Corona News

Neue Infos unter   Corona 2021

Prolog: In diesem Post will ich beobachten, festhalten, damit jeder für sich selbst entscheiden kann, wie er sich verhalten will. Jedes Verhalten birgt Risiken, die jeder selbst einschätzen muss.

Diese Informationen kann man auch als Anlass nehmen für das Gebet (für das Personal oder betroffene Personen) und man kann sich überlegen, wer im Umfeld Hilfe braucht, oder mit welchen Personen man per Telefon in Kontakt bleibt

Solange Corona ausserhalb des direkten Wahrnehmungsradius ist, geht man locker damit um. Sieht man die Konsequenzen im unmittelbaren Umfeld, verhält man sich so, dass man sich nicht ansteckt. So steigen die Wellen und flachen wieder ab. Die Krux ist, sobald die eine Welle vorbei ist, wird man wieder lockerer und eine nächste Welle rollt an.

Corona greift in unser Leben ein, wie wir das uns nie vorgestellt hätten. Viele Selbstverständlichkeiten sind nun durch den Virus oder die Gesundheitsbehörden eingeschränkt, wie Reisefreiheit, Versammlungsfreiheit, Berufsausübung, Redefreiheit usw. Durch die Maske wird sogar unsere Selbstdarstellungsfreiheit eingeschränkt. Uns wird bewusst, so frei wie wie wir immer dachten, sind wir nicht.

Neue Infos unter   Corona 2021

12.1.21

Im letzten Monat haben die Infektionsraten unter Haredi-Studierenden neue Höhen erreicht. In Jerusalem werden täglich rund 400 Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Anders als in früheren Wellen der Pandemie, wurden diesmal ebenfalls Ausbrüche in Mädchen- und Oberschulen verzeichnet.

Der direkte Impfschutz der Impfung gegen das Coronavirus ist nachgewiesen. Das bedeutet, dass die Impfung eine Vermehrung des Virus im Körper so weit hemmt, dass keine Krankheit ausbricht. Aber ob die Impfung auch die Übertragung des Coronavirus verhindert, ist damit noch nicht bewiesen. Nachgewiesen ist, dass auch Menschen, welche eine symptomfreie Corona-Infektion erfahren, das Virus ebenfalls weitergeben können. Theoretisch wäre es möglich, dass es sich mit Geimpften ähnlich verhält: Das Virus breitet sich zwar nicht im Körper aus, aber vermehrt sich lokal. Das Verhindern von schweren Krankheitsverläufen – und damit die Entlastung der Spitäler – ist das oberste Ziel. Israel hat allen anderen Ländern voran bereits einen signifikanten Teil der Bevölkerung geimpft. Sollte die Impfung tatsächlich die Weitergabe des Coronavirus verhindern, müsste die Reproduktionszahl dort bald sinken.

60 Corona-Fälle wurden innert vier Wochen in Wengen gemeldet. Fast die Hälfte davon gehen auf einen einzigen britischen Touristen zurück. Diese Person habe anfänglich vielleicht gar nichts von seiner Infektion gewusst, sagt ein Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion zum «Tages-Anzeiger». Im Kanton Bern sind seit Mitte Dezember 14 Fälle der mutierten Virusvariante aus Grossbritannien registriert worden. Bei 12 weiteren Fällen ist nicht eindeutig klar, ob es sich um die Variante aus Grossbritannien oder Südafrika handelt.

In der Schweiz wurden bislang 68 Mutationen der Grossbritannien-Variante, 5 Südafrika-Mutationen erkannt sowie 36 Mutation, die keiner beiden Varanten zugerechnet werden können. Die Ausbreitung findet in der Schweiz statt, dies habe man erwartet. Es sei wichtig, dass sich diese langsam verbreitet.

Nora (12) steckte sich vermutlich Anfang Februar 2020 im Skilager an – der erste offizielle Fall hierzulande wurde jedoch erst am 25. Februar gemeldet. Nora erkrankte schwer und bis heute geht der sportlichen Siebtklässlerin beim Treppensteigen die Luft aus. Ihr kleiner Bruder Tim* (7) hatte so heftige Symptome, dass der ratlose Kinderarzt gar Verdacht auf Leukämie äusserte. Beide Kinder mussten ins Spital. mehr Informationen

In Österreich haben sich möglicherweise 17 weitere Menschen mit der in Grossbritannien aufgetretenen Coronavirus-Mutation angesteckt. Zum Grossteil handele es sich um britische Staatsbürger, die im Dezember an einer Skilehrer-Ausbildung in Jochberg in Tirol teilgenommen hätten. So teilte das Bundesland am Dienstag mit.

Anders als anfangs gedacht, schädigt Sars-CoV-2 nicht nur die Lunge, sondern viele Organe. Auch das Gehirn wird massiv in Mitleidenschaft gezogen, wie eine Studie aus den USA zeigt. Darin wies etwa die Hälfte der untersuchten Verstorbenen dort Anomalien auf. mehr Informationen

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche (Achtung es ist völlig unklar was wie gezählt wird.)  Link zu Behauptungen und Gegenüberstellungen    Anordnungen Bund,   Einreisebestimmungen für Schweizer ,  Link zu den Abwasserproben, 

11.1.21

Die Recherche von Radio SRF im Kanton Basel-Landschaft zeigt, dass sich Lehrerinnen und Lehrer deutlich häufiger mit Corona anstecken als die Bevölkerung im Durchschnitt. Insbesondere bei den Primarlehrerinnen und -lehrern sind die Ansteckungszahlen fast doppelt so hoch wie bei der restlichen Bevölkerung.

Der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiss, ist allgemein skeptisch, ob angesichts der Corona-Einschränkungen Urlaub in den Osterferien wieder möglich sein wird. «Ich glaube, dass Reisen etwas ist, dass die nächsten zwei, drei Monate noch sehr schwer vorstellbar ist», sagte der CDU-Politiker im RTL/ntv «Frühstart».

Wissenschaftler der Uniklinik Düsseldorf in einer im Fachjournal «Fertility and Sterility» veröffentlichten Studie herausgefunden, dass Männer, die eine moderate SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hatten, eine schlechtere Spermienqualität aufwiesen als Männer mit mildem Infektionsverlauf oder keiner Infektion, berichtet Pharmazeutische-Zeitung.de. Die Arbeit umfasste allerdings eine relative kleine Anzahl an Probanden. Entsprechend ist noch unklar, wie gross – und vor allem dauerhaft – das Problem ist. Halsschmerzen und Müdigkeit – das waren die Symptome beim Corona-Krankheitsverlauf von Alexander B., aus Wien, der sich im Sommer mit dem Virus infizierte. Er ist nicht zeugungsfähig. Laut ärztlicher Einschätzung soll das mit recht hoher Wahrscheinlichkeit an Corona liegen. Denn B. ist kerngesund, Nichtraucher und betreibt viel Sport an der frischen Luft. Einziger Hoffnungsschimmer: Die Unfruchtbarkeit kann auch wieder abklingen. B. warnt: «Mich traf das wie ein Keulenschlag. Passt auf! Dieses Virus hat wirklich böse Folgen.» Die Frage, ob das Coronavirus der männlichen Fruchtbarkeit langfristig schaden kann, ist nicht neu.

9.1.21

Die Lage im grössten Townshipin Spital Südafrika ist schockierend. Für die Covid-Patienten gibt es gerade mal einen kleinen Warte- und Behandlungsraum, in dem die Patienten teils seit Tagen auf ein freies Bett warten. Der Chefarzt sagte mir, dass er immer wieder entscheiden müsse, wer überhaupt Sauerstoff erhalte, weil es zu wenig Sauerstoffgeräte gibt. Intensivbetten für Corona-Kranke gibt es in diesem Spital keine. Und wer sehr alt ist oder unter Vorerkrankungen leidet, erhält auch in einem anderen südafrikanischen Spital kein Intensivbett. Laut dem Staatspräsidenten sollten die ersten Impfdosen immerhin Mitte des Jahres in Südafrika eintreffen.

In Kamerun ist Covid kein grosses Thema. Ein Pastor sagte, Covid sei ihr kleinstes Problem; die Leute wüssten nicht, was sie am nächsten Tag an Essen auf den Tisch kriegen und ob sie von Separatisten oder Soldaten bedroht werden. Auch gibt es in Afrika andere Krankheiten, die weit mehr Menschen töten als Covid: Malaria, Aids oder Tuberkulose.

Israel befindet sich im dritten Lockdown. Die Regeln werden immer strickter. Gesundheitsbeamte sind zu dem Schluss gekommen, dass strengere Beschränkungen die einzige Lösung sind, um die steigenden Raten positiver Coronavirus-Infektionen zu senken. Die verschärften Beschränkungen traten am Donnerstag 7.1.21 um Mitternacht in Kraft und werden mindestens zwei Wochen dauern. Das Verlassen des Landes ist ebenfalls verboten, es sei denn, die Tickets wurden vor der Sperrung gekauft. Der Schulunterricht wird unterbrochen, ausser der  Sonderpädagogik. Der Bewegungsraum von den Häusern ist 1 km. Versammlungen sind auf  fünf Personen in einem geschlossenen Bereich und bis zu zehn Personen in einem offenen Bereich beschränkt (mit Ausnahme von Hochzeiten, Beschneidungen und Beerdigungen, die gemäß der bestehenden Regel bleiben – 10 Personen in einem geschlossenen Raum und 20 Personen in einem offenen Raum). Die Erlaubnis, den Wohnsitz zu verlassen, um der Isolation von Senioren entgegenzuwirken wird aufgehoben (mit Ausnahme der wesentlichen Aktivitäten der Sozialarbeit). mehr Informationen

Im Kampf gegen den grössten Coronavirus-Ausbruch seit Monaten hat China die Massnahmen in der Provinz Hebei erneut verschärft. Am Samstag wurden in der elf Millionen Einwohner zählenden Provinzhauptstadt Shijiazhuang alle Linien der Metro auf unbestimmte Zeit eingestellt. Dies berichteten staatliche Medien. Am Freitag waren Shijiazhuang wie auch die 125 Kilometer entfernte Sieben-Millionen-Metropole Xingtai bereits abgeriegelt worden. Die Bewohner dürfen die beiden Städte ohne besondere Erlaubnis nicht mehr verlassen. Die Zahl der Infektionen in Hebei stieg auf knapp 350, wie die örtliche Gesundheitskommission berichtete. Mehrere Millionen Menschen wurden bereits getestet. Am Samstag wurden 14 neue Fälle und 16 asymptomatische Fälle gemeldet.

Die Urlaubsinsel Mallorca, die Region Madrid und weitere Teile Spaniens haben wegen anziehender Infektionszahlen eine erneute Verschärfung der Corona-Massnahmen beschlossen. Nach einem regionalen Infektionsrekord auf den Balearen müssen auf Mallorca ab Dienstag alle Restaurants, Bars und Cafés sowie auch alle Kaufhäuser, Einkaufs- und Fitnesszentren für zwei Wochen geschlossen bleiben.

8.1.21

Für Einreisen nach England ist von kommender Woche an ein negativer Corona-Test vorgeschrieben. Alle Reisenden, die mit dem Flug, Zug oder Schiff eintreffen, müssen einen entsprechenden Nachweis vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie der britische Verkehrsminister Grant Shapps in der Nacht mitteilte. Mit der Maßnahme soll die Verbreitung neuer Corona-Varianten unterbunden werden.

Vor Antritt eines Fluges nach Australien müssten Reisende nun einen negativen Corona-Test vorweisen, erklärt Regierungschef Scott Morrison. Die Obergrenze für Einreisende werde in einigen Staaten bis zum 15. Februar um die Hälfte reduziert. Ein Mitarbeiter eines Quarantänehotels in Brisbane wurde zuvor positiv auf die britische Variante getestet.

Ein gestörter Geruchssinn oder gar dessen vollständiger Verlust gehört zu den häufigsten Symptomen einer Infektion mit Sars-CoV-2. Besonders oft betroffen sind offenbar Patienten mit mildem Erkrankungsverlauf, so das Fazit einer europäischen, im Fachblatt „Journal of Internal Medicine“ vorgestellten Studie.

Die Hamburger müssen ab Freitag ihre Kontakte weiter einschränken. So dürfen Angehörige eines Haushalts nur noch mit einer Person eines anderen Haushalts zusammentreffen. Bisher waren Kontakte auf fünf Menschen aus maximal zwei Haushalten beschränkt. Für Kinder gibt es anders als bisher keine Ausnahme mehr. Im benachbarten Niedersachsen soll die Kontaktbeschränkung auf zwei Personen erst ab Sonntag, in Schleswig-Holstein ab Montag gelten.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt allen Bürgern ab 16 Jahren eine Corona-Impfung bis Ende März zu. Das Vorhaben trägt Netanjahu zufolge den Namen «Rückkehr ins Leben». Israel werde das erste Land sein, das die Corona-Krise hinter sich lasse, sagte Netanjahu. Israel solle als Modell-Land für die rasche Impfung eines ganzen Staates dienen. Im Gegenzug sollen dem Unternehmen demnach Impfdaten zur Verfügung gestellt werden. Die Impfkampagne auf freiwilliger Basis in Israel war knapp eine Woche vor Weihnachten gestartet. Seither erhielten nach offiziellen Angaben knapp 1,6 Millionen Menschen eine Impfung. Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge sind schon mehr als 40 Prozent der über 60-Jährigen im Land geimpft. In der Nacht auf Freitag sollte in Israel ein dritter landesweiter harter Lockdown beginnen. Die Opposition kritisiert die Massnahme scharf. Die Neuinfektionszahlen lagen zuletzt bei etwa 8000 pro Tag. Die Regierung will mit dem Lockdown vor allem eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.

7.1.21

China schien das Coronavirus weitestgehend im Griff zu haben. Doch jetzt sind die Zahlen direkt vor den Toren Pekins in wenigen Tagen auf mehr als 200 angestiegen. Betroffen ist die Provinz Hebei. Im Nordosten der Volksrepublik liegen die Nerven blank: Nach Monaten relativer Ruhe droht eine neue Corona-Welle – kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest am 12. Februar. Aus diesem Anlass reisen üblicherweise Hunderte Millionen Menschen durchs ganze Land. Nach dem Nachweis von mehr als 100 Corona-Infektionen haben die Behörden die chinesische Millionenmetropole Shijiazhuang isoliert. Die Hauptzufahrtsstraßen zur Hauptstadt der Provinz Hebei wurden blockiert. Neben zehn Autobahnen war auch ein Busbahnhof von den Maßnahmen betroffen. Im Stadtgebiet wurden alle Schulen geschlossen. Im Großraum Shijiazhuang leben etwa elf Millionen Menschen. Die Metropole liegt 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Peking. In den vergangenen Tagen hatten die Behörden dort 117 Corona-Infektionen festgestellt, davon 63 allein an diesem Mittwoch. In 78 Fällen traten bei den Infizierten keine Symptome auf. Für Besorgnis sorgt außerdem der Nachweis einer in Südafrika grassierenden Variante des Corona-Erregers in der südchinesischen Provinz Guangdong. Diese Mutation sei bei einem südafrikanischen Piloten festgestellt worden, der im Dezember ins Land gekommen sei, erklärte die Behörde für Seuchenkontrolle in Guangdong. Vor wenigen Tagen war in China erstmals auch eine in England entdeckte Corona-Variante nachgewiesen worden.  mehr Informationen

6.1.21

Fälle von einem anhaltenden Geruchs- und Geschmacksverlust sind dokumentiert. In Deutschland etwa sind davon rund zehn Prozent der Corona-Patienten betroffen, wie Handelsblatt.com Peter Berlit von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) zitiert. Weiter klagten einige Covid-19-Patienten im Nachhinein über Taubheit. Ebenfalls dokumentiert sind Lungen– und Herzschädigungen – dies sogar bei äusserst fitten Personen, wie eine Studie der Ohio State University zeigte: Von den Sportlern der Hochschule, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, wiesen 30 Prozent zelluläre Herzschäden auf. 15 Prozent zeigten Anzeichen einer Herzentzündung. Viele Long-Covid-Symptome sind so schwerwiegend, dass die Betroffenen nach der ursprünglichen Infektion betreut werden müssen – in Form von körperlichen Reha-Massnahmen, aber auch psychisch. In letzter Zeit mehren sich zudem Hinweise darauf, dass auch Kinder infolge einer Corona-Infektion schwere Entzündungen erleiden und wegen einer sogenannten PIMS (Pädiatrische Immunologische Multisystem-Erkrankung) auf der Intensivstation landen können. Laut einer Untersuchung der Universität Zürich spürt rund ein Fünftel derjenigen, die die eigentliche Infektion überstanden haben, auch nach sechs Monaten noch die Folgen der Erkrankung. Genannt wurden Müdigkeit und Erschöpfung, Geschmacksverlust sowie Gelenkschmerzen. Eine andere vorläufige Studie aus Kalifornien, die hauptsächlich nicht hospitalisierte Covid-Patienten untersuchte, ergab, dass etwa 25 Prozent nach 90 Tagen noch mindestens ein Symptom hatten. Eine europäische Studie ergab, dass etwa ein Drittel der 1837 nicht hospitalisierten Patienten etwa drei Monate nach Beginn noch Symptome hatte, die sie von einer Pflegeperson abhängig machten.

Laura Duffel, Oberschwester im King’s College Hospital in London, sagte der BBC, es würden immer mehr Kinder und Jugendliche in die Klinik gebracht, die schwere Verläufe der Krankheit durchmachten. Während der ersten Welle habe es das nicht gegeben, sagte sie. Sie habe „eine ganze Station von Kindern und Jugendlichen mit Covid-19“ zu betreuen, sagte sie. Es würden zudem immer mehr 20- bis 30-Jährige in ihr Krankenhaus eingeliefert, die schwere Symptome hätten, obwohl keine bekannten Vorerkrankungen vorlägen. Ärzte bestritten, dass das Virus die Kinderstationen im ganzen Land zusätzlich unter Druck setzt. Russell Viner, Präsident des Royal College of Paediatrics and Child Health, sagte: „Kinderstationen sind im Winter normalerweise ausgelastet. Derzeit sehen wir keinen signifikanten Druck durch Covid-19 in der Pädiatrie in ganz Großbritannien.“  mehr Informationen

Aufgrund der prekären Corona-Situation in Los Angeles müssen Sanitäter zukünftig bereits bei den Einsätzen eine Triage durchführen. Patienten mit geringen Überlebenschancen dürfen nicht mehr transportiert werden. Sollte bei einem Herzstillstand eine Wiederbelebung vor Ort nicht erfolgreich sein, sollten die Patienten «nicht transportiert werden», hiess es in einer Anordnung des Rettungsdienstes vom Montag (Ortszeit). Die Spitäler würden mit Corona-Patienten überschwemmt. Vielerorts müssten Ambulanzen Stunden warten, bevor Patienten aufgenommen werden könnten, sagte Ghaly. Sie forderte die Menschen auf, Spitäler nur in absoluten Notfällen aufzusuchen.

5.1.21

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer haben verschärfte Kontaktbeschränkungen in Deutschland bis Januar beschlossen. Ein Hausstand solle nur noch einen weiteren Menschen treffen dürfen. Auch Schulen und Kindergärten sollten «weitestgehend» geschlossen bleiben. In Landkreisen, in denen binnen sieben Tagen mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gemeldet wurden, sollen sich Menschen ohne triftigen Grund nicht mehr als 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen dürfen. Wer aus einem ausländischen Risikogebiet einreist, muss sich künftig bei der Einreise testen lassen oder in den 48 Stunden davor. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, die ab dem fünften Tag durch einen negativen Test beendet werden kann, bleibt bestehen. Der Einzelhandel bleibt geschlossen. Ausnahmen gelten für Geschäfte, die den täglichen Bedarf decken.  Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sind nur zulässig, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt werden kann. Es gilt Maskenpflicht auch am Platz, der Gemeindegesang ist untersagt. Wenn volle Besetzung erwartet wird, sollen sich die Besucher anmelden.

Experten gehen davon aus, dass sich über die Festtage wieder mehr Personen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Diese Vermutung bestätigt sich nun im Wallis. In den letzten fünf Tagen sind im Kanton 620 Corona-Fälle registriert worden. Das entspricht einem Durchschnitt von 125 Fällen pro Tag, womit die Kurve wieder ansteigt, wie der «Walliser Bote» berichtet. Am 26. Dezember wurden noch 51 Fälle registriert – der Tiefstwert in der zweiten Welle. Man habe auch festgestellt, dass wieder mehr Personen wegen einer Covid-Erkrankung in den Spitälern aufgenommen werden mussten, wie Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten sagt. Noch Mitte Dezember wurde das Wallis zusammen mit Freiburg als Vorbildkanton angesehen.

Bei Personal und Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen sind viele nicht bereit, sich impfen zu lassen – obwohl das Gros der Todesfälle Personen ab 70 Jahren betrifft und etwa im Baselbiet eine asymptomatische Pflegerin in einem Altersheim Dutzende Bewohner angesteckt haben soll. Mitte-Nationalrat Lorenz Hess meint:  «Es gibt ein Recht darauf, krank zu werden, aber keines, andere anzustecken».

Vor und nach der Impfung gegen das Coronavirus gilt es, Bier, Wein und Co. zu meiden. Der Grund: Alkohol kann die Immunreaktion des Körpers beeinflussen. Alkohol bringt die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm durcheinander, die das Eindringen von Bakterien und Viren verhindern sollen. In der Folge werden die weissen Blutkörperchen, also die Immunzellen, beschädigt. Betroffen sind auch die sogenannten Lymphozyten, die Antikörper aussenden. Das geht aus einem Artikel der britischen «Daily Mail» hervor. Bei einem Versuch haben Forschende aus Grossbritannien nun herausgefunden: Bereits drei Gläser Prosecco reichen aus, um die Anzahl der Lymphozyten im Blut um bis zu 50 Prozent zu senken. «Um eine gute Reaktion auf den Impfstoff zu haben, muss das Immunsystem tiptop funktionieren.» Trinke man also am Abend vorher oder kurz danach Alkohol, sei das für die Wirkung des Impfstoffes nicht gerade förderlich.

Während sich die Schweiz in einem Lockdown light befindet, gehen viele Nachbarstaaten mit Ausgangssperren und Schul- sowie Läden-Schliessungen einen Schritt weiter. Deutschland: Das 83 Millionen-Land befindet sich seit Mitte Dezember im harten Lockdown. Österreich: Im Nachbarland mit einer Bevölkerung von 8,8 Millionen wird bis zum 24. Januar Lockdown sein. Italien: Italiens Wintersportgebiete dürfen nach einer langen Corona-Sperre ihre Ski-Lifte ab dem 18. Januar wieder für Freizeitsportler öffnen. Es herrscht eine Maskenpflicht, auch unter freiem Himmel. Die landesweit geltende Ausgangssperre besteht zwischen 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Frankreich: Seit dem 15. Dezember 2020 gilt landesweit eine bussgeldbewehrte Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr.

Belgien: Nebst einer Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr sowie einer Homeoffice-Pflicht sind in Belgien Gastronomiebetriebe geschlossen. Es gilt eine Ausgangssperre zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens. Geschäfte und Läden sind offen. Kinderkrippen und Schulen sind geöffnet. Coiffeursalons, Kosmetikstudios und ähnliches sind geschlossen. Nach 20 Uhr darf kein Alkohol mehr verkauft werden. Auch Kontaktbeschränkungen gibt es im Benelux-Staat: Man darf höchstens mit einer Person engen Kontakt haben. Draussen dürfen sich maximal 4 Personen in einer Gruppe aufhalten, müssen aber den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten.

Niederlande: Alle Geschäfte sind seit dem 15. Dezember 2020 geschlossen. Dies mit Ausnahme des essentiellen Einzelhandels, der auf die Grundbedürfnisse ausgerichtet ist, wie Supermärkte, Drogerien, Tankstellen und Apotheken. Draussen darf man sich nur mit dem eigenen Haushalt oder in einer Gruppe von maximal 2 Personen aufhalten. Kindergärten und Ganztagsbetreuung sind vom 16. Dezember bis mindestens 17. Januar geschlossen.

Wegen anziehender Corona-Zahlen haben mehrere Regionen in Spanien eine Verschärfung der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen. Besonders strenge Einschränkungen kündigte Katalonien mit der Metropole Barcelona an. Es werden alle Gemeinden ab Donnerstag abgeriegelt. Die knapp 7,6 Millionen Einwohner der Region im Nordosten Spaniens werden ihre jeweilige Gemeinde zehn Tage lang nur mit triftigem Grund verlassen dürfen – etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. Während dieses Zeitraumes müssen alle Einkaufs- und Fitnesszentren sowie alle Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern geschlossen bleiben. An beiden Wochenenden werden zudem nur diejenigen Läden öffnen dürfen, die den Grundbedarf decken.

Trotz Corona-Impfungen rechnet Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz nicht mit einer Entspannung der Pandemie bis in den Sommer. «Einen vierten Lockdown ausschliessen kann derzeit leider niemand.» Als kritische Faktoren nennt er etwa die Corona-Varianten aus Grossbritannien und Südafrika, oder die Länge des Winters. Schon jetzt ist klar: Der zurzeit geltende Lockdown in Österreich wird bis 24. Januar verlängert werden. Davon betroffen sind Geschäfte, Gastrobetriebe, Dienstleistungen und der Tourismus. Ursprünglich sollte der dritte Lockdown des Landes am 18. Januar enden.

Wegen der deutlich steigenden Zahl an Corona-Infektionen hat die britische Regierung die Massnahmen erneut stark verschärft. «Wir müssen in England einen Lockdown verhängen, um die neue Corona-Variante in den Griff zu bekommen!», sagte Premierminister Boris Johnson am Montagabend in einer Fernsehansprache. «Das bedeutet, dass Sie zu Hause bleiben müssen.» Das Haus dürfe nur noch für notwendige Aktivitäten wie Arztbesuche oder die Arbeit verlassen werden. Schulen müssen schliessen. Johnson sagte, die Massnahmen würden vermutlich bis Mitte Februar in Kraft bleiben. Zuletzt habe es 20 Prozent mehr Todesfälle gegeben, sagte Johnson. Er machte vor allem die in Grossbritannien entdeckte Mutante des Coronavirus verantwortlich.

Schottland: Angesichts stark steigender Corona-Zahlen gilt in Schottland ab Dienstag 5. Januar erneut ein Lockdown. Auch die Schulen sollen bis Anfang Februar geschlossen bleiben.

Schweden: Im skandinavischen Land, das zu Beginn der Pandemie auf die Strategie der Herdenimmunität gesetzt hat, gelten seit 24. Dezember Personenbeschränkungen. Diese betrifft Einkaufsläden, Fitnesscenter. Das Tragen einer Maske im öffentlichen Verkehr wird empfohlen. Es gilt eine Homeoffice-Empfehlung. Die Bestimmungen gelten bis zum 24. Januar. Schulen ab der Sekundarstufe unterrichten per Fernunterricht.

Israel ist punkto Corona-Impfung Spitzenreiter. Bis Freitag hatten laut der Nachrichtenagentur AFP bereits eine Million Menschen die erste von zwei Dosen erhalten. Israel hat 8,9 Millionen Einwohner. Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge sind schon mehr als 40 Prozent der über 60-Jährigen im Land geimpft.

Auf Platz zwei der Impf-Spitzenliste folgt ein weiteres Land aus dem Mittleren Osten: das Königreich Bahrain. Dort wurden bei einer Bevölkerungszahl von 1,57 Millionen bereits 60’700 Dosen verimpft. Das entspricht rund 3,6 Dosen pro 100 Einwohner.

Das erste europäische Land sichert sich Rang drei. Im Vereinigten Königreich wurden bis zum 27. Dezember rund 1,4 Dosen pro 100 Einwohner verimpft.

Auf Platz vier folgen die USA: Dort wurden (Stand 2. Januar) 1,28 Dosen pro 100 Einwohner verimpft.

4.1.21
Der Bundesrat könnte an der Sitzung vom 13. Januar strengere Massnahmen sofort in Kraft setzen. Die möglichen Massnahmen dabei sind: Schweizweite Schliessung aller Läden, die keine Güter des täglichen Bedarfs verkaufen. Verschärfte Vorgaben für das Home-Office. Die eneute Schliessung der Schulen.

Aus den ethischen Überlegungen zur Covid-19-Impfung der FreiKirchen ch
Ein gesunder Mensch lässt sich durch die Impfung einem gewissen Risiko aussetzen, um sich selbst und andere zu schützen. Ist dieses Risiko gerechtfertigt?
Im Fall einer Impfung gegen Masern oder gegen Kinderlähmung fällt diese Abwägung heute klar zu Gunsten einer Impfung aus. Die beschriebenen Nebenwirkungen stehen statistisch in keinem Verhältnis zu den Folgen eines schweren Verlaufes von z.B. Masern. Obwohl in der Schweiz rechtlich keine Impfpflicht besteht, fühlen wir uns im Fall von Masern dennoch moralisch verpflichtet, uns bzw. unsere Kinder dagegen impfen zu lassen.
Bei der Corona-Impfung ist eine solche Güterabwägung schwieriger. Langjährige Erfahrungswerte durch vergleichbare klinische Anwendungen beim Menschen liegen nicht vor. Langzeitfolgen der Impfungen sind bisher nicht bekannt, was auf Grund der noch kurzen Testphase auch zu erwarten ist.
Manche befürchten, dass diese eingeschleuste mRNA die eigene DNA verändert. Dazu müsste jedoch die einzelsträngige mRNA zuerst in eine doppelsträngige DNA umgebaut werden. Dafür ist ein bestimmtes Enzym nötig (Reverse Transkriptase), das der Mensch jedoch nicht besitzt. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass die eingeschleuste mRNA nicht in die eigene DNA eingebaut wird –was auch mit der von einer menschlichen Zelle ständig selbst-produzierten mRNA nicht geschieht. Nach kurzer Zeit wird die mRNA abgebaut.
Vergleicht man die möglichen Nebenwirkungen und die möglichen Folgen einer Erkrankung, dann neigt sich die Waage deutlich zu Gunsten einer Impfung. Wenn dann noch mitbedacht wird, dass eine Impfung eine Entlastung des Gesundheitswesens bedeutet und im besten Fall auch andere Menschen vor einer Ansteckung schützt, dann ist das Urteil umso deutlicher. In der Summe empfiehlt sich deshalb meines Erachtens eine Impfung gegen das Corona-Virus. https://mcusercontent.com/f5579824cc410c9402c6cb1ec/files/7509cffc-bca3-4886-9dd4-c3c0dc4cb01b/Ethische_%C3%9Cberlegungen_zur_Covid_19_Impfung.pdf

Um das Thema „Impfen“ ranken sich viele Gerüchte. Derzeit kursiert im Internet der Verdacht, dass eine Impfung gegen das Coronavirus Frauen unfruchtbar machen könnte. Der #Faktenfuchs hat bereits etliche der Behauptungen gecheckt und dabei unter anderem dargelegt, dass die menschliche DNA durch den Impfstoff nicht verändert wird. Aus klinischer Sicht spreche auch folgende Tatsache dagegen: „Allein in den USA sind mehr als 40.000 Fälle von Corona-positiven schwangeren Frauen publiziert“, erläutert Kiechle. Diese Frauen würden ebenfalls Antikörper gegen das Spike-Protein des Coronavirus bilden – so, wie es nach einer Impfung geschieht. „Falls diese Antikörper auch Syncytin-1 attackieren würden, so wäre eine sehr hohe Rate an Aborten und Schwangerschaftskomplikationen zu erwarten gewesen“, erklärt die Medizinerin, „und dies war/ist eben gerade nicht der Fall.“ Der Mythos, dass Impfen unfruchtbar machen soll, wird in verschiedenen Formen schon lange verbreitet. Bereits zu Beginn der Pandemie wurde dem Microsoft-Gründer Bill Gates unterstellt, er wolle die Bevölkerung durch Impfen dezimieren. Und seit Jahren kursiert das Gerücht, die WHO habe unter anderem in Kenia Frauen zwangssterilisieren wollen, in dem sie einer Tetanus-Schutzimpfung das Schwangerschaftshormon Beta-hCG beigemischt habe. Der ARD-Faktenfinder hat dies bereits widerlegt. Noch ein Beispiel aus Asien: In Pakistan werden Teams, die Kinder gegen Kinderlähmung impfen, angegriffen, weil radikale Islamisten glauben, dass Impfungen Teil der Verschwörung des Westens seien, um Muslime unfruchtbar zu machen.  Völlig frei von Risiken ist kein Impfstoff. mehr Informationen

Aufgrund der anhaltend zu hohen Infektionszahlen ist zum jetzigen Zeitpunkt davon auszugehen, dass die Schulen in Hamburg wie in den anderen Bundesländern im Januar noch nicht zum regulären Präsenzunterricht zurückkehren werden. Der Senat gehe davon aus, dass auch in den folgenden, letzten beiden Januarwochen kein vollwertiger Präsenzunterricht in allen Klassenstufen stattfinden wird.

Der Lockdown in Deutschland soll nach dem 10. Januar fortgeführt werden. Stark betroffene Bundesländer plädieren für einen Lockdown bis Ende Januar. Am Dienstag trifft sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder. Auch im Hinblick auf die Öffnung von Schulen und Kindergärten herrsche keine Einigkeit unter den Ländern. Die stark betroffenen Länder wollen sie laut «FAS» weiter geschlossen halten, während die weniger stark betroffenen Länder überlegen, Kindergärten und Schulen bis zur siebten Klasse ab dem 11. Januar wieder zu öffnen.

Der Berliner Amtsarzt Patrick Larscheid zeichnet jetzt aber ein klares Bild der außer Kontrolle geratenen Pandemie und fordert einen monatelangen Lockdown. In Berlin sei die Pandemie mit den jetzigen Methoden nicht wirkungsvoll kontrolliert, urteilte Larscheid. „Vernünftigerweise sollte die Politik jetzt schon sagen: Bis Ende März oder bis Ende April kann sich nichts ändern.“

RTL berichtet: In einer Freikirche im nordrhein-westfälischen Herford hat die Polizei einen Gottesdienst mit mehr als 100 Teilnehmenden aufgelöst. Die Beamten fanden die Gläubigen in unterschiedlichen Räumen vor, auch im Keller. Bei der Messe am Samstagabend in Ostwestfalen trugen die Gläubigen keine Mund-Nasen-Bedeckung und sangen, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntagmorgen mitteilte. // Der Bericht offenbart die Ahnungslosigkeit der Journalisten über Religion. Freikirchen sind evangelisch und Messen katholisch. Siehe Bericht in Pro. Prof. Detlef Pollack (Professor für Religionssoziologie an der Universität Münster) in Domradio: Es handelt sich um deutsch-russische Gemeinden. Es gibt auch – gerade aus dem Bereich der Freikirchen – Stellungnahmen, die darauf hindeuten, dass man die Vorgaben der Politik und Wissenschaft ernst nimmt. Das freikirchliche und evangelikale Spektrum ist in sich sehr stark polarisiert.

2.1.21

Georg Müller auf Pro: Den anderen, meinen Nächsten, auch durch mein Fernbleiben zu schützen, das ist aus meiner Sicht ein Akt der Nächstenliebe. Es ist ein Akt der Liebe, wenn wir jetzt Rücksicht nehmen und dafür sorgen, dass das Virus sich nicht verbreitet. Wenn ich als Christ dazu beitrage, dass durch mein Fehlverhalten andere krank werden, vielleicht sogar daran sterben, dann hat es mit dieser Liebe nichts zu tun. Da hilft auch die ganze Rechnerei mit Vergleichszahlen und so weiter nicht. Auch das Gerede, dass wir in einem totalitären Staat lebten, mag ich nicht mehr hören. Es gibt auch Hoffnung von der historisch-medizinischen Seite her gesehen. Bei der Spanischen Grippe hat das Virus und seine Mutationen an Aggressivität verloren. Das konnte man bislang über jede Pandemie so sagen. Das jeweilige Virus existiert zwar weiterhin, schwächt sich aber ab und die Infektion nimmt dann nicht mehr so einen tödlichen, aggressiven Verlauf. Und dann kommt das Frühjahr mit den steigenden Temperaturen, so dass wir im Sommer nur noch sehr wenige Neuinfektionen verzeichnen werden. Aber damit wird das Virus nicht aus der Welt sein. Aktuell impfen wir Ärzte wieder gegen die Spanische Grippe, das H1N1-Virus, das 1918 Millionen Opfer forderte und auch der Erreger die Grippewelle 2018 war. Weil über Jahre nicht gegen das Virus geimpft wurde, hat sich der Erreger wieder enorm ausgebreitet. Wer sich jetzt gegen Covid-19 impfen lässt, schützt sich und verhindert, dass sich das Virus nach dem Sommer wieder so stark ausbreitet wie jetzt. Der Allgemein- und Rettungsmediziner Georg Müller aus Solms bei Wetzlar war über Jahre medizinischer Direktor von humedica, einer Hilfsorganisation, die weltweit humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung nach Katastrophen leistet.

In Griechenland werden die Corona-Einschränkungen ab Sonntagmorgen um 6 Uhr erneut massiv verschärft. Viele Lockerungen, die Athen wegen Weihnachten und Silvester genehmigt hatte, fallen weg. So müssen Friseure, Buchhandlungen und auch Kirchen wieder schließen.

1.1.20

In Israel waren insbesondere die charedischen Gemeinschaften vom Corona-Virus betroffen. Nun wurden vom Gesundheitsministerium Daten veröffentlicht, die zeigen, was das genau bedeutete. Demzufolge starb einer von 132 Ultraorthodoxen im Alter von über 65 an dem Virus im Gegensatz zu einem Toten von 475 Erwachsenen über 65 in der allgemeinen Bevölkerung. Damit ist die Zahl der Todesopfer bei den Charedim 3,6 mal höher als beim Rest der israelischen, säkularen Bevölkerung. In Israel wird besonders schnell gegen das Coronavirus geimpft. Bis März sollen 60 Prozent der Bevölkerung das Vakzin erhalten haben. In Deutschland soll dieser Wert erst im Spätsommer erreicht werden. “In einem Monat werden wir alle Bürger über 60 und medizinisches Personal impfen. Wenn wir das geschafft haben, können wir nach weiteren 30 Tagen das Virus hinter uns lassen, die Wirtschaft öffnen und Dinge tun, die kein anderes Land tun kann.“ Israel könnte eines der ersten Länder der Welt sein, in denen deutlich wird, wie sich das Leben durch Impfungen wieder normalisiert.

30.12.20

Ein erst kürzlich gewählter republikanischer Kongressabgeordnete aus dem US-Bundesstaat Louisiana ist nach einer Corona-Infektion mit 41 Jahren gestorben. Luke Letlow ist nach Angaben der «Washington Post» der ranghöchste US-Politiker, der an Covid-19 gestorben ist. Seine Corona-Infektion hatte Letlow am 18. Dezember öffentlich gemacht. Zunächst habe sich der Politiker Zuhause in Quarantäne begeben. Als sich sein Zustand verschlechterte, sei er in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Letlow hinterlässt laut US-Medien seine Frau und zwei gemeinsame Kinder.

Der Impfstoff gegen das Coronavirus wird mittlerweile vergeben, doch ein Medikament, dass den Verlauf der Viruserkrankung zuverlässig verbessert, gibt es noch nicht. Und die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek rechnet auch 2021 nicht damit.

Ein Ende des Lockdowns am 10. Januar scheint bei der aktuellen Zahl der Corona-Neuinfektionen und der an Covid-19 Verstorbenen kaum denkbar. Am 5. Januar will die Bundesregierung über weitere Maßnahmen sprechen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte gestern in den ARD-Tagesthemen: „Stand heute sind wir jedenfalls mit den Zahlen bei weitem noch nicht da, wo wir hin müssen.“ Es werde daher „ohne Zweifel Maßnahmen geben“.

Claudia Alivernini will im Kampf gegen das Coronavirus mit gutem Beispiel vorangehen. Die Krankenpflegerin aus Rom lässt sich am Sonntag als erste Italienerin gegen Covid-19 impfen. Doch mit diesen Reaktionen hat sie wohl kaum gerechnet. Seit Sonntag wird Alivernini im Netz beschimpft und kritisiert. Sogar Morddrohungen muss sich die Krankenpflegerin gefallen lassen. «Jetzt werden wir sehen, wann du stirbst», schreibt beispielsweise ein anonymer User. Es geht soweit, dass sie ihre Profile auf Social Media schliesst.


Für einige, die die Infektion überlebt haben, ist an Normalität jedoch nicht zu denken. So berichtete etwa der Aktivist Che Wagner auf Twitter über das Schicksal seiner 26-jährigen Frau, die seit einer Corona-Infektion im Rollstuhl sitzt. «Momentan kann sie nicht mehr als 50 Meter laufen, ohne völlig k. o. zu sein. Wir hätten nie gedacht, dass die Krankheit so einschneidend sein könnte.» Zusammen mit Dutzenden weiteren Betroffenen, die an den Langzeitfolgen leiden, rufen Aktivisten aus der Zivilgesellschaft nun den Bundesrat in einem offenen Brief zu einem Strategiewechsel auf. «Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu einem Drittel der Erkrankten unter ‹Long Covid› leiden», heisst es im Brief. Gemäss einer britischen Studie leide einer von zehn Betroffenen an massiven Schäden, die noch Monate später therapeutische Pflege nötig machten. «Für die Zehntausenden Menschen, die es in der Schweiz bereits betrifft, hat die Politik noch immer kein Betreuungs- und Reintegrationskonzept», kritisieren die Betroffenen.

Die Zahl der Corona-Infektionen beim Ausbruch der Pandemie in Wuhan ist laut einer chinesischen Studie möglicherweise deutlich höher wie bisher angegeben. Bis April hätten rund 4,43 Prozent der elf Millionen Einwohner Wuhans Antikörper gegen das neuartige Coronavirus entwickelt, heisst es in der Studie des Chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle (CDC). Dies entspricht der Studie zufolge rund 480’000 Corona-Infektionen in der Millionenmetropole bis April. Das sind fast zehnmal so viel wie die bislang offiziell genannten rund 50’000 Fälle. China hat für seinen Umgang mit der Pandemie und seine Informationspolitik insbesondere in der Anfangsphase viel Kritik aus dem In- und Ausland geerntet.

29.12.20

Mit Zalman Teitelbaum wurde nun erneut ein prominenter Exponent der Orthodoxie mit Covid-19 infiziert. Der Grossrabbiner der Satmar-Sekte ist Ende 60 und weist anscheinend lediglich leichte Symptome auf. Ein positiver Covid-Test bei ihm wurde am Sonntag bekannt. Teitelbaum ist das geistige Oberhaupt der in Williamsburg/Brooklyn beheimateten Fraktion der Satmar. Sein Bruder Aaron leitet die in Kiryas Joel lebende, zweite Gruppierung der Sekte und erlitt im Frühjahr eine Covid-Infektion. Noch Samstagnacht war Rabbiner Zalman Teitelbaum auf Social Media tanzend im Kreis Hunderter Anhänger bei der Segnung einer neuen Thora-Rolle zu sehen gewesen. Schutzmasken wurden auch bei dieser Gelegenheit kaum getragen (Link). Stadt und Gliedstaat New York erleben derweil eine rasante Zunahme von Infektionen und Hospitalisierungen, die auf Höchststände vom Mai zulaufen: Am Montag stieg die Zahl von Covid-Kranken an Spitälern auf 7559 (1222 auf Intensivstationen); von knapp 125’000 Tests fielen 8,3 Prozent positiv aus – ein schockierender Anstieg dieser Rate um zwei Prozent gegenüber dem Vortag. Die Zahl der Todesopfer lag jedoch mit immerhin 114 deutlich unter den bis zu 800 täglich während des ersten Höhepunktes der Pandemie in New York (Link).

28.12.20

An diesem Montag tritt in Österreich eine neue Verordnung in Kraft. Bis zum 17. Januar finden überhaupt keine öffentlichen Präsenz-Gottesdienste mehr statt.  Die Bischöfe und der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Lackner, wollen sich dem Bemühen der Bundesregierung in Österreich anschließen, die Neuinfektionen zu senken. Denn die Intensivstationen sollen nicht überborden. Es ist jedoch erlaubt und das ist neu gegenüber dem letzten Lockdown, dass es kurze Gottesdienste für Gruppen von fünf bis zehn Personen geben darf. Man kann einen Gottesdienst durchaus in 25 bis 30 Minuten beenden, wenn man eine äußerst kurze Predigt macht, so gut wie gar nicht singt und alles auf das Minimum beschränkt. Taufen und Trauungen sollen weiterhin verschoben werden bis auf den Zeitpunkt nach dem 17. Januar.

Die Forscher rund um Wissenschaftler Richard Plemper haben ihre Ergebnisse im Fachmagazin «Nature Microbiology» veröffentlicht. Ihr Fazit: Der Wirkstoff des Mittels Molnupiravir könnte zur Eindämmung der Corona-Pandemie wirksam sein. Ursprünglich sollte Molnupiravir als Grippemedikament entwickelt werden. Im Zuge der Forschungen hätten die Wissenschaftler dann aber den Fokus geändert. Das schreiben sie im Fachmagazin. Die Georgia State University spricht nun in Bezug auf ihre Forschungsergebnisse von einem Durchbruch. So solle der Wirkstoff nämlich den Verlauf schwerer Corona-Infektionen hemmen. Und ausserdem könnten Infektionsketten unterbrochen werden. «Patienten könnten schon 24 bis 48 Stunden nach Beginn der oralen Einnahme von Molnupiravir nicht infektiös werden». Derzeit führt der Pharmakonzern «Merck» eine klinische Studie durch. Bisher kann noch nicht über die Wirkung des Medikaments an Menschen gesagt werden. Die Ergebnisse der Studie können frühstens im nächsten Jahr erwartet werden.

Nach ersten Fällen der neuen Variante des Coronavirus will Japan bis Ende Januar keine Ausländer mehr einreisen lassen. Japan hat bisher acht Fälle der in Grossbritannien entdeckten Variante des Coronavirus verzeichnet.

In Südkorea sind nun ebenfalls Fälle der in Grossbritannien entdeckten Mutation des Coronavirus nachgewiesen worden. Dabei handelt es sich laut Angaben der Seuchenschutzbehörde vom Montag um drei koreanische Staatsbürger, die letzte Woche aus Grossbritannien zurück nach Südkorea geflogen waren. Südkorea ist zwar bislang vergleichsweise erfolgreich durch die Pandemie gekommen, befindet sich jedoch derzeit mitten in einer dritten Covid-Welle. Bis zum 3. Januar hat die Regierung die epidemiologischen Massnahmen verschärft. Unter anderem sind im Grossraum Seoul Treffen von mehr als vier Personen verboten.

Laut Ruth Humbel, CVP-Nationalrätin und Präsidentin der Gesundheitskommission, musste der Bundesrat «Knall auf Fall entscheiden». Das Quarantänechaos von Verbier schreckt die Politik auf. «Wir haben kein System wie in China. In einer Diktatur kann die Pandemie mit einer totalen Überwachung besiegt werden. Bei uns müssen die Bürger freiwillig den Anordnungen der Behörden folgen.» Die Akzeptanz der Quarantäne könnte laut Humbel durch eine Verkürzung der Quarantäne gesteigert werden. «Liegt nach fünf bis sieben Tagen ein negativer Test vor, könnte man sie frühzeitig beenden.»

«Ich muss aktuell Leute bestatten, die sicher noch gut sechs, sieben Jahre zu leben gehabt hätten. Leute, die – wären sie nicht an Corona erkrankt, noch so manch eine Weihnacht, manch einen Sommer hätten miterleben dürfen», sagt Beni Hochuli. Er ist seit vielen Jahren als Bestatter in Bern tätig. Die Begleitung von Angehörigen eines Corona-Toten sei anders als gewohnt – und oftmals besonders schwierig. Denn: «Für Angehörige ist dieser vorzeitige Tod jeweils nur sehr schwer zu verkraften.» Hochuli erzählt vom Fall einer jungen Frau, die ihren Vater wegen des Virus verloren hat. Die Frau habe sich mehr schlecht als recht an die Hygieneregeln gehalten und «die Lage nicht ernst genommen», so der Bestatter. Daraufhin habe sie sich – vermutlich an einer Party – mit dem Virus infiziert. Die Krankheit traf sie hart. «Sie litt an mehreren Symptomen – und habe plötzlich den Ernst der Lage realisiert. Doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät.» Sie hatte ihren Vater mit dem Virus angesteckt. Dieser sei zwei Wochen später gestorben: «Die Schuldgefühle waren und sind erdrückend für die junge Frau», sagt Hochuli, der mit der Angehörigen im Gespräch war. «Sie fühlt sich für den Tod ihres Vaters mitverantwortlich und macht sich Vorwürfe.» mehr Informationen

26.12.20

In Österreich beginnt heute ein dritter Corona-Shutdown: Gestattet sind grundsätzlich nur noch Treffen zwischen einem Haushalt und einer Einzelperson eines weiteren Haushalts. Auch aus dem Haus darf man in Österreich nur noch aus bestimmten Gründen: Wenn man zur Arbeit geht oder zum Beispiel zum Einkaufen. Erlaubt bleiben Spaziergänge oder Sport im Freien. Darum bleibt wie in der Schweiz Skifahren grundsätzlich möglich – es ist Sache der jeweiligen Landesregierungen dies unter Auflagen zu erlauben. Für Mitte Januar hat die österreichische Regierung Massentests geplant. Wer daran teilnimmt und einen negativen Test vorweisen kann, der darf dann kurz danach den Shutdown beenden.

Der Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna hat offenbar bei einem Arzt aus Boston zu einer allergischen Reaktion geführt. Der Onkologe vom Boston Medical Center, der gegen Schalentiere allergisch ist, berichtete in der «New York Times», er habe sich unmittelbar nach der Impfung schwindelig gefühlt und Herzrasen bekommen. Ein Sprecher des Boston Medical Center sagte, der Arzt sei behandelt worden und mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. «Es geht ihm gut.» Es ist der erste öffentlich gewordene Fall einer allergischen Reaktion auf den Moderna-Impfstoff, der seit einer Woche in den USA zugelassen ist.

Der von dem chinesischen Biotech-Unternehmen Sinovac entwickelte Corona-Impfstoff CoronaVac hat in Tests mit rund 13’000 Freiwilligen in Brasilien eine Wirksamkeit zwischen 50 und 90 Prozent gezeigt. Das sagte ein Vertreter der Gesundheitsbehörde in Sao Paulo.

Die Niederlande erklären Deutschland nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin zum Risikogebiet. Ab dem 29. Dezember 2020 müssen alle Flugreisenden beim Einchecken einen negativen PCR-Test vorweisen, wenn sie in die Niederlande fliegen wollen. Gleiches gilt für Reisende per Zug, Bus oder Schiff.

Die Türkei fordert den Nachweis von negativen Coronavirus-Tests von allen Einreisenden von kommendem Montag an. Passagiere ohne Test dürften nicht an Bord von Flugzeugen mit Ziel Türkei kommen, erklärt Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Zudem müssten sich Passagiere aus Grossbritannien, Südafrika und Dänemark darüber hinaus nach ihrer Ankunft in Quarantäne begeben.

23.12.20

Tobias Wenzel, Oberinnungsmeister der Landesinnung der Bestatter in Sachsen berichtet im RTL-Interview von vielen Toten in Altenheimen. Wörtlich sagt er: „Wir, die Bestatter, räumen gerade die Altenheime leer. Warum sind die Altenheime nicht auf die zweite Welle vorbereitet? Warum sind die dafür politisch Verantwortlichen noch im Amt? Diese Frage stellen mir die Angehörigen. Das macht mich traurig und wütend zugleich.“ Die Zahl der notwendigen Einäscherungen übersteige im Moment „mitunter die Kapazitäten des Zittauer Krematoriums“, hieß es. Aufnahmegespräche, Leichenschauen und Beurkundungen in den Standesämtern – alle Beteiligten kämen kaum noch nach und seien an den „Belastungsgrenzen“, so die Stadt. Während im vergangenen Jahr im Dezember 45 Menschen starben, waren es in diesem Monat bislang schon 115. mehr Informationen

Wissenschaftler der Universität Oxford haben eine große Untersuchung über die Wirksamkeit der Massnahmen in 41 Ländern durchgeführt. Demnach waren ein Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen und die Schließung von Schulen und Hochschulen von Januar bis Mai die wohl effektivsten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Schließung aller Geschäfte außer den lebensnotwendigen hatte demnach nur einen mäßigen Effekt; die Vorschrift, zu Hause zu bleiben, sogar nur einen geringen zusätzlichen Effekt. Die Effektivität maßen die Forscher über die Verringerung der Reproduktionszahl R, die ohne staatliche Eingriffe bei 3,3 lag. Mäßige Effekte ergaben sich darüber hinaus aus den Versammlungsverboten für mehr als 100 Personen (34 Prozent) und mehr als 1000 Personen (23 Prozent). Gleiches gilt für das Schließen von Einrichtungen, die hinsichtlich der Pandemie als risikoreich gelten, wie Fitnessstudios, Nachtclubs, Kinos und Restaurants (18 Prozent). Zu Letzterem haben französische Forscher nun ebenfalls eine eindeutige Erkenntnis gewonnen: Der Aufenthalt in einem Restaurant oder einer Bar erhöht den Wissenschaftlern zufolge das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Auch ein geselliges Beisammensitzen mit Gästen zum Abendessen erhöhe die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung, teilten die Forscher vom Pasteur-Institut in Paris am Donnerstag mit. „Private Treffen – Familien, Freunde – sind die Hauptquelle für Infektionen“, betonte Fontanet. Es mache dabei keinen Unterschied, ob die Menschen in einer öffentlichen Einrichtung, einem Restaurant oder daheim zusammenkommen. Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt raten von Treffen in überfüllten Innenräumen ab. Wissenschaftler sind sich zunehmend einig, dass das neuartige Virus über feine Partikelwolken, sogenannte Aerosole, verbreitet wird – und dies vor allem in schlecht gelüfteten Räumen. Die Öffnung von Restaurants bei voller Auslastung hat dabei zu dem größten Anstieg von Corona-Infektionen geführt. Dahinter waren Fitnessstudios, Cafés und Hotels die größten Infektionstreiber. An welchen Orten in Deutschland besonders viele Ausbrüche geschehen, hält das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem täglichen Lagebericht zu Covid-19 fest: Demnach haben die hohen Infektionszahlen ihren Ursprung vor allem im privaten Bereich, in „Alten- und Pflegeheimen, aber auch in beruflichen Settings, in Gemeinschaftseinrichtungen und ausgehend von religiösen Veranstaltungen.mehr Informationen

Eine renommierte Gruppe amerikanischer Molekularbiologen um den Bioinformatiker Jesse Bloom vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle hat eine noch nicht begutachtete Studie auf der Preprint-Plattform „bioRxiv“ veröffentlicht, die einige noch ungeklärte Fragen zur Virus-Evolution beantworten kann. Die Fragen, ob Erbgut-Reste des Covid-19-Erregers (und damit auch die in Impfstoffen verwendete Erbinformation) im Verlauf der Infektion in das menschliche Erbgut eingeschleust werden, oder ob bereits ein Virus-Stamm kursiert, der mit der Impfung nicht erreicht wird. Beides lässt sich mit den verfügbaren Daten jedoch verneinen. Bisher gibt es keine Hinweise, so ließen Molekularbiologen wie Emma Hodcroft von der Universität Bern und Mitgründerin von „Nextstrain“ wissen, die darauf hindeuten, dass diese neue Variante sich schneller ausbreite oder einen schwereren Verlauf der Covid-19-Krankheit verursache. mehr Informationen

22.12.20

Die erste Lieferung von Impfstoffen (107’000 Dosen) ist am Dienstag in der Schweiz eingetroffen. Damit werden erste Risikopatienten geimpft. Es gibt keinerlei Impfpflicht. Zuerst geimpft werden besonders gefährdete Personen. Danach Gesundheits/Betreuungspersonal und als dritte deren engen Kontakte. In vierter Priorität kommen Gemeinschaftseinrichtungen wie Altersheime, Pflegeheime oder Gefängnissen. «Sogar wenn die Impfung eine gute Aussicht ist, sie ist kein Grund, nicht so weiterzumachen, wie bisher», sagt Masserey. «Es ist immer noch wichtig, dass wir die Zahlen senken. Wir haben am Anfang sicher nicht genug Dosen, um alle zu impfen.»

Die Taskforce des Bundes geht davon aus, dass die Corona-Mutation aus Grossbritannien bereits in der Schweiz ist, auch wenn es noch nicht nachgewiesen wurde. Sollte das der Fall sein, könne die Reproduktionszahl um 0,4 steigen. Aktuell wäre das auf 1,46 (was bedeutet, dass 100 Infizierte 146 Personen anstecken). Die Taskforce stellt klar, dass die aktuellen Massnahmen des Bundes und der Kantone nicht ausreichen, um die neue Mutation einzudämmen.

Die Corona-Variante ist laut britischen Forschern für Kinder möglicherweise ansteckender als bisherige Varianten. Auch der deutsche Virologe Christian Drosten zeigt sich aufgrund der Virusmutation besorgt: «Das sieht leider nicht gut aus.» Auf Twitter verwies er auf einen Beitrag eines englischen Epidemiologen, der ein Paper im Rahmen der «Beratungsgruppe für Bedrohungen durch neue und aufkommende Atemwegsviren» publiziert hat. Drosten schreibt hierzu: «Positiv ist, dass Fälle mit der Mutante bisher nur in Gebieten zunahmen, wo die Gesamtinzidenz hoch oder ansteigend war. Kontaktreduktion wirkt also auch gegen die Verbreitung der Mutante.» WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan sagt:  «Die Situation ist nicht ausser Kontrolle». «Wir müssen uns aber noch mehr anstrengen».

Das mutierte Coronavirus führt uns vor Augen, dass die Pandemie trotz Impfstoff lange nicht ausgestanden ist.

In einem Bulletin schreibt das Spital Bülach:

  • Verschobene elektive Eingriffe werden teilweise zu Notfällen und können nun nicht weiter hinausgezögert werden, heisst es in dem Schreiben.
  • «Einige grosse Eingriffe können trotz hoher Dringlichkeit wegen fehlender Kapazitäten auf Intensivpflegestation (IPS), nicht durchgeführt werden», schreibt das Spital weiter. Eine Übernahme durch andere Spitäler sei nicht möglich.
  • Alters- und Pflegeheime würden keine Patienten mehr aufnehmen, da sie selbst mit Covid-Infektionen und fehlendem Personal konfrontiert seien.
  • Es gebe aktuell eine Triagierung nach Schweregrad bei der Aufnahme zur stationären Behandlung. «Patienten werden vom Notfall nach Hause entlassen, obwohl sie zu einem anderen Zeitpunkt stationär aufgenommen werden», heisst es weiter.
  • Rettungsdienste müssten mehrere Spitäler anfragen bis einen Platz für den Patienten gefunden haben.
  • Etwa 20 Mitarbeitende seien immer in Isolation oder Quarantäne. Die Krankheitsverläufe seien teilweise schwer.

Thomas Langholz, Sprecher des Spitals Bülach, bestätigt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» die Notlage, in welcher das Spital sich befindet. Da man die aufschiebbaren Eingriffe etwa an Knie oder Hüften bereits seit längerem aufgeschoben habe, seien auch wieder Betten auf den Stationen verfügbar.

Das, was die Schweiz gerade am meisten erschüttert, ist der Verlust von Sicherheit. Der Verlust ihres Selbstverständnisses. Schweizerinnen und Schweizer haben sich so sehr daran gewöhnt, nirgends auf der Welt mehr Sicherheit und Stabilität vorzufinden als im eigenen Land, dass viele immer noch nicht glauben können, was vor ihren Augen geschieht. Krankenhäuser berichten davon, Krebspatienten nicht mehr operieren zu können. Auf vielen Intensivstationen ist jedes Bett belegt. Denn auch das ist im Moment Schweizer Realität: Patientinnen und Patienten mit starken Covid-Symptomen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall trauen sich nicht, einen Notarzt zu rufen, weil sie das medizinische System nicht noch weiter belasten wollen. mehr Informationen

21.12.20

Der schweizer Bundesrat hat ab heute ein grundsätzliches Einreiseverbot für alle Ausländerinnen und Ausländer beschlossen, die aus Grossbritannien und Südafrika in die Schweiz einreisen wollen. Damit sind insbesondere touristische Reisen aus diesen Ländern ausgeschlossen. Alle Personen, die seit dem 14. Dezember 2020 aus den beiden Ländern eingereist sind, müssen sich für zehn Tage in Quarantäne begeben. «Personen, die die Warenlieferung begleiten, müssen nicht in Quarantäne.»

Wegen der Coronavirus-Mutation verschärft Israel die Reisebeschränkungen. Neu können keine Menschen aus anderen Ländern in Israel einreisen. Israelis müssen ab Mittwoch um 14 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) nach ihrer Einreise zur Quarantäne in Corona-Hotels. Dort müssen sie mindestens zehn Tage bleiben, wenn zwei Corona-Tests negativ ausfallen. Ohne Tests müssen sie sogar 14 Tage dort bleiben. Bis Mittwoch müssen Einreisende sich sofort in Heimquarantäne begeben. Passagiere aus Grossbritannien, Südafrika und Dänemark müssen laut der Entscheidung schon vorher in Corona-Hotels gebracht werden. Reisende aus allen Ländern, bei denen ein Test positiv ausfällt, müssen demnach in besondere Hotels für Corona-Kranke. Die neuen Vorschriften gelten zunächst für zehn Tage, können aber noch verlängert werden. In Israel ist erstmals ein Mann an den Folgen einer zweiten Corona-Infektion gestorben. Er hat sich mit einer mutierten Variante angesteckt.
Dass Viren mutieren, ist völlig normal, meint der Basler Virenexperte Richard Neher. Bereits mehr als 12’000 Mutationen des neuartigen Coronavirus sind mittlerweile bekannt. Die Mutationen aus Grossbritannien und Südafrika seien nicht identisch. Neher geht davon aus, dass sich die neue Variante des Coronavirus durchsetzen könnte. «Es kann durchaus passieren, dass eine Variante alle anderen verdrängt.» Er gehe nicht davon aus, dass die Mutation zu einfacheren Krankheitsverläufen führe. «Wenn sich diese Variante nun schneller verbreitet, muss man noch mehr Kontakte verhindern.» Das Virus ist in ganz Grossbritannien, ausser Nordirland, nachgewiesen worden. Insbesondere in London, dem Südosten und Osten Englands. Bei mindestens einer Person in Italien ist die Mutation ebenfalls aufgetreten. Auch in Dänemark, Australien und den Niederlanden seien Fälle gemeldet worden. In der Schweiz ist die neue Mutation bisher nicht nachgewiesen worden. Jedoch liegt die letzte Genomanalyse bereits einen Monat zurück und umfasst gemäss der Basler Epidemiologin Emma Hodcroft nur eine kleine Auswahl an Corona-Patienten. Studien eine Gruppe der Universität Cambridge deuten darauf hin, dass Antikörper das Virus weniger effektiv bekämpfen. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass das Virus durch die Mutation an sich tödlicher wurde. Doch allein die Zunahme der Übertragungen kann ausreichen, um die Spitäler vor Probleme zu stellen. Wenn sich Menschen schneller infizieren, werden auch mehr Menschen im Krankenhaus behandeln müssen.

Wer nach durchgestandener Corona-Erkrankung erneut Symptome zeigt, muss in Isolation. Wer in den drei Monaten nach bestätigter Covid-19-Infektion erneut Symptome zeigt, soll bis 24 Stunden nach Abklingen der Symptome erneut in Selbstisolation. Ein Test wird nicht empfohlen, weil sich erfahrungsgemäss das Coronavirus so oder so noch lange nachweisen lässt. Auch gebe es Hinweise, dass in solchen Situationen kein Übertragungsrisiko besteht. Vorsichtshalber gibt es aber Hausarrest. Das gelte nicht nur für Covid, sondern für alle Infektionen der Atemwege, stellt das BAG auf Anfrage klar. Ausschlaggebend sind die Symptome, die auch für die Tests gelten, angefangen bei Husten oder Halsschmerzen. Wer krank ist, bleibt zu Hause, das galt auch schon zu pandemiefreien Zeiten. In der Isolation gelten aber andere Regeln: separates Zimmer, wenn möglich separates Badezimmer, kein Kontakt mit Familienmitgliedern. mehr Informationen

19.12.20

In Südafrika ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Gesundheitsminister Zwelini Mkhize vermutet, dass die 501.V2 genannte Variante eine Ursache für die rasche Ausbreitung der zweiten Corona-Welle im Land sein könnte. In Großbritannien hatten Forscherteams in ihren Proben kürzlich eine ähnliche Mutation des Coronavirus entdeckt.

Eine Studie der Universität Oxford hält Schulschliessungen für besonders effektiv. Beim Shutdown im Frühling galt die Schliessung von Schulen auch in der Schweiz als ein wesentlicher Schritt, um die Pandemie einzudämmen. Am Montag wird sich die Konferenz der Deutschschweizer Volksschulämter mit Schulschliessungen befassen. Laut der Studie der Universität Oxford sind Schulschliessungen eines der wirksamsten Mittel zur Eindämmung der Pandemie. Die Schliessung von Restaurants und Bars zeigte eine grosse Wirkung. Wenn man darüberhinaus auch noch alle nicht lebensnotwenigen Geschäfte schloss, war die Wirkung nicht mehr viel grösser. Alle Massnahmen, bei denen die Kontakte stark verringert wurden, haben sich gelohnt. Insbesondere das Versammlungsverbot von mehr als zehn Personen. Generelle Ausgangssperren darüber hinaus brachten aber keine spürbare weitere Wirkung. Waren Schulschliessungen derart wirksam, weil auch die Eltern zuhause blieben und sich damit alle weniger bewegten? Oder steckten sich Schülerinnen und Schüler untereinander weniger an und brachten das Virus damit nicht mehr nachhause? Ein wichtiger Faktor: «Man will die Schüler möglichst in den Schulen behalten, weil man weiss, was Schulschliessungen für negative Auswirkungen auf sie hat.»

Swissmedic und das Bundesamt für Gesundheit präsentieren heute Freitag 19.12.20 die weltweit erste reguläre Zulassung eines Covid-19- Impfstoffes. Der Impfstoff ist, auch wenn die Versprechen zu Sicherheit und Wirksamkeit erfüllt werden, kein Wundermittel. Erstens beträgt die Wirksamkeit «nur» etwas über 90 Prozent, das heisst, knapp jeder zehnte Geimpfte wird keinen Schutz erhalten. Zweitens wird es im besten Fall bis im Frühsommer dauern, bis alle Impfwilligen geimpft sein werden. Wir wissen auch noch nicht, wie lange der Impfschutz anhält. Auch können geimpfte Personen zwar nicht oder fast nicht erkranken, sie können das Virus aber nach wie vor weitergeben. Der neue Impfstoff wird die zunehmend dramatische Situation in den Notfall- und Intensivpflegestationen der Schweiz (noch) kein bisschen mildern.

Ein Mitarbeiter des städtischen Bestattungswesens Dresden sieht die Auswirkungen täglich. So laufe im Krematorium Tolkewitz langsam alles aus dem Ruder, sagt er. Die Rede ist von übervollen Kühlkammern, Ausweich-Garagen ohne Kühlung, Särgen, die in Gang und Eingangsbereich gestapelt werden müssen. Zwei von vier Öfen seien kaputtgegangen. Aber selbst, wenn alle Öfen funktionieren würden, käme man nicht nach. Dem Vernehmen nach schafft die Einrichtung nur das Verbrennen von etwa 260 Toten wöchentlich. „Deshalb prüft das städtische Bestattungswesen beständig weitere Möglichkeiten zur Lagerung von Särgen.“

Während eines TV-Interviews wurde Tiffany Dover, die kurz zuvor die erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer/Biontech erhalten hat, ohnmächtig – für Impfskeptiker ein gefundenes Fressen. Doch sie ziehen die falschen Schlüsse. «Ohnmachtsanfälle können viele verschiedene Ursachen haben. Sie können nach jeder Art von Impfung und auch nach medizinischen Eingriffen auftreten.» Auslöser seien in der Regel Schmerzen und Angst. Mit den Inhaltsstoffen oder der Qualität eines Vakzins habe das nichts zu tun. Rund 3 Prozent der Männer und 3,5 Prozent der Frauen erleben in ihrem Leben eine solche durch den Impfprozess ausgelöste Ohnmacht. Sie kehrte auch nur wenige Minuten nach dem Vorfall vor die Kamera zurück. Sie leide an einer Krankheit, die sie bei Schmerzen oft ohnmächtig werden lasse. Demnach sei ihr Zusammenklappen keine Überraschung für sie gewesen, wie sie gegenüber WTVC NewsChannel 9 erklärte.

Der Kanton Aargau geht in Sachen Corona-Massnahmen weiter als der Bundesrat. Ab Montag bleibt lediglich der Einkauf von Lebensmitteln möglich. Ebenso werden Treffen im öffentlichen Raum auf 5 Personen beschränkt. Ausgenommen sind Lebensmittelläden, Apotheken, Verkaufsstellen von Telekommunikationsanbietern, Reparatur- und Heimwerkergeschäfte, Blumenläden sowie Dienstleister wie Coiffeure und Physiotherapie-Praxen. Die Massnahmen treten am Sonntag, 20. Dezember, in Kraft und gelten bis am 22. Januar 2021.

Die Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien sind nur vier von etlichen Ländern in Europa, die in diesen Tagen Verschärfungen der Corona-Massnahmen angekündigt haben. In Deutschland hat auch ein Shutdown light die steigenden Infektionszahlen nicht bremsen können. Wie der «Spiegel» berichtet, fordern nun renommierte Forscherinnen und Forscher aus Europa in einer gemeinsamen Stellungnahme im Fachblatt «The Lancet» eine drastische Senkung der Fallzahlen in ganz Europa. Unterschrieben haben mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Unter ihnen sind auch Vertreter aus der Schweiz – so beispielsweise die Epidemiologen Matthias Egger und Christian Althaus. Die Forscher schlagen einen Richtwert von maximal zehn Neuinfektionen pro eine Million Einwohner und Tag vor – und zwar für ganz Europa. Für die Schweiz wären das rund 85 Neuinfektionen pro Tag. Zurzeit liegt der 7-Tage-Schnitt hierzulande bei über 4’000 neuen Fällen pro Tag. Der Blick in Länder wie China, Australien, Neuseeland und Taiwan zeige, dass sich die Wirtschaft schneller erhole, wenn Infektionen konsequent nachverfolgt und Infektionsketten unterbrochen würden – so dass verhindert werden könne, dass sich das Virus im grossen Stil ausbreite.

Nach Deutschland und Österreich verschärft nun auch Italien die Corona-Beschränkungen von Weihnachten bis Anfang Januar. Vom 24. Dezember bis zum 6. Januar gelte für das Mittelmeerland an und jeweils vor den Feiertagen quasi ein Lockdown (Rote Zone). Lediglich an vier Tagen wechsle das Land wieder in einen Teil-Lockdown (Orange Zone). Für die Menschen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohner bedeutet die Rote Zone geschlossene Läden, Bars und Restaurants. Geschäfte für den täglichen Bedarf wie Supermärkte und Apotheken haben aber auf. Essen zum Mitnehmen kann ebenfalls verkauft werden. Das Haus dürfen die Menschen nur unter bestimmten Bedingungen verlassen, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren; um alleine Sport zu treiben oder notwendige Dinge, wie Einkäufe zu erledigen. Reisen zwischen den Regionen sind untersagt. Besuche bei Freunden oder Eltern sind tagsüber nur zu zweit erlaubt. Kinder jünger als 14 Jahre, werden nicht mit eingerechnet.

18.12.20

Restaurants und Sportbetriebe werden geschlossen, Läden bleiben offen, allerdings mit verringerten Kapazitäten. Der Bundesrat hat am Freitagmorgen ausserdem die Regelungen zu den Schnelltests angepasst. Ab sofort können Schnelltests auch ohne Symptome gemacht werden. Die Regeln gelten ab Dienstag und mindestens für einen Monat. Gastronomiebetriebe werden geschlossen. Für die Festtage gibt es keine Ausnahmen. Offen bleiben dürfen nur Betriebskantinen, Schulkantinen in obligatorischen Schulen sowie die Restauration für Hotelgäste. TakeAway-Angebote und Lieferdienste bleiben erlaubt. «Am 30. Dezember wird es eine Zwischenbilanz geben, Anfang Januar eine weitere Sitzung», sagt Sommaruga.

Was COVID-19 von der saisonalen Influenza unterscheidet: Während eine Influenza oft auf die Lungen beschränkt ist, kann bei COVID-19 fast jedes Organ des Körpers erkranken. Entsprechend höher ist die Komplikations- und Sterberate, wie eine vergleichende Kohortenstudie im britischen Ärzteblatt (BMJ, 2020; DOI: 10.1136/bmj.m4677) zeigt. Die Patienten erkrankten häufiger an einem akuten Nierenversagen.  weiterlesen

Ein zweiter harter Lockdown soll Infektionszahlen und Sterbefälle nun nach unten drücken. Doch wie lange dauert es, bis dieser Zeitpunkt erreicht ist? Geht es nach dem Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, dann reicht eine Lockdown-Phase bis zum 10. Januar nicht aus. Der Mediziner rechnet mit Einschränkungen bis Ostern. Modellrechnungen würden zeigen, dass der harte Lockdown die Zahl der Neuinfektionen frühestens ab Ende Januar bundesweit unter den Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen drücken werde, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. mehr Informationen

Laut dem Basler Kantonsarzt Thomas Steffen ist in der jetzigen Corona-Situation mit den hohen täglichen Zahlen eine Infektion an vielen Orten möglich. «Dies führt auch dazu, dass die Familie vermutlich in dieser Statistik zu häufig angegeben wird. Die Familie gehört zu den Ansteckungsorten, die am besten eingrenzbar sind, zum Beispiel bei einer weiteren Ansteckung in der Familie», so Steffen. Umgekehrt könne man im Moment nicht sicher abgrenzen, ob nun eine Ansteckung im öffentlichen Verkehrsmittel, beim Einkaufen oder im Restaurant erfolgt sei. «Wir wissen aber, dass sich das Virus in Räumen ohne Maske beim Sprechen schnell weiterverbreiten kann, weshalb gerade Restaurants und Bars zu den wichtigen Ansteckungsorten gehören dürften», sagt der Kantonsarzt. Gemäss Steffen ist aus dem Contact-Tracing überdies bekannt, dass auch der Arbeitsort ein nicht unbedeutender Ansteckungsort sei. «Häufig stellen wir fest, dass die Schutzkonzepte bei der eigentlichen Arbeit gut funktionieren, aber beim Mittagessen oder in der Kaffeepause die meisten Risikosituationen entstehen.» Auch die Genfer Epidemiologin Olivia Keiser sagt, dass die Statistik mit Vorsicht interpretiert werden müsse. «Die spannende Frage wäre: Wie wurde das Virus in die Familie getragen? Und hier gibt die Statistik keinen Aufschluss.»  mehr Informationen

16.12.20

Die Lage sei besorgniserregend, sagte Bundesrat Alain Berset. Täglich treffe man «neue Überraschungen» an, so Berset. Er zeigte sich von der Arbeit des Gesundheitspersonals sehr beeindruckt. Im Frühling habe die Schweiz vor allem Engpässe beim Schutzmaterial gehabt, jetzt bestünde der Engpass beim Personal. «Die Spitäler sind am Limit», sagte der Bundesrat. Er forderte die Bevölkerung auf, das Personal nicht zu vergessen, es sei im Moment extrem unter Druck.

Kein Bundesland ist derzeit von der Corona-Pandemie so stark betroffen wie Sachsen, die Sieben-Tage-Inzidenz bezogen auf 100.000 Einwohner liegt dort laut Robert Koch-Institut derzeit bei 407,1 – mit gravierenden Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Für Aufsehen sorgen daher Berichte, wonach der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums, Mathias Mengel, in einem Online-Forum offenbar von Triage sprach. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Ein Reporter des Deutschlandfunks hatte am Dienstag getwittert, Mengel habe gesagt, dass im Klinikum Zittau schon mehrfach triagiert werden musste. Grund seien zu wenige Beatmungsbetten. Die Geschäftsleitung des Bergland-Klinikums bestätigte die Berichte über eine Triage bei Corona-Patienten nicht, erklärte aber, dass die Versorgungssituation extrem angespannt sei. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bezeichnete die Triage-Äußerungen als „Hilferuf“. Der medizinischen Behandlung liege immer eine individuelle Abwägung zugrunde. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping sagte, man habe in Zittau einen „Weckruf“ gestartet, die Verantwortlichen wollten zeigen: „Wir wissen bald nicht mehr, wie wir die Patienten versorgen sollen“, erklärte die SPD-Politikerin in Dresden am Rande einer Landtagsdebatte. Den Fall selbst könne sie nicht bestätigen, so Köpping. mehr Informationen

15.12.20

Im Süden Englands ist eine neue Sars-CoV-2-Variante aufgetaucht, die sich offenbar schneller ausbreitet als das Ursprungsvirus. Angesichts eines starken Anstiegs der Fallzahlen verschärft London ab Mittwoch die Einschränkungen erneut drastisch. Derzeit gäbe es keinen Grund zur Annahme, dass diese Variante von Corona aggressiver sei oder die Impfstoffe dagegen nicht wirksam seien. Erst im Oktober berichteten Wissenschaftler von der Coronavirus-Mutation 20A.EU1 die – wohl von Reisenden – in den letzten Monaten in ganz Europa sowie Hongkong und Neuseeland verbreitet wurde. Im Juni machten Meldungen von der Mutation D614G die Runde.

Die Frage, ob die Corona-Impfung verpflichtend gemacht werden soll, hat Gesundheitsminister Jens Spahn deutlich beantwortet: „Ich gebe Ihnen mein Wort“, sagte er am 18. November im Bundestag. „Es wird in dieser Pandemie keine Impfpflicht geben.“ Natürlich wird auch bei Corona eine möglichst breite Durchimpfung der Bevölkerung angestrebt, aber anders als bei Masern sind die Menschen, die vor allem geschützt werden müssen, alt genug, um dies selbst zu entscheiden. Zudem ist noch unklar, wie lange die Wirkung der bislang entwickelten Corona-Impfstoffe anhält, vermutlich jedoch nicht länger als ein oder zwei Jahre. Auch gibt es in Deutschland streng genommen keine „Masern-Impfpflicht“, auch wenn das Bundesgesundheitsministerium selbst davon spricht. Der Zwang ist indirekt: „Wer keinen Nachweis vorlegt, darf weder in den betroffenen Einrichtungen betreut, noch in diesen tätig werden“.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 vermehrt sich vor allem im Nasen- und Rachenraum und gelangt von dort beim Atmen und Sprechen über die Luft zum Gegenüber. Warum also nicht versuchen, das Virus an Ort und Stelle unschädlich zu machen? Seine Konzentration etwa mit Mundspülungen zum Gurgeln so stark zu verringern, dass das Übertragungsrisiko sinkt? Klaus-Dieter Zastrow hatte bereits im September im ZDF dafür geworben: »Eine Mundspülung in regelmäßigen Abständen vernichtet die Viren. In Krankenhäusern machen wir das schon seit April.« Die Mittel können jedoch nur lokal, also im Mund- und Rachenraum wirken. Viren in der Nasenschleimhaut oder in den Bronchien können sie nicht bekämpfen. Eine Spüllösung kann natürlich in keiner Weise eine Therapie sein, sie kann nur vermutlich für eine Weile die Viruslast des Nutzers senken.

14.12.20

Angesichts der Corona-Infektionszahlen wird das öffentliche Leben in Deutschland weitgehend heruntergefahren. Doch anders als im ersten großen „Lockdown“ vom Frühjahr bleiben diesmal öffentliche Gottesdienste erlaubt. Allerdings müssen bei Gottesdiensten strenge Hygiene-Vorgaben eingehalten werden. Dazu gehören ein Verbot des Singens, das Tragen von Masken in den Kirchenbänken und gegebenenfalls eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf angemeldete Personen. „Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sind nur unter folgenden Voraussetzungen zulässig: Der Mindestabstand von 1,5 Metern wird gewahrt, es gilt Maskenpflicht auch am Platz, der Gemeindegesang ist untersagt.“

13.12.20

Angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen tritt in Deutschland ab Mittwoch (16. Dezember) ein harter Lockdown bis zum 10. Januar in Kraft. Fast alle Läden schliessen. Der Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf muss schliessen. Auch sollen Schüler und Kita-Kinder spätestens ab Mittwoch deutschlandweit wann immer möglich für zunächst dreieinhalb Wochen zu Hause bleiben. Ausnahmen und eine Notbetreuung sind möglich. In einigen Bundesländern gelten solche Regeln bereits ab Montag. Vereinzelt kommen in den verschiedenen Bundesländern nächtliche Ausgangssperren zu den übrigen Massnahmen hinzu. So gilt sie auch im angrenzenden Bundesland Baden-Württemberg zwischen 20 und 5 Uhr morgens. Während dieser Zeitspanne darf man sich nur mit einem guten Grund im Freien aufhalten.

Der Bundesrat in der Schweiz will schneller auf die steigenden Corona-Fallzahlen reagieren können. Wie die «Sonntagszeitung» schreibt, will die Landesregierung am Freitag einen neuen Mechanismus einführen – ein sogenanntes Ampelsystem. Grundlage für das System soll die Reproduktionszahl sein. Also jene Zahl, die angibt, wie rasch sich das Virus ausbreitet und wie rasch die Ansteckungen zu – oder abnehmen. Liegt die Zahl über 1 müssen neue Massnahmen getroffen werden, ist die Zahl unter 1 können die Massnahmen gelockert werden. Der Mechanismus würde zwangsweise zu einem Lockdown führen. An harten Eingriffen bleibt quasi nur noch, Restaurants und Läden, die nicht für den täglichen Bedarf nötig sind, zuzumachen. Falls die am 11. Dezember vom RKI gemeldete Zahl von fast 30.000 Neuerkrankungen auch in den kommenden Tagen erreicht werden sollte, muss an Weihnachten oder kurz danach mit 700 bis 800 Toten pro Tag gerechnet werden.

