In Offenbarung 11,7 erscheint auf einmal ein „Tier“, das mit den Zeugen Gottes Krieg führt. Ab Offenbarung 12-19 beschreibt Johannes, was es mit diesem Tier auf sich hat. Sein Aufstieg, sein Ende und wie der Sieg über das Böse errungen wird.
Zuerst beschreibt Johannes eine Rückschau. Johannes sagt, dass die Bilder in Offenbarung 12 Zeichen sind (Offenbarung 12,1 und 3). Es sind keine wirklichen Gestalten, sondern symbolische Bilder, die etwas darstellen und aufzeigen sollen.
Mittwoch, 8. November 23, Die Frau und der Drache, Offenbarung 12-13, Radio Maria Schweiz
Offenbarung 12
1 Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. 2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.
3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel und siehe, ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. 4 Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab.
Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. 5 Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der alle Völker mit eisernem Zepter weiden wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. 6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang.
7 Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, 8 aber sie hielten nicht stand und sie verloren ihren Platz im Himmel. 9 Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.
Wer ist diese Frau, die einen Sohn bekommt und in die Wüste fliehen muss?
Sonne, Mond und Sterne tauchen auch im Traum von Josef, dem Sohn Jakobs, auf. Jakob deutet sie in 1.Mose 37,9-10 als Vater, Mutter und die Brüder. Sie stehen für die Familie Jakobs – das jüdische Volk.
Der Sohn, der mit eisernem Zepter regiert, ist ein Bild für den Messias, wie er in Psalm 2,9 beschrieben wird.
Die Entrückung zum Thron Gottes geschah bei der Himmelfahrt von Jesus. Stephanus bezeugt in Apostelgeschichte 7,56: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“.
Die Frau repräsentiert hier also mehr als nur Maria, die Mutter von Jesus. Nach Offenbarung 12,17 hat die Frau auch nicht nur einen Sohn, sondern viele Nachkommen. Das Bild der Frau steht für das jüdische Volk, aus dem der Erlöser, der Messias, der Christus kommt.
Der Frau aus Offenbarung 12 wird dann in Offenbarung 17 eine andere Frau gegenübergestellt, die alles Widergöttliche verkörpert (Offenbarung 17,18).
Der Drache wird in Vers 9 klar benannt: „die alte Schlange, der Teufel oder Satan, der die ganze Welt verführt“. Aus dieser Stelle wissen wir, dass die Schlange im Garten Eden bereits der Teufel war.
In Vers 4 steht: Er „fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel“. Vers 7 führt dann aus: „Der Drache und seine Engel“. Die Sterne stehen für die Engel Gottes. Das bedeutet, dass es doppelt so viele Engel gibt, wie gefallene Engel oder Dämonen, die sich mit Satan gegen Gottes Ordnungen aufgelehnt haben (Offenbarung 12,4.9)
In Jesaja 14,12-13 wird es so beschrieben: „Wie bist du vom Himmel gefallen, Strahlender, du Sohn der Morgenröte. …. Du aber hattest in deinem Herzen gesagt: Den Himmel will ich ersteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten.“
Der Hinauswurf aus dem Himmel ist aber noch nicht das Ende des Teufels, sondern ein Strategiewechsel. Er wird vom heimlichen Ankläger zum offenen Gegner.
Das Geheimnis der sieben Köpfe und zehn Hörner wird in Offenbarung 17 gelüftet. In Vers 17 heißt es: „Die sieben Köpfe bedeuten sieben Berge (Machtzentren), auf denen die Frau sitzt. Sie bedeuten auch sieben Könige“ (Offenbarung 17,9). Und in Vers 12: „Die zehn Hörner, die du gesehen hast, bedeuten zehn Könige, die noch nicht zur Herrschaft gekommen sind; sie werden aber königliche Macht für eine einzige Stunde erhalten, zusammen mit dem Tier“ (Offenbarung 17,12).
Der Teufel instrumentalisiert also die weltliche Macht für seine Zwecke.
Der Engel Michael, der hier kämpft (Offenbarung 12,7), ist der Engel für das jüdische Volk, wie es uns Daniel 12,1 beschreibt. Das bedeutet, hinter den sichtbaren Konfrontationen, findet in der übersinnlichen Welt eine geistliche Auseinandersetzung statt.
Johannes beschreibt hier also in einer Rückschau, das Kommen des Messias und den Widerstand gegen die guten göttlichen Gedanken.
Johannes hört jetzt eine Lobeshymne im Himmel:
10 Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen:
Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Königsherrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte. 11 Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und ihr Zeugnis. Sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod. 12 Darum jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen. Weh aber euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen; seine Wut ist groß, weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt.
Der Drache in der Offenbarung ist der Teufel, der wie in Hiob 1,9-11 die Menschen vor Gott verklagt.
Der Teufel will verhindern, dass Gott seine Verheißungen erfüllen kann. Es wird aber immer Menschen geben, die sich nicht vom Teufel verführen lassen und sich nicht gegen Gott und seine Ordnung auflehnen.
Nachdem der Drache den Messias nicht verschlingen konnte, kämpft er nun gegen alle Menschen, die Jesus ihr Leben anvertrauen.
Hier wird beschrieben, wie der Teufel besiegt wird, indem man sich auf das Blut Jesu – seinen stellvertretenden Tod – beruft, zu Gott steht und sich nicht mehr durch Todesdrohungen erpressen lässt (Offenbarung 12,11).
Ab Vers 13:
13 Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte. 14 Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihren Ort fliegen konnte. Dort wird sie eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit lang ernährt, fern vom Angesicht der Schlange. 15 Die Schlange spie einen Strom von Wasser aus ihrem Rachen hinter der Frau her, damit sie von den Fluten fortgerissen werde. 16 Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe; sie öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen gespien hatte. 17 Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die die Gebote Gottes bewahren und an dem Zeugnis für Jesus festhalten. 18 Und der Drache trat an den Strand des Meeres.
Das jüdische Volk wird für eine bestimmte Zeit in die Wüste geschickt. Dies ist ein Bild für den Exodus, bei dem das jüdische Volk Gott in der Wüste begegnet. In der Wüste ist man abgeschnitten von der Außenwelt. Hilfe kommt nur noch allein von Gott. Als ein vernichtender Schlag erfolgt, hilft Gott durch Naturgewalten. In Offenbarung 12,16 öffnet er die Erde, damit das Volk nicht untergeht (Strom von Wasser). Das erinnert an Hesekiel 38,22, dort greift Gott auch durch Naturgewalten ein. Daniel 7 spricht davon, dass das jüdische Volk für einen klar bestimmten Zeitabschnitt von derselben Gestalt bedrängt wird und anschließend das versprochene Reich beginnt (Daniel 7,25).
Der Teufel verlor seine erhabene Stellung durch Rebellion (Hesekiel 28,14-17). In 1.Mose 3,15 wird ihm sein Gericht angekündigt. Das Kreuz bringt die Wende. Nicht Jesus wird vernichtet, sondern der Teufel verliert seine Rechte als Herrscher der Erde. In Johannes 12,31 heißt es: „Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“
Der Teufel versucht sich zwischen Gott und die Menschen zu stellen. In Epheser 2,2 heißt es: „Ihr wart einst darin gefangen, wie es der Art dieser Welt entspricht, unter der Herrschaft jenes Geistes, der im Bereich der Lüfte regiert und jetzt noch in den Ungehorsamen wirksam ist“. Eines Tages wird er auf die Erde geworfen (Offenbarung 12,13). Nach Offenbarung 20,2 wird er dann für 1000 Jahre gebunden und gemäß Offenbarung 20,10 am Ende für alle Ewigkeit verbannt.
Hochmut kommt vor dem Fall (Sprüche 16,18). Selbstüberschätzung und Arroganz führen zum Scheitern.
Das Spannende an diesem Bild ist, dass die Frau (das jüdische Volk) auf dem Mond steht und nicht auf der Erde. Der Mond zeigt die Zeiten an. Man könnte es so verstehen, dass das jüdische Volk der Zeiger der Weltenuhr ist. Der Mond steht heute auch für eine Religion, welche Israel – die Gottes Versprechen repräsentieren – mit allen Mitteln bekämpfen und vernichten will. Christus ist die Sonne, der Mond ein in sich toter Himmelskörper.
Interessant ist auch die Formulierung, dass sich der Krieg am Ende gegen die richtet, welche „die Gebote Gottes bewahren und an dem Zeugnis für Jesus festhalten“ (Offenbarung 12,17). Messianische Juden halten die Gebote Gottes und halten am Zeugnis für Jesus fest.
In dieser Vision steht nicht die Welt im Mittelpunkt, sondern das jüdische Volk, das im Fadenkreuz des Teufels steht. Der entscheidende Punkt ist, wenn Christus seine Herrschaft über die Welt antritt, der Teufel zurückgedrängt und zur Erde geworfen wird (Vers 10). Wann das sein wird, sagt der Text nicht. Es handelt sich um eine Vorausschau auf einen Punkt, an dem mit einer Rückschau in Form eines Statements beschrieben wird, was wir als Nachfolger von Jesus erleben. „Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und ihr Zeugnis. Sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.
In Offenbarung 13 erscheinen auf einmal zwei weitere Tiere. Was haben sie zu bedeuten?
Nun geht es um die instrumentalisierten Mächte:
1 Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren. 2 Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul wie das Maul eines Löwen. Und der Drache übergab ihm seine Gewalt, seinen Thron und seine große Macht. 3 Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach. 4 Die Menschen warfen sich vor dem Drachen nieder, weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte; und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen? 5 Und es wurde ermächtigt, mit seinem Maul anmaßende Worte und Lästerungen auszusprechen; es wurde ihm Macht gegeben, dies zweiundvierzig Monate zu tun. 6 Das Tier öffnete sein Maul, um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung und alle, die im Himmel wohnen. 7 Und es wurde ihm erlaubt, mit den Heiligen zu kämpfen und sie zu besiegen. Es wurde ihm auch Macht gegeben über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. 8 Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, deren Name nicht seit der Erschaffung der Welt geschrieben steht im Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet wurde. 9 Wer Ohren hat, der höre! 10 Wer zur Gefangenschaft bestimmt ist, geht in die Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert getötet werden soll, wird mit dem Schwert getötet. Hier muss sich die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue der Heiligen bewähren.
11 Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache. 12 Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war. 13 Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen. 14 Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Zeichen, die vor den Augen des Tieres zu tun ihm gegeben war; es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das die Schwertwunde trug und doch wieder zum Leben kam. 15 Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres nicht anbeteten. 16 Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anbringen zu lassen. 17 Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. 18 Hier ist die Weisheit. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Die widergöttliche Macht, wie auch der Satan (Drache), wird als Tier beschrieben. Diese Tiere repräsentieren nicht ein göttliches Ebenbild, sondern die verkörpern das Böse. Sie wollen den Menschen entpersönlichen und auf eine Zahl reduzieren. Gott aber ist eine Person und ruft seine Geschöpfe bei ihrem persönlichen Namen. In Jesaja 43,1 heißt es: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir!“
Spannend ist, dass wir in unserer Zeit den Menschen zu einem höher entwickelten Tier degradiert haben. Die göttliche Würde des Menschen ist verloren gegangen.
In Offenbarung 13 mobilisiert der Drache die ganze Welt, um die Absichten Gottes zu vereiteln.
Das Ziel des Bösen ist die totale Abwendung des Menschen von Gott durch die Drohung, ihm die Lebensgrundlage zu entziehen. Kaufen und verkaufen kann nur noch, wer sich der neuen Weltordnung unterwirft, die Gott lächerlich macht.
Demgegenüber verspricht Jesus, dass nicht unsere Systeme uns versorgen, sondern der himmlische Vater. In Matthäus 6,31-32 sagt Jesus: „Macht euch also keine Sorgen … Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht“.
Das erste Tier stellt die Staatsmacht dar. Seine Beschreibung spielt auf die Besonderheit der verschiedenen Weltreiche an. Der Löwe symbolisiert Babel, der Bär Persien und der Panther (auch Leopard genannt) die Griechen, deren Reich sich schnell ausbreitete, dann aber in vier Teile zerfiel (Daniel 7,6). Das Römische Reich überrannte alle und vernichtete auch Israel (siehe Daniel 7,21 / Daniel 8,24). Die Geschichte der Menschheit ist eine „Raubtiergeschichte“, mächtig, unersättlich, schnell und zerstörerisch.
Dem Tier wird gestattet, mit den Heiligen (den Gläubigen) Krieg zu führen. Die Dauer des Krieges ist jedoch begrenzt und das Tier darf nur das tun, was ihm vorherbestimmt ist.
Das zweite Tier, der falsche Prophet, verkörpert eine religiöse oder weltanschauliche Macht, die sich in den Dienst des ersten Tieres stellen lässt und die Menschen dazu verleitet, nicht mehr auf Gott zu vertrauen. Das Tier sieht aus wie ein Lamm, aber es redet wie der Drache.
Der Mensch, der sich nicht mehr an Gott orientiert, findet seinen Halt in neuen Dingen, die er nun anbetet. Es scheint, dass Gott nicht mehr im Mittelpunkt steht und der Mensch sich von sprechenden Bildern prägen lässt.
Die erwähnte Zahl 666 hat schon viele Spekulationen ausgelöst. Im Lateinischen, Griechischen und Hebräischen dienen die Buchstaben auch als Zahlen. Man kann also den Zahlenwert der Buchstaben eines Namens addieren. Aus den Namen verschiedener Personen lässt sich die Zahl 666 errechnen.
Die Bezeichnung VICARIUS FILII DEI, Stellvertreter des Sohnes Gottes, wie der Papst im Lateinischen genannt wird, lässt sich wie folgt umrechnen: In „Vicarius“ haben wir V=5, i=1, c=100, i=1 und nochmals u=5. Das ergibt 112. In „Filii“ kommen noch 53 Zähler hinzu (dreimal i und das L). Zusammen mit den 501 für D und i in „Dei“ ergibt das 666.
Wählt man das Hebräische, so ergibt sich aus dem Namen Martin (30 + 1 + 80 + 100 + 1 +40) und der hebräischen Schreibweise Luthera (20 + 200 + 100 + 8 + 5 + 80 + 1) unterm Strich ebenfalls 666.
Hat man das Rechensystem einmal verstanden, ergeben sich ungeahnte spielerische Möglichkeiten. Setzt man beispielsweise für A=100, B=101 und so weiter ein und addiert die Buchstaben des Namens HITLER, so erhält man ebenfalls 666.
Nimmt man beispielsweise den sechsten Buchstaben des hebräischen Alphabets „Waw“, setzt ihn mit dem lateinischen W gleich und überträgt diese Kombination ins Englische, so wird aus der Abkürzung „www“ für World Wide Web (das Internet) die Zahl 666.
Bei der Bewegung „Fridays for Future“ könnte man auch die Anfangsbuchstaben der Wörter nehmen. Da das „F“ der sechste Buchstabe des Alphabets ist, kommt man auch hier schnell auf 666.
Johannes schrieb jedoch nicht mit lateinischen, sondern mit griechischen Buchstaben. Addiert man die Zahlenwerte der griechischen Bezeichnung „kaisar theos“ (Kaiser Gott), dann erhält man den Wert 666. Wendet man die hebräische Buchstabenarithmetik an, so ergibt der Name „neron qesar“ (Nero Kaiser) ebenfalls die Summe 666.
Nach Hans Taeuber vom Institut für Alte Geschichte ist damit Kaiser Trajan gemeint. „Ulpius“, der Familienname des Kaisers Marcus Ulpius Traianus, der von 98 bis 117 n. Chr. regierte, ergibt je nach Rechenart 666. Er hat mit Hilfe eines Computerprogramms bekannte antike Personennamen auf die Quersumme berechnet.
