtsgeschichte zu hören.

Jesus war nach dem Islam die einzige Person, welche zur Menschheit entsandt wurde, ohne einen Vater zu haben.

Marias Mutter, deren Name nach der Tradition Hannah war, war die Frau von Imran (Aaron). Sie beschloss, ihr Kind, bevor es geboren war, Allah zu widmen (Sure 3,35).

Zum Zeitpunkt Ihres Gebetes wusste Hannah nicht, welches Geschlecht das Kind in ihren Leib hatte. Als sie sah, dass es ein Mädchen war, und nicht der erwartete Junge, sprach sie zum Herrn: „Mein Herr, ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht.“ … „Ich habe sie Maryam (Maria) genannt, und ich stelle sie und ihre Nachkommenschaft unter Deinen Schutz“ (Sure 3,36).

Maryam (Maria) wurde im Tempel in die Obhut Zakarias und seiner Frau Elisabeth gegeben. Nur Zakaria war es gestattet, ihre Kammer zu betreten und sich um sie zu kümmern. Zakaria war immer verwirrt, wenn er ihre Kammer betrat. Jedes Mal fand er bei Maria, einen Vorrat an frischem Obst und Lebensmitteln. Dinge, die er ihr nie gegeben hatte. Als er sie darauf ansprach, war ihre Antwort immer, es komme von Allah, dem Versorger aller (Sure 3,37).

Maryam (Maria) war rein, weil sie immer in der Einsamkeit lebte und sie nie einen Monatszyklus erlebte, wie andere Frauen.

Die Geburt Jesu ohne einen biologischen Vater, ist auch aus islamischer Sicht ein Wunder. So steht in Sure 19,17: Wir sandten unseren Geist zu ihr. Der stellte sich ihr dar als ein wohlgestalteter Mensch. … 19 Er sagte: Ich bin doch der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren Jungen zu schenken.‘ 20 Sie sagte: ‚Wie sollte ich einen Jungen bekommen, wo mich kein Mann berührt hat und ich keine Hure bin?‘ 21 Er sagte: Dein Herr sagt: Es fällt mir leicht (dies zu bewerkstelligen). Und (wir schenken ihn dir) damit wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen, und weil wir (den Menschen) Barmherzigkeit erweisen wollen.‘“ Übersetzung: Rudi Paret

Nach der Diskussion mit Maryam (Maria) , hauchte der Engel in sie und sie wurde schwanger. Allah sagte Sure 66:12: „Worauf Wir in sie von Unserem Geist einhauchten.“

Außer Adam, kommt jeder Mensch über die Empfängnis auf diese Welt. Über Adam sagt der Koran: „Hierauf formte Er ihn zurecht und hauchte ihm von Seinem Geist ein“ (Sure 32:9).

Im Fall von Jesus war der Prozess anders. Seine Seele wurde in die Maria eingehaucht, und um die Seele wuchs der Körper. „Al-Masih ‚Isa, der Sohn Maryams, ist nur Allahs Gesandter und Sein Wort, das Er Maryam entbot, und Geist von Ihm (Sure 4,171).

Als Maryam (Maria) merkte, dass sie schwanger war, verließ sie Ihre Kammer unbemerkt und ging nach Osten. Sie hielt unter einer Dattelpalme an und da wurde Jesus geboren. Sie bekam Essen, Datteln und Wasser aus dem Bach, der unter ihr floss (Sure 19:22-26). Dort blieb sie, bis sie sich stark genug fühlte, um zu ihrem Volk zurück zu gehen.

Der Koran erzählt uns: „Dann kam sie mit ihm zu ihrem Volk, ihn (mit sich) tragend. Sie sagten: „O Maryam, du hast da ja etwas Unerhörtes begangen. O Schwester Haruns, dein Vater war doch kein sündiger Mann, noch war deine Mutter eine Hure.“ Da zeigte sie (Maria) auf ihn (Jesus). Sie sagten: „Wie können wir mit jemandem sprechen, der noch ein Kind in der Wiege ist?“ Er (Jesus/ Isa) sagte: „Ich bin wahrlich Allahs Diener; Er hat mir die Schrift gegeben und mich zu einem Propheten gemacht“ (Sure 19,27-30).