Die Lage in den Schweizer Spitälern spitzt sich wegen des erneuten Anstiegs der Corona-Fälle zu – das schreiben «NZZ am Sonntag» und «SonntagsZeitung» und beziehen sich dabei auf Aussagen von Spitaldirektoren, Chefärzten und Infektiologen. Urs Karrer, Chefarzt am Kantonsspital Winterthur sagt beispielsweise in der «NZZ am Sonntag», dass die Politik noch nicht verstanden habe, «wie dramatisch die Situation in den Spitälern ist». Das Gesundheitssystem sei schon seit Wochen überlastet». Dies macht auch die Situation im Universitätsspital Zürich, einem der grössten Krankenhäuser, deutlich. Dort waren am Samstag gerade einmal drei Betten in der Intensivstation frei, schreibt die «SonntagsZeitung». Das hat drastische Folgen für Patienten mit anderen lebensbedrohlichen Krankheiten. Vergangene Woche musste das Unispital erstmals einen jungen Krebspatienten wieder nachhause schicken. Seine dringend notwendige Tumor-Operation wurde verschoben. Seit Oktober haben die Unispitäler mehr als 4000 Operationen verschoben. Die Spitaldirektoren befürchten, dass es nach Weihnachten zu einer dritten Corona-Welle kommt, mit stark steigenden Fallzahlen und einem Kollaps des Spitalwesens. In ihrem Brief an Berset verlangen sie ein strengeres Eingreifen des Bundesrats. Gregor Zünd verlangt die schweizweite Schliessung von Restaurants, Läden, Museen, Kultur- und Sporteinrichtungen. Auch Skifahren müsse verboten werden. mehr Informationen

Wie das Portal «Medinside» berichtet, haben Corona-Leugner angekündigt, am Sonntag in die Notfallstation des Universitätsspitals Zürich (USZ) einzudringen. Der Grund: Man wolle auf der Station nachschauen, wie viele Personen dort tatsächlich liegen. So heisst es in einem Gruppenchat im Messengerdienst Telegram. Einer der Initianten hat ein Video mit dem Aufruf gepostet. Wie es beim USZ auf Anfrage heisst, habe man Kenntnis davon. Deshalb sei auch der Sicherheitsdienst vor Ort. «Bis jetzt ist die Situation ruhig, es gab keinen Versuch einer Gruppe gewaltsam ins USZ einzudringen.» mehr Informationen

Erneut ist es in einer Freikirche zu einer Masseninfektion mit dem Coronavirus gekommen. Im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe wurden von 165 Besuchern eines Gottesdienstes anschließend  65 positiv getestet. Das berichten das »Westfalen-Blatts« und die »Lippischen Landes-Zeitung«. Im nordrhein-westfälischen Lippe gilt seit diesem Samstag eine nächtliche Ausgangssperre – als erstem Landkreis in dem Bundesland. Der sogenannte Inzidenzwert liegt dort seit Tagen über der Marke von 300 Infizierten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Insgesamt würden die meisten Religionsgemeinschaften im Kreis die Corona-Verhaltensregeln beachten, teilte Kreiskämmerer Rainer Grabbe dem »Westfalen-Blatt« mit. Das gelte etwa für die katholischen Kirchengemeinden, die Gemeinden der lippischen Landeskirche und die Moscheevereine. Auch die meisten der etwa 80 Freikirchen im Kreis würden den Ernst der Lage kennen und sich danach richten, zitiert die Zeitung den Kämmerer. Insofern stellt die betroffene Freikirche offenbar eine Ausnahme dar. mehr Informationen

Die Suche nach einem wirklich schlagkräftigen Medikament gegen Covid-19 hält an. Möglicherweise haben Forscher der Universität im US-Bundesstaat Georgia nun ein Mittel gefunden, welches dem Virus Sars-CoV-2 direkt nach einer Infektion schnell den Garaus macht. Bei Tierversuchen entdeckten die Forscher um Richard Plemper, dass das neue antivirale Medikament MK-4482/EIDD-2801 – auch Molnupiravir genannt – die Virusübertragung innerhalb von 24 Stunden vollständig unterdrückt, wie die Universität mitteilte. Dies ist der erste Nachweis eines oral verfügbaren Medikaments, das die Übertragung von Sars-CoV-2 schnell blockiert. Allerdings waren im Mai dieses Jahres Bedenken bekannt geworden, dass der Wirkstoff Mutationen beim Nachwuchs von Tieren auslösen könnte. Der US-Pharmakonzern Merck & Co führt derzeit eine klinische Studie der fortgeschrittenen Phasen 2/3 mit mehr als 1000 Probanden durch. Ergebnisse werden allerdings erst für das kommende Jahr erwartet. mehr Informationen

Eine Studie aus Brasilien dämpft Hoffnungen auf eine Herdenimmunität beim Coronavirus erheblich. Die Zahlen, die bereits im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht wurden, zeigen, dass sich in der Zweimillionen-Metropole Manaus in den ersten acht Monaten der Epidemie drei Viertel der Bevölkerung mit Sars-CoV-2 infiziert hatten. Trotzdem trat die erwartete Herdenimmunität offenbar nicht ein. Das geht aus der Analyse von Antikörper-Tests in Blutspenden hervor. In der Stadt sterben weiterhin Menschen an Covid-19, auch wenn die Zahl seit dem Sommer deutlich gesunken ist. mehr Informationen

12.12.20

Zu «Corona-Müden», die angesichts der nahenden Impfung nachlässiger werden, sagt Kantonsarzt Steffen: «Die nun weltweit anlaufenden Impfprogramme werden mehrere Monate brauchen, bis eine nachhaltige Wirkung spürbar wird.»

Die deutsche Regierung wird am Sonntag gemeinsam mit den Bundesländern über einen erneuten Lockdown im Zusammenhang mit dem Coronavirus beraten.

Laura (24) ist Pflegefachfrau und betreut seit dem Ausbruch der Pandemie Covid-19-Patienten. Hektik, Drama und dass ihr keine Zeit bleibt, den Tod der Patienten zu verarbeiten, belastet sie. Seit zwei Wochen ist sie arbeitsunfähig. Die zweite Welle ist viel schlimmer als die erste. Die Krankheitsverläufe sind deutlich heftiger als in der ersten Welle. In den Sommermonaten zeigten einige meiner Kollegen schon erste Anzeichen von grosser Erschöpfung und wurden krankgeschrieben. Meine Ärztin sagte, dass sie noch nie eine so erschöpfte junge Frau gesehen habe. Ich werde noch einige Zeit brauchen, um wieder so fit zu sein wie vor der Pandemie.   mehr Informationen

11.12.20

Um eine Überlastung des Gesundheitssystems und der Spitäler zu verhindern, gelten folgende Massnahmen ab morgen Samstag, 12. Dezember, bis am 22. Januar. Einkaufsläden, Freizeit- und Sportanlagen (inkl. Fitnesscenter) müssen von 19 bis 6 Uhr schliessen und bleiben an Sonn- und Feiertagen geschlossen. Ausgenommen sind Apotheken, Märkte im Freien und Tankstellen zum Benzinbezug. Gastrobetriebe müssen ebenfalls von 19 bis 6 Uhr schliessen, dürfen aber an Sonn- und Feiertagen geöffnet sein. Am 24. Dezember und für Silvester gilt die Sperrstunde erst ab 1 Uhr. Alle öffentlichen Veranstaltungen sind mit Ausnahme von religiösen Feiern (maximal 50 Personen), Versammlungen von Legislativen und politischen Kundgebungen (maximal 50 Personen) verboten. Sportaktivitäten in der Freizeit sind nur noch in Gruppen bis höchstens 5 Personen erlaubt. Kontaktsportarten bleiben verboten. Auch im nichtprofessionellen Kulturbereich werden Gruppenaktivitäten auf 5 Personen eingeschränkt. Im Privaten dürfen sich weiterhin maximal 10 Personen treffen. Kinder werden mitgezählt. Der Bundesrat empfiehlt zudem dringend, Treffen im Privaten auf zwei Haushalte zu beschränken.

Ein offener Punkt der Impfung ist außerdem, wie lange genau eine Impfung Schutz vor der Erkrankung Covid-19 gewährt. Die Dauer wird aber sicherlich mindestens sechs Monate betragen. Unklar ist auch, ob Geimpfte das Virus übertragen können; das wird man erst in der Praxis sehen. mehr Informationen zu den Impfstoffen

Im südwestlichsten Zipfel Sachsens arbeitet die Oberärztin Ulrike Suhl. Dass manche Menschen immer noch sagen, das Coronavirus gebe es gar nicht, empört sie so sehr. Die 59-Jährige ist Anästhesistin in einem kleinen Krankenhaus im Vogtland nahe der Kurstadt Bad Elster. Sechs Plätze hat Suhl auf ihrer Intensivstation, seit Donnerstag sind alle mit Covid-Patienten belegt. Auch auf der Normalstation liegen viele. „Wir sind vollgelaufen“, sagt sie. Das Krankenhaus hat alle aufschiebbaren Operationen abgesagt. Keine neuen Hüften, keine Kniegelenke, keine Leistenbrüche. Das Platzproblem bleibt und in den anderen Krankenhäusern in der Region sieht es nicht besser aus. „Covid-Erkrankte haben eine ewige Liegedauer“, sagt Suhl. Ein Patient sei seit fünf Wochen auf der Intensivstation. Zudem fehle das Personal, um weitere Patienten zu versorgen. Suhl arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Ärztin, hat vieles erlebt, doch zum ersten Mal in ihrem Berufsleben muss sie sich nun mit Fragen der Triage beschäftigen. Bis auf eine 90-Jährige seien alle ihre Patienten zwischen 50 und 60 Jahren alt. „Da ist eine Triage gar nicht möglich.“ Wonach solle sie als Ärztin entscheiden, wer sterben muss und wer eine Chance auf das Leben bekomme? Nach Sympathie, Fitnesszustand, Alter oder Vorerkrankungen? Suhl macht die Sorglosigkeit in der Bevölkerung für die hohen Zahlen verantwortlich. Im Supermarkt sieht sie immer wieder Menschen ohne Maske. „Da sagt aber niemand etwas“, sagt sie. Immer wieder erlebe sie auch Situationen, in denen Menschen das Virus verharmlosen würden. „Da wollen mir Leute, die nicht Medizin studiert und noch nie eine CT-Aufnahme einer kaputten Lunge gesehen haben, erzählen, was los ist.“ Zu ihrem Mann hält sie Abstand, beide schlafen in getrennten Betten. Wer wie sie gesehen hat, wie das Virus eine Lunge innerhalb eines Tages quasi zerstört hat, der riskiert nichts mehr.  mehr Informationen

Berlin: Kürzlich rief ein Mann bei uns an, dessen Vater mit einem schweren Covid-Verlauf bei uns liegt. Er sagte, er sei bislang Corona-Skeptiker gewesen, habe das Virus für harmlos gehalten. Jetzt, da es seinem Papa so schlecht geht, sieht er ein, dass er Unrecht hatte.   …  Es würde genügen, wir machten Dienst nach Vorschrift. Verbrächten unsere Pause in einem separaten Raum oder gar draußen beim Spazierengehen, statt wie jetzt üblich dort, wo die Überwachungsmonitore stehen, stets zum Einsatz bereit. Wir dürften nicht mehr einspringen, wenn Kollegen krank werden, keine weiteren Überstunden machen, Teilzeitkräfte müssten mal eben auf ihrem vereinbarten Arbeitspensum beharren. Wenige Stunden würden reichen. Dann nämlich würde das gesamte System in sich zusammenbrechen.   mehr Informationen

Der Virologe Alexander Kekule (Deutschland) macht sich für ein Gesangsverbot in Kirchen zu Weihnachten stark. Sonst entstünden dort zu viele Aerosole. Auch das „Vaterunser“ müsse still sein. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: „Die Kirchen sollten so viel streamen wie möglich. Je mehr Gottesdienste online übertragen werden, desto besser.“ mehr Informationen

10.12.20

Die Slowakei hat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einen stufenweisen Lockdown beschlossen. Vom 14. Dezember an dürfen Hotels und Skilifte nur noch Gäste aufnehmen, die einen aktuellen Corona-Test vorlegen können. Nach Weihnachten darf in Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten niemand mehr ohne negativen Corona-Test arbeiten.

Kanada lässt – als drittes Land nach Großbritannien und Bahrain – den von Pfizer und Biontech entwickelten Corona-Impfstoff auf den Markt.

Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 27. Dezember mit seiner Corona-Impfkampagne beginnen. Der 71-Jährige kündigte am Mittwochabend in Tel Aviv an, sich dann als erster impfen zu lassen. Wer geimpft ist, soll einen „grünen Pass“ erhalten. „Das wird uns schnell zurück zur Normalität führen“, sagte Netanjahu. (Nach noch nicht offiziellen Angaben, soll man ohne Impfpass an keinen kulturellen Veranstaltungen mehr teilnehmen können und auch kaum Hotels buchen können).

9.12.20

Laut einer Umfrage wollen sich über 40 Prozent der Schweizer nicht gegen Covid-19 impfen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erwartet den Start der Corona-Impfaktion in der Schweiz Anfang Jahr. Bis zu 70’000 Impfungen pro Tag sind geplant, sechs Millionen Menschen sollen geimpft werden können, also rund 60% der Bevölkerung. Die meisten Nebenwirkungen – insbesondere jene schwerwiegenderer Natur – sind am ehesten in den ersten zwei bis drei Monaten nach Anwendung eines Impfstoffs zu erwarten. Darum ist es ist eine gute Sache, dass die Schweiz kein beschleunigtes Zulassungsverfahren wie Grossbritannien oder die USA kennt. Wir können uns also beobachten, was im Ausland passiert. Das ist eine gute Ausgangslage, um bestimmen zu können, ob der Impfstoff wirklich etwas nützt und sicher ist. Wenn man den bereits an Corona erkrankten und somit immunisierten Teil der Bevölkerung mit den Personen addiert, die sich impfen werden, sind es gute Voraussetzungen, dass die Situation im nächsten Winter deutlich besser wird als jetzt. mehr Informationen

Das Coronavirus hat den südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh besonders schwer getroffen: Über 800’000 Fälle wurden dort bislang nachgewiesen. Entsprechend ausgelastet sind die Krankenhäuser. Am Wochenende nun wurden die Spitäler der Region zusätzlich auf die Probe gestellt, als auf einmal Hunderte Personen mit einer mysteriösen Krankheit eingeliefert wurden. Ein Zusammenhang mit Corona wird ausgeschlossen, die Patienten wurden negativ auf das Virus getestet. Mittlerweile vermuten einige Forscher, dass der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft hinter der Krankheit stecken könnte.

8.12.20

Folgende Regeln sollen in der Schweiz ab Samstag, 12. Dezember gelten. Quasi-Lockdown ab 19 Uhr und sonntags: Bis am 20. Januar müssen alle Restaurants, Bars, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen bereits um sieben Uhr abends schliessen. Am Sonntag werden Restaurants gar nicht erst geöffnet. Damit will der Bundesrat der Bevölkerung klarmachen, dass die Abende «im privaten Rahmen» stattfinden müssen. Treffen nur noch zu fünft, die aus maximal zwei Haushalten stammen. Gottesdienste sollen zum christlichen Fest offenbar möglich bleiben. Ansonsten sind öffentliche Veranstaltungen verboten.

Antoine Flahault von der Universität Genf findet für die aktuelle Situation klare Worte. Von einer dritten Welle könne man gar nicht reden, weil «die Deutschschweizer Kantone und das Tessin die zweite Welle noch gar nicht unter Kontrolle gebracht haben». Unter anderem schaffe es auch der Kanton Zürich nicht, die Reproduktionszahl R unter 1 zu senken. Dies wäre jedoch für einen markanten Rückgang der Fallzahlen notwendig, so Flahault. «Einzig das Wallis, Genf und die Waadt haben es geschafft, wieder annähernd in die Sicherheitszone zurückzukehren.» «Die meisten Kantone sind in der schlimmsten Situation.» Sie würden auf dem Höhepunkt der zweiten Welle verharren. Die Situation könne jederzeit schnell ausser Kontrolle geraten. Das gleicht der Entwicklung in den USA: Dort wurde das Virus den ganzen Sommer über nicht unter Kontrolle gebracht, und jetzt nehmen die Infektionszahlen wieder sehr stark zu.» Massnahmen, wie Restaurants früher zu schliessen, reichen laut dem Epidemiologen nicht, um die Situation zu verbessern. Heute zu wenig oder nichts zu machen, sei falsch und die Impfung noch viel zu weit weg. Um die Fallzahlen zu senken, müsse man dringend auf soziale Kontakte mit Freunden und der Familie verzichten, von zu Hause aus arbeiten und Restaurants, Bars und schlecht belüftete Orte meiden. Weiter müsse man Maske tragen, Abstand halten und Hände waschen.

Zürich verhängt eine Sperrstunde ab 22 Uhr, welche auch für die Silvesternacht gelten wird. Damit verhängt Zürich strenger Massnahmen für Neujahr als vom Bund vorgesehen. Zudem werden die Sonntagsverkäufe nach Weihnachten bis 10. Januar im Kanton abgesagt. Ähnlich wie der Kanton Thurgau führt Zürich auch die zwei-Haushalte-Regel ein, jedoch nur in Restaurants. Im privaten Umfeld beschränkt sich der Regierungsrat auf eine dringliche Empfehlung, bis zum 23. Dezember sich nur innerhalb von zwei Haushalten zu treffen. Menschenansammlungen im öffentlichen Raum werden auf höchstens zehn Personen beschränkt. Bordell- und Erotikbetriebe sowie Casinos werden geschlossen. Zudem müssen Schülerinnen und Schüler auf Gymnasiums- und Berufsschulstufe eine Woche nach den Weihnachtsferien zuhause bleiben. Alle neuen Massnahmen treten am 10. Dezember in Kraft und einen Monat gültig sein. Sollten die Massnahmen nicht wirken, drohe dem Kanton ein Lockdown, so Gesundheitsdirektorin Rickli. Man sei nahe an der Belastungsgrenze in den Spitälern. Man habe Spital-Kapazitäten schaffen können und habe noch etwas Luft. Auch massgeblich, weil die Spitäler andere Behandlungen verschieben. Es sei aber auch darauf hinzuweisen, das diese moderate Steigerung der Massnahmen eine letzte Chance sei. Sonst drohe ein nahezu Lockdown.

Im Kanton Solothurn wurde auch heute Dienstag entschieden, eine Sperrstunde zwischen 21 und 6 Uhr zu verhängen. Zudem werden Bars, Sporteinrichtungen und Casinos geschlossen. Für Alters- und Pflegeheime gilt ein Besuchs- und Ausgangsverbot bis 23. Dezember. Für Veranstaltungen gilt eine Personenobergrenze von fünfzehn. Ausnahmen bilden hier die Weihnachtstage sowie Silvester und Neujahr, wo religiöse Veranstaltungen mit bis zu dreissig Personen stattfinden dürfen. Die Massnahmen sollen ab diesen Donnerstag bis Ende Januar 2021 gelten.

Der Thurgau verlängert die Sperrstunde, von 22 Uhr bis 6 Uhr. Ausserdem sind nur noch maximal zehn Personen an Veranstaltungen, auch im öffentlichen Raum, erlaubt. Davon ausgenommen sind Gottesdienste, Trauerfeiern und politische Versammlungen, welche weiterhin bis zu fünfzig Personen erlauben. Zudem führt der Thurgau verpflichtend die zwei-Haushalte-Regel ein. Wenn sich Personen treffen, so dürfen sie aus höchstens zwei Haushalten stammen. Diese neuen Massnahmen würden vorerst bis am 23. Dezember gelten.

Im Tessin müssen neu alle Bars bereits um 19 Uhr, alle anderen Restaurationsbetriebe um 22 Uhr schliessen. Die Regelung gilt ab Mittwoch.

Im Kanton Genf werden die Massnahmen ab kommenden Donnerstag gelockert. Restaurants und Bars dürfen wieder öffnen. Die Zahl der Personen pro Tisch wird auf vier begrenzt sein, und die Lokale müssen um 23 Uhr schliessen. Der Genfer Staatsrat lockert auch die Massnahmen zur Einschränkung privater Treffen. Zwischen dem 23. Dezember und dem 3. Januar können zehn Personen zusammenkommen, darunter auch Kinder. Ausserhalb dieses Zeitraumes gilt die Regeln von maximal fünf Personen.

Auch die anderen Westschweizer-Kantone werden ab Donnerstag ihre Restaurants wieder öffnen – mit Ausnahme des Wallis, dort öffnen sie am 14. Dezember wieder.

Die SBB reagieren auf ein Dekret der italienischen Regierung. Sie stellen die grenzüberschreitenden Verbindungen nach Italien auf unbestimmte Zeit ein.

Eine an der Innsbrucker Universitätsklinik durchgeführte Studie kommt zum Schluss, dass Coronavirus-Genesene eine stabile Langzeitimmunität aufweisen. Die Ergebnisse decken sich mit internationalen Erkenntnissen.

7.12.20

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gelten als wirksame Mittel gegen Sars-CoV-2. Beide basieren auf der mRNA-Technologie, bei der genetisches Material in menschliche Zellen geschleust wird. Könnte das menschliche Erbgut dadurch verändert werden?  In sozialen Netzwerken kursieren Befürchtungen, die mRNA aus dem Impfstoff könnte das menschliche Erbgut, das als DNA im Zellkernen schlummert, verändern. „Warnungen vor Erbgutschäden sind falsch und verursachen unbegründete Ängste„, sagte Cichutek im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Alles, worauf es bei der Impfung ankommt, geschieht zwar in der Zelle, aber hat mit dem Zellkern nichts zu tun – nur dort befindet sich jedoch das menschliche Genom, gespeichert in Form von DNA. Eine Integration von RNA in DNA ist unter anderem aufgrund der unterschiedlichen chemischen Struktur nicht möglich. Doch könnte die mRNA nicht auch in DNA umgewandelt und dann ins Erbgut integriert werden? Tatsächlich ist eine Umwandlung möglich – das machen etwa Viren wie der Aids-Erreger HIV, der sein RNA-Erbgut in DNA umschreibt. Dafür nutzt das Virus ein Enzym mit dem Namen Reverse Transkriptase, welches es mitbringt. Denn dieses ist in menschlichen Zellen nicht vorhanden. „Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass die von den Körperzellen nach der Impfung aufgenommene mRNA in DNA umgeschrieben wird“, schreibt das PEI. Die in den Impfstoffen enthaltene mRNA ist kein Fremdstoff, sondern etwas, was in menschlichen Zellen permanent zum Einsatz kommt. Da die mRNA nur eine Botenfunktion hat, wird sie jedoch wieder schnell abgebaut. Das geschieht sogar so schnell, dass man lange daran zweifelte, ob mRNA überhaupt medizinisch eingesetzt werden kann. Der mRNA-Impfstoff ahmt nur nach, was das Virus auch selbst tun würde: Wenn Sars-CoV-2 in die Zelle eindringt, wird seine als RNA gespeicherte Erbinformation (Coronaviren sind RNA-Viren) ebenfalls an die Protein-Fabriken der Zellen weitergeleitet, wo dann die Bestandteile des Virus nachgebaut werden. Darunter auch das erwähnte Spike-Protein, dessen Bauplan im mRNA-Impfstoff steckt. Auch andere Viren, wie Erkältungsviren, nutzen dasselbe Prinzip. Bereits seit rund drei Jahrzehnten wird am therapeutischen Einsatz von mRNA geforscht. In der Vergangenheit wurden auch bereits mRNA-Impfstoffe entwickelt, die auch schon in klinischen Studien untersucht wurden. Das Tübinger Unternehmen Curevac etwa hatte zuvor bereits einen mRNA-basierten Tollwut-Impfstoff an Menschen getestet. Es gibt allerdings auch Impfstoffe, die nicht auf mRNA, sondern auf DNA basieren – und bei diesen wird ein zufälliger Einbau in das Erbgut der menschlichen Zelle tatsächlich als „potenzielles Sicherheitsrisiko“ gewertet, wie es im Arzneimittelverzeichnis Gelbe Liste steht. Bisher sind DNA-Impfstoffe allerdings nur in der Tiermedizin zugelassen. Ein zugelassener Vektor-Impfstoff ist der Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV), der Ende 2019 die europäische Zulassung durch die Europäische Kommission erhielt. Die in der Entwicklung befindlichen COVID-19-Impfstoffe mit viralen Vektoren verwenden nicht-replizierende virale Vektoren. Was bisher fehlt, sind jedoch Informationen über seltene, möglicherweise auch schwere Nebenwirkungen, da diese erst nach Impfung vieler Menschen und längerer Beobachtungszeit offensichtlich werden. mehr Informationen  Da inaktivierte Virusimpfstoffe zwar das krankheitsverursachende Virus oder Teile davon enthalten, aber das genetische Material zerstört wurde, gelten sie als sicherer und stabiler als abgeschwächte Lebendimpfstoffe und können Menschen mit geschwächtem Immunsystem verabreicht werden. Obwohl ihr genetisches Material zerstört wurde, enthalten inaktivierte Viren normalerweise viele Proteine, auf die das Immunsystem reagieren kann.

Im Kanton Bern sind am Sonntag 415 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das sind über 100 positive Fälle mehr, als vor einer Woche registriert worden waren.

Bayern will seine Corona-Beschränkungen vom kommenden Mittwoch an bis zum 5. Januar verschärfen. Dazu zählen Ausgangsbeschränkungen, nach denen Wohnungen nur aus triftigem Grund verlassen werden dürfen. Mitarbeiter von Alters- und Pflegeheimen müssen zweimal pro Woche zum Test. Es dürfen sich nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Ausnahme: die Weihnachtstage vom 23. bis 26. Dezember. In Hotspots mit ab 200 Inzidenzfällen gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Der Landtag solle am Dienstag darüber beraten.

In China gab es offenbar bereits Ende 2019 viel mehr Corona-Verdachtsfälle, als die Behörden der WHO meldeten. Das geht aus internen Dokumenten hervor. Die WHO plant Experten in das Land zu schicken, um nach Belegen für die These zu suchen, nach der das Virus auf einem Markt in Wuhan von einem Wildtier auf den Menschen übergesprungen ist. Bislang lässt die chinesische Führung aber keine ausländischen Fachleute ins Land. Stattdessen verbreiten offizielle Stellen in China die Theorie, das Virus könne durch aus dem Ausland importiertes Gefriergut nach Wuhan gelangt sein. mehr Informationen

4.12.20

Der Bundesrat beschliesst zusätzliche Massnahmen:

  • Die Kapazitätsbeschränkung in Läden wird von heute 4 auf neu 10 Quadratmeter pro Kundin oder Kunde verschärft.
  • Singen ist ausserhalb des Familienkreises und der obligatorischen Schulen verboten.
  • Der Bundesrat empfiehlt dringend, Treffen im Privaten und in Restaurants auf zwei Haushalte zu beschränken.
  • In Restaurants müssen die Kontaktdaten eines Gastes pro Tisch obligatorisch erhoben werden.
  • Die Skigebiete benötigen ab dem 22. Dezember für den Betrieb eine Bewilligung des Kantons.
  • In allen geschlossenen Transportmitteln, also z.B. in Zügen, Kabinen und Gondeln dürfen aber ab dem 9. Dezember nur zwei Drittel der Plätze besetzt werden.

Die Grenze von 10 Personen wird beibehalten. Es werde an einer ausserordentlichen Sitzung am kommenden Dienstag eine Zwischenbeurteilung vornehmen und am 11. Dezember strengere Massnahmen beschliessen, sollten die Kantone nicht die nötigen Massnahmen getroffen haben.

Die Schweiz hat ihre Quarantäneliste wieder erweitert. Ab Mitte Dezember müssen Personen aus 15 Ländern – darunter die USA, Portugal oder Serbien – in Isolation, wenn sie in die Schweiz einreisen, wie das BAG am Freitag mitteilte. Auch einige Regionen aus den Nachbarländern Italien und Österreich sind wieder auf der Liste gelandet: Dazu gehören die Emilia Romagna, Friaul-Julisch Venetien und Venetien in Italien sowie Kärnten und die Steiermark in Österreich. Für Einreisende aus Oberösterreich und Salzburg bestand bereits bisher eine Quarantänepflicht. Neu dazu gekommen sind gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) die USA, Portugal, Polen, Ungarn, Georgien, sowie die Balkanstaaten Serbien, Kroatien, Slowenien und Nordmazedonien und Jordanien im Nahen Osten. Bisher waren neben den beiden österreichischen Regionen nur Luxemburg, Montenegro, Andorra und Französisch-Polynesien von der Quarantänepflicht betroffen.

Die französischen Katholiken können wieder zahlreicher die Messe besuchen. Bisher hatte die Regierung nur 30 Personen pro Gottesdienst zugelassen. Die Regierung wurde aufgefordert, binnen drei Tagen ein neues Dekret zu verfassen und die Anzahl der Gläubigen, die an den Gottesdiensten in der Adventszeit und vor allem während der Festtage teilnehmen wollen, den Raumverhältnissen anzupassen. mehr Informationen

Die türkische Regierung hat noch für diesen Monat einen Impfplan für die Bevölkerung angekündigt. Verwendet wird der chinesische Impfstoff CoronaVac. Schon zum 11. Dezember erwarte man aus China die erste Ladung, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca ankündigte. Mehrere Länder, darunter die Türkei, unterstützen China in dieser Phase mit Impftests an Zehntausenden Freiwilligen. Im Gegenzug sollen sie einen Vorzugspreis bei den Bestellungen erhalten. Vorläufige Studienergebnisse zeigten, dass das Vakzin eine schnelle Immunantwort erzeugt, das Level an Antikörpern aber unter dem von genesenen ehemaligen Covid-19-Patienten liegt. Die steil ansteigenden Fallzahlen haben Ankara diese Woche zu einer Verschärfung der Corona-Restriktionen gezwungen. Ab Freitag gilt ein kompletter Lockdown über das gesamte Wochenende, unter der Woche gibt es eine abendliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr. Bislang galten abendliche Ausgangssperren nur am Wochenende. Ältere Menschen ab 65 Jahren und Jüngere unter 20 Jahren dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. Es würden zudem keine Neujahrsfeiern abgehalten, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

China versucht mit dem Impfstoff sich als globale Führungsmacht zu positionieren und gleichzeitig eine Koalition von Ländern aufzubauen, die China dankbar seien und seine Führungsrolle anerkennen würden, sagt Jacob Mardell vom Mercator Institute für China-Studien in Berlin.

3.12.20

Morgen Freitag wird der Bundesrat über verschärfte Corona-Massnahmen für die kommenden Festtage diskutieren. Die Situation ist weiterhin angespannt: Zwar steigen die Neuinfektionen nicht mehr, aber sie stagnieren auf einem viel zu hohen Niveau.

Der Anteil an Migranten unter schwer erkrankten Corona-Patienten soll sehr hoch sein. Gerüchten zufolge sind 70 Prozent der Corona-Betten mit Migranten belegt. Ganz so sicher scheint sich die «Basler Zeitung» auch nicht zu sein. Sie legt sich aber dennoch fest auf 70 Prozent. Ärmere Bevölkerungsgruppen, am Rande des Existenzminimums und in besonders exponierten Jobs steckten sich eher an.

Im Wallis öffnen die Restaurants, Unterhaltungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen am 14. Dezember wieder. Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen sind wieder erlaubt, die Obergrenze für spontane Zusammenkünfte im öffentlichen Raum liegt bei 15 Personen. Privat dürfen sich aber auch weiterhin inklusive der Kinder nur zehn Personen treffen.

Der Regierungsrat des Kantons St. Gallen hat entschieden: Bis und mit Frühlingsferien 2021 finden an St. Galler Schulen weder Skilager, Skitage noch sonstige «besondere Unterrichtsveranstaltungen» statt.

Die Restaurants im Kanton Graubünden machen am Freitag für zwei Wochen zu. Die Regelung soll vorerst für 14 Tage gelten. Ausgenommen sind Restaurants im Kanton, die in hoteleigenen Betrieben die Gäste bewirten.

2.12.20

Griechenland überstand die erste Corona-Welle vergleichsweise gut. Doch nun verzeichnet das Land eine Rekordzahl an Infektionen und Todesfällen. »Dies ist die schlimmste Krise, die ich in all meinen zwanzig Dienstjahren in diesem Krankenhaus erlebt habe«, sagt die Ärztin Militsa Bitzani. »Jeden Morgen haben wir eine Besprechung, in der wir die Situation evaluieren. Wann immer ein Bett frei wird, benachrichtigen wir die Zentrale. Und es wird sofort neu belegt«, sagt Bitzani. Wie die Krankenhäuser sind auch die Friedhöfe in der Stadt nahezu ausgelastet. »Vom Beginn der Pandemie bis zur zweiten Abriegelung hatten wir zwei bis drei Beerdigungen von Corona-Toten pro Woche«, sagt Kosta Baboulas, Bestattungsunternehmer in Thessaloniki. »Mittlerweile sind es eher fünf bis sechs am Tag.« Der Erfolg der Griechen bei der Handhabe der ersten Welle lag vor allem an zwei Punkten: Erstens setzte die Regierung Anfang März sehr früh einen Shutdown durch, zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal 17 Menschen an Covid-19 gestorben. Zweitens hielten sich die Griechen strikt an die Quarantäne. Die nationale Suche nach Antworten konzentriert sich derzeit auf die Hafenstadt Thessaloniki. Einige Experten befürchten, dass Thessaloniki zur griechischen Version des italienischen Bergamo werden könnte, sollte die Entwicklung nicht schnell eingedämmt werden. Warum also Thessaloniki? Viele Erklärungen beziehen sich auf die vermeintlichen Vorteile der Stadt: ihre 100.000 Studenten und ihre entspannte Lebenseinstellung, ihre Bedeutung als regionales Geschäfts- und Tourismuszentrum. Und auf ein Gefühl der Selbstgefälligkeit, das sich vor allem an zahlreichen illegalen Partys und der offenen Missachtung der Regeln für das Tragen von Masken zeigt. Ein weiterer Bereich, der jetzt verstärkt unter die Lupe genommen wird, ist die orthodoxe Kirche. Sowohl die Regierung als auch die Kirche selbst wurden der Risiken des Virus zu langsam gewahr. Sie versäumten es lange, die Schließung der Kirchen zu forcieren oder vor einer Übertragung bei der Kommunion zu warnen. Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche, Ieronymos II, wurde mit einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert.

Österreich verhängt für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten vom 7. Dezember bis zum 10. Januar eine zehntägige Quarantänepflicht. Ziel sei es, den Tourismus weitgehend einzudämmen, teilte die Regierung in Wien mit. Der Schwellenwert seien mehr als 100 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen. Die Schweiz liegt bei 656 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner. Auch praktisch alle anderen Nachbarstaaten und speziell auch der Westbalkan liegen über dieser Grenze, teilte Österreichs Regierung mit.

Die französische Regierung will ihre Bürgerinnen und Bürger nach Skiferien im Ausland für sieben Tage in die Isolation schicken. Dazu würden Kontrollen an den Grenzen zur Schweiz und zu Spanien eingerichtet. Das bekräftigt Premierminister Jean Castex am Mittwoch.

Die Lage in den Zürcher Spitälern verschärft sich zusehends. Angesichts steigender Patientenzahlen reagiert die Zürcher Regierung und stattet gewisse Spitäler mit zusätzlichen Kompetenzen und Pflichten aus. Damit soll die Überlastung des Gesundheitswesens verhindert werden.

Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke hat die in Deutschland geplanten Lockerungen der Corona-Regeln über Weihnachten kritisiert. „Wenn es etwas gibt, was das Virus mag, dann sind das Feste, vor allem mit wechselnden Teilnehmern, das müssen wir unbedingt vermeiden“, sagte Vandenbroucke am Freitagabend nach einem Bericht der Agentur Belga. Belgien hatte sich trotz sinkender Corona-Zahlen entschieden, bis mindestens Mitte Januar und auch über Weihnachten strikte Kontaktbeschränkungen aufrecht zu erhalten. Haushalte dürfen nur eine weitere Person einladen. Nur Alleinstehende dürfen an den Feiertagen zwei Freunde oder Verwandte gleichzeitig empfangen – die sogenannten „Knuffelcontacte“. In Deutschland sollen an Weihnachten bis zu zehn Personen zusammen feiern dürfen, plus Kinder. Am Freitag einigten sich Regierung und Regionen auf geringfügige Lockerungen: Ab Dienstag dürfen alle Geschäfte wieder öffnen, statt nur Lebensmittelhändler und Läden mit unbedingt notwendigen Waren. Auch Museen und Schwimmbäder dürfen wieder aufmachen. Lokale, Kinos und Veranstaltungssäle bleiben jedoch geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt.

Die «Christian Medical and Dental Associations» CMDA, eine Vereinigung christlicher Ärzte und Zahnärzte, hat in einem Schreiben die Kirchen der USA aufgefordert, ihre Türen zu schliessen. Mit täglich 193’000 Neuinfektionen sei ein kritischer Moment der Pandemie erreicht. Im Hinblick auf diese Entwicklung werden die Kirchen der USA aufgerufen, ihre Versammlungen wieder einzustellen, aus Liebe zum Nächsten. Wird dieser Entscheid freiwillig und nicht aufgrund von Regierungsvorgaben getroffen, so zeige das den Menschen der Nachbarschaft, aber auch Familie und Freunden der Gemeindemitglieder, dass sie der Kirche wichtig sind. Es sei tragisch, dass Christen scheinbar «nur an unserer individuellen Freiheit interessiert sind und uns nicht darum kümmern, dass dies dazu führen kann, dass andere aufgrund unserer Selbstsucht krank werden».

Immer wieder wird von der Impfung gewarnt, weil die DNA verändert wurde. Wir hoffen, dass nicht unveränderte Coronaviren geimpft  werden. Sonst würde man ja davon krank. Die Veränderung der Viren geschieht auch bei anderen Impfstoffen durch die Veränderung der krankmachenden Teile der DNA vom Impfstoff. Wir essen auch viele genveränderte Nahrungsmittel. Doch dadurch verändert sich unsere DNA nicht. Da ist Gottes Kopierschutz drauf. Das man die menschliche DNA verändert, dagegen wehren sich alle. Das geht nur bei der Zeugung. Anschliessend ist die DNA in allen Zellen gespeichert. Es gibt wenige Menschen, welche Impfungen generell verweigern. Ein gewisses Risiko besteht bei jeder Impfungen. Wer konsequent sein will, müsste auch alle anderen Medikament verweigern und natürliche Wirkstoffe (ohne Bearbeitung) einnehmen. Es ist ein Abwägen der Risiken. Lasse ich mich nicht impfen, werden Reisemöglichkeiten und soziale Kontakte eingeschränkt werden. Lasse ich mich impfen, werden wir wahrscheinlich bewahrt vor einer Erkrankung. Ob wir das Virus verteilen können oder nicht, ist noch nicht geklärt.

1.12.20

Seit März sind in Australien die Grenzen so dicht wie in keinem anderen Land. Wer als Einheimischer raus will, braucht eine Sondergenehmigung. Nur wenige Tausend Australier bekommen sie pro Monat – etwa, weil sie sterbenskranke Verwandte im Ausland haben oder triftige berufliche Gründe. Pro Woche lässt Australien knapp 6.300 Menschen ins Land, allerdings nur jene mit Langzeitvisum oder mit einem australischen oder neuseeländischen Pass. Ausnahmen gibt es für Spitzensportler und Investoren. Um mögliche Infizierte rasch zu isolieren, werden Ankommende gleich am Flughafen für mindestens 14 Tage in polizeilich überwachte Quarantäne-Hotels gebracht. Zwischen 2.500 und 3.000 australische Dollar (1.500 bis 1.800 Euro) kostet der Zwangsaufenthalt, je nach Bundesstaat. Einreisende sollen ihn grundsätzlich selbst bezahlen. Ausländische Studierende aber kommen, ebenso wie Touristinnen und Touristen, momentan nicht ins Land. Im südaustralischen Adelaide soll das Virus Mitte November von einem Sicherheitsmann, einer Putzfrau und einem Koch eines der Quarantäne-Hotels auf die restliche Bevölkerung übergesprungen sein. Südaustralien verhängte daraufhin abermals einen mehrtägigen harten Lockdown. Nach Angaben eines Regierungsepidemiologen ließen sich rund 99 Prozent aller Infektionen in der zweiten Welle in Victoria auf zwei Quarantäne-Hotels in Melbourne zurückverfolgen. Qantas-Chef Alan Joyce kündigte in einem Fernsehinterview an, die australische Fluggesellschaft würde – wenn die Grenzen irgendwann wieder öffnen – nur solche Passagiere befördern, die gegen das Coronavirus geimpft sind.  mehr Informationen

In Deutschland bereits Usus diskutiert nun auch die Schweiz eine Haushalts-Beschränkung im Kampf gegen das Coronavirus. Der Ball liegt bei den Kantonen. Der Bundesrat will für private Treffen und Restaurantbesuche eine Haushalts-Limite durchsetzen, wie die Tamedia-Zeitungen berichten. Im Privaten dürfen sich zwar weiterhin bis zu 10 Personen treffen, neu aber nur noch aus maximal zwei Haushalten, so der Vorschlag. Auch in Restaurants dürften nur Personen aus zwei verschiedenen Haushalten am selben Tisch sitzen. Die Maximalzahl von vier Personen pro Tisch würde bestehen bleiben. Berset möchte die neuen Regeln bis und mit 23. Dezember einführen und sie deshalb am Montag an die Kantone geschickt. Entscheiden dürft e der Bundesrat an seiner nächsten Sitzung vom Mittwoch. Die deutsche Bundeskanzlerin beschloss mit den Bundesländern eine Limite von zwei Haushalten. Dort dürfen sich allerdings nur noch fünf Personen treffen.

30.11.20

Am Freitag verkündete der Kanton Bern einen weiteren Paukenschlag für die Gastrobetriebe. Die Betriebe müssen ab heute Montag bereits um 21 Uhr schliessen. Auf eine komplette Schliessung wie zum Beispiel in den Westschweizer Kantonen wird verzichtet. Zudem wird die Gästezahl auf maximal 50 begrenzt. Die neue Regelung gilt vorerst bis zum 14. Dezember. Nicht betroffen von der neuen Massnahme seien Take-aways und Firmenkantinen.

Israel befindet sich seit 18. September in der zweiten nationalen Abriegelung, die nur schrittweise gelockert wird. Am Sonntag durften nach zehn Wochen zum ersten Mal wieder 400.000 Schüler der Oberschulen in ihre Klassenräume zurückkehren. Sie dürfen mindestens zweimal die Woche in den Schulgebäuden lernen. Auch hatten 15 Indoor-Einkaufszentren in verschiedenen Städten für Kunden geöffnet. Wochenlang waren bis auf Supermärkte, Drogerien und einige Fachgeschäfte alle Läden geschlossen. Das Einkaufen fehlte den Israelis offenbar sehr.  »Ich war schockiert, als ich das Gedränge in den Einkaufszentren sah«, sagte Gesundheitsminister Yuli Edelstein. Premierminister Benjamin Netanjahu machte klar: »Wenn es nötig ist, werden wir die Öffnungen stoppen und sogar wieder striktere Maßnahmen einführen.« Er forderte seine Landsleute auf, sich unbedingt an die soziale Distanz und das Tragen von Masken zu halten. Auch die Armee reagiert auf die wieder steigenden Zahlen. In der vergangenen Woche waren 1000 Soldaten positiv getestet worden. Derweil wurde bekannt, dass etwa Dreiviertel der Rückkehrer aus dem Ausland die Quarantäneregeln brechen. Vor allem ankommende Israelis aus Griechenland, Türkei und Bulgarien hätten sich infiziert, heißt es. Angeblich würde das Gesundheitsministerium jetzt in Erwägung ziehen, einen Covid-19-Test für alle Rückkehrer verpflichtend zu machen. mehr Informationen

Die türkischen Ärzte gehen von mehr Fällen aus, als offiziell kommuniziert werden. Ältere Menschen ab 65 Jahren und Jüngere unter 20 Jahren dürften keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. An Beerdigungen dürften nur bis zu 30 Personen teilnehmen. Die Zahl der Neuinfektionen war in der Türkei zuletzt, wie in vielen anderen Ländern, stark gestiegen. Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) zweifelt die Zahlen der Regierung an und geht von täglich mindestens 50’000 neuen Fällen aus. Die Vereinigung warnte am Montag erneut, dass staatliche Krankenhäuser voll belegt seien. Die Angabe der Regierung, dass nur rund 70 Prozent der Intensivbetten belegt seien, widerspreche den Erhebungen der TTB, heisst es in einer Erklärung. «Patienten warten manchmal tagelang auf ein Bett auf einer Intensivstation.» In manchen Provinzen würden Patienten auf den Korridoren oder Kantinen behandelt, es sei aber nicht ausreichend Personal und Ausstattung vorhanden, um sie zu versorgen. Das Land erlebe zurzeit einen «Tsunami», vor dem die TTB seit Monaten gewarnt habe. Die türkische Regierung hatte vergangene Woche erstmals seit Monaten die vollständigen Fallzahlen der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen im Land bekannt gegeben. Zuvor war seit Ende Juli nur die Zahl der Infizierten mit Symptomen veröffentlicht worden.

Es ist unmöglich, vorherzusagen, ob eine infizierte Person jemand anderen ansteckt oder nicht. Doch sicher ist, dass sich Menschen besonders häufig in Innenräumen über Aerosole in der Luft mit Sars-CoV-2 infizieren (Wellcome Open Research: Leclerc et al., 2020). Und das Risiko dafür lässt sich abschätzen. „Wir sehen, dass man das Infektionsrisiko durch regelmäßiges Stoßlüften etwa um die Hälfte, durch zusätzliches Maskentragen sogar um einen Faktor fünf bis zehn senken kann“, sagt der Atmosphärenforscher und Studienleiter Jos Lelieveld. Zu Beginn der Pandemie erkrankten nach einem Konzert in Amsterdam 102 von 130 Choristen, ein 78-Jähriger starb, ebenso drei Partner von Chormitgliedern. Bei einer Probe des Berliner Domchors am 9. März erkrankten mehr als 50 Sängerinnen und Sänger. Und in den USA steckte ein infizierter Sänger am 10. März 53 Menschen an. Drei mussten ins Krankenhaus, zwei von ihnen starben (Morbidity and Mortality Weekly Report: Hamner et al., 2020). Was macht Singen so gefährlich? Entscheidend ist, dass die Zahl der Aerosole mit der Lautstärke und der Intensität, mit der die eigene Stimme gebraucht wird, ansteigt. Spricht oder singt jemand laut, schreit er oder sie vielleicht sogar, dann füllt sich der Raum viel schneller mit Schwebeteilchen (Nature: Asadi et al., 2019). Normalerweise ist das kein Problem. Ist die Person aber infektiös, dann trudeln Viren mit der Luft durch den Raum, die andere einatmen können. Ohne Maske am Tisch, laute Gespräche und viele unbekannte Gäste machen eine Infektion wahrscheinlicher. Amerikanische Wissenschaftler und Forscherinnen haben anhand von Handydaten untersucht, an welchen Orten sich besonders viele Menschen anstecken. Ganz oben auf ihrer Liste stehen Restaurants.  Besser ein kürzerer Besuch als ein langes Fest zusammen. mehr Informationen

Eigentlich hoffen die Airlines, dank Schnelltests die Quarantänepflicht vermeiden zu können. Eine neue Studie aus Neuseeland zeigt, dass das nicht so einfach ist. Ein Schweizer Passagier hat auf einem Flug von Dubai nach Auckland sieben weitere Mitreisende mit dem Coronavirus angesteckt. Er hatte konnte einen negativen Test vorweisen und an Bord herrschte Maskenpflicht. Ein Emirates-Flug Dubai am 28. September in Richtung Auckland in Neuseeland. 86 Passagiere waren an Bord. Nach dem 18-stündigen Flug wurden sieben von ihnen positiv auf das Coronavirus getestet, berichtet die «SonntagsZeitung». Angesteckt hat sie ein Passagier aus der Schweiz – und das, obwohl er einen negativen Test vorgewiesen hatte und an Bord Maskenpflicht herrschte.

Nach wie vor hat die grosse Mehrheit der Corona-Infizierten nur leichte Symptome. Doch auch ein milder Krankheitsverlauf ohne Spitalaufenthalt kann zu unangenehmen Nachwirkungen führen. Das schilderten sechs Betroffene, die im Frühjahr an Covid-19 erkrankt waren, im Juli 2020 gegenüber SRF News. weiterlesen

27.11.20

In Carouge im Kanton Genf sind in den letzten Tagen nicht weniger als 14 provisorische Zelte in ehemaligen Lagerhallen aufgebaut worden. In ihnen werden die am Corona Virus Verstorbenen aufgebahrt. Das schreibt die «Tribune de Genéve». Der Kanton Genf erwartet für den November eine doppelt so hohe Anzahl Verstorbener als in gewöhnlichen Jahren. Da helfen die Leichenzelte.

„In der Schweiz sterben mehr Menschen an Covid-19 als in den meisten anderen Ländern“, stellte am Mittwoch die „Neue Zürcher Zeitung“ fest. In Italien und Frankreich wird die Skisaison abgesagt. In der Schweiz geht sie weiter. Die „Süddeutsche Zeitung“ erklärt die eidgenössische Fahrlässigkeit mit der „Angst vor ökonomischen Verlusten“. Gesamtschweizerisch sind die Todeszahlen höher als in den Vereinigten Staaten. „Sie sterben allein, in den Krankenhäusern, in den Altersheimen, in den kleinen Wohnungen“, beginnt Yves Petignat seine Chronik „Meine Schweizer Woche“ am vergangenen Wochenende in „Le Temps“. „1.046 Tote in zwei Wochen – und die Schweiz schweigt“, titelte der „Blick“ einen Tag später. In Genf ist die Sterbeziffer doppelt so hoch wie im Vorjahr, und die Toten werden in einem ehemaligen Industrielager zwischengelagert. Auf die Einwohner gerechnet hat die Schweiz im siebentages Schnitt weniger Tote, als Italien, Österreich und Frankreich. In der Totalsumme pro Einwohner ist die Schweiz hinter Italien und Frankreich. 

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums, das seit Juli nur noch symptomatische Patientenzahlen meldet, gab es in der Türkei am Dienstag 7.381 neue Fälle und 161 virusbedingte Todesfälle und damit die höchsten Tagesraten seit dem ersten bestätigten COVID-19-Fall im März. Auch die seit vergangenen Freitag geltende partielle Wochenend-Ausgangssperre und die Schließung der Schulen konnten den Anstieg der Neuinfektionen also nicht verhindern. Auch Einkaufszentren, Restaurants und die meisten Geschäfte sind bloß wenige Stunden am Tag geöffnet, wobei für Senioren und Arbeitslose unter 20 Jahren sogar zeitweise tägliche Ausgangssperren verhängt wurden. Am Dienstag kündigte Koca an, das Gesundheitsministerium werde 12.000 neue medizinische Fachkräfte einstellen, um den steigenden Gesundheitsbedürfnissen der türkischen Bürger Rechnung zu tragen, und forderte potenzielle Kandidaten auf, sich online zu bewerben. Die Stadtverwaltung von Istanbul meldete am Montag den Tod von 201 Menschen durch eine „ansteckende Krankheit“. Obwohl die Krankheit nicht weiter spezifiziert wurde, weckte die Ankündigung Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit der Daten des Gesundheitsministeriums, das an diesem Tag landesweit 153 virusbedingte Todesfälle meldete.

Die Grenzen Israels sind aufgrund der Corona-Restriktionen seit etwa acht Monaten geschlossen, wodurch viele Familien und Paare für diesen Zeitraum voneinander getrennt sind. Vergangenen Mittwoch beschloss das Komitee für Immigration, Integration und Diaspora die Einreise nahestehender Verwandten von neuen Immigranten zu genehmigen. Bisher wurden lediglich für Hochzeiten, Geburten und Begräbnisse Ausnahmen zur Einreise nach Israel bewilligt. Die neue Erlaubnis soll voraussichtlich Mitte Dezember in Kraft treten, wobei ein genaues Datum dafür noch nicht feststeht.

Die Satmarer chassidische Bewegung in New York macht sich massiv Feinde und missachtet die Gesetze und Regelungen der Stadt zur Bekämpfung der Pandemie. Erst kürzlich wurde eine Hochzeit in der Gemeinde unter massivem Druck der Behörden abgesagt, doch jetzt heiratete einer der Enkeln des Satmarer Rebben Aaron Teitelbaum und Tausende nahmen teil. Die Hochzeit fand heimlich in Williamsburg statt, damit die Behörden es nicht mitbekommen. Nun hielt der Satmarer Rebbe eine Brandrede, die wie eine Kriegserklärung an die Stadt New York und den Gouverneur Andrew Cuomo klingt, der verzweifelt versucht die Ausbreitung des Virus zu stoppen. «Wir werden uns nicht unterwerfen», gibt Teitelbaum zur Kenntnis, «wir werden nichts stoppen und schliessen. Und tatsächlich haben wir das nicht getan, weder die Schule der Jungs, noch der Mädchen, noch die Jeshives […] Alles lief wie immer ab. Gott kam zu unserer Hilfe, und die Behörden mussten begreifen, dass sie es mit sehr sturen Menschen zu tun haben», triumphierte der Rebbe, dessen Rede in Flyern verteilt wurde. Die New Yorker Polizei und das Rathaus wissen genau, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen können. Doch niemand in der Stadt wird sich wundern, wenn der Hass auf Juden steigen sollte. mehr Informationen

26.11.20

Bei den Reedereien «Tui Cruises» und «Costa Crociere» sind Schweizer Gäste nicht mehr erwünscht. Die Schweiz gilt wegen der hohen Infektionszahlen für das Unternehmen aktuell als Risikogebiet. Bisher konnten Schweizer Kreuzfahrt-Reisende mit einem negativen PCR-Test trotz den hohen Zahlen an Bord kommen.

25.11.20

Seit Ende Oktober befindet sich Frankreich im zweiten Corona-Lockdown. Restaurants, Freizeiteinrichtungen und viele Geschäfte sind zu. Aus dem Haus dürfen die Franzosen nur mit triftigem Grund. Geschäfte dürfen demnach unter strengen Hygiene-Auflagen ab diesem Wochenende wieder bis 21 Uhr öffnen. Demnach gelte eine Sperrstunde zwischen 21 und 7 Uhr. Diese soll nur an Weihnachten (am 24. Dezember) und Silvester aufgehoben werden. Auch Spaziergänge sollen innerhalb eines Radius von 20 Kilometern wieder gestattet sein. Wenn es die Situation zulasse, sollen am 15. Dezember diese Ausgangsbeschränkungen enden. Auch Kinos und Theater sollen dann wieder öffnen dürfen. Eine dritte sei für den 20. Januar vorgesehen, so Macron: «Restaurants und Sporthallen können wiedereröffnet werden, wenn die Bedingungen dies zulassen.» Zudem solle die Impfkampagne Ende Dezember oder Anfang Januar beginnen.

Der Chef-Forscher von Moderna warnt vor einer «Überinterpretation» der eigenen Impfstoffstudie. Laut Tal Zaks könnten Geimpfte das Virus immer noch verbreiten. Laut dem Experten sollten die Menschen nicht denken, dass das Leben wieder zur Normalität zurückkehrt, sobald sich eine bestimmte Anzahl erwachsener Menschen impfen lässt. Zaks zufolge zeigen die Studienergebnisse von Moderna nämlich nur, dass der Impfstoff verhindern kann, dass jemand an Covid-19 erkrankt oder «schwer erkrankt». Allerdings geht aus den bisherigen Daten nicht hervor, ob der Impfstoff auch die Übertragung des Virus unterbindet. Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse hält der Forscher es zwar für wahrscheinlich, dass der Impfstoff die Übertragung verhindert, allerdings gibt es dafür noch keine Belege.

24.11.20

Cihan Çelik behandelt nach überstandener Covid-Erkrankung wieder Corona-Patienten im Krankenhaus in Darmstadt. Wir nehmen täglich fünf bis acht positive Patienten auf, aktuell sind zwei Normalstationen für Covid-Patienten gesperrt und die Covid-Intensivstation ist vollbelegt. Insgesamt haben wir in dieser Woche bis zu 44 Covid-Patienten auf den Stationen behandelt, acht davon auf der Intensivstation. Die abflachende Neuinfektionskurve trügt, was die Belastung der Krankenhäuser angeht. Bei vielen anderen Erkrankungen gibt es in der Therapie einen gewissen Automatismus, man kann schon fast tabellarisch die Therapie planen und die wahrscheinliche Entwicklung abschätzen. Bei Covid ist das nicht möglich. Bei Covid-19 fühlt man sich wieder wie ein Arzt in den ersten Berufsjahren, was die fachliche und emotionale Belastung angeht, da wir zu viele unberechenbare und schnelle Verläufe gesehen haben. Die Last der Verantwortung ist durch meine eigene, sehr untypische Erkrankung noch mal schwerer geworden. Ich gehörte keiner Risikogruppe an, ich hatte keine Vorerkrankung, ich bin jung, da hätte niemand mit so einem schweren Verlauf gerechnet. Diese Unberechenbarkeit ist charakteristisch für Covid und macht die Behandlung so schwierig. Wir können Patienten mit nicht ganz so schweren Verläufen nicht drei Wochen bei uns im Krankenhaus behalten. Dafür reichen die Betten nicht. Ohne die Umverteilung der Last wären wir gar nicht mehr handlungsfähig. Schon jetzt schaffen die anderen medizinischen Bereiche ihr reguläres Pensum nicht mehr, weil es nicht mehr genug Personal und Betten auf der Intensivstation gibt. Im Gegensatz zum Frühjahr werden die sonstigen Notfälle aktuell auch nicht weniger. Ich habe Angst, wenn ich die Menschen sehe, die sich komplett davor verschließen, wie gefährlich dieses Virus ist. Im Laufe des Jahres 2021 werden wir hoffentlich in eine neue Phase eintreten. Das heißt aber nicht, dass Covid für uns im Krankenhaus kein Thema mehr sein wird. mehr Informationen

Wie die Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie aussehen wird, beschäftigt Unternehmen wie Angestellte gleichermaßen. Während einer Online-Konferenz der „New York Times“ hat sich nun auch Bill Gates zu diesen Fragen geäußert: „Meine Prognose wäre, dass mehr als 50 Prozent der Geschäftsreisen und 30 Prozent der Bürotage wegfallen“, sagte der Microsoft-Gründer. „Wir werden ein wenig ins Büro gehen und ein paar geschäftliche Reisen unternehmen“, so Gates weiter, aber „wesentlich weniger“ als es vor der Pandemie der Fall gewesen sei. 66 Prozent der befragten Finanzvorstände erklärten auf die Frage nach den langfristigen Auswirkungen der Pandemie für ihr Unternehmen: „Wir planen, vermehrt auf Remote Working zu setzen.“ 37 Prozent betonten überdies, dass in der Folge auch die Büroflächen reduziert werden sollen. mehr Informationen

23.11.20

Die zweite Lockdown ist in Italien weniger hart als noch im Frühjahr. Dennoch erhitzt er die Gemüter. Es mehren sich Nachrichten über Angriffe auf Ärzte und Sanitäter. Meist handelt es sich um Hass-Postings, hier und da kommt es aber auch zu Taten. So wurde vor ein paar Tagen in der Radiologie eines Mailänder Krankenhaus ein Sprengkörper gefunden. Zwar war er nicht scharf, das Entsetzen war dennoch groß. „Zuerst haben sie uns Helden genannt und dann isoliert, als wären wir verpestet“, klagt Grasselli in einem Interview mit der Tageszeitung „La Repubblica“.

Der «freedom pass» soll den Briten nach der Einführung des Corona-Impfprogramms das Leben erleichtern. Wie diverse britische Medien schreiben, sollen Briten, die sich impfen und regelmässig testen lassen, den Pass erhalten. Dieser soll den Menschen wieder ein normales Leben ermöglichen.  Jeremy Hunt (54), ehemaliger Gesundheits- und Aussenminister der Konservativen, sagte, dass die Regierung den Menschen einen Anreiz geben müsse, sich testen und impfen zu lassen.

Die Türkei schließt die Schulen für den Rest des Semesters und führt eine landesweite Ausgangsperre am Wochenende von 20.00 Uhr bis 10.00 Uhr ein. Dies und weitere Einschränkungen kündigte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag an, um die steigende Zahl der COVID-19-Patienten im ganzen Land einzudämmen. Das Innenministerium hat am Mittwoch die Regeln der Ausgangssperre für Altersgruppen überarbeitet, sodass Bürger über 65 Jahren zwischen 10 und 13 Uhr ausgehen dürfen, während dies für Personen unter 20 Jahren zwischen 13 bis 16 Uhr erlaubt sein soll.

«Wir müssten nicht an diesem Punkt sein», lautet das Urteil der Virologin Isabella Eckerle zum zweiten Lockdown in der deutschen Talk-Sendung «Hart, aber fair». Tatsache ist, dass ostasiatische Gesellschaften weitgehend zur Normalität zurückgekehrt sind. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie in Taiwan 7 Menschen an Covid-19 gestorben, seit über 200 Tagen gibt es keine Neuansteckungen. In Südkorea gibt es täglich um die 100 Neuinfektionen. In beiden Ländern war kein Lockdown nötig. Dort wurde massenhaft und durch die öffentliche Hand finanziert getestet, hierzulande waren Corona-Tests nur begrenzt verfügbar und mussten teilweise privat bezahlt werden. Wo in Ostasien ein frühes und konsequentes Infektionsketten-Tracing auch mittels Big Data umgesetzt wurde, hinkt in Europa die digitale Vernetzung im Gesundheitswesen stark hinterher. Lieber alle wieder in den Lockdown als eine wirksame App auf dem Handy oder die digitale Überwachung der Quarantäne einiger weniger. Auch der irrationale Skeptizismus gegenüber Gesichtsmasken besitzt kein Pendant in Ostasien. Die erfolgreichen Beispiele aus Taiwan, Südkorea, Vietnam, China oder der Mongolei werden ausgeblendet, die grossen Erfolge in der Pandemiebekämpfung pauschal mit dem Verweis auf die Insellage oder die Autokratie abgetan. Südkorea und Taiwan sind jedoch liberale Demokratien. Unser Umgang mit Covid-19 scheitert auch aufgrund orientalistischer Vorurteile und des Habitus der Überlegenheit.  mehr Informationen

In einem Pflegeheim im Obwaldner Hauptort Sarnen sind über 60 Personen mit dem Coronavirus angesteckt worden. Am Samstag waren 35 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einem positiven Testresultat in Isolation.

In Pflegeheimen ist die Verbreitung des Coronavirus besonders heikel. Nicht nur, weil die Risikogruppe damit im Visier steht, sondern auch weil sich die meisten Heime einen Personalmangel nicht leisten können. Aus diesem Grund wird genau in dieser hochsensiblen Branchen des Öfteren auf das Testen verzichtet, wie Recherchen des «Sonntagszeitung»  zeigen.

Afrikanische und asiatische Staaten scheinen die Pandemie sehr viel besser zu meistern als Europa oder Amerika. Was machen sie anders? Als die Pandemie Ende Februar begann, haben die meisten afrikanischen Regierungen sofort verstanden, dass nur ein harter Lockdown die Verbreitung des Virus stoppen kann. Von einem auf den anderen Tag gab es keine Flüge mehr, keine Verbindungen zwischen Städten, auch keinen Nahverkehr. Die Mobilität wurde also extrem heruntergefahren. In vielen afrikanischen Ländern gibt es einen sehr starken Staat, der hart durchgreifen konnte. Das Wissen, wie man mit ansteckenden Krankheiten umgeht, war noch recht frisch. Es kann sein, dass Menschen in Afrika eine bessere Immunität gegen das Virus haben aufgrund anderer Erreger, denen sie ausgesetzt sind. Entscheidender ist aber, dass die afrikanische Bevölkerung sehr jung ist, im Durchschnitt 19 Jahre alt. Auch dass viele Menschen in Dörfern mit geringer Bevölkerungsdichte leben, hat sicherlich geholfen. Das Wichtigste sind unsere Erfahrungen mit pandemischen Situationen, darauf konnten auch asiatische Staaten zurückgreifen.  mehr Informationen

Die Schweiz ist auf gutem Weg. Die landesweit verfügten Einschränkungen scheinen wie gewünscht zu wirken. Darauf deutet der neuste von der ETH provisorisch veröffentlichte R-Wert hin, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Er liegt jetzt im schweizweiten Schnitt bei 0,78 – und damit innerhalb des von der Task-Force definierten Zielbandes. Der R-Wert ist ein Mass für die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krankheit. Der Epidemiologe Thomas Cerny warnt indessen in der «SonntagsZeitung»: «Der Trend geht zwar insgesamt in die richtige Richtung, aber Kantone, welche immer noch hohe Zahlen von Neuinfektionen registrieren, werden weiter gehende Massnahmen ergreifen müssen, um die Bevölkerung zu schützen.» In der Tat verlaufen die Ansteckungen regional sehr unterschiedlich. Am stärksten steigen die Zahlen derzeit in Basel-Stadt. Der Halbkanton hat jetzt mit 1,13 den schweizweit höchsten R-Wert. Wegen der stark steigenden Zahlen hat Basel-Stadt diese Woche bereits die Notbremse gezogen und einen kleinen Lockdown mit Restaurantschliessungen verfügt.

Der Schweizer Hanspeter Pieth (54) landete am 9. November geschäftlich in Shanghai. Seither sitzt er in einem kleinen Hotelzimmer in Quarantäne. Der einzige Kontakt zur Aussenwelt ist das Fiebermessen. zum Video

Am Donnerstag steht in den USA Thanksgiving vor der Tür. Offenbar reisen Millionen von Amerikanern trotz der Warnung des Gesundheitsministeriums CDC für die Feier nach Hause. Und dies mitten in der schwersten Phase der Corona-Pandemie. Innerhalb einer Woche haben sich im Land zuletzt über eine Million Menschen mit dem Virus angesteckt. Über 82’000 Patienten sind landesweit hospitalisiert. Die tägliche Sterberate liegen bei rund 1500-2000 Toten. Bilder zeigen, dass viele Bürger die Warnung missachten.

21.11.20

Toronto, die grösste Stadt Kanadas geht in den Lockdown. Grund ist die beschleunigte Ausbreitung des Coronavirus. Die Restriktionen für Toronto und viele Vororte der Stadt treten am Montag in Kraft. Der Lockdown soll mindestens 28 Tage lang dauern. Verstösse können mit Geldbussen von bis zu 750 kanadischen Dollar (520 Franken) geahndet werden. Für Treffen im Freien sowie für religiöse Feiern, Beerdigungen und Hochzeiten gilt eine Obergrenze von zehn Menschen. Private Treffen drinnen sind gänzlich untersagt.

Der Kanton Wallis hat seit Pandemie-Beginn bis Ende letzte Woche 371 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Dabei fällt auf, dass davon lediglich rund 48 Prozent im Spital verstorben sind. «Gemäss der Statistik des Kanton Wallis ereigneten sich seit Pandemie-Beginn etwa 49 Prozent der Covid-19-Todesfälle in Alters- und Pflegeheimen (APH). Und drei Prozent ausserhalb der Spitäler und APH», schreibt das Gesundheitsdepartement des Kantons auf Anfrage von Nau.ch.

20.11.20

Ab Montag gelten in Basel-Stadt verschärfte Corona-Regeln: Restaurants, Fitnesscenter, Erotikbetriebe und Casinos müssen schliessen. Für Veranstaltungen gilt neu eine Obergrenze von 15 Personen.

Der Patriarch der serbisch-orthodoxen Kirche ist tot. Irinej starb in Belgrad an den Folgen einer Corona-Erkrankung. Er wurde 90 Jahre alt. Seinen letzten Auftritt vor der Bevölkerung hatte der Patriarch bei einer Beerdigung des serbisch-orthodoxen Kirchenoberhaupt in Montenegro, Erzbischof Amfilohije. Dieser verstarb ebenfalls mit 82 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion. An der Beerdigung nahmen tausende Menschen teil.

Die Schweiz erlebt in der zweiten Welle eine deutliche Übersterblichkeit bei älteren Personen. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen regelrecht explodierte, ist nun auch die Todesfallrate hoch. Dies berichtet das SRF unter Berufung auf das Bundesamt für Statistik (BFS). Zwischen dem 2. und 8. November starben 1702 Menschen – 566 mehr als normal.

Immer häufiger lassen sich Menschen mit Symptomen einer Corona-Erkrankung nicht testen. Der Tessiner Infektiologe Christian Garzoni nennt möglich Gründe dafür, dass Menschen mit Symptomen sich nicht testen lassen: «Ich habe den Eindruck, dass gerade jüngere Menschen sich manchmal nicht auf das Virus testen lassen wollen, weil sie wissen, dass sie bei einem positiven Resultat zehn Tage allein in Isolation verbringen müssen.» Auch das Umfeld spiele eine Rolle: «Wenn ich mich mit jemandem getroffen habe und dann positiv getestet werde, schickt das Contact-Tracing ihn auch in Quarantäne. Möglicherweise schämen sich die Leute dafür, dass Freunde in Quarantäne müssen, weil sie etwas mit ihnen unternommen haben.» Viele seien sich ausserdem nach wie vor nicht bewusst, dass eine Covid-Erkrankung auch mit sehr leichten Symptomen einhergehen könne: «Sie denken, dass sie wegen ein wenig Halsweh, eines leichten Schnupfens oder leicht erhöhter Temperatur nicht zum Test müssen. Das ist einfach falsch. Es muss sich unbedingt jeder, der auch nur ganz leichte Symptome hat, testen lassen. Nur so können wir die Infektionsketten unterbrechen», mahnt Garzoni.

Forscher der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben in einer Studie herausgefunden, dass auch Kinder unter 12 Jahren bei positivem Corona-Test ein hohes Ansteckungsrisiko darstellen. In jedem zweiten Haushalt, in dem ein Kind an Corona erkrankte, wurde mindestens ein weiteres Familienmitglied angesteckt. Die Ansteckungsrate bei Kindern unter 12 lag bei 53 Prozent. Kinder zwischen 12 und 17 steckten weniger Familienmitglieder an: In rund 38 Prozent aller Fälle wurden Eltern oder Geschwister angesteckt. Das Ansteckungsrisiko sei am höchsten in den ersten fünf Tagen nach Symptombeginn. Die Studie empfiehlt, dass bei einem positiven Corona-Fall in den eigenen vier Wänden die positive Person sich sofort ins eigene Zimmer in Isolation begeben soll. Wenn möglich soll sie auch ein eigenes Badezimmer benutzen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagt zum Übertragungsrisiko durch Kinder: «Kinder unter 12 Jahren werden meist von erwachsenen Personen mit dem neuen Coronavirus angesteckt. Sie selbst übertragen das Virus jedoch selten auf andere Personen.»

61 Prozent aller schwer an Corona erkrankten Patienten berichten rund einen Monat nach Spital-Austritt noch immer von einem eingeschränkten Gesundheitszustand. Die meistgenannten Beschwerden sind Atemnot und übermässige Erschöpfung. Überlebende der SARS-1 und MERS-Epidemie litten ein Jahr nach Ablauf der Krankheit an Einschränkungen ihrer Lungenfunktion. Diese betrug zwischen 11 und 45 Prozent, nebenbei klagten sie über eine eingeschränkte Lebensqualität.

19.11.20

«Es wird keine normalen Weihnachten geben», sagt Berset bestimmt. «Wir haben ein Virus, das zirkuliert und eine schwierige Lage.» Die Situation beruhige sich, aber auf sehr sehr hohem Niveau. «Es gibt Kantone und Regionen, die am stärksten betroffen sind in ganz Europa. Und Europa ist der am stärkster betroffene Kontinent auf der Welt», erinnert Berset. «Ich glaube, dass wir Weihnachten feiern können, aber anders, als gewohnt. Wir müssen hier auch ein wenig innovativ sein.»

Die häufig im Norden Chicagos lebenden, jüdischen Gemeinden melden Hunderte von Kranken und eine ständige Zunahme von Hospitalisierungen. Exponenten der Gemeinden wie Rabbiner Shaanan Gelman von der «Kehilat Chovevei Tzion» im Vorort Skokie, ziehen bereits Vergleiche mit der katastrophalen, ersten Infektions-Welle in New York City zu Pessach. Den Sommer über haben sich ihre Massnahmen insoweit bewährt, dass keine Schulen geschlossen werden mussten. Dabei war die Auslagerung von Veranstaltungen oder Gottesdiensten ins Freie hilfreich. Damit ist es nun jedoch vorüber: Chicago bereitet sich einmal mehr auf den Winter vor, der in der «Windy City» traditionell hart und von langer Dauer ist.

Andreas Widmer, der Präsident der Vereinigung der Fachleute für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene, schlägt vor: «Auslandsreisen per Flugzeug, Reisebus oder Kreuzfahrten sollen nur noch Personen erlaubt sein, die geimpft sind oder vor jeder Reise einen aktuellen negativen Test vorweisen können.» Denn: Impfen sei ein Ausdruck der Solidarität mit der Gesellschaft.

18.11.20

C.F.* (39): «Ich dachte, dass Corona eine erfundene Sache sei. Dann erkrankte ich selbst.»  Als die Atemnot kam, war der Tiefpunkt meiner Krankheit erreicht. Mehrmals täglich hatte ich das Gefühl, zu ertrinken. Das waren die schlimmsten Minuten meines Lebens. Ich dachte, dass ich sterbe. Heute schäme ich mich dafür, dass ich die Pandemie als harmlos abgetan habe. Ich finde auch, dass es in der Schweiz zu wenig Massnahmen gegen die Bekämpfung des Coronavirus gibt.   weiterlesen

Aus einer Hochzeit in einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat Maine ist ein Superspreader-Event geworden. Besonders brisant: Personen, die schwere Corona-Infektionen hatten, waren selber nicht einmal an der Hochzeit. Mittlerweile sind 178 Infektionen und sieben Todesfälle auf den Anlass zurückzuführen. Der Hochzeitsempfang umfasste 55 geladene Gäste. 30 Personen davon wurden später positiv auf Corona getestet. Keiner von den schwer Erkrankten oder den Verstorbenen war selbst an dem Anlass anwesend, einige leben rund 160 Kilometer weit entfernt. Das Zentrum dieses Superspreader-Events liegt in einem ländlichen Gebiet, in denen es zuvor fast keine Hinweise auf Covid-19 gab. mehr Informationen

17.11.20

Israels Corona-Kabinett hat weitere Lockerungen auf den Weg gebracht. Fünfte und sechste Klassen dürfen am Dienstag nächster Woche in ihre Klassenräume zurückkehren. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montagabend 16.11.20 mit. Eine Woche später sollen die elften und zwölften Klassen folgen. Dies gilt allerdings nur für Gegenden mit niedrigen Infektionszahlen. Dort dürfen auch Einkaufszentren unter Auflagen wieder öffnen. Andererseits beschloss das Corona-Kabinett Verschärfungen für Gebiete mit hohen Infektionszahlen. So soll in Orten, in denen die Corona-Ampel auf Orange steht, wie in «roten» Orten künftig eine nächtliche Ausgangssperre gelten. Da die Infektionszahlen nicht weiter zurückgehen, wurden auch Rufe laut, keine weiteren Lockerungen zu machen. Das israelische Gesundheitsministerium hat seine Agenda vollständig geändert und sich in eine Art Coronavirus-Ministerium verwandelt. Der Mossad und der Sicherheitsdienst von Shin Bet haben weitreichende Befugnisse erhalten die in der Vergangenheit dem Ministerium gehörten, und arbeiten jetzt mit diesem gemeinsam. Das gemeinsame Projekt «Shield of Israel» wurde ins Leben gerufen. Israel drohe bereits im nächsten Monat ein dritter Lockdown, wenn die Wirtschaft weiter geöffnet wird, sagte Dr. Sharon Elrai Price, Leiterin des öffentlichen Gesundheitswesens. Elrai Price sagte vor einer Woche, dass der Reproduktionswert, «sehr schnell steigt, und zwar nicht nur in der einen oder anderen Bevölkerungsgruppe, sondern in der gesamten Population».

Pfizer und der deutsche Partner BioNTech SE sind die ersten Arzneimittelhersteller, die erfolgreiche Daten aus einer groß angelegten klinischen Studie mit einem Coronavirus-Impfstoff vorweisen können. Obwohl die Unternehmen davon ausgehen, dass sie noch diesen Monat eine Notfallzulassung der USA einholen werden, ist es unwahrscheinlich, dass der Impfstoff vor Ende 2021 weitläufig verfügbar sein wird.

Einen Tag nachdem das US-amerikanische Pharmaunternehmen Pfizer öffentlich bekannt gab, dass sein potentieller Coronavirus-Impfstoff vielversprechende Entwicklungen mache, und eine 90 Prozentige Wirksamkeit zeige, erklärte Russland, dass sein eigener Impfstoff «Sputnik fünf», ebenfalls zu 92 Prozent wirksam sei.

Moskau, Russland, 16. November 2020: Normalerweise wird in diesem Eishockey-Stadion Sport betrieben, nun wurde dieses aber zu Quarantäne-Station umgebaut.

16.11.20

Schweden reagiert auf die steigenden Coronazahlen. Wie Premierminister Stefan Lofven am Montag bekanntgab, sind nur noch Treffen von maximal acht Personen zulässig. Die bisherige Grenze lag bei 300 Personen. «Geht nicht ins Fitness, geht nicht in Bibliotheken, veranstaltet keine Dinnerpartys. Sagt alles ab!»

Am Samstag kündete Östereich einen zweiten Lockdown an. Die Regierung um Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verkündete die Massnahmen am Samstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Geschäfte und Schulen müssen dann schliessen, das Verlassen des privaten Wohnraums ist nur aus triftigen Gründen wie Grundbedürfnissen, der Arbeit, der Hilfe etwa für Angehörige und zur Erholung im Freien erlaubt. Bundeskanzler Sebastian Kurz will alle Bürger testen lassen. Die Infizierten sollen dann mit «Quarantäne auf Zeit aus dem Verkehr» gezogen worden.

Karoline Preisler war an Covid-19 erkrankt und kämpft noch mit den Folgen. Die FDP-Politikerin sucht heute auf Demos das Gespräch mit Coronaleugner:innen. Es ging mir sehr schnell besser. Aber als ich wieder zu Hause war und die Quarantäne verließ, war ich noch lange nicht gesund. Ich war nur nicht mehr ansteckend. Mir sind elf Wochen später die Haare ausgegangen, ich hatte Probleme mit der Fitness und der Atmung. Und ich hatte Sprachstörungen: Ich habe einen Satz im Kopf gebildet, aber wenn ich ihn aussprechen wollte, dann kam er nicht so raus, wie ich wollte. Aber noch rieche ich manchmal Sachen, die nicht da sind. Wenn ich zum Beispiel einen Apfel esse, dann rieche ich manchmal Brathähnchen. Manchmal aber auch Zigarettenrauch, das ist nicht witzig. Mein Herzmuskel ist angegriffen, auch das ist unschön. weiterlesen

14.11.20

Die Swiss Covid-Taskforce befürchtet weiter eine drohende Überlastung des Gesundheitswesens. Sie betrachtet die bisherigen Massnahmen als ungenügend und fordert in ihrer neusten Lagebeurteilung, Bars und Restaurants schweizweit zu schliessen, ebenso wie Museen und Theater. Auch auf Konzerte soll ganz verzichtet werden. Die privaten Kontakte sollen ausserdem auf zwei Haushalte beschränkt werden.

Die Zahl der Neuansteckungen in Bern bleibt praktisch konstant. Am Samstag wurden 572 Fälle von positiv getesteten Menschen gemeldet, nach 534 am Freitag und 603 am Donnerstag. Am vergangenen Samstag waren es 644. Gemäss Adrian Grob, Mediensprecher des Inselsspitals Bern, nehme das Inselspital bereits Corona-Erkrankte aus der Westschweiz auf. Dort herrschen Engpässe in den Spitälern – Sanitätssoldaten sollen vor Ort Unterstützung leisten. Die Intensivstationen-Auslastung in der Schweiz belief sich (Stand Freitagmittag 13.11.20 ) auf 76,5 Prozent (872 Betten besetzt, 512 davon Corona-Patienten). Gemäss den Zahlen der ETH hat die Auslastung der Intensivstationen durch Corona-Patienten zwischen dem 13.10 und 03.11 im Durchschnitt um rund 1,5 Prozent pro Tag zugenommen. In den letzten zehn Tagen lag diese tägliche Zunahme durchschnittlich noch bei 1,2 Prozent. Dieser leicht geringere Anstieg könnte einen möglichen Kollaps der Spitäler verhindert oder zumindest verzögert haben.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz: «Meine eindringliche Bitte für die nächsten Wochen ist: Treffen Sie niemanden! Jeder soziale Kontakt ist einer zu viel.» Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat einen harten Lockdown wie im Frühjahr ab Dienstag angekündigt. Es würden bis auf Lebensmittelgeschäfte, Banken, Apotheken und Drogerien sämtliche Läden schliessen. Die Massnahmen gelten bis einschliesslich 6. Dezember. Weiter schliessen in Österreich die Pflichtschulen und stellen auf Distance-Learning um, körpernahe Dienstleister wie etwa Coiffeure oder Kosmetiker müssen ebenfalls schliessen. Das Haus darf nur aus bestimmten Gründen verlassen werden. Dazu zählen Grundbedürfnisse, die Arbeit, die Hilfe für Angehörige und die Erholung im Freien. „Die Kirchen werden freiwillig darauf verzichten, öffentliche Gottesdienste abzuhalten“. Kurz beruft sich dabei laut eigenen Aussagen auf eine Zusage des Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Die Kirchen dürfen aber „für das private Gebet“ geöffnet bleiben.

