Eine Studie aus Hamburg und Leipzig zeigt, dass neun von zehn Befragten sich Treue wünschen, jeder Zweite aber bereits fremdgegangen ist.
Auch der Redensart, dass nur untreu wird, wer in seiner Partnerschaft unzufrieden ist, fängt an zu bröckeln. Es gibt keine Langzeitstudie, die aufschlüsselt, ob die Krise zuerst da war oder die Affäre. Qualitative Untersuchungen diverser Befragungen zeigen aber, dass die Probleme in zwei Dritteln der Fälle die Folge und nicht der Auslöser für den Seitensprung waren.
Heute ist der Arbeitsplatz ist sozusagen der Seitensprung-Tatort. Diese These bestätigt eine aktuelle Studie im «Journal of Family Psychology»: Gemäss dieser Studie haben Status und Einkommen einen direkten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs.
Ein höherer Bildungsgrad fördert Untreue, Religiosität hemmt sie. Interessant aber ist der Fakt, dass Frauen, die besser ausgebildet sind als ihre Partner, eher fremdgehen als solche auf dem gleichen oder einem niedereren Ausbildungsgrad.
Frauen also reagieren, wenn Prestige und finanzielle Macht auf ihrer Seite ist, gleich wie Männer. Womit nicht nur erklärt ist, dass der Seitensprung in der modernen Welt kein Geschlecht mehr hat, sondern auch ein grosses Fragezeichen hinter die noch immer meist zitierte Erklärung gesetzt ist, dass Testosteron das männliche Sexualverhalten weitgehend zu erklären vermag.
Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben Geschäftsreisen: Neue Umgebung, neue Menschen und eine Umgebung fernab von der Heimat fördern die Bereitschaft, sich auf ein aussereheliches Abenteuer einzulassen. Je grösser die Stadt, in der Menschen leben, desto grösser die Chance, dass jemand einen Seitensprung wagt.