Jesus lebte nach der islamischen Version ein zurückgezogenes Leben abgesondert mit seiner Mutter. Sie wurden beide von Allah versorgt.

Soweit die die isalmische Erzählung. Wir sehen, die Vorstellungen über die Geburt von Jesus sind unterschiedlich und haben doch gemeinsame Teile. Spannend ist, dass das was Isa (Jesus) ausmacht Gottes Geist ist. Es verwundert deshalb nicht, dass der Koran positiv von Jesus spricht. Doch viele Muslime wissen nicht, dass Isa der Jesus der Christen ist. Im Koran wird mehr über Isa / Jesus gesprochen als über Mohammed. Auch wenn der Koran Jesus anders interpretiert .

Die Ankündigung an Maria in Lukas 1,26-38 könnte bis auf ein paar Ausnahmen jeder Muslim bejahen. Der Geist kommt zur Jungfrau Maria und sie empfängt ein Kind.

Mit Weihnachten feiern wir den Geburtstag von Jesus / Isa, der von einer Jungfrau geboren wurde. Er hat uns das Evangelium (Indschil) gebracht. Die Gute Nachricht (Evangelium) ist, dass Gott möchte, dass die Menschen sich ihm zuwenden und auch die Torah und das Indschil studieren. Denn Jesus ist das Wort Gottes. „Christus Jesus, Sohn der Maria, istsein Wort, das er der Maria entboten hat und Geist von ihm“ (Sure 4,171).

Warum also zu Weihnachten nicht auf das Indschil (Evangelium), das Buch von Jesus, aufmerksam machen?

Zusammenfassung:

Im Islam wie auch im christlichen Glauben wird Jesus (Isa) vom Engel Gabriel angekündigt und von der Jungfrau Maria (Maryam) geboren. Im Koran wird Jesus als Sohn der Maria bezeichnet, wie der arabische Name ʿĪsā ibn Maryam aufzeigt. Damit grenzt man sich ab gegen den Begriff Sohn Gottes. Dennoch ist Jesus nach Sure 4,171 das Wort Gottes und sein Geist. „Christus Jesus, Sohn der Maria, ist … sein Wort, das er der Maria entboten hat und Geist von ihm“ (Sure 4,171). Radikale Muslime wie der Salafist Pierre Vogel lehnen Advent und Weihnachten rigoros ab. Vogel verdammt sogar Muslime, die den Christen einen schönen Advent oder frohe Weihnachten wünschen: „Was glauben die Christen, was da passiert ist? Sie glauben, dass Gott da geboren wurde. Das ist im islamischen Sinne eine Gotteslästerung.“ Vielleicht können wir vermehrt darauf hinweisen, dass Jesus Wort Gottes und das was ihn ausmacht Gottes Geist ist.

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Die muslimische Geschichte der Geburt von Jesus

Das was Isa (Jesus) ausmacht, ist Gottes Geist. Der Koran spricht positiv von Jesus. Jesus ist das Wort Gottes.  weiterlesen

Die Geschichte der Geburt Jesu

(Nacherzählt für eine interkulturelle Feier)

Vor 2000 Jahren wird der Engel Gabriel nach Nazareth gesandt. Dort überrascht er Maria: „Der Herr ist mit dir, Maria.“ Da Maria sehr erschrickt, fährt er fort: „Fürchte dich nicht. Gott freut sich über dich. Du wirst einen Sohn bekommen. Ihm sollst du den Namen Jesus geben.“ Das bedeutet: „Retter“. Die Geschichte der Geburt Jesu weiterlesen

 

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