Die Worte der Offenbarung sind ein Weckruf und nicht ein versiegeltes Buch für Spezialisten.
Johannes soll deshalb die Offenbarung von Jesus nicht versiegeln, sondern man soll sie lesen, hören, halten und festhalten. Johannes will nicht spekulative Zukunftserwartungen vermitteln, sondern aufzeigen, wer uns die Hilfe und Kraft zur Bewältigung der Gegenwart gibt.
In der Bibel offenbart uns, wie Gott ist und was ihm auf dem Herzen liegt. Jesus kommt, damit jeder erntet, was er gesät hat. Es bleibt nichts ungesehen und ungewürdigt.
Mittwoch, 12. Juni 24, Das Schluss-Statement von Jesus, Offenbarung 22, Radio Maria Schweiz
Die Worte der Offenbarung sind ein Weckruf und kein versiegeltes Buch für Spezialisten (Offenbarung 22,10). Dieser Weckruf ertönt auch im letzten Abschnitt. Er enthält ein abschließendes Wort Jesu. Johannes will uns keine spekulativen Zukunftserwartungen vermitteln, sondern aufzeigen, wer uns Hilfe und Kraft für die Bewältigung der Gegenwart gibt.
Das Schlussstatement lädt den Leser ein, den Fokus auf Jesus zu richten, der wieder kommt.
Offenbarung 22 ab Vers 6 Und der Engel sagte zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr. Gott, der Herr über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. 7 Siehe, ich komme bald. Selig, wer an den prophetischen Worten dieses Buches festhält!
In diesem letzten Abschnitt der Offenbarung ist nicht immer ganz klar, wer was sagt. Erst im Zusammenhang lassen sich die Aussagen zuordnen.
In Vers 7 spricht Jesus. Denn dreimal sagt Jesus: „Ich komme bald“. In Vers 7, 12 und 20 (Offenbarung 22,7; Offenbarung 22,12; Offenbarung 22,20). Das griechische Wort, das mit „bald“ übersetzt wird, bedeutet sowohl „schnell“ als auch „überraschend“. Es ist kein Widerspruch das wir seit 2000 Jahre warten. Es hat auch 4000 Jahre gedauert, bis der im 1. Mose 3 verheißene Erlöser kam, der die Schlange besiegen wird.
„Bald“ ist für uns eine Zeitgrenze, die wir noch zu erleben hoffen. Aber wenn wir diese „bald“ mit „schnell“ oder „überraschend“ ersetzen, dann sagt Jesus: „Siehe, ich komme plötzlich.“ Es geht also weniger um eine Zeitspanne, als mehr um die Art und Weise seines Kommens.
Als Jesus in den Himmel auffuhr, sagten die Engel, dass Jesus wieder auf die Erde kommen würde. In Apostelgeschichte 1,11 heißt es: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“
Wir haben mit Jesus nicht nur einfach eine Zukunft – wir haben einen, der auf uns zukommt. Unser Glaube ist auf eine Person ausgerichtet. Die Gewissheit, dass Jesus kommt, gibt uns in den täglichen Herausforderungen Halt.
Nun folgt die erste Seligpreisung im Schlusswort. In den englischen Bibeln wird selig mit „blessed“ übersetzt. Also „gesegnet sind“. Das griechische Wort dafür ist makarios (μακάριος). Damit wird eine Bedingung für eine Heilszusage eröffnet. Von den sieben Seligpreisungen im Buch der Offenbarung stehen zwei im letzten Abschnitt.
Schon am Anfang, in Offenbarung 1,3 hieß es: „Selig, wer die Worte der Prophetie vorliest, und jene, die sie hören und das halten, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.“
Jetzt heißt es: „Selig, wer an den prophetischen Worten dieses Buches festhält!“
Jetzt wird das Verb festhalten gebraucht. Das griechische Wort τηρέω – tereo bedeutet: bewahren; halten; aufbewahren. Wir sollen die Worte der Offenbarung nicht nur vorlesen, sondern auch hören, halten und bewahren. Oder wie es hier treffend übersetzt ist: festhalten.
Festhalten müssen wir etwas, das uns leicht entrissen werden kann. Einerseits sollen wir uns nicht beirren lassen von Menschen, die alles in Frage stellen, andererseits dürfen wir auch darauf vertrauen, dass Gott zu seinem Ziel kommt, auch wenn es in der Gegenwart noch nicht so aussieht. Wir halten aus und vertrauen.
Wir kommen nun zum Vers 8: Ich, Johannes, habe dies gehört und gesehen. Und als ich es hörte und sah, fiel ich dem Engel, der mir dies gezeigt hatte, zu Füßen, um ihn anzubeten. 9 Da sagte er zu mir: Tu das nicht! Ich bin nur ein Mitknecht wie du und deine Brüder, die Propheten, und wie alle, die sich an die Worte dieses Buches halten. Gott bete an!
