Die katholische Kirche gewährt im Juli 2023 vollkommenen Ablass

Zum Welttag der Großeltern und älteren Menschen hat Papst Franziskus einem besonderen Akt der katholischen Kirche zugestimmt. Gläubige, die am 23. Juli 2023 an einem Gottesdienst teilnehmen, können einen sogenannten vollkommenen Ablass erhalten. Das geht aus einer am Mittwoch (5.7.23) veröffentlichten Anordnung von Kardinal Mauro Piacenza, Chef der zuständigen Vatikanbehörde, hervor.

Der Ablass ist die Lösung für die katholische Lehre vom Fegefeuer.

Der Ablass gilt auch für Gläubige, die an diesem Tag älteren, kranken und vernachlässigten Menschen ihre Zeit widmen. Hier zählen sowohl Präsenzbesuche als auch Online-Kommunikation. Weitere Voraussetzungen sind Beichte, Empfang der Eucharistie und Gebete im Sinne des Papstes.

Der Ablass bedeutet, dass zeitliche Bußstrafen (im Fegefeuer) nachgelassen werden, und gilt für Sünden, die ein Sünder bereits gebeichtet hat. Hinsichtlich der Schuld sind die Sünden also schon vergeben.

Den nun angekündigten Ablass können laut Dekret auch ältere Menschen erhalten, die das Haus nicht mehr verlassen können, sofern sie sich „spirituell mit den heiligen Messen des Welttages verbinden“, also zum Beispiel einen Gottesdienst per Videoübertragung sehen. Der Gnadenakt geht auf eine Initiative des Leiters der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrell, zurück.

Den Welttag der Großeltern und älteren Menschen hatte Franziskus erstmals 2020 ausgerufen. In diesem Jahr findet er am 23. Juli unter dem Motto „Seine Barmherzigkeit von Geschlecht zu Geschlecht“ statt. mehr Informationen

Theologe Peter C. Düren: Vielfach wird angenommen, dass es sich bei einem Ablass um die Vergebung der Sünden handelt. Das ist aber ein Missverständnis. In der katholischen Lehre wird unterschieden zwischen der Schuld, die man durch eine Sünde auf sich lädt, und der Strafe, die der Sünder dafür erleiden muss. Bei der Beichte kann der Priester einen Menschen von der Schuld freisprechen. Trotzdem erhält dieser eine Strafe. Das ist vergleichbar mit dem Strafrecht: Wenn ein Bankräuber eine Bank ausraubt, kann er sich entschuldigen und das Geld zurückgeben. Seine Haftstrafe muss er trotzdem absitzen. Der Ablass ist also nicht Vergebung der Sünde, sondern ein Nachlass der ausstehenden Strafe für Sünden. Ein Ablass ist eine Amnestie: wie ein Strafgefangener vorzeitig aus dem Gefängnis, so kann auch ein Sünder vorzeitig aus dem Läuterungsort befreit werden. Im Fegefeuer leiden die armen Sünder daran, dass sie Gott nicht schauen können, also unter seiner Abwesenheit, und unter sinnlichen Strafen, also Schmerzen der Seele. Während es in der Hölle keine Hoffnung auf Erlösung gibt, bedeutet Fegefeuer eine zeitlich begrenzte Entbehrung. Der vollkommene Ablass erspart den Menschen das Fegefeuer. Voraussetzung für den Ablass ist, dass sich ein Sünder wirklich von seiner Sünde lossagt, also nicht vorhat, nach dem Ablass fröhlich weiter zu sündigen. Außerdem legt er die Beichte ab und empfängt die Heilige Kommunion. Der Gläubige sollte ein Gebet in den Anliegen des Papstes sprechen, in der Regel „Vaterunser“ und „Ave Maria“.  Die Kirche besitzt einen Schatz, der aus den guten Taten Christi und der Heiligen besteht. Aus diesem Gnadenschatz kann die Kirche Nachlässe der Sündenstrafen an Lebende verteilen, aber auch fürbittweise den Verstorbenen zuwenden. Zu den täglichen Ablässen gehört das Beten des Rosenkranzes in der Kirche oder in Gemeinschaft und die halbstündige Eucharistische Anbetung. Zu den wiederkehrenden Ablässen im Kirchenjahr zum Beispiel das „Urbi et Orbi“ des Papstes an Ostern und Weihnachten.   mehr Informationen

Nur die katholische Kirche lehrt ein Fegefeurer. Die meisten Christen glauben an die Vergebung durch das Sündenbekenntnis und Annahme der Vergebung durch den Kreuzestod und die Auferstehung von Jesus.

1.Johannes 1,9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.

Das Verfehlungen irdische Folgen haben können, sind sich alle einig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert