meint Recep Tayyip Erdogan. Er drohte seinen Gegnern mit Strafe. Sie würden «bezahlen», kündigte er an. Die neue Türkei ist tief gespalten in Freund und Feind. Die Gräben zwischen den konservativ-religiösen und säkular-liberalen Türken sind grösser geworden.
Ob diese Türkei, die keine freie Meinungsäusserung mehr zulässt attraktiver geworden ist für ausländische Investoren wird sich weisen.
Fruststiert dürfte die junge Generation sein, die auf eine Öffnung hoffte. Wer immer kann, wird wohl die Flucht ergreifen. Im Internet erleben die Seiten mit Auswanderertipps regen Zulauf.
Im Wahlkampf hat Erdogan auch das konservative Lager gespalten und den eigenen Leuten Angst eingejagt. Er erklärte dem türkischen Prediger Fethullah Gülen, der auch in Erdogans AKP viele Freunde hat, praktisch einen Privatkrieg. Alle Verantwortung für die Korruptionsvorwürfe schob er auf die Gülen-Anhänger ab.
Der AKP hat auch die Angst vieler Türken geholfen, ohne den starken Mann an der Spitze könnte es mit dem Land wirtschaftlich wieder bergab gehen. Zuletzt ist der Aufschwung schwächer geworden.
Die Kurden habe ihre eigene Agenda, und sie glauben, dass sie diese eher mit Erdogan erreichen als mit den Kemalisten. Diese Agenda heisst: so viel Autonomie wie möglich. Auch dieses Ziel dürfte nicht konfliktfrei zu erreichen sein.