Hier haben wir die interessante Aussage, dass die Anbetung allein Gott gebührt. Das griechische Wort προσκυνέω – proskyneo bedeutet: sich niederwerfen; verehren. Schon in Matthäus 4,10 sagt Jesus zum Teufel: „Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen“.
In Vers 10 heißt es: „Und er sagte zu mir: Versiegle dieses Buch mit seinen prophetischen Worten nicht! Denn die Zeit ist nahe.“
Johannes wird aufgefordert, seine Visionen aufzuschreiben und an die Gemeinden weiterzugeben.
Die Bibel ist heute das meistgedruckte Buch und erscheint in den verschiedensten Sprachen. Jeder soll sie lesen und sich seine eigenen Gedanken darüber machen.
Die Bischofskonferenz in Österreich hat Anfang 2024 festgehalten: „Christen sollen sich vom Wort Gottes begeistern lassen, weil es die bevorzugte Weise ist, wie sich Gottes Geist den Menschen mitteilt.“
Zum katholischen Bibelsonntag 2020 schlug Papst Franziskus seinen Zuhörern vor, ganz konkret jeden Tag ein paar Sätze aus der Bibel zu lesen. Er sagte: „Beginnen wir beim Evangelium: Lassen wir es offen auf dem Nachttisch liegen, tragen wir es in der Tasche mit uns, öffnen wir es auf dem Handy, lassen wir zu, dass es uns jeden Tag inspiriert. So werden wir entdecken, dass Gott uns nahe ist…“.
Die Rückbesinnung auf die Heilige Schrift begann mit einer Enzyklika von Papst Leo XIII. im Jahr 1893. Wichtige Stationen waren zuletzt die Bischofssynode zum Thema Bibel 2008 und auch die Jesusbücher von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI (16) (2007-2012). Und das Dokument „Aperuit Illis“ von Franziskus im Jahr 2019.
Ist es nicht ein besonderes Geschenk, dass wir heute durch die neuen Medien die Bibel auf vielfältige Weise hören und lesen können? Es gehört zum großen Plan Gottes, dass die Heilige Schrift allen Menschen zugänglich ist. Noch nie war der Zugang so einfach.
Die ersten Christen hatten keine Bibeln zu Hause. Sie trafen sich regelmäßig, um die Texte zu hören. Auch heute ist das gemeinsame Lesen der Bibel eine Quelle der Inspiration. Zum einen, weil wir dranbleiben und von anderen erfahren, was sie an diesen Texten inspiriert. So schreibe ich jede Woche einige kleine Impulse und teile sie auf der Webseite, um mich und andere zu inspirieren. Jesus ermutigt uns dazu, dass wir darüber sprechen, was uns aus der Heiligen Schrift ermutigt. „Versiegle das Buch nicht“.
Johannes soll die Offenbarung von Jesus nicht versiegeln, sondern man soll sie lesen, hören, halten und festhalten. Die Bibel offenbart uns, wie Gott ist und was ihm auf dem Herzen liegt.
Wir lesen weiter in Offenbarung 22,11: Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht, der Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht und der Heilige strebe weiter nach Heiligkeit. 12 Siehe, ich komme bald und mit mir bringe ich den Lohn und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht. 13 Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. 14 Selig, die ihre Gewänder waschen: Sie haben Anteil am Baum des Lebens und sie werden durch die Tore in die Stadt eintreten können. 15 Draußen bleiben die Hunde und die Zauberer, die Unzüchtigen und die Mörder, die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.
Jesus kommt, damit jeder erntet, was er gesät hat. So heißt es in Offenbarung 22,12: „Siehe, ich komme bald und mit mir bringe ich den Lohn und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht.“ Hier steht nicht, ich komme, um abzuurteilen, sondern um jedem das zu geben, was seinem Handeln entspricht. Vielleicht könnten wir auch wieder vermehrt davon sprechen, dass wir ernten, was wir säen. Hier im Text heißt es: „Ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht.“ Der Text sagt ganz einfach, jeder soll tun, was er will, aber alles hat Konsequenzen. „Der Gerechte handle gerecht und der Heilige strebe weiter nach Heiligkeit.“
In Offenbarung 22,13 sagt Jesus: „Ich bin der Erste und der Letzte“ und bezieht sich damit auf Jesaja 44,6: „So spricht der HERR, Israels König, sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, ich bin der Letzte, außer mir gibt es keinen Gott.“ Es gibt keinen Tag auf dieser Erde ohne ihn. Er ist immer da.