All dies zeigt: Spekulationen helfen uns nicht weiter. Was aber könnte uns die Zahl 666 aufzeigen? Eines wird deutlich: Die Glaubenden stehen im Konflikt mit den vergöttlichten Weltherrschern, die sie unterwerfen oder in ihren Dienst stellen möchten. Das sagt auch der Text aus Offenbarung 13,8: „Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, deren Name nicht seit der Erschaffung der Welt geschrieben steht im Lebensbuch des Lammes.“
Johannes beschreibt das Tier in seinen Briefen als den Antichristen (1.Johannes 2,18; 1.Johannes 2,22; 1.Johannes 4,3; 2.Johannes 7). „Anti“ bedeutet im Griechischen „anstelle von“ oder „gegen“. Johannes charakterisiert den Antichristen in 2.Johannes 7 so: „Die nicht den im Fleisch gekommenen Jesus Christus bekennen. Das ist der Verführer und der Antichrist.“ Antichristen sind also diejenigen, die die Menschwerdung Gottes leugnen.
Um das Malzeichen aus Offenbarung 13 gibt es immer wieder Wirbel. Es wird schon alles Mögliche hineininterpretiert, und manche steigern sich in Ängste hinein. Wir müssen aber genau darauf achten, was der Text sagt. Das Zeichen ist mit göttlicher Verehrung von jemand anderem als Gott verbunden (Vers 4 und 8). Es geht also eine Abwendung von Gott hin zu jemand anderem voraus. Dieser Jemand wird große Lästerungen aussprechen (Vers 6) und ihm wird Weltmacht gegeben (Vers 7). Alle, die sein Bild nicht anbeten, werden getötet (Vers 15). Außerdem wird allen ein Kennzeichen an die rechte Hand oder an die Stirn angebracht mit dem Namen oder dem Zahlenwert des Namens, ohne das niemand kaufen oder verkaufen kann (Verse 16-17). Das Bargeld wird also abgeschafft. Auch wenn viele technische Errungenschaften diesen Schritt eines Tages erleichtern werden, sind wir noch nicht so weit. Der erste Punkt ist die Abwendung von Gott zu jemand anderem und nicht ein unerkennbares verborgenes Malzeichen.
Der Aufstand des Teufels endet in einem kosmischen Finale. Die Vorzeichen sind aber schon vorher in der Geschichte wellenförmig zu erkennen. Über den Zeitpunkt der großen Revolte verliert Johannes allerdings kein Wort. Auch Jesus sagt in Apostelgeschichte 1,7: „Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat“.
Vielleicht ist die Verweigerung des Datums die Lösung des großen Rätsels. Vielleicht geht es gar nicht um einen Termin, sondern vielmehr um einen Zustand. Mit der Festlegung von Tag und Stunde wäre der Mensch nur noch ein Rädchen im Weltlauf. Vielleicht gibt es noch den Ninive Faktor. Solange die Menschen umkehren, wartet Gott mit dem Gericht noch zu.
Gott aber wirbt um jeden einzelnen Menschen, bis sich niemand mehr zur Umkehr bewegen lässt, weil der Gegenspieler alle weltliche und religiöse Macht in seinen Dienst gestellt hat.
Schlussgedanken
Wir befinden uns in einem Kampf, in dem es darum geht, was uns beherrschen will. Das Mittel zur Überwindung des Bösen, ist das Vertrauen in Gottes Rettung durch Jesu Tod am Kreuz. Das Böse wird überwunden durch die Entscheidung für das Gute. Das kann aber auch ein Sterben auf Raten bedeuten.
„Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und ihr Zeugnis. Sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.“ (Johannes 12,11)
Immer wieder stellt sich die Frage, warum Gott das Böse nicht einfach aus der Welt schafft. Durch die Erfahrung der Macht des Bösen werden wir so geprägt, dass wir uns in Ewigkeit nie wieder gegen Gott auflehnen wollen, weil wir die Konsequenzen erlebt haben. Die besondere Chance für uns Menschen auf dieser Erde ist, dass wir uns zu Gott umkehren können. Wir sehen das Böse und können uns entscheiden, mit Gottes Hilfe das Gute zu wollen.
Die Not dieser Welt ist die Schmiede, in der Menschen entstehen, die von ganzem Herzen die Gemeinschaft mit Gott wollen. In der Wüste begegnet uns Gott.
Text: Hanspeter Obrist, November 2023
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