Polen hat am Samstag so viele Corona-Tote gemeldet wie noch nie seit Beginn der Pandemie im Frühjahr. Innerhalb von 24 Stunden seien 548 Menschen mit dem Virus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Warschau mit.

Auch Griechenland verschärft Beschränkungen. Ab Montag bleiben die Kindergärten und Grundschulen bis Ende des Monats geschlossen. Weiterführende Schulen und Universitäten haben bereits auf Fernunterricht umgestellt.

Der Iran plant landeweit strenge und unbefristete Lockdowns, um die drastisch steigenden Corona-Fallzahlen zu stoppen. «Diese Lockdowns werden am 21. November in Kraft treten und sind erforderlich, um Menschenleben zu retten», sagte Präsident Hassan Ruhani am Samstag 14.11.20. Laut Ruhani sollen die landesweiten Lockdowns unbefristet so lange weitergeführt werden, bis die Fall- und besonders die Totenzahlen sinken. «Das Volk muss die bittere Tatsache akzeptieren, dass dieses Problem uns noch längerfristig begleiten wird und wir solange mit diesem ungewollte Gast leben müssen», so der Präsident im Staatsfernsehen. Wie genau die Lockdowns aussehen sollen, welche Wirtschaftsbranchen davon betroffen sind und ob es auch zu Ausgangssperren kommt, wird laut Ruhani vom Corona-Krisenstab vor dem 21. November bekanntgegeben. Aus wirtschaftlichen Erwägungen war Ruhani bis jetzt gegen Lockdowns. Der Wert ist 156 mit einer Steigerung von 24%. Die Schweiz hat jetzt 1228 auf gleichbleibenden Nieveau. Israel hat 101 mit einer Senkung von 6%.

Der chinesische Zoll hat mitgeteilt, man habe Spuren von Corona-Viren auf Tiefkühlpackungen von Rindfleisch-Importen aus Argentinien entdeckt. Erst vor wenigen Tagen hatte China eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe als Auslöser für einen neuen Corona-Fall ausgemacht. Ein Sprecher von Bundeslandwirtschaftsministerin sagte daraufhin: «Nach jetzigem Kenntnisstand ist eine deutsche Schweinshaxe für einen Corona-Fall in China unwahrscheinlich.»

Aufgrund der COVID-19-Pandemie setzt China die Einreise von Staatsangehörigen aus Großbritannien, Belgien, Frankreich und den Philippinen vorübergehend aus. Von der neuen Regelung betroffen sind auch Inhaber noch gültiger Visa oder Aufenthaltsgenehmigungen. Schon früher ausgesetzt wurden Italien, Ukraine, Äthiopien, Russland, Indien, Nigeria, Bangladesch.

13.11.20

Der R-Wert beträgt derzeit in der Schweiz 0,86, er soll im Idealfall auf 0,7 gesenkt werden. Bis Neujahr sollen die täglichen Neuinfektionen so auf 500 fallen. Aktuell geht es darum, mittels angemessenen, machbaren Verhaltens- und Verhältnismassnahmen die Situation bei den Neuinfektionen so zu stabilisieren, dass wir mit möglichst geringer Krankheitslast für die Bevölkerung durch Herbst und Winter kommen. Mit der Stärkung der bisherigen Abwehrmassnahmen und zusätzlichen Massnahmen wie der Impfung und der breiten Anwendung der Schnelltests sollte es möglich werden, dass wir im Verlauf des nächsten Jahres eine stabile Situation mit weniger Neuinfektionen erreichen. Prioritär sollen Risikogruppen und Pflegepersonal geimpft werden. Es gibt Menschen, die legitime Gründe haben, sich nicht zu impfen, und das ist zu respektieren.

Das Altersheim am Kirchhofplatz wurden 10 Bewohner positiv getestet, auch 10 Mitarbeiter sind positiv. In der Demenzabteilung des Alterszentrums sind inzwischen 8 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Im Altersheim Schleitheim sind 18 positiv getestete Bewohner und 14 positiv getestete Mitarbeiter zu verzeichnen. Weiter wurden im Alterszentrum Breite 2 und im Alterszentrum Emmersberg sowie im Seniorenzentrum im Reiat in Thayngen jeweils 1 Bewohner positiv auf Covid-19 getestet.

Ilkay Gündogan infizierte sich mit Corona. Nun erzählt der deutsche Fußball-Nationalspieler, wie schlecht es ihm danach ging und was er aus der Erkrankung gelernt hat. Es macht nicht nur körperlich, auch psychisch etwas mit einem.   weiterlesen

12.11.20

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung», kurz «FAZ», spricht von einem «Blindflug» der Schweiz. Schwere Vorwürfe gibt es von der US-Fachzeitschrift «Foreign Policy». In ihrem Text steht: «Die Schweiz hat immer noch das Gefühl, ein Spezialfall zu sein.» Bei der «Welt» vergleicht man die Schweiz mit Schweden. «Die Schweiz ist beim Corona-Management das zweite Schweden». Die «Süddeutsche Zeitung» stellt sich die Frage, weshalb sich der Bundesrat trotz grossem Anstieg mit harten Entscheiden zurückhält. Sie sieht den Grund in der Wirtschaft. Die Schweiz sei stets sehr wirtschaftsliberal. Die britische Zeitung «Financial Times» spricht von einer «riskanten Strategie» und sehr «milden Entscheiden». Für die Zeitung ist die Schweiz wirtschaftlich gut gefahren, jedoch auf Kosten des Gesundheitssystems.

Italien gab bekannt, dass Weihnachten mit der Grossfamilie wohl tabu sein wird. Es dürfen gemäss den Plänen der Regierung nur Verwandte ersten Grades am Fest mit dabei sein.

Angesichts eines sprunghaften Anstiegs der positiven Corona-Tests hat Griechenland eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Ab Freitag (13. November) dürfen die Griechen ihre Häuser zwischen 21.00 Uhr (Ortszeit, 20.00 Uhr MEZ) und 05.00 Uhr (04.00 Uhr MEZ) nicht mehr verlassen, wie der Staatssekretär für Katastrophenschutz, Nikos Hardalias, am Mittwoch mitteilte. Von der Regel ausgenommen seien Menschen, die aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen das Haus verlassen müssen. Die Bürger dürfen ihre Häuser nur verlassen, wenn sie dies über ihr Handy beantragt und per SMS eine Genehmigung erhalten haben.

In Neuseeland ist erstmals seit August wieder ein lokal übertragener Corona-Fall bestätigt worden. Derzeit gebe es noch keine Erklärung, wo sich die junge Frau angesteckt haben könnte. Die Behörden bestätigten auch zwei weitere neue Fälle an der Grenze. Insgesamt hat das Land bislang rund 1600 Infektionen gemeldet, 25 Menschen sind in Verbindung mit der Krankheit gestorben.

11.11.20

Der Impfstoffkandidat von Pfizer und BioNTech könnte noch dieses Jahr in Massenproduktion gehen. Weder bei der Entwicklung noch bei der Herstellung seien fötale Zelllinien verwendet worden.  Das gab das Anscombe Bioethics Centre bekannt, ein in Oxford ansässiges katholisches Bioethik-Institut. Laut Pfizer können bis Ende 2021 1,3 Milliarden Dosen des Impfstoffes ausgeliefert werden.

Kranke auf den Fluren der Krankenhäuser und Leichname in Kellern: In vielen Gebieten Russlands führt der rasche Anstieg von Covid-19-Infektionen zu dramatischen Situationen. Am meisten Fälle, um die 5000 neue täglich, sind es wie in der ersten Welle in der Hauptstadt Moskau. Besonders dramatische Meldungen und Bilder kommen derzeit aus Sibirien. Aus Tomsk wird auch von langen Wartezeiten auf Krankenwagen berichtet, von einem „Kollaps des Apothekensystems“ und fehlenden Medikamenten. In Tomsks Nachbarregion Krasnojarsk gibt die regionale Regierung an, jeder fünfte Mediziner sei derzeit an Covid-19 erkrankt, das Gesundheitssystem „an der Grenze seiner Möglichkeiten“. Aus mindestens fünf Städten wurde von überfüllten Leichenhallen berichtet. Insgesamt verzeichnet Russland mittlerweile mehr als 1,6 Millionen Fälle, davon sind mehr als 393.000 „aktiv“, die Patienten also noch nicht genesen. Diese Zahlen werden von vielen als zu niedrig angesehen, so wie auch die offiziellen Totenzahlen. Mit Blick auf die Übersterblichkeit schätzt der kritische Demograf Alexej Rakscha,  Russlands tatsächliche Covid-19-Totenzahl auf bisher rund 120.000, mehr als viermal so viel wie offiziell angegeben. Das Gesundheitsministerium hat Medizinern staatlicher Einrichtungen verboten, sich ohne Rücksprache gegenüber Medien über das Coronavirus zu äußern. Einen neuen „Lockdown“ wie im Frühjahr schließt Putin mit Rücksicht auf die Wirtschaft bisher aus. Statt auf harte Einschränkungen setzen die Machthaber weiter auf russische Impfstoffe. Massenimpfungen sollen bald beginnen, werden aber verschoben, weil die Produktion der Impfstoffe nicht in Gang kommt. Zudem fehlen Angaben zur Wirksamkeit und zur Verträglichkeit der Impfstoffe insbesondere für Risikopatienten. mehr Informationen

10.11.20

Das Coronavirus hat auch vor dem Kloster Ingenbohl bei Brunnen (SZ) nicht Halt gemacht. Wie das katholische Medienzentrum auf seiner Website kath.ch bekannt gab, wurden in dem Frauenkloster über 50 Schwestern positiv auf das Virus getestet. Bis auf eine Erkrankte hätten alle im Kloster gepflegt werden können, hiess es in der Meldung von kath.ch. Eine Schwester sei im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Damit das Genfer Universitätsspital (HUG) in der jetzigen Krise seine Dienste aufrechterhalten kann, hat der Genfer Kantonsarzt das Pflegepersonal autorisiert zu arbeiten, auch wenn es positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

In den Spitälern vom Kanton St.Gallen bleibe die Situation angespannt. Wie im Frühjahr geplant, würden nun 20 bis 25 Prozent der nicht dringenden Eingriff zurückgefahren. Dies sei momentan in allen Ostschweizer Spitälern der Fall. Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat auch die St. Galler Betagten- und Pflegeheime erfasst. Aktuell sind zwölf Heime betroffen. Es gibt 174 bestätigte Fälle unter den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie 140 beim Personal. Seit Oktober sind 22 Heimbewohner gestorben.

Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in Basel verlangen in einer Petition die Wiedereinführung des Fernunterrichts. Es steckten sich immer häufiger Lehrkräfte und Schüler an.

COVID-19 schädigt nicht nur die Atemwege. Die Erkrankung und die damit verbundene Immunreaktion können auch Schäden in Gehirn und Nervenbahnen verursachen. Dazu gibt es erste Studien. Die Ärzte sprechen mittlerweile sogar von Neuro-COVID. Neben dem Verlust des Geruchssinns können weitere neurologische Symptome bei COVID-19 auftreten. Sie beobachten bei vier von fünf Patienten Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel. Diese gehen letztlich auf Probleme im Gehirn zurück. Außerdem gibt es schwere Komplikationen wie Schlaganfälle, epileptische Anfälle, Lähmungen und Verwirrtheit. In New York hat man von März bis Mai 4.500 COVID-19 Patienten begleitet und bei 13,5 Prozent von ihnen solche schweren neurologischen Symptome festgestellt. Sie starben rund 30 Prozent häufiger, als Patienten ohne neurologische Symptome. SARS-CoV-2 löst Reaktionen im Körper aus, die ihrerseits schädlich sind. Bei manchen COVID-19-Patienten macht das Immunsystem einfach weiter, selbst wenn das Virus bereits verschwunden ist. Botenstoffe und überaktive Immunzellen führen dann zu den eigentlichen Schädigungen in der Lunge, in den Gefäßen und eben auch im Gehirn. Generell scheint eine Infektion mit SARS-CoV-2 in der Lage zu sein, eine Neigung zu Autoimmunkrankheiten zum Ausbruch zu bringen. Unterm Strich ist es also wahrscheinlich weniger das Virus selbst, das für Probleme im Gehirn sorgt, sondern indirekte Schadensprozesse. Ein Kennzeichen ist eine umfassende Erschöpfung (Fatigue), die setzt nicht nur in den Muskeln an, sondern auch im Gehirn. Viele der Long-Covid-Patienten berichten zum Beispiel von Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, von einem geistigen Nebel, der das Denken schwer macht. mehr Informationen

Heute Dienstag 10.11.20 informiert das Universitätsspital Zürich über die momentane Lage. 21 Corona-Patienten würden sich derzeit auf der Intensivstationen befinden, 13 werden beatmet. Sechs der 21 Patienten sind aus anderen Kantonen. CEO Gregor Zünd beruhigt: «Wir haben derzeit noch genügend Kapazitäten auf den Intensiv- und Bettenstationen.» Das Spital hat die Zahl der nicht dringenden medizinischen Eingriffe reduziert. Fünf von 33 Operationssälen wurden geschlossen. Das betroffene Personal hilft nun in der Intensivmedizin aus. Zünd stellt klar: «Es fehlt nicht an Betten, sondern am Personal.»  94 Mitarbeiter sind momentan in Quarantäne, das betreffe neben der Pflege auch Ärzte und andere Mitarbeiter. Zudem hat das Unispital vier Normalbettenstationen gesperrt, erklärt Gabi Brenner, Direktorin Pflege. Frei sind derzeit lediglich zwei Covidbetten, «der Rest ist belegt». Es liegen mehr junge Patienten auf der Intensivstation als in der ersten Welle. «Wir haben eine sehr tiefe Mortalität», freut sich Steiger. Sie liegt unter 10 Prozent. «Wir haben den Eindruck, den Patienten geht es besser als in der ersten Welle.» Die Aufenthaltsdauer im Spital sei kürzer, derzeit liegt sie bei unter zwei Wochen.

Das Ehepaar Constanze Jacke, 56, und Wolfgang Gerteisen, 65, hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Nachdem sich beide im März in einem französischen Skigebiet mit dem Corona-Virus anstecken, erkrankt Wolfgang Gerteisen schwer. Auch sechs Monate danach hat er sich noch nicht vollständig erholt. Um anderen Betroffenen zu helfen, gründet Constanze Jacke daraufhin den Verein «Leben mit Corona». mehr Informationen

Ein 79-jähriger Mann musste in einem Spital in Locarno sein Knie operieren. Später in der Reha wird bei ihm Covid-19 diagnostiziert. Grund: Sein Zimmernachbar hatte das Virus.

Im Kanton Baselland kapituliert das Contact-Tracing vor den Fallzahlen und benachrichtigt jetzt nur noch positiv getestete Personen. Diese müssen ihre Kontaktpersonen nun selbst in Quarantäne schicken.

9.11.20

Ob in China, Taiwan, in Südkorea, Japan oder Vietnam: In Asien wundert man sich derzeit darüber, wie zielsicher Europa in den zweiten Lockdown gestolpert ist. In Taiwan gibt es seit 200 Tagen kaum mehr Infektionen. Ein Blick nach Australien und Neuseeland reicht, um zu erkennen, dass auch westliche Demokratien das Virus erfolgreich begrenzen können. Alle genannten Länder, die das Virus in den Griff bekommen haben, haben dennoch einige Dinge gemeinsam. Erstens, einen Konsens darüber, dass alle im Kampf gegen Sars-CoV-2 an einem Strang ziehen müssen und Freiwilligkeit allein nicht ausreicht. In Taiwan und Neuseeland schafften die Regierungen früh Vertrauen mit schnellem Handeln und transparenter Kommunikation. Zweitens, der Maßnahmenkatalog in all diesen Ländern ist konsequent. Die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger akzeptiert jedoch Einschnitte in ihre Privatsphäre, um sich harte Lockdowns und damit viel drastischere Grundrechtseinschränkungen zu ersparen. Quarantäne bedeutet in Asien wirklich Quarantäne. Wer aus dem Ausland einreist, infiziert ist oder als Kontaktperson gilt, geht für 14 Tage in ein Hotel, in eine Sammelunterkunft oder muss zu Hause sein Smartphone für die Ortung freigeben. In Wuhan stellten Epidemiologen im Februar fest, dass der Lockdown die Verbreitung des Virus zwar verlangsamte, aber nicht unter die entscheidende Reproduktionszahl von 1 bringen konnte. Erst die kontrollierte Quarantäne brachte die Wende. In den genannten Ländern kommt noch eine dritte Gemeinsamkeit zum Tragen: Sie haben ihre Grenzen geschlossen, mit Bedacht und zur rechten Zeit, nicht aus verspätetem Aktionismus. Der Rückblick auf das Frühjahr lehrt, dass Unmögliches möglich wird, wenn die Lage nur ernst genug ist. In Asien genießen Hunderte Millionen Menschen paradoxerweise seit Monaten ein deutlich höheres Maß an persönlicher Freiheit als in Europa. mehr Informationen

In Schweden gibt es wieder viele Fälle, besonders in den größeren Städten und in den ärmeren Teilen der Hauptstadt, wo viele Einwanderer leben. Ich sehe, dass viele Menschen ihren Glauben mehr schätzen. Es scheint, dass es für einige eine Möglichkeit ist, um den Glauben zu verstärken. Die Menschen reagieren immer sehr verschieden. Aber ich sehe, dass sich bei einer großen Gruppe auch der Glauben verstärkt. Zudem haben viele Menschen entdeckt, dass man auch zu Hause eine Hauskirche haben kann, alleine oder in der Familie. Es ist ja so in einer Krise: Sowohl das Beste als auch das Schlimmste bei den Menschen kommt zum Vorschein. Kardinal Anders Arborelius, Schweden

Im Kanton Genf sind Gottesdienste aktuell im Rahmen der Corona-Schutzmassnahmen verboten. Neuenburg und die Waadt erlauben maximal 5 Personen, der Kanton Wallis 10, Bern 15, Freiburg, Solothurn Ob- und Nidwalden, Schwyz und Tessin erlauben aktuell 30. Alle anderen Kantone halten sich an die vom Bundesrat verordnete Obergrenze von 50 Personen. Dies sagt eine Grafik von kath.ch. Für Beerdigungen gelten in restriktiven Kantonen zum Teil weniger strenge Regeln.

Im Priesterseminar der traditionalistischen Piusbruderschaft im bayerischen Zaitzkofen hat es laut einem Zeitungsbericht einen Corona-Ausbruch gegeben. 30 Personen sollen sich demnach mit dem Virus infiziert haben. Im Seminar der Priesterbruderschaft leben derzeit 56 Menschen.

Kalte Dusche für Frankreichs Bischöfe: Das oberste Verwaltungsgericht hat ihren Einspruch gegen die landesweite Aussetzung von Gottesdiensten in der grassierenden Corona-Pandemie abgewiesen. Aus rein präventiven Erwägungen, wie es am Wochenende hieß. Die Gefahrenlage sei derzeit einfach zu groß – und seit dem Sommer sei das Land zu wenig den Hygienevorschriften und -ratschlägen gefolgt. Auch in den Kirchen nicht. Die Regierung von Staatspräsident Emmanuel Macron hat drastische Maßnahmen ergriffen: Weite Teile des öffentlichen Lebens liegen erneut brach. Betroffen sind auch öffentliche Gottesdienste. Die Beschränkungen bei der Aussetzung von Gottesdiensten müssten eigentlich nach gemeinsamen Verhandlungen der staatlichen Behörden mit den Religionsgemeinschaften festgelegt werden. Bis 16. November solle nun erneut geprüft und nachjustiert werden.

77 Prozent der Covid-19-Patienten sind nach sechs Monaten vollständig genesen – 22 Prozent allerdings noch nicht zur Normalität zurückgekehrt. Diese ersten Resultate einer Untersuchung der Universität Zürich liegen dem «Tages-Anzeiger» vor und zeigen, dass die Langzeitfolgen einer Coronavirus-Infektion möglicherweise unterschätzt werden. Von den 23 Betroffenen, die sich auch nach einem halben Jahr nicht gesund fühlten, waren 6 oft müde und erschöpft, 2 Teilnehmer litten noch immer an Geschmacksverlust und 2 weitere an Gelenkschmerzen. Die Beeinträchtigungen seien zwar nicht bei allen Teilnehmern schwerwiegend, es gehe den Betroffenen aber deutlich weniger gut als vor der Covid-Erkrankung, sagen die Forscher. Forscher aus Grossbritannien zum Beispiel gehen in einem Bericht davon aus, dass nur ein bis zwei Prozent nach drei Monaten «immer noch deutlich krank» seien. Auch junge, gesunde Menschen stecken eine Erkrankung mit dem Coronavirus allerdings nicht einfach weg. Das zeigt die Untersuchung eines Corona-Ausbruchs in einer Rekrutenschule. Ein Fünftel der 199 infizierten Soldaten hatte durchschnittlich fünf Wochen nach der Diagnose immer noch eine reduzierte maximale Sauerstoffkapazität. Der Wert sank in einem einfachen Ausdauertest um 10 Prozent im Vergleich zum Beginn der Rekrutenschule. Diese Veränderung entspreche etwa einer Alterung um fünfzehn Jahre.

Die Pharmafirmen Biontech und Pfizer wollen nach positiven Studiendaten noch im November den Zulassungsantrag für ihren Corona-Impfstoff in den USA stellen. Der Wirkstoff sei zu 90 Prozent erfolgreich.

Während fast ganz Europa mit harten Maßnahmen gegen die zweite Corona-Welle kämpft, hat Finnland die Pandemie gut im Griff. Mehrere Faktoren spielen bei dem Erfolg eine Rolle: Im Frühjahr reagierte die Regierung rasch und verhängte im März einen zweimonatigen Lockdown. Reisen in und aus der Hauptstadt Helsinki waren verboten. Danach kehrte das Land weitgehend zur Normalität zurück. Ein effektives System für Tests und die Nachverfolgung von Ansteckungsketten helfen, die Infektionen gering zu halten. Zentraler Bestandteil ist die App „Corona Flash“, die 2,5 Millionen der 5,5 Millionen Finnen auf ihr Smartphone geladen haben. Widerstand gegen die Corona-Regeln der Regierung gibt es kaum. Die Finnen halten sich nicht nur an die Vorgaben, einige sehen sie sogar als Bereicherung. Bei einer Umfrage im Auftrag des EU-Parlaments gaben 23 Prozent der befragten Finnen an, der Lockdown habe ihr Leben verbessert. mehr Informationen

Im Kapuzinerkloster Schwyz haben sich acht der sechzehn Kapuziner mit dem Corona-Virus infiziert. Zwei der Erkrankten sind gestorben. Bei zwei Kapuziner nahm die Krankheit laut Kurmann «einen schwierigen Verlauf». Sie mussten im Spital beatmet werden, einer sei noch immer hospitalisiert.

8.11.20

Im Tessin gelten ab Montag verschärfte Regeln zur Eindämmung des Coronavirus. Versammlungen von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum sind verboten. Ebenso öffentliche und private Veranstaltungen mit mehr als fünf Personen. Von der neuen Verschärfung ausgenommen sind religiöse Veranstaltungen. Auch alle Gruppensportaktivitäten sind verboten, ausser für Kinder unter 16 Jahren. Von der neuen Verschärfung ausgenommen sind religiöse Veranstaltungen wie Begräbnisse oder Hochzeiten, für die das Maximum auf 30 festgelegt ist.

Der Kanton Bern meldet am Sonntag 601 neue Coronafälle und 7 Todesopfer. Am vergangenen Sonntag waren es 679 Neuinfizierte. 376 Covid-Patienten werden in Berner Spitälern behandelt, 50 davon auf Intensivstationen. 36 Patienten müssten beatmet werden. In einer Videobotschaft rufen deshalb Regierungspräsident Alain Schnegg (SVP) und seine Vizepräsidentin Beatrice Simon (BDP) die Bevölkerung dazu auf, sich an die Massnahmen zu halten und die Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Bis spätestens am 20. November will die Regierung entscheiden, ob die befristeten Einschränkungen gelockert, beibehalten oder sogar verschärft werden müssten.

Inzwischen geht es bei der Überlastung nicht mehr um einen Beatmungsgeräte-Engpass. «Das Limitierende, wenn es denn eine Limite gibt, ist das Personal.» Die Zahl der Intensivbetten konnte bereits erhöht werden. Das Problem liegt eher beim hohen Bedarf an Fachkräften, die die kritischen Fälle benötigen. Ein schwerkranker Patient mit dem Coronavirus kann also nicht einfach künstlich beatmet und dann alleine gelassen werden. Zusätzlich fallen Mitarbeitende aus, welche sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Steigen die Fallzahlen weiter und infizieren sich mehr Mitarbeiter, könnte das Konsequenzen haben. «Dann wird es schwierig, alle Dienstleistungen im gewohnten Rahmen und der gewünschten Qualität anzubieten.»

7.11.20

In einem offenen Brief haben sich Ökonominnen und Ökonomen an den Bundesrat gewandt. Darin plädieren sie für einen zweiten Shutdown in der Schweiz. Denn die wirtschaftlichen Kosten seien viel höher, wenn die Pandemie ausser Kontrolle gerate, als wenn man das Wirtschaftsleben für eine bestimmte Zeit nochmals stark einschränke. Ein kurzer, heftiger Shutdown ist billiger als eine ausser Kontrolle geratende Pandemie, die das Leben ebenfalls lahmlegt, weil die Menschen Angst haben und nichts mehr konsumieren. Jetzt, wo das Virus wütet, vollziehen die Menschen von sich aus Verhaltensänderungen, die der Wirtschaft schaden. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse stemmt sich gegen einen zweiten Shutdown. Die weitgehenden Einschränkungen vom Frühling hätten riesige Kosten verursacht. «Jetzt sind wir gescheiter und wissen, dass man nicht alles schliessen muss.» Die entscheidende Frage sei, wie weit man gehen müsse, um eine Überlastung der Spitalkapazitäten zu verhindern.

Hilfestellung an Corona-Positive Helfen soll die Webseite denjenigen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. «Man ist unsicher, und was man zu hören geglaubt hat, ist nicht mehr so klar», sagt Berger. Sein Ziel sei es also, die Frage «was muss ich jetzt tun?» zu beantworten.

Im Kanton Thurgau sind bislang 39 Menschen am Coronavirus gestorben. Mehr als ein Drittel davon im Alterszentrum Weinfelden: Dort verstarben 14 Personan an Covid-19. Im Alterszentrum Weinfelden wurden bisher 33 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet.

Ärzte, Wissenschaftler und die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE waren sich einig: In der Bekämpfung gegen das Coronavirus könnte eine vermehrte Zufuhr von Vitamin D helfen. Heute sagen sie: «Sollte fälschlicherweise der Eindruck entstanden sein, dass die SGE Nahrungsergänzungsmittel für alle empfiehlt, dann entschuldigen wir uns dafür.» «Wir distanzieren uns hiermit in aller Klarheit von diesen und ähnlichen Aussagen. Denn für Supplemente wie Vitamin C, Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren sind weitere Studien notwendig.» Man empfehle prinzipiell eine «ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung».

6.11.20

Aufgrund der verschärften Schutzmassnahmen des Bundes hat der VAM beschlossen, den Tag der offenen Moschee am 7.11.2020 ersatzlos zu streichen. Schutz und Gesundheit aller Mitmenschen haben für uns Muslime oberste Priorität.

Am Dienstag betraf knapp ein Viertel aller 456 Neuinfektionen in Hamburg den Schulbereich. Die Behörde registrierte 104 neue Infektionen an 66 Schulen. Betroffen waren 85 Lernende und 19 Lehrende. Allein an der Ida-Ehre-Schule in Hamburg-Eimsbüttel seien derzeit 40 Prozent der Lehrkräfte in Quarantäne, bestätigte Rabe am Dienstag gegenüber dem NDR. „So lange wie nur möglich“ heißt die Durchhalteparole des Hamburger Schulsenators. Obwohl Corona sich auch immer mehr in den Hamburger Schulen ausbreitet, Lehrkräfte und Schüler*innen ins Krankenbett oder in Quarantäne schickt, will Ties Rabe (SPD) am Präsenzunterricht festhalten. Für ihn sind Hamburgs Schulen „ein sicherer Ort“. Da sich auch die Kinder „in ihrer Freizeit neun Mal häufiger als in der Schule“ infizierten, „müsste man eigentlich die Freizeit schließen, nicht die Schulen“, kalauert sich der mäßig humorbegabte Politiker durch die Coronakrise. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schlägt ab einem Inzidenzwert von 50 vor, die Klassen zu teilen und zeitversetzt zu unterrichten, damit ein Abstand von 1,50 Metern gewährleistet bleibt. Rabe hingegen kontert: „Kein Bundesland richtet sich nach dieser sehr seltsamen Empfehlung.“ mehr Informationen

Pater Jean de Loÿe von den Piusbrüdern und SVP-Politiker Eric Bertinat haben beim Verwaltungsgericht in Genf Beschwerde eingereicht. Sie erwarten, dass das Gericht unverzüglich wieder Gottesdienste im Kanton Genf ermöglicht. «Die Feier der Messe und der Empfang der Heiligen Eucharistie sind wesentliche Momente im katholischen Leben», heisst es in einer Erklärung. Die Entscheidung der Kantonsregierung sei unverhältnismässig. Wenn Schulen und Geschäfte geöffnet bleiben, ist es unverhältnismässig, Katholiken den Besuch der Messe zu verbieten. Genf ist der einzige Kanton in der Schweiz, der Gottesdienste wegen der Corona-Pandemie verboten hat. In anderen Kantonen gelten Obergrenzen von maximal 5, 10, 15, 30 oder 50 Menschen pro Gottesdienst.

Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundes, sagt, wenn nicht mehr getan werde, sei das Risiko gross, dass nicht jede Patientin, jeder Patient behandelt werden könne. Setzt sich die aktuelle Entwicklung fort, wird laut Ackermann am 10. November die maximale Kapazität der zertifizierten Intensivbetten erreicht sein. Die Zusatzbetten wären bei gleichbleibender Entwicklung am 17. November.  Aktuell befinden sich 440 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, dazu 400 andere Patienten mit anderen Krankheiten. «Wir sind ziemlich voll, die Reserve hat abgenommen, wir haben noch 25 Prozent Reserve», sagt Lévy vom BAG. «Es gibt sogenannte Operationsstrassen. Wir sind von zwanzig auf 16 zurückgegangen. Dann steht mehr Personal zur Verfügung».  «Wir haben momentan keine Hinweise, dass wir die Trendwende erreicht haben», sagt Ackermann. «Wir sind in einer Phase der Unsicherheit», ergänzt Kuster. Selbst im Wallis, dass seit dem 21.10 in einem Teil-Lockdown ist, steigen die Fallzahlen immer noch, so Ackermann. «Die Taskforce hat keine Evidenz, dass die Massnahmen ausreichen». «Die Zahlen sind immer noch besorgniserregend, die Fallzahlen münzen sich schliesslich in Hospitalisationen und Todesfälle um.»

In Dänemark wird eine Region abgeriegelt, weil bei einer Nerz-Farm ein mutiertes Coronavirus entdeckt wurde. Das sogenannte Cluster-5-Virus sei von den Tieren auf Menschen übertragbar. Betroffen von der regionalen Abriegelung sind 280’000 Personen. In sieben Kommunen wird der öffentliche Nahverkehr eingestellt. Schüler der fünften bis achten Klasse sollen ab Montag aus der Ferne unterrichtet werden, gleiches gilt für Studenten weiterführender Bildungseinrichtungen. Restaurants, Kneipen und andere Lokale müssen dort ab Samstag schliessen, dürfen aber Essen zum Mitnehmen anbieten. Sporthallen, Schwimmbäder und Fitnessstudios werden ab Montag geschlossen. Frederiksen hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass das Virus bei dänischen Nerzen mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Deshalb werden nun alle Nerze im Land getötet – es handelt sich um mehrere Millionen Tiere, deren Fell unter anderem für Pelzmäntel verwendet werden. Seit Juni haben sich mindestens 214 Menschen mit der ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Variante des Coronavirus infiziert. Das teilte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Freitag mit. 200 der Fälle wurden in der Region Nordjütland nachgewiesen. Der fachliche Direktor des dänischen Gesundheitsinstituts SSI, Kåre Mølbak, unterstrich, dass dieses Virus nicht gefährlicher als andere Coronaviren sei. Das Risiko bestehe aber darin, dass es widerstandsfähiger gegenüber Antikörpern sei.

Schweizer sträuben sich gegen einen Corona-Test. Eine nicht repräsentative Leserumfrage bei 20Minuten zeigt, dass 15 Prozent der über 7200 Teilnehmer sich auch bei Symptomen nicht auf Corona testen lassen würden. Ein Test-Verweigerer erzählt, er habe nicht seinen gesamten Betrieb in Quarantäne schicken wollen. «In meinem Fussballteam sind drei Personen positiv getestet worden. Zur gleichen Zeit hatte ich ebenfalls leichte Corona-Symptome.» Dennoch entschied er sich bewusst dazu, sich nicht auf Corona testen zu lassen. Der Grund: «Wäre ich positiv getestet worden, hätte der gesamte Betrieb in Quarantäne gemusst, und wir hätten den Betrieb für zehn Tage schliessen müssen. Das hätten wir uns finanziell nicht leisten können». Für den Infektiologen Andreas Cerny ist dieses Verhalten unverständlich: «Nimmt man diese Krankheit nicht ernst und lässt sich nicht testen, gefährdet man sich selber und andere – oder trägt zumindest zur Weiterverbreitung des Virus bei.» Der Tessiner Infektiologe ist sich deshalb sicher: «Im Moment gibt es sehr viele Personen, die das Virus haben und nichts davon wissen.» Die hohe Dunkelziffer zeige sich auch an der hohen Testpositivitätsrate, am Mittwoch betrug sie 27,7 Prozent. Die Fallzahlen repräsentierten das tatsächliche Infektionsgeschehen immer schlechter. «Nur Schnelltests könnten diese Lücken teilweise füllen.»

5.11.20

Die Tessiner Regierung hat das Maskenobligatorium in den Schulen ausgeweitet: Ab dem kommenden Montag müssen Schülerinnen und Schüler bereits ab der 6. Klasse im Unterricht eine Schutzmaske tragen.

Im Kampf gegen die Ausbreitung von Corona hat die griechische Regierung einen dreiwöchigen Lockdown von Samstag an für das ganze Land verfügt. Ab Samstagmorgen um 6.00 Uhr müssen alle Läden ausser Supermärkte, Apotheke und andere lebenswichtige Geschäfte schliessen. Ausgenommen sind Berufstätige, die vom Arbeitgeber eine entsprechende Bestätigung mitführen. Wer tagsüber einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss per SMS darüber informieren. Die Schulen im Land werden – bis auf Kindergärten und Grundschulen – auf Online-Betrieb umstellen. Überall gilt Maskenpflicht.

Die Lage in den Spitälern in England spitzt sich wieder deutlich zu. Deshalb gilt seit heute ein Teil-Lockdown mit weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Gastronomie, Kulturstätten, Sportzentren und Freizeiteinrichtungen müssen schliessen, Schulen und Universitäten bleiben aber geöffnet. Mit Ausnahme von Supermärkten und anderen als notwendig eingestuften Geschäften bleiben die Shops einen Monat geschlossen.

China hat zum Schutz vor einer erneuten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Briten und Belgiern die Einreise verboten. Kürzlich hat China aber die Einreisebedingungen für eine Reihe von Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und die USA, wieder verschärft. Bürger dieser Länder müssen bei Einreise eine Bescheinigung der örtlichen chinesischen Botschaft über einen negativen Corona-PCR-Test und einen Antikörper-Test vorlegen, die nicht älter als 48 Stunden sind.

4.11.20

Die Regierung in Rom schränkt die Bewegungsfreiheit der 60 Millionen Bürger ab Freitag  ein. Die Ausgangssperre gilt von 22.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens.

Mit fast 500 Toten innerhalb eines Tages hat Grossbritannien den höchsten Stand an Todesfällen von Corona-Infizierten seit Mitte Mai erreicht.

Der Kanton Wallis ergreift Massnahmen. Ab dem 6. November werden Restaurants inklusive Cafés, Pubs, gelegentlich geöffnete Gasthäuser, Bars (inklusive Bäckerei-, Tankstellen-, Bahnhof-, Hotel- und Campingbars) für die Öffentlichkeit geschlossen. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittel-Lieferdienste, Märkte ohne Konsum vor Ort, Take-Aways, Kantinen und Hotelrestaurants für Gäste.

Das Zürcher Universitätsspital (USZ) reagiert auf die Lage und muss nach eigenen Angaben seit Mittwoch nicht dringliche Eingriffe in einigen Abteilungen absagen, verschieben oder auslagern. Unter den Krankenhäusern im Kanton Zürich bestehen Abmachungen zur gegenseitigen Entlastung. Im Hinblick auf sich abzeichnende Engpässe auf Intensivstationen hat die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) ihre Richtlinien zur Patienten-Triage vom März angepasst.

Medienkonferenz Frage an Berset: Gibt es eine Prognose, wie lange die Kapazitäten reichen werden, wenn man jetzt Wahleingriffe in den Schweizer Spitäler verschiebt? Die Anzahl der Betten sei nur ein Teil der Diskussion, der andere Teil betreffe das Personal. Ein Bett helfe nicht viel, wenn es nicht genügend Personal gebe. Je mehr Personal in Quarantäne müsse, desto grösser werde die Herausforderung. Eine gute Koordination sei notwendig, so Berset.

Die Schweiz derzeit zu den europäischen Spitzenreitern. Drei EU-Länder verzeichnen allerdings noch höhere Infektionsraten: Tschechien, Luxemburg und Belgien. Alle Länder haben zuletzt allerdings deutlich strengere Massnahmen beschlossen. Tschechien verzeichnet derzeit mit einer Inzidenz von 1575 rund eineinhalb mal so viele Infektionen wie die Schweiz. Nicht-essentielle Geschäfte bleiben geschlossen. Die Menschen sind angehalten, ihre Wohnungen nur wenn nötig zu verlassen. Gemessen an der 14-Tage-Inzidenz hat Belgien den derzeit schwersten Ausbruch Europas: Das Land verzeichnet 1735 Fälle pro 100’000 Einwohner in zwei Wochen. Jeder tausendste Belgier starb an Covid-19. Damit liegt Belgien weltweit auf Platz 3: Nur im norditalienischen Kleinstaat San Marino und in Peru starb ein grösserer Bevölkerungsanteil. Seit dem 2. November bleiben erneut alle nicht-essentiellen Geschäfte geschlossen. Für zwischenmenschliche Kontakte gelten strenge Regeln. Einige Kantone wie Genf und das Wallis haben bereits ähnlich strenge Regeln wie die europäischen Corona-Hotspots. In beiden Kantonen liegt die 14-Tage-Inzidenz allerdings noch deutlich höher als in Belgien oder Tschechien. Betrachtet man die Entwicklung der Zahlen, dürften allerdings auch schweizweit noch weitere Massnahmen-Verschärfungen folgen.

In weiten Teilen Portugals ist am Mittwoch ein zweiter Lockdown wegen der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Schulen und Geschäfte bleiben geöffnet. Anders als während des ersten Lockdowns im Frühling bleiben Schulen, Geschäfte, Restaurants und Kultureinrichtungen geöffnet. Die Massnahmen gelten für 121 der 308 Kommunen des Landes, die gemeinsam etwa 70 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Sie sind zunächst auf zwei Wochen befristet.

Ungefähr alle zehn Tage verdopple sich derzeit in Deutschland die Zahl der Covid-19-Fälle auf Intensivstationen. Die Charité als größte Universitätsklinik in Europa habe ungefähr 400 Intensivbetten, sagte Drosten, kaum ein anderes einzelnes Krankenhaus habe so viele. Davon seien derzeit rund 160 Betten mit Covid-19-Patienten belegt. „Letzte Woche waren das 80 und in der Woche davor ungefähr 40. Die Charité habe aber nur 400 Intensivbetten und die Patienten, die in den restlichen Betten liegen, würden dort auch noch nächste Woche liegen, sagte Drosten. Nicht nur Covid-19-Patienten, auch andere schwere Erkrankungen müssten weiter behandelt werden. „Dann müssen wir in eine Triage-Situation gehen.“ Das hieße beispielsweise, auf einer Intensivstation zu überlegen, ob man den 35-jährigen Familienvater rettet und dafür einen alten Patienten mit geringeren Überlebenschancen „abmacht“. Aus diesem Grund habe die Bundesregierung die aktuellen Maßnahmen beschlossen. Junge Menschen eines Clusters werden kaum krank und gingen daher nicht zum Arzt, seien aber trotzdem hochinfektiös. Um eine ganze Gruppe auf Verdacht in die Heim-Quarantäne zu schicken, dafür gebe es aktuell keine gesetzliche Grundlage. Das Virus sei für die Masse der Bevölkerung kein Gesundheitsproblem, gerade bei jungen Leuten, dem Kern unserer Arbeitskraft, sagte Drosten. Trotzdem fielen sie durch Isolation zu Hause längere Zeit aus. „Und da trifft sich Wirtschaft und Gesundheit.“ Man überlege sogar, Schnelltests schon bald als Home-Tests zuzulassen. Man wolle keinen wiederholten Lockdown, könne dies aber auch nicht ausschließen. Ein Pfeiler der Strategie sei außerdem die Aussicht auf die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs. Man müsse sogar darauf setzen, „man hat gar keine andere Wahl„, betonte Drosten. Zu viele Ansteckungen dürfe man aber auch dann nicht zulassen. Denn dies würde zwangsläufig vermehrt zu schweren Krankheitsverläufen bei Jüngeren führen, die dann die Intensivstationen füllen und auch sterben würden. Was Schulen betrifft, geht Drosten nach wie vor davon aus, dass Kinder grundsätzlich genauso infektiös wie Jugendliche oder Erwachsene sind. Anderslautende Studien seien unter anderem aufgrund von verfälschten Beobachtungen während des ersten Lockdowns oder in den Ferien zustande gekommen. Im Sommer sei das Virus außerdem kaum verbreitet gewesen. Und schließlich würden Infektionen von Kindern seltener erkannt, da sie kaum Symptome zeigten, erklärte der Virologe. mehr Informationen

Covid-Arzt an Covid erkrankt. Eigentlich kümmert sich Cihan Çelik als Pneumologe um schwere Fälle auf der Covid-Station des Klinikums Darmstadt. Plötzlich wurde er selbst zum Patienten: Bei meinem Krankheitsverlauf war vieles sehr untypisch. Ich bin 34 Jahre alt, bei jüngeren Menschen ohne Vorerkrankungen verläuft diese Krankheit mit großer Wahrscheinlichkeit eher milde. Aber ich habe es immer wieder gesagt: Es gibt dafür keine Garantie, der Einzelne passt nicht immer in die Statistik. Das musste ich jetzt auch erfahren. Mein Allgemeinzustand hat sich innerhalb von drei Tagen massiv verschlechtert, ich hatte hohes Fieber und Husten mit starkem Auswurf. Dann kam es zu einer Covid-Komplikation in meiner Lunge, die dazu geführt hat, dass sich mein Zustand innerhalb von wenigen Stunden so verschlechtert hat, dass ich am Montag auf die Intensivstation musste – also drei Tage nach Symptombeginn. Effektiv stand nur noch ein Lungenflügel zur Belüftung bereit. Der andere Lungenflügel war durch einen großen bakteriellen Infekt mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt. Das war nicht das typische Bild einer Covid-Lungenerkrankung, aber Covid hat dazu geführt, dass sich eine bakterielle Superinfektion auf die Lunge draufgesetzt hat. Es reicht mir jetzt weniger denn je aus, mich auf Statistiken über milde Verläufe zu verlassen. Die aktuellen Infektionszahlen werden erst in zehn Tagen zu behandlungspflichtigen Fällen. weiterlesen

Ich mag nicht mehr streiten und kommentieren und diskutieren. Ich kann auch keine Zahlen schwingen und ich bin alles andere als Politik affin. Aber ich bin eine Pflegefachfrau. Und darum nehme ich die Corona-Posts in den Sozialen Medien persönlich. Ich stehe am Ende Eurer Kette. Denn egal ob Querdenker, Impfgegner oder Maskengegner: Wenn Euch Covid trifft, schwer trifft – und das kann es – dann landet Ihr im Spital. Und ich sehe, wie sich die Lage in einem Spital täglich ändert. Und das nie zum Besseren. weiterlesen

3.11.20

Nach den Kantonen Genf, Neuenburg, Jura und Freiburg zieht auch der Kanton Waadt die Schraube in Sachen Coronaschutzmassnahmen massiv an. Restaurants, Bars, Kinos und Museen werden geschlossen. Schulen und Krippen bleiben offen. Die Regelung gilt ab Mittwoch 17 Uhr. Vor zwei Wochen machte das Wallis den Anfang mit Einschränkungen der Restaurant-Öffnungszeiten und der Schliessung von Kulturstätten. Im Wallis hat am Dienstag die Verlegung von Patienten des Spital Wallis begonnen, die nicht an Covid-19 erkrankt sind. Das Spital Wallis werde mit einem starken Anstieg der Anzahl der Covid-19-Patienten konfrontiert. Die nicht-Covid-19-Patienten, die im Rahmen der Rehabilitation im Spital Wallis hospitalisiert waren, werden in die Berner, Genfer und Luzerner Klinik in Montana sowie in die Leukerbad Clinic und die Clinique romande de réadaptation der Suva verlegt.

Schweizweit gilt eine Obergrenze von 50 Gläubigen pro Gottesdienst. Ein paar Kantone haben strengere Regeln erlassen: In Obwalden, Schwyz und Solothurn dürfen nur noch Gottesdienste mit maximal 30 Teilnehmern vor Ort stattfinden. In Bern gilt eine Obergrenze von 15 Gläubigen, im Wallis von zehn. Im Kanton Neuenburg bleiben Gottesdienste mit maximal fünf Personen erlaubt. Der Kanton Genf  verhängte ein Gottesdienstverbot bis einschließlich 29. November, dem ersten Advent. Auch der Kanton Jura hat einen Shutdown beschlossen. Allerdings dürfen hier Gottesdienste nach wie vor stattfinden.

Die St. Galler Spitäler bereiten sich auf steigende Zahlen von Covid-Patientinnen und Patienten vor. So werden nicht-dringliche Eingriffe verschoben.

Aufgrund des Pandemieverlaufs herrscht in allen Berner Spitälern und Kliniken ab sofort die Alarmstufe Gelb. «Hinzu kommt, dass Rehabilitationskliniken künftig auch Patienten aufnehmen müssen». Anstatt im Spital sollen sich Patienten nach einer geglückten Standardoperation von nun an auch in Rehakliniken erholen und überwacht werden. So werden die Spitalbetten schneller wieder frei. «Wenn die Fallzahlen weiterhin so hoch bleiben, sind die Berner Spitäler und Kliniken in ungefähr drei bis vier Wochen voll.» Doch von einer Überschreitung dieser Schwelle gehe er nicht aus: «Heute haben wir zum ersten Mal wieder unter 600 Hospitalisierungen. Das gibt mir Mut und lässt mich Hoffnung schöpfen» sagt Gundekar Giebel, Leiter der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI).

Der Kanton Freiburg hat am Dienstag Nachmittag 3.11.20  einen Lockdown ab Mittwoch bis zum 30. November beschlossen. Betroffen sind Restaurants, Bars, Theater, Kinos, Museen und Freizeitzentren, sowie Fitnessstudios und Schwimmbäder. Läden bleiben offen. Der Kanton Freiburg ist nach dem Jura, Genf und Neuenburg der vierte Kanton, der öffentliche Einrichtungen wegen der Coronapandemie schliesst. Genf und Freiburg wollen im Kampf gegen das Coronavirus Hilfe von der Armee.

Nicolas Blondel, leitender Arzt am Kantonsspital Freiburg (Schweiz), wandte sich am Montagabend 2.11.20 via Twitter an die Öffentlichkeit – mit einer Warnung: Das Spital werde wohl zwischen Dienstag und Donnerstag keine freie Betten mehr zur Verfügung haben. Derzeit liefere der Rettungsdienst einen Covid-Patienten alle 15 Minuten in den Notfall. Wenn das so weitergehe, werde das Spital bald voll sein. Die Lage sei «extrem ernst», es sei der allerletzte Moment, um zu handeln, so Blondel. Die Patienten seien nicht nur Menschen hohen Alters, sagt der Arzt in dem Video. Es werden auch Menschen unter 40 Jahren behandelt. Schon jetzt könne man viele Patienten nicht mehr so pflegen, wie man sich das wünschen würde. «Covid ist keine Grippe», stellt der Mediziner klar. «Wir steuern auf eine Gesundheitskatastrophe zu.» Auch zuhause sollte man die Maske tragen, wenn jemand im Haushalt krank ist. Wichtig sei vor allem, dass man den Mundschutz trage, sobald man selber erste Anzeichen einer Erkrankung verspüre. Laut Blondel schnellen derzeit die Fälle in Freiburg in die Höhe. «Jeder zweite Test ist positiv.» Laut dem Spitalarzt ist dies die höchste Positivitätsrate in ganz Westeuropa. mehr Informationen

2.11.20

Der Kanton Neuenburg schliesst ab Mittwoch Bars und Restaurants sowie Museen. Religiöse Zeremonien sind ebenfalls verboten. Beerdigungen bleiben erlaubt. Die Massnahme gilt vorerst bis am 22. November.

Der stark betroffene Kanton Wallis war der erste, der sehr strikte Massnahmen verhängt hat – eine Woche vor dem Bundesrat. Unter anderem wurden per 22. Oktober Freizeiteinrichtungen geschlossen und es gilt eine Sperrstunde von 22 Uhr in der Gastronomie. Nach zehn Tagen zeichnet sich nun ab, dass die Massnahmen wirken: Die Zahl der neu gemeldeten Fälle scheint mindestens zu stagnieren. «Wir haben am Wochenende festgestellt, dass wir weniger Fälle haben», sagt die Walliser Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten. Letzte Woche habe man jeden Tag um die 800 neue Fälle gezählt, nun seien es drei Tage in Folge rund 630 gewesen.

Wovor Fachleute bereits früh in der Pandemie warnten, wird nun deutlich: Die Nachfrage nach therapeutischer Hilfe durch psychologisches oder psychiatrisches Fachpersonal steigt wegen Corona deutlich. Die Abteilungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie in den Kliniken verzeichnen mancherorts eine Überbelegung der Betten.

Die Slowakei hat zwei Drittel ihrer 5.5 Millionen Einwohner in nur zwei Tagen auf das Coronavirus getestet. Regierungschef Igor Matovic wertete es heute als Erfolg, dass mehr Menschen als von ihm erwartet zu den Schnelltests gekommen seien. Mehr als 38’000 positiv Getestete, die nun in Quarantäne gehen müssten, hätten sonst unentdeckt die Infektion weiterverbreiten können, erklärte er. Formell war die Teilnahme freiwillig. Wer aber keinen negativen Test vorweisen kann, ist seit heute von einer strikten Ausgangssperre betroffen und darf auch nicht zur Arbeit gehen.

Strenge Kontaktbeschränkungen, geschlossene Restaurants und Freizeiteinrichtungen: Seit Montag gilt in ganz Deutschland ein – vorerst auf vier Wochen beschränkter – Teil-Lockdown. Gleichzeitig rechnen Krankenhäuser in Deutschland schon bald mit einem neuen Höchststand an Intensivpatienten in der Corona-Pandemie. Bundesweit ist Gastronomen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen die Öffnung ihrer Etablissements nun weitestgehend untersagt. Auch für persönliche Treffen gelten strengere Regeln: In den meisten Bundesländern dürfen nur noch zwei Haushalte zusammenkommen. Anders als im Frühjahr bleiben dieses Mal Kitas und Schulen sowie Geschäfte generell geöffnet. Schliessen müssen dagegen Restaurants, Cafés, Bars und Kneipen, nur zum Mitnehmen dürfen sie noch Speisen und Getränke verkaufen. Auch für Kinos und Theater, Opern und Museen, Fitnessstudios, Schwimmbäder, Saunen und viele andere Einrichtungen gilt nun eine Zwangspause. Generell sollen die Menschen auf nicht unbedingt notwendige Reisen und Besuche verzichten. Sie sollen zunächst bis Ende November dauern. Selbst wenn das öffentliche Leben in einigen Wochen wieder hochfahre, könnten danach erneut strenge Beschränkungen drohen.

In einem Vortrag erläuterte Drosten das Vorgehen namens TRIAGE, bei dem Patienten im Extremfall sortiert werden. Man habe zum Beispiel einen alten Covid-19-Patienten, der seit einer Woche auf der Intensivstation beatmet werde, mit einer Überlebenschance zwischen 30 und 60 Prozent. Und dann komme ein 35-jähriger Vater dreier Kinder mit einem schweren Covid-19-Verlauf. Der jüngere Patient müsse dringend an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden, sonst sei er übermorgen tot – das wisse man als Intensivmediziner, so Drosten. „Was machen Sie? Sie müssen einen der älteren Patienten abmachen. Das ist, was Triage bedeutet“, sagte er. „Und aus diesem Grund hat die Bundesregierung beschlossen, in diese Maßnahmen einzutreten, die wir jetzt haben.“

1.11.20

Epidemiologe Andres Cerny und seine Kollegin Beatrice Barda, Mikrobiologin, empfehlen: «Mit der aktuellen raschen Zunahme der Fälle ist Vorsicht angebracht. Wir würden empfehlen sich auf Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten zu beschränken.» Auch sei zu empfehlen, sich nur noch ein- bis zweimal pro Woche mit besagten Haushalten zu treffen. «Beim Spaziergang oder an einem sonnigen Tisch zum Kaffee draussen ist das Übertragungsrisiko geringer als im geschlossenen Raum», erklärt sie. Cerny hängt an: «Besonders geschlossene, nicht gelüftete Räume mit vielen Personen würden wir meiden.» «Personen die infiziert sind, können das Coronavirus schon 48 Stunden vor Ausbruch der Symptome übertragen», erklärt Cerny. Weiter sei zu beachten, dass nicht jede infizierte Person auch Symptome aufweist. Die beiden Ärzte plädieren aus diesen Gründen dafür, die Vorgaben des Bundes nicht vollends auszuschöpfen. Weiter sollte man «den regelmässigen Kontakt bis auf Weiteres auf Mitglieder maximal eines anderen Haushalts zu beschränken

Im Kanton Genf sind ab morgen 19 Uhr private Veranstaltungen, darunter fallen auch Hochzeiten und Begräbnisse, auf fünf Personen beschränkt. Coiffure, Tattoo-Shops, Kosmetiksalons, Fitness-Studios, Theater, Bibliotheken, Museen, Kinos, Fitness-Studios schliessen. Die Lebensmittelläden bleiben offen. Restaurants, Bars und andere Verpflegungsorte müssen schliessen. «Wir haben so viele hospitalisierte Personen wie noch nie. 56 Personen sind auf der Intensivstation», sagt die Kantonsärztin. Wir haben zwischen 1000 und 1300 Infektionen pro Tag. Sportveranstaltungen bleiben für Kinder unter 12 Jahren möglich, solange nicht mehr als 15 Personen zusammenfinden. Für die über 12 Jahren dürfen es maximal fünf Personen ohne Körperkontakt und mit Maske sein. Profisport bleibt möglich, aber auch nur in Gruppen von fünf Personen. Profimatches in den Ligen sind erlaubt. Die Volksschule kann wie gewohnt durchgeführt werden. Hochschulen aber müssen, analog des Entscheides des Bundes, schliessen. Autogaragen und Veloläden gelten als essentielle Dienstleister. Sie dürfen offen bleiben. Prostitution, Erotik-Dienstleistungen, erotische Massagen sind verboten. Baustellen bleiben offen. «Die Situation ist gravierend. In zwei Tagen sind die Krankenhäuser am Limit. Seit einigen Tagen kommt die Triage zum Einsatz. Wir müssen die Massnahmen verschärfen». Emery-Torracinta fordert die Bevölkerung auf: «Bleiben Sie zuhause. Es ist absolut dringend und notwendig, die Kontakte nun herunterzufahren.» Das sind die strengstmöglichen Massnahmen. Die strengen Massnahmen gelten ab morgen bis Ende November.

In Italien stehen zum Wochenstart neue Verschärfungen der Corona-Schutzmassnahmen mit möglichen Teil-Lockdowns an. Vorgesehen seien Massgaben für regionale Lockdowns in Virus-Hotspots wie in der Lombardei. Auch Metropolen mit hohen Corona-Zahlen wie Neapel oder Genua könnten zu roten Zonen mit Sperren werden. Diskutiert werde, die Reisen zwischen Regionen einzuschränken und den Schulunterricht verstärkt ins Internet zu verlegen. Es sind zu viele Menschen unterwegs», erklärt er weiter. Man müsse die Italiener davon überzeugen, so viel wie möglich zu Hause zu bleiben. Noch stünden die Intensivstationen nicht vor dem Kollaps, aber der Druck steige. Die Mitte-Links-Regierung hatte im Laufe des Oktobers fast im Wochenrhythmus neue Regeln und Notdekrete erlassen. Bisher wurde trotzdem kein Abschwellen der zweiten Infektionswelle registriert.

Belgien verzeichnete am Samstag über 20’000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Gemessen an der Einwohnerzahl zählt das Land nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur derzeit die meisten Corona-Infektionen in der Europäischen Union. Neu wird den Einwohnern nur noch jeweils ein sogenannter «Knuffelcontact» erlaubt. Auf Deutsch bedeutet «knuffelen» schmusen oder kuscheln. Jeder Belgier darf ausserhalb des eigenen Hauses nur noch einen einzigen Besucher pro Woche zum Umarmen und Kuscheln empfangen. Bislang waren es – mit Maske – vier. Eine Ausnahme gibt es für Singles, diese dürfen noch einen zweiten Gast empfangen – jedoch nicht zur selben Zeit. Und sie müssen jederzeit genügend Abstand von dem zweiten Gast halten. Die neuen Regeln sollen zunächst für eineinhalb Monate gelten. Ab Montag müssen die meisten Geschäfte wieder dichtmachen. Kneipen, Restaurants und Cafés sind bereits geschlossen. Wie in den Niederlanden sind auch in Belgien bereits jetzt viele Kliniken mit dem Ansturm der Neuerkrankten überfordert. Patienten wurden über die deutsche Grenze nach Aachen verlegt. Im schwer vom Coronavirus getroffenen Belgien müssen die meisten Geschäfte ab Montag 2.11.20 wieder schliessen. Ausnahmen gebe es etwa für Supermärkte. Berufe mit engem Kundenkontakt wie Friseure müssen ihre Arbeit einstellen. Die neuen Regeln sollen zunächst für eineinhalb Monate gelten. Der Verband der belgischen Krankenhäuser hatte jüngst Alarm geschlagen und einen Lockdown gefordert. Dies sei die einzige Möglichkeit, einen kompletten Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern. Ähnlich äusserten sich führende Virologen.

Die Zahl der Corona-Toten im Iran hat mit 434 Fällen innerhalb eines einzigen Tages einen Höchstwert erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag gab es im gleichen Zeitraum mehr als 7700 Neuinfektionen. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten in dem 82-Millionen-Einwohner-Land aktuell bei mehr als 35’000 und die Zahl der Infizierten bei mehr als 620’000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Nach Einschätzung von Gesundheitsexperten dürften die Fallzahlen in Wirklichkeit mehr als doppelt so hoch sein wie amtlich angegeben.

Eineinhalb Monate nach Beginn des zweiten Corona-Lockdowns in Israel sind am Sonntag weitere Lockerungen in Kraft getreten. Die Grundschulen öffneten zu Beginn der israelischen Arbeitswoche wieder für rund eine halbe Million Schüler der ersten bis vierten Klasse. Für die Kinder gilt eine durchgängige Maskenpflicht im Unterricht und in den Pausen. In Gebetshäusern können sich bis zu zehn Menschen versammeln und draussen bis zu zwanzig.

30.10.20

Dieses Virus erzwingt bei einer bestimmten Fallzahl einfach einen Lockdown, sagt der Virologe Christian Drosten. Drosten beschrieb den Vorteil eines befristeten Lockdowns, der zum Beispiel auch Ausnahmen wie geöffnete Schulen machen könne: „Alle wissen von vorneherein, der ist zeitlich befristet.“ Etwa drei Wochenetwas mehr als eine Quarantänezeit brauche man aus Sicht des Wissenschaftlers dafür.

Forschende haben zwei „sehr zuverlässige Indikatoren“ für Corona entdeckt. „Wenn wir die Ausbreitung der Pandemie eindämmen wollen, sollten Regierungen weltweit den Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn als Kriterium für Selbstisolation, Corona-Tests und Kontaktverfolgung ansehen.“ In der Studie hatten Personen, die ihren Geruchssinn verloren hatten, eine drei Mal höhere Wahrscheinlichkeit auf Corona-Antikörper als Personen, die ihren Geschmackssinn verloren hatten. Batterham empfiehlt deshalb folgendes: „Die wichtigste Botschaft sollte sein: Menschen, die feststellen, dass sie alltägliche Haushaltsgerüche wie Knoblauch, Zwiebeln, Kaffee oder Parfüm nicht mehr riechen können, sollten sich selbst isolieren und einen Corona-Test machen lassen.“

Der Kanton St. Gallen führt Maskenpflicht für Sekschüler ein.

Im Kanton Jura werden ab Montag alle Bars und Restaurants sowie weitere öffentliche Einrichtungen von Museen bis Sportzentren geschlossen. Zudem werden Ansammlungen von über fünf Menschen untersagt. Als Ausnahme gelten unter anderem gesetzgebende Versammlungen sowie Gottesdienste. Die kantonalen Spitäler seien am Anschlag und hätten erste Patienten aus dem Intensivpflegebereich nach Basel verlegen müssen. In den letzten zwei Wochen seien zudem bereits 19 Covid-19-Todesfälle zu verzeichnen gewesen – fast dreimal so viele wie bei der ersten Welle im Frühling.

In Obwalden sind ab Montag nur noch Veranstaltungen mit höchstens 30 Personen zugelassen. Nicht unter die Grenze fallen in Obwalden Personen, die bei der Durchführung der Veranstaltung mitarbeiten. Auch für Gemeindeversammlungen oder Kundgebungen gilt die Begrenzung der Teilnehmerzahl nicht.

Die Lage in den Zürcher Spitälern ist derzeit «angespannt und ernst», wie der Kanton am Freitag bekannt gab. Wie die Zürcher Gesundheitsdirektion mitteilte, befanden sich am Donnerstagnachmittag 221 Menschen in Spitalpflege. Das sind 20 Personen mehr als am Vortag. Die Anzahl beatmeter Patienten stieg um vier Personen auf 21. In zwei Wochen dürften es aber 800 Patientinnen und Patienten sein. Die Hospitalisationen würden dem Infektionsgeschehen erfahrungsgemäss zwei Wochen hinterherhinken. Man könne nicht kurzfristig Fachpersonal herzaubern. Rolf Zehnder, Spitaldirektor Kantonsspital Winterthur sagt: Man wisse zwar, was man brauche um Covid-Patienten zu behandeln, aber die Frage ist, woher man diese Ressourcen nimmt. Ab Stufe 4 müssen nicht dringliche Eingriffe reduziert werden. Es seien auch deutlich jüngere Patienten im Spital als nur Patienten der Risikogruppe. «Covid ist nicht Sache der Spitäler allein, sondern vom ganzen System». André Zemp, Spitaldirektor Stadtspital Waid und Triemli: «Es ist sehr aufwendig, Covid Patienten zu behandeln. Ach für das Personal in den Schutzanzügen ist es anstrengend.» In den Herbstmonaten sowie an Weihnachten ist es laut Zemp immer sehr voll in den Spitälern. Gregor Zünd, Vorsitzender der Spitaldirektion des Universitätsspital Zürich: «Die Mortalität ist tiefer in der zweiten Welle.» Aber: Stossen die Kapazitäten an ihre Grenzen, könnte das einen Einfluss auf die Mortalitätsrate haben. Die Spitäler suchen nach Lösungen bei Überbelastung. Reha-Zentren können in Phase 1 und 2 zu Corona-Stationen gemacht werden. In Phase 3 kann auch das Ausland involviert werden, sagte Gruber. Auch Notspitäler sind möglich. Es sei auch denkbar, dass Fachkräfte aus dem Ausland hinzugezogen werden.

Im Moment ist die Belegung der Spitalbetten auf mittlerem Niveau schnell steigend. Gemäss BAG haben rund 17 % der Hospitalisierten keine relevanten Vorerkrankungen, 83 % mindestens eine. Die drei am häufigsten genannten Vorerkrankungen bei hospitalisierten Personen waren Bluthochdruck (51%), Herz-Kreislauferkrankungen (34%) und Diabetes (23%).

Die Niederlanden haben mit einem Teil-Lockdown auf die erneut steigenden Zahlen mit dem Coronavirus reagiert. Kneipen, Cafés und Restaurants werden geschlossen, und der Verkauf von Alkohol wird ab 20 Uhr verboten.

Am Mittwochabend gab auch Frankreich einen erneuten Lockdown bekannt. Im Gegensatz zum Frühling bleiben dieses Mal die Schulen aber geöffnet. Bars, Restaurants und «nicht unentbehrliche Geschäfte» müssen jedoch schliessen. Bürger dürfen sich demnach nicht mehr ohne Weiteres frei bewegen. Menschen können auf die Strasse gehen, wenn sie arbeiten, wichtige Einkäufe erledigen, einen Arzt aufsuchen oder frische Luft schnappen wollen – müssen dafür dann aber eine Bescheinigung ausfüllen. Auch Reisen in andere Regionen des Landes sind nicht ohne Weiteres möglich.

Die WHO sieht den Sinn und Zweck von Lockdowns in Pandemie-Zeiten ein. Allerdings warnt sie vor schlimmen Nebeneffekten. «Wir betrachten nationale Lockdowns als das Mittel der letzten Wahl. Weil sie die nach wie vor bestehende Möglichkeit umgehen, jeden an grundlegenden und effektiven Massnahmen zu beteiligen.» Der WHO-Experte betonte zugleich, dass Europa wieder zum Zentrum der Pandemie geworden sei.

Laut der neusten Studie sind die Schnelltests bei infizierten Personen mit Symptomen in den ersten vier Tagen sehr zuverlässig. Dies bei 87 Prozent der Getesteten. Diese Ergebnisse liegen laut dem BAG «deutlich über den Empfehlungen der WHO für Schnelltests.» Heisst aber auch: Für nicht symptomatische Personen, bei denen kein erhöhter Infektionsverdacht besteht, sind die Tests nicht empfohlen. Und könnten damit falsch-negativ ausfallen.

Von Spanien aus nach ganz Europa: Schweizer Forschende haben mit 20A.EU1 eine Variante von Sars-CoV-2 ausgemacht, die – wohl von Reisenden – in den letzten Monaten in ganz Europa sowie Hongkong und Neuseeland verbreitet wurde. In der Schweiz gehören zwischen 30 und 40 Prozent der untersuchten Virusgenom-Sequenzen zur neuen Variante. Die Forschenden vermuten, dass die Lockerung von Reisebeschränkungen und Social-Distancing-Massnahmen im Sommer die Ausbreitung erleichterte. Spaniens relativ hohe Fallzahlen und Beliebtheit als Urlaubsziel haben eine Vielzahl an Übertragungen auf neue Länder ermöglicht, von denen sich manche durch riskantes Verhalten von Infizierten nach der Rückkehr zu grösseren Ausbrüchen entwickelt haben könnten. In einigen Ländern mit einem signifikanten Anstieg der Covid-19-Fälle dominierten andere Varianten.

Die drei Haupttreiber der Pandemie sind: private Haushalte, Superspreader und Reisen. Auch wenn sehr viele Ansteckungen auf private Haushalte und ähnliche Wohnsituationen entfallen, seien es doch die Virusübertragungen außerhalb davon, die verschiedene Haushalte miteinander verbindet, schreiben die US-Experten. Diese seien „essenziell für die Aufrechterhaltung der Epidemie“. Beispiele dafür waren in der Vergangenheit etwa Chorproben, Gottesdienste, Hochzeiten oder Fleisch-verarbeitende Betriebe. Dabei könne eine kleine Anzahl Menschen für sehr viele Infektionen verantwortlich sein. Der dritte Treiber, der die Pandemie aufrechterhält, ist demnach die interregionale bis internationale Verbreitung durch Reisende. Schon wenige Fernverbindungen könnten dafür sorgen, dass das Virus sich weltweit ausbreiten könne. „Das relative Übertragungsrisiko in verschiedenen Gemeinschaftsumgebungen wie Restaurants und Einzelhandelsgeschäften ist noch immer unklar, ebenso wie die Auswirkungen von Maßnahmen zur Eindämmung der Übertragung in diesen Kontexten“ mehr Informationen

29.10.20

Der Kanton Baselland vermeldete am Donnerstag, dass 1028 Schüler und 139 Lehrer unter Quarantäne gestellt worden seien. Derweil befänden sich kantonal 29 Infizierte im Spital, davon müssten vier beatmet werden. Die Zahl der aktiven Fälle betrug am Donnerstag gemäss der Corona-Statistik auf der Website des Kantons Baselland 949.

Die Menschheit befindet sich in einer verwirrenden Lage. Neue und widersprüchliche Informationen tauchen auf. In der Anfangszeit basierten viele Ratschläge zur öffentlichen Gesundheit auf dem, was über frühere andere Krankheitsausbrüche bekannt war. Aber das Coronavirus Sars-CoV-2 verhält sich unerwartet anders. Es ist immer schwierig alte Informationen durch neues Wissen zu ersetzen. Jetzt wissen wir, dass Ausbrüche in städtischen Gebieten, auf dem Land, in Vorstädten und in jeder Kultur auf der ganzen Welt vorkommen können. Covid-19 kann jeden treffen und töten. Kontaminierte Oberflächen sind nicht die Hauptgefahr. Es liegt in der Luft, insbesondere in schlecht belüfteten Innenräumen. Viele Menschen sind ansteckend, ohne krank zu sein. Die größte Herausforderung für die Eindämmung von Sars-CoV-2 besteht jedoch darin, dass viele scheinbar gesunde Menschen die Krankheit ohne Symptome oder vor dem Einsetzen der Symptome einfach durch Sprechen und Atmen verbreiten. Jetzt wissen wir, dass das Verhalten der Menschen, unabhängig von der Jahreszeit, der stärkste Indikator dafür ist, ob sich die Krankheit ausbreiten wird. Masken reduzieren stark die Menge des Virus, die Menschen beim Sprechen in die Luft ausstoßen. Zwar nicht, aber ausreichend, um die Übertragung der Krankheit zu reduzieren. Fehlinformationen haben geholfen, die Krankheit zu verbreiten.  mehr Informationen

Präsident Emmanuel Macron verkündet am Mittwochabend einen erneuten Lockdown ab Freitag. Vieles ist wieder so im ersten Lockdown im Frühling. Restaurants und Bars und nicht-essentielle Geschäfte werden ab Freitag geschlossen. Treffen in der Öffentlichkeit werden verboten. Wo immer möglich soll im Home-Office gearbeitet werden. Schulen und Bildungseinrichtungen bleiben allerdings offen. Der neue Lockdown gilt bis mindestens am 1. Dezember.

Im Kanton Aargau sollen bei akutem Personalmangel auch Angestellte zur Arbeit erscheinen, wenn sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Laut Hummel können so auch Pflegekräfte mit einem positiven Testergebnis bei «akutem Personalmangel» weiterarbeiten. «Wenn diese Kontaktpersonen nun alle weiterhin in Quarantäne gehen, können die medizinischen und pflegerischen Leistungen in vielen Gesundheitsinstitutionen wie Spitälern und Alters- und Pflegeheimen nicht mehr aufrechterhalten werden.» Auch andere Kantone hätten dies so geregelt, um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. «Medizinalfachpersonen sind hervorragend ausgebildet und können sich und ihr Umfeld gut schützen.»

28.10.20

Der Bundesrat hat an der heutigen Sitzung weitgehende schweizweite Massnahmen beschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen. Die meisten Massnahmen gelten ab Donnerstag, 29. Oktober, und sind nicht befristet. Der Kanton kann schärfere Anordnungen verfügen.

  • Discos und Tanzlokale werden geschlossen, Bars und Restaurants haben um 23 Uhr zu schliessen. In Restaurants und Bars dürfen höchsten vier Personen an einem Tisch sitzen, ausgenommen Familien mit Kindern.
  • Alle Veranstaltungen mit mehr als 50 zuschauenden Personen sowie sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten mit mehr als 15 Personen sind untersagt. Ausgenommen sind Parlaments- und Gemeindeversammlungen. Weiterhin möglich sind auch politische Demonstrationen sowie Unterschriftensammlungen für Referenden und Initiativen.
  • Private Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis werden auf 10 Personen eingeschränkt.
  • Zudem wird die Maskenpflicht ausgeweitet: Neu muss auch in den Aussenbereichen von Einrichtungen und Betrieben eine Maske getragen werden, wie zum Beispiel Läden, Veranstaltungsorte, Restaurants und Bars oder Wochen- und Weihnachtsmärkte. Eine Maskenpflicht gilt auch in belebten Fussgängerbereichen und überall dort, wo der erforderliche Abstand im öffentlichen Raum nicht eingehalten werden kann. Auch in Schulen ab der Sekundarstufe II gilt neu eine Maskenpflicht. Ebenso gilt eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz, es sei denn der Abstand zwischen den Arbeitsplätzen kann eingehalten werden, zum Beispiel in Einzelbüros.
  • Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Kinder bis zu 12 Jahren, Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können und Gäste in Restaurants und Bars, wenn sie am Tisch sitzen.
  • Ab Montag, 2. November, müssen Hochschulen zudem auf Präsenzunterricht verzichten.
  • Um eine Covid-19 Infektion festzustellen, können zusätzlich zu den bereits angewendeten Tests (PCR-Tests) ab dem 2. November 2020 auch Antigen-Schnelltests eingesetzt werden (bei Personen mit Symptomen). Dies ermögliche eine breitere und schnellere Testung der Bevölkerung.
  • Der Bundesrat hat zudem den Schwellenwert für die Aufnahme von Staaten und Gebieten auf die Quarantäneliste sowie die Ausnahme von der Quarantänepflicht für Geschäftsreisende angepasst. Die Änderung tritt am 29.10.2020 in Kraft. Mit der Verordnungsanpassung kommen nur noch Staaten und Gebiete auf die Quarantäneliste, deren Inzidenz um mehr als 60 höher ist als die Inzidenz der Schweiz.

Die Infektionsraten in Israel sind als Konsequenz des Lockdowns diese Woche weiter gesunken. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen beträgt momentan unter 1,000 Fälle (die Spitze war über 11’000) und die Rate der positiven Tests liegt bei weniger als 3 Prozent. Es besteht die Sorge, dass eine unkoordinierte Öffnung unter dem Druck von Teilen der Wirtschaft und Interessengruppen, erneut zu einem Kontrollverlust über die Pandemie führen könnte. Das Dilemma hinsichtlich des Tempos der Öffnung der Schulen hat stürmische Debatten unter Mitgliedern des offiziellen Expertenteams ausgelöst. Sie sind sich nicht über die notwendigen Vorsichtsregeln in Schulen und Klassenzimmern einig.

Am Sonntag 25.10.20 gaben das Institut für Biologische Forschung, das Verteidigungsministerium und das Gesundheitsministerium in Israel bekannt, dass das Institut bereit sei klinische Studien mit einem potenziellen Covid-19-Impfstoff zu beginnen. Die dreiphasigen Versuche am Menschen sollen am Sonntag, dem 1. November anfangen und werden voraussichtlich mehrere Monate dauern. Je nach Erfolg der ersten beiden Phasen, soll die dritte im April oder Mai 2021 beginnen. Bei einem erfolgreichen Abschluss wird der Impfstoff für die gesamte Bevölkerung freigegeben.

Am Montagabend 26.10.20 informierte die grösste jüdische Gemeinde der Schweiz, dass bis auf weiteres «alle Gottesdienste sowohl an Wochentagen wie auch am Schabbat» ausgesetzt werden. Auch Veranstaltungen, Kurse und Schiurim im ICZ-Gemeindezentrum werden abgesagt.

Das Spital Jura wird ab Donnerstag 29.10.20 nicht dringende und nicht notwendige chirurgische Eingriffe einstellen. Diese Massnahme sollte es in die Lage versetzen, auf den kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Covid-19-Fälle zu reagieren. Am Dienstagabend wurden 78 Patienten wegen Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert. Auf dem Höhepunkt der Krise in diesem Frühjahr waren es nur 31 gewesen.

Patrick Hässig ist… verstimmt. Der Radio-Moderator hat sich in den vergangenen Jahren zum dipl. Pflegefachmann HF umschulen lassen und arbeitet nun im Spital. Als Direktbetroffener kann er sich nur wundern, was Politiker und Behörden über die Situation an seinem Arbeitsplatz zu wissen glauben. Solange es genug Betten hat, ist die Gefahr gebannt. Für ihn unverständlich ist, dass trotz der aktuellen Lage die Politik nicht mehr tut, um den Personalnotstand zu beheben. Er twittert: Alle schreiben von „genügend Betten“ und „Beatmungsgeräten“. Ein Corona-Patient braucht jedoch nicht nur ein Bett und ein Gerät. Er braucht dann auch ausgebildetes Personal, welches die Betten und Geräte bedienen und ihn pflegen können. Liebe Politik, haben wir genügend Personal? Wir brauchen vier bis sechs Leute, um einen einzigen Patienten zu drehen, zu mobilisieren, zu pflegen. Das frisst enorm Ressourcen, auch wegen der ganzen Schutzkleidung, die nötig ist. Du kannst nicht eben schnell aufs WC oder etwas essen. mehr Informationen

Modellrechnungen (am 27.10. waren es 202 Corona Patienten auf der Insensivstation).

«Das Wichtigste in der Krisenbewältigung ist aber nicht, Fehler zu vermeiden – sondern Fehler so rasch wie möglich zu erkennen und zu korrigieren» Bundesrat Alain Berset

In Belgien haben die Krankenhäuser die Anweisungen erhalten, bis Anfang November sechzig Prozent ihrer Intensivbetten für Covid-19-Patienten zu reservieren. Wie im Frühjahr müssen nicht unbedingt notwendige Operationen aufgeschoben werden. Vielerorts fehlt es an Personal, die Verbände melden Abwesenheiten zwischen 15 und dreißig Prozent. Zum Teil sind sie selbst erkrankt oder müssen psychologisch behandelt werden. Auch die Test-Labore sind stark überlastet. Zum Teil dauert es bis zu einer Woche, bevor Getestete ihr Ergebnis bekommen. Wer Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatte, aber selbst symptomfrei ist, soll sich nicht mehr testen lassen, sondern sich selbst zu Hause isolieren – zur Entlastung der Labore. mehr Informationen

Mehr als 80 Prozent des Welthandels wird mit Schiffen abgewickelt. Den Preis bezahlen die Seeleute. 400’000 von ihnen sind zurzeit auf ihren Schiffen blockiert. Sie können wegen Einreisesperren, Quarantäneregeln und weiteren Reisebeschränkungen ihren Arbeitsplatz nicht mehr verlassen. Manche sind inzwischen seit über 17 Monaten Quasi-Gefangene – ohne jeden Landgang. Die Zahl der Selbstmorde auf den Schiffen steigt. Tatsächlich ist das Problem längstens bekannt. Doch es tut sich nichts. Deshalb schalten sich jetzt das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte ein und rufen alle Regierungen inständig auf, für Seeleute Sonderbewilligungen und Sonderrechte zu schaffen. mehr Informationen

Jesus und Corona

Corona gab es damals nicht – aber Aussätzige. Das heißt Leute die sich aufgrund einer ansteckenden Krankheit isolieren mussten.

Jesus hatte keine Berührungsängste (Markus 1,40-45), aber er hatte zu den Isolierten auch nicht gesagt: „Vergesst diese Anweisungen von Mose aus 3.Mose 13-14. Ihr könnte wieder frei herumlaufen“. Nein sie mussten sich sogar von den Priestern nach den Quarantänenregeln prüfen lassen (Lukas 17,12-14).

Beides stand nebeneinander. Die Isolation aber auch Gottes Eingreifen in einzelne Situationen, um aufzuzeigen, dass nicht eine Krankheit das letzte Wort über einen Menschen hat.

In der Geschichte haben sich immer wieder Christen um Kranke gekümmert. Heute haben wir dazu auch ein Telefon. Warum also nicht mit Menschen über das Telefon beten und sie ermutigen? Nicht indem man ihre Ängste herabspielt, sondern indem man Gott bittet, in dieser herausfordernden Situation seinen Frieden zu schenken. Abgesehen davon, Rückzug ist gar nicht etwas Negatives, auch Jesus war 40 Tage einfach mal unerreichbar (Matthäus 4,2).

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und damit der erste deutsche Bischof mit Corona. Auch Generalvikar Alfred Hoffmann ist betroffen. Wo sich die beiden Geistlichen angesteckt haben, sei unklar. Das Bistum erklärte, dass bei den Veranstaltungen in der katholischen Kirche die Hygienekonzepte auf Grundlage der sächsischen Verfügungen eingehalten wurden. Laut der Sächsische Zeitung soll es weitere Corona-Fälle unter katholischen Seelsorgern im Bistum Görlitz geben. Der Bischof sagt: Ich habe mich eigentlich immer so in der Sicherheit gewähnt, ich sei gar nicht positiv. Man ist immerzu matt und müde, das ist wahrscheinlich das wichtigste Kennzeichen. Man ist so wie gelähmt. Ich hatte diese Symptome, von denen immer gesprochen wird, Geschmacksverlust und Geruchssinnverlust, alle nicht. Bei mir war es wie eine stärkere Grippe. Ein bisschen Schnupfen und Husten, man kann es nicht identifizieren, weil es nicht so schnell weggeht wie eine Grippe. Wenn Sie zu Hause bleiben können und es einigermaßen glimpflich abgeht, hat man plötzlich auch viel Zeit, über manches nachzudenken. Ich hatte mehr Zeit zum Beten, als ich sonst hatte. Und das ist auch eine Chance. Man sieht manches mit einem gewissen Abstand und kann dann auch sagen: Ja, jetzt bist du mal lahm gelegt. Ich weiß nicht, ob eine solche Zeit der Quarantäne nicht auch eine Zeit der Besinnung sein kann. Ich habe es jedenfalls so versucht anzunehmen. Ich möchte auch in dieser Phase, in der wir jetzt sind, insgesamt der Gesellschaft nur raten, das Gottvertrauen nicht zu verlieren. Das glaube ich, das dürfen wir nicht tun.

