Die missverstandene Königsherrschaft

Paulus und Silas erreichen Thessalonich.

Die jüdischen Schriften bezeugen, dass der Messias leiden und auferstehen wird, um seine Königsherrschaft anzutreten (Apostelgeschichte 17,1-15).

Um Paulus öffentlich angreifen zu können, wird das Königtum Jesu von den Gegnern verdreht. Jesus will nicht den Kaiser ersetzen, sondern aus menschlichen Abhängigkeiten befreien, indem der Mensch sich von Gott bestimmen lässt und sich von ihm getragen weiß.

Nur wer die Bibel kennt, kann ihre Aussagen beurteilen.

Ganzer Text:  Durch Machtverzicht zur Auferstehungsgewissheit

Nach drei Tagesreisen erreichen Paulus und Silas Thessalonich. Die Stadt ist ein Verkehrsknotenpunkt der Ost-West-Achse (Via Egnatia) und der Nord-Süd-Verbindung (Balkanstraße). Dort verkünden sie an drei Schabbaten die Eckpunkte des christlichen Glaubens.

Die jüdischen Schriften bezeugen, dass der Messias leiden und auferstehen wird, um seine Königsherrschaft anzutreten (Apostelgeschichte 17,1-15).

Der Glaube an ein Leben nach dem Tod zerstört die weltliche Macht mit ihren Todesdrohungen. Er macht auch die religiösen Drucksysteme unwirksam. Die religiösen Führer sehen durch den neuen Glauben ihre Macht schwinden und zetteln aus Neid einen Aufstand an.

Interessant ist, dass Paulus und Silas genau das vorgeworfen wird, was ihre Gegner selbst tun. Paulus und Silas zetteln keinen Aufstand an, sondern helfen, sich aus Abhängigkeiten zu befreien und selbst die Schrift zu studieren. Es gibt keine theologischen Argumente, die ihnen entgegengehalten werden können.

Spannend ist, dass ausdrücklich gesagt wird, dass auch Frauen durch das Schriftstudium mit Paulus diesen neuen Weg des Glaubens angenommen haben.

Um Paulus öffentlich angreifen zu können, wird das Königtum Jesu von den Gegnern verdreht. Jesus will nicht den Kaiser ersetzen, sondern aus menschlichen Abhängigkeiten befreien, indem der Mensch sich von Gott bestimmen lässt und sich von ihm getragen weiß.

Das Volk wird von unkundigen Chaoten mit Parolen aufgehetzt, bis es zum Aufstand kommt, für den dann Paulus und Silas verantwortlich gemacht werden, weil sie anscheinend überall auf der Welt für Aufruhr sorgen.

Genau nach diesem System werden auch heute noch Menschen in den Medien an den öffentlichen Pranger gestellt. Die Massen verurteilen dann die Personen, ohne sich genau mit den Vorwürfen und Fakten auseinanderzusetzen.

Paulus zieht um der Sache willen weiter und vertraut die Arbeit seinen Mitarbeitern und dem Heiligen Geist an. Er hätte sich auf sein Recht als römischer Bürger berufen können. Aber es gibt Glaubensfragen, die sich nicht rein menschlich erklären lassen, wie die Königsherrschaft Jesu.

Im Leiden freut man sich auf die Auferstehung und über die Herrschaft Jesu über alle Systeme dieser Welt.

Spannend ist auch, wie Gott seine Boten beschützte. Im entscheidenden Moment waren sie abwesend.

Die Menschen in Beröa waren vorbildlich. Sie studierten selbst die Schriften und plapperten nicht einfach nach, was andere sagten.

Lukas schreibt nun nicht mehr in der „Wir-Form“. In Philippi blieb also Lukas zurück. Silas und Timotheus blieben in Beröa, denn nur Paulus kam mit der Hilfe lokaler Geschwister nach Athen.

Die Menschen konnten die Botschaft des Paulus nicht anhand der Schrift widerlegen. Es stimmte alles mit der Bibel überein.

Nur wer die Bibel kennt, kann ihre Aussagen beurteilen.

Paulus ging nicht einfach weg, sondern ließ Mitarbeiter zurück, die andere anleiten konnten.

Hanspeter Obrist, März 2025

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
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