Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, in der wir uns an das Abendmahl, den Kreuzestod und die Auferstehung von Jesus erinnern.
Über den Palmsonntag heißt es in Matthäus 21,8-9:
8 Und eine sehr große Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!
Was bedeutet der Ausdruck: Sohn Davids?
Lukas schreibt für seine biblisch weniger versierte Leserschaft: »Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn!« Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe!» (Lukas 19,38). Und in den zwei nachfolgenden Versen heißt es: «Und einige der Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu ihm: Lehrer, weise deine Jünger zurecht! 40 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.» Was hier geschieht, ist eine prophetische Rede und Offenbarung.
Gott hat David durch Nathan verkündigen lassen: „Dein Haus aber und dein Königtum sollen vor dir Bestand haben für ewig, dein Thron soll fest stehen für ewig“ (2.Samuel 7,16).
Doch die Linie der Könige aus dem Hause Davids wurde durch das babylonische Exil unterbrochen.
Deshalb ist die Verheißung in Jesaja 11,1 spannend: „Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.“
Isai ist Davids Vater. Der Stamm ist abgeschnitten. Nur ein Stumpf ist übrig geblieben. Aber aus ihm wächst ein neuer Trieb. Das heißt im Hebräischen Nezer.
Matthäus schreibt über Jesus mit Bezug auf Jesaja 11,1: „Er (Josef mit Maria und Jesus) kam und wohnte in einer Stadt, genannt Nazareth; damit erfüllt wurde, was durch die Propheten geredet ist: Er wird Nazoräer (Sprössling) genannt werden.“ (Matthäus 2,23).
Gott hat also verheißen, dass ein Sprössling von David den ewigen Thron besteigen wird.
Jetzt rufen die Menschen Jesus zu: „Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“
Spannend ist, dass es auch bei Jesus im ganzen Prozess vor Pilatus um die Königsfrage geht. Pilatus fragt Jesus: „Bist du der König der Juden?“ (Johannes 18,33). Daraus entwickelt sich eine spannende Diskussion, in der Jesus sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier“ (Johannes 18,36).
Pilatus fragt nochmals bei der Menge nach: „Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohen Priester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser“ (Johannes 19,15).
Am Schluss lässt Pilatus folgende Inschrift über dem Kreuz anbringen: „Jesus, der Nazoräer, der König der Juden“ (Johannes 19,19).
Jesus ist König. Er ist nicht nur Rabbi oder Lehrer. Er ist als König geboren. Zu Pilatus sagte Jesus: „Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen“ (Johannes 18,37).
Paulus erklärt den Thessalonichern, dass die jüdischen Schriften bezeugen, dass der Messias leiden und auferstehen wird, um seine Königsherrschaft anzutreten: Er legte „ihnen aus den Schriften, … dar, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und dass dieser der Christus ist; der Jesus, den ich euch verkündige.“ Seine Botschaft kommt in Vers 7 zum Ausdruck: „sie sagen, dass ein anderer König sei: Jesus.“ (Apostelgeschichte 17,2-3.7).
Gott ist der König der Juden, den das Volk nun in Johannes 19,15 zum zweiten Mal ablehnt: „Die Hohen Priester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser.“
Schon in 1.Samuel 8,7 heißt es: „Der HERR aber sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen! Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll.“
Ursprünglich sagten das jüdische Volk in 2.Mose 15,18: „Der HERR ist König auf immer und ewig!“
Jesus kommt auf die Erde und will unser König sein. Die Frage für uns ist, ob wir Jesus als Lehrer oder als König anerkennen.
Als König hat Jesus Autorität. Er ist nicht einfach ein Lehrer oder ein Rabbi unter vielen. Jesus sagt, dass er Mensch geworden ist, um seine Königsherrschaft aufzurichten. Das heißt, er hat schon vorher existiert, bevor er auf diese Erde kam. Er ist gekommen. Er wurde sichtbar und ist wahrnehmbar geworden. Johannes schreibt: „Das Wort wurde Mensch und lebte unter uns“ (Johannes 1,14). In Jesus hat sich Gott selbst offenbart. Darum gebührt Jesus Achtung, Ehre und Anbetung.
Das heißt, seine Auslegung des Tenach, des Alten Testaments, ist richtungsweisend. Seine Worte sind nicht die Grundlage für Diskussionen darüber, ob wir das heute in unserem Kontext auch so sehen. Sondern was er sagt, ist das, was Gott sich gedacht hat.
Heute wird viel argumentiert: So wie ich es sehe … Aber die Frage ist: Wie sieht es Jesus?
Manche nehmen Jesus gerne als Retter und Helfer in der Not an. Jesus will mehr sein. Er will unser König sein. Es geht also nicht mehr nur um mich und meine Ansichten, sondern um Jesus und seine Aussagen.
Matthäus berichtet schon bei der Geburt, dass Jesus als König der Juden geboren wird (Matthäus 2,2). Die Sterndeuter aus dem Morgenland nennen ihn so. Bei Johannes taucht nach der Brotvermehrung der Wunsch des Volkes auf, Jesus zum König zu machen (Johannes 6,15). Er lehnt ab.
Er will kein Brot-König nach den Vorstellungen des Volkes sein. Er will, dass das Volk seine Art von Königtum annimmt.
Ein Königtum, das sich freiwillig in den Dienst anderer stellt. Matthäus 23,11: „Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein.“
Es geht um die Frage, ob wir Jesus die Autorität geben oder sie ihm verweigern. Wenn wir tun, was jemand sagt, dann anerkennen wir ihn als Autorität.
In Psalm 47 wird Gott als König aller Völker besungen und gepriesen. In der Leidensgeschichte wird Jesus von vielen spöttisch als König bezeichnet. Sie ahnen nicht, dass hier der steht, der das wahre Königtum repräsentiert.
Es geht um die Frage nach dem „wahren“ König und damit darum, wem wir in unserem Leben Macht geben – was oder wer uns beherrscht.
Dr. S.M. Lockridge ist in seiner Predigt 1976 ganz begeistert von Jesus dem König. Wir wollen uns davon anstecken lassen (gekürzte Version):
Die Bibel sagt mein König auf sieben Arten König:
- Mein König ist der König der Juden
- Er ist der König der Rechtschaffenheit
- Er ist der König der Zeitalter
- Er ist der König des Himmels
- Er ist der König der Herrlichkeit
- Er ist der König der Könige
- Er ist der Herr der Herren
Das ist mein König Ich frage mich, kennst du Ihn? •Mein König ist ein unübertrefflicher König • Keine Maßeinheiten können Seine grenzenlose Liebe definieren • Er ist fortdauernd stark • Er ist völlig aufrichtig • Er ist ewiglich fest • Er ist unsterblich anmutig • Er ist kaiserlich mächtig • Er ist parteilos barmherzig
Kennst du Ihn? • Er ist das größte Phänomen, das jemals den Horizont dieser Welt durchquert hat • Er ist der Sohn Gottes • Er ist der Retter der Sünder • Er ist das Herzstück der Zivilisation • Er ist einmalig • Er ist beispiellos • Er ist die höchste Idee der Literatur • Er ist die höchste Persönlichkeit in der Philosophie • Er ist die grundsätzliche Doktrin der wahren Theologie • Er ist der einzige, der qualifiziert ist, um ein vollgenügender Retter zu sein
Ich frage mich ob du Ihn heute kennst • Er liefert Kraft für die Schwachen • Er ist verfügbar für die Verleiteten und Versuchten • Er sympathisiert und er rettet • Er stärkt und stützt • Er schützt und er führt • Er heilt die Kranken • Er reinigt die Leprakranken • Er verzeiht Sündern • Er entlässt Schuldner • Er befreit die Gefangenen • Er verteidigt die Schwachen • Er segnet die Jungen • Er dient den Unglücklichen • Er achtet die Älteren • Er belohnt die Fleißigen • Er krönt die demütigen
Ich frage mich, ob du Ihn kennst? • Er ist der Schlüssel zum Wissen • Er ist die Quelle der Weisheit • Er ist der Tor der Erlösung • Er ist der Pfad des Friedens • Er ist die Straße der Gerechtigkeit • Er ist die Autobahn der Heiligkeit • Er ist das Tor der Herrlichkeit
Kennst du Ihn? • Sein Leben ist unvergleichlich • Seine Güte ist grenzenlos • Seine Gnade ist ewiglich • Seine Liebe ändert sich nie • Sein Wort ist genug • Seine Gnade ist genügend • Seine Regierung ist rechtschaffend • Sein Joch ist leicht • Seine Last ist leicht
Ich bedaure, dass ich Ihn dir nicht genau beschreiben kann • Er ist unbeschreiblich • Er ist unfassbar • Er ist unbesiegbar • Es ist unwiderstehlich • Du kannst Ihn nicht aus deinen Gedanken bekommen • Du kannst Ihn nicht aus deiner Hand bekommen • Du kannst ohne Ihn nicht überleben • und ohne Ihn auch nicht leben • Die Pharisäer konnten Ihn nicht ertragen • aber sie fanden heraus, dass sie Ihn nicht stoppen konnten • Pilatus konnte keine Schuld in Ihm finden • Herodes konnte ihn nicht töten • Tod konnte Ihn nicht stoppen • und das Grab konnte Ihn nicht halten
Das ist mein König!
Dr. Shadrach Meshach Lockridge war über vierzig Jahre lang Pastor der Calvary Baptist Church in San Diego, CA. Er starb am 4. April 2000 und ging zu seinem König Jesus.