Die Corona-Infektionszahlen steigen massiv in Deutschland. Die Politik will gegensteuern. Für Christen aller Konfessionen wichtig: Gottesdienste bleiben weiterhin möglich. Angesichts deutlich gestiegener Corona-Infektionszahlen sollen Gastronomiebetriebe vom 2. November an für den restlichen Monat schließen. Zudem sollen touristische Übernachtungsangebote im Inland im November verboten werden. Diese dürften nur noch für notwendige Zwecke wie zwingende Dienstreisen gemacht werden. Kultur- und Freizeiteinrichtungen sollen schließen. Schulen und Kindertagesstätten sowie der Einzelhandel sollen diesmal aber geöffnet bleiben. Die Maßnahmen sollen schon ab kommenden Montag (2. November) gelten und für die Dauer des ganzen Monats Bestand haben. In der Zeit dürfen dann den Verabredungen zufolge nur noch Angehörige des eigenen Hausstandes und eines weiteren privat oder in der Öffentlichkeit zusammenkommen, maximal aber zehn Personen. Die Maßnahmen sehen keine Verschärfung der Auflagen für Gottesdienste vor, die die Religionsgemeinschaften im Frühjahr mit den zuständigen Regierungen und Behörden vereinbart hatten. Merkel sagte, die Hygieneregeln müssten weiter eingehalten werden. Ein Verbot von Gottesdiensten sei den Regierungschefs aber nicht angemessen erschienen. Am Donnerstag wird die Kanzlerin im Bundestag eine Regierungserklärung zu den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie abhalten. Zwar seien Industrie und Handel nicht direkt betroffen, dürften aber trotzdem leiden, weil die allgemeine Unsicherheit steige. Unternehmen sind „eindringlich“ aufgefordert Heimarbeit zu ermöglichen. Der Groß- und Einzelhandel bleibt unter Auflagen geöffnet. Dabei dürfen sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 10 Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten.   mehr Informationen

Valerie Giesen keucht und lässt sich auf eine Bank fallen. Die 29-Jährige ist zu Fuß die Straße entlanggelaufen. Nicht gerannt, fast schon geschlurft. Ihr Herz schlägt schneller, ihre Atemzüge werden plötzlich hörbar. Vor acht Monaten ging sie zwei bis drei Mal die Woche zum Tanzen, mal zum Klettern und ins Schwimmbad. Valerie Giesen verkörpert das, was viele Mediziner mittlerweile als „offiziell genesen, aber nicht gesund“ bezeichnen. Ihre Coronavirus-Infektion hat sie vor mehr als einem halben Jahr überstanden, fit ist sie aber nicht. Eine Untersuchung ihres Herzens zeigte keine besonderen Auffälligkeiten, auch ein Lungenfunktionstest nicht. Die bisherige Diagnose: „Post-COVID Fatigue Syndrom„. Anfänglichen medizinischen Erkenntnissen zufolge fallen darunter eine Fatigue – ein dauerhafter Erschöpfungszustand – sowie ein anhaltendes Infektionsgefühl oder auch Konzentrationsstörungen. Erste kleine Studien – zum Beispiel aus Italien und Irland – haben gezeigt, dass ein Großteil der COVID-19-Patienten mehrere Wochen nach ihrer offiziellen Genesung noch mit Erschöpfung und Atemnot zu kämpfen hat.  Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass Symptome über Monate hinweg anhalten oder sogar wiederkommen können – selbst wenn die Erkrankten keinen schweren COVID-19-Verlauf hatten. Das gilt auch für junge Menschen wie Valerie Giesen, die keiner Risikogruppe angehören.  weiterlesen

27.10.20

China bleibt wachsam: Einreisende müssen sich bei ihrer Ankunft immer noch für zwei Wochen in überwachte Hotel-Quarantäne begeben. Aus Großstädten wie Peking berichten Reporter, dass immer noch die meisten Menschen Gesichtsmasken tragen. Auch wird an Eingängen zu Geschäften, Restaurants oder Wohngebieten noch immer Fieber gemessen. Allgegenwärtig sind auch die Corona-Apps auf dem Handy: Mit ihnen müssen sich Menschen etwa vor dem Besuch eines Einkaufszentrums registrieren. Beim Scannen erhält der Besucher entweder grünes Licht, was bedeutet, dass er sich nicht an den falschen Orten aufgehalten hat und kein Gesundheitsrisiko darstellt. Leuchtet die App rot, muss sich der Betroffene sofort zwei Wochen in Quarantäne begeben. Wie genau die Daten dafür zustande kommen, verraten weder Behörden noch die Hersteller der Apps. Menschenrechtler kritisieren, dass Peking mit den Apps die Kontrolle über die Bevölkerung ausweitet – und womöglich auch nach Ende der Pandemie aufrechterhalten will. Allerdings tragen diese aus europäischer Sicht rigiden Maßnahmen auch dazu bei, dass das öffentliche Leben wieder zum Zustand vor der Pandemie zurückkehrt. Inzwischen sind sogar wieder Clubs geöffnet und Konzerte erlaubt, Abstandsregeln gehören mancherorts bereits der Vergangenheit an. Für Deutschland und Europa scheint Derartiges noch in ferner Zukunft zu liegen. Auch für die chinesische Wirtschaft hat sich das harte Durchgreifen der Behörden gelohnt. In der Volksrepublik sieht man sich mittlerweile sogar in der Rolle des Retters vor dem Virus. China lieferte tonnenweise medizinische Hilfsgüter wie Masken an Länder in aller Welt. Nach offiziellen Angaben wurde bereits hunderttausenden von Hafenarbeitern, medizinischem Personal und weiteren Risikogruppen ein experimenteller Impfstoff verabreicht. Unerwünschte Reaktionen soll es laut den Behörden keine gegeben haben. Elf chinesische Impfstoffe werden derzeit in klinischen Studien getestet, vier davon befinden sich in der dritten und letzten Testphase. Während in Europa die Corona-Zukunft also noch ungewiss ist, blickt man in China schon voller Zuversicht nach vorne. Das Coronavirus scheint in der Volksrepublik bereits ein Teil der Vergangenheit zu sein. mehr Informationen

Mit strengen Maßnahmen hat China die Coronavirus-Pandemie weitgehend unter Kontrolle – dennoch kommt es nun zu einem lokalen Ausbruch. Betroffen ist die Region Xinjiang in Chinas Westen. Mehr als 100 Menschen werden positiv auf das Virus getestet. Sie stehen alle im Zusammenhang mit einer Fabrik. Keine der positiv getesteten Personen habe Husten oder Fieber, und alle befänden sich unter Quarantäne und medizinischer Überwachung im Krankenhaus, hieß es. mehr Informationen

Im Tessin gilt ab Dienstag eine Maskenpflicht im Freien, wenn der Mindestabstand zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann.

Der Kanton Solothurn verschärft die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus weiter: Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum sind ab Dienstag verboten. Untersagt sind auch Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen, wie die Staatskanzlei Solothurn am Montag mitteilte. An privaten Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis, die nicht in öffentlich zugänglichen Einrichtungen und Betrieben stattfinden, dürfen höchstens 15 Personen teilnehmen. In Bars- und Clubbetrieben sowie Diskotheken und Tanzlokalen wird die Zahl der Anwesenden auf 50 Personen beschränkt. An einem Tisch in Restaurants und Barbetrieben dürfen höchstens vier Personen sitzen. Neu gilt ab Dienstag auch eine Maskenpflicht bei gewerbsmässigen Personentransporten.

Im Kanton Bern sind seit Freitag 64 weitere Covid-19-Kranke in ein Spital eingeliefert worden. Die Zahl der Covid-Spitalpatienten stieg damit kantonsweit auf 217. Angesichts der steigenden Zahlen beschloss das Bieler Spitalzentrum, einen Teil der nicht dringenden operativen Eingriffe auf später zu verschieben. In Berner Schulen müssen ab Dienstag alle Erwachsenen Masken tragen. Auf der Sekundarstufe I gilt die Maskenpflicht auch für Schülerinnen und Schüler.

25.10.20

Der wirtschaftliche Schaden mit oder ohne Lockdown ist sehr ähnlich – aber ohne Lockdown sind die Erkrankungen viel schlimmer. Dazu gibt es  spannende Studien aus den USA und auch aus den nordischen Ländern. Denn wenn viele krank sind, haben die Leute Angst und gehen nicht mehr einkaufen. Und wenn sie Einkommen verlieren, können sie auch nicht mehr einkaufen. Aber in der Situation, in der wir uns momentan befinden, reicht das nicht. Denn es handelt sich hier um eine sogenannte Externalität. Also eine Situation, in der eine Handlung von mir einen Effekt hat. Positiv oder negativ. In diesem Fall negativ auf andere Menschen. Das heisst, wenn ich nur für mich Verantwortung übernehme, ist das ungenügend. Wenn ich keine Maske anziehe, dann ist das gefährlich für mich, aber vor allem auch für meine Mitmenschen, weil ich diese eventuell ohne es zu merken anstecke. Sehr wichtig ist, dass Massnahmen, die wir ergreifen, möglichst so ausgestaltet sind, dass einerseits der Nutzen gegen die Pandemie maximal gross ist, andererseits der Schaden für die Wirtschaft maximal klein.  mehr Informationen

Im Kanton Genf benötigt das Universitätsspital (HUG) aufgrund rasch gestiegener Klinikeinweisungen wegen der zweiten Covid-Welle dringend zusätzliches Personal. Generaldirektor Bertrand Levrat in der Mitteilung: «Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Betten und Fachkräfte, die für die Versorgung sowohl von Covid- als auch von Nicht-Covid-Patienten benötigt werden, viel höher sein wird, als wir es in diesem Frühjahr erlebt haben.»

Die zweite Welle der Coronavirus-Pandemie hat im Kanton Wallis die Spitäler laut Regierung an die Belastungsgrenze gebracht. «Wir sind kurz vor der höchsten Alarmstufe», sagte Regierungspräsident Christophe Darbellay in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Im Unterwallis seien von den 120 Plätzen die für schwer erkrankte Corona-Patienten reserviert seien, schon rund 100 besetzt, sagte der 49-jährige CVP-Politiker.

Im Kanton Appenzell Ausserrhoden sind Veranstaltungen mit über 50 Personen verboten. An Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis dürfen höchstens 15 Personen teilnehmen. Proben und Konzerte von Chören sind verboten.

Tschechien ist das Land mit der weltweit höchsten Infektionsrate (1284) und im zweiten Lockdown. Das Land ist im Sommer zu sorglos mit der Pandemie umgegangen. Es gilt quasi ein Bewegungsverbot – ohne Grund darf man nicht mehr aus dem Haus. Zudem bleiben mit Ausnahme von Lebensmittelläden, Apotheken und Drogerien alle Geschäfte geschlossen, die Restaurants sind schon länger zu. Ausserdem gilt ein strenges Versammlungsverbot: Unter freiem Himmel dürfen sich noch maximal zwei Personen treffen, die nicht zum gleichen Haushalt gehören. Wer zur Arbeit ins Büro muss, darf das tun. Auch ist es weiterhin erlaubt, in der Natur und den Parks spazieren zu gehen – und in die Wochenendhäuser auf dem Land zu fahren. Die Regierung hat an tschechische Ärzte im Ausland appelliert, zurückzukehren. Der Engpass besteht vor allem beim Spitalpersonal.

24.10.20

In der Schweiz steigen die Corona-Fallzahlen rapide an – stärker als in den umliegenden Nachbarländern. Das wird auch im Ausland registriert. Eine italienische Zeitung vergleicht die Schweizer Situation mit derjenigen in der Krisenregion Bergamo zu Beginn der ersten Welle. Tatsächlich hat die Schweiz bereits seit März Richtlinien, was passiert, wenn die Betten auf den Intensivstationen knapp werden: Mensch über 85 würden nicht mehr aufgenommen. Die italienische Tageszeitung «La Stampa» schreibt, die Schweiz drohe, «von der Pandemie mitgerissen zu werden». Sie zieht den Vergleich mit Bergamo, wo zum Höhepunkt der ersten Welle in Italien im März und April die Spitäler Kranke abweisen mussten: «Die Entscheidungen, die die Schweizer Ärzte möglicherweise bald treffen werden müssen, sind die gleichen, wie sie die Ärzte im März in Bergamo getroffen haben, die von der ersten Welle der Pandemie überwältigt wurden.» Bei einer Ressourcenknappheit an Betten werden nicht mehr alle aufgenommen – dann nämlich, wenn sie über 85 Jahre alt sind. Auch Patienten über 75 Jahre werden in diesem Stadium der Ressourcenknappheit nicht mehr aufgenommen, wenn sie an Leberzirrhose, chronischem Nierenversagen oder Herzinsuffizienz leiden. Ob es in der Schweiz tatsächlich so weit kommen wird, dass diese Triage zum Zug kommt, ist nicht absehbar. Franco Denti, Präsident des Tessiner Ärztegesellschaft, hofft, dass Schweizer Ärzte keine solchen Entscheidungen treffen müssen.

Die Zentralschweizer Gesundheitsdirektoren befürworten eine deutliche Ausdehnung der Maskenpflicht, etwa in Bildungseinrichtungen oder am Arbeitsplatz, falls der Abstand nicht eingehalten werden kann. Konkret fordert die Gesundheitsdirektoren, dass bei Anlässen maximal 30 Personen zugelassen sind. Bei privaten Veranstaltungen im Familien- oder Freundeskreis fordern sie eine Beschränkung auf 10 Personen.

Im Kanton Bern sind in den vergangenen 24 Stunden 715 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus registriert worden. Das sind leicht weniger als am Freitag, als 802 neue bestätigte Fälle gemeldet worden waren.

Die Schaffhauser Schulen verschärfen ihre Corona-Schutzmassnahmen. Neu müssen auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eine Maske tragen. Für Musik- und Sportunterricht gibt es Einschränkungen. Die Schaffhauser Schulen verschärfen ihre Corona-Schutzmassnahmen. Neu müssen auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eine Maske tragen. Für Musik- und Sportunterricht gibt es Einschränkungen.

In einem Kloster der Salvatorianerinnen in Mönchengladbach sind 22 von 30 Schwestern positiv auf Corona getestet worden. Zwei Schwestern, beide schon weit über 80, sind ins Krankenhaus gekommen. „Es ist nicht schleichend reingekommen, sondern plötzlich. Wir müssen uns alle zur selben Zeit infiziert haben.“  mehr Informationen

Bis Anfang April war die Kunsthistorikerin F. I. eine lebensfrohe, unternehmungslustige, sportlich aktive Frau. Die 43-Jährige jonglierte ihr Leben als Mutter zweier Kinder, Ehefrau und Inhaberin einer Firma für Innendekorationen im Kanton Zürich. Heute geht sie ausser Haus nur am Rollator, kann an manchen Tagen entweder reden oder gehen. «Vor wenigen Tagen habe ich zum ersten Mal seit Monaten beim Betreten der Bäckerei den Duft von frischem Brot wahrgenommen», erzählt sie am Telefon. Man merkt ihrer Stimme die Freude darüber an, berichtet die NZZ. Ein Sars-CoV-2-Test wurde nicht gemacht, da sie kein Fieber hatte und nicht zur Risikogruppe gehörte. «Für mich war eine von meinem Mann gemachte Apfelwähe völlig versalzen, der Rest der Familie fand sie sehr lecker.» «Zuerst war ich total schlapp, dann folgten Atemnot und bleierne Müdigkeit. Ich hatte das Gefühl, ein Elefant sitzt auf meiner Brust. An manchen Tagen schlief ich beim Reden ein», berichtet sie. In den kommenden Wochen folgten drückende Übelkeit und Kopfschmerzen. Ihr Gehirn habe sich völlig vernebelt angefühlt. «Ich wurde komplett aus dem Leben gerissen». Es gibt keine offizielle Beschreibung für ihren Zustand, dafür viele Einzelfallberichte. Bei fast allen Betroffenen ist laut diesen Berichten völlige Erschöpfung selbst bei kleinsten Anstrengungen ein Dauerzustand über Wochen oder gar Monate. Eine Therapie gibt es noch nicht. Kein Arzt wagt derzeit, vorherzusagen, ob und wann Langzeit-Covid-19-Patienten wieder völlig gesund werden. In Nachuntersuchungen von ebenfalls im Spital therapierten Covid-19-Patienten in Bergamo leiden 30 Prozent nach wie vor unter Atembeschwerden und ein weiteres Drittel unter anhaltenden Herzerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen. Ärzte schätzen derzeit, dass insgesamt ein Drittel aller Covid-19-Patienten unter langanhaltenden Beschwerden leidet, allerdings in unterschiedlich schweren Ausprägungen. Bei denjenigen, die auf Intensivstationen behandelt werden mussten, seien es sogar 80 Prozent. Im Kanton Zürich hat Constanze Jacke Anfang September den Verein «Leben mit Corona» gegründet. Sie und ihr Mann hatten sich im März mit Sars-CoV-2 infiziert. Während die Pflegedienstleisterin nur ganz milde Symptome hatte, kämpfte ihr Mann wochenlang auf der Intensivstation um sein Leben. Und jetzt um Normalität. Statt wie geplant in einem Segelboot den Atlantik zu überqueren, übt er nun das Velofahren über einige hundert Meter oder das Treppensteigen ohne Pause.

Gesundheitsminister Alain Berset schlägt den Kantonen eine massive Verschärfung der Massnahmen vor. Das vermeldet der «Blick» mit Verweis auf einen Konsultationsentwurf, den Berset den Kantonen am Freitag (23. 10.) in die Vernehmlassung gegeben habe. Demnach schlägt der Bundesrat eine Maskenpflicht im Freien innerhalb von Siedlungsgebieten sowie in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen und am Arbeitsplatz vor. Für öffentliche Veranstaltungen soll es eine Obergrenze von 50 Personen geben, an privaten Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis dürften maximal 15 Personen teilnehmen. Zudem soll der Zugang zu Läden und Kinos beschränkt werden. Diskotheken und Tanzlokale müssten ganz schliessen. An Universitäten und weiteren höheren Schulen soll wieder Fernunterricht stattfinden, nur die obligatorische Schule und die Sekundarstufe II verblieben im Präsenzunterricht. Im Kulturbereich sollen Chor-Konzerte verboten werden. Was von den vorgeschlagenen Massnahmen schliesslich umgesetzt wird, ist offen. Berset hatte diese Woche bereits angekündigt, dass der Bundesrat weitere Massnahmen verordnen könnte.

«Tun wir das Richtige. Freiwillig und ab sofort.» Mit diesen Worten appellierte Martin Ackermann, Leiter der wissenschaftlichen Task-Force des Bundesrates, am Freitag (23. 10.) an der Pressekonferenz des Bundesamts für Gesundheit (BAG) an die Bevölkerung. Er rief dazu auf, die Hälfte der Kontakte zu vermeiden. Die Eindämmungsstrategie funktioniere nicht mehr richtig. Es blieben nur noch zwei bis drei Wochen Zeit, bis die Kapazität der Intensivbetten erschöpft seien. Aus wissenschaftlicher Sicht gehe man davon aus, dass die aktuell verordneten Massnahmen «bei weitem nicht ausreichen». Die Task-Force empfiehlt deshalb zusätzliche Massnahmen – diese sollen bis März oder April 2021 beibehalten werden.

Der Aufruf der Zürcher Gesundheitsdirektorin in der Sendung «Arena»: «Meine wichtigste Botschaft heute ist ans Publikum zuhause. Die wichtigsten Entscheide treffen nicht Bundesräte, Regierungsräte, nicht wir hier, sondern Sie zu hause: halten Sie Abstand, waschen Sie sich die Hände, meiden Sie Menschenansammlungen. Weil Sie haben es in der Hand.» Das Gesundheitswesen dürfe nicht in die Situation kommen, dass es dort keinen Platz mehr für Corona- und andere Patienten gäbe. Es nütze nichts, wenn Firmen Schutzkonzepte ausarbeiten, und schliesslich im Freizeitbereich ausgelassene Partys gefeiert würden. Der Infektiologe Manuel Battegay sagte in der «Arena» vom Freitagabend: Das Wichtigste sei nun, Kontakte im Privaten und der Arbeit zu limitieren. «Distanz ist das wichtigste bei diesem Virus».

In der süditalienischen Metropole Neapel haben in der Nacht zum Samstag Hunderte Menschen gegen eine Ausgangssperre und einen geplanten Lockdown für die Region Kampanien in der Corona-Pandemie protestiert. Die Demonstranten skandierten Slogans und zogen unter anderem vor den Sitz der Regionalregierung. Sie warfen Feuerwerkskörper und zündeten Rauchbomben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Polizei setzte demnach unter anderem Tränengas gegen die Protestierenden ein. «Wir werden nun alles schliessen», sagte De Luca. Der Shutdown könne einen Monat oder 40 Tage dauern. Die Situation sei schwierig, aber keine Tragödie, sagte er weiter. «Aber die Tragödie ist nur einen Schritt entfernt.» Das regionale Dekret zur Umsetzung der Massnahme soll entweder am Samstag oder am Sonntag angenommen werden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Kreise der Regionalregierung. Luca rief auch Rom dazu auf, einen landesweiten Lockdown zu verhängen.

Jeweils über 80% der befragten Spitalärztinnen und -ärzte der Akutsomatik beurteilen die Maßnahmen während des Lockdowns auf Ebene Bund, Kanton und Spital als angemessen. Die Zustimmungs­werte fielen bei der praxisambulant tätigen Ärzteschaft jedoch etwas weniger hoch aus (70–78%). Direkt danach gefragt, was bei einer nächsten Pandemie besser zu machen sei, wurden insbesondere eine bessere Pandemievorbereitung (z.B. bzgl. Schutzmaterial, Desinfektions­mittel, Medikamente), effektivere Maßnahmen für die Bevölkerung (z.B. früherer und kürzerer Lockdown, frühere Maskenpflicht), ein höherer Schutz des Ge­sundheitspersonals und eine bessere Koordination zwischen Bund und Kantonen sowie zwischen den Spi­tälern genannt. Die Spitalärztinnen und -ärzte setzten pro Tag durchschnitt­lich 2,1 Stunden ein für die entsprechenden Maßnahmen ohne direkten Patientenbezug und zusätzlich 2,9 Stunden für pandemiebezogene Maßnahmen mit direktem Patientenbezug. Besonders zeitintensiv waren die Maßnahmen ohne direkten Patientenbezug für ver­schiedene Fachbereiche wie die Infektiologie mit durch­schnittlich 5,1 und die Intensivmedizin mit 3,2 Stunden pro TagSchweizerische Ärztezeitung 10.20

23.10.20

Die Intensivplätze in Schweizer Spitäler könnten schon in zwei bis drei Wochen ausgehen, warnt die Covid-Taskforce des Bundes. Sie empfiehlt der Politik diverse Massnahmen. «Aus wissenschaftlicher Sicht reichen die aktuellen Massnahmen klar nicht», sagte Martin Ackermann, der Leiter der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes am Freitag vor den Medien. In einem auf ihrer Website veröffentlichten Lagebulletin führen die Forscher detaillierter aus, was aus ihrer Sicht zu tun wäre. Diese Massnahmen sollten sich bis März/April 2021 erstrecken.

1. Das Tragen von Masken durch Jugendliche und Erwachsene in allen Innenräumen und in überfüllten Aussenbereichen (Strassenmärkte usw.)
2. Telearbeit (Home-Office) für alle Mitarbeitenden, für die dies möglich ist
3. Die Schliessung von Unterhaltungs- und Erholungsstätten in engen und schlecht belüfteten Innenräumen, wo die Bedingungen die Übertragung des Coronavirus zwischen Menschen in engem Kontakt erlauben.
4. Beschränkung privater Zusammenkünfte, z. B. auf weniger als 10 Personen
5. Beschränkung öffentlicher Versammlungen, z. B. auf weniger als 50 Personen
6. Beschränkung der Öffnungszeiten von Restaurants und Bars, z. B. auf 21.00 Uhr
7. Einstellung von Aktivitäten mit einem hohen Risiko der Übertragung des Coronavirus, z. B. Sportarten mit direktem Kontakt, Gesang oder mit Blasinstrumenten
8. Umstellung auf ausschliessliche Online-Bildung in allen sekundären und höheren Bildungseinrichtungen, für die eine solche Bildung möglich ist
9. Erhöhung der Zahl der Coronavirus-Testzentren und der Zahl der Contact-Tracer
10. Regelmässige Tests von Arbeitnehmenden in Hochrisiko-Umgebungen

Wegen der stark steigenden Corona-Infektionen sollen in diesem Jahr zu Allerheiligen und Allerseelen keine gemeinsamen Friedhofsfeiern stattfinden. Das hat die Österreichische Bischofskonferenz in einer am Donnerstag veröffentlichten Regelung festgelegt. Die Bischöfe reagieren damit auf ein Ersuchen der Bundesregierung im Blick auf die stark gestiegenen Corona-Infektionen.

Im Fürstentum Liechtenstein werden um einer Überlastung des Gesundheitssystems vorzubeugen, Restaurants, Bars und Clubs sowie Diskotheken und Tanzlokale für das Publikum geschlossen. Dies gilt vorerst für drei Wochen, wie die Regierung mitteilte.

In Schaffhausen gilt ab Dienstag die Maskenpflicht für Lehrperson in den Schulhäusern auch an den Volksschulen inklusive Kindergarten. Auf das Singen in Klassen ist vorläufig zu verzichten.

Zusammenkünfte von mehr als zehn Personen in privaten und öffentlichen Räumen werden in Neuenburg verboten. Im Kanton Jura werden Private und öffentliche Versammlungen von mehr als 15 Personen verboten – eine Ausnahme sind Beerdigungen. Dies gilt vorerst einmal für drei Wochen. Keine neuen Massnahmen gibt es in Zürich. Auch der Kanton Uri wartet vorerst ab. Ab sofort und bis 31. Januar 2021 sind im Kanton Solothurn Grossveranstaltungen mit über 1’000 Personen verboten.

Auch der Kanton Genf verschärft die Massnahmen, u.a. gilt folgendes, nicht mehr als 5 Personen in der Öffentlichkeit, nicht mehr als 5 Personen an privaten Anlässen, Veranstaltungen über 1000 Personen sind verboten, Sperrstunde in Bars und Restaurants

Der Kanton Bern verbietet Veranstaltungen mit mehr als 15 Personen. Gottesdienste sind dementsprechend schon für dieses Wochenende mit mehr als 15 Personen verboten. Neu gilt eine Maskentragpflicht auch unter den Lauben der Berner Innenstadt. Auch Messen oder Ausstellungen werden verboten, was diese Woche für Kritik sorgte.

Im Kanton Fribourg dürfen private Treffen nur bis zu 10 Personen stattfinden. Dieses Verbot gilt nicht für Ereignisse wie politische, kulturelle und zivilgesellschaftliche Veranstaltungen, wie Gottesdienste.

Auch der Luzerner Regierungsrat sieht Handlungsbedarf und hat deshalb dringliche Sofortmassnahmen zur Eindämmung des Virus beschlossen. In geschlossenen Privat- und Transportfahrzeugen gilt eine Maskenpflicht, wenn Personen transportiert werden, die nicht im gleichen Haushalt leben. In Spitälern und Alters- und Pflegeheimen, einschliesslich Kurhäusern, gilt ein Besuchsverbot.

Im Kanton Wallis sind private und öffentliche Versammlungen oder Treffen von mehr als 10 Personen verboten. Das heisst alle Treffen oder Veranstaltungen unter der obengenannten Personenanzahl sind unter Einhaltung der gängigen Hygiene- und Abstandsvorschriften möglich. Für Beerdigungen gelten diese Personeneinschränkungen nicht. Es gelten jedoch Maskenpflicht.
Thomas Steffen, der Kantonsarzt von Basel- Stadt, meint: „Indem wir alles gut machen wollen, produzieren wir möglicherweise zusätzliches Leid. Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht alles in unserer Hand haben und auf dieser Basis mit dem Wohl der Menschen vor Augen die nötigen Massnahmen treffen.“

22.10.20

Keine Vorerkrankungen, erst 25 Jahre alt – und trotzdem leidet die Corona-Infizierte N.S. nach drei Wochen noch immer an den Folgen ihrer Erkrankung. Nun fordert sie eine bessere Aufklärung. «Plötzlich bekam ich keine Luft mehr. Ich glaubte zu ersticken und konnte nicht einmal mehr sprechen»: Eine Ambulanz brachte die 25-jährige N.S.* am 1. Oktober in den Notfall. Das positive Testresultat verschaffte Gewissheit: Corona. Nie hätte sie gedacht, dass die Krankheit für sie gefährlich sein könnte. 20 Tage nach der Diagnose geht es ihr immer noch schlecht. «Ich kann nicht einmal 100 Meter gehen, ohne dass mir die Luft ausgeht», sagt sie. «Es wird immer gesagt, dass junge, gesunde Leute keine schweren Verläufe hätten. Hätte ich gewusst, wie schlimm schon ein milder Verlauf ist, hätte ich keinen Fuss vor die Tür gesetzt. Das ist es nicht wert.» «Corona ist das Schlimmste, was mir je passiert ist. Ich muss noch immer Atemübungen machen und habe Angst, dass ich gravierende Langzeitschäden davontragen werde.»

Bei 19 Gästen und 15 Mitarbeitern des Kurhauses Seeblick in Weggis fiel der Corona-Test positiv aus. Das Kurhaus bleibt vorerst für Besucher geschlossen. Wie es trotz umfassendem Schutzkonzept zu einer Infektion kommen konnte sei unbekannt, teilt das Kurhotel weiter mit.

Deutschland erklärt die ganze Schweiz zum Risikogebiet. Bundesland Baden-Württemberg hat letzte Woche eine 24-Stunden-Regel angekündigt. Seit Samstag dürfen Einreisende aus bestimmten Kantonen für maximal 24 Stunden ohne Quarantäne einreisen. In der Schweiz betrifft dies: Appenzell, Aargau, Basel, Basel-Landschaft, Jura, Schaffhausen, Solothurn, Sankt Gallen, Thurgau und Zürich. Von der 24-Stunden-Regel profitieren auch die Grenzregionen Vorarlberg (Ö), ganz Liechtenstein und in Frankreich die Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin. Das Bundesland Rheinland-Pfalz, welches an Frankreich, Belgien und Luxemburg angrenzt, befreit sämtliche Staatsangehörige von der Quarantänepflicht, falls diese für maximal 24 Stunden einreisen. Und das ganz ohne Test, erklärt ein Sprecher der Landesregierung auf Anfrage. Weist ein Schweizer bei der Einreise einen negativen PCR-Test vor, entfällt die Quarantäne so oder so. Der Test darf jedoch nicht älter als 48 Stunden sein.

Weil Deutschland die Schweiz zum Risikogebiet erklärt hat, fürchten die Hotels um ihre Existenz. Mitten in der Corona-Krise bleibt die grösste ausländische Touristengruppe weg – ausgerechnet, wenn die Herbstferien in Deutschland beginnen. Die Deutschen würden schweizweit rund 10 Prozent aller ausländischen Gäste ausmachen. «Sie sind die grösste und treueste Gruppe, die können wir nicht ersetzen».

Irland ist bereits so weit und ging am Mitternacht in einen sechswöchigen Shutdown. Belgien und einzelne Regionen in Italien verhängen wegen des Coronavirus einen Teil-Lockdown. Wales hingegen versucht die Variante Circuitbreak – also ein zweiwöchiger Mini-Lockdown ab Freitag. Gleich wie bei einem Lockdown wird bei einem Circuitbreak eine Region oder ein ganzes Land auf Minimalbetrieb heruntergefahren. Aber mit dem Unterschied, dass der Lockdown zeitlich beschränkt ist – idealerweise auf zwei Wochen. Irland setzt hingegen auf einen Teil-Lockdown. Heisst: Schulen und Kindergärten bleiben während des sechswöchigen Lockdowns auf. Insgesamt dürfte hier der Effekt davon abhängen, wie viele Einschränkungen im Teil-Lockdown verhängt werden. Ob überhaupt und wenn ja, was für ein Lockdown für die Schweiz infrage kommt, ist noch offen.

Die Infektionszahlen steigen exponentiell und es gibt immer mehr Hospitalisationen, man komme in einigen Regionen in der Schweiz an die Kapazitätsgrenzen. Die Spitäler müssen nicht dringend angezeigte Eingriffe eventuell verschieben, so Engelberger, um Corona-Patienten versorgen zu können.  Es könnten kantonal weitere Beschränkungen der Personenansammlungen in öffentlichen Räumen folgen. Ebenso weitere Beschränkungen der Personenansammlungen in öffentlichen Räumen und weitere Einschränkungen in Restaurationsbetrieben wie etwa bei Tischgrössen. In den nächsten Tagen gebe es weitere Entscheide der Kantone. Man versuche weiter eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden.

In Polen ist erstmals ein katholischer Bischof an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. In den vergangenen zehn Tagen waren zwölf weitere katholische Bischöfe positiv auf das Virus getestet worden.

21.10.20

Laut einer Untersuchung in Israel stecken sich Kinder im Schnitt nicht weniger als Erwachsene mit dem Coronavirus an, können nach einer Infektion jedoch leichter zu sogenannten «Superspreadern» werden, da bei ihnen die Krankheit meist asymptomatisch verläuft und dadurch nicht entdeckt wird. Am Sonntag widersetzten sich zahlreiche orthodoxe Schulen in Israel den offiziellen Coivd-19 Restriktionen und liessen rund 60.000 Haredi-Schüler auf Anordnung des litauischen ultraorthodoxen Gemeindevorstehers, Rabbi Chaim Kanievsky, in die Klassenzimmer zurückkehren. In Bezug auf die Vorfälle äusserte sich ein hochrangiger Beamter des Gesundheitsministeriums: «Es scheint, dass wir viele Monate gezwungen sein werden, von Lockdown zu Lockdown zu leben. Es wird geistig, sozial, gesundheitlich und ökonomisch einen sehr hohen Preis fordern.» Die Zahl der schwerkranken Patienten sank am Donnerstag um ca. 200 Personen auf 730. Coronavirus-Beauftragter Professor Ronni Gamzu, sagte am Donnerstag, er schreibe die Änderung dem umfassenden Verbot von Versammlungen und der Schließung der Schulen zu.

Laut  «Tages-Anzeiger» geht es noch vier Wochen, bis der Schweiz die Betten auf der Intensivstation ausgehen. Die Mitglieder der Taskforce zum Coronavirus präsentierten der Landesregierung ihre Hochrechnung schriftlich.

Der Kanton Wallis Schweiz ergreift im Kampf gegen das Coronavirus drastische Massnahmen. Im Wallis liegt die Inzidenzrate derzeit bei 900 Ansteckungen pro 100’000 Einwohner. Ab Donnerstag sind Anlässe mit mehr als 10 Personen verboten, und zwar im öffentlichen wie im privaten Raum. Ebenfalls schliesst der Kanton vorübergehend Clubs, Bars, und Erotikclubs. Aber auch Freizeiteinrichtungen wie Kinos, Theater, Schwimmbäder und Fitnesscenter müssen schliessen. Für Cafés, Restaurants und Pubs gilt derweil eine Sperrstunde von 22 Uhr. Neu dürfen im Wallis zudem nur noch maximal vier Gäste an einem Tisch sitzen. Weiter verbietet der Kanton Kontaktsportarten wie Fussball, Hockey oder Kampfsportarten – mit Ausnahme des Profisports. Besuche in Alters- und Pflegeheimen sowie Spitälern sind mit Ausnahme von Härtefällen nicht mehr erlaubt.

Wenn die Zahlen nicht sinken, werde der Bundesrat in der Schweiz am nächsten Mittwoch weitere Massnahmen treffen, so Berset. Das würde öffentliche Einrichtungen betreffen, aber auch Veranstaltungen und Ansammlungen. «Noch vor drei Wochen hatten wir in Europa eine der besten Situationen. Drei Wochen später gehört die Lage in der Schweiz zu den schlechtesten. Das muss uns beunruhigen», sagt Berset.« Die Lage verschlechtert sich schnell und die Zahlen verdoppeln sich von Woche zu Woche», erklärt der Gesundheitsminister. Im Kanton Bern sind innert 24 Stunden weitere 512 Corona-Neuansteckungen bekannt geworden. Das ist eine Verdoppelung gegenüber den Vortagen.

Mehrere Klassen im Schulhaus Hochfeld 1 in der Länggasse werden aktuell von Stellvertretungen unterrichtet. Der Grund: Gleich drei Lehrpersonen befinden sich in Quarantäne. Viel Spielraum habe man nicht mehr, sagt Schulleiter Daniel Haudenschild gegenüber dem «Bund»: «Kommen noch ein bis zwei Lehrpersonen hinzu, stossen wir an unsere Grenzen.»

Tschechien ab morgen im Lockdown. Von Donnerstagmorgen 22.10.20 an müssen fast alle Geschäfte schliessen, wie Gesundheitsminister Roman Prymula bekannt gab. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken. Zudem werden Ausgangsbeschränkungen wie im Frühjahr verhängt: Die Regierung hat angeordnet, dass Leute ihre Kontakte mit anderen Menschen auf die «absolut notwendige Zeit» begrenzen müssen. Das gilt nicht für den Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Familienbesuche. Erlaubt sind auch Spaziergänge in Parks und der freien Natur. Tschechien hat knapp 10.7 Millionen Einwohner. Tschechien gehört europaweit zu den Ländern mit den höchsten Infektionsraten je 100’000 Einwohner.

In Russland melden die Behörden 15’700 Neuinfektionen – so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Auch mit den 317 weiteren Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus erreicht Russland einen Höchststand.

Im niedersächsischen Delmenhorst finden derzeit aufgrund drastisch gestiegener Infektionen mit dem Coronavirus keine Gottesdienste in Kirchen statt. Delmenhorst hat laut Angaben vom Mittwoch derzeit einen Inzidenzwert von über 200. Der Inzidenzwert gibt an, wie viele Neuinfektionen es binnen einer Woche pro 100.000 Bewohner gibt.

Corona-Ausbruch nach Hochzeitsfeierlichkeiten: Im Umfeld einer Baptistengemeinde im rheinland-pfälzischen Altenkirchen sind bereits 90 Menschen positiv auf das Virus getestet worden. Nach bisherigem Kenntnisstand hätten in der Gemeinde mindestens 250 Personen an mehrtägigen Hochzeitsfeierlichkeiten teilgenommen, teilte die Kreisverwaltung am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Darunter seien 100 Gäste mit Wohnsitz außerhalb des Kreises gewesen, von denen nicht bekannt sei, wie viele sich ebenfalls infiziert haben. mehr Informationen

In der freikirchlichen konfessionsübergreifenden Bibelschule in Bad Gandersheim sind rund die Hälfte der 252 getesteten Schüler und Schülerinnen infiziert. Das öffentliche Leben ist im Landkreis stark eingeschränkt worden. Von Amts wegen werde in den kommenden Wochen wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Über den Ursprung des Ausbruchs hat der Landkreis noch keine validen Erkenntnisse. Es bestehe lediglich die Vermutung, dass das Virus beim gemeinsamen Singen übertragen wurde, hieß es. In Deutschland ist es bereits auch in anderen Freikirchen zu mehrfachen Corona-Infektionen gekommen, so in einer Baptistengemeinde in Frankfurt am Main und einer freikirchlichen evangelischen Pfingstgemeinde in Bremerhaven und im Juli in einer freikirchlichen Mennonitengemeinde in Euskirchen. mehr Informationen

20.10.20

Ein zweiwöchiger Mini-Lockdown wird vom BAG Schweiz nicht ausgeschlossen. Es scheint aber auch nicht die dezidiert beste Massnahme in den Augen des Bundes zu sein. Alle Szenarien würden aber geprüft, bestätigte Kuster. Zu diesem Zeitpunkt seien einhundert Corona-Patienten auf Intensivstation. Es sei eine beeindruckende Entwicklung. Im Moment spreche man aber «in der Maximaleskalation» von rund 2000 bis 2500 Betten. «Vor vier Wochen hätten wir noch nicht gedacht, dass wir uns in dieser Situation befinden würden», sagt Kuster. Aus diesem Grund verwende das BAG kein Stufenkonzept von Massnahmen in Zusammenhang mit Neuinfektionen, wie es in manchen Ländern der Fall ist. Die zweite Welle würde wahrscheinlich länger gehen, das sei historisch bekannt. Doch der Frühling werde auch wieder kommen, sagt Steffen.

Bei der ersten Welle hatte man kaum eine Ahnung, wie und mit was man einen Kranken behandeln kann. Das hat sich verändert. Heute beatmet man nicht mehr so schnell und verabreicht Medikamente.

Die erste Welle stellte man auch erst fest, als Personen schwer krank wurden. Heute kann man Infizierte feststellen, die aber noch nicht daran erkrankt sind. Doch die Dunkelziffer holt auf. Da der Virus nicht bei allen ausbricht, verteilen Personen den Virus, selbst wenn sie es nicht merken. Langsam steigt die Rate der positiven Tests. Ein Hinweis, dass wir uns bald mit mehr Erkrankten auseinander zu setzen haben. Einige sind aber auch vorsichtiger geworden und so hat der Virus mehr Schwierigkeiten sich zu verbreiten. Corona hat sich mutiert. Das macht es schwieriger. Denn eine Impfung bekämpft eine Art, aber unter Umständen nicht die weiteren Arten. Wenn die Spitäler voll werden, kommen wieder striktere Massnahmen. Das Problem sind nicht die Betten, sondern das Personal. Bei keiner anderen Krankheit fallen so viele Pfleger und Ärzte aus. Wenn man die Leute nicht mehr richtig behandeln kann, werden die Todeszahlen sprunghaft ansteigen.

Das Gesundheitswesen in Tschechien steht vor dem Kollaps. Die Infektionsrate ist die höchste auf der Welt. Im Takt weniger Tage hat die Regierung unter dem Notstandsgesetz das gesellschaftliche, soziale und kulturelle Leben in Tschechien bis Anfang November stillgelegt. Erzwungenermaßen, angesichts von inzwischen 1100 Corona-Toten, einer Verdoppelung der schweren Fälle auf über 2000 und täglich 8000 Infektionen. Als die ersten Nachbarländer Prag zum Risikogebiet erklärten, regierte Premier Babis etwas unwirsch: die Infektionszahlen seien nur wegen der vielen Tests so hoch, und außerdem gebe es wenige schwere Fälle und so gut wie keine Toten. Im Sommer sanken die täglichen Ansteckungszahlen auf durchschnittlich 100. Das normale Leben kehrte zurück in Kneipen und Biergärten, für den Seelenhaushalt der Tschechen extrem wichtig, weil sich das soziale Leben eben dort abspielt. Besucher aus Deutschland waren regelrecht irritiert, wenn sie mitbekamen, dass Covid-19 im Alltag in Prag offenbar so gar keine Rolle mehr spielte. In den Prager Clubs wurde gefeiert wie früher, ohne lästige Abstands- und Hygieneregeln. Die Tschechen konnten auch in die Ferien fahren, besonders nach Kroatien an die geliebte Adria. Manche brachten von dort als Mitbringsel das Coronavirus mit, wie sich später herausgestellte.

Auf die Frage, ob die Lage so ernst sei wie im April, antwortet der Physiker Dirk Brockmann vom Robert Koch-Institut (RKI) im Telefonat mit ZEIT ONLINE eindeutig: „Ja, auf jeden Fall.“ Ob sie sogar ernster sei? „Ja, wahrscheinlich ernster.“ Brockmann ist am RKI zuständig für die Modellierung der Ausbreitung und Dynamik von Infektionskrankheiten und forscht an der Humboldt Universität Berlin. Das Tückische bei Infektionskrankheiten: Wenn die Fälle zunehmen, handelt es sich um ein exponentielles Wachstum. Es fängt langsam an und wird immer schneller. In Berlin Neukölln könne man mittlerweile 70 Prozent der Infektionen nicht mehr zurückverfolgen, sagte der Amtsarzt Nicolai Savaskan im Interview mit dem Tagesspiegel. Schon vergangene Woche warnten Chefärzte der Berliner Charité und des Frankfurter Uniklinikums vor einer Überlastung der Intensivstationen, insbesondere weil es dort an Personal fehle. Anders als im Sommer handelt es sich nun im Herbst nicht mehr um lokale Hotspots, um vereinzelte Ausbrüche auf Schlachthöfen oder bei Gottesdiensten, die es in Deutschland einzudämmen gälte. Aktuell gibt es in nahezu allen deutschen Landkreisen Infektionen. Betrachtet man die bisherigen Fälle, so starb – alle Altersgruppen zusammengerechnet – mehr als ein Fünftel derer, die mit Covid-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden (Lancet: Karagiannidis et al., 2020). Von denen, die beatmet werden mussten, waren es mehr als die Hälfte. Wobei sich das Sterberisiko je nach Alter unterscheidet. Je älter, desto größer die Gefahr. mehr Informationen

Laut Egger könnte der Schweiz der Stufenplan Irlands als Vorbild dienen, wie er zum «Tages-Anzeiger» sagte. Den «Plan for Living with Covid-19» veröffentlichte die irische Regierung schon Mitte September.  mehr Informationen

19.10.20

«Ich dachte auch, es gebe kein Covid … , bis ich krank geworden bin.» Der ukrainische Influencer Dmitriy Stuzhuk ist mit nur 33 Jahren gestorben. Grund für seinen Tod ist eine Corona-Infektion, wie «SkyNews» berichtet. Während einer Reise in die Türkei habe sich der Mann infiziert. Bei der Rückkehr in die Ukraine liess er sich testen – der Befund war positiv. Schnell wurde er in Kiew hospitalisiert, nach acht Tagen allerdings bereits wieder entlassen, weil das Spital überlastet war.

18.10.20

Ab Montag 19.10.20 gilt eine schweizweite Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen. Das gilt auch für Bahnhöfe, Flughäfen und Tramhaltestellen. Weiter muss in Geschäften, Einkaufszentren, Banken, Poststellen, Museen, Bibliotheken, Kinos, Theatern, Konzertlokalen, Innenräumen von zoologischen und botanischen Gärten und Tierparks ein Mund- und Nasenschutz getragen werden. Ebenfalls gilt die Maskenpflicht in Restaurants, Bars, Discos, Spielsalons, Hotels (mit Ausnahme der Gästezimmer), Eingangs- und Garderobenräume von Schwimmbädern, Sportanlagen und Fitnesszentren, in Arztpraxen, Spitälern, Kirchen und religiösen Einrichtungen, Beratungsstellen und Quartierräumen.

Maximal 15 Personen dürften sich draussen noch treffen.

Verzichtet hat der Bundesrat auf eine generelle Maskentragpflicht in obligatorischen Schulen, Schulen der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe sowie der familienergänzenden Kinderbetreuung.

Und essen und trinken darf nur noch, wer sitzt. Diese Regel gilt unabhängig davon, ob in Innenräumen oder im Freien konsumiert wird.

Derzeit ist die Reproduktionsrate des Coronavirus bei 1,6. Jede Woche verdoppelt sich die Zahl der Neu-Infizierten.

Am Samstag registrierte Israel nur 395 neue Fälle von COVID-19. Vor einem Monat, als Israel zum zweiten Mal in diesem Jahr eine nationalen Lockdown verhängte, schnellte diese Zahl auf über 8.000 Fälle in die Höhe. Die Rate positiver Coronavirus-Testergebnisse am Wochenende ist auf nur 2,8 Prozent gesunken. Im vergangenen Monat waren beunruhigende 15 Prozent aller Tests positiv.

Der Kanton Bern verschärft die Regeln bezüglich Grossveranstaltungen. Diese werden über 1000 Personen verboten. Bern führt Ampelsystem ein. Es berücksichtige die Entwicklung der Fallzahlen im Kanton, die Auslastung der Intensivpflegeplätze mit Covid-Patienten in den Spitälern sowie die Auslastung des Contact-Tracings. Am Montag werde die Ampel auf Rot gestellt. Dies bedeute, dass im Kanton Bern vorerst keine Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 anwesenden Personen mehr durchgeführt werden können.

17.10.20

Die Regelungswut der Politik ist Ausdruck von Hilflosigkeit.

Bundesrat Ueli Maurer warnt nun von einer Corona-Hysterie. Nötig sei vielmehr eine faktenbasierte Analyse, sagte Maurer in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Pauschale Verschärfungen seien nicht zielführend. «Es kann nicht sein, dass man die Schulen wieder schliesst und die Leute einsperrt. Wir müssen mit dem Virus lernen umzugehen. Der Blick dürfe nicht auf die Entwicklung der Neuinfektionen allein verengt werden, sagte Maurer. Es komme auch auf die Einweisungen in die Spitäler und die Todesfälle an. Einzig wegen Corona kämen nur wenige ins Spital. Es gebe praktisch immer Vorerkrankungen. Die Schweiz habe die Coronakrise bisher nicht schlecht bewältigt. Das Land habe einen eigenen, vernünftigen Weg gefunden. Diesen Weg gelte es weiterzugehen und auch immer wieder neu auszutarieren. Es habe allerdings etwas viel gekostet, so der Finanzminister.

Drei Organisationen der Notfall- und Rettungsmedizin fordern von Bund und Kantonen «koordinierte und unverzügliche Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle». Die Verzögerung von dringend notwendigen Massnahmen zur Eindämmung der zweiten Welle ist aus notfallmedizinischer Sicht absolut unverständlich. Im Kanton Bern sind am Samstag 362 Covid-Neuansteckungen registriert worden – rund 100 mehr als an den Vortagen und so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

«Die erste Welle haben wir nur deshalb so gut überstanden, weil alle geplanten Operationen aufgeschoben wurden und wir zudem die Zahl der Intensivbetten aufgestockt haben», erklärt Peter Steiger, stellvertretender Direktor des Instituts für Intensivmedizin am Universitätsspital Zürich. Wie die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) im Juli 2020 mitteilte, waren im Frühjahr bis maximal 98 Prozent jener Betten belegt, die gewöhnlich zur Verfügung stehen. 50 Prozent davon entfielen auf Covid-19-Patienten. Entsprechend schrammten auch Schweizer Spitäler nur haarscharf an einer Überbelegung mit möglicherweise katastrophalen Folgen vorbei. Fest steht dagegen, dass nicht dringende Eingriffe dieses Mal – anders als noch im Frühjahr – nicht aufgeschoben werden sollen. Das kann laut Steiger im schlimmsten Fall zu gravierenden Engpässen führen. Denn bei 72 vorhandenen Intensivbetten stehen schon in normalen Zeiten nur Intensivpflegekräfte für 64 Betten zur Verfügung. Man müsse  immer wieder mit temporären Ausfällen des Personals rechnen – gerade in der kalten Jahreszeit: etwa aufgrund von Krankheiten, Unfällen oder weil dieses oder sein Nachwuchs in Quarantäne muss. «Um unsere Patienten nicht zu gefährden, muss das Personal bei Erkältungssymptomen einen Covid-Test machen und bis zum Erhalt des negativen Resultats zu Hause bleiben. Dann fehlen noch mehr Personen, die in der Lage sind, die Intensivbetten und Beatmungsgeräte zu bedienen

Nicht nur in der Schweiz, auch im Ausland ist Personalmangel auf Intensivstationen ein grosses Thema. So warnten etwa die Berliner Charité und die Universitätsklinik in Frankfurt am Main öffentlich davor. Allein in Letzterer hätten sich in den vergangenen zwei Wochen doppelt so viele Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert wie in den drei Monaten zuvor, sagte Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor des Klinikums Frankfurt, am Freitag in Berlin. Auch der Vorstand Krankenversorgung der Berliner Charité, Ulrich Frei, wies auf immer mehr Infektionen beim Klinikpersonal hin. Das Personalproblem verschärfe sich bei gleichzeitig steigenden Zahlen an Corona-Patienten, weil viele weitere Mitarbeiter wegen der Positivfälle beim Personal in Quarantäne gehen müssten.

Neue Regeln in Baden Deutschland ab morgen für die Gottesdienste Verbot von Gemeindegesang, Maskenpflicht in allen Gottesdiensten, Pflicht zur Dokumentation aller Anwesenden – und das gilt alles auch im Freien.

In Deutschland werden die Personen getestet, die Kontakt mit einer Person hatten, die positiv auf Corona getestet wurde. In den meisten Fällen wird weiter der übliche PCR-Test durchgeführt. Es gibt keinen Anspruch auf den neuen Schnelltest. Mit den Schnelltests sollen laut der neuen Teststrategie der Bundesregierung erstmal nur das Personal, Besucher und die Bewohner von Krankenhäusern oder Pflegeheimen getestet werden. Wenn die Corona-App rot wird, hat man Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Test – auch wenn man keine Symptome aufweist. Dieser Anspruch besteht innerhalb der folgenden zehn Tage. Der Schnelltest stellt ungefähr 95 Prozent aller Infektionen fest. In Deutschland gilt die folgende Regel, wenn man aus einem Risikoland kommt: Wer zum Beispiel aus Frankreich zurückkommt, muss sich innerhalb von zehn Tagen testen lassen. Die Kosten übernimmt der Staat. Nach dem 8. November ist eine Quarantäne von zehn Tagen Pflicht. Sie kann durch einen negativen Test auf fünf Tage verkürzt werden. mehr Informationen

16.10.20

Am Sonntag um 11 Uhr soll sich der Bundesrat zu einer Krisensitzung treffen. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» und verweist auf gut unterrichtete Quellen in Bern. Ziel der Krisensitzung seien neue Regeln, die ab Montag gelten sollen. Eine landesweite Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen, eine Obergrenze für private und öffentliche Versammlungen sowie eine Homeoffice-Empfehlung sollen zu den möglichen Massnahmen gehören. Bereits um den Mittag soll der Bundesrat über neue Massnahmen informieren. Gemäss der «Aargauer Zeitung» plant der Bundesrat rigorose Verschärfungen, um den Anstieg der Corona-Fallzahlen zu bremsen. So sollen Menschenansammlungen im öffentlichen Raum von mehr als 15 Personen verboten werden. Bei einem privaten Fest mit mehr als 15 Leuten soll der Organisator die Kontaktdaten aufnehmen müssen. Es sollen eine Maskenpflicht und eine feste Sitzordnung gelten. Der Vorstand der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) hat den Bund zudem aufgefordert, eine Maskenpflicht in Läden und öffentlichen Innenräumen zu erlassen und die Homeoffice-Empfehlung für Unternehmen zu erneuern.

Rudolf Hauri, der Präsident der Schweizer Kantonsärzte zu Wort gemeldet. Die Situation bei den Neuinfektionen sei ernst, sagte er. «Die Fallzahlen steigen schneller als erwartet.» Es daure jeweils ein bis zwei Wochen, bis Massnahmen wirken würden. Ein weiterer Anstieg sei deshalb zu erwarten. «3000 bis 4000 Neuinfektionen pro Tag scheinen mir als Höhepunkt leider realistisch.» Er erwarte in den nächsten zwei Wochen zudem einen deutlichen Anstieg bei den Hospitalisierungen. Das könnte die Spitäler an ihre Kapazitätsgrenzen bringen.

In Peru sind derzeit 73.375 Ärzte registriert. 4.245 von ihnen haben sich am Coronavirus angesteckt (5,7 % aller Ärzte). Von den Erkrankten sind leider bis zum 9. Oktober 223 Mediziner verstorben (5,25 % der Infizierten). Am 9. Oktober lagen übrigens 76 peruanische Ärzte wegen Covid auf Intensivstationen und kämpften mit dem Tod. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei etwas über 58 Jahren. – Unabhängig von medizinischen Berufen sei gesagt, dass in Peru fast jeder jemanden in seinem Bekanntenkreis kennt, der an Corona 19 gestorben ist. mehr Informationen

Alle Spitäler rechnen in den kommenden Tagen und Wochen mit zusätzlichen Hospitalisierungen von Patienten mit dem Coronavirus. Das Unispital Genf hat deshalb heute Donnerstag seinen Aktionsplan Covid-19 aktiviert. In der ersten Stufe werden die Kapazitäten ausgebaut, um zusätzliche Patienten aufnehmen zu können. Fast 370 Spitalbetten könnte alleine das Unispital Genf zur Verfügung stellen. Zum Vergleich: In der ganzen Schweiz wurden heute Donnerstag 41 Personen hospitalisiert. Andere Spitälersagen: «Wir haben genügend Betten», so Adrian Grob, Mediensprecher der Berner Inselgruppe. Angesichts massiv steigender Corona-Fallzahlen rechnet die Genfer Virologin Isabelle Eckerle damit, dass die Spitäler in der Schweiz rasch wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Die Spitäler dürften die Auswirkungen der Zunahme erst mit Verzögerung spüren.

Im Kanton Schwyz hat offenbar ein traditionelles Jodler-Konzert zu einem massiven Anstieg von Neuinfektionen mit dem Coronavirus geführt. An einer Jodel-Veranstaltung Ende September im ländlichen Kanton Schwyz nahmen laut Behörden rund 600 Menschen teil. Diese waren aufgerufen, Abstand zu halten. Das Tragen einer Schutzmaske war jedoch nicht vorgeschrieben. «Wir haben neun Tage nach den Aufführungen erfahren, dass sich mehrere Personen der Gruppe angesteckt haben.»

Alle Teilnehmer eines Cevi-Lagers in Rapperswil-Jona befinden sich in Quarantäne. 30 der 73 Kinder und Betreuer haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Dabei sind die meisten der Infizierten zwischen acht und 15 Jahren alt. «Soweit wir wissen, kam es möglicherweise zu vereinzelten Ansteckungen von Elternteilen.»

Der Kanton Basel-Stadt dehnt die Maskentragpflicht aus. Neu müssen die Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr nur in Verkaufslokalen und Einkaufszentren Mund und Nase verhüllen, sondern auch in anderen öffentlich zugänglichen Innenräumen. Falls der obligate Abstand nicht eingehalten werden kann, werden auch öffentliche und private Veranstaltungen auf 50 Personen beschränkt, teilt der Kanton in einer Medienmitteilung mit. In Restaurants, Bars, Clubs und Discos ist der Konsum von Speisen und Getränken nur noch sitzend erlaubt.

Ab dem 23. Oktober, also in einer Woche, herrscht im Kanton Thurgau Maskenpflicht an öffentlichen und privaten Veranstaltungen ab 30 Personen. 14 Tage im Vorfeld muss der Veranstalter den Event bei den Behörden angemeldet haben. Ferner hat er am Anlass die Kontaktdaten der Gäste zu erfassen. Die Massnahmen gilt vorerst bis Ende Jahr.

Ab Samstagmorgen gilt in Graubünden in allen öffentlichen Räumen eine Maskenpflicht. Konkret gelte die Maskenpflicht für alle Personen ab zwölf Jahren. Dies in Läden, Museen, Kirchen, am Postschalter und in Verwaltungsgebäuden, aber auch an Bahnhöfen inklusive Perrons. Ebenfalls gilt die Maskenpflicht in Kinos, Bibliotheken, Bars, Clubs, Hotels und Restaurants, dort aber nur, solange man nicht an einem Tisch sitzt. An Schulen müssen Erwachsene ebenfalls eine Maske tragen, nicht aber im Schulzimmer. Von der Maskenpflicht ausgenommen sind Kindertagesstätten, Fitnesscenter und Bankschalter, Künstler und Künstlerinnen bei ihrem Auftritt sowie Sportler und Sportlerinnen. Für die Einhaltung der Maskenpflicht sind die jeweiligen Institutionen zuständig.

Nur noch maximal 100 Personen gleichzeitig dürfen sich ab sofort in den Bars, Clubs und Discotheken im Kanton Bern aufhalten. Die Sitzpflicht bleibt unverändert. Der Regierungsrat hat am Freitag angesichts der ansteigenden Coronafallzahlen die Massnahmen zur Eindämmung des Virus verschärft. Bis anhin galt im Kanton Bern eine Maximalzahl von 300 Besucherinnen und Besuchern.

Einer der vielversprechendsten chinesischen Impfstoff-Kandidaten hat in Tests mit Menschen die Produktion von Antikörpern ausgelöst und ist bislang frei von Nebenwirkungen. Das berichten Forscher. Der Impfstoff «BBIBP-CorV» ist vom Pekinger Institut für biologische Produkte entwickelt worden. Anerkannt wird er erst, wenn er erfolgreich die sogenannten Phase-III-Studien durchläuft. «BBIBP-CorV» ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation einer von
mindestens zehn Impfstoffen, die mit der «Phase-III» begonnen haben.

Von Sonntag an dürfen in Israel Einrichtungen ohne Publikumsverkehr ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Auflage, dass Bürger sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause entfernen dürfen, wird aufgehoben. Versammlungsbeschränkungen gelten allerdings weiter – in Innenräumen dürfen sich nicht mehr als 10 und draussen nicht mehr als 20 Menschen versammeln. Auch Kindergärten und Vorschulen werden von Sonntag an wieder geöffnet.

FAQ zur Maskentragepflicht in freikirchlichen Veranstaltungen (Version 15.10.2020)
Kantone mit Maskentragepflicht
· Im Kanton Bern gilt seit dem 12. Oktober eine generelle Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Gebäuden, dazu gehören auch Kirchengebäude (https://www.besondere-lage.sites.be.ch/…/BAG%2020-095.pdf).
· Im Kanton Zürich gilt seit dem 15. Okt eine Maskenpflicht für Veranstaltungen über 30 Personen, wenn der reguläre Abstand von 1,5 Meter nicht durchgehend eingehalten werden kann (https://www.stadt-zuerich.ch/…/coronavirus-sars-cov-2.html#). Das heisst für Freikirchen mit dem Schutzkonzept mit Sitzabstand 8b müssen eine Maske tragen.
· Ab 16. Okt.2020 gilt im Kanton Schwyz bei allen Veranstaltungen ab 50 Personen eine Maskentragepflicht. Bis 50 Personen gilt die Maskentragepflicht nur, wenn die Abstände nicht eingehalten werden können (https://www.sz.ch/…/201015_verordnung_ueber_massnahmen…).
· Im Kanton Thurgau gibt es eine Maskenpflicht ab dem 23.10.2020. (https://www.tg.ch/news/news-detailseite.html/485/news/48469). Überdies müssen Veranstaltungen über 30 Personen beim Kanton angemeldet werden. (https://www.tg.ch/news/fachdossier-coronavirus.html/10552)
· Im Kanton Graubünden gilt ab dem 17.10.2020 eine Maskenpflicht. Diese Maskenpflicht ist analog zum Berner Modell. (https://www.gr.ch/…/maske…/Seiten/maskentragpflicht.aspx).
· Der Kanton Basel führt eine Maskenpflicht in Kirchen ein auf den 19. Okt. (https://www.bs.ch/…/2020-coronavirus-basel-stadt…).
· Weitergehende Informationen sieht man auf den Websites der kantonalen Gesundheitsdirektionen oder auf SRF im Überblick (https://www.srf.ch/…/das-neueste-zur-coronakrise-drei…).
FAQ
Generell gelten folgende Massnahmen: AHAL für Freikirchen und deren Veranstaltungen
A –> Abstand halten
H –> Hygienemassnahmen einhalten
A –> Alltagsmasken tragen (mind. zum Singen im Gottesdienst oder nach kantonalen Vorgaben)
L –> Lüften
1. Sind die Abstandsregeln immer prioritär?
Das BAG hat mir zu der Frage nach dem Sitzabstand, wenn alle Maskentragen am 28.09.2020 folgendes geschrieben: «Von unserer Seite können wir sagen, dass, wenn alle Gottesdienst-TeilnehmerInnen Masken tragen, zwar gemäss Definition keine engen Kontakte gegeben sind. Dazu muss man aber auch berücksichtigen, dass gerade in Gottesdiensten viel gesungen wird und viele Personen der Risikogruppen anwesend sind. Aus diesen Gründen würden wir denken, dass das Abstand halten zusätzlich zum Maskentragen in dieser Situation weiterhin erfolgen sollte respektive gegebenenfalls weitere Sicherheitsvorkehrungen für bestimmte Gruppen sinnvoll wären.»
Es ist also nur möglich bei organisatorischen oder betriebswirtschaftlichen Gründen und Ausnahmefällen die Abstände bei durchgehender Maskenpflicht nicht einzuhalten.
2. Gibt es Ausnahmen von der Maskentragepflicht?
Kinder unter 12 Jahren müssen keine Masken tragen. Für auftretende Personen auf der Bühne entfällt die Maskenpflicht, solange sie ihren Platz auf der Bühne haben (Verordnung Kt Bern 07.10.2020 Art. 3 Absatz 1a & 3b). Analog kann das für viele Kantone übernommen werden. Sie achten auf den Abstand und ziehen die Maske an, sobald sie die Bühne verlassen. Es ist auf genügend Abstand zwischen der Bühne und der ersten Sitzreihe zu achten. Zu empfehlen ist, dass die Band und Pastoren während dem ganzen Gottesdienst auf der Bühne sitzen bleibt. Bei nicht öffentlich ausgeschriebenen Anlässen ohne Öffentlichkeitscharakter wie Kleingruppen, Arbeitssitzungen, Büroräumlichkeiten der Angestellten oder internen Schulungs- oder Vereinsanlässen entfällt die Maskenpflicht ebenfalls. Darum haben auch viele Kantone eine Grenze bei 30 Personen gezogen. Darunter entfällt in vielen Kantonen die Maskenpflicht-
3. Entfällt das Erheben von Kontaktdaten, wenn alle Masken tragen?
Antwort vom Generalsekretär der Gesundheitsdirektion Kt. Bern vom 07.10.2020: «Nein. Der Kanton möchte die Nachverfolgung in jedem Fall sicherstellen.»
Es ist von daher wichtig, dass die Freikirchen gemäss dem Schutzkonzept Version 01.10.2020 Artikel 9 Monitoring-Massnahmen das Nachverfolgen der Gottesdienstteilnehmenden sicherstellen. Dies kann entweder mit Anmeldeverfahren, nummerierten Stühlen und einer Karte auf dem Stuhl, einem Foto zu Beginn des Gottesdienstes oder einer Adresserhebung am Eingang erfolgen.
Hier gibt es Unterschiede je nach Kanton. Im Kanton Bern und Thurgau muss in jedem Fall, also auch bei Maskenpflicht und Sitzabstand nach Schutzkonzept 8a-c die Kontaktdaten erhoben werden. Bitte unbedingt zur Frage der Kontaktdaten die kantonalen Vorgaben berücksichtigen. Aus der Warte des Freikirchenverbandes ist eine Kontakterhebung in Gottesdiensten sehr sinnvoll und wird im Schutzkonzept auch empfohlen.
(Bei Freikirchen, die für ihren normalen Gemeindebesuch genügend Plätze nach Sitzordnung Art. 8 a & b haben, muss kein Anmeldeverfahren durchgeführt werden. Sollten plötzlich doch mehr Teilnehmende kommen als nach Sitzordnung Art 8 a & b Plätze vorhanden sind, kann aus betriebswirtschaftlichen oder organisatorischen Gründen in einem Sektor enger gesessen werden.)
4. Darf die Maske während dem Gottesdienst abgezogen werden (mit Ausnahme vom Singen)?
Nein. Nach Auskunft des Generalsekretärs der Gesundheitsdirektion Kt. Bern vom 07.10.2020 «besteht eine Maskenpflicht vom Beginn des Eintritts bis zum Verlassen des Gebäudes (ohne Unterbruch).» Ausnahme ist die Konsumation. Kirchenkaffee oder Gemeindemittagessen muss jedoch im Sitzen eingenommen werden. Erst dann darf die Maske wie im Restaurant entfernt werden. Die Konsumation nach dem Gottesdienst sollte entweder draussen oder im Sitzen eingenommen werden.
Bei Veranstaltungen, die hauptsächlich dem Singen dienen, ist immer Maskenpflicht, auch wenn die Veranstaltungen keinen öffentlichen Charakter hat (Wenn bei Chorproben ein genügender Abstand eingehalten werden kann, die Räume gut durchlüftet und hoch sind, entfällt die Maskenpflicht).
Im Kanton Zürich ist auch folgende Lösung möglich:Bei Sitzordnung 8a und 8b können (ohne entsprechende kantonale Vorgaben) die Masken beim Sitzen/nicht Singen zudem weiterhin abgezogen werden. Die Gottesdienstteilnehmenden betreten das Gemeindegebäude in Masken und nehmen Platz. Sobald sie den Platz erreicht haben, dürfen sie die Maske abnehmen. Für den Gemeindegesang ziehen sie die Masken wieder an. Sollten sie während dem Gottesdienst den Platz verlassen, ziehen sie die Masken an. Auch für das Verlassen des Gemeindegebäudes tragen sie Masken. Diese Regelung gilt jedoch nur, wenn nach dem Schutzkonzept 1.10.2020 Sitzordnung 8a eingehalten wird!
Zusammenfassung: Es gibt zwei Maskenmodelle. Das Berner und Zürcher Modell. Bern hat eine durchgehende Maskenpflicht mit Kontakterhebung. Der Kanton Zürich erlaubt es bei Erreichen des Sitzplatzes die Maske abzuziehen. Zum Singen wird sie angezogen. Die meisten Kantone orientieren sich an diesen zwei Modellen.
5. Wie ist es bei Jugendanlässen, die einen geschlossenen Öffentlichkeitscharakter haben?
Bei Jugendveranstaltung mit viel Bewegung und mit Singen gilt Maskenpflicht. Singen ist einer der Hauptspreader. Daher ist bei Jugendveranstaltungen, die Singen beinhalten eine Maskenpflicht nötig. Haben Jugendveranstaltungen den Charakter einer Kleingruppe mit Teilnehmenden, die sich meistens in der gleichen Konstellation treffen, entfällt die Maskenpflicht. Allgemein kann man sagen, wenn es schwierig ist den Abstand von 1,5 Metern einzuhalten, gilt die Maskenpflicht. Bei Jugendgottesdiensten ist Maskenpflicht. Bei kirchlichem Unterricht entfällt die Maskenpflicht analog dem Unterricht in der Schule. Auch hier gilt es zu beachten, dass viele Kantone ab 30 Personen bei Veranstaltungen eine Maskenpflicht haben.
6. Wie sieht es aus mit der Maskenpflicht bei Kinderhüte, Kidstreff oder Sonntagschule?
Generell ist es so, dass Kinder unter 12 Jahren von der Maskenpflicht ausgenommen sind. In einem Brief der Erziehungsdirektion Kt. Bern vom 09. Okt. gilt das Maskentragen nicht für Lehrer, solange sie den Abstand zu anderen erwachsenen Personen einhalten können. Im Kanton Zürich muss überdies zu den Schülern einen Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Daher gibt gemäss dem Schutzkonzept Freikirchen 01.10.2020 keine Maskenpflicht von Betreuungspersonen in der Kinderhüte, von KidstreffleiterInnen oder von SonntagschullehrerInnen. Es ist zu beachten, dass Leiter ausserhalb des Unterrichtsraumes Masken tragen müssen. Im Unterrichtsraum muss der Abstand zu den Kindern von 1.5 Metern eingehalten werden, sonst gilt eine Maskenpflicht (mit Ausnahme der Kinderhüte).
7. Wie sieht es mit dem Abendmahl aus?
Selbstverständlich ist es möglich nach wie vor das Abendmahl durchzuführen. Das Abendmahl wird entweder in verpackter Form weitergegeben (https://www.profimusic.ch/catalog/index.php…) oder ganz normal an Stationen an die Gottesdienstteilnehmenden abgegeben. Sie gehen mit Masken vom Platz zu der Station, nehmen das Abendmahl mit und sobald sie am Platz sind, können sie die Maske entfernen und das Abendmahl essen, dann ziehen sie die Maske wieder an.
Pfäffikon, 16.10.2020
Peter Schneeberger, Präsident Freikirchen.ch

Im März ist Barbara Lindenmeier an Covid-19 erkrankt, lag drei Wochen lang im Koma. Als „Genesene“ bezeichnet sie sich auch ein halbes Jahr später nicht – die Erkrankung ist bis heute ein Einschnitt in ihr Leben. Sie ist 49 Jahre alt und seit fast 27 Jahren als Kinderkrankenschwester im Klinikum Saarbrücken tätig. Insgesamt fünf Wochen lang wurde sie dort behandelt. Auch über Videochat merkt man, dass sie eine warmherzige Frau ist. Über ihre Krankheit berichtet sie bewegt, aber reflektiert. weiterlesen

Der Besuch eines Gottesdienstes ist nach Angaben des Leiters des Roland-Koch- Instituts (RKI), Lothar Wieler, „relativ sorglos“ möglich. Der Chef des RKI geht auch selber nach eigenen Angaben weiterhin zum Gottesdienst in seiner Gemeinde bei den Dominikanern in Berlin. Zu seinem persönlichen Glauben äußerte sich der Institutsleiter, Gottvertrauen sei für ihn ein Fundament, eine Basis, die ihm gerade jetzt die Arbeit erleichtere.“ Auf die Frage, ob die Kirchen systemrelevant seien, sagte im Interview mit der Nachrichtenagentur KNA: „Ganz persönlich sage ich Ja. Wann, wenn nicht jetzt ist die Zeit der kirchlichen Seelsorge, wo die Medizin an ihre Grenzen stößt und die Menschen nach Trost, Hoffnung und Zuwendung suchen.“

15.10.20

«Die Schweiz ist momentan schlechter dran als ihre Nachbarn», sagt Gesundheitsminister Alain Berset. Der Bund und die Kantone in der Schweiz beschliessen für den Moment keine neuen Massnahmen, sondern appellieren an die Bevölkerung, sich besser an die geltenden Regeln zu halten. Unnötige Kontakte vermeiden, Hände waschen, Abstand halten, Masken tragen. Berset geht, wie eine heute bekanntgewordene Studie bekräftigt, davon aus, dass die Grossveranstaltungen dank ihrer Schutzkonzepte momentan kein Haupttreiber der Pandemie sind. «Das Maskenthema ist vielleicht eines, das eine bundesweite Regelung vertragen würde», sagt Engelberger und spielt auf die Maskenpflicht im ÖV an. Es sei aber grundsätzlich wichtig, dass Kantone noch weitergehen dürfen als der Bund. GDK-Präsident Engelberger stellt in Aussicht, dass die Reglementierung von privaten Anlässen wieder verschärft werden könnte. Berset gibt zu, dass die Schweizer Regierung vom Tempo der Pandemie überrascht ist. «Wir haben damit gerechnet, ja, aber erst später.»

Sieben weitere Schweizergardisten positiv auf Coronavirus getestet. Mit den neu dazugekommenen Infektionen bei den Schweizergardisten stieg die Zahl der Erkrankten laut Angaben der Leibgarde des Papstes vom Donnerstag auf elf Personen. Die Schweizergarde zählt derzeit 113 Mann.

Deutschland hat dafür gesorgt, dass Israel von einem europäischen Impfstoff gegen Corona profitieren kann. Eigentlich sollte so ein Impfstoff zunächst nur an europäische Staaten abgegeben werden. Doch der deutsche Außenminister Heiko Maas sorgte bei der EU dafür, dass Israel, das doch «zu Europa» gehöre, von den 400 Millionen Impfportionen, die von der britisch-schwedischen Firma AstraZeneca produziert werden sollen, eine gewisse Menge kaufen darf. Artikel in voller Länge: (tachles).

Vor zwei Monaten wurde einer Gruppe von 70 evangelikale Freiwilligen der Organisation «Hayovel», eine Sondergenehmigung für die Einreise nach Israel erteilt, um bei der Weinlese in mehreren Siedlungen im Westjordanland zu helfen. Eine Untersuchung von Haaretz ergab, dass dem Ministerium anscheinend nicht bekannt war, dass es sich um eine evangelikale Organisation handele, als beschlossen wurde dieser großen christlichen Gruppe Zutritt zu gewähren. Die Entscheidung, der evangelischen Gruppe Zutritt zu gewähren, löste Empörung unter den in Israel tätigen katholischen Organisationen und Kirchen aus, deren Anträge auf Überstellung von Freiwilligen und Mitarbeitern seit Ausbruch der Pandemie wiederholt abgelehnt wurden.

Der Iran war zu Beginn der Pandemie ein globales Epizentrum und hat seither mit mehr als 500.000 bestätigten Fällen und 28.800 Toten den schlimmsten Ausbruch im Nahen Osten erlebt. Inzwischen haben die Behörden zugegeben, dass der Ausbruch schwerwiegender ist als ursprünglich angegeben, wobei ein kürzlich veröffentlichter parlamentarischer Bericht die Zahl der tatsächlichen Infektionen auf das „acht- bis zehnfache“ der offiziellen Zahlen beziffert. Aus dem Artikel Iran shatters its single-day record for virus deaths, cases   mehr Informationen

Im Glaubenszentrum in Bad Gandersheim gibt es einen größeren Corona-Ausbruch. Das Glaubenszentrum Bad Gandersheim ist eine interkonfessionelle Bibelschule, Konferenzzentrum und Missionsbasis der Charismatischen Bewegung. Im Landkreis Northeim ist die Sieben-Tages-Inzidenz auf 106,2 gesprungen. Ein Grund sind zahlreiche Corona-Infizierte im Glaubenszentrum Bad Gandersheim. Insgesamt waren 252 Mitarbeiter, Bewohner und Besucher des Zentrums getestet worden, nachdem zwei Personen Symptome einer Corona-Infektion gezeigt hatten. Nach Informationen des NDR Niedersachsen liegen nun alle Testergebnisse vor: 123 Infektionen wurden nachgewiesen. Zur Eindämmung seien Einschränkungen auf das soziale Leben auf dem Gebiet der Stadt Bad Gandersheim verfügt worden, hieß es weiter. Im Landkreis dürfen sich auf privatem Gelände, egal ob drinnen oder draußen, nur noch maximal zehn Personen treffen. In öffentlichen Räumlichkeiten oder Restaurants sind bis zu 25 Personen erlaubt. In beiden Fällen müssen die Teilnehmer den Mindestabstand einhalten. Verbot von Freizeit- und Vereinssport in öffentlichen und privaten Sportanlagen und -hallen. Diese werden geschlossen. Maximal sechs Personen bei Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum. Maskenpflicht bei Zusammenkünften in Kirchen, Moscheen, Synagogen und bei Zusammenkünften anderer Glaubensgemeinschaften – Singen ist verboten. Die neuen Regeln in Bad Gandersheim gelten zunächst bis zum 10. November. mehr Informationen

14.10.20

Das Spital Schwyz ruft die Bevölkerung auf, Masken zu tragen und Menschenansammlungen zu meiden. Die Situation im Spital sei wegen Corona «zunehmend schlimm». Mittlerweile seien 30 bis 40 Prozent der im Corona-Center des Spitals Schwyz gemachten Tests positiv.

Wegen der explodierenden Corona-Fallzahlen reagiert der Kanton Genf und führt ab Samstag ein Versammlungsverbot ab 15 Personen ein. Zudem muss ein Schutzkonzept vorgelegt werden können. Veranstaltungen ab 100 Personen wie Hochzeiten sind sogar ganz verboten. Mehrtägige Schulreisen ab der 9. Klasse sollen ebenfalls verboten werden.

Auch in der Schweiz hat das BAG bereits «mehrere Fälle von Zweitinfektionen registriert», wie das Bundesamt gegenüber Nau.ch bestätigt. «Eine Person, die bereits mit dem Coronavirus infiziert wurde, kann erneut infiziert werden», stellt Sprecher Jonas Montani klar. Die genaue Dauer einer Immunität, nachdem sich eine Person mit dem Coronavirus infiziert hat, sei nicht bekannt.

Im Kanton Zürich gilt in Gastronomiebetrieben und Bars, in welchen die Konsumation nicht ausschliesslich sitzend erfolgt, sowie in Clubs, Diskotheken und Tanzlokalen im Innenbereich neu generell eine Maskentragpflicht. Bei Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen gilt in Innenräumen neu eine Maskentragpflicht, sofern die Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Bisher galt dies für Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 100 Personen bzw. in Innen- und Aussenräumen mit mehr als 300 Personen.

Link zu den einzelnen Kantonen

Vergleicht man die Anzahl Neuinfektionen mit der Bevölkerungsgrösse, hat die Schweiz mittlerweile sogar die USA überholt. Pro einer Million Einwohner gibt es in der Schweiz derzeit 166,3 Neuansteckungen – in den USA sind es 158,7.

In Regionen in Deutschland mit stark steigenden Corona-Zahlen werden private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt. Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten von über 50 sollen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen.

Die Touristenregion Katalonien (Spanien) verhängt angesichts steigender Infektionszahlen eine Schliessung aller Restaurants und Bars ab Donnerstagabend für 15 Tage. In der Hauptstadt und acht angrenzenden Orten gilt seit Freitag ein zweiwöchiger Ausnahmezustand; die Bewohner dürfen mit wenigen Ausnahmen ihre Städte nicht mehr verlassen.

