Demografischer Balance in Israel

Während die religiösen Juden die Geburtenstatistiken dominieren, ist die Einwanderung ein Joker. Was würde passieren, wenn Tausende oder Zehntausende von Juden vor Verfolgung oder Katastrophen aus anderen Ländern nach Israel fliehen würden, wie es in der Vergangenheit geschehen ist? Jede Welle würde einen Rückschlag für die Vision der Haredi-Parteien bedeuten, eine rabbinische Theokratie zu schaffen.

Statistiken deuten darauf hin, dass religiöse Funktionäre an der Macht seit Jahren daran arbeiten, die Rückkehr von Nicht-Haredi-Juden von der Alija abzuhalten. Aus diesem Grund war die Kontrolle über das Innenministerium für die ultra-religiösen Parteien in einer Koalition schon immer eine begehrte Position. Ein Beispiel für den Einfluss dieser Position ist, dass trotz der Tatsache, dass die meisten amerikanischen Juden nicht sehr religiös sind, 75% derjenigen, die im Jahr 2021 zur Einwanderung nach Israel zugelassen wurden, Haredi waren.

Die religiösen politischen Parteien Israels haben seit langem ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass es bereits zu viele Einwanderer gibt, die nicht der halachischen (rabbinischen) Definition von „jüdisch“ entsprechen. Die derzeitige Regierung versucht daher, offiziell neu zu definieren, wer ein Jude ist, und damit einen der wesentlichsten Gründe für die Existenz Israels zu ändern – das Rückkehrgesetz.

In den Anfängen des Staates Israel hatten alle Juden automatisch das Recht auf die israelische Staatsbürgerschaft, sofern ein Großelternteil jüdisch war. Dieser Standard schien moralisch richtig zu sein, da er von Hitler zur Identifizierung und Ermordung der Juden verwendet worden war. Wenn diese „Enkelklausel“ dahingehend geändert wird, dass nur die erste Generation der Nachkommen von Juden berücksichtigt wird, wären etwa 3 Millionen Menschen nicht jüdisch genug, um nach Israel einzuwandern. mehr Informationen

In Israel ändern Gesetze viel schneller und gegensätzlicher als in anderen Ländern, weil das Verständnis von Regieren auf einer Mehrheitsregierung liegt und nicht bei Sachgeschäften wie in der Schweiz.

USA-Juden verlieren den Kontakt zu Israel und Judentum

Eine düstere Botschaft hatte der israelische Diaspora-Minister Naftali Bennett (Das Jüdische Haus) am Dienstag 12.6.18 für die Juden der USA. Vor der Jahresversammlung des American Jewish Committee (AJC) meinte er am Dienstag nämlich, er fürchte um die Zukunft der amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft, da sie dabei sei, ihren Kontakt sowohl zu Israel als auch zum Judentum zu … USA-Juden verlieren den Kontakt zu Israel und Judentum weiterlesen

Netanjahu im Kreuzfeuer

Benjamin Netanjahu sieht langsam ein, dass seine nationalreligiöse Regierungskoalition praktisch nicht so sehr funktioniert, so wie es sich wünschte, schreibt israelheute. Um seine rechten und orthodoxen Verbündeten zusammen zu bringen, musste er während den Koalitionsverhandlungen fast alles versprechen. Aber diese Rechnung scheint nicht aufzugehen, denn schon jetzt nach wenigen Wochen sind seine Verbündeten sauer auf ihn. Nicht nur seine zwei religiösen Siedlerminister, Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich, verlieren das Vertrauen in Benjamin Netanjahu, sondern ebenso ist eine Vertrauenskrise zwischen Netanjahu und seinem Justizminister Yariv Levin ausgebrochen. Netanjahu im Kreuzfeuer weiterlesen

2 Gedanken zu „Demografischer Balance in Israel“

  1. dem kann ich so nicht zustimmen, Hanspeter. Wenn auch die Schweizer Sicht sicher noch mal eine besondere ist, ist wenig europäisches Verständnis dafür , dass Israel seine jüdische Identität schützen will, zumindest ist das m. E. das Anliegen der aktuellen Regierungskoalition, die Säkularen sehen das anders, denn sie wollen gar keine Tora, etc.
    Die Alija aus Russland hat nach Schätzungen dazu geführt, dass über 70% der Eingereisten, die sich auf das Rückkehrrecht als Juden hin berufen haben, keine Juden sind. Das sind bei über eine Millionen eine stattliche Anzahl. Dass dies dazu führt neu nachzudenken, wie der Staat sien jüd. Identität schützen kann, finde ich nur zu verständlich.
    Ich füge einen Link zu einer jüd. Stimme an: https://www.audiatur-online.ch/2023/01/06/ein-brief-an-die-juedischen-geschwister-in-europa/
    Liebe Grüße Michael Dierks

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