Abdel Azziz Qaasim Illi, der Sprecher des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS) schreibt in seinem neusten Blog-Eintrag er über die Hamas und Israel. Es wird zu einem Loblied auf den «islamischen Widerstandskämpfer», dessen Einsatz «mit dem Sieg oder seinem Martyrium» ende.
Er schreibt: «Sein Kampf dient nicht einer Staatsräson, nur bedingt einem Vaterland. Sein Kampf dient vielmehr und in aller ersten Linie der Erfüllung des wohl anspruchsvollsten Gottesdienstes: dem selbstlosen, völlig altruistischen Kampf auf dem Weg Allahs. Die Chancen, dass er im Kampf mit den Israelis sein Martyrium findet, stehen ausgezeichnet. Hat er seine Berufung, seine Dienstpflicht gegenüber Allah jedoch richtig verinnerlicht, stört ihn dies ganz und gar nicht – im Gegenteil, es befeuert ihn, es erfüllt ihn mit Sehnsucht, mit Eifer (auf Arabisch Hamas) – er besinnt sich seines auf ihn wartenden Lohnes – im Diesseits der moralische Sieg gegen einen zutiefst verachteten, unmoralischen Gegner und im Jenseits nichts weniger als die höchste Stufe des Paradieses – Gärten, in denen Milch und Honig fliessen, Reinheit in Reinform und Sündlosigkeit des Knechts – die vollendete Gerechtigkeit.»
Gegenüber 20 Minuten sagt Illi: «Der Märtyrertod ist etwas Edles – aus Sicht des Kämpfers. Ich beschreibe den islamischen Widerstandskämpfer – das gehört zum Weltbild des Islam. Wenn jemand auf dem Weg Allahs fällt, im Kampf gegen den Feind, dann wird er zum Märtyrer.»
Die Frage, ob eine Glorifizierung des Heiligen Krieges und des Martyriums nicht gefährlich sei, stellt er fest, dass radikale Islamisten an anderen Brandherden nicht unähnlich klingen, ein: «Jeder argumentiert nach genau diesem Muster, abgeleitet aus der Prophetentradition. Die Argumente sind ja nicht von mir, die sind normativ.»
Auf den Einwand, dass die überwiegende Mehrheit der Schweizer Muslime mit derlei Gedankengut rein gar nichts am Hut habe, reagiert Illi gereizt: «Das ist klar, die meisten sitzen aufs Maul.»
Dass die kriegsverherrlichenden Ergüsse des IZRS von der grossen Mehrheit der Schweizer Muslime nicht geteilt werden, zeigt etwa der deutliche Aufruf zu Frieden und Besonnenheit, die die Föderation der Islamischen Dachorganisationen der Schweiz (FIDS) vor wenigen Tagen an die Schweizer Muslime richtete.
Der Unterschied zwischen dem christlichen Märtyrerverständnis und dem musslimischen ist, dass der christliche Märtyrer auf Gewalt verzichtet und deshalb umgebracht wird. Der Muslim will mit seinem Tod möglichst viel Andersdenkende (Kufar / Ungläubige) mit in den Tod reissen.
Vergleiche auch Artikel: IS und muslimische Kritik