In Israel haben orthodoxe Gemeinden zurzeit immer noch ein Infektionsgeschehen, dass zehn Mal höher ist, als der Durchschnitt anderer Gemeinden. Lauten Daten des Gesundheitsministeriums ist am Montag die Zahl der Israelischen Todesopfer durch Covid-19 auf 2,016 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie wurden in Israel 293,553 Fälle bestätigt, von denen derzeit 52,892 aktiv sind. Momentan befinden sich 827 Menschen in einem kritischen Zustand und 227 müssen beatmet werden. Die israelischen Streitkräfte haben zwei zivile Coronavirus-Stationen in der Tiefgarage des Rambam Krankenhauses in Haifa eröffnet. Die Stationen sind normalerweise für Notfälle zu Kriegszeiten vorgesehen und wurden vergangenen Monat zum ersten Mal für Zivilisten geöffnet.

Zunehmende wissenschaftliche Erkenntnisse aus der ganzen Welt weisen darauf hin, dass das kostengünstige und leicht verfügbare Vitamin D vor einer Infektion mit COVID-19 schützen kann und dass es für diejenigen, die an dem Virus leiden, möglich ist, die Symptome durch die Einnahme zu lindern. Die ersten internationalen Studien erschienen bereits im April. Eine davon, die eine große Datenbank untersuchte, wurde vom Forschungsinstitut der israelischen «Leumit Health Maintenance Organization» in Zusammenarbeit mit der Bar-Ilan-Universität durchgeführt und lieferte beeindruckende Ergebnisse. Seitdem wurden ähnliche Artikel in einer Vielzahl von Ländern veröffentlicht: den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich, Italien, China, Iran, Südkorea, Indien, Großbritannien, der Schweiz und Israel. Immer wieder wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Spiegel im Blut und einer Anfälligkeit für Infektionen durch das Coronavirus festgestellt. Personen mit einem Vitamin-D-Mangel neigen eher dazu, sich mit dem Virus zu infizieren, und im Falle einer Infektion erhöht ein niedriger Vitamin-D-Spiegel die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen. Das Gegenteil ist auch der Fall: Patienten mit einem hohen Vitamin D-Spiegel leiden tendenziell weniger unter schwerwiegenden Symptomen und sterben seltener. Generell kann gesagt werden, dass es einen linearen Zusammenhang gibt: Die Schwere der Krankheit korreliert vollständig mit dem Vitamin D-Spiegel.

13.10.20

Der Kanton Schwyz weitet die Massnahmen aus. Diese sollen ab Freitag 16.10.20 gelten. Dazu zählt eine generelle Maskentragepflicht an allen öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit über 50 teilnehmenden Personen. Zudem gilt eine Maskentragepflicht, wenn der erforderliche Abstand nicht eingehalten werden kann. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird auf eine generelle Maskentragepflicht in den Verkaufslokalen verzichtet. Für diesen Bereich gebe es keine Anzeichen für gehäufte Ansteckungen.

Ein Mann in den USA hat sich im Abstand von nur etwa anderthalb Monaten zwei Mal mit dem Coronavirus infiziert – und der Verlauf seiner zweiten Infektion war schwerer als beim ersten Mal. Dies geht aus einer am Dienstag im Fachmagazin «The Lancet Infectious Diseases» veröffentlichten Studie hervor. Demnach musste der 25-Jährige aus dem Bundesstaat Nevada nach seiner zweiten Ansteckung ins Krankenhaus eingeliefert und beatmet werden. Der Mann infizierte sich der Studie zufolge mit zwei unterschiedlichen Varianten des Virus Sars-CoV-2. In der Untersuchung werden weltweit noch vier weitere Fälle genannt, in denen sich bereits mit dem Coronavirus infizierte Menschen ein zweites Mal ansteckten. Diese Fälle wurden in Belgien, den Niederlanden, Hongkong und Ecuador festgestellt. Es sei noch ungeklärt, wie lange die Immunität nach einer ersten Infektion mit dem neuartigen Virus andauere. mehr Informationen

12.10.20

Alain Berset an der Medienkonferenz in St. Gallen: «Lokale Lockdowns sind möglich, aber Sache der Kantone. Das ist gesetzlich so geregelt», sagt Berset. Wir können nicht einfach die Alten einsperren, ich habe viel gehört von älteren Personen, die gelitten haben. Die Teststrategie sei teuer. Aber immer noch günstiger als die einzige Alternative Lockdown. «Unsere Strategie ist nicht fix», so Berset. «Die ändert sich jeden Tag, sie ist immer in Entwicklung. Das ist schon seit 8 Monaten so. Wir müssen da flexibel und anpassungsfähig bleiben.» Es gibt aber auch Positives zu vermelden. Berset erwähnt, dass es weniger versteckte Infektionen gebe. Zudem seien die Spitäler bisher nicht überbelastet. Aber, so Berset, die Zunahme an Hospitalisierungen werde kommen.

Aktuelle Untersuchungen würden belegen, dass am Coronavirus erkrankte Patienten bei einigen Mikronährstoffen sehr niedrige Werte aufweisen. Insbesondere bei Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf und erhöhter Sterblichkeit wurde ein niedriger Vitamin D-Blutspiegel festgestellt. «Ein starkes Immunsystem und somit eine gute Abwehr von Infektionen spielt in der Bekämpfung und im Umgang mit Corona eine zentrale Rolle. Um dies zu erreichen, steht eine ausgewogene Ernährung an erster Stelle», erklärt Esther Jost von der SGE auf Anfrage. Die Experten vermuten, dass vor allem bei Vitamin C, Omega-3-Fettsäuren, Selen und Zink eine Unterversorgung besteht. Klar sei, dass die Vitamin-D-Versorgung ungenügend sei. Vor allem bei der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren.  mehr Informationen

Das Ausmass der Coronavirus-Pandemie ist in der Schweiz gravierend: «Die Infektions- und Sterberate ist zwei- bis viermal höher im Vergleich zu Deutschland, Österreich, Dänemark, Norwegen oder Finnland.» Die Wissenschaftler fordern, dass die «Kommunikation für eine ausgewogene Ernährung verstärkt wird». Zudem plädieren sie für eine «gezielte, an die Bedürfnisse angepasste Nahrungsergänzung». mehr Informationen

Bisher war die Strategie klar: Eindämmungsstrategie Mit Testen, Tracen, Quarantäne und Isolation (TTIQ) soll ein Lockdown wie im Frühling verhindert werden. Da in absehbarer Zeit auch weitere Kantone an den Anschlag geraten dürften, lanciert Pietro Vernazza, Chefarzt für Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen, eine Debatte über die künftige Corona-Strategie. Für ihn ist klar, dass die aktuelle «Containment»-Strategie nicht mehr länger aufrechtzuerhalten ist. Marcel Tanner, Epidemiologe und Mitglied der Corona-Taskforce des Bundes, unterstützt das Festhalten an der aktuellen Strategie. Strategie 2: Eigenverantwortung «Der Bürger ist verantwortlich dafür, das Virus nicht zu verbreiten» Es ist das schwedischen Modell. Im schwedischen Gesetz gibt es gar keine Möglichkeit, überhaupt einen Lockdown zu verhängen. Strategie 3: Die Abschwächungsstrategie. «Das heisst, wir wollen nicht mehr jede Infektion verhindern, sondern wir wollen die Häufigkeit der Infektionen reduzieren», schreibt Pietro Vernazza. Konkret sieht Chefarzt Vernazza vor, etwa keine gross angelegten Quarantänemassnahmen mehr zu verordnen sowie kranke Personen zu Hause zu isolieren. «Wenn wir sie für die Zeit, in der sie Symptome zeigen, isolieren, dann können wir rund die Hälfte aller Infektionen verhindern.» Strategie 4: Behördliche Massnahmen Die Zahl und Grösse von Versammlungen sind zu beschränken, wenn der Abstand nicht eingehalten werden können. Zudem wird zum Maskentragen in Innenräumen geraten. Versammlungsverbote bis Lockdown. Alle halten sich an die gleichen Regeln.

Vatikan bestätigt vier Coronafälle bei der Schweizer Garde. Im Vatikan, wo weniger als 1000 Menschen leben, hatte es bei Kirchenmännern und Mitarbeitern in den vergangenen Monaten mehrfach einige Fälle von Sars-CoV-2-Infektionen gegeben. Die Schweizergarde ist jedoch sehr nah am Oberhaupt der katholischen Kirche dran.

Eine Hochzeit ist in Jordanien teuer. Die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie sind für viele Paare ein Glücksfall. Dank Corona können sie sich jetzt nämlich eine Hochzeit leisten – ohne dabei die gesamte Verwandtschaft und alle ihre Bekannten und Nachbarn zu vergraulen. In «normalen» Zeiten hätten sie alle einladen müssen. Ein Hochzeitsfest in Jordanien – egal ob christlich oder muslimisch –ist laut, dauert rund vier Tage, hat mehrere Hundert Gäste, und kostet ein Vermögen. In Jordanien bezahlt in erster Linie die Familie des Bräutigams. Im nationalen Durchschnitt kostet eine richtige Hochzeitsfeier umgerechnet 14’000 Franken, doppelt so viel wie ein typisches Jahreseinkommen. «Die Pandemie bricht mit einer sinnlosen Tradition». «Warum sollte ich für einen Tag so viel Geld ausgeben, das uns dann zum Leben fehlt?» Es war eine grosse Hochzeit, die dem ganzen Land Mitte März praktisch über Nacht eine komplette Ausgangssperre bescherte, aus der danach ein monatelanger Lockdown wurde. Die Regierung verbot Hochzeiten zunächst ganz, mittlerweile darf mit maximal 20 Personen gefeiert werden. mehr Informationen

Ein Fernseh-Beitrag des ARD-Magazins «extra», der sich kritisch mit der Fokussierung auf Neuinfektionen auseinandersetzte und die tiefe Sterblichkeit der letzten Monate ins Zentrum setzte, wurde im Netz gefeiert. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen habe endlich die eigene «Panikmache» erkannt und sich auf den «rechten Weg» begeben. Denn, so die Überzeugung vieler: Corona sei nicht schlimmer als eine Grippe. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen steht hinter den Corona-Einschränkungen und -Regeln der Regierung. Aber die Zahl der Zweifler wächst. Die Fakten geraten dabei in den Hintergrund – Sars-Cov-2 wird zur Glaubensfrage. Verständnis und Kooperation ergeben sich aber nicht von allein. Sars-Cov-2 ist – so der breite, internationale wissenschaftliche Konsens – gefährlicher als eine «normale» Grippe, da schwere Verläufe erstens häufiger sind und die Sterblichkeit zweitens höher liegt. Das Problem: Dieses Phänomen lässt sich in Deutschland kaum beobachten. Ein früher Shutdown und konsequente Massnahmen verhinderten hier eine Übersterblichkeit. mehr Informationen

Großbritannien stehen schwere Zeiten bevor, erklärte der Epidemiologe Jonathan Van-Tam. Van-Tam schätzt das mögliche Ausmaß der zweiten Welle dramatischer ein als das Ausmaß der ersten. „Die Jahreszeiten sind gegen uns„, sagte der Experte. Britische Experten fürchten außerdem, dass der chronisch unterfinanzierte und marode Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) durch zusätzliche Grippefälle im Winter kollabieren könnte. Besonders stark betroffen sind der Norden Englands, Schottland, Nordirland und Teile von Wales.

Der Kanton Schwyz organisiert sein Contact-Tracing neu weil die Fallzahlen rasant steigen. Infizierte müssen Personen mit denen sie in Kontakt standen neu selber informieren. Der Kanton Schwyz teilte ausserdem am Montag mit, dass den positiv getesteten Personen nun ein Text zur Verfügung gestellt wird. Diesen sollen Infizierte per E-Mail, WhatsApp oder Kurznachrichten an Personen weiterleiten, mit denen sie in Kontakt standen.

Bibelschule in Lemgo-Brake ist Corona-Hotspot. Die Bibelschule in Lemgo-Brake ist neuer Corona-Hotspot in Deutschland. Wie der Radiosender Radio Lippe berichtet, gibt es derzeit über 50 positive Coronafälle, die sich auf die christliche Bildungsstätte zurückführen lassen. Bei 35 Neuinfizierten auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche kommen Beschränkungen für Partys – bei 50 Neuinfizierten Reiseverbote, Maskenpflicht im Freien, Sperrstunden und Ähnliches. Die Bibelschule in Lemgo-Brake teilte auf ihrer Webseite mit, dass bereits am 6. Oktober 2020 zwei Schüler mitgeteilt hatten, dass sie positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden waren. Die Schulleitung habe sich sofort mit dem Gesundheitsamt für den Kreis Lippe sowie dem Ordnungsamt in Verbindung gesetzt, teilte die Schulleitung mit. „Vorbeugend steht die Schule unter Quarantäne. In Absprache mit dem Gesundheitsamt sind die meisten Schüler nicht mehr auf dem Gelände.“ Der Geschäftsführer der Bibelschule, Volker Hillebrenner sagte gegenüber pro: „Wir befinden uns derzeit alle in Quarantäne, die Schüler und die Mitarbeiter. Bisher zeigt niemand einen schweren Verlauf. Es gibt einen, der zwar positiv getestet wurde, aber nicht einmal die Symptome einer Erkältung spürt.“ Es seien auch zwei seiner Kollegen in der Mitarbeiterschaft betroffen, die derzeit Fieber haben. Es müsse auch festgestellt werden, ob Verwandte betroffen sind. Derzeit stehe die Zahl bei 50. Das Alter der Schüler liege zwischen 18 und etwa 30 Jahren, sagte Hillebrenner. Die Quarantäne bestehe nun für alle bis zum 23. Oktober. mehr Informationen

11.10.20

Die Zahl der mit COVID-19 infizierten ultraorthodoxen Israelis ist fünfmal höher als der anderen Juden und siebenmal höher als im arabischen Sektor. Warum sollen die medizinischen Dienste des Landes nur deshalb zusammenbrechen, weil so viele in der Haredi-Gemeinde gegen die Regierung und ihre Richtlinien zur Eindämmung des Coronavirus und sogar gegen ihre eigenen politischen Vertreter rebellieren? Bis letzte Woche waren bereits 6.400 Haredi-Coronavirus-Patienten in speziell dafür vorgesehenen Hotels in Israel verlegt worden, während nur 1.200 weltliche Patienten diesem Service brauchten. Mit anderen Worten, dem Sektor, der 12% der Bevölkerung ausmacht, wurde fast die vierfache Anzahl von Zimmern gewährt. mehr Informationen

Die kantonalen Contact-Tracer können vielerorts die explodierenden Covid-Fälle nicht mehr bewältigen. So können Ansteckungsketten nicht mehr unterbrochen werden. Das Tracing-Team des Kantons Zürich etwa ist derart überlastet, dass der Kanton die Verfolgung der Infektionsfälle und die Alarmierung möglicherweise angesteckter Kontaktpersonen den Betroffenen selbst überlässt. Eine Garantie, dass die Infektionsketten unterbrochen werden können, gibt es nicht mehr. Zahlen zeigen zudem, dass die Verfolgung und Unterbrechung von Ansteckungsketten auch andernorts nicht mehr effizient ist.

Beim Contact-Tracing seien mehr Anstrengungen nötig, sagte Marcel Tanner, Mitglied der Taskforce des Bundes, in einem Interview der «Sonntagszeitung». Beim Abwägen von Nutzen und Risiken schneide das Contact-Tracing selbst dann noch gut ab, wenn es lückenhaft funktioniere, so Tanner. Weder ein Lockdown noch eine Durchseuchung dürften jetzt als Lösung gesehen werden, das wäre wirtschaftlich und sozial fatal.

Pietro Vernazza, Professor und Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen meint: Mit dem «Containment», der Strategie des Einschliessens, will man die weitere Ausbreitung des Virus stoppen. Dies durch frühzeitige Erkennung und Isolation von möglichst allen Infizierten und Quarantäne von deren Kontaktpersonen. Diese Strategie war beispielsweise erfolgreich bei SARS oder Ebola. Wir müssen nun auch europaweit erkennen, dass die Strategie längerfristig kaum aufrechtzuerhalten ist. Das Ziel des «Einschliessens» wird unrealistisch. Das Virus ist in allen Ländern verbreitet. Von Stoppen kann keine Rede mehr sein. Denn der Aufwand für die Containment-Strategie wächst ins Unermessliche. Alleine die Testungen würden uns in sechs Monaten über eine Milliarde Franken kosten. Die Quarantäne-Massnahmen werden Arbeitsausfälle im Gegenwert von mehreren Milliarden Franken verursachen. Sie sind nicht wirtschaftlich und – schlimmer noch – sie sind nicht wirksam. Das heisst, wir wollen nicht mehr jede Infektion verhindern, sondern wir wollen die Häufigkeit der Infektionen reduzieren. Wenn wir kranke Personen zu Hause isolieren für die Zeit, in der sie Symptome zeigen, dann können wir rund die Hälfte aller Infektionen verhindern. Ein Test ist nur sinnvoll bei Personen, die so krank sind, dass sie hospitalisiert werden müssen. Hinzu kommen die Hygienemassnahmen, sie behalten ihre Gültigkeit, sind nachvollziehbar und breit akzeptiert, insbesondere bei gefährdeten Personen. Erste Erkenntnisse lassen vermuten, dass wir die Gefährlichkeit der Erkrankung bei älteren Menschen überschätzt haben. Nicht überraschen würde uns, wenn die Aggressivität des Virus über die Zeit abnimmt. Covid-19 wird nicht verschwinden. Es wird Teil unseres Lebens werden. Letztendlich bin ich überzeugt, dass unser Immunsystem uns mehr hilft, als alle Plastikwände, Masken und Desinfektionsmittel. mehr Informationen

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat das Säubern von Oberflächen im Kampf gegen die Corona-Pandemie als überflüssig und überholt bezeichnet. Die aktuellen Erkenntnisse über die Übertragung von Corona seien eindeutig, sagte Reinhardt den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. „Sie findet ausschließlich über den Luftweg statt und nicht über Schmierinfektionen, also über die Verunreinigung von Flächen.

Ein Gericht hat kurzzeitig die Abriegelung von Madrid aufgehoben. Das nutzten tausende Menschen, um dem europäischen Corona-Hotspot zu entkommen. Für rund 24 Stunden war die Stadt offen. Fast 80’000 Fahrzeuge haben die Hauptstadt verlassen. Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa hatte die Abriegelung damit begründet, dass die lokale Regierung «nichts unternommen» habe. Man müsse «verhindern, dass das hohe Infektionsniveau Madrids auf den Rest des Landes übergreift.» Abgeriegelt sind Madrid und acht weitere Städte im Umland der Hauptstadt. Dort dürfen Menschen nur noch mit triftigem Grund ihre Heimatgemeinde verlassen – etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. Betroffen sind 4,5 der 6,6 Millionen Einwohner der Region.

Italiens Regierung bereitet nach Medienberichten eine erneute Verschärfung der Anti-Corona-Massnahmen vor, um den steilen Anstieg der Ansteckungszahlen zu bremsen. Rom plane ein striktes Verbot von Gruppen im Freien vor Bars und Restaurants, hiess es am Samstag in verschiedenen italienischen Zeitungen. Dort würden Gäste dann nur noch an Tischen mit viel Abstand sitzen dürfen. Besonders besorgt waren die Behörden in der lombardischen Hauptstadt Mailand, wo die Zahlen sprunghaft stiegen. Seit kurzem gilt in ganz Italien auch im Freien eine Maskenpflicht.

Männer, die am Coronavirus erkranken und einen schweren Krankheitsverlauf vorweisen, produzieren schwächere Spermien. Dies besagt eine Studie aus Israel. Coronaviren können sich im Sperma jedoch nicht reproduzieren. Ob das Coronavirus sexuell übertragen werden kann oder nicht, ist zurzeit noch unklar. Man sorgt sich um permanente Zeugungsunfähigkeit bei Männern, die an Covid-19 erkrankt sind. Doch um eine solche Vorhersage zu machen, müsse man die Auswirkungen weiterhin beobachten.

«Masken tragen, auch wenn man sich schon mit dem Virus infiziert hat.» Dies deshalb, weil die Masken die virale Ladung stark verringern. Je kleiner die Menge an Viren im Körper, desto kleiner das Risiko.

Möglicherweise ist das Virus in Indien nun in ländliche Gebiete vorgedrungen, wo es sich langsamer verbreitet als in den dichter besiedelten Städten. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung könnte gesunken sein. Wir wissen aus Antikörperstudien, dass in manchen Metropolen bereits ein Drittel oder ein Viertel der Bewohner eine Infektion durchgemacht hat. Wenn wir davon ausgehen, dass Antikörper zumindest eine Zeit lang Immunität verleihen, dann sinkt damit auch die Chance, dass ein Infizierter eine weitere Person anstecken kann. or ungefähr einer Woche ist die Reproduktionszahl zum ersten Mal unter 1 gesunken. Die Dunkelziffer der tatsächlichen Infektionen ist hoch. Laut einer Antikörperstudie des „Indischen Rates für medizinische Forschung“ hatten sich schon im August 7,1 Prozent der Inder angesteckt, das entspricht 95 Millionen Menschen. Wir unterschätzen die Zahl tatsächlicher Fälle kontinuierlich um den Faktor 19 bis 20. Wir können davon ausgehen, dass sich bislang schätzungsweise 130 Millionen Inder mit dem Virus infiziert haben. Als die Pandemie Indien mit voller Wucht traf, wussten Ärzte schon viel besser, wie sie Patienten mit schweren Verläufen behandeln müssen. Ich glaube, das ist einer der Gründe für Indiens vergleichsweise niedrige Infektionssterblichkeit. Ich weiß, dass viele Ärzte verärgert sind. Denn sie werden es sein, die ihr Leben riskieren, wenn wieder mehr Patienten in die Krankenhäuser kommen. Denn das Virus wird uns noch lange begleiten. Es wird mindestens bis Ende 2022 dauern, um die Hälfte der indischen Bevölkerung zu impfen. Wir haben sieben Monate hinter uns. Aber wir haben noch zwei Jahre vor uns. mehr Informationen

10.10.20

Die Nachricht von Cristina Hops, die als Krankenpflegerin in Seattle arbeitet, ist klar: Die Coronavirus-Pandemie ist noch da und die Menschen sollten sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hops hilft an vorderster Front ihren Patienten, das Virus zu bekämpfen. Sie ist ausser sich, dass der US-Präsident Donald Trump, seine Covid-Erkrankung herunterspielt. In einem TikTok-Video teilt sie ihre Gefühle mit der Welt: «Ich habe hunderte Menschen gesehen, die erstickt sind. Dass Trump sagt, man soll keine Angst vor dem Virus haben, ist doch sehr merkwürdig», sagt sie unter Tränen. «Wie kann er es wagen, die harte Arbeit von uns Pflegefachkräften zu untergraben?»

«In der Zeit von Juni bis September haben sich die Fallzahlen (in der Schweiz) im Schnitt etwa alle 3 bis 4 Wochen verdoppelt.» Das hält die nationale Covid-Task-Force am Freitag in einem Bericht fest. Anfang Oktober sei die Verdoppelung noch schneller geschehen. «Falls sich dieser Trend so fortsetzt, müsste man noch im Oktober mit über 2000 Fällen pro Tag rechnen.» Die Positivitätsrate habe in den letzten Tagen über 7 Prozent betragen. Der empfohlene Grenzwert der WHO beträgt jedoch 5 Prozent. «Das bedeutet, dass – gemessen an den Fallzahlen – zu wenig getestet wird, und dadurch zu viele Ansteckungen unerkannt bleiben.» «Wir dürfen nicht erst reagieren, wenn die Hospitalisierung- oder Todesraten hoch sind.» Für die Genfer Virologin Isabella Eckerle wäre in der Schweiz eine gemeinsame Strategie gegen das Coronavirus notwendig. Die Tatsache, dass in jedem Kanton eine andere Regelung herrsche, verunsichert die Leute, sagt sie gegenüber dem «Blick». «Aus meiner Sicht würde es auch Sinn machen, die Maskenpflicht in Läden schweizweit einzuführen», so Eckerle.

«Ich bin besorgt, wir sind an einem kritischen Moment. Es ist wichtig, schnell und richtig handeln», sagte Martin Ackermann Professor für Mikrobiologie an der ETH Zürich in der «Samstagsrundschau». Sorgen machen ihm zwei Dinge: Erstens, dass die Zahlen rasch steigen würden und zweitens, dass die Nachverfolgung möglicher Ansteckungen – das Contact Tracing – so immer aufwändiger wird. In Regionen, wo die Infektionszahlen hoch sind, brauche es auch flächendeckende Massnahmen, so Ackermann. Dies sind vor allem Änderungen in der Grösse und der Art von Versammlungen. Das betrifft laut der Taskforce Grossanlässe aber auch Versammlungen am Arbeitsplatz sowie Privatanlässe. Die Taskforce-Experten riefen in Erinnerung, dass die Schweiz nicht erst reagieren dürfe, wenn die Hospitalisierungs- oder Todesraten hoch seien. Dann sei die Kapazität für Coronavirus-Tests und für die Kontaktverfolgung überschritten. «Dann sind wir im Blindflug», so Ackermann.

Die aktuelle Corona-Lage in der Schweiz ist laut dem Präsidenten der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), Lukas Engelberger, instabil und kritisch. Die Spitäler seien aber nicht in einer Notsituation. Man sei bereit und es gebe wenige Patienten mit schweren Erkrankungen. Das zeige, dass man mit der Corona-Pandemie umgehen könne. Einziges Problem: Der Personalmangel bei der Pflege. Doch dies sei ein strukturelles Problem, das man nicht so schnell lösen könne, so GDK-Präsident Engelberger.

In einem Chor in Neuenburg hat sich ein neuer Cluster mit Covid-19-Infizierten gebildet. Von den getesteten 33 Sängern und zehn Musikern wurden 28 Personen positiv getestet. In weiteren Chören im Kanton sollen ebenfalls Infizierte festgestellt worden sein.

Im Kanton Jura wird die maximale Teilnehmerzahl für öffentliche Veranstaltungen ab sofort von 300 auf 100 Personen reduziert, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann und keine Masken getragen werden. Besucherinnen und Besucher von Sport- und Kulturveranstaltungen müssen neu ebenfalls eine Maske tragen.

Die Kreuzfahrtbranche hat neue Bestimmungen für alle Passagiere und Crewmitglieder erlassen. «Nur mit einem negativen Testergebnis wird der Zugang zum Schiff gewährt», teilte die Cruise Lines International Association (Clia), der grösste Verband der Kreuzfahrtindustrie, in Hamburg mit. Die Testpflicht gelte weltweit und ab sofort.

9.10.20

Transitpassagiere, die sich weniger als 24 Stunden in einem Staat oder Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko aufgehalten haben, sind von der Quarantänepflicht ausgenommen. Ein negatives Testergebnis hebt weder die Quarantänepflicht auf, noch verkürzt es die Dauer der Quarantäne. Corona-Erwerbsersatz besteht nur wenn man unverschuldet die Quarantäne antreten muss. Unverschuldet heisst, dass Ihr Reiseziel zum Zeitpunkt Ihrer Abreise nicht auf der Liste der Staaten und Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko stand und Sie zum Zeitpunkt der Abreise auch nicht aufgrund einer offiziellen Ankündigung wissen konnten, dass Ihr Reiseziel während Ihrer Reise auf diese Liste gesetzt wird.

Die Niederlande hat Ende September die Weisung erlassen, dass ein Haushalt maximal drei zusätzliche Personen zu sich einladen darf. Dies, weil die meisten Infektionen sich bei (Familien-)Treffen ereigneten. Auch die Briten müssen seit Mitte September ihren Freundeskreis einschränken: Dort gilt ein Versammlungsverbot ab sechs Personen. In Österreich sind bei Feiern in Gebäuden ab Montag nur noch zehn Personen erlaubt, sagte Kanzler Sebastian Kurz am Donnerstag. Eine Kontrolle von Privatwohnungen sei allerdings nicht geplant, da sie nicht grundrechtskonform sei. Es gehe um Zusammenkünfte im öffentlichen Raum. Eine Ausnahme gebe es für Begräbnisse. Nicht betroffen von den Verschärfungen sind laut Regierung die professionell organisierten Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich. Dort bleibe es bei der Obergrenze von 1500 Menschen in Gebäuden und 3000 im Freien. Zu den Verschärfungen zählt unter anderem auch eine Maskenpflicht beim Besuch von Märkten.

Ein Veranstaltungsverbot gibt es in der Schweiz derzeit nicht, private Veranstaltungen mit bis zu 300 Leuten sind erlaubt – auch ohne Schutzkonzept. «Das ist typisch für die Schweiz», sagt der Tessiner Infektiologe Christian Garzoni: «Wir wollen grundsätzlich keine Verbote, sondern appellieren an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen.» Sollten die Fallzahlen weiter steigen und insbesondere die Spitäler sich wieder mit Corona-Patienten füllen, müsse der Bund wieder eingreifen: «Dann müssen wieder klare Regeln her, wie viele Personen sich noch treffen dürfen.» Der Ansteckungsort ist nur bei 33 Prozent der gemeldeten Fällen bekannt. Die Auswertung ergab, dass sich 41,8 Prozent bei einem Familienmitglied angesteckt hatten, 15,8 Prozent bei der Arbeit und 8 Prozent bei einem privaten Fest. Es mache derzeit Sinn, Veranstaltungen möglichst auf das Minimum zu beschränken und die Teilnehmerzahl zu begrenzen.

8.10.20

Für mindestens 14 Tage sind die Hindu-Tempel in Thun und Steffisburg geschlossen. Das verfügte die Berner Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion am 5. Oktober. Ein Sprecher des Sri Varasiththi Vinaayagar Tempels in Steffisburg, einem Vorort von Thun, erklärte, Besucher des Gebetstags in Thun hätten das Virus in die Vorortsgemeinde gebracht. Diese fanden vom 24. bis 26. September statt. 15 Personen, welche die Gebetstage besuchten, wurden in Isolation gesetzt. Zwei davon befinden sich auf der Intensivstation. 50 Personen mussten in Quarantäne gehen.

Als Reaktion auf die steigenden Fallzahlen in Deutschland hatten die Bundesländer am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, dass innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Fünf Länder gaben zu dem Beschluss aber abweichende Erklärungen ab. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist sprunghaft auf mehr als 4000 binnen eines Tages angestiegen.

Auch Österreich hat in letzter Zeit stark steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus registriert. Als Reaktion limitiert das Land die Zahl der Teilnehmer bei privaten Zusammenkünften. Bei Feiern in Gebäuden sind nur noch zehn Personen erlaubt, entschied Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Im Kampf gegen wieder steigende Corona-Infektionszahlen hat Italiens Regierung am Mittwoch eine landesweite Maskenpflicht im Freien beschlossen.

Roche lancierte vor zwei Wochen einen Schnelltest. Mit diesem Test erhalten Personen mit Verdacht auf das Coronavirus ihre Ergebnisse rascher als bisher. Der sogenannte SARS-CoV-2-Antigen-Schnelltest ist nun in Märkten erhältlich, die das CE-Zeichen akzeptieren. Getestete Personen sollen innert 15 Minuten erfahren, ob sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben. «Die Tests müssen durch medizinisches Fachpersonal in Praxen und Krankenhäusern durchgeführt werden.» «Die Spezifität des Tests liegt nach unseren Studien bei 99,68 Prozent und die Sensitivität bei 96,52 Prozent.» Im Vergleich: Die gängigen PCR-Tests zeigten, dass die Sensitivität zwischen 98,8 und 99,7 Prozent liegt, die Spezifität bei rund 98,6 Prozent.

7.10.20

Infolge steigender Fallzahlen verschärft der Kanton Bern seine Massnahmen. Auch in Bahnhöfen inklusive Perrons und Unterführungen müssen Mund und Nase künftig bedeckt gehalten werden. Das gabs bisher in keinem anderen Kanton. Der Sprecher räumt ein, dass die Maskenpflicht auf Perrons und in Unterführungen nicht nur epidemiologische, sondern auch psychologische Gründe habe. Nicht nur die Fallzahlen haben im Kanton Bern stetig zugenommen; auch die Hospitalisationsrate hat sich in den letzten beiden Wochen verdoppelt. «Kommt es nochmals zu einer Verdoppelung, kommen die Spitäler allmählich in eine Phase, wo sie wieder von Normalbetrieb auf Covid-Betrieb Phase 1 umstellen müssen»

Kanton Bern führt Maskenpflicht für Gottesdienste ein.
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat eine generelle Maskenpflicht erlassen (Verordnung Maskentragpflicht 07.10.2020). Diese gilt ab Montag 12. Oktober im Kanton Bern für alle öffentlich zugängliche Innenräume von Gebäuden bis Ende Januar 2021. Zu diesen Räumen zählt auch der Gottesdienstraum, da er während gewissen Zeiten offensteht. Darum muss für den Gottesdienst und für alle öffentlich ausgeschriebenen Veranstaltungen ab dem 12. Oktober eine Gesichtsmaske getragen werden.
Die neue Maskenregelung gilt nicht für Kinder unter 12 Jahren und für auf der Bühne auftretende Personen (Musiker und Pastoren). Für auftretende Personen entfällt die Maskenpflicht, solange sie ihren Platz auf der Bühne haben (Verordnung 07.10.2020 Art. 3 Absatz 1a & 3b). Bei nicht öffentlich ausgeschriebenen Anlässen ohne Öffentlichkeitscharakter wie Kleingruppen, Arbeitssitzungen, Büroräumlichkeiten der Angestellten oder internen Schulungs- oder Vereinsanlässen entfällt die Maskenpflicht ebenfalls. Für Anlässe an denen jedoch viel Bewegung ist und die Teilnehmenden über 12 Jahre alt sind, wie Jugendanlässe im Kirchengebäude, gilt jedoch die Maskenpflicht.
Das bedeutet, dass die Freikirchen eine Maskenpflicht durchsetzen müssen für den Gottesdienst. Verantwortlich für das Durchsetzen der Maskenpflicht ist die Kirchgemeindeleitung. Die Maskenpflicht gilt von Eintreten ins Gebäude, während der ganzen Veranstaltung, bis zum Verlassen des Gebäudes. Für die Konsumation nach dem Gottesdienst (Kirchenkaffee oder Mittagessen) kann die Maske abgezogen werden sobald man an Tischen sitzt. Das Kirchenkaffee muss neu wieder sitzend oder draussen eingenommen werden.
Eine erweiterte Maskenpflicht gibt es bisher in der Schweiz fast nur für Läden. Diese gilt in: Genf, Jura, Waadt, Neuenburg, Freiburg, Wallis, Basel-Stadt, Zürich, Solothurn und ab dem 10. Oktober in Zug. In der Stadt Zürich gilt die Maskenpflicht seit dem 10. September auch an öffentlichen Orten. Der Kanton Bern führt per 12. Oktober eine umfassende Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen ein.

Daniel Koch: Es ist zu früh für eine abschliessende Bilanz. Aber ich bin beunruhigt. Wenn die Zahl der Neuinfektionen in diesem Mass zunimmt, steuern wir leider voll auf eine zweite Welle zu.

6.10.20

Der deutsche Virologe Christian Drosten rät neu zur «Freiwilligen Selbstisolation». Demnach sollte man sich im Vorfeld von Familienbesuchen in die Selbstisolation begeben. «Ich halte das Prinzip der Vorquarantäne für eine gute Idee», so Drosten zu «Zeit Online». Die Selbsisoliation würde bedeuten, dass Personen einige Tage oder gar eine Woche vor dem Familienbesuch sämtliche soziale Kontakte vermeiden. Laut Drosten könnte diese Methode vor allem ein Ansatz für die bald bevorstehenden Weihnachtsfeiern aber auch die Herbstferien sein. Der Mediziner empfiehlt, man solle solche Feste besser an einem luftigen, besonders grossen Raum veranstalten oder noch besser: sie auf nächstes Jahr verschieben.

In Irland sind seit dieser Woche erneut öffentliche Gottesdienste verboten. Angesichts einer zweiten Corona-Infektionswelle hat die irische Regierung die Maßnahmen wieder verschärft. In die Kirchen dürfe man nur zum privaten Gebet gehen. Die Heiligen Messen darf man Irland daher ab sofort wieder nur Online mitverfolgen. An Begräbnissen dürfen nicht mehr 25 Menschen teilnehmen. Restaurants und Pubs bleiben hingegen offen, in Innenräumen dürfen aber keine Gäste mehr bedient werden. Der irische Premierminister Micheal Martin hat außerdem die Bürger aufgerufen, keine Inlandsreisen mehr zu unternehmen. Die Maßnahmen sollen zumindest für die nächsten 3 Wochen gelten. In Irland gab es mit Stand von gestern 141 bestätigte Covid-19-Patienten in den irischen Krankenhäusern.

5.10.20

Ein Verein namens «Freiheitliche Bewegung Schweiz» bereitet eine eidgenössische Volksinitiative gegen die Impfpflicht vor. Die Gruppe will in der Verfassung verankern, dass Impfverweigerer nicht bestraft werden dürfen und «keine sozialen oder beruflichen Nachteile erleiden dürfen». Ruth Humbel, CVP-Nationalrätin und Präsidentin der Gesundheitskommission, hält es für möglich, dass die «Gruppe von Corona-Skeptikern und Impfgegnern» 100’000 Unterschriften sammeln kann. Einen Impfzwang, bei dem man gegen den Willen den Impfstoff verabreicht bekomme, werde es in der Schweiz aber nicht geben, sagt Humbel. «Das ist Angstmacherei.» Möglich sei, dass eine Impfpflicht für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie das Gesundheitspersonal komme. «Es ist denkbar, dass man künftig eine Impfung nachweisen muss, wenn man eine Disco oder ein Konzert besuchen will.»

Die Impfbereitschaft in der Schweiz ist klein. Das hat eine repräsentative Umfrage von Tamedia ergeben. Danach würden sich nur gerade 54 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gegen Corona impfen lassen, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Das ist zu wenig, um eine so genannte Herdenimmunität entstehen zu lassen und die Epidemie zu stoppen.

2.10.20

Nach sechs Monaten der Krise wurde nun Alejandro Giammattei, Präsident des zentralamerikanischen Staates Guatemala, positiv auf den Coronavirus getestet. Er wolle jetzt selbst für alle Coronakranken des Landes beten. Seine Symptome seien nicht stark, ihm schmerze der Körper und er müsse leicht husten, Fieber habe er keines. Er selbst leidet seit Jahren an Multipler Sklerose und läuft deshalb an Krücken. Das Besondere seiner Ansprache war jedoch, dass er am Ende für die Covid-Kranken des Landes betete. «Ich habe immer gebeten, dass alle Welt betet, aber heute möchte ich das selbst machen…» Er wolle für die Covid-Kranken beten, aber auch für die Familien, die sich um ihre Senioren und Kinder kümmern, damit sie nicht erkranken. «Ich bitte dafür, dass Gottes riesiges Erbarmen über allen Familien Guatemalas liegt – dass Gott sie segnen möge, aber insbesondere, dass Gott Guatemala segnet.» Weiter erklärte der 64-Jährige, dass man trotz allem darauf aus sei, die Wirtschaft, den Gesundheitssektor sowie die Bildung zu reaktivieren. Von den 16 Millionen Einwohnern des Landes wurden bereits über 90’960 positiv auf den Coronavirus getestet, über 3‘230 Personen sind nach offiziellen Angaben daran gestorben. Am vergangenen 19. September rief auf die Evangelische Allianz des Landes dazu auf, zu fasten und für das Land und die Bedürfnisse der Bewohner zu beten.

Schon lange rätseln Forschende, warum Covid-19 manche Menschen besonders hart trifft. Nun zeigen zwei Studien: Fehler in der Immunabwehr spielen wohl eine große Rolle. Zwei Studien haben eine Immunschwäche identifiziert, die eine effektive Bekämpfung des Coronavirus verhindert. Die Erkenntnisse könnten fast 14 Prozent der schweren Covid-19-Fälle erklären. Die beiden Studien im Fachmagazin Science erregten in der vergangenen Woche große Aufmerksamkeit in der Covid-19-Fachwelt. Betroffen ist eine bestimmte Art von Signalstoffen, die Typ-1-Interferone. Sie bilden die erste Verteidigungslinie, wenn ein Virus eine gesunde Körperzelle befällt. „Das bedeutet, dass mindestens zehn Prozent der kritischen Covid-19-Verläufe von einer Autoimmunreaktion gegen das eigene Immunsystem ausgelöst werden“, sagte Casanova dem Fachmagazin Science. Auffällig dabei: von dieser Immunschwäche waren fast nur Männer betroffen. Casanovas Hypothese ist, dass sich diese Art der Fehlregulation über das X-Chromosom weitervererben könnte. Die zweite Studie legte ihren Fokus auf genetische Veränderungen (Science: Zhang et al., 2020). Im Erbgut von 23 der 659 untersuchten Patienten mit einem schweren Covid-19-Verlauf identifizierten sie in acht dieser Genabschnitte seltene Mutationen. Das legt die Vermutung nahe, dass bei diesen 3,5 Prozent der schwer Erkrankten ein genetisch bedingter Mangel an Interferon die Infektion erschwert hat. In der Kontrollgruppe mit milden Covid-19-Verläufen fand sich niemand mit diesen Genveränderungen. „Zusammen erklären diese beiden Arbeiten fast 14 Prozent der schweren Covid-19-Fälle.“ Bei der Therapie mit Plasma-Spenden sei Vorsicht angebracht, schreiben die Studienautorinnen und -autoren. Sollte unter den Plasmaspendern jemand sein, der Interferon-hemmende Antikörper in sich trägt, könnte das der infizierten Person, die das Plasma und damit auch die darin enthaltenen Antikörper bekommt, eher schaden. „Patienten, die sich von einer lebensbedrohlichen Covid-19-Infektion erholen, sollten von der Spende (…) ausgeschlossen oder zumindest auf die Autoantikörper getestet werden, bevor ihre Plasmaspenden akzeptiert werden.“ 

Eine enge Beraterin von Donald Trump wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Am Freitagmorgen gibt nun auch der US-Präsident seine Infizierung bekannt. «Heute Abend (Ortszeit) wurden Melania und ich positiv auf das Coronavirus getestet.» Die beiden würden ihre Quarantäne und Genesung unverzüglich beginnen. «Wir werden das gemeinsam durchstehen!»«Seien Sie versichert, dass ich erwarte, dass der Präsident während der Genesung weiterhin ohne Unterbrechung seinen Pflichten nachkommen wird», erklärte der Leibarzt des US-Präsidenten Sean Conley.

Beim US-Onlinehändler Amazon haben sich in diesem Jahr rund 19’000 US-Mitarbeiter mit Kundenkontakt mit dem Corona-Virus infiziert. Dies seien 1,44 Prozent der Beschäftigten in dem Bereich und in Amazons Lebensmittel-Läden «Whole Foods Market». Die Zahl sei deutlich niedriger als erwartet, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

Die Schweizer Bergbahnen wollen im Winter wegen des Coronavirus auf Halsschläuche setzen. Andreas Keller vom Verband Seilbahnen Schweiz betont, dass die Gäste auf den Bergbahnen wie bisher auch die normalen Hygienemasken benutzen dürfen. Es gälten grundsätzlich die gleichen Schutzmassnahmen wie für den öffentlichen Verkehr.

Ab Donnerstag wurden die ersten Grossanlässe seit Februar über die Bühne gebracht. Die Besucher in der Postfinance-Arena in Bern waren sich einig – es war ein spezieller Abend. «Es dürfte schon mehr Zuschauer haben, es war doch arg leer. Aber so ists natürlich besser als nichts.» Beim Spiel SCB-Ambri-Piotta kamen über 6000 SCB-Fans ins Stadion. Eishockey lebt von Emotion und die Schweiz ist auch für ihre laute Stimmung und die Choreos in Stadion bekannt. «Man wird sich daran gewöhnen, dass es jetzt ist. Wir haben uns ja auch im Zug daran gewöhnt. Ich werde auf jeden Fall wieder gehen, ganz klar.» Der Speaker in der Postfinance-Arena gibt unter Gelächter der Fans die offizielle Zuschauerzahl bekannt: 6750 SCB-Fans haben es ist Stadion geschafft, das somit ausverkauft ist. Normalerweise passen rund 17’000 Zuschauer hinein, es es damit das grösste reine Eishockey-Stadion ausserhalb von Nordamerika. Gegenüber Mysports sagt Koch: «Ich bin beeindruckt, die Disziplin der Leute ist gut.»

Die positiven Coronafälle in Zürich sind in den letzten zwei Tage markant angestiegen. Schuld seien Clubbesucher, teilte die Gesundheitsdirektion am Donnerstag mit.

Am vergangenen Samstag fand in Friltschen TG eine Party unter dem Namen «CHLÖÖPF DII WÄG!!!» statt. Drei Personen wurden daraufhin positiv auf das Coronavirus getestet. Doch nun gab es weitere Fälle, weshalb der kantonsärztliche Dienst eine Quarantäne für alle Personen anordnete, die an der Party waren.

Mit Beginn des Oktobers fällt das Verbot für Grossveranstaltungen. Unter strengen Auflagen ist es wieder erlaubt, Veranstaltungen mit über tausend Teilnehmern durchzuführen. Sei es ein Konzert, eine Theateraufführung, ein Kongress oder ein Fussballspiel: Für jede Grossveranstaltung muss ein Schutzkonzept vorgelegt werden. Grundsätzlich herrscht eine Sitzpflicht, wobei sich die Sitzplätze den einzelnen Besucherinnen und Besuchern zuordnen lassen müssen.

Trotz Quarantäne-Pflicht verreisen Schweizerinnen und Schweizer in Risikogebiete. Sowohl Kunden von Tui, von Hotelplan als auch von Kuoni buchen Reisen in Länder, die auf der Risikoliste des BAG stehen, schreibt «Nau». «Die Lockdown-Phase hat gezeigt, dass Homeoffice vielerorts möglich ist. So reisen einige Kunden trotz der BAG-Liste in die wohlverdienten Ferien», sagt demnach Tui.

Das Coronavirus hat die Nachfrage nach Plätzen in Alters- und Pflegeheimen gedämpft. Wer nicht zwingend in ein Alters- oder Pflegeheim wechseln müsse, tue dies derzeit nicht. Viele bereits angemeldete Seniorinnen und Senioren seien aufgrund der Coronakrise nicht eingetreten oder hätten den Eintritt verschoben. Die Branche denke über Alternativen wie betreutes Wohnen oder individuelle Tagesangebote nach.

1.10.20

Ab heute dürfen in der Schweiz wieder Grossanlässe mit über tausend Personen durchgeführt werden. Die Kantone müssen die epidemiologische Lage genau analysieren und Schutzkonzepte bewilligen – oder eben nicht.

Forschende der ETH Zürich haben Aufwand und Nutzen der Quarantäne untersucht. Dabei sind sie zum Schluss gekommen, dass eine kürzere Quarantänezeit das Verhältnis verbessert. Ihr Vorschlag: Kontaktpersonen sollen nach fünf Tagen getestet und bei einem Negativ-Resultat am siebten Tag aus der Quarantäne entlassen werden. Eine zehn Tage andauernde Quarantäne verhindert 90 Prozent aller Ansteckungen. Eine Quarantäne, die nach Negativ-Test am siebten Tag beendet wird, erreicht der Studie zufolge noch immer 82 Prozent. Damit erreicht sie beim Kosten-Nutzen-Verhältnis das 1,5-mal bessere Resultat.

«Von einer Welle sprechen wir (in der Schweiz) erst dann, wenn wir die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen können.» Das sei derzeit nicht der Fall: «Die Kantone leisten hervorragende Arbeit, die Fallzahlen könnten sogar noch ein wenig ansteigen, ohne dass die Contact-Tracing-Teams überlastet wären. Wir haben die zweite Welle dank der Massnahmen also vorläufig abgewendet.» Infektiologe Christian Garzoni bringt noch einen weiteren Grund für die rückläufigen Fallzahlen ins Spiel: «Seit dem Ende der Sommerferien hat die Reiseaktivität deutlich abgenommen. Somit hat die Schweiz weniger Corona-Fälle aus dem Ausland importiert.» «Doch wir dürfen nicht lockerlassen. Die Zahlen widerspiegeln das Verhalten der Bevölkerung.» Ein Grund, weshalb die Schweiz im europäischen Vergleich derzeit besser abschneidet, liegt laut Tanner in der föderalistischen Herangehensweise: «Zentralistischere Staaten wie Frankreich können weniger gut und schnell auf die lokalen Gegebenheiten reagieren.» In der Schweiz haben wir laut Hodcroft ausserdem das Glück, dass wir im Sommer viel in die Natur konnten: «In anderen europäischen Ländern ist das weniger gut möglich, und die Städte sind viel dichter besiedelt, was es schwieriger macht, die Verbreitung des Virus einzudämmen.»

Wer sich nicht an die Quarantäne hält, wird gebüsst. Dass es die Zürcher Behörden ernst meinen, zeigt ein Fall des Statthalteramts Dielsdorf. Die Kantonspolizei verzeigte den Mann, weil er für rund drei Stunden ausser Haus war, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Und das kostet ihn nun viel Geld: Zur Busse von 2000 Franken kommen noch 750 Franken Bearbeitungsgebühr dazu. Die Maximalbusse liegt bei 10’000 Franken. Der 44-Jährige hat die Busse akzeptiert. Zwei weitere Quarantänebrecher haben die Strafbefehle angefochten. Dort werden die Gerichte einen Entscheid fällen. Im ganzen Kanton sind laut der Zeitung bisher erst ein Dutzend Personen verzeigt worden.

Das Coronavirus trifft das Gebiet Vorarlberg hart. Um 22 Uhr ist dort deshalb Sperrstunde. Deswegen pilgern viele Ösis in die grenznahen Schweizer Clubs. In der Schweiz hat man keine Handhabe, um gegen solchen Partytourismus vorzugehen. Wie das St.Galler Gesundheitsdepartement gegenüber «vol.at» erklärt, sei es darum umso wichtiger, dass Bars und Clubs ihre Schutzkonzepte sorgfältig umsetzen. Die St.Galler Club- und Barbetreiber bestätigen diesen Trend.

Neue Regeln in Deutschland. Bürgerinnen und Bürger, die in einem Restaurant oder anderen Gastwirtschaften falsche Angaben zu ihrer Person machen, müssen künftig mit einem Mindestbussgeld von 50 Euro rechnen. Besonders hart gibt sich Schleswig-Holstein. Dort müssen Sünder mit einer Busse von 1000 Euro rechnen! Ebenfalls einen Entscheid gab es betreffend einer Personen-Obergrenze in öffentlichen Räumen. Bund und Länder wollen diese auf maximal 50 Teilnehmer beschränken. Dies gelte, wenn in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100’000 Einwohner auftreten. Bei Feiern in privaten Räumen wird es keine obligatorische Beschränkung auf 25 Teilnehmer geben, diese wird aber von der Regierung «stark empfohlen». Wenn es in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner gibt, seien weitere Massnahmen zu erlassen. Insbesondere solle die Teilnehmerzahl auf höchstens 25 in öffentlichen oder angemieteten Räumen festgelegt werden. In privaten Räumen werde dringend empfohlen, in diesem Fall keine Feierlichkeiten mit mehr als zehn Teilnehmern durchzuführen. Ausnahmen könne es für angemeldete Feiern mit vom Gesundheitsamt abgenommenen Hygieneplänen geben.

29.9.20

In der «Dagens Nyheter» spricht der schwedische Chef-Epidemiologe offen über Lockdowns. Man denke an ziemlich kurze, sehr lokale Einschränkungen, beispielsweise für einzelne Arbeitgeber oder Bezirke einer Stadt. «Um die Verbreitung des Virus zu unterbrechen, reichen schon zwei bis höchstens drei Wochen. Wir sind noch dabei, das Konzept auszuarbeiten, aber etwas in diese Richtung.»

Wie die «Sun» berichtet, wollen Experten des Kings College in London einen Ausschlag auf der Zunge auf die Covid-Symptom-Liste aufnehmen. Der Ausschlag, in der Fachsprache «Linguale Papillitis» genannt, wurde in einer Studie bei über einem Viertel der Corona-Patienten festgestellt. Schon kurz nach Beginn der Pandemie hatten Ärzte bei rund zwei Drittel aller Patienten festgestellt, dass sie nichts mehr riechen.

Am 18. März bekam Joachim Huber, Leiter des Tagesspiegel-Medienressorts, Fieber. Der 62-Jährige hatte sich mit dem Coronavirus infiziert, erlitt eine Lungenembolie, totales Nierenversagen und einen Herzinfarkt. Maris Hubschmid hat mit ihm über fünf Wochen Koma und das Leben danach gesprochen. Ich bin jetzt mit den Krankheiten nach der Krankheit beschäftigt. Ich habe starke Nervenschmerzen in den Beinen, die Nerven spielen verrückt, wie Blitze, ein dauerhaftes Zucken. Nicht einschlafen und nicht durchschlafen zu können, ist sehr erschöpfend. Ich bin mit dem Leben davongekommen, aber unter Verlusten. Ich bin bis heute von dem Rätsel geplagt, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, wo ich mich angesteckt habe. Deswegen war es vermutlich irgendwo im öffentlichen Raum, in der U-Bahn. Wir müssen klüger werden als das Virus. Der erste Abend mit der Coronagruppe war einer mit Blut, Schweiß und Tränen. Dort habe ich gemerkt, es gibt Leute, die sind viel tiefer angeschlagen, können den Sinn des Lebens nicht mehr erkennen. Nicht wenige leiden unter einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, haben Depressionen. In der Gruppe ging es mir besser, als wenn ich alles mit mir selbst ausgemacht hätte. Es gab die Nachricht, dass die Hälfte aller Beatmeten nicht überlebt haben. Daraus habe ich mitgenommen: Ich bin schonmal in der richtigen Hälfte! Ein anderes Mal ging es um die Frage, ob Menschen, die schon infiziert waren, immun sind. Tests der Charité haben gezeigt: Ich habe Antikörper gebildet. Ich habe auch keine Maskenpflicht, trage aber trotzdem eine, weil ich mich nicht jedem erklären will. Die Vorstellung, ein zweites Mal diese Tortur durchzumachen – ich glaube, das würde ich nicht schaffen. Die Furcht, es wiederzubekommen, ist da. Zum Artkel im Tagesspiegel

28.9.20

Das Coronavirus könnte auch unerwartete Opfer fordern: Hunderttausende Haie könnten für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Lungenkrankheit getötet werden. Haie produzieren in ihrer Leber das sogenannte Squalen, ein natürliches Öl. Der Zusatzstoff wird oft bei Impfungen hinzugefügt, um sie effektiver zu machen – er löst eine stärkere Immunreaktion aus.

Forscher fanden heraus, dass sich das Coronavirus weiterentwickelt hat. Fast alle DNA-Stränge der über 5000 untersuchten Patienten wiesen eine Mutation auf. Diese ist bekannt unter dem Namen D614G, so die Autoren. Dies macht das aktuelle Virus infektiöser als das der ersten Welle. Obwohl das Virus nun als ansteckender gilt, wird es dadurch nicht tödlicher. Wie heftig die Erkrankung ausfällt, hängt weiterhin stark von dem Gesundheitszustand der betroffenen Person ab. Durch die Mutation des Virus verändert sich das Stachelprotein, auf welches sich die meisten Impfstoff-Forscher fokussieren. Daher ist anzunehmen, dass das Coronavirus der Forschung und den Impfstoffentwicklern einen Schritt voraus ist.

Marcel Salathé sorgte gestern Sonntag 27.9.20 mit seinen Positionen zum Coronavirus für Aufsehen: Der Epidemiologe von der ETH Lausanne sprühte im Interview mit der «SonntagsZeitung» vor Optimismus: Bald könnte das Coronavirus genauso harmlos wie eine Grippe sein. Dank Bemühungen der Kantone funktioniere das Contact Tracing mittlerweile viel besser. In diesem Punkt stimmen ihm andere Epidemiologen zu. Die von Salathé angekündigte Trendwende sieht Cerny allerdings noch nicht: «Es ist trotzdem ein Fakt, dass wir, wie auch die umliegenden Länder eine klare und konstante Zunahme der Fälle beobachten. Mehrere Kantone wie die Waadt, Genf, Freiburg, Zürich und Bern hatten in den letzten 14 Tagen über 300 neue Infektionen.» Das sei für die Kantonsarztämter nach wie vor enorm viel Arbeit. Das bedeute, dass weiterhin Infektionen stets erkannt und gezielt eingedämmt müssen. Cerny ist hinsichtlich des Winters jedoch einer anderen Meinung: «In der kalten Jahreszeit sind wir näher zusammen und öfter in geschlossenen, geheizten und damit wenig belüfteten Räumen. Dies sind Bedingungen, welche die Verbreitung von respiratorischen Viren generell fördern.» Auch Tanner warnt davor, die optimistischen Aussagen Salathés fehlzuinterpretieren. «Herr Salathé gibt Ausblicke, dass wir ohne Angst nach vorne blicken können, und spricht sich nicht für Lockerungen aus.»

25.9.20

Kinder infizieren sich gleich oft mit dem Coronavirus wie Erwachsene. Die Studie «Ciao Corona» der Universität Zürich hat 2500 Zürcher Schulkindern getestet. Untersucht wurde, ob sich die Kinder zwischen dem Auftreten des neuen Coronavirus und Anfang Juni 2020 infiziert haben. 2,8 Prozent der 2500 getesteten Schülerinnen und Schüler weisen Antikörper gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 auf. Der Anteil der Kinder sei damit ähnlich gross wie bei der Kontrollgruppe aus zufällig ausgewählten Erwachsenen der Region. Auch hat sich gezeigt, dass Symptome bei Schulkindern keinen Hinweis auf eine Corona-Infektion geben. In dieser ersten Testphase lässt sich keine Häufung von Corona-positiven Fällen innerhalb der Schulen und Klassen feststellen. Diese ersten Erkenntnisse unterstützen die bisherige Annahme, dass sich Kinder kaum in der Schule infizieren. Diese geschehe eher im privaten Umfeld, etwa in der Familie. Studienleiterin Kriemler erklärt, dass sich kleine Kinder dadurch entgegen der jetzigen Meinung genauso oft anstecken können.

Das Hotel Swissôtel Zürich beim Bahnhof Oerlikon muss wegen den Folgen der Corona-Krise geschlossen werden. Das 4-Sterne-Hotel hat knapp 350 Zimmer und Suiten und beherbergte immer auch viele Passagiere vom Flughafen.

Ladenbesitzerin rebelliert gegen Maskenpflicht. Seit knapp sieben Jahren ist Monika Akeret Inhaberin des veganen Take Aways «Tofulino» in Winterthur. Dass sie gegen die Maskenpflicht ist, erzählte sie jüngst in einem Online-Interview bei Corona-Skeptiker Daniel Stricker. Mit Folgen: Die Zürcher Gesundheitsdirektion hat per «superprovisorische Schliessungsverfügung» den Laden dicht gemacht. Überbringerin der Nachricht war die Stadtpolizei, berichtet der «Tagesanzeiger». Die Gesundheitsdirektion hatte aufgrund eines Hinweises den Laden am 22. September kontrolliert und festgestellt, dass weder Verkaufspersonal noch Kunden Schutzmasken tragen. Darum habe man das Geschäft bis mindestens 3. Oktober geschlossen. Bis dahin muss die Ladenbesitzerin Stellung beziehen und ein wirksames Schutzkonzept vorlegen. Akeret schreibt jedoch auf ihrer Webseite: «Ich werde mich den Forderungen für eine Wiedereröffnung nicht beugen.»

24.9.20

Am Wochenende über Rosch Haschana wurden israelische Krankenhäuser angewiesen ihre Stationen für innere Medizin teilweise zu schliessen um zusätzlichen Platz für Corona-Patienten zu schaffen.
Die Corona-Stationen des Shaare Zedek Medical Center in Jerusalem und des Assuta Medical Center in Ashdoh seien bereits an ihrer Belastungsgrenze und würden keine weiteren Covid-19 Patienten annehmen. Das Westgaliläa-Krankenhaus in der nördlichen Stadt Nahariya kündigte an, dass es alle nicht-notwendigen Operationen aufgrund der vielen Corona-Patienten bis auf weiteres verschieben wird. In den drei Coronavirus-Stationen des Krankenhauses werden derzeit 89 Corona-Patienten behandelt, von denen sich 33 in einem kritischen Zustand befinden und 14 beatmet werden müssen. Das Krankenhaus wird voraussichtlich morgen eine vierte Covid-19-Station eröffnen.

Das Gesundheitsministerium in New York äussert «erhebliche Besorgnis» über den Anstieg von Covid-19-Ansteckungen in den jüdisch orthodoxen Stadtvierteln. Sechs überwiegend orthodoxe Viertel in Brooklyn und Queens sorgen für 20 Prozent aller neuen Covid-19-Fälle in New York City, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Das Ausmass, in dem die Gemeinden im März von dem Virus befallen wurden, gab vielen einen Freibrief für die Wiederaufnahme des normalen Lebens, da viele davon ausgingen, dass die Gemeinden Herdenimmunität erreicht hätten. Tatsächlich meldeten die örtlichen Kliniken während eines Grossteils des Sommers, trotz der Wiederaufnahme der normalen Aktivitäten, nur wenige neue Fälle von Covid-19. Da die Synagogen überfüllt sind und nach Rosch Haschana nun Jom Kippur und Sukkot vor der Türe stehen, erwartet das Gesundheitsministerium, dass die Zahlen in den nächsten Wochen weiter steigen werden.

Die Infektionen mit dem Coronavirus in Frankreich in der vergangenen Woche: Dunkelblau sind die Gebiete, in denen es mehr als 50 Fälle pro 100’000 Einwohner in einer Woche gab.

23.9.20

Normalerweise würde die «Chilbi» in der Zürcher Gemeinde innerhalb weniger Tage über 50’000 Personen anlocken. «So wäre die Durchführung sicher nicht möglich gewesen», meint Roger Kündig, Leiter Abteilung Bevölkerung und Sicherheit der Stadt Wetzikon. Dank der Personenbeschränkung und einem umfangreichen Schutzkonzept habe die Stadt den Lunapark als «Chilbi-Ersatz» aber bewilligen lassen können. Die Veranstalter setzen auf eine digitale Zähltechnik beim Eingang, sodass sich nie mehr als 950 Personen gleichzeitig im Park befinden. Die fehlende Maskenpflicht erstaunt insofern, als in den Zürcher Läden und Einkaufszentren seit Ende August eine Maske getragen werden muss. Bilder zeigen nämlich, wie die Menschen dichtgedrängt auf dem Gelände stehen, ohne die Abstände immer einhalten zu können. Auch auf den Bahnen sitzen sie ohne Maske ohne Sitzabstand nebeneinander.

In Teilen der spanischen Hauptstadt Madrid wurde wieder ein Lockdown verhängt. Die britische Regierung hat gestern ebenfalls neue Massnahmen beschlossen und einen Lockdown für grosse Teile von Wales ausgerufen.

Auch ohne Lockdown hat Wien mittlerweile wieder strenge Regeln. In sämtlichen öffentlich zugänglichen Räumen gilt Maskenpflicht. Private Events dürfen nur von zehn Personen besucht werden, Clubs bleiben geschlossen. In Österreich gilt allerdings nur eine ein-Meter-Abstandsregel. In der Hauptstadt Frankreichs gilt ebenfalls eine umfassende Maskenpflicht, auch die Clubs bleiben zu. Vor einer Woche betrug die 14-Tage-Inzidenz 361,5. Auch wenn die Zahl der Infektionen noch zugenommen hat, konnte die Fall-Zunahme verlangsamt werden. Ob die Massnahmen in Wien und Paris genügen, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen. Prag vermeldet 218 wöchentliche Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner, in Amsterdam sind es 222. Auch in diesen Städten zeigt der Trend nach oben.

Dass bis anhin die Corona-Neuinfektionen in Deutschland nicht so rasant gestiegen seien wie etwa in Spanien oder Frankreich, habe damit zu tun, dass die deutsche Regierung «ungefähr vier Wochen früher reagiert» habe als andere Länder. «Es gibt ein paar Details, die vielleicht bei uns anders sind als in Südeuropa. Unsere Haushalte sind häufig kleiner, wir haben mehr Einpersonenhaushalte», sagt Drosten. Es gebe weniger Mehr-Generationen-Familien, in denen das Virus über die Altersgrenzen sehr leicht verbreitet werde. «Das sind sicher Unterschiede.» Detlev Ganten, Präsident und Gründer des World Health Summit, sagte: «Wirtschaft, Kultur und all das funktioniert eben nicht mehr, wenn das, was wir als garantiert ansehen (Gesundheit), nicht mehr da ist. Ich bin nicht sicher, ob das allen wirklich so klar ist.»

21.9.20

Die Behörden in Israel, Gesundheitsministerium, Regierung und Polizei, sind zunehmend ratlos. Am Freitag um 14 Uhr Ortszeit begann eine fast totale Ausgangssperre. Die Bewohner dürfen sich maximal einen Kilometer von ihrer Wohnungstür wegbewegen. Wer nahe der Küste lebt, darf am Strand spazieren gehen. Aber im Wasser plantschen ist strikt verboten. Angesichts steigender Fallzahlen wies der israelische Corona-Beauftragte Roni Gamsu die staatlichen Krankenhäuser am Sonntag an, weitere Stationen für die Corona-Behandlung einzurichten. Er befürchtet, dass es bis Ende der Woche 800 Schwererkrankte geben wird – damit wäre die Kapazität der Krankenhäuser erreicht.

Zwischen verschiedenen Teilen Gazas ist es inzwischen verboten hin- und herzufahren. Die Ärzte und Krankenhäuser haben nicht die Möglichkeiten zur effektiven Bekämpfung des Virus. Irgendwie muss man die Krankheit schlussendlich gemeinsam bekämpfen. Vielleicht ist das Virus auf verrückte Weise von Nutzen, um einen Dialog eventuell voranzutreiben.

Sowohl die täglichen Todes- als auch die Infektionsfälle sind in den letzten Tagen in der Türkei auf das Niveau von Mitte Mai angestiegen. Die Regierung hat großflächige Abriegelungen ausgeschlossen, aber vor kurzem neue Maßnahmen angekündigt, darunter das Verbot von Hochzeiten und anderen Veranstaltungen sowie die Beschränkung der Zahl der Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln.  mehr Informationen

München verschärft seine Corona-Beschränkungen. Wie Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag 21.9. bekannt gab, wird die Versammlungsfreiheit eingeschränkt. Ab Donnerstag sind Versammlungen mit mehr als fünf Personen, zwei Haushalten oder direkt Verwandten verboten. An bestimmen öffentlichen Plätzen soll es dazu eine Maskenpflicht geben. Die Einschränkungen gelten fürs Erste eine Woche lang.

Die Zahl der Neuinfektionen der letzten zwei Wochen liegt in Schweden bei 3103. Auf 100’000 Einwohner sind das rund 30. In der Schweiz ist die 14-Tage-Inzidenz ziemlich genau doppelt so hoch – und das bei steigenden Zahlen. Die Zahl der Verstorbenen in diesem Zeitraum liegt bei 20, in der Schweiz bei 26. Tatsächlich weist Schweden mit 580 Todesfälle auf 100’000 Einwohner auf Rang 11 eine der höchsten Sterberaten weltweit auf. Schweden setzt auf die Eigenverantwortung und spricht deshalb vor allem Empfehlungen aus. Doch auch in Schweden wurden einschneidende Verbote ausgesprochen. Öffentliche Veranstaltungen mit über 50 Personen wurden verboten. Darunter fallen etwa Konzerte, Demonstrationen und Sportanlässe. Das Verbot gilt bereits seit Ende März im ganzen Land. «Niemand hat den Flugzeugen verboten, abzuheben. Es wollte einfach niemand mehr fliegen». In Schweden gilt nach wie vor die Empfehlung, wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten. Schweden hat von Beginn an langfristig geplant und auch so kommuniziert. Die Einschränkungen dürften nicht zu streng sein, damit die Bevölkerung sie auch über Monate hinweg akzeptieren würden. Die Eckpfeiler auch für die bevorstehenden kalten Jahreszeiten blieben deshalb auch die gleichen: Social distancing, Homeoffice, Hygienemassnahmen und bei den kleinsten Symptomen zu Hause bleiben. Tegnell erwartet grössere lokale Ausbrüche im Herbst und Winter, das sei aktuell der grösste Sorgenpunkt.

Rund 500 Personen versammelten sich am Samstagnachmittag 19.9.20 in Zürich, um gegen die Corona-Richtlinien zu demonstrieren. Der Zuger Komiker Marco Rima sprach über das Coronavirus und sagte, dass er zu Beginn Angst vor dem Erreger gehabt habe. Der Engpass in den Spitälern sei jedoch ausgeblieben. Nun sehe er vielmehr die Freiheit der Menschen in Gefahr. Dann sagte Rima: «Niemand wird in den nächsten Monaten an Corona sterben.» Das Bundesamt für Gesundheit hatte alleine am Freitag drei neue Todesfälle bekannt gegeben. Rima schrieb dazu auf Facebook: «Meine lieben Freunde der Meinungsfreiheit, mir ist heute während meiner Rede ein ganz dummer Fehler unterlaufen. Ich bin in der Hitze meines Vortrags eine Zeile verrutscht (…)».  mehr Informationen

Während der «ausserordentlichen Lage» im März und April wurden Kontakte mit Personen ausserhalb des eigenen Haushalts stark eingeschränkt. Dadurch sanken auch die Infektionen durch sexuell übertragbare Krankheiten. Nathan Schocher, Leiter des Programms «Menschen mit HIV» bei der Aids-Hilfe Schweiz, beobachtet einen klaren Trend. «Die Anzahl HIV-Neudiagnosen liegt tatsächlich rund ein Drittel tiefer als noch im Vorjahr zur gleichen Zeit.» Ob die tieferen Zahlen daran liegen, dass man weniger Sex hatte, kann Schocher so nicht sagen, aber auch nicht ausschliessen. Die Positivitätsrate ist, was ebenfalls nicht erstaunt, in dieser Zeitspanne um 25 Prozent gesunken.

Falls die Corona-Situation lokal «ausser Kontrolle» geraten sollte, schlägt Professorin Eva Maria Belser folgendes vor: «Vielleicht braucht es auch Grenzschliessungen zwischen den Kantonen».

Von einer Durchseuchung hält Ackermann wenig. «Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten einer Durchseuchung sind viel zu hoch». Die aktuelle Vorgehensweise greife nur punktuell in das Leben der Bevölkerung und in die Wirtschaft ein. «Deshalb ist sie einfacher und billiger und weniger einschneidend als die flächendeckenden Massnahmen, die bei hohen Fallzahlen nötig wären».

Beim Wettrennen der reichen Staaten um einen Impfstoff gegen Covid-19 liegt die Schweiz auf dem letzten Platz. Das schreibt die «SonntagsZeitung». Ganz anders sieht es in den Nachbarländern aus. Die Europäische Union hat sich für ihre Mitgliedsländer bereits 300 Millionen Impfstoffdosen gesichert, einzelne EU-Staaten wie Deutschland haben zugleich nationale Vorbestellungen bei verschiedenen Impfstoff-Projekten getroffen. Die Schweiz setzt bislang nur auf ein einziges Impfstoffprojekt – jenes des US-Biotechunternehmens Moderna –, von dem sie sich 4,5 Millionen Dosen gesichert hat.

Das Departement von Alain Berset prüft zurzeit mehrere Möglichkeiten, um die Quarantänepflicht zu lockern. Unter anderem soll geprüft werden, ob die Quarantäne für nahe Kontakte von Infizierten durch eine Maskenpflicht ersetzt werden könnte. Diese Kontakte müssten dann nicht mehr zu Hause bleiben, würden aber dazu gezwungen, immer eine Maske zu tragen.

16.9.20

Die Corona-Taskforce des Bundes hat in einem «Policy Brief» die Strategie der Herdenimmunität verworfen. Die Experten des Bundes warnen vor den gesundheitlichen Folgen, die eine Durchseuchung haben könnte. «Die Zahl der Todesfälle würde dramatisch ansteigen, falls die Epidemie nicht unter Kontrolle gebracht werden könnte.» Das Gesundheitssystem würde kollabieren. Mit dem gegenwärtigen Ansatz, die Zahl der Ansteckungen möglichst tief zu halten, würde die Wirtschaft weniger hart getroffen. Für einen zweiten Lockdown fehlt der Schweiz das Geld, sagt Ueli Maurer. In mehreren Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, ist eine Diskussion um eine Verkürzung der Quarantäne etwa auf sieben oder gar fünf Tage im Gang. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erklärte bislang, es gebe keine neuen Daten, die zeigen würden, dass eine Verkürzung sicher wäre.

In Nicaragua (Zentralamerika) müssen die Kirchen geöffnet bleiben, trotz Corona. Die christlichen Leiter fürchten Repressionen seitens der Regierung. Denn die Regierung möchte, dass das Leben so normal wie möglich weiterläuft. Präsident Daniel Ortega habe die Gegenwart von Covid-19 im Land geleugnet und Beamte dazu gezwungen, an einer politischen Demonstration teilzunehmen. Demgegenüber stehen die vielen Nicaraguaner, die an Covid-19 gestorben sind (offiziell 147). Dazu zählen laut der Evangelischen Allianz von Nicaragua (AEN) auch 44 Pastoren, die zur AEN gehörten und zwischen dem 12. April und dem 15. Juni an der Krankheit starben. Die Initiative des christlichen Leiters Rolando Álvarez, der Zentren eröffnen wollte, um über Covid-19 aufzuklären, wurde sofort von der Regierung gebremst. Álvarez in den sozialen Medien: «Wir wollten arbeiten, um für die Gesundheit unserer Bevölkerung einzustehen, aber man hat es uns nicht erlaubt.» mehr Informationen

In Indien hatten örtliche Medien in mehreren Regionen von einem Mangel an medizinischem Sauerstoff für Patienten berichtet. Obwohl Sauerstoffhersteller ihre Produktion im vergangenen halben Jahr vervierfacht haben auf täglich 3000 Tonnen. Einige sollen deshalb gestorben sein. Bei den Todeszahlen liegt Indien mit über 82’000 an dritter Stelle.

Peru weist die höchste Sterblichkeit weltweit auf. Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben sonst nirgendwo so viele Menschen an der Krankheit. 93 Tote je 100’000 Einwohner registrierte das südamerikanische Land zuletzt.

15.9.20

Der Kanton Waadt ist der neue Corona-Hotspot der Schweiz. Rund ein Drittel aller Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz fanden letzte Woche im Waadtland statt. Alle Nachtklubs werden geschlossen, Privatanlässe auf 100 Personen begrenzt und eine generelle Maskenpflicht in öffentlichen Räumen eingeführt. Diskotheken werden allesamt geschlossen, in geschlossenen öffentlichen Räumen (inkl. religiös und gastronomisch) gilt eine Maskenpflicht. Die neuen Massnahmen gelten ab Donnerstag, voraussichtlich bis zum Ende der Herbstferien im Oktober. Mit 310 Todesopfer sind nur zwei Menschen weniger an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben, als im Tessin. Auch pro Kopf liegt er bei den Infektionen hinter Nachbarkanton Genf auf dem zweiten Platz. «Unsere Spitäler sind voll», sagt Gesundheitsministerin Rebecca Ruiz. «Wir könnten uns sehr bald mit einem Spital konfrontiert sehen, das keine Kapazität mehr hat.» Was der Waadtländer Regierung Sorgen macht, ist, dass die Altersklasse der Über-65-Jährigen immer stärker von den Infektionen betroffen ist. Die Vorsitzende des Staatsrats Nuria Gorrite betonte, dass es keine «Ansteckungsorte» gäbe, sondern «Verhalten, dass zu einer Ansteckung führt». Es sei ein essenzieller Bestandteil der Kultur in der Region, dass man sich treffe und engen Kontakt pflege. Darum sei es normal, dass es zu Ansteckungen komme. Nun gilt es, das richtige Gleichgewicht zu finden. Dass der Kanton im Schweizer Vergleich schlecht dasteht, ist allerdings nicht auf die Anzahl Tests zurückzuführen. Auch bei der Positivitätsrate liegt die Waadt auf dem zweiten Platz hinter Freiburg. Seit Anfang August hat sich die Rate positiver Tests mehr als verdoppelt: Von 3,3 auf 7,3 Prozent.

Seit Montag gelten in Grossbritannien verschärfte Richtlinien im Kampf gegen das Coronavirus. Bisher durften sich drinnen oder draussen 30 Menschen versammeln – jetzt sind es noch sechs. Bei Verstoss gibt es saftige Bussen. Für Kritik sorgte in Grossbritannien auch die Veröffentlichung der Verordnungen, die die Sechserregel definieren. Die Ausnahmen und die Einzelheiten des neuen Gesetzes wurden nämlich erst am Sonntagabend veröffentlicht. Gerade einmal 30 Minuten vor dem Inkrafttreten der neuen Regeln. Wer die Sechserregel nicht befolgt, dem droht demnach eine einmalige Geldstrafe von 100 Pfund (116.50 Franken). Sollte eine Person mehrere Male verzeigt werden, kann sich die Strafe auf maximal 3200 Pfund (3728 Franken) erhöhen. Ausnahmen für die Sechserregel im Kampf gegen das Coronavirus gibt es nach Verordnung für: Firmen, gemeinnützige Organisationen und öffentliche Einrichtungen.

In der chinesischen Stadt Ruili sollen die über 210’000 Einwohner nach drei nachgewiesenen Corona-Infektionen zu Hause bleiben. Abgesehen von Lebensmittelläden und Apotheken mussten alle Geschäfte schliessen. Jeder der mehr als 210’000 Einwohner von Ruili werde nun auf das neuartige Coronavirus getestet, hiess es in der Mitteilung der Behörden. Vor einer Woche verkündete die Volksrepublik offiziell ihren «Sieg» über das Virus. Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium in Peking acht Corona-Infektion in ganz China. Auch diese Fälle seien aus dem Ausland eingeschleppt worden.

Seit März sind gewisse Gebiete in den Philippinen im Lockdown. Auf den Philippinen herrscht der längste und strikteste Lockdown der Welt. Auf den Philippinen herrscht eine Ausgangssperre und ein Alkoholverbot. Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Der Flug- und Nahverkehr wurde eingestellt, das öffentliche Leben liegt in Folge der Pandemie brach. 7,3 Millionen Philippiner haben ihren Job verloren, bis Ende des Jahres könnte die Zahl auf über zehn Millionen ansteigen. Präsident Duterte setzt seine Hoffnung nun auf den russischen Impfstoff.

Die Zahl der Corona-Todesopfer in der Türkei erreichte am Sonntag 7.056 und stieg in den letzten 24 Stunden um 57 Personen, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigen. Sowohl die täglichen Todes- als auch die Infektionsfälle sind in den letzten Tagen auf das Niveau von Mitte Mai angestiegen. Die Regierung hat großflächige Abriegelungen ausgeschlossen, aber vor kurzem neue Maßnahmen angekündigt, darunter das Verbot von Hochzeiten und anderen Veranstaltungen sowie die Beschränkung der Zahl der Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Der renommierte Immunologe Anthony Fauci erwartet für die USA eine Rückkehr zu normalen Lebensumständen erst Ende 2021 – selbst wenn es bereits in wenigen Monaten eine Coronavirus-Impfung geben sollte. Er rechnet bei Corona-Impfstoffen lediglich mit einer Effizienz von 70 bis 75 Prozent. Die Menschen müssten sich noch auf einige Zeit darauf einstellen, Masken zu tragen, Abstand zu halten und Ansammlungen zu meiden, betonte Fauci. Zum einen werde es bis ins kommende Jahr dauern, bis die benötigten hunderte Millionen Impfdosen hergestellt seien. Zum anderen werde man Monate brauchen, um diese zu verabreichen. Zugleich rechnet Fauci mit einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität.

In einem Kindergarten in der Zürcher Gemeinde Wetzikon ist eine Lehrerin am Dienstag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Für die Kinder der betroffenen Klasse sowie weitere Lehrer wurde per sofort eine zehntägige Quarantäne angeordnet.

Im Zusammenhang mit einem Schullager der zweiten Oberstufe der Schule Sins seien bisher 28 Personen positiv getestet worden. Die infizierten Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren befänden sich zu Hause in Isolation. Sie hätten nur leichte Symptome. Über 130 Schülerinnen und Schüler, mehr als zehn Lehrpersonen und über 60 ausserschulische Kontaktpersonen mussten in Quarantäne, weil sie engen Kontakt zu den Infizierten hatten.

14.9.20

Israels Regierung hat angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Corona-Virus die Verhängung eines zweiten landesweiten Lockdowns beschlossen. Das Kabinett stimmte am Sonntagabend gegen den Widerstand einiger Minister für neue drastische Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen am Freitagnachmittag in Kraft treten, vor Beginn der jüdischen Feiertage, und zunächst für drei Wochen gelten. Die Menschen dürfen sich ausser in Ausnahmefällen nur bis zu 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche sind weiter erlaubt. In Innenräumen werden nur noch Gruppen von zehn Personen und draußen von zwanzig Personen erlaubt sein. Laut Netanjahu werde noch eine separate Entscheidung über Gottesdienste erfolgen.  Israel hat 465 Fälle auf 100’000. Bahrain 454. Aruba 959 in den letzten 14 Tagen.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. «Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle», erklärte der Regierungschef am Sonntag der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Die WHO rechnet für eine breit angelegte Corona-Impfung mit Mitte 2021. Sollte der Impfstoff wie geplant nächsten Sommer kommen, dann dürfte ein Jahr später im Sommer 2022 «Corona gegessen» sein, so Kochs Prognose für den weiteren Verlauf der Pandemie.