In Vers 14 folgt dann die zweite Seligpreisung. Gesegnet sind die, welche „ihre Gewänder waschen“. Es sind die Menschen, die sich Gott zuwenden, seine Vergebung in Anspruch nehmen und sich durch den Heiligen Geist verändern lassen. Sie dürfen durch die Tore des himmlischen Jerusalems einziehen. Im letzten Beitrag haben wir gehört, dass die Tore offen sind. Aber nur der geht hinein, der sich sein Leben lang nach Gottes Gegenwart gesehnt hat. Wer Gottes Wahrheit nicht will und die „Lüge liebt“ wie es in Vers 15 heißt, der bleibt draußen. Er will nicht in Gottes Licht kommen. Eigentlich ist es logisch: Wer sein ganzes Leben Gott ausweicht, wird auch später keinen Wunsch haben ihm nahe zu sein. Die Grundhaltung des Menschen ändert sich nicht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir auf das hören, was wir von Gott erkannt haben. Dass wir unser Leben bereinigen oder wie es hier beschrieben wird unsere Kleider waschen (Offenbarung 22,14) und an den Worten Gottes festhalten (Offenbarung 22,7).
Die andere Zusage ist, dass unser Ausharren nicht umsonst ist. Nichts bleibt ungesehen und ungewürdigt. Jesus erwähnt in der Bergpredigt immer wieder, dass Gott alles sieht, was im Verborgenen geschieht. Das gibt uns neues Vertrauen und neuen Mut.
Nun folgt in Vers 16 noch eine Selbstdefinition vom Sprecher: Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern.
Hier offenbart sich Jesus als der verheißene Weltenherrscher.
In Offenbarung 22,16 nennt Jesus zum einzigen Mal in der Offenbarung seinen eigenen Namen. Der Menschgewordene ist zugleich der Wiederkommende. Hier entfaltet sein Name sein volles Gewicht. Der Name „Jesus“ bedeutet „Der HERR rettet“. Durch Jesus erfahren wir göttliche Rettung. Ohne die Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen gibt es keine Vollendung.
Er ist die Wurzel. Schon in Offenbarung 5,5 hieß es: „Da sagte einer von den Ältesten zu mir: Weine nicht! Siehe, gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen.“
Gott hat David versprochen: „Einen Spross deines Leibes will ich setzen auf deinen Thron“ (Psalm 132,11) und in Jesaja 11,1 heißt es: „Ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling (Nezer) aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.“ Matthäus schreibt über Jesus: „Er wird Nazoräer (Sprössling) genannt werden“ (Matthäus 2,23).
Jesus ist der verheißen Sohn David, der ein ewiges Reich aufrichten wird. So wie es im Psalm 18,51 verheißen ist: „Seinem König verleiht er große Hilfe, Huld erweist er seinem Gesalbten, David und seinem Stamm auf ewig.“ und in 1.Könige 9,5: „Ich werde deinen Königsthron auf ewig in Israel bestehen lassen, wie ich es deinem Vater David zugesichert habe (1.Könige 2,4)“.
In Matthäus 21,9 riefen die Leute: „Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn.“
Der strahlende Morgenstern taucht schon in Offenbarung 2,28 auf. Der Morgenstern ist der letzte Stern, bevor der Tag anbricht. Jesus ist der letzte Prophet, der das Reich Gottes ankündigt, bevor es anbricht. Er ist das letzte Zeichen, bevor der neue Tag anbricht. Unsere Not hat ein Ende. Der König kommt.
Jesus bezeichnet sich selbst als der verheißene König und Morgenstern, der als letzter offenbart was auf dem Herzen Gottes ist, bevor der neue Tag anbricht und Gott sein Reich vollendet.
Bis dahin können die Menschen selbst entscheiden, was sie tun wollen. Was sie säen, werden sie ernten. Gesegnet sind die, welche ihre Kleider waschen, das heißt, sich Gott zuwenden, die Vergebung in Anspruch nehmen und sich vom Heiligen Geist neu prägen lassen.
Was ist nun die Reaktion auf diese Botschaft?
In Vers 17 steht: Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Wer durstig ist, der komme! Wer will, empfange unentgeltlich das Wasser des Lebens!
Der erste Wunsch ist: Jesus, komm. Wir wollen jetzt mit dir zusammen sein. Alle sollen in diesen Chor miteinstimmen.
Dann auf einmal geht der Blick zu den anderen Menschen und es folgt der Aufruf: „Wer durstig ist, der komme! Wer will, empfange unentgeltlich das Wasser des Lebens!“
Da schwingt eine Begeisterung mit. Alle, die sich auch nach Gott sehnen, sollen kommen und umsonst das Wasser des Lebens empfangen.
