Die Vorstellung, dass es im Iran zwei widerstreitende Fraktionen gebe, die um die Ausrichtung der Islamischen Republik kämpfen, ist ebenso falsch wie sie vom Westen stets aufs Neue geglaubt wird.
Die Warnung von einer „Stärkung der Hardliner“ im Iran wird vom Regime bei jeder Gelegenheit benutzt, wenn seine Verhandlungen mit den USA ins Stocken geraten. Der Iran verhält sich immer gleich, egal welches „moderate“ Gesicht er der Welt zeigt. Der Iran versteht, dass er bei Gesprächen mit autoritären Regimen einen autoritären Ansatz an den Tag legen muss. Wenn er mit Demokratien spricht, gibt er vor, dass seine Politik chaotisch und unkontrolliert sei. Er behauptet zum Beispiel, dass die „Hardliner“ mehr Uran anreichern würden, die „Gemäßigten“ aber nicht.
Im Vorfeld der iranischen Wahl scheint es, dass der Iran erneut versuchen wird, seine innenpolitische Karte auszuspielen, um den Westen zur Rückkehr an den Verhandlungstisch zu bewegen. Gleichzeitig versucht der Iran ungehemmt Uran anzureichern.
Sie hat in der Vergangenheit funktioniert, und der Iran glaubt, dass sie wieder funktionieren wird. mehr Informationen
Einer UN-Behörde zufolge verstößt der Iran gegen eine Auflage des Atomabkommens: Das Land habe die Urananreicherung mit fortgeschrittenen Zentrifugen aufgenommen. Der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge hat der Iran Urananreicherung mit einem neuen Modell einer fortgeschrittenen Zentrifuge begonnen. Die UN-Behörde habe am 15. März bestätigt, dass der Iran in der unterirdischen Anlage in Natanz mit der Beladung von 174 IR-4-Zentrifugen begonnen habe. mehr Informationen
Der Iran hat nach eigenen Angaben eine „Raketenstadt“ eröffnet. Bilder in iranischen Medien legen den Schluss nahe, dass es sich um ein unterirdisches Raketenlager der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) handelt. „Das ist nur ein kleiner Teil unserer Raketenkapazitäten“, sagte IRGC- Kommandeur Hussein Salami bei der Einweihungszeremonie laut Nachrichtenagentur Tasnim. Details zum Ort der „Raketenstadt“ oder zur Anzahl der Raketen nannte er nicht. „Was wir heute sehen, ist ein kleiner Ausschnitt des großen und umfangreichen Raketenpotentials der Seestreitkräfte der Revolutionsgarden“, sagte Salami dem Nachrichtenportal Arab News zufolge.
Für die arabischen Golfstaaten ist sowohl die iranische Nahostpolitik als auch das Raketenprogramm eine Gefahr für die Golfregion, wo rund 40 Prozent der weltweiten Rohöltransporte abgewickelt werden. Außerdem besteht die Sorge, dass Irans Mittelstreckenraketen mit Reichweiten bis zu 2200 Kilometern Israel treffen könnten.
Aus Sicht des saudischen Politik-Analysten Hamdan Al-Shehri tut der Westen allerdings nicht genug gegen den Iran. „Diese neuen Bilder und Videos sind mehr als genug Beweise, um den Iran verantwortlich zu machen, da dies als ein unverblümtes Eingeständnis über ihre Raketenfähigkeiten angesehen werden kann“, sagte er gegenüber Arab News. Doch die internationale Gemeinschaft sei immer noch im Stillstand.
Der US-amerikanische Analyst Michael Pregent vom Hudson-Institut kritisierte gegenüber Arab News die Iran-Politik des neuen US-Präsidenten Joe Biden. Diese habe dem Iran eine „klare Botschaft“ gegeben, dass er seinen Angriff auf die Region fortsetzen könne. Die Botschaft sei, dass „ihr Israel treffen könnt, ihr könnt Saudi-Arabien treffen, ihr könnt die US-Mission im Irak treffen. Wir werden alles tun, was wir können, um das herunterzuspielen.“ mehr Information