Innenminister Alain Berset zeigt in einem Interview mit der «Sonntagszeitung» (Artikel hinter Bezahlschranke) wenig Verständnis für Leute, die das Corona-Virus leugnen. «Hier soll offensichtlich eine Bewegung gegen unsere faktenorientierte und demokratische Gesellschaftsform aufgebaut werden», so Berset. Berset äussert «wenig Verständnis» dafür, dass solche Kreise den Behörden diktatorische Verhalten vorwirft. «Das ist absurd. Die Schweiz gehört zu den liberaleren Ländern, was die Corona-Massnahmen angeht.» Gesundheitsminister Alain Berset will trotz wieder steigender Infektionszahlen einen zweiten Lockdown in der Schweiz um jeden Preis verhindern. Es müsse gelingen, mit leichteren, gezielteren und regionalen Massnahmen einen Stillstand abzuwenden. Wir dürfen nicht mehr wie im letzten Frühling einfach aufgeben. Die Durchseuchung habe bisher nirgendwo funktioniert. Die Schweiz müsste bei einer solchen Strategie die Gefährdeten total isolieren. Das heisse einsperren. Das sei unmöglich und könne niemand ernsthaft wollen. Es gebe keine Indizien dafür, dass das Virus weniger gefährlich geworden sei als in der Vergangenheit.

12.9.20

Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten beim BAG Schweiz, klärt auf: «Wer Symptome hat, soll sich testen lassen!» «Ein leichter Schnupfen ist kein Testkriterium. Alles, was darüber hinausgeht, ist für einen Test qualifiziert», erklärt der Corona-Experte. Idealerweise solle vorher der Corona-Check auf der Website des BAG ausgefüllt werden. Nach dem Ausfüllen des Checks sei genau erkennbar, ob ein Test sinnvoll ist oder nicht.

«Es kommt aus dem Labor in Wuhan», sagt Dr. Li-Meng Yan in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem britischen Fernsehprogramm «Loose Women» auf ITV. Die chinesische Forscherin meint damit das neuartige Coronavirus, das die Welt seit Monaten in Atem hält. Yan habe Beweise, dass das Virus nicht natürlichen Ursprungs sei und demnach nicht auf einem Markt in Wuhan von einem Tier auf den Menschen übertragen worden sei. Die Informationen habe sie von lokalen Ärzten und vom chinesischen Zentrum für Seuchenprävention CDC. Yan habe selbst über Covid 19 geforscht. Von einem Vorgesetzten sei sie Ende letzten Jahres gebeten worden, über ein Sars-ähnliches Virus in Wuhan zu forschen. Als sie dann erkannt habe, dass sich das Virus exponentiell verbreite, sei ihr gesagt worden, sich ruhig und vorsichtig zu verhalten. Ihre Arbeiten wurde sistiert. Ihr Vorgesetzter habe gesagt: «Wir werden Ärger bekommen, wir werden verschwinden.» Wenn sie in Hongkong darüber gesprochen hätte, dann wäre sie in dem Moment verschwunden, in dem sie ihren Mund aufgemacht hätte. Darum sei sie geflohen, denn sie wisse, wie China mit Whistleblowern umgehe.

Der Bundesrat hat am Freitag die Kosten für Coronavirus-Tests gesenkt. Ein Test kostet neu 82 statt 95 Franken, der Antikörpertest 25 statt 39 Franken. Der Bund bezahlt jedoch nur die medizinisch indizierten Test. Das bedeutet, wenn ein Arzt oder eine Ärztin den Test als notwendig beurteilt. Arbeitgeber, die sicherheitshalber ihre Angestellten testen, müssen dies aus der eigenen Tasche bezahlen.

11.9.20

Nachdem das Coronavirus in Israel außer Kontrolle geraten war, stimmten die israelischen Minister am späten Donnerstagabend dafür, die Nation für zwei Wochen in einen vollständigen Lockdown zu versetzen. Darüber muss aber erst noch das gesamte Kabinett abstimmen. Sie werden sich am Sonntag treffen. In der ersten Phase müssen alle zuhause bleiben, bis auf Menschen, die überlebensnotwendige Tätigkeiten ausüben. In der zweiten Phase ist das Reisen zwischen den Städten verboten. In der dritten Phase werden nur Orte mit hohen Infektionen eingeschränkt. Der genaue Zeitplan wird noch diskutiert.

Laut Gesundheitsminister Yuli Edelstein sei ein landesweiter Lockdown in Israel im Laufe des Monats praktisch unvermeidlich, es sei denn, die Israelis fangen an die Richtlinien der Regierung strenger zu befolgen. Im «Army Radio» sagte Edelstein: «Es ist sehr schwer zu erkennen, welche weiteren Schritte ich als Gesundheitsminister und das Gesundheitssystem unternehmen können, um einen Flächendeckenden Lockdown zu vermeiden

Die wachsenden Befürchtungen über eine zweite Welle von Coronavirus-Fällen in jüdisch orthodoxen Gemeinden von New York City scheinen sich zu bewahrheiten. Datensätze aus August bestätigen, dass die Rate an Neuansteckungen in Vierteln mit einem hohen Anteil an Orthodoxen, das Vierfache anderer Viertel beträgt. Es sollen mehrere grosse Hochzeitsfeiern in Veranstaltungsräumen in Bourough Park stattgefunden haben, bei denen keine der Gäste Masken trugen. Laut der «New York Post» wurde ebenfalls beobachtet wie mache Veranstalter die Fenster der Räume mit Papier verdeckten und Gäste durch Seiteneingänge rein und raus brachten.

Genf und die Waadt gehören in Deutschland neu zu den Risikogebieten. Wer aus diesen Gebieten nach Deutschland einreisen will, muss an der Grenze einen Coronavirus-Test machen, wie das Auswärtige Amt Deutschlands mitteilt. Nach der Einreise gilt eine vierzehntägige Quarantäne, sofern man kein negatives Testergebnis vorweisen kann. «Die plötzliche Warnung zeigt, wie schnell sich die Lage ändern kann – wer jetzt ins Ausland geht, muss die Situation genau verfolgen, sonst riskiert er bei der Rückkehr die Quarantäne.» Wer also in den vergangenen vierzehn Tagen in Genf oder der Waadt war, solle aufs Shopping in Konstanz verzichten. Sollte sich herausstellen, dass sich jemand nicht an die Testpflicht gehalten hat, droht eine Busse von bis zu 25’000 Euro. Es besteht die Gefahr, dass die Leute wegen solcher Warnungen beginnen, die gesamte Schweiz mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko zu verbinden. Bisher hätten viele in der Branche das Gefühl gehabt, dass man die Massnahmen besser in den Griff bekomme und dass die Auslandstouristen im Herbst wieder kommen könnten, so Merkle. Die deutsche Reisewarnung sei ein Signal, dass es doch noch länger dauern werde, bis es wieder nach oben gehe.

Das BAG in der Schweiz meldet 528 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind 123 Fälle mehr als noch am Vortag. Es sind drei Personen am Corona-Virus verstorben und 13 neue Hospitalisierungen vorgenommen worden. Neun französische Regionen (darunter Paris, Korsika, Cote d’Azur) sowie Wien wurden auf die Quarantäneliste gesetzt. Personen, die aus beruflichen oder medizinischen Gründen in den betreffenden Regionen waren und dies während weniger als fünf Tagen, sind neu von der Quarantänepflicht befreit.

Die Coronavirus-Pandemie hat Schwächen in der westlichen Gemeindekultur offenbart, beobachtet Francis Chan, Gründer der Cornerstone-Gemeinde im kalifornischen Simi Valles. Gott nutze die Krise, um Christen aufzuwecken. Chan erklärte, dass er zwar auch dafür sei, dass sich Christen wieder wie vor der Pandemie versammeln. Gleichzeitig wirft er die Frage auf, wie effektiv die Kirche im Vergleich zu Orten wie China mit dem Thema Freiheit umgegangen sei. In China ist es für viele Christen nicht möglich, sich frei zu versammeln.  «Wenn man sich die Orte ansieht, an denen es Religionsfreiheit gibt, und wenn man diese Orte mit jenen vergleicht, an denen diese Freiheit nicht existiert, frage ich: Was haben wir eigentlich mit der Freiheit gemacht? Sie hat die Kirche nur geschwächt!» «Ich sehe, wie die Gemeinde dort, wo es Verfolgung gibt, blüht und wie diese Gemeinde wie jene der Bibel aussieht.»«Wir haben all diese begabten, gottesfürchtigen Menschen geschwächt, weil wir alles für sie tun.» mehr Informationen

Das Ärztepersonal in Madrid war bereits vor Corona völlig ausgelastet. Nun reicht es ihnen – sie haben zu einem kompletten Streik aufgerufen. Schon seit Jahren leide man an einem Mangel an personellen und wirtschaftlichen Ressourcen. Dies beklagte die Gewerkschaft in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung. «Die Pandemie hat in den vergangenen Monaten aber zu einer für uns inakzeptablen Verschlimmerung der Lage geführt.» Die grösste Mediziner-Gewerkschaft der Region hat zu einem «unbefristeten und kompletten» Streik ab dem 28. September aufgerufen. Madrid war im Frühjahr von der Pandemie im Corona-Hotspot Spanien besonders schwer getroffen worden. Nun ist sie wieder die von den Neuausbrüchen am stärksten betroffene Region des Landes. Von den 4137 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden in ganz Spanien, entfielen 1509 auf Madrid. Das sind mehr als 35 Prozent. In Madrid sind seit Montag nur noch Treffen von höchstens zehn Personen erlaubt.

10.9.20

Im Pflegeheim von Siviriez FR, wo vergangene Woche 37 Personen positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sind inzwischen 53 Personen infiziert worden. Sieben Personen sind gestorben, wie die Freiburger Gesundheits- und Sozialdirektion am Mittwoch mitteilte. 34 der Infizierten seien Bewohnerinnen und Bewohner, 19 Angestellte des Heims. Angesichts der grossen Zahl von infizierten Angestellten hat nun das freiburgische Kantonsarztamt verlangt, dass die Heimbewohner ins Spital eingewiesen werden.

Nachdem sechs Mitarbeiter positiv auf Corona getestet wurden, bleibt das «BBC Butterbarcafe» in Gossau SG ab sofort und mit Donnerstagabend geschlossen. Alle 45 Mitarbeiter müssen in sechs Tagen nochmals einen Coronatest machen.

Nachdem ein Schüler der Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen positiv auf das Coronavirus getestet wurde, steht die ganze Schulklasse nun unter Quarantäne. Die Schüler werden per Fernunterrricht unterrichtet.

Eine im Kindergarten Chriesiweg in Altstetten (ZH) angestellte Person ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Das Coronavirus löst vor allem bei jüngeren Menschen psychische Problem aus. Beim Sorgentelefon 143 melden sich vermehrt junge Menschen wegen Einsamkeit. Betroffen sei vor allem die Altersgruppe zwischen 19 und 40 Jahren. So hätten im selben Zeitraum 2019 nur 1535 Menschen angerufen. 2020 waren es 1928 Personen. «Fast die Hälfte aller Anrufer waren Erstkontakte», so Humbel.

Den Beweis für die vermeintlichen «Lügen» Kochs, der lange in Epidemien-Krisengebieten praktizierte, wollen die Skeptiker im Buch «Corona-Fehlalarm?» gefunden haben. Das Buch war im August Schweizer Bestseller in der Kategorie Sachbuch. Schon zweimal hat sich die Christian-Albrechts-Universität von Bhakdi und seinem Buch distanziert. Fakt ist, dass es noch viele offene Fragen rund um das Coronavirus gibt. Bei deren Beantwortung lehnt sich Bhakdi jedoch nach der Meinung vieler Wissenschaftler deutlich zu weit aus dem Fenster. Die beiden Autoren berufen sich immer wieder auf Studien, die zu Beginn der Pandemie entstanden sind. Diese entsprechen nicht mehr dem aktuellen Kenntnisstand der Wissenschaft. Wer eine Grippe übersteht, ist meist nach wenigen Wochen wieder völlig genesen. Beim Coronavirus gibt es jedoch – auch unter Jungen – einige Fälle, bei denen Symptome wochenlang bestehen bleiben.

9.9.20

Die britische Firma AstraZeneca hat die klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff vorsorglich gestoppt, nachdem bei einem der Teilnehmer gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Bei den nicht näher genannten gesundheitlichen Problemen handele es sich um einen Einzelfall, betonte das Unternehmen. Der Impfstoff befindet sich unter anderem in den USA in der dritten und abschliessenden Studien-Phase mit mehreren zehntausend Teilnehmern. Die WHO rechnet für eine breit angelegte Corona-Impfung mit Mitte 2021. Der US-Hersteller Moderna hat die heisse Testphase mit 30’000 Probanden begonnen. Die Schweiz hat nun einen Kaufvertrag mit Moderna abgeschlossen. Damit sichert sie sich 4,5 Millionen Impfdosen.

Die Corona-Infektionen in England steigen weiter an. Als Reaktion werden Versammlungen mit über sechs Menschen bis auf Weiteres untersagt. Die Regel gilt für Treffen zu Hause wie auch im öffentlichen Raum. Bislang gilt hier eine Grenze von 30 Personen. Ausnahmen werden den Berichten zufolge für Haushalte mit mehr als sechs Personen wie auch für Treffen mit beruflichem Hintergrund oder zu Ausbildungszwecken gelten, also etwa in Schulen. Auch Hochzeiten, Beerdigungen und bestimmte Sportarten sollen von den verschärften Regeln ausgenommen sein. Premierminister Boris Johnson wird sich dem Vernehmen nach auf einer Pressekonferenz am Mittwoch äussern.

Peru hat weltweit höchste Sterblichkeitsrate. Zudem weist Peru die höchste Sterblichkeit weltweit auf. Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben sonst nirgendwo so viele Menschen an der Krankheit. 89 Tote je 100’000 Einwohner registrierte das südamerikanische Land zuletzt. Insgesamt fielen knapp 30’000 Peruaner dem Coronavirus zum Opfer.

Schweden zählt mit rund 85’700 deutlich mehr Gesamtinfizierte als die Schweiz. Besonders hoch ist in Schweden die Sterberate. 5838 Todesopfer zählt das skandinavische Land. Am Dienstag fiel die Quote der Postitiv-Tests auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Pandemie. Nur 1,3 Prozent aller Tests fielen noch positiv aus (in der Schweiz 3%). Im Frühjahr hatte das Niveau noch über Wochen um die 19 Prozent gelegen. Die Zahl der Tests wurde zuletzt massiv hochgefahren. Werden bedeutend mehr Tests durchgeführt, schlagen prozentual die positiven Befunde auch weniger an. Schweden hat 22 Fälle pro 100’000 Einwohnern. Die Schweiz 53. Deutschland 21.

Für viele ist die Quarantäne aufgrund des Coronavirus ärgerlich und zu lange. Frankreich oder Italien wollen sie daher auf 7 Tage verkürzen. Aus epidemiologischer Sicht ist die Verkürzung auf sieben Tage nicht gefährlich. «Man ist vor allem in den ersten fünf Tagen ansteckend.» Aber nur, nachdem entweder Symptome aufgetreten sind oder nach einem positiven Test. Verläuft eine Erkrankung asymptomatisch, wie das etwa bei Kindern oft der Fall ist, ist die Festlegung eines Zeitpunktes schwierig. Der deutsche Virologe Christian Drosten unterstützt die 7-Tage-Quarantäne ebenfalls. Entscheidend ist dabei die Zeitspanne zwischen Infektion und dem Ausbruch der ersten Symptome. Gemäss Drosten sind 90 Prozent der Infizierten fünf Tage nach dem Ausbruch nicht mehr ansteckend.

8.9.20

Wo noch zu Beginn der Pandemie Mitleid und Verständnis für Infizierte an den Tag gelegt wurde, wird nun Unmut gehegt. Auch in den sozialen Medien fallen immer wieder Kommentare, die auf eine Art «Corona-Shaming» hinweisen. Das fiel zu Beginn des achten Monats auch Gesundheitsminister und Bundesrat Alain Berset auf. Noch im März und April habe es auf dem Höhepunkt der Krise eine Phase der Einigkeit gegeben. Jetzt aber spüre man, dass die Nerven angespannt seien. Es brauche weniger, bis sich die Leute aufregten. Schwere Krankheitsverläufe werden immer seltener, die Massnahmen immer strenger. Besonders die milden Krankheitsverläufe schüren Unmut. Falls häufig Superspreader identifiziert und öffentlich angeprangert werden, wird die Gefahr eines Corona-Shamings erhöht.

Reisewarnungen und Quarantänevorschriften in der Corona-Pandemie machen der Wirtschaft das Leben schwer. Das gilt nicht nur für den Tourismus. Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben die Bundesregierung zu einem Kurswechsel bei den coronabedingten Beschränkungen von Auslandsreisen aufgefordert. Der weltweite Handel und Warenaustausch sowie die Investitionstätigkeit seien empfindlich getroffen. So könnten beispielsweise technische Spezialisten nicht reisen, um Maschinen zu installieren oder zu reparieren – mit Folgen für die Lieferkette. Ausserdem fielen internationale Fachmessen aus. Dadurch fehlten neue Aufträge. Die Verbände fordern, dass künftig bei der Einordnung von Staaten und der Entscheidung über Reisewarnungen durch das Auswärtige Amt eine wirtschaftliche Folgenabschätzung Bestandteil der Erwägungen ist. «Im Unterschied zum Beginn der Pandemie sind die Liquiditäts- und Kapitalreserven mittlerweile vielfach aufgezehrt.» Viele Unternehmen seien von einer Insolvenz bedroht. Um das Risiko für Urlauber und Geschäftsreisende sowie für die Allgemeinheit zu minimieren, sollten für Reiserückkehrer aus Risikogebieten ausreichend Testkapazitäten zur Verfügung gestellt werden. Zugleich macht den Unternehmen das Durcheinander bei coronabedingten Reisebeschränkungen innerhalb der Europäischen Union zu schaffen.

In Hallen, an Schaltern und in Museen der Stadt Zürich gilt neu eine Maskenpflicht. Ab Donnerstag muss in allen öffentlich zugänglichen Bereichen eine Maske getragen werden. Dazu zählen Bereiche der Stadtverwaltung mit regelmässigem Personenverkehr wie Schalter und Hallen. Auch eine Maske tragen muss, wer ein von der Stadt selbst betriebenes Museum besucht. Zudem gilt eine Maskenpflicht für alle erwachsenen Personen in den Schulgebäuden der städtischen Volksschule sowie für sämtliche Mitarbeiter der städtischen Gesundheitsinstitutionen. Die neuen Massnahmen zeigen erst in zwei, drei Wochen Wirkung. «Es ist damit zu rechnen, dass die Massnahmen Anfang Oktober Wirkung zeigen bei mittlerweile dann wohl rund 500 Fällen täglich» sagt Andreas Cerny, Infektiologe am Moncucco-Spital in Lugano. Laut Daten des Kantons Zürich finden die Ansteckungen am häufigsten im eigenen Haushalt und am zweithäufigsten am Arbeitsplatz statt. Sobald der Abstand im Büro nicht eingehalten werden könne oder Masken abgenommen würden, komme es zu Übertragungen, sagt Cerny. «Ein grosses Ansteckungspotenzial besteht in Pausen und in der Kantine.» Andere Städte sind zurückhaltender als Zürich.

An einem Anlass im Zürcher Grossmünster war der ehemalige «Mister Corona» Daniel Koch zu Gast. Corona-Skeptiker crashten die Veranstaltung und pöbelten Koch dermaßen an, dass der Event frühzeitig beendet werden musste. mehr Informationen

Er prägte viele Jahre den Sound der US-Band The Temptations – nun ist der R’n’B-Sänger Bruce Williamson gestorben. Er erlag mit 49 Jahren in einem Krankenhaus in Las Vegas den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, wie sein Sprecherteam am Montag der US-Zeitschrift «USA Today» mitteilte.

Laut einer Studie könnte der Appetitverlust bei Kindern ein Anzeichen für das Coronavirus sein. Auch Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen deuten darauf hin. Mehr als ein Drittel der unter 18-Jährigen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, lassen gewisse Mahlzeiten ausfallen. Die meisten davon zeigen allerdings keine typischen Anzeichen für die Krankheit. Nun sind Wissenschaftler der Meinung, dass Appetitlosigkeit ein Anzeichen für das Coronavirus bei Kindern sein könnte. Die infizierten Kinder hätten vor allem fünf deutliche Symptome gezeigt. Darunter Müdigkeit (55 Prozent), Kopfschmerzen (53 Prozent), Fieber (49 Prozent), Halsschmerzen (38 Prozent). Und eben Appetitlosigkeit (35 Prozent).

Ärzte in mehreren jüdisch-orthodoxen Gemeinden in Long Island (New York) führen den Anstieg an Neuinfektionen auf Sommerlager, Reisen und besonders große Hochzeiten zurück.

Netanjahu kündigte am Sonntagabend eine nächtliche Ausgangssperre für insgesamt 40 «rote» Städte mit hohen Infektionsraten an. Zusätzlich sollen Schulen geschlossen und die Versammlungen von Gruppen begrenzt werden. Israel hat eine der höchsten Ansteckungsraten pro Einwohner. Ursprünglich war ein weitreichender Lockdown von ca. 10 Städten mir hohen Infektionsraten geplant. Jedoch änderte Netanjahu das geplante Vorgehen, nachdem mehrere Bürgermeister orthodoxer Gemeinden und Städte damit gedroht hatten, die Kooperation mit der Regierung im Kampf gegen das Coronavirus einzustellen. In ihrem Brief beschuldigten die Bürgermeister von Bnei Berak, Elad, Betar Illit und der Ratsvorsitzende von Emanuel Netanyahu, ihnen weder zugehört, noch ihre Meinungen und Alternativvorschläge ernstgenommen zu haben. Weitern schrieben sie direkt an Netanjahu: «die Entscheidungen, die Du immer wieder getroffen hast, wurden ohne Logik und gesundheitliche Bedenken getroffen und richten sich scharf und deutlich gegen die ultraorthodoxe Öffentlichkeit. Wir sehen Dich klar in der Verantwortung für die verhängten Strafmaßnahmen, für die Demütigungen der Würde unserer Traditionen und unserer Würde als legitime Bürger dieses Landes». Zum Zeitpunkt dürfen nicht mehr als 10 Leute an einem Gottesdienst teilnehmen. Im Freien dürfen sich mehr Leute versammeln.

7.9.20

Obwohl sich wieder mehr Menschen anstecken, gibt es weiter wenige Hospitalisierungen. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Coronavirus harmloser wird. Es bedeutet, dass die Massnahmen in der Schweiz hinsichtlich des Schutzes der Risikogruppen wirken. Die Infektionen unter den Jungen nehmen weiterhin zu. Jetzt ist die Herausforderung, die Ansteckungen weiterhin von Risikopersonen fernzuhalten. Anzeichen, dass das Virus an sich harmloser wird, gebe es nicht: «Die Virenpopulation ist weiterhin sehr divers. Es gibt keinen neuen Virenstamm, der sich bei uns durchsetzt und weniger pathogen wäre», erklärt Huldrych Günthart, stellvertretender Direktor der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich, angesichts des aktuellen Forschungsstands. «Die Erkrankungen sind aber nicht vernachlässigbar. Wir haben inzwischen wieder kontinuierlich Spitalpatienten. Nach der ersten Welle hatten wir zuerst keine Fälle mehr.» «Ums Gesundheitssystem muss man sich noch im Moment noch keine Sorgen machen. Wir sind noch länger nicht am Limit. Steigen die Zahlen jedoch weiter, müssen wir bald wieder eigene Covid-Stationen einrichten, die Patienten effizient und optimal behandeln zu können. Das wäre für uns wieder eine grosse Herausforderung.»  mehr Informationen

Die Grenzen des Contact Tracing: In jedem zweiten Fall ist der Ansteckungsort unbekannt. Die Daten dienen dazu, Massnahmen gegen das Coronavirus zu treffen. Dafür gibt es  zwei Gründe. Der erste liegt in der Art der Datenerhebung. Eine Zuordnung zu einem Ansteckungsort werde nur dann vorgenommen, wenn das Contact Tracing Center aufgrund der Abklärung eine mit Coronavirus infizierte Person sehr sicher einem Ansteckungsort zuordnen könne. Der zweite liegt in den äusseren Umständen. «Die Zahl der Infizierten, aber vor allem auch die der engen Kontaktpersonen pro infizierte Person ist heute höher als kurz nach dem Lockdown.» Die Infizierten hätten sich in den Tagen vor dem Testresultat nicht nur am Arbeitsplatz und in der Familie aufgehalten. Sondern an vielen Orten, zum Beispiel im Sportclub, an Parties oder in der Kirchenmesse.

Die Genfer Virologin Isabella Eckerle fordert mehr Tests und eine Maskenpflicht bei Kindern. Die Annahme, dass Kinder in der Corona-Pandemie keine Risikogruppe seien, stimme nicht. Kinder seien gleich oft auf Corona zu testen wie die ganze Bevölkerung, sagte Eckerle in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Wenn Kinder nicht getestet würden, werde man Ausbrüche in Schulen wie jüngst im Aargau und in Genf allenfalls zu spät bemerken. «Die Experten seien sich bewusst, dass es eine grosse Herausforderung sei, Kinder zu testen. … Wenn das ausser Kontrolle gerät, werden wir mit den Tests und dem Contact Tracing nicht mehr nachkommen», sagte Eckerle.

Der an Covid-19 erkrankte italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi spricht nach Angaben seines Arztes «optimal» auf die Behandlung im Krankenhaus an. Die Entwicklung des 83 Jahre alten, mehrfachen Regierungschefs gebe wie am Vortag Anlass zu vorsichtigem Optimismus.

Die Menschen in der australischen Stadt Melbourne dürfen sich weiterhin nur eingeschränkt bewegen. Die Behörden verlängern den sogenannten Lockdown wegen der Coronakrise um zwei Wochen – bis mindestens zum 28. September.

Ab 1. Oktober dürfen in der Schweiz Sportclubs – Fussball- und Eishockey-Clubs – wieder mehr als 1000 Zuschauer in ein Stadion oder eine Eishalle einlassen. Zwei Drittel aller Sitzplätze dürfen besetzt werden. So könnten schon bald wieder bis zu 6000 Personen ein Spiel besuchen.

Corona-Fall in der Kindertagesstätte der berner Inselgruppe: Nachdem eine Betreuerin positiv getestet wurde, müssen die betroffene Kindergruppe sowie sechs weitere Mitarbeiterinnen für zehn Tage in Quarantäne. Dies geht aus einem Schreiben an das Kita-Personal hervor, das 20 Minuten vorliegt. «Nur eine Gruppe von Kindern hatte engen Kontakt, alle anderen müssen dementsprechend nicht in Quarantäne und eine Schliessung ist nicht notwendig».

Nachdem eine Lehrperson an der Schule Gossau ZH positiv auf das Coronavirus getestet wurde, müssen ihre Schüler für eine Woche in Quarantäne.  mehr Informationen

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche (Achtung es ist völlig unklar was wie gezählt wird.)  Link zu Behauptungen und Gegenüberstellungen

4.9.20

In Österreich startet am Freitag ein Corona-Warnsystem in Form einer vierfarbigen Ampel. Die Infektionslage in jeder Region soll wöchentlich bewertet werden und im Internet in einer Farbstufe von Grün (niedriges Risiko) über Gelb und Orange bis Rot (sehr hohes Risiko) erscheinen. Für jede Stufe sollen konkrete Massnahmen gelten.  corona-ampel.gv.at

Der deutsche Virologe Christian Drosten will die «Abklingzeit» einführen: fünf Tage Isolation für alle Teilnehmer von einer Cluster Veranstaltungen, gefolgt von einem Covid-19-Test, anstatt wie bisher 14-Tage. Die deutsche Politik signalisiert Unterstützung. Er unterscheidet zwischen Isolierung und Quarantäne; seinen Vorschlag nennt er «Abklingzeit» und hebt ihn klar von den beiden bisherigen Modellen ab.

Seit Mittwochmorgen liegt Fussball-Agent Erhan Kabatas (43) in einem Isolationszimmer im Unispital Zürich. «Ich war seit Freitag krank zu Hause mit hohem Fieber, Gliederschmerzen und Kopfweh», erzählt er. «Ich hatte aber gar keinen Husten und nur ein bisschen Schluckschmerzen.» Auch den Geschmackssinn habe er nicht verloren. «Montag und Dienstag habe ich mich super gefühlt und gedacht, das Virus sei weg. Dann war aber der Geschmackssinn plötzlich weg.» In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch habe sich sein Zustand plötzlich wieder verschlechtert. «Ich bekam Atemnot, hatte einen tiefen Blutdruck und einen hohen Puls», so Kabatas. Am Mittwoch, kurz nach 00.30 Uhr sei er im Unispital Zürich angekommen. Dann wurde er direkt auf die Notfallstation verlegt. Wo er sich angesteckt habe, wisse er ganz genau, sagt Kabatas. Und zwar bei einem Amateurfussballspiel. «Ich habe mich zwar schon recht an die BAG-Regeln gehalten, aber viel zu viele Ausnahmen gemacht.» So zum Beispiel jemandem die Hand geschüttelt, die 1,5 Meter nicht immer eingehalten. «Das Brutalste an diesem Virus ist, dass wenn es dich erwischt, es dich wirklich komplett flachlegt. Ich bin gross, stark und sportlich und trotzdem hat es mich heftig erwischt!» Heute Abend (Freitag) kann Kabatas das Spital wieder verlassen. «Ich bin dem Spitalpersonal wahnsinnig dankbar!»

Ex-Covid 19-Patient Manfred Hohmann aus Hilders ärgert sich über die Argumente der Corona-Leugner. Der 62-Jährige lag mehrere Monate an der Beatmungsmaschine im Klinikum Fulda. Bis heute hat er an den Folgen seiner Erkrankung zu kämpfen.  www.facebook.com/watch/?v=1435466863507459&extid=8QQqxx18PeurCyAi

3.9.20

Immer mehr Studien zeigen gravierende Spätfolgen des Coronavirus. Von Kurzatmigkeit über wenig Energie bis hin zum Gehörverlust reichen die Konsequenzen. Studien zeigen, dass die Atemnot bei vielen Corona-Patienten zum dauerhaften Übel wird. Diverse Organe werden beschädigt. Betroffen werden kann gar das Gehör. Hartmut Blum verlor durch das Virus sein Gehör. Ein Schock. Der Schaden ist bleibend. In der medizinischen Hochschule von Hannover (D) wird dem Manager ein sogenanntes Cochlea-Implantat eingesetzt, damit er wieder hören kann.

Und auch bei Schwangeren sind offenbar die Folgen viel gravierender, als man es bisher angenommen hatte. Mittlerweile verdichten sich Hinweise, dass Corona die Plazenta angreift. Ärzte befürchten Langzeitfolgen für das Kind, schreibt der «Spiegel». Studien zeigen nun, dass Schwangere das Virus zwar nur selten auf die ungeborenen Kinder übertragen. Der deutsche Gynäkologe Ulrich Pecks bestätigt, dass infizierte Schwangere häufiger Fehlgeburten erleiden. «Statt etwa 9 sind es rund 16 Prozent», sagt er.

37 Musiker einer Basler Guggenmusik wurden in Quarantäne geschickt, nachdem ein Trompeter positiv getestet wurde.

In einem Pflegeheim im freiburgischen Siviriez sind 37 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zwei Personen mussten ins Spital gebracht werden. Wie die Gesundheits- und Sozialdirektion des Kantons Freiburg am Donnerstag mitteilte, sind 31 Heimbewohnerinnen und -Bewohner betroffen sowie sechs Angestellte.

Der Kanton Aargau verzichtet auf eine Maskenpflicht in Läden. Der Grund: Bisher wurden beim Contact Tracing keine Ansteckungen in Verkaufsgeschäften registriert.

Das sogenannte Coronavirus-Kabinett in Israel entschied, dass die schärferen Regeln von Montag an in 30 Orten gelten sollten. Ein israelischer Repräsentant sagte, in diesen Ortschaften sollten die Menschen nur in dringenden Fällen das Haus verlassen, etwa zum Einkaufen von Lebensmitteln oder Medikamenten. Notfalls müsse die Polizei die Massnahmen in den stark betroffenen Orten entschlossener umsetzen. Zuvor waren in Israel nach Angaben des Gesundheitsministeriums erstmals an einem Tag mehr als 3000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Einem Bericht der Zeitung «Haaretz» zufolge hatte Gamzu zuletzt gesagt, dass 28 Prozent aller Corona-Fälle auf die arabische Bevölkerung zurückzuführen seien, 22 Prozent auf Ultraorthodoxe. In vielen der als «rot» eingestuften Orte mit hohen Fallzahlen leben vornehmlich ultraorthodoxe Juden oder arabische Israelis.

Bei den aktuellen Vergleichszahlen werden oft Birnen mit Äpfeln gemischt. Ein linearer Vergleich auf die Anzahl Einwohner gerechnet ist aussagekräftiger. Eigentlich müsste man dann auch noch berücksichtigen, ob die Leute urban leben oder verstreut auf dem Land und ob man die Möglichkeit hat, sich in seinem Häuschen zu isolieren (Bauweise der Häuser). Da hat zum Beispiel Schweden gute Voraussetzungen. Die Leute leben nicht urban und in richtigen Häusern.

1.9.20

Die «Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien» hat ermittelt: Die Labore erkennen das Coronavirus mit einer Sicherheit von 98,9 bis 99,7 Prozent. Abgesehen davon, dass wohl kaum jemand von steigenden Zahlen profitiert: Eine anrollende Welle zeichnet sich durch ein Steigen des Pegels an. Im ganzen Meldesystem, bei den Kantonsärzten, in den Labors und beim BAG, gibt es keine Profiteure der steigenden Zahlen. Man kann also mit grosser Sicherheit davon ausgehen, dass weder beim Testen noch im Meldesystem die Zahlen absichtlich gefälscht werden.

Im Zürcher Rotlicht-Milieu wurde eine Frau positiv auf das Coronavirus getestet. Nun müssen rund 50 Frauen in Quarantäne. Die zwei Polizisten, welche die Frau über das positive Resultat informierten, wurden von den emotional reagierenden Kolleginnen körperlich bedrängt, schreibt die Stadtpolizei Zürich. Dadurch hätten sich ihre getragenen Gesichtsmasken verschoben. Darum wurde entschieden, dass sie sich nach dem Einsatz in Quarantäne begeben müssen.

Gegner der staatlichen Corona-Politik wollen täglich an der Berliner Siegessäule demonstrieren. Es gehe um «Demokratie und Meinungsfreiheit». Am Samstag hatten sich Zehntausende Menschen in der Hauptstadt versammelt, um gegen staatliche Corona-Auflagen zu protestieren.

Mehr und mehr Menschen stecken sich mit dem Coronavirus an. Doch die Zahlen können gesenkt werden – wie es geht, zeigen die Benelux-Staaten. Auffällig ist dabei die hohe Testrate: Insgesamt wurden vergangene Woche 44’128 PCR-Tests durchgeführt – 5’238 pro 100’000 Einwohner. In der Schweiz waren es lediglich 57’536 – das sind gerade einmal 669 pro 100’000. Damit ist die Wahrscheinlichkeit einer unerkannten Covid-19-Erkrankung in Luxemburg deutlich geringer, was wiederum das Contact Tracing erleichtert. Auch die Maskenpflicht ist in Luxemburg umfassend: Sie gilt im ÖV, in Läden und bei Versammlungen aller Art mit über 20 Personen. Kinder ab 6 Jahren müssen ebenfalls Masken tragen.

Interessant ist die Empfehlung in Belgien, sich nur mit 15 Personen pro Woche zu treffen: damit soll das Contact Tracing erleichtert werden. Sollte die 1,5-Meter-Regel eingehalten werden können, dürfen sich bis zu zehn Personen gleichzeitig treffen. Auch bei Veranstaltungen ist Belgien restriktiver: Öffentliche Veranstaltungen in Innenräumen dürfen nur von 100 Personen besucht werden, draussen von 200 Personen.

Wer in Holland grosse Überraschungen erwartet, täuscht sich: Seit Mitte August sind im Privaten nur noch Treffen mit maximal sechs Personen gestattet. Veranstaltungen dürfen eine Obergrenze von 100 Teilnehmern – bei genügendem Abstand – nicht überschreiten. Grössere Treffen sind nur erlaubt, wenn vorher bei allen Teilnehmern Gesundheitschecks durchgeführt werden. Im Freien beträgt die Kapazitätsgrenze 250 Personen. Ausserdem ist die Kontaktangabe in Restaurants stets obligatorisch. Auch die Niederlande führen mehr Tests durch als die Schweiz: Zuletzt waren es 812 Tests pro 100’000 Einwohner.

Zürich erreicht den Quarantäne-Schwellenwert des BAG. Über die vergangenen 14 Tage waren es in Zürich 60,1 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner.

«Partygängerin von Grenchen» scheitert mit Aufsichtsbeschwerde. Die Frau war am 22. Juni positiv auf COVID-19 getestet worden. Sie hielt sich trotz einer bis und mit 1. Juli 2020 angeordneten Isolation jedoch am 27. Juni an zwei Veranstaltungen in Grenchen auf. Anschliessend mussten 280 Kontaktpersonen vorsorglich in eine zehntägige Quarantäne. Darunter befand sich auch eine Person, die nachträglich positiv auf Covid-19 getestet wurde. Gegen die fehlbare Frau wurde eine Strafanzeige eingereicht. Laut Epidemiengesetz können die Bussen bei Verstössen gegen angeordnete Quarantäne- und Isolationsmassnahmen bei fahrlässigem Verhalten bis zu 5000 Franken und bei vorsätzlichem Verhalten bis zu 10’000 Franken betragen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden am Vortag 2159 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Es wurde in letzter Minute entschieden, in 23 sogenannten «roten» Ortschaften mit hohen Corona-Zahlen die Schulen nicht zu öffnen.

Wie von der «New York Post» vermeldet, finden in der ultraorthodoxen Nachbarschaft Borough Park in Brooklyn seit Anfang August Heiratsfeste mit hunderten von Teilnehmern statt. Erst letzt Woche wurden in der Nachbarschaft 16 neue Covid-Fälle gemeldet.

Die ukrainische Regierung hatte versucht die Ankunft tausender orthodoxer Pilger aus Israel für das Neujahrfest 19.9.20 durch eine Grenzschliessung für Nicht-Staatsangehörige bis zum 28. September zu unterbinden. In einem Versuch das Einreiseverbot zu umgehen, sind einige Pilger nun ungewöhnlich früh in die Ukraine gereist. Was für Moslems Mekka ist, ist für chassidische Juden die Stadt Uman in der ukrainischen Provinz. Jedes Jahr pilgern zu Rosch HaSchana bis zu 50’000 Orthodoxe dorthin.  https://www.obrist-impulse.net/juedisches-neujahrfest-in-uman-ukraine

Der so genannte Ampel-Plan in Israel basiert darauf, dass jede Region und jede der 250 Städte Israels mit einer Farbe versehen wird. So gibt es rote, orangene, gelbe oder grüne Zonen. Die Zuteilung zu einer dieser Zonen erfolgt durch mehrere Faktoren, wie zum Beispiel die Anzahl und der Corona-Fälle und deren Zu- oder Abnahme. Auf der Homepage des Gesundheitsministeriums gibt es tägliche Updates. Am Sonntag zählten Städte wie Bnei Brak, Tira, Kafr Kassem, Umm el-Fahm, Daliat al-Carmel, Lakiya, Ma’aleh Iron, Yakir, Tifrah, Bukata und Yad Binyamin, zu den roten Zonen. Bei den genannten Städten handelt es sich hauptsächlich um arabische und ultra-orthodoxe Städte. Grund für die hohen Corona-Zahlen dort ist, dass sich die Bevölkerung nicht an die Regulierungen der Regierung hält. Aus welchen Ländern man einreisen kann sieht man hier.

29.8.20

Die als Ausgangsort der Coronavirus-Pandemie geltende chinesische Millionenmetropole Wuhan will am Dienstag wieder alle Schulen und Kindergärten öffnen. Rund 1,4 Millionen Schülerinnen und Schüler sollen dann mit dem Ende der Sommerferien wieder regulär die insgesamt 2842 Bildungseinrichtungen in der Stadt besuchen, erklärten die Behörden. Die Schulen sollen auf unnötige Massenversammlungen verzichten und müssen den Gesundheitsbehörden tägliche Bericht erstatten. Ende Januar wurde Wuhan für mehr als zwei Monate abgeriegelt.

Wissenschaftler haben offenbar eine erneute Corona-Infektion eines bereits seit längerem genesenen Patienten in den USA nachgewiesen. Dies zeige, dass die Immunität nach einer Infektion nicht absolut sei und Mehrfachansteckungen möglich seien, heisst es in einer Studie von Forschern um Richard Tillett von der Universität Nevada. Zudem sei die zweite Erkrankung des Patienten schwerer ausgefallen als die erste. Bei dem Fall im US-Bundesstaat Nevada handelt es sich um einen 25-jährigen Patienten, der erstmals Mitte April positiv auf den Erreger Sars-Cov-2 getestet worden war. Die Person hatte demnach Erkältungssymptome und Durchfall. Nach der Genesung fielen bei dem Patienten im Mai zwei Coronavirus-Tests negativ aus. Am 31. Mai suchte der Patient allerdings wegen Symptomen wie Fieber, Kopfweh und Husten ärztliche Hilfe. Nach einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs wurde die Person wieder entlassen. Fünf Tage später wurde der Patient in eine Notaufnahme gebracht und musste beatmet werden. Dort fiel ein Corona-Test Anfang Juni erneut positiv aus. Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass es sich bei der ersten und der zweiten Infektion um verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 gehandelt habe.

Eine Schülerin (17) eines staatlichen Gymnasiums in Deutschland hat sich mit Erfolg gegen eine Maskenpflicht im Unterricht gewehrt. Die Gymnasiastin aus Hessen hatte nämlich eine Klage beim Frankfurter Verwaltungsgericht zur Anordnung ihrer Schule eingereicht. Das Gericht begründete seinen Entscheid mit der zweiten hessischen Verordnung zur Bekämpfung des Coronavirus. Denn laut der Verordnung sei die Schulleitung nicht ermächtigt, den Infektionsschutz zu verschärfen. Das Gericht gab daher dem «Eilrechtsschutzbegehren gegen das Land Hessen» teilweise statt. Die minderjährige Schülerin wurde durch ihren Vater gesetzlich vertreten. Die Entscheidung betrifft nur sie, nicht alle Mitschüler.

27.8.20

Deutschland berät heute über folgende Vorschläge:  Großveranstaltungen bleiben wie gehabt erstmal verboten. Bund und Länder verlängern die bestehenden Auflagen demnach bis mindestens 31.12.2020. Das Verbot gilt für Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals, Dorf-, Stadt-, Straßen-, Wein-, Schützenfeste oder Kirmes- Veranstaltungen. Der Teilnehmerkreis einer Party in privat genutzten Räumen und auf privat genutzten Grundstücken ist auf maximal 25 Teilnehmer zu beschränken. In geschlossenen Räumen muss gelüftet werden. Bei privaten Veranstaltungen und Feiern außerhalb des Privatbereichs sollen zukünftig 50 Teilnehmer erlaubt sein. Reiserückkehrer aus Risikogebieten sind in jedem Fall verpflichtet, sich unverzüglich nach der Einreise auf direktem Weg in die eigene Wohnung zu begeben und sich für einen Zeitraum von 14 Tagen nach ihrer Einreise ständig dort zu isolieren (Quarantäne).  mehr Informationen

Der Tessiner Epidemiologe Andreas Cerny sieht das grösste Problem in Sachen Coronavirus nicht beim wöchentlichen Einkauf. Gegenüber Nau.ch erklärt er: «In Läden, wo jeder seine Ware selbst aus dem Regal holt, entstehen eher wenig Tröpfchen und Aerosole. Und in der Regel ist man auch nicht sehr lange im Laden.» Folgende Faktoren seien ausschlaggebend für eine Übertragung: «Je länger ich mich an einem Ort aufhalte, je näher ich mich bei der infizierten Person befinde und je mehr Aktivitäten stattfinden, bei denen Tröpfchenwolken und Aerosole entstehen, desto eher kommt es zur Übertragung.» Als Beispiele nennt er Clubs, Bars, Restaurants oder etwas das Chorsingen. Daher mache eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen auch Sinn, wenn man den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten könne.

Eine Neuntklässlerin aus Sachseln wurde positiv auf Corona getestet. Nun ist fast das halbe Schulhaus in Quarantäne. Eine 16-Jährige, die in Sachseln im Schulhaus Mattli in die dritte integrativ geführte Orientierungsstufe (IOS) geht, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Deswegen mussten Schüler der beiden Klassen der dritten IOS in Quarantäne, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Auch weitere Schüler, die mit der 16-Jährigen Kontakt hatten, befänden sich seit Freitag in Quarantäne. Bis und mit Samstag müssen sie in Quarantäne bleiben.

Belgien hat seine orange Liste mit den Coronavirus-Risikogebieten auf drei weitere Kantone ausgeweitet. Neu umfasst die Liste 16 Kantone. Bei den drei neu hinzu gekommenen Kantonen handelt es sich um Neuenburg, Schwyz und Zug. Bereits auf der Liste standen Appenzell-Ausserrhoden, Freiburg, Solothurn, Thurgau, Uri, Wallis, Basel-Stadt, Genf, Glarus, Luzern, Schaffhausen, die Waadt und Zürich.

Die Aargauer Kantonsärztin Yvonne Hummel hat für das gesamte Areal der Kantonsschule Wettingen eine Maskenpflicht verordnet. Sie gilt vorerst für drei Wochen und für alle Personen, die sich dort aufhalten. Zuvor hatten sich neun Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Wettingen mit dem Coronavirus angesteckt.

Wallis führt als nächster Kanton die Maskenpflicht ein. Ab Montag 31. August ist das Tragen einer Maske für alle Kunden in Innenräumen von Geschäften obligatorisch. Das schreibt der Kanton Wallis in einer Mitteillung. Im Kanton Freiburg gilt ab Freitag für Personen ab zwölf Jahren in Läden eine Maskenpflicht. Das hat die Kantonsregierung beschlossen. Auch das Verkaufspersonal muss eine Gesichtsmaske tragen, sofern es nicht durch eine Scheibe geschützt ist. «Maske auf» in Geschäften heisst es bereits in den Kantonen Basel-Stadt, Waadt, Genf, Jura, Neuenburg und Zürich.

26.8.20

Das Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers Flavio Briatore im Badeort Porto Cervo auf Sardinien hat sich nach Medienberichten zu einem Corona-Herd entwickelt. Der 70-jährige Briatore selbst sei im San-Raffaele-Krankenhaus in Mailand, wie sein Team nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag schrieb. Die Zahl der positiven Coronavirus-Abstriche im Umfeld des «Billionaire»-Clubs sei auf etwa 60 Fälle gestiegen, berichteten Ansa unter Berufung auf örtliche Gesundheitsstellen. Als die Behörden dem «Billionaire»-Tanzclub wegen steigender Corona-Zahlen Auflagen machten, hatte sich Briatore gewehrt. Er kritisierte die Einschränkungen in Videos und wies darauf hin, dass es auch viele private Partys gebe. Sardische Stellen sprachen davon, dass Touristen die Infektionen mitgebracht hätten.

Nach einem ersten Fall in Hongkong berichten nun auch Forscher in Belgien und den Niederlanden von Nachweisen einer erneuten Corona-Infektion. In den Niederlanden gehe es um einen älteren Patienten mit einem schwachen Immunsystem. Bei Tests sei festgestellt worden, dass der genetische Code der zweiten Infektion sich deutlich von dem der ersten unterscheide. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion. Auch aus Belgien wurde unterdessen der Fall einer sogenannten Reinfektion gemeldet. Wie der Virologe Marc Van Ranst am Montagabend dem Sender VTM sagte, erkrankte eine Patientin nach drei Monaten erneut. Bei einer Gensequenzanalyse der nachgewiesenen Viren wurde demnach festgestellt, dass das Virus bei der zweiten Erkrankung elf Mutationen aufwies. «Das ist keine gute Neuigkeit», sagte Van Ranst. Es bleibe nun zu hoffen, dass es sich um Ausnahmen handele und dass die Immunität mehr als vier Monate andauere.

Die Terroristengruppe Hamas hat den Gaza-Streifen aufgrund von Bedenken wegen des COVID-19-Virus für zwei Tage abgeriegelt, berichtete Israel Hayom am Dienstag. Die seit Montagabend geltende Abriegelung ist das Ergebnis von vier bestätigten Fällen im al-Maghazi-Flüchtlingslager im zentralen Teil der Küstenenklave, die alle mit derselben Familie in Verbindung stehen. Nach Angaben örtlicher Beamter wurde der Infektionscluster aufgedeckt, nachdem eine Frau das Westjordanland besucht hatte, wo sie auf COVID-19 getestet wurde – und der Test ein positives Ergebnis aufwies.

25.8.20

China verwendet seit Ende Juli einen experimentellen Impfstoff gegen das Coronavirus. Dieser wird etwa bei medizinischem Personal und Grenzbeamten verwendet. In China ist bisher kein Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Doch bestimmte Berufsgruppen haben schon seit Wochen Zugang zu einem Mittel. Das hat Peking nun erstmals bestätigt. Für den Fall von Nebenwirkungen habe die Regierung einen Entschädigungsplan entwickelt. Entwickelt wurde der Impfstoff-Kandidat von der Sinopharms China National Biotec Group Company (CNBG). Klinische Phase-3-Studien wurden etwa in den Vereinigen-Arabischen Emiraten, Peru, Marokko und Argentinien durchgeführt.Es ist nicht das erste Mal, dass China die Verwendung eines experimentellen Impfstoffs gegen das Coronavirus zulässt. Bereits im Juni genehmigte Peking die Verwendung eines anderen Kandidaten für das Militär des Landes. Diese Sondergenehmigung gilt für ein Jahr und nur fürs Militärpersonal.

Mittlerweile haben verschiedene Kantone eine Maskenpflicht in allen Innenräumen von Einkaufsläden erlassen (Waadt, Genf, Neuenburg, Jura, Basel und Zürich). Verschiedene Kantone werden in den nächsten Tagen nachziehen (Solothurn, Freiburg, u.a.). In keinem dieser Kantone gilt die Maskenpflicht für Kirchen. Es hat jedoch Auswirkungen auf private Veranstaltungen wie Hochzeiten. Sie brauchen ab 100 Personen ein Schutzkonzept. Private christliche Veranstaltungen können unter dem Label „Schutzkonzept für Freikirchen“ durchgeführt werden.

Welche Rahmenbedingungen gelten voraussichtlich für Veranstaltungen über 1’000 Personen (ab dem 1. Okt 2020)?
Das ist noch nicht ganz klar. So wie es die FEG Leitung interpretiert, kommen folgende Regelungen für Veranstaltungen über 1’000 Personen:
– Bei Veranstaltungen in Innenräumen darf die mögliche Sitzkapazität der Halle nur zur Hälfte ausgenutzt werden.
– Sektorenbildung mit 1’000 Personen, die sich nicht begegnen dürfen.
– Sitzpflicht und Maskenpflicht sobald man den nummerierten Sitz verlässt. Bei Innenveranstaltungen gilt die Maskenpflicht für die ganze Veranstaltung. Essen nur am Sitzplatz.
– Leider keine Planungssicherheit, da die Haftungsfrage bei einer Absage der Veranstaltung durch den Kanton noch nicht geregelt ist.
– Ich meine, dass wir mit dem Schutzkonzept Freikirchen auch Veranstaltungen über 1’000 Personen durchführen könnten. Die Frage ist, ob wir so grosse Räume haben, da der Sitzabstand gemäss dem Schutzkonzept Freikirchen weiterhin eingehalten werden muss.

24.8.20

Im Kanton Zürich müssen Restaurants ab Donnerstag Kontaktdaten ihrer Gäste erheben. In Innenräumen von Clubs dürfen sich höchstens noch 100 Personen aufhalten, im gesamten Gästebereich 300. Die Begrenzung gilt auch für Veranstaltungen wie Sportanlässe, Theateraufführungen, Kinovorführungen, Konzerte, Gottesdienste oder Ferienlager. Auch private Veranstaltungen wie Hochzeiten und Geburtstagsfeste fallen darunter. Ohne ein intaktes Schutzkonzept sind sämtliche Veranstaltungen ab 100 Personen verboten. Auf Aussenmärkten muss keine Maske getragen werden. Aufgrund der Maskenpflicht gilt keine Abstandspflicht mehr. Am besten ist es weiterhin beides einzuhalten.

Novartis-Konzernchef Vasant Narasimhan rechnet nicht mit einer baldigen Wende in der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die Welt werde noch länger mit dem Virus leben müssen, sagte Narasimhan in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Letzten Frühling habe es einen kurzen Moment der Hoffnung gegeben. Damals habe es so ausgesehen, dass es bei einer einzigen Welle von Ansteckungen bleibe. Jetzt aber sei klar, dass die Pandemie andauere – sicher dieses und vermutlich bis weit in das nächste Jahr hinein.

Die Stadt Zürich möchte die Maskenpflicht auf Läden und öffentliche Gebäude ausweiten. Die Lage in Zürich sei besorgniserregend, sagt Stadtpräsidentin Corine Mauch in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Ohne weitergehende Massnahmen könnten die Dinge innert weniger Tage aus dem Ruder laufen.

In Südkorea gelten von Sonntag an strengere Vorgaben zur Bekämpfung der Coronavirus-Ausbreitung. Versammlungen in Kirchen sind nun nicht nur in der Hauptstadt Seoul, sondern auch in anderen Landesteilen verboten. Ebenfalls regional ausgeweitet wird etwa die Schließung von Nachtclubs und Internetcafés. Laut Gesundheitsbehörden könnten auch Schul- und Firmenschließungen nötig werden, sollte sich der Anstieg der Neuinfektionen nicht verlangsamen.

Die Ausbreitung des Coronavirus wird nach Angaben eines Forscherteams aus Leipzig und Indien auch von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst. In trockenen Räumen kommt es demnach zu einer leichteren Verbreitung. «Liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent, dann nehmen die von Infizierten ausgestoßenen Partikel weniger Wasser auf, bleiben leichter, fliegen weiter durch den Raum und werden eher von Gesunden eingeatmet», erläuterte Ajit Ahlawat vom Institut für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig am Donnerstag. Bei höherer Luftfeuchtigkeit würden die Tröpfchen schneller wachsen, früher zu Boden fallen und könnten weniger von Gesunden eingeatmet werden. «Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 Prozent in öffentlichen Gebäuden und im Nahverkehr würde daher nicht nur die Auswirkungen von Covid-19 reduzieren, sondern auch die von anderen Viruserkrankungen wie beispielsweise der saisonalen Grippe», erklärte Sumit Kumar Mishra vom National Physical Laboratory in Delhi.

22.8.20

Eine Studie deutscher Forscher kam zu dem Ergebnis, dass das Ansteckungsrisiko in Flugzeugen sogar noch geringer sei, als angenommen. Allerdings sind die Resultate mit Vorsicht zu geniessen. Das Tragen von Masken, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, war im März nicht weitverbreitet, als eine Gruppe deutscher Touristen einen langen Flug aus Israel nach Hause nahm. Dabei waren Forscher überrascht, dass nur zwei der Passagiere ausserhalb der Gruppe infiziert waren. Am 9. März gingen 102 Passagiere an Bord eines Fluges von Tel Aviv nach Frankfurt, der vier Stunden und 40 Minuten dauerte, darunter eine Gruppe von 24 Touristen. Die deutschen Behörden wurden darüber informiert, dass jene Gruppe mit einem infizierten Hotelmanager in Israel in Kontakt gekommen war und beschlossen daraufhin, die 24 Touristen bei ihrer Ankunft in Frankfurt zu testen. Sieben von ihnen wurden dabei positiv getestet, wie später auch weitere sieben. Die Forscher fragten die Fluggäste, mit wem sie in Kontakt gekommen waren und welche Symptome sie hatten und testeten mehrere der Personen. Dabei fanden die Forscher heraus, dass zwei der Passagiere höchstwahrscheinlich während des Fluges infiziert wurden: Die beiden Infizierten sassen den ursprünglichen sieben Fällen am Gang gegenüber. Bei Atemwegsviren gehen Experten traditionell davon aus, dass die Ansteckungszone in einem Flugzeug zwei Sitzreihen vor der infizierten Person und zwei Sitzreihen hinter der infizierten Person umfasst. Doch erstaunlicherweise war eine Person, die in der Reihe (Sitz 44K) direkt vor zwei der infizierten Touristen (Sitze 45J und 45H) sass, nicht infiziert. “Diese Person aus Reihe 44 erzählte uns, dass sie ein langes Gespräch führte und lange mit den beiden aus Reihe 45 sprach”. Die Forscher sagten auch, dass mehrere Studien über Repatriierungsflüge aus dem chinesischen Wuhan zu Beginn der Pandemie ergaben, dass an Bord keine Übertragungen stattfanden, während die Passagiere einen Mund- und Nasenschutz trugen. mehr Informationen

Ein auf Mallorca praktizierender Arzt ist an einer Corona-Infektion gestorben, kurz nach einer Covid-19-Diagnose. Der 59-Jährige hatte milde Symptome – Husten und Fieber – entwickelt, teilte die Ärztekammer in einer Pressemitteilung mit. Nach einem positiven Corona-Test am Sonntag sei der Arzt zu Hause in Quarantäne geblieben, telefonisch überwacht worden. Dann habe sich sein Zustand plötzlich dramatisch verschlechtert. Er starb an Atem- und Herzstillstand. Der gebürtige Hesse ist der erste Arzt auf Mallorca und den Balearen, der in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben ist, teilte die Ärztekammer mit. Der deutsche Chirurg und Experte für Verdauungskrankheiten praktizierte seit Jahren auf Mallorca. Hauptsächlich betreute Dr. Kablitz ausländische Patienten. Der Arzt hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder. Spanische Medien berichten dass, der Arzt sehr auf seinen Schutz geachtet hat.

21.8.20

Weltweit haben sich fast 22,9 Mio. Menschen infiziert. Davon sind 6,55 Mio. Fälle aktiv (28.6%, fast jeder Vierte). Die WHO rechnet mit einer breit angelegten Corona-Impfung mit Mitte 2021. Die Schweiz hat mit Moderna (USA) einen Kaufvertrag mit Moderna abgeschlossen. Damit sichert sie sich 4,5 Millionen Impfdosen. Auch geforscht wird derweil an Medikamenten gegen das Coronavirus. Das tut unter anderem das Schweizer Unternehmen «Molecular Partners». Der Bund hat mit der Firma einen Reservationsvertrag unterzeichnet. Somit sicherte er sich die ersten 200’000 Dosen des Medikaments. Dabei handelt es sich um ein Immunotherapeutikum. Der Therapie-Ansatz gleicht dabei dem einer Antikörper-Therapie. Sollte das Medikament die Zulassung in der Schweiz erhalten, würden allen voran infizierte Personen damit behandelt werden.

Mit Italien (256’100), Deutschland (231’300) und Frankreich (229’800) sind immer noch drei unserer Nachbarländer unter den Top 20. Nur Österreich zählt mit über 24’400 Infizierten deutlich weniger als die Schweiz. Mit seinem Sonderweg ist auch die Entwicklung in Schweden hochbrisant. Das Land zählt mit über 85’800 deutlich mehr Gesamtinfizierte als die Schweiz. Besonders hoch ist in Schweden die Sterberate. 5808 Todesopfer zählt das skandinavische Land.

Im Kanton Basel-Stadt gilt ab nächster Woche eine Maskentragpflicht in Verkaufslokalen und Einkaufszentren. Auch Mitarbeitende von Restaurants müssen künftig bei der Arbeit eine Maske tragen. Vor dem Stadtkanton hatten die Kantone Waadt, Genf, Jura und Neuenburg eine Maskentragpflicht in Läden angeordnet. Davon ausgenommen sind Kinder vor ihrem 12. Geburtstag, Personen, die aus besonderen Gründen, insbesondere medizinischen, keine Gesichtsmasken tragen können sowie Mitarbeitende der betroffenen Einrichtungen oder Betriebe, wenn ein wirkungsvoller Ansteckungsschutz durch Schutzvorrichtungen wie beispielsweise Kunststoffglasscheiben erreicht werden kann.

20.8.20

In Südkorea sind christliche Covid-19-Leugner für die höchsten Infektionszahlen seit fünf Monaten verantwortlich. Jun Kwang-hun ist derzeit der berüchtigste Covid-Patient Südkoreas: Noch am Samstag hat der mächtige Pastor Tausende, meist ältere Anhänger seiner „Sarang Jeil“-Kirche mobilisiert, um in der Innenstadt Seouls zu protestieren. Dabei verunglimpfte er Präsident Moon Jae-in als „nordkoreanischen Spion“, beschimpfte seine Regierung als „kommunistisch“ und verbreitete krude Corona-Verschwörungstheorien. Zwei Tage später hat sich Jun selbst mit dem Virus angesteckt – ebenso wie bislang weit mehr als 450 Gemeindemitglieder. „Wir betrachten die derzeitige Situation als Anfangsstadium einer flächendeckenden Übertragung“, sagte Jung Eun-kyeong, Leiterin der koreanischen Behörde zur Seuchenprävention, bei einer Pressekonferenz am Montag. Wenn die derzeitige Verbreitung nicht kontrolliert werden könne, dann müsse man mit einem exponenziellen Wachstum der Infektionszahlen und infolgedessen einem Kollaps des Gesundheitssystems rechnen. Der Ausbruch in der „Sarang Jeil“-Kirche bringe das Land an den Rand der größten Krise seit Beginn des Covid-Ausbruchs, die möglicherweise im dicht besiedelten Großraum Seoul mit seinen 26 Millionen Einwohnern zu „leidvollen Szenen wie in den Vereinigten Staaten oder europäischen Ländern“ führen würde. Die Zahlen selbst liefern noch keinen Grund zur Panik. Doch wer die beengten Wohnverhältnisse in Südkoreas Hauptstadt kennt, kann die Nervosität der Behörden nachvollziehen. Vor allem hätte die Situation verhindert werden können: Die erste Corona-Welle hatte sich nämlich Ende Februar ebenfalls in Gotteshäusern ausgebreitet, damals innerhalb der Shincheonji-Sekte. Damals soll der 88-jährige Gründer Lee Man-hee – mittlerweile in Haft – seinen Anhängern angeordnet haben, nicht mit den Behörden zu kooperieren. Mehr als 5000 Infektionen gingen auf die Sekte zurück. Einige christliche Gemeinden haben noch immer nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Trotz mehrfacher Bitten des Präsidenten rufen sie weiterhin zu Großdemonstrationen auf.  mehr Informationen

19.8.20

Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen Einschränkungen auch für die Urlaubsregion der Halbinsel Chalkidiki und die Jetset-Insel Mykonos angeordnet. Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte werden von diesem Freitag an bis zum 31. August untersagt. Zudem sind Versammlungen von mehr als neun Personen verboten. Alle Bars und Tavernen müssen um 24:00 Uhr schliessen.

Das Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1510 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen hervor.

Australiens Premierminister Scott Morrison plant eine Corona-Impfpflicht für die 25 Millionen Einwohner seines Landes. Die Impfung solle «so obligatorisch wie möglich sein», sagte der Regierungschef am Mittwoch dem australischen Radiosender 3AW. Ausnahmen sollten nur aus medizinischen Gründen erfolgen. «Wir sprechen von einer Pandemie, die die Weltwirtschaft zerstört und Hunderttausende auf der ganzen Welt das Leben gekostet hat».

Millionen von Frauen und Mädchen weltweit haben aufgrund der Coronavirus-Pandemie den Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungsdiensten verloren. Nach ersten Erkenntnissen ist Indien mit seinem abrupten, monatelangen Lockdown besonders hart getroffen worden. Mehrere Monate nach Beginn der Pandemie sind viele Frauen nun im zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Irland habe durch seine anfänglichen Massnahmen das Virus unter Kontrolle gebracht, die Lockerungen hätten die Infektionszahlen aber wieder steigen lassen. Künftig sollen sich noch sechs Menschen treffen können, bisher lag die Grenze bei 50 Menschen. Bei Hochzeiten sollen aber weiter bis zu 50 Menschen zusammenkommen können. Bei Sportveranstaltungen wurde die maximale Zuschauerzahl von 200 auf 15 gesenkt. Die neuen Regeln gelten mindestens bis zum 13. September.

Der Bundesrat „schlafwandle in ein Desaster“, schrieb die Berner Epidemiologin Nicola Low, Mitglied der Covid-19-Taskforce, auf Twitter, sie sei „sprachlos“. Der Präsident der Taskforce, Martin Ackermann von der ETH Zürich: „Wir sind ganz nah an einem exponentiellen Wachstum und haben deshalb praktisch keinen Spielraum mehr.“ Weitere Lockerungen wie die Bewilligung von Großveranstaltungen seien „in dieser heiklen Situation“ nicht drin. Auch das BAG hatte empfohlen, „einen Gang höher“ zu schalten und strengere Maßnahmen zu ergreifen. In Deutschland bleiben Großveranstaltungen vorerst bis Ende Oktober verboten. Auf die Kritik der Experten folgte Kritik an den Experten. Die etwa 60 Mitglieder der Taskforce sollten sich „zurückhalten“ und „nicht zu stark öffentlich äußern“, mahnten Abgeordnete verschiedener Parteien, sie trügen „zur Kakofonie und somit zur Verunsicherung der Bevölkerung bei“.  In der Schweizer Öffentlichkeit sind, nicht anders als in Deutschland, Müdigkeit und Verdruss zu erkennen angesichts der Einschränkungen durch das Virus. mehr Informationen

Gesundheitsdirektion zur Einreisequarantäne nach den Sommerferien fällt positiv aus: Ein Grossteil der Rückkehrenden hält sich an die Quarantänepflicht.

18.8.20

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat unter anderem die Balearen, Belgien, Malta und Indien neu als Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko definiert. Serbien und Singapur werden von der Liste gestrichen. Die Kanarischen Inseln sind nicht auf der Liste.

Die Lufthansa -Tochter Eurowings bietet in der Coronakrise nun doch einen freien Mittelplatz gegen Bezahlung an. Ab 18 Euro pro Strecke können Passagiere dafür sorgen, dass in den typischen Dreier-Reihen der Mittelplatz neben ihnen während des gesamten Fluges frei bleibt. Man werde den Service ab September auf allen Strecken online buchbar machen, kündigte Eurowings-Chef Jens Bischof an. Bislang müssen sich die Kunden noch an das Service-Center wenden. Rund 5000 Gäste hätten die Möglichkeit bereits genutzt.

«Die Epidemie verändert sich», sagt der WHO-Regionaldirektor für den Westpazifik, Takeshi Kasai, bei einem virtuellen Briefing. «Menschen in ihren 20er-, 30er- und 40er-Jahren treiben die Ausbreitung zunehmend voran. Viele sind sich nicht bewusst, dass sie infiziert sind.» Das gefährde weltweit andere Bevölkerungsgruppen.

Mehr als 70 Mitarbeiter einer britischen Lebensmittelfabrik sind mit dem Coronavirus infiziert.

Am Donnerstag wurde im Zuge eines Meetings des Coronavirus-Kabinetts bekannt gegeben, dass Israel ein Übereinkommen mit Griechenland, Kroatien und Bulgarien geschlossen hat, das Reisen ohne Selbstquarantäne ermöglichen soll. In Griechenland werden 600 israelische Touristen nach Athen, Thessaloniki, Kreta und Korfu zugelassen. Reisende müssen vor Antritt des Fluges und bei der Landung einen Corona-Test machen. Bis das zweite Testergebnis vorliegt, müssen sie in Selbstisolation gehen. Am Ben-Gurion-Flughafen, dem größten und wichtigsten Airport Israels, dürfen sich künftig nur Passagiere mit gültigem Flugticket und negativem Corona-Test aufhalten. Sie müssen vier Stunden vor ihrem Abflugzeitpunkt kommen, ihre Körpertemperatur wird direkt vor Ort gemessen und darf nicht mehr als 38 Grad betragen. Die Flugzeuge werden vor und nach dem Flug desinfiziert und auch auf den Flughäfen sind strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten.

Eine Studie von Dror und Dr. Eyal Sela, welche kürzlich im «European Journal of Epidemiology» veröffentlicht wurde, fand heraus, dass nur 61 Prozent von Krankenhelfern in Israelischen Krankenhäusern bereit wären sich gegen den Virus Impfen zu lassen, dies im Vergleich zu 75 Prozent der generellen Bevölkerung. Im Gegensatz dazu wären 78 Prozent der Ärzte bereit sich impfen zu lassen. Noch weniger, nur knapp über die Hälfte aller befragten Krankenhelfer, wären bereit ihre Kinder impfen zu lassen. 76 Prozent aller Befragten gaben an, dass die mangelnde Sicherheit der Impfung zu ihren grössten Bedenken gehören. 13 gaben an, dass sie Angst vor potenziellen Nebenwirkungen hätten und 11 Prozent sagten, dass sie die Impfung verweigern würden, da sie das Coronavirus als eine unbedenkliche Krankheit wahrnehmen.

15.8.20

Es macht keinen Sinn, wenn die Länder einander die Schuld für ihre epidemiologische Lage zuschieben. Die hohen Zahlen sind eine Folge von einer Summe von Lockerungsmassnahmen. Das nächste Problem werden die Schulen sein. Es wird zu Virusübertragungen von Kindern und Jugendlichen kommen. Zum Teil werden dafür Rückkehrende verantwortlich sein, die nicht in Quarantäne gingen, weil ihr Ferienland bis vor kurzem noch nicht auf der Risikoliste war. Je nach epidemiologischer Situation im jeweiligen Kanton sollten die Schulen sich erneut Vorsichtsmassnahmen, wie sie sie vor den Sommerferien hatten, überlegen. Steigen die Zahlen weiter an, wird es erneut zu restriktiven Massnahmen kommen wie zum Beispiel Clubschliessungen, Einschränkungen der Gästezahl in Restaurants usw. Kantone, die mit dem Contact-Tracing nicht mehr nachkommen, werden gezwungen sein, sich solche Massnahmen zu überlegen, um einen erneuten Lockdown zu verhindern. Andreas Cerny ist Infektiologe am Moncucco-Spital in Lugano TI.

14.8.20

In China sollen laut offiziellen Angaben zwei Patienten, die vor Monaten an Covid-19 erkrankt und wieder genesen waren, erneut positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden sein. Das hat die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet – ohne Nennung genauer Quellen. Demnach sei der Test bei einer 68-jährigen Frau aus der Provinz Hubei am vergangenen Sonntag positiv ausgefallen – sechs Monate nach ihrer Genesung. Am Montag sei ebenso ein Mann, der im April nach seiner Rückkehr von einer Auslandsreise erkrankt war, in Shanghai positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Er zeige keinerlei Symptome, heißt es. Unklar sei vorerst, ob sich die beiden Personen neu infiziert hätten oder ob es zu einer Reaktivierung noch im Körper schlummernden Viren gekommen sei. In beiden Fälle wurden der Meldung zufolge Menschen aus dem Umfeld nicht angesteckt. Die Meldung nährt Befürchtungen, wonach eine Genesung von Covid-19 zu keiner oder nur zu einer kurzen Corona-Immunität führen könnte. mehr Informationen

Paris ist ab sofort wieder ein Corona-Hochrisikogebiet. Das hat die französische Regierung am Freitag per Erlass erklärt. Auch im Departement Bouche-du-Rhone existiert nach Angaben der französischen Behörden ein erhöhtes Infektionsrisiko. Paris will auf die britische Quarantänepflicht für Reisende aus Frankreich reagieren und eine gleichwertige Maßnahme für Reisende aus Großbritannien einführen.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat am Freitag eine Verlängerung des Corona-Lockdowns in der Millionenmetropole Auckland um zwölf Tage angekündigt.

Paris will auf die britische Quarantänepflicht für Reisende aus Frankreich reagieren und eine gleichwertige Maßnahme für Reisende aus Großbritannien einführen.

Sie ging einkaufen, im Park spazieren und fuhr Taxi – trotz Corona-Infektion samt Heimquarantäne. Eine Frau aus Deutschland ist in Österreich wegen wiederholten Bruchs ihrer Quarantäne zu 10.800 Euro Geldstrafe verurteilt worden.

Angesichts steigender Corona-Zahlen ergreift Spanien wieder drastische Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Das Nachtleben werde landesweit unterbunden, das Rauchen im öffentlichen Raum verboten, wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, und Alkohol dürfe nicht mehr im Freien getrunken werden, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa am Freitag nach einer Krisensitzung mit den Vertretern der Regionen in Madrid. Zudem werde die Bevölkerung dringend aufgerufen, sich nicht mit Menschen zu treffen, die nicht in ihrem Haushalt leben. Private Feiern und andere Treffen sollten zudem auf eine Teilnehmerzahl von höchstens zehn Personen beschränkt werden.

Die Schwelle um auf die Quarantänenliste zu kommen ist in Deutschland bei 50 Neuinfektionen auf 100’000 Einwohner innert einer Woche. In der Schweiz sind es 60 Fälle innert zwei Wochen.

Der Berner Zibelemärit findet dieses Jahr nicht statt. Das Coronavirus macht der traditionellen Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung.

Der Kanton Zürich gehört zu den Vorsichtigen, wenn es um die Wiederdurchführung von Grossanlässen geht. Das schreibt der «Tagesanzeiger».

An der Schule Bärau der Gemeinde Langnau BE ist eine Lehrperson positiv auf Corona getestet worden. Vier Schulstufen müssen in Quarantäne. Das Kantonsarztamt hat gemäss Mitteilung des Kantons Bern für die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klasse eine zehntägige Quarantäne angeordnet.Insgesamt sind 33 Schülerinnen und Schüler davon betroffen. Die Schüler müssen gemäss Giebel während der Quarantäne Homeschooling machen.

Nach drei Wochen hat die nordkoreanische Regierung die Abriegelung der Stadt Kaesong wieder aufgehoben.

Ab Sonntag sollen Israelis wieder nach Bulgarien, Kroatien und Griechenland reisen dürfen, wie aus einer gemeinsamen Erklärung der Minister für Verkehr, Tourismus und Gesundheit hervorging. Die neue Einigung geht jedoch mit strikten Regulierungen in einher. So sollen insgesamt nur 600 Israeli pro Woche nach Griechenland reisen dürfen und sich nur in Athen und Thessaloniki, als auch auf Kreta und Korfu aufhalten dürfen. Reisende werden einen Coronavirus-Test vor ihrer Abreise und einen weiteren bei ihrer Ankunft machen müssen, wonach sie sich ebenfalls 48 Stunden isolieren müssen, während sie auf das Testergebnis warten. Ebenfalls werden Israeli sich nach Rückkehr aus Ländern wie Japan, Georgien, Kanada, Neuseeland und Südkorea, die aufgrund ihrer niedrigen Infektionszahlen von der EU als «grün» eingestuft werden, nicht mehr selbst isolieren müssen. Einige Länder die von der EU als «rot» eingestuft werden, wie die USA, Serbien und die Türkei, legen keine Restriktionen auf Reisende aus Israel. England, Slowenien und New-York State verlangen hingegen noch eine zweiwöchige Quarantäne.

Die Gebete in der Hagia Sophia lösten in der Türkei neue Coronavirus-Fälle aus, da vorbeugende Maßnahmen laut Angehörigen der Gesundheitsberufe während des Gottesdienstes  nicht strikt befolgt wurden. Rund 350.000 Menschen schwärmten am 24. Juli zur der Hagia Sophia. Bei einigen der 500 Gäste in der Moschee, darunter Parlamentarier und Journalisten, wurde die Krankheit diagnostiziert. Die Zahl stieg unmittelbar nach den Eid Al-Adha-Feiertagen auf über 1.000.  Von Arab News kontaktierte Angehörige der Gesundheitsberufe sagten, die Eröffnung der Hagia Sophia für Gebete ohne angemessene und strenge Vorsichtsmaßnahmen sei ein Grund für den Anstieg. Verschiedene Gemeinden aus Anatolien organisierten Bustouren zu dieser Eröffnung. mehr Informationen

Die hohe Infektionsrate für diejenigen, die der Umwandlungszeremonie der Hagia Sophia beiwohnten, wurde bekannt, nachdem der Muezzin der Hagia Sophia, der mit der Leitung und dem Rezitieren des islamischen Gebetsrufs beauftragt war, plötzlich verstarb.  mehr Informationen

13.8.20

Wer in diesem Jahr Urlaub macht, macht diesen nicht von Corona, sondern mit. Das zeigt sich auch bei den erhöhten Neuinfektionen bei Reiserückkehrern. Denn diese haben immer öfter ein unangenehmes Urlaubsmitbringsel mit im Gepäck: das Coronavirus. Das belegen Zahlen des Robert Koch-Instituts von Deutschland. Knapp jeder Dritte Infiszierte hat sich in dem Zeitraum bei einem Aufenthalt im Ausland infiziert und das Virus „eingeschleppt“. Tendenz seit Wochen steigend. Mitte Mai lag der Anteil bei unter einem halben Prozent. Allein für die erste Woche im August verzeichnet das Institut 1.777 Fälle, in denen sich die Menschen außerhalb Deutschlands infiziert haben. Laut RKI sind das vor allem Balkan-Staaten sowie die Türkei. Am häufigsten gaben Reiserückkehrer (1.096 Fälle) nach einer Infektion den Kosovo als Aufenthaltsort an. Dahinter folgen die Türkei (501), Kroatien (260), Serbien (196), Bulgarien (166), Bosnien Herzegowina (156) und Rumänien (113). Doch auch in Deutschlands direktem Nachbarland Polen (112 Fälle) und im beliebten Urlaubsland Spanien (107) haben sich häufiger Reisende angesteckt als in anderen Ländern. mehr Informationen

12.8.20

Am Mittwoch äusserte sich Israels Corona-Beauftragter Professor Ronni Gamzu kritisch zur Coronavirus-Politik Jerusalems. «Jede andere Stadt auf der Welt mit vergleichbaren Infektionsraten wäre längst im Lockdown», sagte Gamzu, «für was ihr hier macht gibt es keinen Präzedenzfall». Bei seiner Aussage bezog sich Gamzu auf die hohen Infektionsraten und mangelnden Restriktionen und Regulierungen in der Stadt. Aufgrund der Zunahme an schwerkranken Covid-19 Patienten, deren Anzahl bald 400 erreicht haben könnte und 118 Patienten die beatmet werden müssen, stehen die Intensivstationen zahlreicher Krankenhäuser in Israel unter extremem Druck. Während sich die Krankenhäuser zunehmend auf Coronavirus-Fälle konzentrieren, zahlen oft reguläre Patienten den Preis dafür. Laut Mevorach sind solche Situationen wie bei Hadassah Ein Karem eines der «ersten Anzeichen eines Zusammenbruchs». Die «Israel Medical Association» stellte Forderungen nach mehr Personal in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen, sowie einer Aufstockung der allgemeinen Finanzierung. Wenn innerhalb von 14 Tagen keine Einigung erzielt wird, könnte die Gewerkschaft damit beginnen einen Generalstreik einzuleiten.  Zu  den Zahlen von Israel

In der spanischen Region Galizien ist das Rauchen im Freien wie etwa in Strassencafés künftig verboten, wenn der Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern nicht gewahrt werden kann. Diese Massnahme gegen die Ausbreitung der Krankheit sei bisher einmalig und trete an diesem Donnerstag in Kraft, berichtet die Zeitung «El País». Zur Begründung sagte der regionale Regierungschef der im äussersten Nordwesten Spaniens gelegenen Region, dies habe eine medizinische Expertenkommission empfohlen. Tabakrauch stelle demnach ein hohes Risiko für die Verbreitung des Coronavirus dar. Zurzeit sind in Galicien mit etwa 2.7 Millionen Einwohnern 827 aktive Corona-Fälle registriert. Seit Dienstag habe sich die Zahl um 87 erhöht.

Ungefähr jeder vierte Corona-Fall in Saragossa stammt aus Las Delicias. Denn nicht nur würden hier viele Menschen wohnen, diese Menschen seien auch «Corona-müde». Regeln bezüglich Maskentragen oder auch die Quarantäne-Pflicht würden nicht eingehalten. Dies berichtet die Lokalzeitung «El Heraldo». Der Regierungspräsident Aragoniens, Javier Lambán, sagte gegenüber dem spanischen Radiosender «Cadena Ser»: «Es ist wie ein perfekter Sturm. Eine grosse Stadt, ein aktives Nachtleben, viele Freizeitangebote und Tausende Saisonarbeiter von den umliegenden Obstplantagen.»

Österreich muss heute Mittwoch den höchsten Infektionswert seit Anfang April vermelden (194 Neuinfektionen). Wie die österreichische Zeitung «oe24» berichtet, würden die meisten Infektionen mit 47,7 Prozent im eigenen Haushalt stattfinden (nur wie kommt der dahin?). Kurz darauf folgen der Arbeitsplatz (20,6 Prozent) und mit 8,7 Prozent die Reiserückkehrer.

11.8.20

Russland hat den weltweit ersten Corona-Impfstoff zugelassen. Die finale Sicherheitsprüfung hat das Land dabei offenbar einfach übersprungen. Am 11. August gab Präsident Wladimir Putin nun im Staatsfernsehen bekannt, dass es so weit sei. Die russische Gesundheitsbehörde habe als erste in der Welt einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Verwendung freigegeben. Putin: Der Impfstoff «funktioniert effektiv genug, bildet eine stabile Immunität und – ich wiederhole mich – hat alle notwendigen Tests durchlaufen». Sogar eine seiner Töchter habe das Präparat namens Gam-Covid-Vac Lyo genommen, zitiert ihn die «New York Times». Der Ansatz ähnelt dem Impfstoff, der von der Universität Oxford und Astra-Zeneca entwickelt wurde. Der Gesundheitsminister des Landes, Michail Muraschko, hat für Oktober den Start einer Massenimpfkampagne angekündigt, die mit Lehrern und medizinischem Personal beginnen wird. Rund 800 Personen sollen demnach teilnehmen, um die Ergebnisse aus der ersten Studie zu bestätigen. Das widerspricht dem anerkannten Vorgehen bei der Impfstoff-Entwicklung. Experten weltweit sind besorgt, dass Russland aus politischen oder propagandistischen Gründen im Wettlauf um den ersten Corona-Impfstoff ein zu hohes Risiko eingeht und Sicherheitsstandards vernachlässigt.  mehr Informationen

Der nigerianische Basketball-Profi Michael Ojo ist während einer Trainingseinheit in Belgrad gestorben. Er hatte sich offenbar zuvor mit dem Coronavirus infiziert, berichten lokale Medien. Der 27-Jährige wollte sich bei seinem ehemaligen Verein Roter Stern fit halten, nachdem sein Vertrag nicht verlängert worden war. Doch am vergangenen Freitag brach Ojo bei einer Trainingseinheit im Stadion Partizana, in der serbischen Hauptstadt Belgrad, plötzlich zusammen. Obwohl er umgehend ins Spital gebracht wurde, verstarb er wenig später. Todesursache soll ein Herzinfarkt gewesen sein. «Er war 27 Jahre alt. Grossartiges Mitglied unseres Clubs, Meister, super Mannschaftskamerad, toller Mann», schreibt der Verein auf Twitter. Allerdings hatte er von der Infektion bereits erholt und Antikörper gegen das Virus gebildet. Aus diesem Grund hatte er auch wieder mit dem Training begonnen, obwohl im Ärzte davon abgeraten hatten.

