Auf das Herz kommt es an.
Leute aus Jerusalem lehren in Antiochia, dass alle, die an Jesus glauben, zum Judentum übertreten müssen, um gerettet zu werden.
Paulus sieht das anders. Die Frage wird in Jerusalem geklärt (Apostelgeschichte 15,1-21).
Petrus vertritt die Position, dass es allein auf den Glauben und nicht auf äußere Rituale ankommt (Vers 9). Der Empfang des Heiligen Geistes bei Kornelius in Cäsarea habe dies bestätigt (Apostelgeschichte 10). Es ist die erfahrene Gnade durch Jesus, die Juden und Nichtjuden errettet (Vers 11).
Jakobus bringt einen Kompromiss ins Spiel.
In allen Auseinandersetzungen sucht man nicht nach theologischen Meinungen, sondern nach Gottes Urteil (Apostelgeschichte 15,7).
Die erfahrene Gnade durch Jesus den verheißenen Messias soll in einem veränderten Lebensstil sichtbar werden, im Umgang mit anderen Göttern, im ethischen Verhalten gegenüber Mensch und Tier.
Ganzer Text:
Auf das Herz kommt es an
Leute aus der Jerusalemer Gemeinde lehren in Antiochia, dem Zentrum der nichtjüdischen Gemeinde, dass alle, die an Jesus glauben, zum Judentum übertreten und sich beschneiden lassen müssen, um gerettet zu werden.
Paulus als pharisäischer Schriftgelehrter und Barnabas als Vermittler sehen das anders. Da sie sich nicht einigen können, beschließen sie, die Frage in Jerusalem mit den Aposteln und den Ältesten zu klären.
Petrus vertritt die Position, dass es allein auf den Glauben und nicht auf äußere Rituale ankommt (Vers 9). Der Empfang des Heiligen Geistes bei Kornelius in Cäsarea habe dies bestätigt (Apostelgeschichte 10). Es ist die erfahrene Gnade durch Jesus, die Juden und Nichtjuden errettet (Vers 11).
Barnabas und Paulus bestärken ihn in dieser Haltung durch ihre Reiseerfahrungen. Spannend ist, dass in Jerusalem wieder Barnabas vor Paulus erwähnt wird und den Lead übernimmt.
Jakobus bringt beim Treffen in Jerusalem einen Kompromiss ins Spiel, den er mit einem Schriftbeweis untermauert (Amos 9,11-12).
Interessant ist, dass Jakobus eine größere Autorität hat als Petrus. Paulus beschreibt Jakobus später als eine Schlüsselperson (Galater 1,19): “Von den anderen Aposteln habe ich bei diesem Aufenthalt keinen gesehen außer Jakobus, den Bruder unseres Herrn (Jesus).“
In allen Auseinandersetzungen sucht man nicht nach theologischen Meinungen, sondern nach Gottes Urteil (Apostelgeschichte 15,7). Auch im Galaterbrief wird das Konzil beschrieben. Dort erwähnt Paulus, dass Petrus der Apostel der jüdischen und er selbst der nichtjüdischen Gläubigen ist (Galater 2,7-8). Beide anerkennen Jakobus als Autorität an.
Die vier Eckpunkte des Jerusalemer Konzils sind:
Enthalten (fern halten) von Götzenopfern, von Unzucht, vom Erstickten und vom Blut.
Man soll kein Götzenopferfleisch essen. Damit nahm man nicht an den großen Festen der damaligen Zeit teil. Es ist eine Umsetzung der ersten drei Gebote, nur einem Gott zu dienen und nur bei ihm allein Hilfe zu suchen.
Der zweite Punkt ist die neue Moral. Die ethischen Gebote der Bibel sollen befolgt werden. Dies steht im krassen Gegensatz zu den damaligen Sitten. Im Römischen Reich war nur eine verheiratete Frau vor sexuellen Übergriffen geschützt und hatte gewisse Rechte, wenn sie ihrem Mann treu blieb. Ehebruch galt im römischen Recht als Sonderfall des Diebstahls und war keine Frage der Moral. Ein Mann bediente sich am Eigentum eines anderen. Der Mensch als Ware stand im römischen Reich hoch im Kurs. Die christliche Definition dessen, was nicht mehr erlaubt sein sollte, war radikal. Außerhalb der Ehe durfte ein Mann keinen Sex haben, auch nicht mit Prostituierten oder Sklaven. Für die Menschen der Antike war alles vom Schicksal vorherbestimmt. Die Christen dagegen predigten, dass der Mensch der Herr seiner Triebe sei und einen freien Willen habe.
Weiter sollen die Nachfolger Jesu keine erstickten Tiere essen. Tiere sollen geschlachtet werden und man soll keine verendeten Tiere essen.
Der vierte Punkt ist: Man soll sich des Blutes enthalten (fern halten). Damit kann einerseits der Konsum von Blut gemeint sein, andererseits das Vergießen von Blut. Gott hat in 1.Mose 9,6 befohlen „Wer also das Blut eines Menschen vergießt, mit dem soll dasselbe geschehen: Er muss hingerichtet werden. Denn ich habe den Menschen als mein Ebenbild geschaffen.“ Ebenso heißt es in 1.Mose 9,4: „Esst kein Fleisch, in dem noch Blut ist, denn im Blut ist das Leben.“ Ein Spannungsfeld ergibt sich, weil Jesus bei seinem letzten Passahmahl über den Kelch der Erlösung sagte (Lukas 22,20): “Dieser Becher ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Es wird zur Vergebung eurer Sünden vergossen.“
Die erfahrene Gnade durch Jesus den verheißenen Messias soll in einem veränderten Lebensstil sichtbar werden, im Umgang mit anderen Göttern, im ethischen Verhalten gegenüber Mensch und Tier.
Der Glaube ist eine Herzensverbindung mit Gott.
Gott hat uns geschaffen und will mit uns in Beziehung leben. Wir Menschen wollen jedoch selbst bestimmen, was gut für uns ist. Das hat zum Bruch mit Gott geführt. Der Mensch weicht Gott aus. Gott reicht uns in Jesus die Hand zur Versöhnung. Im Kreuz sehen wir die Folgen unserer Verfehlungen, die Jesus auf sich genommen hat. Wenn wir Jesus einladen, unser Leben auf dieser Erde neu auszurichten, kommt er durch den Heiligen Geist zu uns und führt uns zurück in die göttliche Bestimmung unseres Lebens. Die Bibel ist vom Heiligen Geist gelenkt und offenbart uns Gottes Gedanken.
Der Glaube an Jesus kann in alle Kulturen der Welt übertragen werden, da es um eine innere Herzenshaltung Gott gegenüber geht und nicht um rituelle Formen (Art der Musik, Art des Abendmahls – mit Wasser / ohne Wein, verschiedene Sprachen, Art der Liturgie, usw.).
Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
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