Der Geist und die Braut laden ein. Der Heilige Geist zeigt den Menschen ihre Zielverfehlung auf, bietet Rettung in Jesus an und macht auf die Konsequenzen aufmerksam (Johannes 16,8). Wir Menschen sind die Boten, die stellvertretend für Gott bitten, dass die Menschen sich mit Gott versöhnen sollen. Paulus schreibt in 2.Korinther 5,20: „Wir sind also Gesandte an Christi statt und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“
Wer durstig ist, dem wird das Wasser des Lebens umsonst gegeben. Das heißt: Mit dem Glauben soll kein Geschäft gemacht werden.
Der Glaube erwartet die Hilfe allein von Gott (alles ist Gnade, siehe Offenbarung 22,21), und vor ihm allein beugen sich unsere Knie (Offenbarung 22,8-9).
Das ist natürlich eine Spannung. Wir empfangen Gottes lebensspendende Kraft umsonst. Gott aber wiederum beschenkt durch Menschen Werke und Personen, damit diese Botschaft weitergegeben werden kann. Das muss kein Widerspruch sein, wenn beides unabhängig voneinander geschieht, so dass der Zuspruch der Vergebung nicht von Gaben abhängig ist. Der Zuspruch Gottes gilt jedem, der sich Gott zuwenden und sich neu auf Gott ausrichten will.
Und, das ist gerade in diesem Abschnitt zuvor deutlich geworden, alles geschieht ohne Druck und Zwang. „Der Gerechte handle weiter gerecht und der Heilige strebe weiter nach Heiligkeit.“ Wer das nicht will, darf draußen bleiben (Vers 15).
„Wer durstig ist, der komme! Wer will, empfange“. Wer auf diesen Ruf hört, der sagt: „Jesus, komm in mein Leben!“ (Johannes 1,12).
Nun kommt die letzte Aussage von Jesus: 18 Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. 19 Und wer etwas wegnimmt von den prophetischen Worten dieses Buches, dem wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. 20 Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen.
Komm, Herr Jesus!
21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!
Jesus warnt noch einmal eindringlich, nichts hinzuzufügen und nichts wegzunehmen.
Wir leben in einer Zeit, in der viele ihre Wünsche in die Bibel hineininterpretieren und das streichen, was ihnen nicht passt. Dann versuchen einige auch Dinge hinzuzufügen, die gar nicht verlangt werden.
Es gibt also nur einen Weg. Wir müssen die Bibel selbst lesen, um bei dem zu bleiben, was sie sagt.
Wieder kommt der Ausruf: „Ich komme bald“ gefolgt vom Amen, einem „es ist eine festbeschlossene Sache“. Amen bedeutet eigentlich: „fest/zuverlässig sein“.
Der Schlusspunkt des Johannes lautet: „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“
Gnade ist die freiwillige Zuwendung Gottes in Jesus, die wir freiwillig annehmen können. Diese Gnade wünscht Johannes allen Lesern der Offenbarung.
Aufgrund dieser Gnade können wir ein Leben mit Gott gestalten, der sich uns in Jesus offenbart und durch den Heiligen Geist in unserem Leben gegenwärtig ist.
Der Hauptakzent vom Buch der Offenbarung liegt darauf, dass Gott zum Ziel kommt. Er hält die Welt in seinen Händen. Er wirbt mit allen Mitteln um die Menschen. Die Mächte der Finsternis werden nicht verharmlost, aber ihre Macht ist begrenzt. Letztlich brauchen wir sie nicht zu fürchten. Tod und Auferstehung Jesu haben sie grundsätzlich entmachtet. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort.
Der Glaube an die Auferstehung gibt uns eine Perspektive, die über den irdischen Horizont hinausweist. Aus dieser Perspektive sieht unser Leben ganz anders aus. Auch das „sinnloseste Leben“ hat dann einen Sinn, weil Jesus uns liebt. Alle, die sich ihm nicht entgegenstellen, verändert und vollendet er.
Das irdische und das ewige Leben sind keine getrennten Bereiche, sondern gehen ineinander über. Wir erleben hier ein Stück Himmel auf Erden und werden im irdischen Leben auf die Gemeinschaft mit Gott vorbereitet.
Nicht die Bilder sind wichtig, sondern das Ziel: die Gemeinschaft mit Gott. Diese tiefe Sehnsucht nach Jesus soll uns hier anstecken und auf Gott ausrichten.
Die Offenbarung hat Johannes so ergriffen, dass er nicht darum bittet, dass diese Dinge möglich lange nicht geschehen sollen, sondern dass Jesus kommen soll. Wer von Gott ergriffen ist, der denkt in anderen Dimensionen.