Morgen Mittwoch sitzt die Landesregierung erstmals nach den Sommerferien zusammen. Thema dürfte wohl die 1000er-Regel bei Grossveranstaltungen sein. Wie der «Blick» schreibt, würde Innenminister Berset das Verbot um «zwei bis drei Monate in den Herbst» verlängern. In dieser Zeit sollen die Veranstalter ihre Schutzkonzepte konkretisieren. Doch die Idee wird es bei Bersets bürgerlichen Kollegen schwer haben. Gemäss Bericht ist es daher wahrscheinlicher, dass die 1000er-Regel schon Ende August gekippt wird. Demnach soll es eine dirffernzierte Öffnung – mit Schutzkonzepten und Bewilligungspflicht – geben.

Schweden hat nach wie vor sehr starke Massnamen, wie z.B. ein Veranstaltungsverbot über 50 Personen. In Schweden gilt im ganzen Land nach wie vor ein Verbot für Besuche in Altersheimen. Von der schwedischen Regierung wird vorgeschrieben, dass die Gäste in den Restaurants und Bars sitzen müssen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Zudem sollen die Restaurantbetreiber sicherstellen, dass die Gäste einen Abstand von einem Meter einhalten und nicht in zu grossen Menschenmengen anstehen. Mit Ausnahme von 12 Ländern wird in Schweden für alle Bürger von ausserhalb der EU- oder Efta-Staaten die Einreise verweigert. Bei der Schweiz ist die Einreise bei 21 Ländern ausserhalb der Schengen-Staaten möglich – bei binationalen Paaren macht sie jedoch nun in sämtlichen Drittstaaten eine Ausnahme. Im Gegensatz zu Schweden besteht hierzulande bei der Einreise aus gewissen Staaten jedoch eine Quarantänepflicht. Anhand von neun Anhaltspunkten hat die Universität den «Government Response Stringency Index» berechnet, mit welchem sich die Stärke der Corona-Massnahmen der Länder vergleichen lässt. Auch gemäss diesem Index zeigt sich, dass die Schweiz weniger strenge Schutzbestimmungen als Schweden hat.

New York hat mit der Corona-Krise zu kämpfen. Die Touristen bleiben aus und die Einheimischen, die «geflüchtet» sind, haben Gefallen an neuen Orten gefunden. Hausbesitzer locken mit mietfreien Monaten, Bürotürme und frühere Touristenmagneten sind verwaist. Hunderttausende haben das sonst so pulsierende New York wegen der Corona-Krise verlassen. Momentaufnahme oder Vorbote eines Umbruchs? Der amerikanische Turbo-Kapitalismus wurde vom Coronavirus beispiellos ausgebremst. Im Bundesstaat New York gingen im Juni verglichen mit dem Vorjahresmonat rund 1,4 Millionen Jobs verloren. Die Spitzenpreise für Wohnungen brauchen Spitzenverdiener. Viele Manhattaner stecken die Hälfte ihres Gehalts in ihre Wohnung – bei Zwei-Zimmer-Wohnungen sind das schon mal 5000 Dollar. Einige Arbeitgeber scheinen gerade zu merken, wie gut und kostensparend dezentrales Arbeiten funktionieren kann.

10.8.20

Nach Einschätzung von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides könnte der erste Impfstoff gegen Covid-19 in einigen Monaten zur Verfügung stehen. «Auch wenn Vorhersagen zum jetzigen Zeitpunkt noch riskant sind, haben wir doch gute Hinweise, dass der erste Impfstoff gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres verfügbar sein wird», sagte die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides dem «Handelsblatt». Der Impfstoff könne zwar nicht auf Anhieb alle Probleme lösen. Aber er werde schrittweise erlauben, zur Normalität zurückzukehren, wenn eine kritische Masse von Bürgern insbesondere in den Risikogruppen geimpft worden sei.

Der Ärzteverband Marburger Bund hat vor einer Fan-Rückkehr in die Stadien der Fussball-Bundesliga gewarnt. «Die Gefahr von Massenansteckungen wäre real.» Zu dem in der vergangenen Woche vorgestellten Konzept der Deutschen Fussball Liga (DFL) für einen erst reduzierten Wiedereinzug der Fans ohne Besetzung der Stehplätze, Alkohol und Gästefans sowie mit personalisierten Tickets, sagte Johna: «Die Bestrebungen der Liga sind mehr als nachvollziehbar. Aber dass ihr Konzept Ansteckungen verhindert, halte ich für unrealistisch.»

Laut einer neuen Studie einer US-Kinderärztevereinigung wurden in den USA über 97’000 Kinder positiv auf Covid-19 getestet – und das alleine in den letzten zwei Juli-Wochen. Insgesamt sollen sich in den Vereinigten Staaten seit Beginn der Pandemie bis zu 338’982 Kinder mit dem Virus angesteckt haben. Besonders hoch ist die Ansteckungsrate bei Minderheiten: 40 Prozent der infizierten Kinder sind Latinos, 33 Prozent sind Afroamerikaner und lediglich 13 Prozent sind Weisse. Gründe für die steigenden Zahlen nennt die Studie nicht.

Die Schweiz hat das ganze spanische Festland letzte Woche auf die Quarantäne-Liste gesetzt – für die Inseln jedoch eine Ausnahme gemacht. Auf den Balearen hingegen steigt die Zahl hingegen rasant an. Dass die Inselgruppe rund um Mallorca als Risikogebiet einzustufen ist, war bereits zum Zeitpunkt des Entscheids des BAG absehbar. Spanische Medien etwa wiesen darauf hin, dass die Reproduktionszahl auf Mallorca die höchste im ganzen Land sei.

Der 43-jährige  Schweizer Autor Jonas Lüscher erlebte einen sehr schweren Verlauf einer Corona-Infektion. Er kritisiert Immunologen, die sagen, das Virus sei für gesunde Menschen unter 45 nicht gefährlich. Jonas Lüscher ist aufgrund des schweren Verlaufs einer Corona-Infektion sieben Wochen im künstlichen Koma gelegen. Lüscher war zuvor gesund und gehörte keiner Risikogruppe an, wie er im Interview in der «Sonntagszeitung» sagte. Er finde es – gelinde gesagt – «schon sehr seltsam», dass sogar Immunologen öffentlich erklärten, Corona sei für gesunde Menschen unter 45 Jahren nicht gefährlich, erklärte Lüscher, der zu den bedeutendsten Schweizer Schriftstellern der Gegenwart gehört. Infiziert habe er sich wohl, als er Mitte März bei den Kommunalwahlen in München, wo er wohnt, beim Auszählen der Stimmen geholfen habe. Insgesamt habe die Bewältigung des schweren Verlaufs der Infektion bei ihm zwölf Wochen in Anspruch genommen (drei Monate). Lüscher nennt im Interview den deutschen Virologen Christian Drosten als ein gutes Beispiel für einen kompetenten Wissenschaftserzähler. Auf der anderen Seite stehe «die dümmste aller Corona-Erzählungen, die plumpe Verleugnung unter Heranziehung von Verschwörungstheorien».mehr Informationen

8.8.20

Nach Einschätzung des Ärzteverbandes Marburger Bund hat die zweite Corona-Welle Deutschland bereits erfasst. «Wir befinden uns schon in einer zweiten, flachen Anstiegswelle», sagte die Vorsitzende Susanne Johna der «Augsburger Allgemeinen». Die Spitäler seien vorbereitet.

Der in Israel immer wieder gehörte Vorwurf, die Behörden hätten nach dem Lockdown „zu früh aufgemacht“, während andere Länder (und da wird jetzt häufig Österreich als Vorbild genannt) vorsichtiger gewesen seien, hat keine starke Grundlage. Von vornherein hatten in Israel strengere Vorschriften gegolten als anderswo, und sie gelten zum Teil immer noch. Israels Grenzen waren und bleiben viel drastischer abgeriegelt als jene von europäischen Staaten, was insofern leichter zu kontrollieren und natürlicher ist, als Israel ja praktisch nur auf dem Luftweg erreicht werden kann und es so gut wie keinen Fahrzeugverkehr aus Nachbarländern gibt. Doch in einem Bereich scheinen die israelischen Behörden leichtsinnig gewesen zu sein, und vielleicht hat sich hier die Lücke aufgetan, durch die das Virus wieder vorgedrungen ist: beim Unterricht. Mit der Überlegung, dass die Wirtschaft unbedingt wieder anspringen muss und Eltern nur an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können, wenn die kleinen Kinder versorgt sind, wurden schon Anfang Mai die Kindergärten und die unteren Schulklassen wieder geöffnet. Die Schulen wurden offenbar zu Virenschleudern. Die Zahl der Corona-Toten in Israel ist zwar seit 1. Juli von 322 auf 576 hinaufgeschnellt, doch in der Gesamtbilanz liegt Israel noch immer um Größenordnungen besser als manche der respektablen westlichen Staaten mit ungefähr gleicher Bevölkerungszahl, etwa die Schweiz mit fast 2000 oder Belgien mit fast 10’000 Toten. Die Gesamtbelegungsrate in den israelischen Spitälern ist jetzt sogar etwas geringer als zum gleichen Zeitpunkt im vorigen Jahr. Nach epidemiologischen Kriterien wären 2000 neue Fälle pro Tag ein schlagendes Argument für einen sofortigen totalen Lockdown. Aber genau das will man, wenn irgend möglich, vermeiden, weil es ein weiterer schwerer Schlag für die Wirtschaft und viele verzweifelte Menschen wäre. Damit ja nicht der Verdacht aufkommt, dass die Corona-Krise als Vorwand für die Unterbindung von Demonstrationen und die „Ausschaltung der Demokratie“ dient, sieht man in der Regel großzügig darüber hinweg, dass Demonstranten elementare Corona-Vorschriften missachten. „Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen stehen nahe beieinander, oft ohne Masken“. An der größten Demonstration der letzten Wochen nahmen ungefähr 10.000 Menschen teil – das ist für israelische Verhältnisse nicht besonders viel. Im Wesentlichen läuft in Israel also alles mehr oder weniger so, wie es in diesen außergewöhnlichen Zeiten „normal“ ist. Die Probleme sind schwierig, die Regierung macht Fehler, Bürger und Bürgerinnen demonstrieren. Die Ansteckungszahlen sind gefährlich hoch, und sie müssen, so das konkrete Ziel des Corona-Beauftragten Gamzu, bis 1. September auf unter 1000 pro Tag gedrückt werden, und zwar ohne Ausgangssperre. mehr Informationen

Weltweit gibt es mehr als 130 verschiedene Projekte die nach einem Impfstoff für das Coronavirus arbeiten. Nur eine Handvoll Unternehmen haben bereits mit klinischen Studien begonnen, oder stehen kurz davor. Dazu gehören AstraZeneca, die in Zusammenarbeit mit der Oxford Universität und Johnson and Johnson einen Impfstoff entwickeln und das französische Pharmaunternehmen Sanofi, das mit dem britischen Unternehmen GSK zusammenarbeitet. Das chinesische Unternehmen CanSino wird voraussichtlich die dritte Phase einer klinischen Studie mit dem von ihm entwickelten Medikament bald beginnen. Am Donnerstag besuchte Verteidigungsminister Benny Gantz das Israelische Institut für biologische Forschung, welches momentan an der Herstellung von Antikörpern und eines Coronavirus-Impfstoffes arbeitet. Laut Gantz sollten die klinischen Studien an Menschen Anfang September, nach den hohen Feiertagen, beginnen können. Normalerweise ist das Biologische Institut ist nicht auf die Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln, Antibiotika oder Impfstoffen für die israelische Bevölkerung spezialisiert, geschweige denn für den Rest der Welt. Offizielles Ziel ist die Entwicklung von Schutzmaßnahmen gegen biologische und chemische Waffen.

Welche Langzeitfolgen eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus haben kann, lässt sich noch nicht abschätzen. Wie das Team um Valentina Puntmann im Fachjournal «Jama Cardiology» schreibt, konnte bei einem Grossteil der untersuchten Ex-Covid-Patienten Schädigungen am Herzen nachgewiesen werden. Bei 78 der insgesamt 100 Teilnehmer zwischen 45 und 53 Jahre stellten die Wissenschaftler entzündliche Veränderungen des Herzmuskels oder des Herzbeutels fest. Dies auch bei jenen Patienten, die einen nur milden Verlauf hinter sich hatten oder deren Erkrankung symptomlos war und die zuvor gesund und sportlich gewesen waren. In der akuten Phase der Erkrankung seien diese absolut ernst zu nehmen. «Aber wenn man diese überstanden hat, stehen die Chancen gut, dass das Herz ohne dauerhaften Schaden aus dem Ganzen hervorgeht», so Franz Eberli, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Stadtspital Waid und Triemli. Ganz anders lautet die Einschätzung von Carsten W. Israel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Evangelischen Klinikum Bethel im deutschen Bielefeld. Er bezeichnet das Ergebnis gegenüber dem «Haller Kreisblatt» als «besorgniserregend». Er befürchtet, dass das Virus Stück für Stück Zellen zerstören und so eine Herzschwäche verursachen könnte.

2.8.20

Öffentliche Anlässe sollen wieder auf hundert Personen beschränkt werden. Dafür spricht sich der neue Chef der Covid-19-Taskforce der Schweiz aus.

1.8.20

Er war der erste Hund, der in den USA positiv auf das Coronavirus getestet wurde – nun ist Buddy tot. Die Eheleute Robert und Allison Mahoney aus Staten Island bestätigten sein Ableben gegenüber «National Geographic». Demnach wurde der Schäferhund lediglich sieben Jahre alt und starb am 11. Juli. Seine Infektion mit dem Coronavirus wurde bei dem Tier Ende Mai nachgewiesen. Er hatte sich wohl bei seinem Herrchen Robert angesteckt. Alle zwei Wochen sei ein neues Problem hinzugekommen. Laut US-Statistikamt wurde das Coronavirus bisher bei 24 Tieren nachgewiesen: Zwölf Hunde, zehn Katzen, ein Tiger und ein Löwe. Derzeit gibt es keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob Tiere das Virus auf andere übertragen können. Menschen könne es aber offensichtlich auf Tiere übertragen.

31.7.20

Jeder vierte mit dem Coronavirus infizierte Australier im Corona-Hotspot Victoria hält sich den Behörden zufolge nicht an die Gesundheitsvorschriften und geht weiter unter Menschen.

Der mit dem Coronavirus infizierte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro erklärt: «Ich habe Schimmel in meinen Lungen.» Er habe sich gestern schwach gefühlt. Er nehme nun Antibiotika. Vergangenen Samstag hatte der Präsident erklärt, ein Virus-Test habe ein negatives Ergebnis ergeben. Bolsonaro war am 7. Juli positiv getestet worden. Die Behörden registrierten 57’837 neue Coronavirus-Fälle. In den vergangenen 24 Stunden seien zudem 1129 Menschen an der Infektion gestorben, teilt das brasilianische Gesundheitsministerium mit.

Wegen steigender Corona-Fallzahlen im Norden Englands führt die britische Regierung in einigen Regionen wieder strengere Kontaktbeschränkungen ein. Ab Freitag dürfen sich Menschen, die in verschiedenen Haushalten leben, nicht mehr in Innenräumen treffen, wie der Minister ankündigte. Hancock führte die verstärkte Ausbreitung des Virus auf Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Abstandsregeln zurück.

30.7.20

Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren teilt mit, dass sich die Mehrheit der Kantone dafür ausspricht, das Verbot von Veranstaltungen mit über 1000 Personen vorerst bis Ende Jahr zu verlängern.

«Wir haben nicht mehr eine Situation wie im März und April», sagt Strupler. Mittlerweile steckten sich mehr Junge an. «Die Älteren bleiben zuhause, sind vorsichtig und halten sich an die Verhaltensregeln.» Die Jungen wollten das Leben geniessen und ignorierten zum Teil diese Regeln.

Bald beginnt die Schule wieder. Sollen die Schülerinnen und Schüler Masken tragen? Strupler sagt: «Die Schutzkonzepte beziehen sich punkto Maskenpflicht auf das Lehrpersonal.» Das sei mit der Erziehungsdirektorenkonferenz so abgesprochen worden und die Umsetzung obliege nun den Kantonen.

«Es befinden sich rund 9000 Menschen aus dem Reiseverkehr in der Quarantäne. Es sind in der Schweiz ungefähr 10 Prozent der Fälle importierte Fälle.»

Ab Mitte August will das Land die Grenzen für Reisende aus bestimmten Ländern wieder öffnen. Israel hat Tourismus aus Deutschland, Österreich und der Schweiz als ungefährlich eingestuft. Urlauber aus dieser Region dürfen also planmäßig ab dem 16. August ohne Coronatest und Quarantäne wieder ins Land. Außer diesen drei Staaten ist auch anderen ausgewählten europäischen Ländern, sowie Kanada, Neuseeland, Japan, und Südkorea die Einreise gestattet. Das Problem wird die Rückreise sein. Obwohl Menschen wieder einreisen dürfen bleibt es zunächst unwahrscheinlich, dass Israel seinerseits in naher Zukunft von der Liste der Krisenländer gestrichen wird. Am Dienstag überholte das Land nach Angaben der Universität Oxford sogar die USA hinsichtlich der Infektionszahl pro Kopf und Tag.

Nach Monitor-Recherchen sind falsche Corona-Positivbescheide an zahlreiche Leiharbeiter des Fleischkonzerns Tönnies geschickt worden. Diese wurden daraufhin zu Unrecht in Quarantäne gehalten. Bei Stichproben räumte das zuständige Gesundheitsamt die falschen Positiv-Bescheide in allen nachgefragten Fällen ein. In anderen Briefen wurde Beschäftigten mitgeteilt, dass sie aufgrund von Kontakten zu Infizierten in Quarantäne bleiben müssten, obwohl es sich bei den Adressaten um genesene Infizierte handelte, die als nicht mehr ansteckend gelten und bereits aus der Quarantäne entlassen worden waren. Der Kreis Gütersloh spricht dagegen von Missverständnissen und zu überprüfenden Einzelfällen und sieht die Schuld bei den Kommunen. So hätte die Stadt Rietberg „falsche Vordrucke“ verwendet. Die Stadt wiederum weist diesen Vorwurf gegenüber Monitor zurück. Sebastian Kluckert, Rechtswissenschaftler der Universität Wuppertal, hält das Verhalten unter Umständen auch für strafrechtlich relevant: „Wenn so etwas vorsätzlich geschieht, also zumindest billigend in Kauf genommen wird, dass Betroffenen die Freiheit entzogen wird, obwohl die Voraussetzungen des Infektionsschutzgesetzes gar nicht vorlagen, liegt eine Freiheitsberaubung im Sinne des Strafgesetzbuches vor.“ Bericht ARD

29.7.20

Nach einer Trauerfeier sind im Großraum Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg 47 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Montag sagte, könnten noch mehr Menschen infiziert sein. Eine Teilnehmerliste zu der Trauerfeier vor rund zwei Wochen gebe es nicht, man gehe aber von mehr als hundert Gästen aus. Unter den Infizierten sind nach Angaben der Sprecherin auch Kinder.  mehr Informationen

Corona ist für übergewichtige Personen gefährlicher als für Normalgewichtige. Das Problem solle deshalb stärker bekämpft werden, fordern Verbände. Das BAG stuft Personen mit einem BMI von über 40 (Adipositas Stufe III) als «besonders gefährdet für schwere Verläufe bei Covid-19» ein. Der britische Premierminister Boris Johnson hat die erhöhte Corona-Gefahr für Übergewichtige erkannt: Grossbritannien hat am Montag eine Kampagne lanciert, um Übergewicht und Fettleibigkeit in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Auch verschiedene Schweizer Gesundheitsverbände rufen zu gesunder Ernährung und ausreichend Sport auf.

Die mehr als 700 Coronavirus-Infektionen auf dem Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» gehen einer Studie zufolge höchstwahrscheinlich auf einen einzigen Passagier zurück. Gemäss den Wissenschaftlern haben sich die Personen wahrscheinlich bei grossen Versammlungen in den Gemeinschaftsräumen angesteckt. Dort haben die Passagiere gesungen, getanzt oder Shows besucht. Laut WHO wurden bis zum 14. April rund 13 Todesfälle und 712 Infizierte gemeldet. Die «Diamond Princess» wurde zum ersten Corona-Hotspot ausserhalb Chinas.

Im Schaffhauser Kantonsspital haben sich drei Angestellte mit dem Coronavirus infiziert. Es sollen sich alle beim selben Patienten angesteckt haben. Die Mitarbeitenden steckten sich offenbar trotz Schutzmassnahmen an. Im Zusammenhang mit diesen Infektion wurden 70 weitere Personen identifiziert, die sich bei den drei Mitarbeitenden mit Covid-19 hätten infizieren können. Sie wurden vom Contact-Tracing-Team des Kantons bis Mittwochmorgen kontaktiert.

Wie die «Daily Mail» berichtet, seien kürzlich 10 mit dem Coronavirus infizierte Urlauber aus Spanien nach England zurückgekehrt. Betroffen sind neben Katalonien mit der Metropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava auch die im Landesinneren liegenden Regionen Aragón und Navarra.

Die Corona-bedingten Reisebeschränkungen ziehen auch gutes mit sich: Seit dem Frühjahr wurden dem BAG nur halb so viele Fälle von Tropenkrankheiten gemeldet.

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Schätzung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sind in der zu Ende gegangenen Influenza-Saison deutlich mehr Menschen in Österreich an der „klassischen“ Grippe gestorben als an Corona. Laut der AGES-Berechnung kamen in der Saison 2019/2020 rund 834 Menschen aufgrund einer Grippeerkrankung ums Leben, gegenüber 673 an oder mit dem Corona-Virus Verstorbene. Da die Influenza als Todesursache häufig nicht erkannt oder registriert wird, ist es internationaler Standard, dass die mit Influenza assoziierten Todesfälle durch Modellierungen geschätzt werden. Zum Vergleich: In der Saison 2018/19 starben 1.373 Personen in Österreich an Grippe, in den beiden Saisonen davor waren es 2.851 beziehungsweise 4.436, also gab es einen kontinuierlichen Rückgang. mehr Informationen

27.7.20

Nach dem neuen Ausbruch des Coronavirus in Dalian in Nordostchina sind mehr als 400 Flüge in die Hafenstadt gestrichen worden. Bis heute Morgen seien 79 Prozent aller Flüge storniert worden. Das berichtete die Zeitung «Global Times». In der Sechs-Millionen-Metropole wurden am Sonntag wieder 14 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Von Dalian, wo die ersten Fälle in einer Fischfabrik lokalisiert worden waren, hat sich das Virus in mindestens acht weitere Städte ausgebreitet, wie Staatsmedien Chinas berichten. Inzwischen sind etwa mehr als 200 Erkrankungen in der Provinz Liaoning entdeckt worden.

Die vietnamesische Regierung kündigt die Evakuierung von 80’000 Menschen aus Danang an, nachdem dort drei Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Es handle sich überwiegend um vietnamesische Ferienreisende, die aus der zentralvietnamesischen Stadt geholt werden sollen. Die Aktion werde mindestens vier Tage dauern.

Nach einem sprunghaften Anstieg der Fälle riegelt Marokko ab Mitternacht mehrere Städte ab, darunter Casablanca.

Die Zahl der in Spanien an Covid-19 gestorbenen Menschen könnte nach Recherchen von «El Pais» deutlich höher als in den amtlichen Statistiken sein. Das Blatt berichtet, es habe alle regionalen Fälle von bestätigten und vermuteten Todesfällen durch eine Infektion mit dem Coronavirus ausgewertet. Demnach seien 44’868 Patienten an dem Virus gestorben. Nach amtlicher Zählung gibt es 28’432 Todesfälle.

Die israelische Regierung hat am Sonntag eine Einmalzahlung für viele Bürger gebilligt, um deren Finanznöte während der Coronakrise zu lindern. Das Hilfspaket habe einen Umfang von umgerechnet rund 1.6 Milliarden Euro, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Fast jeder Israeli soll demnach eine Zahlung von rund 190 Euro erhalten. Eltern sollen zudem knapp 40 Euro für jedes Kind bekommen, für bis zu drei Kinder. Sozialhilfempfänger sollen eine grössere Summe erhalten. Die Massnahme muss in den kommenden Tagen noch dem Parlament zur abschliessenden Billigung vorgelegt werden. Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 160’000 Euro sollen dagegen keine Einmalzahlung erhalten.

«Eine Disco mit Hunderten Leuten ist zu gefährlich, der Aufwand für die Contact-Tracer enorm», sagt Christian Garzoni, Infektiologe und Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Pandemiebewältigung. Der Bundesrat müsse die Zahl auf maximal hundert Personen beschränken. In der Nordwestschweiz oder im Tessin haben die Kantone die Obergrenze bereits gesenkt. Garzoni: «Einige Clubs machen dort nicht mehr auf, weil es sich nicht mehr lohnt. Die Gesellschaft muss sich fragen, ob es Sinn macht, die Clubs um jeden Preis offen zu halten.» «Wenn jetzt zunehmend Leute krank sind, braucht es eine generelle Maskenpflicht in Innenräumen wie Büros oder Geschäften und dort, wo sich Menschen ansammeln», sagt der Fachmann. Auch die Covid-Taskforce des Bundes empfiehlt eine Ausdehnung der Maskenpflicht. «Der Bund sollte darum von nicht zwingenden Reisen ins Ausland abraten». «Interessant ist, dass 0,3 Prozent der eingerückten Rekruten positiv getestet wurden. Hochgerechnet heisst das: Bei einer Veranstaltung mit 300 Leuten ist im Schnitt ein Covid-Fall dabei

26.7.20

In einem landwirtschaftlichen Betrieb in Bayern wurden mindestens 174 Erntehelfer angesteckt. Der ganze Betrieb wurde unter Quarantäne gestellt. Der gesamte Betrieb, auf dem Gurken angebaut werden, sei unter Quarantäne gestellt worden. Das umfasst alle 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie die Betriebsleitung.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben wegen eines Verdachtsfalls mit dem Coronavirus die an Südkorea grenzende Stadt Kaesong komplett abgeriegelt.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat seine Infektion mit dem Coronavirus eigenen Angaben zufolge überwunden. Bolsonaro hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe.

Der Berner Club «Kapitel Bollwerk» ist am Samstagabend um 23 Uhr auf Anordnung des Kantonsarztes geschlossen worden. Er bleibt voraussichtlich 10 Tage zu, wie der Kanton Bern am frühen Sonntagmorgen in einer Mitteilung bekannt gab. Am Samstagabend stellte sich heraus, dass zwei weitere Personen positiv auf die Lungenkrankheit Covid-19 getestet worden sind. Eine der beiden neuen Personen sei am vergangenen Donnerstag im Club gewesen. Sie hatte schon vorher Symptome gezeigt, sei also zu diesem Zeitpunkt bereits ansteckend gewesen. Die Contact Tracer hätten die Liste der rund 140 Personen, die sich am Donnerstag im Club aufgehalten hätten, bereits erhalten.

Im Juni hatten sich im Schlachtbetrieb Tönnies im deutschen Rheda-Wiedenbrück mehr als 1300 Mitarbeiter mit Sars-CoV-2 infiziert. Insgesamt stehen laut dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mehr als 2100 Corona-Infektionen im Zusammenhang mit Tönnies. Den Stein ins Rollen brachten zunächst zwei Tönnies-Mitarbeiter der Frühschicht, von den Forschern B1 und B2 genannt. Diese hätten, so die Forscher, Kontakt zu Mitarbeitern des ebenfalls Fleisch verarbeitenden Fleischunterneh­mens Westcrown im niedersächsischen Dissen gehabt. Dort hatte es zuvor einen Ausbruch gegeben. Die ersten Infizierten gehörten alle der Frühschicht mit 147 Arbeitern an. Bei der Auswertung dieser Daten zeigte sich, dass sich in den ersten drei Tagen überwiegend Mitarbeiter infizierten, die sich im Umkreis von 8 Metern von B1 befanden. Das bedeutet, dass ein Abstand von 1,5 oder 2 Metern, der zurzeit als relativ sicher gewertet wird, gar nicht so sicher ist und unter gewissen Umständen bei Weitem nicht ausreicht. «Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Bedingungen des Zerlegebetriebs – also die niedrige Temperatur, eine geringe Frischluftzufuhr und eine konstante Luftumwälzung durch die Klimaanlage in der Halle, zusammen mit anstrengender körperlicher Arbeit – die Aerosolübertragung von Sars-CoV-2-Partikeln über grössere Entfernungen hinweg förderten.»

Im Zusammenhang mit einer Party in einem Prager Nachtklub sind inzwischen 109 Corona-Infektionen festgestellt worden. Die Zahl werde noch steigen, sagte die Leiterin des zuständigen Gesundheitsamts. Wie bekannt wurde, sollen die zuerst Infizierten beim Feiern einen Trinkhalm geteilt haben.

Auch vor rund 100 Jahren sahen sich Teile der Menschheit mit einer hochansteckenden Krankheit konfrontiert: der Tuberkulose, einer bakteriellen Infektionskrankheit, die – wie Sars-CoV-2 auch – durch Tröpfchen übertragen wird. Auch damals stand man vor der Frage, ob und wie sich Schulunterricht abhalten liesse. Mary Packard und Ellen Stone aus dem Bundesstaat Rhode Island USA schlugen im Jahr 1907 vor, sogenannte Freiluftschulräume einzurichten. Der ständig Durchzug sorgte dafür, dass die Konzentration an Tuberkulose-Erregern im Raum tief blieb. Trotz eisiger Temperaturen sassen die Schulkinder in Providence auch während des Winters in dem luftigen Klassenzimmer. Spezielle Decken hielten die Kinder stets warm. Wie das Team um Motoi Suzuki von National Institute of Infectious Diseases im April 2020 auf dem Preprint-Server Medrxiv.org schrieb, ist die Wahrscheinlichkeit, sich mit Sars-CoV-2 im Freien zu infizieren, fast 20-mal niedriger als in Innenräumen.

25.7.20

Ein texanisches Krankenhaus hat eine Ethikkommission gebildet, um alle COVID-19-Patienten auf ihr Überlebenspotential zu untersuchen und diejenigen mit geringen Überlebenschancen nach Hause zu schicken, so Border Report. Denjenigen, die als zu zerbrechlich, krank oder älter gelten, wird geraten, zu ihren Lieben nach Hause zu gehen. „Es gibt keinen Ort, an dem diese Patienten untergebracht werden können. Der gesamte Bundesstaat Texas und die Nachbarstaaten haben keine Betten auf der Intensivstation zur Verfügung “, sagte Vazquez am Dienstagnachmittag während einer Videokonferenz mit den Medien. Der Richter des Starr County, Eloy Vera, beschuldigt die Bewohner, sich weiterhin in Gruppen für Hochzeiten, Quinceañeras und Pachanga-Partys versammelt zu haben, bei denen er sagte, dass die gemeinsame Verbreitung des neuartigen Virus verbreitet wird. Er sagte, dass Ärzte diese Entscheidungen am Lebensende treffen müssen, weil die Bewohner keine guten Entscheidungen treffen. „Die Zahl der Fälle in der Notaufnahme wächst von Tag zu Tag. 50% der Fälle in der Notaufnahme sind COVID. Die Situation ist verzweifelt. Wir können im Starr County Memorial Hospital nicht so weiterarbeiten, wie es läuft. Die Zahlen sind atemberaubend “.

Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist auf mindestens 26 gestiegen. Bei den Betroffenen handelt es sich Medienberichten zufolge um Mitarbeiter, bei Urlaubern sei das Virus zunächst nicht nachgewiesen worden. Die meisten Infizierten sind demnach Praktikanten. Ob sie sich in ihren Unterkünften oder beim Ausgehen angesteckt haben, sei unklar. Zwei Bars seien geschlossen worden. Weitere Tests liefen.

Die im Kleider- und Modegeschäft tätige Orsay-Gruppe will ihre 11 Filialen in der Schweiz schliessen. Dadurch verlieren 55 Angestellte ihre Stellen.

Der iranische Präsident Hassan Rohani ruft die Menschen auf, die Sicherheitsabstände bei den kommenden Feiertagen einzuhalten. Auf der ganzen Welt feiern Muslime Ende des Monats das Opferfest, das höchste islamische Fest. Zuvor hatten iranische Gesundheitsbehörden gewarnt, in einer grösseren Stadt mit islamischen Heiligtümern sei es zu einem Anstieg der Infektionen gekommen. Rohani schätzt, dass 25 Millionen Iraner das Coronavirus gehabt haben könnten. (Offizielle Zahl 288,839). Er ergänzte nur, dass er davon ausgeht, dass in den kommenden Monaten nochmals über 30 Millionen Iraner sich mit dem Virus anstecken werden. Im Iran leben gut 80 Millionen Menschen.

Israel ist das sechststärkste betroffene Land mit den täglichen Coronavirus-Fällen pro Million Einwohner, wie die New York Times am Freitag veröffentlichte. Israel, in dem täglich etwa 200 neue Fälle pro Million Einwohner auftreten, gehen Oman, Bahrain, Panama, Südafrika und die Vereinigten Staaten voraus. Oman führt das Ranking an mit mehr als 300 täglich bestätigten Fällen pro Million Einwohner.

Er hat die Pandemie aus nächster Nähe miterlebt: der Schweizer Arzt Pierre Saldinger. Seit den 90er-Jahren lebt und arbeitet er in New York – und sein Spital hatte im Frühling Tag und Nacht mit schweren Corona-Fällen zu tun. Die Kranken seien zeitweise wie eine Flutwelle eingeliefert worden, berichtet er. Der Arzt blickt nun mit Sorge auf jene US-Bundesstaaten, bei denen die Fallzahlen explodieren, wie vor ein paar Wochen in New York. Denn mit seiner Erfahrung weiss er: Selbst die besten Ärztinnen und Spitäler stossen in solchen Zeiten an ihre Grenzen.

Am ersten Jahrestag seines Amtsantritts hat der britische Premierminister Boris Johnson am Freitag Fehler im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie eingestanden. «Wir haben (das Virus) in den ersten Wochen und Monaten nicht in der Art und Weise verstanden, wie wir das gerne getan hätten», sagte der konservative Politiker der BBC, Link öffnet in einem neuen Fenster. Vor allem das Ausmass der Übertragung durch Menschen, die keine Symptome zeigten, sei unterschätzt worden. Auf die Frage, ob der Lockdown und andere Massnahmen zur Eindämmung des Virus in dem Land zu spät gekommen seien, antwortete Johnson ausweichend.

24.7.20

305 Partygängerinnen und Partygänger müssen in Bern für zehn Tage in Quarantäne.

Rückkehrende Reisende aus Risikogebieten sollen künftig bei ihrer Ankunft an deutschen Flughäfen auf eigenen Wunsch hin auf das Coronavirus getestet werden. Ein negatives Testergebnis kann demnach die ansonsten vorgesehene 14-tägige Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten beenden.

Die Klimabewegung «Fridays for Future» will trotz der Coronakrise im Herbst wieder weltweit auf den Strassen demonstrieren.

In der nordostchinesischen Stadt Dalian ist es zu neuen Infektionen mit dem Coronavirus gekommen. Wie die staatliche Zeitung «Global Times» berichtete, stellten die Behörden zwei neue Erkrankungen fest, sowie 15 Infektionen, bei denen keine Symptome erkennbar waren. Dem Bericht zufolge sind es die ersten Infektionen in der Stadt seit 111 Tagen. Die Behörden haben für die betroffenen Wohngebiete in Dalian den Lockdown verhängt.

Seit der Lancierung am 25. Juni haben insgesamt 201 Infizierte einen Covidcode in die SwissCovid Tracing-App eingegeben. Dies geht aus heute vom BAG veröffentlichten Zahlen hervor. Einen Covidcode erhalten positiv getestete, welche die SwissCovid-App nutzen. Nach Eingabe des Codes warnt die App andere Nutzer, die in den letzten 10 Tagen in der Nähe des Infizierten waren. Vergangenen Dienstag gaben 18 Nutzer einen Covidcode ein, so viele wie nie zuvor an einem Tag.

Eine baldige Ausrottung des neuen Coronavirus ist nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht in Sicht. «Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben», sagte Nothilfekoordinator Mike Ryan am Donnerstagabend in Genf. «Wir werden in absehbarer Zukunft nicht in der Lage sein, das Virus zu beseitigen oder auszurotten.» Vielmehr müssten die Menschen lernen, mit dem Virus zu leben und in eine gewisse Normalität zurückzufinden.

Kinder, die nach dem Musiklager in Parpan nach Hause gingen, steckten weitere Personen an. Allein im Umfeld eines Jugend-Musiklagers in Parpan wurden über zwei Dutzend Neuinfektionen bekannt. Bei den positiv getesteten Personen handelt es sich zur Hälfte um Kinder und Jugendliche im Alter bis 20 Jahre. «Zur Kontrolle und Unterbindung der Infektionskette stehen momentan 15 Contact-Tracer im Einsatz». Der Fall im Jugendlager zeige, wie tückisch das neue Coronavirus sei; asymptomatische Virusträger hätten das Virus unbemerkt und in kürzester Zeit ausgebreitet. Alle Verläufe sind bis mild.

Nach einer Infektion in einem Hotel in Pontresina mussten 4 Personen in Isolation, eine Person musste sich in Spitalpflege und 16 Personen in Quarantäne begeben.

Insgesamt befinden sich in Graubünden aktuell 44 Personen in Isolation, rund 250 Personen in Quarantäne sowie 2 Personen in Spitalpflege.

23.7.20

Im Kanton Graubünden hat sich das Coronavirus in einem Jugendlager mit hundert Personen im Alter zwischen 9 und 13 Jahren ausgebreitet. Sieben Personen infizierten sich mit dem Virus. Betroffen ist das Jugendlager von Adonia. Die Kinder waren letzte Woche in einem Lager in Parpan und gaben auch zwei Konzerte. Eines in Obersaxen und eines in Davos. Mediensprecher Patic Neeser erklärt: «Es kam zu zwei Coronafällen, die keinen direkten Zusammenhang haben. Einer der Besucher wurde positiv getestet und ein Kind in unserem Chor.» Laut dem Gesundheitsamt des Kantons Graubünden waren am Donnerstagmorgen im Zusammenhang mit dem Jugendlager 14 Personen in Isolation, 196 in Quarantäne sowie zwei in Spitalpflege. Bei den Konzerten hat die christliche Jugendorganisation Adonia mit Sektoren gearbeitet. «Somit mussten nicht alle Konzertbesucher in Quarantäne, sondern nur diejenigen aus dem betroffenen Sektor», sagt Neeser. Das kantonale Gesundheitsamt teilte am Donnerstag mit, 80 von den 100 Jugendlichen wohnten im Kanton Graubünden.

Wer aus einem Risikoland einreist und die Quarantänepflicht ignoriert, riskiert eine Busse von bis zu 10’000 Franken. Trotzdem halten sich einige Risikotouristen nicht an die Vorschriften. Wie die Sonntagspresse berichtete, hält sich die Mehrheit nicht an die Quarantänepflicht. Bekannt wurden sie, als im Kanton die Neuinfektionen gemeldet wurden. Der kantonsärztliche Dienst hat die Infizierten befragt und herausgefunden, dass sie aus einem Risikoland eingereist sind. 

Derzeit stecken die palästinensischen Gebiete, wie auch Israel, in der zweiten Welle. Die Corona-Fälle explodieren. Mittwochvormittag zählte man im Westjordanland bereits knapp 10.850 Fälle, und allein in den 24 Stunden davor waren rund 400 neue Fälle dazugekommen. Palästinensische Spitäler sind der zweiten Covid-19-Welle nicht gewachsen. Allen, die in Verwaltung, Exekutive oder Politik tätig sind, ist ein Kontakt mit israelischen Gegenparts untersagt. Dringend benötigte Lieferungen wie etwa Testkits oder Beatmungsgeräte hängen am Flughafen Tel Aviv fest, weil das bisherige Prozedere zur Zollabwicklung nicht mehr intakt ist. Die Corona-Pandemie bewirkte, dass viele Patienten erst einmal abwarteten und Behandlungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben – auch weil die Hamas-Regierung in Gaza schon bald eine konsequente Drei-Wochen-Quarantäne nach Einreise verhängte. Während der ersten Welle hatte es einen verstärkten Austausch zwischen Israel und den Palästinensergebieten gegeben, der auch medizinisches Personal umfasst hatte. Jetzt bleiben die Zolleinnahmen aus, da die Fatah-Regierung sie von Israel nicht mehr annehmen will. Das Geld fehlt auch in den Spitälern, Gehalt für Krankenhauspersonal könne nicht mehr bezahlt werden.  mehr Informationen

Eigentlich hätten die Olympischen Sommerspiele von Tokio morgen beginnen sollen, wenn da nicht das Coronavirus wäre. Das Virus zwang die Verantwortlichen, die Spiele um ein Jahr zu verschieben. Genau heute in einem Jahr ist die neue Eröffnungsfeier geplant. Doch sieben von zehn Japanern glauben mittlerweile nicht mehr an eine Austragung im nächsten Jahr.

22.7.20

Knessetabgeordnete der Opposition sagt, die israelische Regierung blähe die Zahl der Toten auf, um drakonische Einschränkungen zu rechtfertigen. Heftige Debatten über die Gültigkeit der COVID-19-Statistiken und damit über die Notwendigkeit drakonischer Einschränkungen machen weltweit Schlagzeilen. Auf der Sonntagssitzung des Ausschusses stellte der stellvertretende Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Prof. Itamar Grotto, fest, dass die Zahl der Menschen, die in Israel durch COVID-19 gestorben sind, vor kurzem sprunghaft auf 400 angestiegen ist. Abgeordnete Yulia Malinovsky von der Oppositionspartei Yisrael Beiteinu unterbrach sofort: “Sie sind nicht durch COVID-19 gestorben, das ist ein Fehler. Sie betrügen die Öffentlichkeit.” Unterdessen registriert Israel weiterhin täglich weit über 1.000 neue Fälle. Es ist auch nicht klar, welche Interessen da wären, um die Öffentlichkeit zu betrügen. Israel lebt vom Tourismus, der nicht mehr stattfindet. Aktuelle Zahlen zu Israel findet man hier.

Eine weitere Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den Vereinigten Staaten ist seit mehreren Wochen absehbar. Trotzdem kam es wohl für viele US-Bürger etwas überraschend, dass nun auch Donald Trump den Tonfall geändert hat. «Es wird wahrscheinlich leider schlimmer werden, bevor es besser wird.» Gegenwärtig sei die Lage vor allem im Süden und Westen des Landes problematisch. «Aber das Virus könnte sich weiter ausbreiten», so Trump. Donald Trump will auch seine Meinung zum Tragen von Schutzmasken geändert haben. An der PK ermunterte er die US-Bürger deshalb erneut: «Wir bitten alle, dass Sie eine Maske tragen, wenn Sie nicht in der Lage sind, Abstand zu halten». «Ob Sie die Masken mögen oder nicht, sie haben eine Wirkung, sie werden einen Effekt haben. Und wir brauchen alles, was wir kriegen können.» Betroffen von Corona sind vor allem die Bundesstaaten Florida, Georgia, Texas, Arizona und Kalifornien. Experten zufolge ist die Pandemie in den betroffenen Gebieten inzwischen völlig ausser Kontrolle.

Martin Ackermann, der aktuelle Vize-Präsident, präsidiert ehrenamtliche ab August in der Schweiz die wissenschaftliche Corona-Task-Force, welche die Entscheidungsträger beratet. Zentral ist eine gute Balance zwischen Gesundheit, Wirtschaft und Ethik. In der Task-Force herrscht Einigkeit, dass die Wirtschaft nicht gegen die Gesundheit ausgespielt werden darf. Denn die Wirtschaft kann sich nur erholen, wenn wir die Epidemie unter Kontrolle bringen. Dass Masken auch für den Träger selbst grossen Schutz bieten, wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt klar. Aus wissenschaftlicher Sicht herrscht heute ein Konsens, dass dem so ist. Im Herbst werden sich die Menschen wieder vermehrt in geschlossenen Räumen aufhalten. Um wieder mehr Freiheiten zu erhalten, ist die Covid-App zentral. Wir müssen den Sommer mit relativ tiefen Fallzahlen nutzen, um uns so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Dazu braucht es auch Fortschritte bei der Datenerfassung- und Analyse. 

Eine neue klinische Studie aus England verspricht Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus. Spezielle Proteine sollen schwere Komplikationen minimieren. Mithilfe einer Protein-Behandlung wird die Wahrscheinlichkeit einer Intensivbehandlung drastisch reduziert. Beta-Interferon ist die erste Immunantwort des Körpers. Es warnt das Immunsystem vor einem bevorstehenden Angriff durch Viren. Das Coronavirus scheint die Produktion von Beta-Interferon zu unterdrücken, um eine Immunantwort abzuwenden. Durch die Verabreichung via Vernebler wird das Protein direkt in die Lungen transportiert. Dadurch soll das Protein eine verstärkte erste Immunantwort auslösen, auch bei Patienten mit einer Vorerkrankung. So wird das Immunsystem für die Abwehr des Coronavirus gestärkt. Erste Ergebnisse der Therapie deuten daraufhin, dass schwere Komplikationen mit dieser Behandlungsmethode um bis zu 79 Prozent reduziert werden können. Dabei sinkt auch das Risiko einer künstlichen Beatmung. Gleichzeitig steige die Chance auf eine vollständige Genesung. Belegt ist die Wirksamkeit der Studie allerdings nicht. Der Studienleiter Tom Wilkinson ist jedoch überzeugt, dass sein Projekt ein Wendepunkt ist. Der CEO von Synairgen, Richard Marsden, geht davon aus, dass sie bis im Winter rund 100’000 Dosen pro Monat herstellen können.

21.7.20

In der Hauptstadt von Xinjiang Urumqi wurde der „Kriegsstatus“ ausgerufen. Dort leben die in China verfolgten muslimischen Uguren.  Die Stadt Urumqi meldete am Sonntag 17 lokale Infektionen, was bedeutet, dass seit dem vergangenen Mittwoch 47 Fälle festgestellt wurden. Zuvor hatte es nach Angaben der Gesundheitsbehörden von Xinjiang seit fast fünf Monaten keinen einzigen Fall mehr registriert. Die chinesischen Behörden sperrten alle Quartiere in der Stadt mit 3,5 Millionen Einwohnern ab und untersagten den Menschen, ihre Wohngebäude zu verlassen. Einkaufszentren und Hotels wurden laut der staatlichen neuen Zeitschrift China Newsweek ebenfalls geschlossen.

In Österreich gilt ab Freitag in Supermärkten sowie Bank- und Postfilialen erneut Maskenpflicht, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Dienstag mitteilte. Als Grund gab die Regierung einen Anstieg der Corona-Infektionen an.

Mittlerweile haben Studien gezeigt, dass vor allem Personen mit schwerer Corona-Erkrankung neutralisierende Antikörper bilden. «Bei leichten Infektionen bilden sich weitgehend kurzlebige und schwache Antikörper», die das Virus kaum bis gar nicht neutralisieren.

Gemäss Internationalem Währungsfonds IMF wird Schwedens Wirtschaft um sieben Prozent schrumpfen. Gemäss der letzten Seco-Prognose geht man in der Schweiz von 6,2 Prozent aus. Glaubt man den Banken, sogar «nur» vier Prozent. Kommt hinzu, dass die staatlichen Massnahmen nicht denselben Umfang haben wie in der Schweiz. Umso langwieriger dürfte der Aufbau in Schweden also sein.

Völliges Versagen beim Umgang mit der Corona-Pandemie: Das werfen 350 serbische Ärzte und Ärztinnen der Regierung des Landes vor. In ihrem offenen Brief kritisieren die Mediziner, die Regierung habe die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu abrupt und vorschnell gelockert.

Wer nach China reisen will, muss künftig einen negativen Corona-Test vorweisen, bevor man ins Flugzeug steigen darf. Der Test dürfe nicht älter als fünf Tage sein, teilt die chinesische Luftfahrtbehörde CAAC mit.

20.7.20

Die Einreisebeschränkungen für ausländische Besucher werden in Israel bis zum 1. September verlängert. In den letzten Wochen sind die täglichen Infektionen konstant gestiegen. Hier die neusten Zahlen zu Israel: https://www.worldometers.info/coronavirus/country/israel Die Corona-Krise trifft die Unternehmen in Israel hart. Wie das Justizministerium des Landes mitteilte, meldeten allein im Juni 2038 Firmen Insolvenz an. Das ist ein Anstieg von 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damals hatten nur 1165 Firmen Insolvenz angemeldet. Medienberichten zufolge setzt die Krise in Israel vor allem der Gastronomie, dem Tourismussektor und der Veranstaltungsbranche schwer zu.

Wegen der Corona-Pandemie sind Sommerferien in der Schweiz hoch im Kurs. Konkret verzichtet mehr als die Hälfte aller Deutschschweizer 2020 auf eine Reise ins Ausland. Von denen, die es doch ins Ausland zieht, bleiben die meisten in Grenznähe.

Infolge der Corona-Krise rechnet der Kreditversicherer Euler Hermes spätestens vom Herbst an mit einer Welle von Firmenpleiten rund um den Globus. Sie erwarten für 2020 und 2021 einen kumulierten Anstieg der Insolvenzen um insgesamt 35 Prozent.

18.7.20

Doch auch ein milder Krankheitsverlauf ohne Spitalaufenthalt kann zu heftigen Nachwirkungen führen. Sechs Genesene, die zu Beginn der Corona-Pandimie erkrankt sind, schildern die Krankheit als unberechenbar und kämpfen teils heute noch mit deren Folge.

Eva Schaffner (51): Ich war diese Woche beim Arzt, weil mir das Atmen auch vier Monate nach der Coronainfektion noch immer schwer fällt. Es fühlt sich an, als ob die Luft dünner wird und ich Druck auf der Lunge habe. Beim Treppensteigen und beim Sport brauche ich viele Pausen. Da mir Sauerstoff fehlt, bin ich ständig müde und antriebslos. Ich war drei Wochen krank, verbrachte eine mit Fieber, Husten und Geschmacksverlust im Bett. Ich verlor die Freude am Essen, denn alles schmeckte nach Karton.

Lorenz Schmid (55): Bereits wenige Stunden nach dem positiven Test lag ich mit 39 Grad Fieber im Bett. Ich fühlte mich schlapp, schwitzte stark und hatte Muskelschmerzen. Nach vier Tagen war ich praktisch wieder symptomfrei. Doch zwei Wochen lang begleitete mich eine bleierne Müdigkeit. Heute fühle ich mich wieder topfit und arbeite wie gewohnt in der Apotheke. Meine Frau hat jedoch noch immer zu kämpfen. Sie hatte im März eine Woche lang intensive Atembeschwerden. Heute ist sie gesund, doch der Geschmackssinn feht ihr auch vier Monate nach der Infektion weiterhin.

Jakob Bächtold (44): Meine Frau taucht in der Statistik auf, die drei Kinder und ich nicht. Der Geschmackssinn meiner Frau kam zurück, der Geruchssinn aber noch nicht ganz. Unsere Neunjährige entwickelte nach Corona eine Bronchitis. Auch wenn niemand von uns hospitalisiert werden musste: Eine so hartnäckige und unberechenbare Krankheit möchte ich nicht noch einmal erleben. Ich rate allen, vorsichtig zu bleiben und wo nötig eine Maske zu tragen.

Christina Krebs (61): Etwas Vergleichbares habe ich noch nie erlebt. Drei Wochen lang fühlte ich mich hundeelend. Wegen dieser untypischen Symptome und weil ich keine Risikopatientin bin, wurde ich im März nicht getestet. Bis heute leide ich unter starker Müdigkeit sowie Gleichgewichtsstörungen und bewege mich manchmal, als ob ich betrunken wäre. Ich traue mich noch nicht, wieder selber Auto zu fahren, aus Angst, ich könnte wegen eines Schwindelanfalls die Kontrolle verlieren.

Stefan Stäger (28): Ich bin nur selten krank, jung und fit. Daher hat es mich erstaunt, wie schwach ich vier Tage lang war. Es begann im April mit Schüttelfrost, Appetitlosigkeit und Fieber. Ich war müde und verlor kurz den Geschmackssinn. Angesteckt habe ich mich an meinem Arbeitsplatz beim Aargauer Krisenstab, wo mehrere Coronafälle auftauchten. Ob man immun wird, ist nie ganz gewiss. Daher finde es wichtig, dass die Menschen nicht nachlässig werden und die Massnahmen weiterhin umsetzen.  Zu den ausführlichen Beiträgen

Mehr als 1.3 Millionen Ärzte und Pflegekräfte weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang am neuartigen Coronavirus erkrankt. Beschäftigte im Gesundheitssektor machten bisher etwa 10 Prozent aller weltweiten Covid-19-Fälle aus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Die jüngste Zahl der WHO lag am Donnerstag bei 13.4 Millionen Fällen.

Aktuelle Daten aus den USA zeigen, dass sich seit April der Anteil junger Corona-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden mussten, deutlich erhöht hat. So gab es dort laut der Seuchenschutzbehörde CDC bis Mitte April 8,7 Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner aus der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Unter den Menschen über 65 Jahren waren es 128,3 von 100.000. Ende Juni hatte sich der Anteil der jungen Erwachsenen allerdings verdreifacht, während jener der älteren Menschen um den Faktor 1,4 gestiegen war. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Forscher der University of California San Francisco (UCSF) haben mögliche Ursachen für diesen Anstieg untersucht. Sie fanden anhand repräsentativer Daten von mehr als 8.400 Probanden heraus, dass jeder dritte junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren anfällig für einen schweren Covid-19-Verlauf sein könnte.   mehr Informationen

Zwei evangelische Organisationen in Bolivien haben bekanntgegeben, dass rund 100 Pastoren im südamerikanischen Land an Corona gestorben sind – die meisten von ihnen, während sie isolierten Menschen halfen. «Mindestens 40 Pastoren sind im Ostteil des Landes gestorben, etwa 60 im Westen. Viele andere sind im Krankenhaus und kämpfen gegen den Coronavirus, den sie während ihrer Arbeit aufgelesen haben», erklärte Pastor Luis Aruquipa Carlo, Präsident des nationalen Rats der Christen in Bolivien. Der Vizepräsident der Vereinigung der Christlichen Kirchen in der Stadt Santa Cruz, Belfort Guthrie, hat allein zwischen April und Juli von 38 Pastoren gehört, die nur in dieser Region an Covid-19 gestorben sind. «Viele haben sich infiziert, während sie anderen Leuten halfen, die nicht einkaufen oder Essen auftreiben konnten, oder als sie Gassenküchen betrieben», so Guthrie. Bolivien hat am 12. Juli offiziell über 48’000 Corona-Infektionen und 1’807 Todesfälle verzeichnet, obwohl die effektiven Zahlen wahrscheinlich höher sind. In der letzten Woche hat sogar Präsidentin Jeanine Áñez bestätigt, dass sie Covid19-positiv sei.

Die Bürgermeisterin der brasilianischen Stadt San Francisco im Norden des Bundesstaates Río de Janeiro, Francimara Azeredo da Silva, rief ihre Stadt zum Fasten und Gebet für das Land auf. «Wir rufen alle Christen auf, jeden Sonntag um 18 Uhr in einem kollektiven Gebet zu Gott zu schreien, beginnend mit dem ‚Vater Unser‘, und ihn zu bitten, dass er uns Frieden, Stärke, Einheit, Gesundheit und Sieg über dieses unsichbare Böse schenkt, das uns plagt», hiess es in einem Schreiben. Auch der Bürgermeister der Stadt Ladário rief zu drei Wochen Gebet und einer Woche Fasten auf, um gegen den Coronavirus zu kämpfen. Ähnlich sieht das der salvadorenische Präsident Nayib Bukele. In einen offiziellen Erlass legte er einen Gebetstag fest, den 24. Mai, an dem das gesamte Volk seines Landes für ein Ende der Pandemie beten sollte. Die Teilnahme daran war aber freiwillig. Auch in den USA gibt es diverse Bürgermeister, die im Gebet ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Coronavirus sehen. Etwa Nathan Blackwell, Bürgermeister von St. Cloud im Bundesstaat Florida, der zudem Pastor einer Baptistengemeinde ist. Seinen Glauben könne er nicht von seinem Amt trennen – und Christen seien dazu berufen, Salz und Licht zu sein. Die Pandemie «schafft unglaubliche Möglichkeiten, um zu dienen, zu beten und einen Unterschied zu machen», so Blackwell. Er selbst war in den vergangenen Wochen mit anderen unterwegs und betete auf der Strasse vor Krankenhäusern und Apotheken.  mehr Informationen

Weil Japans Schulen wegen der Corona-Krise vorübergehend geschlossen hatten, sollen viele Schüler jetzt auf einen Teil ihrer Sommerferien verzichten. Wie die japanische Wirtschaftszeitung «Nihon Keizai Shimbun» unter Berufung auf eine Umfrage unter den lokalen Schulbehörden im Land berichtete, planen 95 Prozent eine Verkürzung der Sommerferien an öffentlichen Schulen, um den während des Notstands entgangenen Lehrstoff aufzuholen.

Mit Google-Technologie darf nach Angaben des Internet-Riesen künftig keine Werbung mehr für Verschwörungstheorien rund um das Corona-Virus gemacht werden. Für Informationen, die wissenschaftlich widerlegt seien, dürften keine Anzeigen mehr geschaltet werden, teilt der Konzern mit. Das gelte beispielsweise für Darstellungen, nach denen der Erreger als Bio-Kampfmittel in einem chinesischen Labor entstanden ist, von Microsoft-Gründer Bill Gates geschaffen wurde oder gar nicht existent sei.

16.7.20

Wer aus einem Risiko-Land zurückkehrt, muss in der Schweiz für zehn Tage in Quarantäne. Dies gilt für Erwachsene wie auch für Kinder und somit für Schüler. Wie der Kanton St. Gallen mitteilt, gilt die Quarantäne auch, wenn ein Land erst auf die Liste gesetzt wird, während man bereits dort weilt. Zurück zu Hause müssen im ostschweizer Kanton die Schüler nicht nur daheim bleiben, die Eltern könnten sogar gebüsst werden, wie der «Blick» schreibt. Denn, muss das Kind in Quarantäne, ist das für die St. Galler Behörden eine Verletzung der Schulpflicht. Die Busse beträgt laut Volksschulgesetz mindestens 200 Franken pro verpasstem Halbtag.

Mitarbeiter in Fleischerei von Schwinger Stucki kam mit Corona aus den Ferien. Ein Kollege von Schwinger Christian Stucki bei der Grossmetzgerei Lüthi und Portmann ist nach den Kosovo-Ferien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Erst etwa eine Woche später habe der Mann Symptome gezeigt und liege gemäss «Blick» mittlerweile im Spital. Auch die Konsumenten beruhigt Lüthi. Der Mann habe bei seiner Arbeit nur mit bereits abgepackten Waren zu tun. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden.

Was Ärzte schon länger befürchteten, wurde nun erstmals Realität: Eine Mutter überträgt das Coronavirus auf ihr ungeborenes Kind. Die Pariser Studie dazu wurde am Dienstag im Fachmagazin «Nature Communications» veröffentlicht. Im März brachte eine Frau einen Jungen zur Welt, der bereits 24 Stunden nach der Geburt erste Anzeichen des Virus zeigte. Wie auch erwachsene Covid-19-Patienten litt der Bub unter Hirnschwellungen und neurologischen Symptomen. Das Baby konnte sich in nur drei Wochen aus eigener Kraft wieder erholen. Gemäss De Luca ist eine solche Übertragung auf Neugeborene sehr selten.

Tests der Universität Toronto bestätigen, dass das Virus Sars-CoV-2, das Covid-19 verursacht, nach dem Aufbringen auf die Triomed Active Mask nicht mehr zurückgewonnen werden kann. Die äussere Oberfläche der Maske kann innerhalb von Minuten mehr als 99 Prozent des Coronavirus abtöten. «Die Triomed Active Mask ist der erste und einzige Atemschutz, für den wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass er das Covid-19 verursachende Virus inaktiviert und somit das Kontaminationsrisiko für den Träger drastisch reduziert», erklärt Pierre Jean Messier, Gründer und CEO des kanadischen Unternehmens i3 Biomedical Inc.

Eine im «American Journal of Infection Control» veröffentlichte Studie ergab, dass Menschen ihr Gesicht im Durchschnitt 23-mal pro Stunde berühren. Das Coronavirus bleibt zudem bis zu sieben Tage lang auf der äusseren Schicht von Schutzmasken präsent und infektiös, wie aus einer in «The Lancet Microbe» publizierten Studie hervorgeht.

15.7.20

Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz hat es zu Beginn der Corona-Pandemie an Schutzmaterial gefehlt, namentlich an Masken. 282  wurden positiv getestet. 15 von ihnen hatten keine Symptome, 26 mussten ins Spital. Mehr als doppelt so viele, nämlich 719, gaben an, Symptome gehabt zu haben, aber keinen Test gemacht zu haben. Dem Krisenmanagement ihrer Kantone gab eine Mehrheit der teilnehmenden Ärzte eher gute oder sehr gute Noten.

Die Maskenpflicht im ÖV stösst auf Widerstand. Mit Flyern und in Telegram-Gruppen kämpfen etwa die «Corona-Rebellen» dagegen an. Seit kurzem empfehlen sie einen neuen Trick: Per E-Mail können Maskengegner bei der deutschen Ärztin ein Attest bestellen. Dazu müssen sie lediglich das richtige Wort in die Betreffzeile schreiben und einen Grund wie Panikattacken oder Atemnot sowie Vornamen, Namen und Geburtsdatum angeben. Innerhalb von 24 Stunden ist das ärztliche Attest im Posteingang – gegen eine Gebühr von 5 Euro. «Wenn die Diagnose erfunden ist und ohne persönliche Konsultation gemacht wird, verbrieft die Ärztin willentlich und wissentlich eine falsche Tatsache. Damit verstösst sie gegen elementare Berufspflichten und auch Standesregeln.» Doch auch wer sich ein Arztzeugnis bestellt, kann sich  strafbar machen: «Bei einem ärztlichen Attest handelt es sich um eine Urkunde. Wer jemanden zur Fälschung einer Urkunde anstiftet, macht sich ebenfalls strafbar. Wenn das Prozedere wirklich wie beschrieben abläuft, liegt hier meiner Meinung nach eine Straftat vor.» Das Anstiften zu Urkundenfälschung kann  mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. Die Anwältin sagt klar: «Das ist keine Kleinigkeit, es handelt sich dabei nicht um ein Bagatelldelikt

Die deutsche Bundeskanzlerin hat sich an einer Pressekonferenz dafür stark gemacht, dass bei lokalen Corona-Ausbrüchen die Ausreise nicht mehr möglich ist. Zum Zug kommen soll es bei lokalen Ausbrüchen innerhalb Deutschlands. Einig sind sich Bund und Länder aber bislang nicht.

Der Gesundheitsminister Yuli Edelstein sagte am Mittwoch, dass Israel ausgenommen ein Wunder geschehe, wieder gesperrt wird. Edelstein wies die Kritik zurück, dass die Regierung keine Schritte unternommen habe, um sich auf die zweite Ausbreitungswelle des Coronavirus vorzubereiten, oder dass eine Sperrung ein Eingeständnis des Versagens der Behörden wäre, und sagte eine Sperrung sei nur eine Maßnahme, um die täglichen Infektionen zu ermitteln und nach unten zu drücken. Israel hatte am Montag 13. Juli, 1962 Neuinfizierte.

In einem Bündner Hotel kam es zu einem Corona-Ausbruch, obwohl das Servicepersonal ein Plastikvisier trug. In dem Hotel wurden mehrere Angestellte positiv getestet, obwohl sie ein sogenanntes Face Shield trugen. Bei Mitarbeitern mit Maske gab es keine einzige Infektion. Laut Leuthold wurde in der Folge auch ein Gast des Hotels infiziert: «Wir wissen, dass der Gast von Angestellten mit Plastikvisieren bedient wurden.» Auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat aufgrund der Rückmeldungen aus den Kantonen Kenntnis von vermehrten Ansteckungen, die trotz Gesichtsvisier erfolgt seien. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit schreibt auf seiner Website schreibt. «Wichtig ist, dass die Mund-Nasen-Bedeckung gross genug ist, um Mund, Nase und Wangen vollständig zu bedecken und an den Rändern möglichst eng anliegt. Bei Visieren können sich Tröpfchen, vor allem durch die grosszügige Öffnung nach unten und oben, nach wie vor leicht verteilen. Die relevante und notwendige Reduktion der Verteilung der Viren durch die Atemluft ist somit nicht gegeben.»

13.7.20

Der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Bangladesch ist am Montag an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Erzbischof Moses M. Costa von Chittagong wurde 70 Jahre alt. Er war seit einem Monat in einem Krankenhaus in der Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka, in Behandlung, berichtet der vatikanische Fidesdienst.

Weltweit sind schon mindestens 3000 Gesundheitsangestellte gestorben. Gegenwärtig gibt es laut Amnesty International keine systematische und global koordinierte Erfassung der Corona-Toten aus dem Gesundheitswesen oder systemrelevanten Berufsgruppen. Die Menschenrechtsorganisation hat deshalb in ihrem Bericht eine grosse Bandbreite verfügbarer Daten zusammengeführt und analysiert: Verzeichnet wurden mindestens 3000 Todesfälle in 79 Ländern. Gemäss des Berichts haben folgende Länder die bislang höchsten Todeszahlen zu verzeichnen: USA (507), Russland (545), Grossbritannien (540, einschliesslich 262 SozialarbeiterInnen), Brasilien (351), Mexiko (248), Italien (188), Ägypten (111), Iran (91), Ecuador (82) und Spanien (63). Laut Amnesty dürften die echten Zahlen wegen nicht gemeldeter Fälle aber weit höher liegen als angegeben. Die Daten hat Amnesty International in einer interaktiven Karte zusammengefasst. In Ägypten wurden mehrere Beschäftigte im Gesundheitswesen wegen der sehr weit gefassten Tatbestände «Verbreitung falscher Nachrichten» und «Terrorismus» angeklagt. In der Schweiz sind die Auswirkungen der Pandemie auf das Gesundheitspersonal und auf Angestellte in weiteren systemrelevanten Berufen aufgrund fehlender Daten kaum bekanntmehr Informatinonen

Im Altenheim Sunnmatt in Männedorf ZH kam es zu einem Corona-Ausbruch, das Zentrum steht unter Quarantäne. Zwei Betroffene sind an der Krankheit gestorben. Wie die «NZZ» berichtet, haben sich im Seniorenzentrum Sunnmatt sechs Bewohner nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Zwei Betroffene sind an den Folgen der Lungenkrankheit gestorben, weitere zwei befinden sich in kritischem Zustand. Vermutlich hätten Infizierte ohne Symptome Covid-19 ins Sunnmatt-Zentrum gebracht.

In Spanien ist erstmals seit der Lockerung der Coronavirus-Massnahmen im Juni eine Ausgangsbeschränkung angeordnet worden. Die Menschen von acht Gemeinden im Westen Kataloniens dürfen das Haus nur noch in bestimmten Fällen verlassen.

Forscher kommen zum Schluss: «Covid-19 ist eine Multisystem-Krankheit». Covid-19 greift offenbar auch die Nieren, die Leber, das Herz, das Gehirn, das Nervensystem, die Haut und den Magen-Darm-Trakt an. Das Coronavirus verursache Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelschmerzen, Bauchschmerzen und klassische respiratorische Symptome wie Husten und Fieber. «Dieses Virus ist ungewöhnlich und es ist schwierig sich nicht davon beeindrucken zu lassen, wie viele Manifestationen es auf den menschlichen Körper hat».

11.7.20

Hunderte Urlauber aus Deutschland sollen am Ballermann auf Mallorca Party gemacht haben, ohne sich um die geltenden Corona-Regeln zu scheren. Am Samstag veröffentlichte die «Mallorca Zeitung» (MZ) ein Video. Darauf ist zu sehen, wie die Menschen am Freitagabend auf der berühmten «Bierstrasse» im dichten Gedränge feiern, trinken und tanzen. Die Bilder schockierten die Insel. Die Szenen zeigten, so die «Mallorca Zeitung», «wie gross die Gefahr einer zweiten Corona-Welle auf Mallorca sein könnte». Viele der angetrunkenen Gäste hätten mit fremden Urlauberinnen und Urlaubern geflirtet, in grösseren Gruppen getanzt und Strassenhändler umarmt. Die wenigen Menschen, die Maske trugen, seien zum Teil ausgelacht worden, berichteten Medien. Um Neuausbrüche zu verhindern, wollen die Balearen eine sehr strenge Maskenpflicht einführen. Ab Montag sollen Menschen selbst dann Mund- und Nasenschutz im Freien tragen müssen, wenn der Sicherheitsabstand gewahrt werden kann.

Der deutsche Immunologe Ugur Sahin ist zuversichtlich, dass bis Ende 2020 ein Impfstoff gegen das Corona-Virus vorliegen sollte. Zweitens hält Sahin gegenüber dem «Wall Street Journal» fest, dass sich das Virus schon stark ausgebreitet habe. Über 13 Millionen Menschen weltweit haben sich schon mit dem Virus infiziert. «Das bedeutet, dass es ungefähr zehn Jahre gehen könnte, bis eine flächendeckende Immunität gegen das Corona-Virus erreicht ist», so Sahin.

Am Mittwoch kam es in einem Churer Club zum Kontakt zwischen einem Covid-positiven Bar-Mitarbeiter und Gästen, worauf in der Folge rund 120 Kontaktpersonen eruiert wurden. «Davon befinden sich aktuell rund 80 Personen in Quarantäne und werden durch die Contact-Tracer betreut», teilte der Mediendienst der Standeskanzlei Graubünden am Freitagabend mit. Das Contact-Tracing war laut Kantonsärztin Marina Jamnicki aufwendig.

Am Donnerstag wurde das Bündner Gesundheitsamt über eine Neuinfektion in einem Hotel in Pontresina informiert. In der Folge wurden mögliche Kontaktpersonen eruiert und bei diesen Quarantäne angeordnet. Vier Personen befinden sich in Isolation, 16 in Quarantäne, und eine Person benötigt Spitalpflege.

Nach der Zunahme von Corona-Neuinfektionen werden in Hongkong erneut alle Schulen geschlossen. Die Regierung habe die Schliessung aller Schulen ab Montag angeordnet und damit den Beginn der Sommerferien vorgezogen.

Die Schweiz und Grossbritannien haben für Reisende aus Corona-Risikoländern eine Quarantäne-Pflicht verhängt. Die Selbstisolierung klappt nicht wie vorgesehen. Ein Einreisender muss für zehn Tage in die Quarantäne. Tut das ein Reisender das nicht, muss er mit einer Busse bis zu 10’000 Fr. rechnen. Der Kantonsarzt gibt den Betroffenen Anweisungen. Diese dürfen unter anderem nicht einkaufen oder spazieren gehen. Aus dem Haus gehen soll nur, wer zum Arzt muss. Kontakt zu anderen Personen, selbst wenn sie im gleichen Haushalt leben, muss vermieden werden – es sei denn, sie stehen ebenfalls unter Quarantäne.

10.7.20

Aus FB: Wer bitte betrachtet denn Lockdowns als Allheilmittel? Das geht komplett an der Lebenswirklichkeit der Länder vorbei … Manche Regierungen wären ja heilfroh, sie könnten das Leben etwas stärker runterregeln, um Corona besser in den Griff zu bekommen … sie können es aber gar nicht, weil ein Großteil der Bevölkerung dann verhungern würde … (und wer am Verhungern ist, hält sich verständlicherweise auch nicht an irgendwelche Lockdown-Regeln) … Für viele Länder ist ein stärkerer Lockdown kein Problem, das man vermeiden muss, sondern ein Luxus, den man sich nicht leisten kann

9.7.20

In Österreich soll künftig ein Ampelsystem in vier Farben die Infektionslage auf Ebene der Bezirke einstufen. Ziel sei ein einheitliches Vorgehen, das trotzdem regionalen Handlungsspielraum zulasse. «Wir wollen uns österreichweite Massnahmen so lange wie möglich ersparen», so Kurz.

Wer aus einem Risikoland in die Schweiz reist, muss seit diesem Montag zehn Tage in Quarantäne. Einreisende müssen sich dafür bei den Kantonsärzten melden. Wer seine Quarantäne nicht einhält, riskiert eine Busse von bis zu 10’000 Franken. Bei Fahrlässigkeit beträgt die maximale Busse 5000 Franken.

Der Coronavirus trifft seit Wochen fast nur die junge, gesunde Generation. Ist das ein gutes Zeichen? Matthias Egger, Leiter der wissenschaftlichen Taskforce Schweiz sagt: Nicht unbedingt. Ende Februar hatten wir ein ähnliches Bild. Jüngere Leute hatten das Virus damals aus dem Ausland eingeschleppt. Zwei Wochen später war dann vor allem die ältere Population betroffen. Die Gefahr besteht, dass nun das Gleiche wieder passiert. Die Sterblichkeit ist bei Senioren um ein Vielfaches höher, deshalb müssen wir alle dazu beitragen, sie zu schützen. Die Anzahl Patienten auf den Intensivstationen hat bereits wieder leicht zu genommen und ich befürchte, dass es auch wieder Todesfälle geben wird. Wer am Wochenende in der Disco war, soll bitte nicht am Montag in ein Testcenter rennen. Es dauert etwa fünf Tage, bis das Virus nachgewiesen werden kann. Das Gemeine an diesem Coronavirus ist aber, dass bereits während dieser fünf Tage andere Menschen angesteckt werden können. Aktuell gehen wir von etwa 15 Prozent aus, bei denen die Infektion komplett asymptomatisch verläuft.

Weil Südkorea im Moment eine hohe Zahl täglicher Neuinfektionen verzeichnet, verschärfen die Behörden die Richtlinien für religiöse Gruppen. So werden Bibelstunden und Chorproben verboten.

8.7.20

Rumänien verzeichnet einen Rekord an Neuinfektionen mit dem Virus Sars-Cov-2. Innerhalb von 24 Stunden stieg die Zahl der registrierten Infizierten um 555, berichtet der Corona-Krisenstab der Regierung. Zuletzt war ein Höchststand am 11. April registriert worden, mit damals 523 Neu-Infektionen binnen eines Tages.

Touristen aus Dänemark haben von nun an die Möglichkeit, sich vor der Abreise eine coronafreie Gesundheit bescheinigen zu lassen. Mithilfe eines sogenannten Covid-19-Passes sollen die Dänen für den Fall gewappnet sein, wenn sie auf Reisen ins Ausland einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, um zum Beispiel einer Quarantäne nach der Einreise aus dem Weg zu gehen.

In Melbourne gelten wieder strenge Ausgangsbeschränkungen. Der Lockdown in der zweitgrössten australischen Stadt soll für mindestens sechs Wochen gelten. Damit reagieren die Behörden auf 127 Neuinfektionen im Bundesstaat Victoria, dessen Hauptstadt Melbourne ist, innerhalb eines Tages. Die Bewohner der Hochhäuser werden jetzt von Hilfsorganisationen mit dem Nötigsten versorgt. Ausserdem bewacht die Polizei diese Häuser, was bei manchen Bewohnern, die aus Kriegsgebieten kommen, schlimme Erinnerungen weckt. In einem Quarantäne-Hotel für aus dem Ausland Einreisende sollen sich Wachleute nicht an die Sicherheitsvorschriften gehalten haben. Sie haben sich angesteckt und das Virus in der Bevölkerung verbreitet.

In den sozialen Netzwerken kursieren unter Hashtags wie #FakePandemic oder #Fearporn zuhauf Posts von Corona-Skeptikern. Einige wittern im Notrecht den Versuch, die Meinungsfreiheit einzuschränken, eine Diktatur zu installieren und die Bevölkerung durchzuimpfen. Andere glauben, Corona gebe es schon lange. Die Erkrankung sei nicht schlimmer als eine Grippe, die Weltgesundheitsorganisation und Bill Gates dramatisierten die Situation aus Eigeninteresse. Doch was sagen Menschen zu diesen Theorien, die das Virus erwischt hat?

Marcus Hasler (69) aus dem Kanton Aargau:  Das Schlimmste sei die Müdigkeit, der Geschmackssinn sei weg. «Ich kann eine Peperoncini essen – und merke nichts.» „Wenn ich die Corona-Skeptiker sprechen höre und demonstrieren sehe, ist das ein Hohn für alle Patienten mit einem schweren Verlauf. Und für die Hinterbliebenen, deren Angehörige es nicht geschafft haben.“

Die Genferin Laura Mejias (25): «Ich verstehe es, dass einige sagen, Covid-19 sei nicht schlimmer als eine Grippe, weil die Krankheit nicht bei allen einen schweren Verlauf nimmt. Aber die Leute, die es sagen, haben das Virus nur mit schwachen Symptomen erlebt. Darum glaubt man Leuten wie mir nicht, die es hart traf. Zu den Verschwörern sage ich: Das Virus ist kein Spass, es ist keine Lüge, sondern existiert wirklich. Es gibt Leute, die daran sterben, die leiden, die ihren Job verlieren. Wer etwa behauptet, die Regierungen nutzen Corona, um eine Diktatur zu installieren, irrt. Wir sind eher frei. Vielmehr regiert das Geld: Man macht alles wieder auf und riskiert, dass sich das Virus wieder verbreitet.

Marco Solari (76): «Es gibt in der Geschichte furchtbare Katastrophen, die geleugnet werden. Auch die Verleugnung der Corona-Pandemie grenzt an geistige Demenz. … Wenn ich den Unsinn höre, der in (zu) vielen Blogs und sozialen Medien verbreitet wird, frage ich mich, ob sie die Krankheit erst selbst erleben müssen. Die schrecklichen Bilder aus Bergamo, als die Leichen mit dem Camion abtransportiert wurden, haben sich ins Gedächtnis gebrannt. Wer sagt, das alles sei halb so schlimm gewesen, verhöhnt die Toten. Ich verschwende nicht die Zeit, um mich mit dem Unsinn zu befassen. Früher blieb das Gerede am Stammtisch, jetzt wird es grenzenlos weiterverbreitet. Wer hier mitmacht – oft noch unter einem Pseudonym – handelt feige.» 

Armando Norinha (60): «Die Leute, die Corona leugnen, haben es nicht am eigenen Leib erfahren. Wenn man im Spital liegt, gibts nur noch zwei Optionen: Entweder es wird besser, oder man stirbt langsam. Schlimm daran ist, dass es keine Medikamente gibt, die zuverlässig wirken. Wer Corona verharmlost, ist respektlos gegenüber den Ärzten und dem Pflegepersonal, die am Ende die Arbeit haben.»  mehr Informationen

Das Virus zirkuliert aktuell in der Schweiz nicht bei der Risikogruppe der Senioren, sondern unter jungen, meist gesunden Menschen. Einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern ist in der Risikogruppe nicht auszumachen. Selbst Teenager sind im Vergleich zu den 20- bis 30-Jährigen nur selten infiziert. Insofern deutet alles darauf hin, dass tatsächlich viele Ansteckungen in Clubs und Bars stattgefunden haben.

Nicht mehr als 100 Gäste, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können und keine Maskenpflicht vorgesehen ist. Das gilt ab Donnerstag in den Nordwestschweizer Kantonen Basel-Stadt, Baselland, Solothurn und Aargau für Restaurationsbetriebe, Bars und Tanzlokale. Die Regel gilt vorerst bis Ende Jahr. Von den neuen Auflagen betroffen sind auch Theater. Diese haben es allerdings einfacher, sich an die neuen Spielregeln anzupassen. Bei Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen müssen gemäss der kantonalen Covid-19-Verordnung Steh- oder Sitzplatzsektoren für je maximal 100 Personen gebildet werden und die Kontaktdaten entsprechend zu erheben.

Israel: Professor Siegal Sadetzki, Direktorin für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, gab am Dienstag bekannt, dass sie ihre Position am Ministerium verlassen wird und verwies auf unüberbrückbare Unterschiede in Bezug auf die Politik im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie. «Vor diesem Hintergrund bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich angesichts der neuen Bedingungen, unter denen meine berufliche Meinung nicht akzeptiert wird, nicht mehr effektiv dazu beitragen kann, die Ausbreitung des Virus zu stoppen».  Berichten zufolge sind seit Inkrafttreten des Maskenobligatoriums in der Öffentlichkeit die gewaltsamen Konflikte zwischen Polizei und Maskenverweigerern und die Beschwerden über Missverhalten von Polizisten stark angestiegen. Am Dienstagmorgen, stimmte die Knesset einem neuen Gesetz zu, welches es der Regierung ermöglicht Massnahmen und Entscheidungen zur Bekämpfung des Coronavirus sofort zu verabschieden, ohne diese zuvor im Parlament zu diskutieren. Die Schließung der ultraorthodoxen Stadt Beitar Ilit im Westjordanland beginnt Mittwoch um 12.00 Uhr.

