2.3.23 Einst wegen Apostasie zum Tode verurteilt, wurde Pastor Yousef Nadarkhani durch eine iranische Nationale Amnestie, nach fast 5 Jahren Gefängnis, wieder freigelassen.
Der iranische Kirchenführer Yousef Nadarkhani wurde am Sonntag, 26.2.23, im Rahmen einer nationalen Amnestie freigelassen, die vom iranischen Obersten Führer Ayatollah Khamenei zum Gedenken an dem 44. Jahrestag der Islamischen Revolution von 1979 erlassen wurde.
Er ist immer noch in Teheran, um einige formelle Verfahren im Zusammenhang mit seiner Freilassung abzuschließen. Er wird sich seiner Familie in Rasht anschließen, sobald diese Formalitäten erledigt sind.
Nadarkhani, 46, verbüßte eine sechsjährige Haftstrafe im Evin-Gefängnis in Teheran wegen „Propagierung von Hauskirchen“, die beschuldigt wird, „das zionistische Christentum zu fördern“.
Die Bestrafung eines iranischen Pastors durch die Islamische Republik für „christliche Aktivitäten“ zieht internationale Empörung nach sich. 3 Kirchenmitglieder sind noch in Haft.
Nadarkhani war einer von vier Christen, die ursprünglich im Mai 2016 in Rasht während einer Reihe von Razzien von Sicherheitsagenten in christlichen Häusern festgenommen wurden. Während die Männer 2017 gegen Kaution freigelassen wurden, wurden sie 2018 an zwei verschiedenen Tagen in einer weiteren Serie von Razzien erneut festgenommen.
Iranische Behörden warfen Nadarkhani vor, mit seinen christlichen Aktivitäten angeblich die nationale Sicherheit des Landes gefährdet zu haben.
Im Juni 2020 wurden die Haftstrafen von Nadarkhani und einem der anderen inhaftierten Männer, Diakon Saheb Fadaie, der laut CSW-Quellen ebenfalls im Rahmen der jüngsten Amnestie freigelassen wurde, im Berufungsverfahren auf sechs Jahre verkürzt.
Pastor Nadarkhani ist der letzte von vier christlichen Konvertiten, die 2017 wegen Aktivitäten in der Hauskirche zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Nachdem ihre Strafen bei einem Wiederaufnahmeverfahren im Jahr 2020 reduziert worden waren, wurden Youhan Omidi und Yasser Mossayebzadeh 2022 bzw. 2021 freigelassen. Letzten Monat wurde Zaman Fadaie (bekannt als Saheb) freigelassen (am 9. Februar), gefolgt von der Freilassung von Pastor Nadarkhani (26. Februar).
Zwei weitere Christen, Mehdi Rokhparvar und der Moslem Rahimi, wurden letzten Monat ebenfalls freigelassen. Dies ist eine gute Nachricht und folgt auf den Freispruch von neun Christen im vergangenen Jahr, denen fünf Jahre Gefängnis drohten.
Ende 2021 entschied der iranische Oberste Gerichtshof, dass die Zugehörigkeit zu einer Hauskirche nicht strafbar sei. Trotzdem sind Christen weiterhin Unterdrückung ausgesetzt, wenn sie ihren Glauben zum Ausdruck bringen, und vielen Gläubigen drohen immer noch Anklagen und Inhaftierungen.
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10.9.12 Nadarkhani wurde am Samstag nach fast drei Jahren überraschend aus dem Gefängnis entlassen.
„Ich danke allen, die mich im Gebet unterstützt haben“, sagte Nadarkhani unmittelbar nach seiner Freilassung. Der 35-Jährige wurde von seiner Frau und den beiden Söhnen vor den Toren des Gerichts mit Blumen begrüßt.
Der Pastor einer Hauskirche hatte seit dem 13. Oktober 2009 im Gefängnis gesessen, weil er sich zum Christentum bekehrt hatte. Wegen des „Abfalls vom Islam“ (Apostasie) war Nadarkhani zum Tode verurteilt worden. Nach einer fast sechsstündigen Anhörung ließ das Gericht den Apostasie-Vorwurf am Samstag fallen.
Der Pastor sei allerdings schuldig, unter Muslimen evangelisiert zu haben. Dafür wurde Nadarkhani zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, auf die jedoch die „Untersuchungshaft“ angerechnet werde.
Christliche Organisationen aus der ganzen Welt brachten ihre Freude über Nadarkhanis Freilassung zum Ausdruck. Die internationale Aufmerksamkeit hat dazu beigetragen, sein Leben zu retten.
Vorgeschichte: http://obristlink.wordpress.com/2012/08/24/neues-verfahren-gegen-pastor-nadarkhani-im-iran/
Alle Artikel über diese Geschichte: http://obristlink.wordpress.com/?s=nadarkhani