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat am Dienstag beschlossen, die Sperrung palästinensischer Städte und Dörfer im Westjordanland um weitere fünf Tage zu verlängern. Die PA verhängte die Sperrung am Freitag nach einem schweren Ausbruch des Coronavirus in der Gegend von Hebron. Mit Ausnahme von Supermärkten, Bäckereien und Apotheken müssen Geschäfte geschlossen bleiben. Banken und Fabriken dürfen gemäss der Notfall-Verordnungen ihren Betrieb fortsetzen.

Tausende Serbinnen und Serben haben in der Nacht auf Mittwoch vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad gegen neue Beschränkungen in der Corona-Pandemie protestiert. Dabei kam es zu Ausschreitungen und Zusammenstössen mit der Polizei. Präsident Aleksandar Vucic hatte nur wenige Stunden zuvor im Fernsehen eine neue Ausgangssperre für das kommende Wochenende angekündigt, die er wieder zurücknehmen musste. Die Lage im Land sei ernst, betonte der Präsident. Besonders die Hauptstadt sei stark betroffen. «Alle Krankenhäuser in Belgrad sind fast voll», sagte Vucic weiter. Daher wollte er von Freitag bis Montag ein Ausgehverbot verhängen. Seit Wochen verkündet die Regierung, dass die Lage unter Kontrolle sei, dabei sind die Spitäler überfüllt mit Corona-Patientinnen und -Patienten. Tests sind kaum mehr erhältlich. Auch werden aus gewissen Regionen steigende Todeszahlen gemeldet, die sich in den offiziellen Statistiken nicht wiederfinden.

7.7.20

Rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde in Euskirchen im deutschen Rheinland stehen unter Quarantäne, nachdem eine zwölfköpfige Familie positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Nach Angaben eines Behördensprechers vom Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde, einer evangelischen Freikirche, von der Maßnahme des Gesundheitsamtes betroffen.

Erstmals wurde auch ein Covid-19-Cluster in Linz Österreich gemeldet. Es ist eine rumänische Gemeinschaft welcher der religiösen Bekenntnisgemeinschaft angehört und sich im Gebäude der Pfingstgmeinden, Wankmüllerhofstraße 8, Linz, trifft. Es sind zwölf Erkrankten, 30 sind in Quarantäne.

In Oberösterreich gab es in der vergangenen Woche einen deutlichen Anstieg an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Alleine 173 Bezugspersonen seien auf den bereits bekannten kirchlichen Umfeld zurückzuführen, 24 weitere auf eine Großfamilie mit Wurzeln am Westbalkan. Die Maskenpflicht gilt ab Donnerstag 9.7.20, zusätzlich soll die österreichweit geltende Abstandsregel verstärkt kontrolliert werden. 427 Infizierte gibt es derzeit in Oberösterreich, 1033 befinden sich in Quarantäne. Die Reproduktionsrate liege derzeit bei 2.

Im Linzer Ramsauer Gymnasium wurde nun auch ein zweiter Schüler positiv getestet. Und Corona-Alarm gab’s auch beim Verein „migrare“ in Linz, nachdem eine erkrankte Mitarbeiterin bei einer Hafenrundfahrt auf der Donau zumindest zwei von zwölf mitreisenden Migrantinnen angesteckt hatte. „Alle Verläufe waren mild“, so Mümtaz Karakurt, „migrare“-Geschäftsführer.

Im Kanton Zürich und in der gesamten Schweiz steigt die Zahl der Corona-Infizierten derzeit wieder stark an. Der Anstieg ist aus wissenschaftlicher Sicht extrem alarmierend. Selbst wenn wir jetzt etwas unternehmen, werden die Zahlen in den kommenden zwei Wochen steigen. Weil es schon viele Infizierte gibt, die noch nicht getestet sind und deshalb noch nicht in der Statistik auftauchen. Alle Anlässe in geschlossenen Räumen, bei denen keine Maske getragen wird und wo laut gesprochen wird, sind gefährlich für Ansteckungen. Als die Leute am Anfang gemerkt haben, dass Covid-19 kein einfacher Schnupfen ist, haben alle ihr Verhalten geändert. Was zu einer starken Abflachung führte. Der Rückgang war grösser als in anderen Ländern, die härtere Massnahmen wie Ausgangssperren verhängt haben.

Das Coronavirus zeigt eine weitere fiese Seite: Als wäre der Akku kaputt, so beschreiben manche nach der Krankheit ihr Befinden. Das ist nicht unbedingt Corona-spezifisch. Aber auffallend häufig. Fünf Wochen nach der Erkrankung sass der Aarauer Regierungsrat Urs Hofmann im Fernsehstudio des Lokalsenders und sagte, die Unterarme auf den Tisch gestützt: «Ich bin noch nicht so, wie ich mich kenne. Ich schlafe viel.» Er sei nicht sicher, was noch in ihm drin sei und was noch rausmüsse. Er schwitze nachts oft. Der Regierungsrat war Ende März an Corona erkrankt und hätte beinahe beatmet werden müssen. Je mehr Leute die Krankheit durchgemacht haben, desto öfter hört man von extrem langer Erholungszeit. Ein Teil dieser Fälle ist womöglich auf das Post-Intensivstations-Syndrom zurückzuführen: Das sind die geistigen, körperlichen oder psychischen Schäden, die durch eine schwere Krankheit während der Intensivpflege entstehen. Doch manche der nun elend Müden waren nicht mal im Spital. Die Erkrankung der Engländerin Sara Edwards, über die BBC letzte Woche berichtete, liegt zehn Wochen zurück. Die 26-Jährige ging davor fünfmal pro Woche joggen. «Aber jetzt ist es schon nur mühsam, Treppen zu steigen, Haare zu kämmen oder wenn ich mich bücke, um die Socken anzuziehen», sagt sie. «Es ist eine Müdigkeit, wie ich sie noch nie erlebt habe.» Das Alter scheint dabei keine Rolle zu spielen. Der 48-jährige Marc Halter aus Baden: Arbeiten geht nicht. Dabei dachte der Primarlehrer im April noch, er werde spätestens im Juni zu seiner Klasse zurückkehren. Nun startet er nach den Sommerferien mit einem 20-Prozent-Pensum. «Früher gab ich 12 bis 14 Stunden am Tag Vollgas», sagt er. Jetzt pfeift ihn sein Körper nach einer, maximal zwei Stunden zurück, und er muss mindestens eine halbe Stunde ruhen.  Im Spital wurde ihm gesagt: «Sie haben es geschafft.» Doch das war nur der erste Teil der Krankengeschichte. Es kristallisiere sich heraus, dass ungefähr einer von zehn Covid-19-Patienten eine solch bleierne Müdigkeit entwickle. «Das ist meist die Folge der Entzündungsreaktion, kann aber auch andere Ursachen haben. Bei Covid-19 entstehen überall Entzündungen in Organen, und Gewebe wird zerstört.   mehr Informationen

Israel fährt das öffentliche Leben teilweise wieder herunter. Es gab einen sehr strengen Lockdown, aber dann wurde gefeiert. Die Leute haben gedacht, wir lassen das jetzt hinter uns und stürzen uns wieder ins Alltagsleben. Laut Statistik finden 43 Prozent der Ansteckungen zu Hause statt, bei Familienfeiern und anderen Partys. Die meisten Menschen haben Angst vor den wirtschaftlichen Nöten und halten sich möglicherweise auch deshalb nicht unbedingt an alle Forderungen. Was in Israel bisher sehr gering war, ist die Zahl der Toten mit etwas über 300. Es sind auch nur wenige Leute in Intensivbehandlung. Das mag dazu geführt haben, dass man eher locker damit umgegangen ist. Das Hauptproblem hier aber ist die Quarantäne. Man geht davon aus, dass drei Viertel aller Leute, die sich eigentlich in Quarantäne begeben sollten, es nicht wirklich tun.

6.7.20

Muslimische Pilger müssen bei der diesjährigen Wallfahrt Hadsch in Saudi-Arabien zur Eindämmung des Coronavirus einen Mundschutz tragen. Zusätzlich zur Maskenpflicht sollen ordnende Helfer zu grosses Menschengedränge verhindern und dafür sorgen, dass die Gläubigen einen Mindestabstand von anderthalb Metern einhalten. Teilnehmen dürfen nur Gläubige unter 65 Jahren, die sich bereits im Land befinden. Wegen des Coronavirus gelten während der Wallfahrt weitere strikte Verhaltensregeln. So dürfen Pilger das würfelförmige Gebäude der Kaaba im Hof der Grossen Moschee von Mekka nicht berühren. Sie dürfen auch keine persönlichen Dinge wie Kleidung, Handtücher oder Handys mit anderen Menschen teilen.

Auch auf Flügen der Fluggesellschaft Swiss muss ab sofort eine Maske getragen werden.

Angesichts des rasanten Anstiegs neuer Fälle empfahl eine Expertengruppe die Israels Nationalen Sicherheitsrat, unverzüglich den Ausnahmezustand auszurufen. Krankenhäuser könnten unter einer Zunahme von schwerkranken Patienten zusammenbrechen und „das Gesundheitssystem wird gefährdet sein, wenn der Ausbruch in der kommenden Woche nicht eingedämmt wird“. Neu dürfen sich in den Synagogen nur noch 19 Personen treffen. Wer keine Gesichtsmaske trägt zahlt neu 500 ILS.

Hunderte von Wissenschaftlern sagen, es gibt Hinweise darauf, dass das neuartige Coronavirus in kleineren Partikeln in der Luft Menschen infizieren kann, und fordern die Weltgesundheitsorganisation auf, die Empfehlungen zu überarbeiten, berichtete die New York Times am Samstag. Die Gesundheitsbehörde sagte jedoch, dass die Beweise dafür, dass das Virus in der Luft ist, laut NYT nicht überzeugend waren.

5.7.20

Der Kanton Jura hat alle Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler von zwei Sekundarschulen in den Gemeinden Breuleux und Haute-Sorne unter Quarantäne gestellt. Insgesamt sind 410 Personen betroffen. Die Massnahme sei ergriffen worden, nachdem erneut Ansteckungen festgestellt wurden, teilte der Kanton mit. Die zwei Schulen mussten bereits letzte Woche schliessen, nachdem erste Fälle entdeckt wurden. In Breuleux wurden drei Lehrpersonen und ein Schüler positiv getestet, während es in Haute-Sorne vier bestätigte Fälle gab.

Lange galt Südkorea als vorbildlich im Kampf gegen Covid-19, weil es die erste Virusausbreitung ohne Ausgangssperren in den Griff bekam. Stattdessen kam eine Kombination von Abstandsregeln, konsequenter Fallverfolgung und Testung zum Einsatz. Nun ist das asiatische Land das erste, das laut den nationalen Behörden offiziell von einer zweiten Welle heimgesucht wird.  Experten gehen davon aus, dass die erneute Ausbreitung mit den Lockerungen der Kontaktbeschränkungen und den Ferien im Mai begonnen hat. Seither kam es in Nachtclubs und Kirchen immer wieder zu Neuinfektionen.

Gemäss dem Stringenzwert steuern neben dem Iran (52,8) und den USA (69,0) auch Deutschland (73,0), die Ukraine (64,3), Bangladesh (63,0), Frankreich (65,7), Schweden (46,3), Indonesien (68,0) und Saudiarabien (69,9) direkt auf die zweite Pandemiewelle zu. Auch die Schweiz zählt mit einem Stringenzwert von 39,0 dazu. Der Stringenzindex untersucht die Entwicklung der Fallzahlen in Bezug auf Lockerungsmassnahmen eines Staates. Liegt der – bei einer Skala von 0 bis 100 – unter 70, wird die Lage im jeweiligen Land als «entspannt» eingestuft. Steigt der Wert über diese Marke, drohen erneute Massnahmen bis hin zum Lockdown.

„Mit der Krankheit zu leben bedeutet, Entscheidungen auf der Grundlage eines professionellen Risikomanagements zu treffen und die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu verringern, ohne dass das Virus die Kontrolle über das Leben übernimmt.“ Flughafen-CEO Ben-Gurion Israel, Shmuel Zakaï. Während Herr Zakaï betonte, dass das Coronavirus „eine gefährliche und tödliche Pandemie“ sei, sagte er, es sei „unerlässlich zu lernen, damit zu leben und mit den Risiken umzugehen, da es nicht bald verschwinden würde“.

Das israelische Startup-Unternehmen NanoScent hat ein Produkt entwickelt, das COVID-19 in weniger als 30 Sekunden erkennen kann. Das Sheba Medical Center testet das Produkt derzeit an mehreren Patienten.

Angesichts eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen in Israel hat Regierungschef Benjamin Netanjahu von einer Notstandslage gesprochen. In Gebetshäusern, Festhallen, Bars und Clubs dürfen nur noch bis zu 50 Menschen zusammenkommen. Vorher waren es bis zu 250 gewesen.

Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza sagte der Zeitung «La Repubblica» vom Sonntag: «Ich erwäge mit meinen Juristen die Möglichkeit einer zwangsweisen medizinischen Behandlung in Fällen, in denen eine Person behandelt werden muss und sich weigert.» Hintergrund ist der Fall eines Covid-19-Patienten in Venetien, der laut Medien trotz Fiebers und eines positiven Tests nicht ins Hospital wollte. Der Ende Juni von einer Balkanreise zurückgekehrte Unternehmer wird für einen Infektions-Herd mit mehreren Positiven und Dutzenden Quarantäne-Fällen in der Stadt Vicenza verantwortlich gemacht. Wer in Italien positiv auf Sars-CoV-2 getestet ist und nicht in Isolation geht, dem drohen 3 bis 18 Monate Gefängnis sowie eine Geldstrafe bis zu 5000 Euro.

In Griechenland schliesst die Regierung die Grenzen für Reisende aus Serbien. In den vergangenen Tagen reisten demnach Tausende Urlauber aus Serbien nach Nordgriechenland. Alle mussten einen Coronavirustest machen.

Das Solothurner Amt für Wirtschaft und Arbeit hat am Samstagabend (zusammen mit der Polizei) die Baracoa-Bar in Grenchen kontrolliert. Das Amt folgte einem anonymen Hinweis. Vor Ort wurde eine Person gefunden, die zu Hause in Quarantäne hätte sein sollen. Sie war an einer der beiden Partys, an der eine Corona-Infizierte Person anwesend war, die die Selbstisolation missachtet hatte.

Die Regierung der spanischen Autonomen Region Galizien hat beschlossen, den Zugang zum Bezirk A Marina im Nordwesten Spaniens mit mehr als 70’000 Einwohnern ab Montag für fünf Tage zu beschränken, wie die Zeitung «El Paìs» berichtet.

Auch in Österreich sind in drei Grossbetrieben zur Fleischverarbeitung Corona-Fälle aufgetaucht. Zwei der Betriebe liegen nicht weit von der deutschen Grenze entfernt. Insgesamt seien zwölf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.

4.7.20

Die jüngst wieder steigenden Zahlen an nachgewiesenen Corona-Infektionen in vielen Ländern sind nach Meinung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein Anzeichen einer zweiten Welle. Vielmehr handele es sich um einen zweiten Höhepunkt der ersten Welle. „Was wir jetzt in vielen Ländern erleben, ist ein zweiter Höhepunkt der ersten Welle in vielen Ländern, wo das Virus nicht genug unterdrückt worden ist, um eine Übertragung der Krankheit zu verhindern“, sagte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan am Freitagabend in einem Briefing bei der Genfer Auslandspresse.

Laut einer überarbeiteten Darstellung des Ablaufs der Corona-Pandemie hat die Weltgesundheitsorganisation nicht von den chinesischen Behörden, sondern von ihrem eigenen Büro in der Volksrepublik erstmals von der neuartigen Infektion erfahren. In der Corona-Chronologie der WHO heisst es nun, das WHO-Büro in China habe am 31. Dezember die Information weitergeleitet, dass es laut der Website der Gesundheitskommission von Wuhan dort eine «virale Lungenentzündung» gebe. In der Ursprungsfassung hiess es, die Gesundheitskommission der Stadt Wuhan habe am 31. Dezember über Fälle von Lungenentzündung informiert. Als Reaktion auf die Infektionsfälle forderte die WHO nach eigenen Angaben die chinesischen Behörden am 1. und am 2. Januar auf, Informationen dazu zu übermitteln. Dieser Bitte seien sie am 3. Januar nachgekommen.

3.7.20

Eine positiv auf das Coronavirus getestete Person hat am letzten Wochenende die angeordnete Isolation missachtet und zwei Veranstaltungen in Grenchen SO besucht. Der Kantonsarzt schickte deshalb am Donnerstagabend rund 280 Menschen in Quarantäne. Die mit Corona infizierte Person besuchte am Samstag zwei Veranstaltungen. Zuerst die Mysteryparty-Dayparty im Parktheater Grenchen und danach die dazugehörige Afterparty im örtlichen Joker Club. Der Verwaltungsratspräsident des Gastrobetriebs, Thomas Vogt, sagt zu 20 Minuten: «Hier hat jemand vorsätzlich die Gesundheit seiner Mitmenschen, seiner Freunde in Gefahr gebracht.» Die mit Corona infizierte Person habe beim Eintritt bewusst gelogen, indem sie die Infektion verheimlicht habe. Für den infizierten Partygast hat das Verschweigen des positiven Tests nun rechtliche Folgen: Im Falle einer vorsätzlichen Missachtung der Quarantänepflicht droht der Person laut Thomas Jud vom Kanton Solothurn eine Busse von 10’000 Franken, im Falle fahrlässigen Missachtens eine von 5000 Franken.

Nordkorea ist eines der wenigen Länder, die nach eigenen Angaben keine bekannten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet hat. Aus Furcht vor einer Verbreitung hatte das ohnehin abgeschottete Land im Januar seine Grenzen zu China und Russland geschlossen. Auch wurden Tausende vorbeugend unter Quarantäne gestellt. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, allein der Fakt, dass das Politbüro zum zweiten Mal binnen drei Monaten wegen der Pandemie tagte, könnte auf eine ernsthafte Situation in dem Land hinweisen.

Der schweizer Bundesrat hat entschieden, dass die Kosten für Coronatests vom Bund übernommen werden, sofern eine Person Symptome gemäss der BAG-Liste hat. Das BAG empfiehlt einerseits, auch bei leichten Symptomen zu testen, aber ohne Symptome sei ein Test nur im Ausnahmefall angezeigt. Es ist weiterhin nicht allen Menschen klar, für wen der Test umsonst ist und für wen nicht.

Wer aus Risiko-Ländern in die Schweiz einreist und beim Einkaufen oder Spazieren erwischt wird, riskiert drakonische Strafen. Geschäftsreisende, aber auch heimkehrende Schweizer Touristen, müssen sich völlig isolieren. Wer sein Haus verlässt, kann mit einer Busse bis zu 10’000 Franken bestraft werden.

Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, in dieser Zeit den Lohn zu bezahlen.  Verlängerte «Quarantäne-Ferien» sind nicht möglich. 29 Länder sind aktuell auf der schwarzen Liste, je nach Entwicklung werden es mehr. Wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100’000 Personen innert 14 Tagen die Grenze von 60 überschreitet, wird ein Land zum Risikogebiet. Es könnte als auch ein Land dazukommen, indem man in die Ferien eingereist ist und dann bei der Rückkehr die Grenze der Neuansteckungen überschritten hat. Der sogenannte R-Wert liegt in der Schweiz laut der aktuellsten Schätzung bei 2,26.

Ob es sich bei den aktuell steigenden Fallzahlen um einen generellen Trend handelt oder um lokale Ausbrüche, die sich stabilisieren lassen, werde sich in den nächsten Tagen zeigen, sagt Matthias Egger, Leiter der wissenschaftlichen Taskforce des Bunds. «Aus Sicht der Wissenschaft kamen die letzten Lockerungen zu schnell.» «Sobald wir wieder mehrere Hundert neue Fälle pro Tag haben, müssen wir zurückbuchstabieren», sagt Egger. Einerseits müssten Firmen in diesem Fall das Homeoffice wieder reaktivieren. Ebenso müssten Clubs und Diskotheken erneut geschlossen und die Grösse von Veranstaltungen begrenzt werden. Sobald es jedoch zu überregionalen Ausbrüchen komme, wo Contact-Tracing nicht mehr möglich sei, müsse der Bund wieder das Heft in die Hand nehmen. «Das kann schnell gehen und bereits in den nächsten Tagen oder Wochen der Fall sein», sagt Egger.

Serbien

Kroatien: so viele Neuansteckungen wie Anfang April

Kosovo

Albanien

Nordmazedonien

In Israel schien die Corona-Pandemie nach der ersten Welle im Mai unter Kontrolle. Nach den Lockerungen explodierten die Fälle im Juni: Am Donnerstag meldete das Land 944 neue Fälle innert 24 Stunden – mehr als beim Höhepunkt der ersten Welle am 3. April. In der Nacht zum Donnerstag wurden neue Beschränkungen verkündet. Verschiedene Viertel in Lod bei Tel Aviv sowie in der Hafenstadt Ashdod sollten für mindestens eine Woche abgeriegelt werden. Das Gesundheitsministerium meldete am Freitagmorgen 1.107 bestätigte COVID-19-Fälle in den letzten 24 Stunden, wodurch die Zahl der mit dem Virus erkrankten Menschen auf 9.618 stieg. 70 Personen sind mit schweren Symptomen im Krankenhau, 27 davon werden beatmet.

Auch in den Palästinensergebieten soll von Freitag an ein fünftägiger Lockdown in Kraft treten. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ist sehr besorgt über die immer weiter ansteigende Zahl von mit dem Coronavirus Infizierten in den von ihr kontrollierten Gebieten. Denn nachdem sie sämtliche Verbindungen zu Israel abgebrochen hatte, müssen die Palästinenser nun alleine mit der Situation klarkommen.

1.7.20

Israels Fluglinie EL AL hat den kompletten Flugbetrieb eingestellt.

Der Wiederanstieg der Covid-19-Fälle in Israel hat die Hoffnung auf die baldige Wiederaufnahme des regulären Flugbetriebs zunichte gemacht.

Nun beorderte EL-AL-Chef Gonen Usishkin alle Maschinen der Fluggesellschaft nach Israel zurück. Auch Frachtflüge werden nicht mehr durchgeführt. Das berichtete die israelische Zeitung »Globes« am Mittwoch unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen.

Es sei richtig, den Flugbetrieb vorübergehend einzustellen, um so den Schaden so gering wie möglich zu halten und auf bessere Zeiten zu warten, wurde Edri in »Globes« zitiert.

Ab Montag, 6. Juli gilt in der ganzen Schweiz und in allen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Eine Ausnahme gibt es nur für Seilbahnen. Nicht betroffen vom Obligatorium sind Kinder im Alter von unter 12 Jahren. Bussen sind bei Verletzungen allerdings keine vorgesehen. Wer aus Risikogebieten in die Schweiz reist, muss künftig 10 Tage lang in Quarantäne. Das Bundesamt für Gesundheit wird eine Liste mit betroffenen Ländern erstellen. Bei zwei Dritteln der Fälle könne man nur die Kontakte nachverfolgen. Wo sich die Leute angesteckt haben, wisse man aber nicht.

Ein Party-Gänger im Kanton Solothurn wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Er besuchte am Samstag, 27. Juni, den Nachtclub Terminus in Olten. Die Besitzer bitten alle Gäste vom Samstag sich in Quarantäne zu begeben. In Olten ist die Rede von ungefähr 250 Gästen. Ein weiterer Club hat einen Party-Gast, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde: Es ist das Plaza in Zürich. Alle Gäste seien vom kantonsärztlichen Dienst kontaktiert worden, eine Quarantäne wurde gemäss «Plaza» aber nicht verfügt. Ansteckungen im Klub sind bis heute nicht bekannt. Deshalb sei auch keine Quarantäne für die Party-Gäste angeordnet worden. Ein Tessiner Rekrut wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Am Samstagabend besuchte er das Woodstock Music Pub in Bellinzona. Laut tio.ch werden nun alle Personen, die an dem Abend im Lokal waren, kontaktiert und müssen anschliessend für zehn Tage in Quarantäne.

In Uri hat es seit letzten Freitag sechs neue Corona-Fälle gegeben. «Die rund 20 Personen und ihre engen Kontakte befinden sich in Quarantäne», wie es in einer Mitteilung des Kantons heisst. Davon ist auch ein Kind aus dem Umfeld der positiv getesteten Personen betroffen. Aus diesem Grund haben die Schulbehörde und der kantonsärztliche Dienst entschieden, aus Sicherheitsgründen und als Vorsichtsmassnahme das laufende Schuljahr für alle Schülerinnen und Schüler der betroffenen Oberstufe eineinhalb Tage vor dem offiziellen Ferienbeginn zu beenden.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den USA könne von derzeit mehr als 40’00 auf 100’000 ansteigen, sagte Fauci am Dienstag bei einer Anhörung im US-Senat.  Derweil kündigte der designierte Präsidentschaftskandidat Joe Biden an, wegen der Pandemie keine Wahlkampfauftritte vor grossem Publikum abhalten zu wollen. Mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten verzeichnet derzeit einen raschen Anstieg von Ansteckungen, einige Regionen erleben gar Rekordzahlen. Der renommierte Mediziner kritisierte nun unter anderem jüngere Menschen, die mit einem «gefährlichen» Verhalten zur Ausbreitung des Virus beitrügen – etwa indem sie in volle Bars gingen, keine Schutzmasken trügen und die Abstandsregeln nicht einhielten. Wie New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Dienstag sagte, gilt die zweiwöchige Quarantäne fortan auch für Besucher aus Kalifornien, Nevada, Georgia, Iowa, Idaho, Louisiana, Mississippi und Tennessee. Vergangene Woche war die Quarantäne für Besucher aus Alabama, Arkansas, Arizona, Florida, South Carolina, North Carolina, Utah und Texas angeordnet worden.

In der serbischen Stadt Novi Pazar breitet sich das Coronavirus rasant aus. Das Spital sei masslos überfordert. «Die Situation in Novi Pazar ist schlimm. Jeden Tag sterben etwa 12 Menschen an Corona, wie ich von meiner Schwester und Bekannten erfahren habe» sagt M. V.* (33) aus Meilen ZH. Der Direktor des Allgemeinen Krankenhauses in Novi Pazar bestätigte gegenüber dem Magazin Kosmo.at, dass 20 Ärzte und fast 40 Pflegefachpersonen infiziert seien. Beunruhigende Nachrichten erhält auch A.C.* (22) aus dem deutschen Bochum von ihren Cousinen, die in Novi Pazar als Pflegefachfrauen arbeiten. «Sie haben nur wenige Mittel, um sich selber vor dem Coronavirus zu schützen», sagt sie. Es fehle an Masken und Desinfektionsmittel. Laut Goran Bradić, serbischem Botschafter in der Schweiz, ist die Lage «angespannt, aber unter Kontrolle». Das Allgemeine Krankenhaus in Novi Pazar sei, gemessen an der Einwohnerzahl, sicherlich eines der am besten ausgestatteten Spitäler in dieser Region Serbiens. Um die Patientenflut bewältigen zu können, hätten die Behörden in den letzten Tagen zusätzliches Personal nach Novi Pazar geschickt. Laut Bradić hat Serbien die Corona-Krise gut im Griff. «In Serbien gab es am Montag vier Todesfälle. Dass täglich mehrere Menschen an Corona sterben, sind Fake News.» Tatsächlich würden die Ansteckungszahlen in Serbien steigen. Diese begründet er mit den Lockerungen. Etwa seien Menschen aus dem Ausland eingereist, um ihre Ferien in Serbien zu verbringen.

Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass rund die Hälfte aller Covid-19-Infektionen auf Aerosole zurückzuführen sei. Möglicherweise kann das in ihnen gebundene Virus auch dann übertragen werden, wenn der Mindestabstand eingehalten wird. Darauf deutet unter anderem ein Superspreader-Event bei einer Chorprobe in den USA hin. Von 61 Teilnehmern erkrankten 53 Personen, zwei verstarben an den Folgen von Covid-19. Die hohe Infektionsrate könnte laut einer Veröffentlichung im Fachjournal «Science» aber auch darauf zurückzuführen sein, dass Sänger besonders stark und tief atmen – etwas, das auch Clubgänger und Barbesucher tun, wenn sie mitsingen und tanzen oder wenn sie gegen die laute Musik ansprechen. Das – und dass Menschen den Abstand nicht wahren – macht Bars und Clubs zu absoluten Hochrisikozonen, wie die Aargauer Kantonsärztin Yvonne Hummel zu 20 Minuten sagte.

Bestimmte Menschen verbreiten mehr und länger Viren als andere. Möglicherweise hängt dies mit ihrem Immunsystem oder auch mit der Verteilung von Virusrezeptoren in ihrem Körper zusammen. Es könnte aber auch daran liegen, dass sie eine höhere Viruslast haben und entsprechend mehr weitergeben können. Wahrscheinlicher ist aber, dass ihr Verhalten sie zu Superspreadern macht – etwa durch Zu-wenig-Abstand-Halten, lautes Sprechen und Lachen. Man kann das Risiko deutlich reduzieren – indem man sich so viel wie möglich draussen aufhält, wo die Infektionsgefahr geringer ist. Zusätzlich spielt auch regelmässiges und gutes Lüften eine wichtige Rolle. 

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag: «Wir alle wollen, dass es vorbei ist. Wir alle wollen mit unserem Leben weitermachen. Aber die harte Realität ist, dass es noch nicht einmal annähernd vorbei ist

In Italien wären es knapp 80’000 und in New York fast 70’000 mehr an Corona infizierte Menschen gewesen, hätte man keine Gesichtsmaske getragen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung. Zur Eindämmung des Virus sei das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes sogar noch wichtiger als Abstandsregeln und Ausgangssperren, heisst es in der im US-Fachmagazin PNAS veröffentlichten Untersuchung.

In China haben Wissenschaftler eine Variante des Schweinegrippevirus identifiziert, die das Potenzial für eine Pandemie unter Menschen entwickeln könnte. Das Virus mit dem Namen G4 besitze „alle wesentlichen Eigenschaften, um Menschen infizieren zu können“. Den Wissenschaftlern zufolge waren bereits 10,4 Prozent der Mitarbeiter von Schweinezucht- und -schlachtbetrieben infiziert. Auch 4,4 Prozent der Bevölkerung seien dem Virus ausgesetzt gewesen, wie die Forscher durch Antikörpertests herausfanden. Die Hauptsorge der Wissenschaftler ist, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte. Es gibt keine Hinweise darauf, dass G4 trotz fünfjähriger intensiver Exposition beim Menschen zirkuliert.

Israel hat die Kontrolle über den Ausbruch des Coronavirus verloren, sagt ein führender Gesundheitsbeamter Prof. Eli Wachsman vom Weizmann-Institut.  In 50% der Fälle kann das Personal die Infektionsquelle nicht nachverfolgen. In einem Interview mit Ynet schlug Prof. Wachsman Maßnahmen vor, welche die die Regierung ergreifen kann, um eine weitere Runde massiver Schließungen zu vermeiden. Dies könnte ein Verbot von gesellschaftlichen Zusammenkünften sein, die größer als mehrere Dutzend Menschen sind. Die Überwachung wurde schon dem Schin Bet (Inlandsgeheimdienst) übertragen. Gründe für die Verschlechterung der Situation sind nach seiner Beobachtung:  Wir haben die Beschränkungen zu früh aufgehoben. Zweitens haben wir keinen Mechanismus entwickelt, um lokale Ausbrüche zu verhindern, indem der Ursprung gleich isoliert wird. Wir sind weit davon entfernt, innerhalb von 48 Stunden Kontakte zu identifizieren. Die Ansteckungsrate ist im Moment 4%.  mehr Informationen

30.6.20

In den vergangenen Tagen werden europaweit Corona-Fälle mit Serbien in Verbindung gebracht. Dabei vermeldete das Land bis vor Kurzem äusserst tiefe Zahlen. Regierungskritische Quellen zweifeln an der Verlässlichkeit der offiziellen Zahlen. Die Infektionszahlen sollen verfälscht worden sein: Zwischen dem 17. und 20. Juni sollen sich nach offiziellen Zahlen rund 90 Personen täglich angesteckt haben. Tatsächlich sollen es täglich mindestens 300 Personen gewesen sein. Hinter den niedrigen offiziellen Zahlen könnte politisches Kalkül stecken: Am 21. Juni fanden in Serbien Wahlen statt. Zuvor hatte der serbische Präsident Aleksandar Vucic gesagt, es gebe keine Wahlen, solange das Land gegen das Coronavirus kämpfen müsse. Niedrige Zahlen ermöglichten die Wahl und sorgten für ein gutes Image. Serbien dürfte mittlerweile zu den Hotspots des Coronavirus in Europa gehören.

In einer Schule in Yverdons-les-Bains VD sind zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Kanton Waadt hat deshalb entschieden, die Schule mit 800 Schülern eine Woche vor den Ferien zu schliessen und die Lehrer in Quarantäne zu setzen. Eine Quarantäne von zehn Tagen wurde für 80 Lehrerinnen und Lehrer von 31 Sekundar- und 9 Primarklassen der Schule angeordnet.  Mehr Informationen

Verantwortlich für das Ausmass der Corona-Pandemie sind nach Tedros‘ Einschätzung Versäumnisse bei der Umsetzung grundlegender Gegenmassnahmen sowie eine mangelnde Einheit innerhalb und zwischen Ländern. «Das Schlimmste wird noch kommen», sofern dieses politische Problem nicht angegangen werde, sagte der WHO-Chef.

Angesichts eines raschen Anstiegs von Corona-Neuinfektionen treten mehrere US-Bundesstaaten bei den Lockerungen der Corona-Auflagen auf die Bremse. So müssen etwa in Arizona Bars, Fitnesszentren und Kinos wieder schliessen. Der Gouverneur des südwestlichen US-Bundesstaates, Douglas Ducey, erklärte am Montag (Ortszeit), auch Veranstaltungen mit über 50 Teilnehmern seien nun wieder verboten – und das nur eine Woche nach einem grossen Auftritt von US-Präsident Donald Trump in Arizona. Duceys Anordnung gilt zunächst bis Ende Juli.

In Kalifornien hatte Gouverneur Gavin Newsom am Sonntag in Teilen des US-Bundesstaats eine erneute Schliessung von Bars angeordnet. Der Erlass gilt in sieben Bezirken, darunter auch in der Millionenmetropole Los Angeles. Auch in Teilen von Florida sollten die Strände geschlossen bleiben.

Neuer Bestandteil des Pandemie-Schutzkonzeptes für Kinos in der Schweiz ist die kostenlose freiwillige App «Mindful Check-In». Damit soll eine anonyme Nachverfolgung möglich sein, für den Fall, dass Kinobesuchende mit einer positiv getesteten Person im Saal gesessen haben oder selbst infiziert wurden. «Mindful Check-In» kann ab sofort auf dem Smartphone installiert werden. Eine Registrierung ist nicht erforderlich. Am Eingang des Kinosaals oder auf der Kinoleinwand muss ein QR-Code eingescannt werden, um einzuchecken. Abschliessend werden die Sitzreihe und die Sitzplatznummer eingetippt.

Der Genfer Autosalon fällt auch 2021 dem Coronavirus zum Opfer. Das haben das Komitee und der Stiftungsrat der Automesse beschlossen.

29.6.20

Die EU-Länder wollen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen für Menschen aus den USA und zahlreichen anderen Drittstaaten vorerst aufrechterhalten. Lediglich Menschen aus 14 Ländern sollen vom 1. Juli an wieder normal in einreisen dürfen. Konkret sind das Algerien, Australien, Georgien, Japan, Kanada, Marokko, Montenegro, Neuseeland, Ruanda, Serbien, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay. China soll nur dann berücksichtigt werden, wenn es im Gegenzug auch Einreisebeschränkungen für Europäer aufhebt. Nicht mit dabei sind neben den USA auch andere grosse Länder wie Indien, Brasilien, Russland und Südafrika.

Im Kanton Aargau ist es zu einem grösseren Corona-Ausbruch gekommen. Gegenüber dem Regional-TV-Sender Tele M1 bestätigt Kantonsärztin Yvonne Hummel: «Wir haben seit heute Kenntnis, dass in der Tesla-Bar in Spreitenbach rund 20 Personen während eines Abends angesteckt worden sind.» Insgesamt hätten sich in der Bar etwa 100 Menschen aufgehalten. Es seien nun Abklärungen im Gang, damit die Kontaktpersonen eruiert und informiert werden könnten. Als nächstes werde das Schutzkonzept der Bar überprüft.

In Graubünden sind sechs junge Männer nach einem Wochenend-Ausflug nach Belgrad in Isolation. Der erste aus der Gruppe erkrankte drei Tage nach der Rückkehr aus dem Ausland. Er hatte sich beim Arzt testen lassen. Daraufhin griff die Contact-Tracing-Gruppe des Kantons ein. Seither sind alle sechs Belgrad-Reisenden in Isolation. Derzeit befinden sich im Kanton Graubünden insgesamt 73 Personen in Quarantäne, die meisten von ihnen wegen des Belgrader Falls.

Wie in anderen Schweizer Städten war am Wochenende auch in Chur das Party-Volk unterwegs. Auf der Vergnügungsmeile Welschdörfli wurde gefeiert, was das Zeug hielt. Die Stadtbehörden reagierten am Montag prompt mit einem Massnahmenpaket. Die Stadt teilte mit, sollten sich auf der Churer Party-Meile wieder grössere Personenansammlungen abzeichnen, werde der Zugang zahlenmässig beschränkt. Weiter sollen Schutzmasken verteilt werden. Oder die Restaurants ausserhalb der Innenstadt sollen eine Stunde länger öffnen dürfen. Damit wollen die Behörden verhindern, dass das Party-Volk zirkuliert.

Experten warnen vor einer zweiten Corona-Welle. Gleichzeitig drängeln sich Menschen in Parks, Clubs und Läden. Kaum jemand trägt Schutzmasken. Für Psychologe Charles Benoy war dieses Verhalten zu erwarten. Man würde das allgemeinsprachlich einen «Gewohnheits-Effekt» oder in der Psychologie eine «Habituation» nennen. «Unser Verstand und unser Gehirn haben sich an Gefahren gewöhnt, und viele Menschen sind deshalb nachlässig geworden», erklärt Benoy.

28.6.20

Das Wochenende hat gezeigt: Viele Berliner haben keine Lust mehr auf die Corona-Regeln. Ob an den Badeseen oder in den Parks – von Abstand kaum noch eine Spur.

Rund eine halbe Million Chinesen, die in der Nähe von Peking leben, müssen wegen eines neuen Coronavirus-Ausbruchs in den Lockdown. Das teilen die chinesischen Behörden mit, nachdem die Zahl der Neuinfektionen in der Hauptstadt erneut gestiegen war. In den vergangenen 24 Stunden seien 14 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Die Behörden versicherten aber, die Lage werde sich „verbessern“. Betroffen von dem Lockdown sind Chinesen im Kreis Anxin, der 150 Kilometer von Peking entfernt liegt.

Deutschland stellt den wegen der Corona-Pandemie aus dem Ausland zurückgeholten 67.000 Touristen 200 bis 1000 Euro für die Flüge in Rechnung. Damit sollen 40 Prozent der Gesamtkosten der beispiellosen Aktion von 94 Millionen Euro gedeckt werden.

Eine Party mitten in der Stadt Bern Schweiz dauerte fast einen ganzen Tag. Laut Augenzeugen wurde diese von mehreren Tausend Menschen besucht. Corona-Schutzmassnahmen wurden offenbar keine umgesetzt. «Das ganze Areal war sozusagen ein grosser Klumpen Menschen. Alle waren dicht gedrängt», so ein Leser-Reporter, der um 1 Uhr an der Party vorbeiging. «Es wurden weder Personalien aufgenommen, noch gab es die Möglichkeit, sich die Hände zu desinfizieren, und kaum jemand trug eine Maske.» Es seien vor allem jüngere Besucher gewesen. Morgens um 8 Uhr fuhr schliesslich die Polizei vor und beendete die Party. Es sind zwei Personen angehalten worden, sie werden gemäss der Kapo angezeigt.

Die Reitschule betont gegenüber 20 Minuten, dass die Party nicht vom Polit- und Kulturzentrum veranstaltet wurde. Im Vorfeld grassierte ein Flyer der Veranstaltung, die den Namen «Techno Paradies» trug. Laut diesem sollte die Party, die dort als Daydance bezeichnet wurde, von 11 Uhr vormittags bis Mitternacht stattfinden.

Ein Mann, der am 21. Juni im Ausgang war, hat eine positive Corona-Diagnose. Fünf weitere Personen, die mit ihm im Club waren, entwickelten daraufhin Symptome. Auch diese Personen wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Im Club waren 300 Personen, die nun auf Weisung des Kantons zehn Tage in Quarantäne müssen.

Portugals Umgang mit der Corona-Pandemie galt als vorbildlich, durch einen früh verhängten Ausnahmezustand und umfangreiche Tests konnten Szenarien wie im benachbarten Spanien verhindert werden. Doch nun wächst die Angst vor einer zweiten Welle. Weil die Infektionszahlen insbesondere in Lissabon seit Anfang Juni wieder steigen, hat die Regierung für weite Teile des Großraums einen erneuten Lockdown angekündigt. Die Bewohner der 19 betroffenen Gemeinden im Großraum der Hauptstadt werden demnach nur noch aus dem Haus gehen dürfen, um Einkäufe zu tätigen, zur Arbeit zu fahren oder einen Arzt aufzusuchen. In dieser Zeit werden dort nur Versammlungen von maximal fünf Personen zulässig sein. Der zuletzt gemeldete Anstieg wird aber auch auf private Feiern zurückgeführt. Bei einer Party auf einem Campingplatz im Distrikt Setúbal hätten sich mindestens 20 Personen infiziert, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Bei einer illegalen Party an der Algarve sei es schon Anfang Juni zu mehr als 70 Neuinfektionen gekommen. Laut Gesundheitsministerium ist nach den Lockerungen Anfang Mai die Zahl der Neuinfektionen bei den 10- bis 30-Jährigen um rund 90 Prozent gestiegen. Im Schnitt kamen in den letzten sieben Tagen 347 Neuinfektionen täglich hinzu, fast 24 pro 100.000 Einwohner. Schlechtere Inzidenzen weisen in Europa sonst nur Schweden und Nordmazedonien auf.

27.6.20

Der texanische Gouverneur Greg Abbott (Republikaner) ordnete an, alle Bars am Freitag (Ortszeit) zu schliessen, während Florida Alkohol in solchen Einrichtungen verbot. Die beiden Bundesstaaten schlossen sich einer kleinen, aber wachsenden Zahl von Staaten an, die entweder einen Rückzieher machen oder eine weitere Wiedereröffnung ihrer Wirtschaft auf Eis legen. Zudem kündigte der Bürgermeister im Bezirk Miami-Dade an, die Strände am Wochenende des 4. Juli die Strände zu schliessen. Dann wird der Nationalfeiertag in den USA gefeiert. US-Gesundheitsexperten haben bei jungen Menschen eine hohe Zahl von Fällen beobachtet. Diese gehen wieder aus, oft ohne Masken zu tragen oder andere Social-Distancing-Regeln zu beachten.

In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires sind nur noch 24 als unerlässlich eingestufte Arbeiten zugelassen – etwa im Gesundheitswesen. Sportliche Aktivitäten werden wieder verboten, der öffentliche Nahverkehr eingeschränkt.

26.6.20

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 58 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Donnerstag waren 52 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Mittwoch 44, am Dienstag 22 und am Montag 18.

Israels Knesset bewilligt Corona-Tracking durch den Schin Bet (Inlandsgeheimdienst) 
Am Mittwochvormittag gab die Knesset grünes Licht für den Plan, künftig das derzeit noch von einem privaten Unternehmen durchgeführte Tracking bei COVID-19-Neuinfektionen wieder an den Inlandgeheimdienst zu übergeben.

25.6.20

Während sich die Lage in Europa gebessert habe, sei sie weltweit schlimmer geworden. «Wir können nach der Pandemie nicht zur Normalität zurückkehren, wir müssen eine neue Normalität schaffen, die gerechter und grüner ist», sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Ein Hort in Kloten ZH Schweiz ist wegen eines Corona-Falles geschlossen worden. Laut dem «Klotener Anzeiger» ist eine Mitarbeiterin positiv auf Covid-19 getestet worden. 80 Kinder sind nun als Vorsichtsmassnahme in Quarantäne. Hinweise darauf, dass Kinder oder weitere Personen angesteckt wurden, gibt es derzeit keine. mehr Informationen

Christian Drosten ist besorgt, dass Deutschland in den kommenden Wochen seine gute Situation in der Corona-Pandemie verspielt. Er sei „nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch eine so friedliche Situation haben“. An der Entwicklung in den Südstaaten der USA sehe man, dass man trotz hoher Umgebungstemperaturen in eine furchtbare Situation laufen könne. „Ich habe heute Morgen eine Meldung gesehen, dass jetzt in einer Stadt in den amerikanischen Südstaaten Kinderkliniken für Erwachsene freigegeben werden, weil die Krankenhaus-Aufnahmen einfach ein Maß erreicht haben, das so etwas erfordert.“

Das BAG Schweiz meldet 52 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden. Am Mitwoch wurden 44 Fälle gemeldet, am Dienstag 22. Laut Stefan Kuster vom BAG liegt es auch daran, dass viele Fälle wieder aus dem Ausland importiert werden. Derzeit sind 22 Covid 19-Patienten auf der Intensivstation und 160 Menschen sind in Isolation. 715 befinden sich in Quarantäne. Eine Häufung gebe es bei Reisenden aus Serbien.  Sieben Corona-Fälle wurden von Reisenden aus Serbien «importiert». Ab Freitag hebt die Stadt Zürich die Personenbeschränkung in allen Bädern auf.

Das Einreiseverbot nach Israel ist um vier Wochen verlängert worden. Die Flughafenbehörde des Landes informierte am Donnerstag die Fluglinien darüber, dass es allen ausländischen Besuchern bis zum 1. August untersagt ist, Israel zu betreten.

Israels Gesundheitsministerium meldete am Donnerstagmorgen 532 neue bestätigte Coronafälle innerhalb der letzten 24 Stunden. Das ist die höchste tägliche Anzahl seit dem 9. April. Derzeit kämpfen 5.796 Israelis gegen den tödlichen Erreger. 46 Menschen befinden sich in einem ernsthaften Zustand, darunter 28 Patienten, die beatmet werden. Weitere 41 Israelis waren in mäßigem Zustand und der Rest zeigte nur leichte oder gar keine Symptome. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte setzte jedoch den Abwärtstrend der letzten Tage fort und lag bei 189 Patienten. Israels Premier Benjamin Netanyahu hat als Reaktion, auf die steigende Zahl der Infektionen, Eilat und drei Strassen in Tiberias zu «Zonen mit begrenztem Zugang» angeordnet. Die Knesset stimmte am Mittwochabend in der ersten Lesung (von drei) dafür, dass der Sicherheitsdienst Schin Bet (Inlandsgeheimdienst) Coronavirus-Träger aufspüren kann. Der Gesetzentwurf, der mit einer Mehrheit von 44 gegen 32 gegen 32 verabschiedet worden und soll den Schin Bet ermächtigen, „die nationalen Bemühungen zur Verringerung der Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu unterstützen“. Verteidigungsminister Benny Gantz ordete am Mittwoch an, weitere Hotels für Patienten mit leichten Symptomen als Coronavirus- „Wiederherstellungszentren“ umzufunktionieren. Drei Gebiete von Aschdod wurden geschlossen. Die Schulen wurden geschlossen und Versammlungen über 10 Personen sind verboten. In Bat Yam sind Schulen für Kinder ab der 5. Klasse geschlossen, und auch dort gibt auch ein Verbot, sich in Gruppen von mehr als 10 Personen zu treffen. Im Gegensatz dazu werden die Beschränkungen aus den Stadtteilen Ajami, Jaffa und Rahat aufgehoben.  Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate werden in Kürze eine formelle Zusammenarbeit im Kampf gegen das Coronavirus bekannt geben, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag in einer Rede, die bei der Abschlussfeier der neuen IAF-Piloten gehalten wurde.
„Diese Zusammenarbeit wird in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Technologie stattfinden, in Bereichen, die die Gesundheitssicherheit in der gesamten Region verbessern werden“, sagte er. „Dies ist das Ergebnis langwieriger und intensiver Kontakte in den letzten Monaten. Dies wird vielen in unserer Region Segen bringen.
„Je stärker wir sind, desto mächtiger können wir unsere Feinde abschrecken und unsere Freunde näher bringen“, schloss er.

Menschen eingesprerrt in ihren Wohnungen. Es sind Szenen, wie man so in Deutschland nicht unbedingt vermutet. Der von einigen Politikern und Medien verbreitete Rassismus-Vorwurf gegen die Polizei hat die Atmosphäre zusätzlich vergiftet. „Das hat die Polizei in ein völlig falsches Licht gesetzt und den Corona-Verlierern eine Gruppe genannt, auf die man wütend sein darf.“  Der grüne Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir, wurde während eines Interviews in der Stuttgarter Fußgängerzone von einem Passanten mit den Worten „Polizeidiktatur ist schuld“ unterbrochen. Das offenbart ein Stück weit die Stimmung in Deutschland. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, warnt vor sozialen Konflikten. Man müsse sich nur einmal vor Augen führen, wo die Infektionen verstärkt aufträten: „Das sind nicht die Villenvororte in Düsseldorf oder in Berlin, sondern das ist dort, wo Menschen in beengten Verhältnissen unter nicht besonders günstigen Umständen leben müssen.“ Und dann würden sie obendrein auch noch als Schuldige abgestempelt. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht damit anfangen, Sündenböcke zu suchen„, mahnt Landsberg. Auf der Urlaubsinsel Usedom wurden 14 Menschen, darunter ein Ehepaar aus Gütersloh, zur vorzeitigen Abreise aufgefordert. „Das birgt natürlich Riesensprengstoff“, kritisiert Landsberg. Jetzt riegeln sich sogar die eine deutsche Region gegen die andere ab. Corona und kein Ende – auch das verstärkt den Frust. Landsberg: „Erst hieß es: Nach den Osterferien wird alles gut. Jetzt heißt es: Nach den Sommerferien wird alles gut. Wenn wir es uns aber objektiv ansehen, dann wird auch nach den Sommerferien nicht alles gut werden. Im Gegenteil: Wenn der Herbst kommt und es kälter wird und die Leute nicht mehr so viel draußen sind, wird die Gefahr größer.“  mehr Informationen

Nach dem Coronavirus-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies in Nordrhein-Westfalen vermeldete am Dienstag ein weiterer Fleischproduzent in Niedersachsen neue Corona-Infektionen. Nach Tests an allen 1115 Mitarbeitern ist nun klar: Bei dem Schlachtbetrieb der für die Marke Wiesenhof bekannten PHW-Gruppe in Wildeshausen sind 45 Beschäftigte an Covid-19 erkrankt.

In Gütersloh sind 14 Mitarbeiter im Spital, 5 auf der Intensivstation und drei müssen beatment werden.

Vergleich mit der Grippe in den USA . Im Jahr mit den meisten Toten (17/18), waren es 61,000. Normal sind um die 40,000. Covid hat bis jetzt in den USA 124,294 Tote gefordert und ein Ende ist noch nicht absehbar.

Sterblichkeitsrate in den USA

24.6.20

Forscherinnen und Forscher der ETH haben vor einigen Wochen grob skizziert, wie eine zweite Welle hier aussehen könnte.  Länder, die sehr erfolgreich waren, erleben jetzt, nachdem sie wieder geöffnet hatten, eine zweite Welle. Das gilt für Israel und Südkorea oder auch für Portugal und Deutschland. Die zweite Welle kommt sanfter, aber sie kann deutlich mehr Tote fordern als die erste, weil sie länger dauern wird. Die Krankenhäuser werden nicht noch einmal fast ans Limit kommen. Man glaubt auch nicht, dass man noch mal die ganze Schweiz runterfahren muss. Je mehr Abstand in den Schulen und je mehr Homeoffice, umso weniger Opfer. Öffnungen gibt es im Moment nicht ohne Risiko.

Der „Lockdown 2.0“ sorgt in der Region um Gütersloh für Verunsicherung und Wut – sie richtet sich vor allem gegen einen Mann: Clemens Tönnies. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte in einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen einen regionalen „Lockdown“ für den Kreis Gütersloh verkündet. Ab diesem Mittwoch sollen im Kreis unter anderem wieder Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen verboten werden. Fitnessstudios werden ebenso geschlossen wie Kinos und Bars. Zudem gelten wieder die Kontaktbeschränkungen wie im März. Schulen und Kitas waren bereits geschlossen worden. Am Nachmittag trifft es überraschend auch den Kreis Warendorf. Dort herrschen über die Maßnahmen Entsetzen und auch Wut. Die Umstände der Werkarbeiter seien schließlich schon lange bekannt gewesen. Bayern erließ inzwischen ein Beherbungsverbot für Touristen, die aus besonders betroffenen Landkreisen kommen. Der „Lockdown“ in den Kreisen Gütersloh und Warenfeld gilt zunächst bis zum 30. Juni. Bis dahin sollte sich zeigen, ob die Infektionen aus dem Tönnies-Werk heraus auf die breite Bevölkerung übergesprungen sind.

23.6.20

Beim Schlachtbetrieb von Tönnies hatten sich mehr 1550 Beschäftigte nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Der Lockdown gelte zunächst für eine Woche. Rund 7000 Mitarbeiter stehen mitsamt ihren Familien seit einigen Tagen unter Quarantäne. Zur Not müssten die Behörden auch mit Zwang die Anordnungen durchsetzen. Schulen und Kitas im Landkreis Gütersloh mit rund 370’000 Einwohnern waren bereits geschlossen worden. Für die grösste deutsche Fleischfabrik war zudem ein vorübergehender Produktionsstopp verhängt worden. Auch im Kreis Warendorf werde es Einschränkungen geben.

22.6.20

Weltweit sind viele Pastoren an Covid-19 erkrankt, so auch Christian Blanc, Leiter der Französischen Evangelischen Allianz. «Ende März wurde ich wegen Atemnot in das Val d’Ariège-Krankenhaus überwiesen. Ich hatte Covid-19 und mein Zustand hatte sich so weit verschlechtert, dass mich die Ärzte für zwei Wochen ins künstliche Koma versetzten», berichtete Blanc gegenüber dem Französischen Magazin La Vie. Das Problem war nicht nur in den Lungen, sondern auch in den Nieren und im Herzen. «Als ich aufwachte, erklärten mir die Ärzte, dass ich mehrmals beinahe vom Leben in den Tod übergegangen war…» «Es blieb mir nichts anderes mehr, an das ich mich hätte hängen können, als an Gott. Ich dachte an ihn als meinen himmlischen Vater, der da war und über mein Schicksal entscheiden kann. Und sein Wort trug mich durch meine Zeit im Krankenhaus…» Eines abends war die Situation so kritisch, dass die Ärzte seine Frau anriefen und ihr erklärten, dass wenn sie in der Nacht anrufen würden, so wäre dies, um sie über den Tod ihres Mannes zu informieren. «Doch am nächsten Morgen rief sie der Arzt an, um zu sagen, dass alles (die gesundheitlichen Probleme) weg war und die Ärzte selbst nicht verstanden, was passiert war.» Das war der Beginn der Besserung, eine Woche vor Ostern. Nach drei Wochen Intensivstation und insgesamt einem Monat Krankenhausaufenthalt wurde Christian  Blanc entlassen. «Ich kann jetzt Menschen, die leiden, besser verstehen. Ich sehe sie nicht mehr so wie früher. Ich glaube und hoffe, dass meine Ermutigung anderer ab jetzt menschlicher sein wird mehr Informationen

20.6.20

Saudi-Arabien will die seit drei Monaten wegen der Corona-Krise geschlossenen Moscheen in der heiligen Stadt Mekka am Sonntag wieder öffnen. Das berichtete das staatliche Fernsehen unter Berufung auf eine Entscheidung des Ministeriums für islamische Angelegenheiten. Etwa 1500 heilige Stätten bereiteten sich darauf vor, Besucher zu empfangen. Die Entscheidung, die Moscheen wieder zu öffnen, fällt wenige Wochen vor der Hadsch, der jährlichen muslimischen Pilgerfahrt nach Mekka. Unklar ist, ob das für Ende Juli (29. Juli bis 2. August) geplante Ereignis wegen der Corona-Pandemie stattfindet. Der Hadsch ist eine wichtige Einkommensquelle für das Königreich. Obwohl das Königreich strenge Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus unternommen hat, stieg die Infektions-Zahl in den vergangenen Tagen an. Saudi-Arabien ist der von der Pandemie am stärksten betroffene Golfstaat. Die Behörden meldeten bislang 150’000 Infektionsfälle, fast 1200 Menschen starben an den Folgen von Covid-19.

Israel hat nach den Lockerungen und der Wiedereröffnung von Schulen, Geschäften, Gastronomiebetrieben und Touristenattraktionen einen Wiederanstieg der Fallzahlen erlebt. Die Corona-Krise in Israel hält weiter an. Allein am Donnerstag verzeichnete das Land mit 349 neuen Infektionsfällen den höchsten Anstieg seit April, wie das Gesundheitsministerium am Freitagmorgen bekanntgab. Insgesamt sind damit seit Ausbruch der Krise mehr als 20.000 Corona-Fälle registriert. Davon sind rund 4.500 aktiv, 15.500 gelten als genesen. 28 Menschen werden beamtet, 304 sind gestorben. Ab Montag sollen trotz vieler Neuinfektionen weitere Lockerungen in Kraft treten: Geplant ist der Neustart des Bahnverkehrs, Kultureinrichtungen dürfen wieder Veranstaltungen anbieten. Für kritische Gebiete hat die Regierung jedoch erneut eine Sperre angeordnet. Diese gilt seit Freitagmorgen bis Mittwochmorgen für 13 von 24 Stadtvierteln in der Beduinenstadt Rahat und für drei Stadtviertel in Jaffa. Der Gang zur Arbeit ist dabei weiterhin erlaubt, Versammlungen von mehr als zehn Menschen sind jedoch verboten. Bildungseinrichtungen bleiben geschlossen, lediglich die Abschlussprüfungen finden statt.

Der schwedische Weg (rosa Linie) bei 54,26 Fällen auf 10 000 Einwohner. Steigende Tendenz.

Die Entscheidung darüber, ob die Arbeitnehmenden zu Hause oder im Büro arbeiten sollen, ist zukünftig dem Arbeitgeber überlassen. Die Home-Office-Empfehlungen werden aufgehoben, ebenso die Vorgaben zum Schutz der Gruppe besonders gefährdeter Personen. Berset: Solange das Virus da sei und es keine Impfung gebe, würden Abstands- und Verhaltensregeln gelten.

Das Medikament Dexamethason soll in Südafrika und Äthiopien bei schwer erkrankten Covid-19-Patienten zum Einsatz kommen. Auch die Weltgesundheitsorganisation erklärte in dieser Woche, dass der günstige Entzündungshemmer Dexamethason im Kampf gegen Covid-19 wohl einen Durchbruch bereithalte. Zuvor hatten britische Forscher neue Erkenntnisse veröffentlicht, nach denen Dexamethason bei schwer kranken Patienten die Sterberate verringerte.

Der Kreis Gütersloh hat eine Allgemeinverfügung erlassen, mit der nun sämtliche Beschäftigte der Unternehmensgruppe Tönnies am Standort Rheda-Wiedenbrück unter Quarantäne gestellt sind – inklusive Verwaltung, Management und Konzernspitze. Sie stellt auch zusätzlich sämtliche Haushaltsangehörige der Beschäftigten mit unter Quarantäne. „Wir werden alles unternehmen, um einen weitreichenden Lockdown im Kreis Gütersloh zu verhindern,“ erläutert Landrat Sven-Georg Adenauer diesen Schritt.

Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Mit Stand Freitag (16.00 Uhr) gab es 94 laborbestätigte positive Testergebnisse, wie das Bezirksamt am frühen Abend mitteilte. Neukölln hat knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt.

Nach 20 Corona-Fällen in einer Geflüchtetenunterkunft sind in Kassel 60 Menschen in Quarantäne. Es handele sich um den bisher größten Ausbruch in der Stadt, sagte Gesundheitsdezernentin Ulrike Gote (Grüne) am Freitag. Eine Grundschule und ein Hort wurden vorläufig geschlossen. Rund 150 Menschen wurden und werden insgesamt getestet. Es gebe unter den Infizierten bisher keinen schweren Krankheitsverlauf.

Auch in Großbritannien ist es in mehreren Fleischbetrieben zu Corona-Ausbrüchen gekommen. In einer Geflügelfabrik des Lebensmittelkonzerns 2 Sisters in Llangefni in Wales wurden 58 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Betrieb mit insgesamt 560 Beschäftigten wurde für zwei Wochen geschlossen, die Produktion wurde an andere Standorte verlegt.

Zwei Schwestern wurden in Auckland (Neuseeland) aus familiären Gründen vorzeitig aus der Quarantäne entlassen. Kurz darauf wurden sie positiv auf Covid-19 getestet – sie sind die ersten neuen Fälle nach über drei Corona-freien Wochen. Ein Mann wurde positiv getestet, der von Pakistan über Katar zunächst nach Australien gereist sei. Von dort sei der über 60-Jährige am 13. Juni nach Neuseeland weitergereist und habe sich in der vorgeschriebenen Quarantäne befunden, als er Symptome der Lungenkrankheit bekam und positiv auf das Virus getestet wurde. Die neuseeländischen Schwestern waren am 7. Juni aus Grossbritannien eingereist, um Abschied von einem sterbenden Elternteil zu nehmen, und befanden sich zuerst in Isolation. Diese sollte 14 Tage dauern, am 13. Juni erhielten sie aber eine familiäre Ausnahmebewilligung, um einen letzten Besuch zu ermöglichen. Obwohl eine der Frauen bereits Krankheitssymptome zeigte, wurden die beiden, ohne nochmals getestet zu werden, aus dem Hotel entlassen, wo sie die Quarantäne verbrachten. An der Beerdigung waren sie mit 200 anderen Personen zusammen – insgesamt 313 Menschen sind aufgrund der «compassionate exceptions» mittlerweile im Contact-Tracing unter Beobachtung. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern, die vor kurzem noch vor Freude über ihr Corona-freies Land ein Tänzchen aufführte, zeigte sich in einer Stellungnahme im Fernsehen verärgert über den Vorfall.  Ardern stellte die familiäre Ausnahmeregelung per sofort ein, damit es nicht mehr solcher Fälle gibt, und gab bekannt, dass das Militär die Quarantänemassnahmen überprüfen werde.

19.6.20

Der chaldäisch-katholische Patriarch, Kardinal Louis Raphael Sako, appelliert in einem Hirtenbrief an die chaldäischen Gläubigen, das Leben „nach der Pandemie“ mit einem größeren Maß an Humanität und Kraft anzugehen und den Glauben zu vertiefen und reifen zu lassen. Es gehe nicht darum, einfach wieder an die Situation vor der Pandemie anknüpfen zu wollen. Die Gesundheitskrise habe aber auch eine „positive Situation menschlicher Solidarität“ gezeitigt. Viele Menschen seien in der Pandemie nachdenklicher und kritischer geworden, stellt Sako fest: „Sie akzeptieren zum Beispiel auch nicht, dass man ihnen eine Religion durch Gesetz oder Zwang aufdrängt, sie wollen, dass ihre religiöse Überzeugung aus ihrer persönlichen Freiheit entspringt“. Das verlange auch nach einer „neuen Sprache“. Priester seien keine Chefs und keine Angestellten, sondern „Väter und Hirten“, die im engen Kontakt mit den Gläubigen deren Bedürfnisse kennen. Bei der Erneuerung des kirchlichen Lebens seien nicht Wortspiele gefragt, vielmehr müssten die wichtigen Fragen „mit großer Präzision und Klarheit“ angegangen werden. Dabei genüge es nicht, sich nur auf die „Tradition“ zu berufen, als ob diese ein „absolutes“ Dogma wäre. Die Pandemie insgesamt sei „schlimmer als ein Krieg“, sagte der Bischof: „Wir wissen nicht, woher der unsichtbare Feind kommt, wir wissen nicht, wer er ist und erst Tage, nachdem er sich Einlass verschafft hat, erscheinen die ersten Symptome“. Leider sei die Ausbreitung des Virus im Irak noch nicht gestoppt.  mehr Informationen

Nach der vorübergehenden Schließung des größten deutschen Schlachtbetriebs von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück nach einem Corona-Ausbruch mit aktuell 730 Infizierten geraten die Fleischproduktion und ihre Arbeitsbedingungen stärker in die Kritik. Im Tönnies-Stammwerk müssen in den nächsten Tagen noch rund 5300 Mitarbeiter getestet werden. Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) hat um Hilfe gerufen. Er sprach von einer Mammut-Aufgabe, die Quarantäne der betroffenen 7000 Menschen zu überwachen. „Meine Behörde kann die Überwachung der Quarantäne-Maßnahmen dauerhaft personell nicht leisten. Deshalb habe ich bei Bundesminister Spahn und beim Land NRW angerufen und um Hilfe gebeten“, sagte Adenauer, der seit 21 Jahren Landrat in Gütersloh ist, der „Bild“. „Wir brauchen Ärzte, Verwaltungspersonal und Ordnungskräfte von anderen Ordnungsämtern, Polizei oder gar der Bundeswehr.“ Besonders notwendig seien Dolmetscher, da die meisten Werkarbeiter aus Rumänien, Bulgarien und Polen stammen würden und kaum die deutsche Sprache sprächen. Betroffen von der Quarantäne sind laut Mitteilung eine Grund-, eine Real- und eine Hauptschule. Unterdessen weist infolge der Ausbreitung des Virus im Kreis Gütersloh das Klinikum Bielefeld darauf hin, dass Patientenbesuche ab sofort nicht mehr möglich sind. Betroffen sind die drei Standorte Bielefeld-Mitte, Rosenhöhe und Halle. “Ausnahmen gelten nur bei Menschen in lebensbedrohlichen Situationen”, teilt Klinikum-Sprecher Axel Dittmar mit.

Professor Dr. Kai Zacharowski vom Universitätsklinikum Frankfurt: Darüber hinaus machen mich die Lockerungen zum Beispiel für Veranstaltungen und die Lockerheit der Menschen fassungslos. Das, was wir die letzten drei Monate erlebt haben, will ich nicht noch einmal erleben. Das hat mein ganzes Leben brutal eingenommen. Ich fände es eine Unverschämtheit, wenn uns das durch Sorglosigkeit wieder blüht.

Wir haben drei Wellen an Patienten gehabt. Die erste Welle waren die 30-jährigen Skifahrer. Die zweite Welle waren die 50-jährigen Skifahrer. Die dritte Welle sind die eben beschriebene Risikopatienten.

Warum möchten Sie keine Zahlen nennen? Wir haben das bisher grundsätzlich so gehandhabt. (Das ist wohl der Grund, warum Deutschland im Dunkeln tappt und Grund zur Verschwörungstheorien gibt).

Anästhesisten und Intensivmedizinern Dr. Elisabeth Adam: Weil wir das Virus nicht aktiv bekämpfen können, schädigt es die Organe leider zum Teil so, dass diese Schäden dann auch zurückbleiben. Ihr ursprüngliches Niveau erreichen viele Patienten nicht mehr. https://www.fnp.de/frankfurt/frankfurt-corona-krise-uniklinik-aerzte-harter-alltag-13801732.html

Frankfurt – Sie arbeiten an der Front gegen einen immer noch rätselhaften Feind. Sie sehen, was Sars-Cov-2 auch in jungen Körpern anrichten kann. Und sie sehen, wie Politik und Gesellschaft mit der potenziellen Gefahr umgehen. Redakteur Mark Obert sprach mit den Anästhesisten und Intensivmedizinern Dr. Elisabeth Adam und Professor Dr. Kai Zacharowski vom Universitätsklinikum Frankfurt über ihre Arbeit und ihre Gedanken in Zeiten von Corona. Wir hatten vier- bis fünfmal mehr intensivpflichtige Patienten als Patienten auf der Normalstation. Warum möchten Sie keine Zahlen nennen? Wir haben das bisher grundsätzlich so gehandhabt. Mich machen die Lockerungen zum Beispiel für Veranstaltungen und die Lockerheit der Menschen fassungslos. Das, was wir die letzten drei Monate erlebt haben, will ich nicht noch einmal erleben. Das hat mein ganzes Leben brutal eingenommen. Ich fände es eine Unverschämtheit, wenn uns das durch Sorglosigkeit wieder blüht. Weil wir das Virus nicht aktiv bekämpfen können, schädigt es die Organe leider zum Teil so, dass diese Schäden dann auch zurückbleiben. Ihr ursprüngliches Niveau erreichen viele Patienten nicht mehr. Einige, die wir nur mit Sauerstoff, aber ohne künstliche Beatmung behandelt haben, berichteten uns am Telefon, dass sie auch nach mehreren Wochen noch nicht wieder hergestellt sind. Meine größte Sorge war, dass jemand aus meinem Team krank wird. Das war eine Belastung, weil wir teilweise auch ein bisschen am Ende mit unseren Kräften waren. Allein in den USA sind mehr als 1000 Krankenhausmitarbeiter gestorben. mehr Informationen

18.6.20

In den USA scheinen aber Afroamerikaner besonders von der Pandemie betroffen. Im Südstaat Louisiana stehen Schwarze für 33 Prozent der Bevöl­kerung, aber 70 Prozent der Todesfälle. In Illinois, wo der Bevölkerungsanteil von Afroamerikanern 14 Prozent beträgt, sind 42 Prozent der Toten Schwarze. Rund 70 Prozent der Coronavirus-Toten in der Großstadt Chicago sind Afroamerikaner, bei einem Bevölkerungsanteil von 30 Prozent. „Wir wissen, dass Schwarze ein höheres Risiko für Diabetes, Herzerkrankungen und Lun­generkrankungen haben“, sagte jüngst der oberste US-Mediziner Jerome Adams − selbst ein Afroamerikaner. Afro­ame­rikaner würden vermehrt Dienstleistungsberufe mit viel Kontakt zur Bevölkerung ausü­ben und hätten deswegen ein höheres Ansteckungsrisiko: Busfahrer, Pfleger in Altenhei­men, Supermarkt-Verkäufer. Afroamerikaner haben oft noch weniger Vitamin  D , als Weiße.

Am Freitag steht die nächste Lockerungsrunde der Corona-Regeln an. Dabei schlägt Gesundheitsminister Alain Berset vor, Veranstaltungen bis 1000 Personen zuzulassen. Und auch die 2-Meter-Abstandsregel soll geändert werden. Berset stellt neu einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern in Aussicht.

Innerhalb von fünf Tagen wurden 158 neue Fälle des Coronavirus aus Peking gemeldet. Inzwischen melden neun von elf Distrikte der Hauptstadt neue Fälle. Am schwersten ist Fengtai betroffen, wo auch der Xinfadi-Markt liegt. Mindestens 29 lokale Quartiere im Umkreis der Märkte wurden unter Quarantäne gestellt. Nun haben die Behörden mit umfangreichem Contact Tracing begonnen. Menschen, die auf den Märkten waren oder Kontakt zu Infizierten hatten, werden isoliert und getestet. Trotz aller Vorkehrungen wurde Peking vom neuen Ausbruch überrascht. Yang Zhanqiu von der Universität von Wuhan sagte gegenüber «Global Times»: «Chinas Seuchenprävention hat sich immer auf die Ankunft von ausländischem Personal konzentriert.» Wahrscheinlich seien die ersten Personen in Peking bereits Ende Mai infiziert worden, vermutet der chinesische Epidemiologe Wu Zunyou. Chinas Strategie zum Coronavirus ähnelt dem aktuellen Plan der Schweiz. Im Fall einer zweiten Welle bestehen Testkapazitäten, man konnte Erfahrungen im Contact Tracing sammeln. Wie in der Schweiz vertraute man auf die Früherkennung und lokale Eingrenzung der Fälle. Die Früherkennung ist jedoch im Fall von Peking gescheitert. Ob die lokale Eingrenzung gelingt, ist noch offen. Im autoritären China herrscht ein völlig anderes politisches Klima als in der demokratischen Schweiz. Die Autoritäten können Entscheidungen ohne einen politischen Meinungsfindungsprozess umsetzen. Der Lachs kommt nicht als Träger des Virus infrage. Fische sind nur sehr entfernt mit den Säugetieren verwandt. Das Coronavirus kann zwischen verschiedenen Säugetier-Arten übertragen werden, ein tierischer Ursprung des Virus gilt als wahrscheinlich. Ein kürzlich auf «bioRxiv» veröffentlichtes Wissenschafts-Paper bestätigt, dass das Coronavirus nur Säugetiere befallen kann. Das Virus könnte per Kontakt einer infizierten Person auf das Fleisch übertragen worden sein. Luftdicht verpackt und tiefgefroren könnte das Virus die lange Reise auf den Fischmarkt überlebt haben. Das Virus könnte auf verschiedensten Wegen auf dem Schneidebrett gelandet sein. Möglich wäre, dass das Virus von einem anderen Fleisch stammt, welches auf dem Schneidebrett landete. Auch eine infizierte Person, die sich in der Nähe aufhielt, könnte der Ursprung sein. Es fällt auf, dass offizielle chinesische Quellen immer wieder ausländische Einflüsse für das Virus verantwortlich machen. Gleichzeitig sticht heraus, dass immer wieder die chinesischen Grossmärkte Ausgangspunkte von Epidemien sind. Der chinesische Staatsapparat verhindert die Einsicht in Untersuchungen und Berichte. Gleichzeitig werden die hygienischen Umstände der Grossmärkte wie auch der Handel und Verzehr von exotischen Wildtieren immer wieder kritisiert. Chinesische und norwegische Behörden sind zu dem Schluss gekommen, dass norwegischer Lachs entgegen erster Vermutungen nicht die Quelle des neuartigen Coronavirus war, das auf Schneidebrettern in einem Pekinger Lebensmittelmarkt gefunden wurde.

Der Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen schliesst nach einem erneuten Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien. 657 Mitarbeiter wurden bisher positiv auf das Coronavirus getestet und gut 7000 Mitarbeitende unter Quarantäne gestellt. Durch die Schliessung fehlen nach Angaben des Gütersloher Landrats 20 Prozent der Fleischprodukte auf dem deutschen Markt. Als mutmassliche Gründe für die zahlreichen Infektionen nannte das Unternehmen die Rückkehr der Arbeiter nach ihren Heimaturlauben. Viele der meist aus Rumänien und Bulgarien stammenden Beschäftigten hätten die langen Wochenenden für eine Reise genutzt. Ausserdem förderten offenbar die gekühlten Räume das Übertragen des Virus auf so viele Personen.

Angesichts von etwa hundert neuen Coronavirus-Infektionen in einem Hochhaus in der norddeutschen Stadt Göttingen ist der Gebäudekomplex vollständig unter Quarantäne gestellt worden. Von der Entscheidung sind knapp 700 Bewohnerinnen und Bewohner betroffen, wie die niedersächsische Stadt am Donnerstag mitteilte.

Honduras‘ Präsident Juan Orlando Hernandez ist wegen seiner Covid-19-Erkrankung in ein Spital eingewiesen worden. Einem Sprecher der Gesundheitsbehörden zufolge wird er dort wegen einer Lungenentzündung behandelt.

Die Bundesländer in Deutschland wollen Grossveranstaltungen grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten. Dies gelte für Veranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich sei. Die Schulen sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Bundesländern in den Regelbetrieb zurückkehren.

Im Kanton Zug (Schweiz) sind nach neun neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb von einer Woche vier Infektionsherde ausfindig gemacht worden. 53 Personen befinden sich in Quarantäne. Die neuen Fälle zeigten deutlich, dass die Pandemie noch nicht überstanden sei, teilte die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug am Mittwoch mit.

17.6.20

Nach dem erneuten Corona-Ausbruch ist Peking teilweise abgeriegelt worden. Hunderte Flüge wurden gestrichen und die Schulen sind erneut geschlossen. In Peking sind bereits 137 Kranke in 9 Bezirken identifiziert worden. 13 Quartiere sind im Lockdown.

Australien wird seine Grenzen für ausländische Reisende wahrscheinlich nicht vor kommendem Jahr öffnen, wie Handelsminister Simon Birmingham sagte. «Das ist der Preis, den wir zahlen müssen, wenn wir Covid-19 unter Kontrolle behalten wollen».

Beim Präsidenten von Honduras, Juan Orlando Hernandez, ist das Coronavirus diagnostiziert worden. Hernandez gab gleichzeitig bekannt, dass auch seine Ehefrau sowie zwei Mitarbeiter angesteckt worden sind.

Neuinfektion in Europa, Schweden ist die aufsteigende Linie mit aktuell 1100 Fällen.

Einem Bericht der israelischen Regierung zufolge müssen dieses Jahr voraussichtlich 70.000 Betriebe aufgrund der Folgen der Coronakrise schließen. Die Regierung hofft, dass trotz dessen in etwa 30.000 neue Betriebe bis Ende 2020 eröffnen werden. Trotz der jüngsten Lockerungen haben derzeit fast eine Million Israelis keine Beschäftigung. Während Europa die Grenzen für Reisende langsam wieder öffnet, bleibt Israel für Touristen weiter geschlossen. Nur mit Griechenland und Zypern wurde bislang ein Abkommen geschlossen, welches die gegenseitige Einreise erlaubt – aber erst im August. Bis vor kurzem war noch der 1. Juli als Termin für die Öffnung der Grenzen angepeilt worden. Nun erklärte das Außenministerium, dass die Entscheidung über eine allgemeine Grenzöffnung aufgrund der steigenden Infektionsrate bis auf weiteres auf Eis liegt.

Einer klinischen Studie zufolge könnte das Medikament Dexamethason die Sterberate bei schweren Covid-19-Verläufen senken. So soll das Medikament, bei Patienten, die künstlich beatmet werden mussten, die Sterberate um ein Drittel gesenkt haben, wie Wissenschaftler der Universität Oxford in einer Mitteilung schreiben. «Das Medikament ist kostengünstig, verfügbar und kann sofort eingesetzt werden, um weltweit Leben zu retten.» Die Ergebnisse der Studie wurden noch nicht veröffentlicht und von Experten begutachtet. Laut Studie wurden 2104 Patienten während zehn Tagen sechs Milligram Dexamethason verabreicht. Daraufhin wurde der Krankheitsverlauf dieser Patienten mit dem von Patienten verglichen, die das Medikament nicht bekommen hatten. Bei den Dexamethason-Patienten sank die Sterblichkeitsrate um ein Drittel.

Zahlen weltweit vom 16.6.20 – neuer Rekord der Infektionen

In der portugiesischen Stadt Lagos soll aufgrund einer Geburtstags-Party die Zahl der Corona-Infizierten innerhalb kürzester Zeit angestiegen sein. Der erste Corona-Fall im Zusammenhang mit dem illegalen Fest wurde bereits am 10. Juni gemeldet. In der Zwischenzeit ist die Zahl auf 16 angestiegen. Unter den Infizierten sind zwei Kinder im Alter von 7 und 11 Jahren. Zwei Erwachsene befinden sich im Spital.

16.6.20

Auf die Frage von Thomas Aeschi (SVP), ob der Bundesrat (Schweiz) an seiner Sitzung vom 24. Juni den Mindestabstand «aufheben oder reduzieren» wird, antwortete Berset unter anderem: «Eine Reduktion des Mindestabstands steht zur Diskussion.» Die Voraussetzung dafür: Die Fallzahlen müssten weiterhin tief bleiben. Bereits am Freitag 19.6.20 – bei der nächsten Corona-Sitzung des Bundesrates – soll die 300-Personen-Grenze für Veranstaltungen diskutiert werden.

Saudi Arabien hat wieder steigende Infektionszahlen, was der These widerspricht, dass Corona ähnlich wie Grippe oder andere Erkältungsviren bei Hitze abnehmen würde.

15.6.20

Rund drei Monate nach Ausbruch des Coronavirus hat Tunesien die Pandemie nach eigener Aussage besiegt. Sämtliche Grenzen sollen wie geplant ab 27. Juni wieder öffnen. Seit 4. Juni sind auch Reisen zwischen tunesischen Städten wieder erlaubt.

Der von Linken besonders unsachlich angefeindete Premier Viktor Orban gibt die Sondervollmachten für die Zeit der Corona-Maßnahmen wieder zurück. Er ist damit einer der ersten, wenn nicht der erste Staatschef, der diesen Schritt vollzieht. Der Lockdown wurde bereits vor zwei Wochen landesweit – mit der Ausnahme von Budapest – beendet. Inzwischen ist auch die Landeshauptstadt wieder freigegeben.

In Berlin ist ein kompletter Wohnblock im Bezirk Neukölln unter Quarantäne gestellt worden. Bislang seien 52 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden, berichtet die „B.Z.“. Hunderte Mieter sollen betroffen sein und 14 Tage nicht mehr vor die Tür gehen oder Besuch empfangen dürfen. Es verdichten sich Hinweise, dass eine Vielzahl der Neuinfektionen der Stadt in rumänischen Familien auftauchen. Im Fokus steht ein infizierter Pfarrer, der womöglich bei Besuchen verschiedener Gemeinden andere angesteckt hat, wie die „B.Z.“ berichtet. In einer Grundschule in Spandau mussten 50 Kinder und 9 Lehrer in Quarantäne. Fünf Kinder in unterschiedlichen Klassen waren zuvor positiv getestet worden. Alle stammten aus rumänischen Familien, zitiert die „Berliner Zeitung“.

In Iran hat es einen erneuten Anstieg der Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums kamen in den letzten 48 Stunden 220 erfasste Todesfälle hinzu. Gesundheitsexperten sehen in den von Präsident Hassan Ruhani angeordneten Lockerungen den Hauptgrund für den Zuwachs. Seit Ende Mai haben fast alle Branchen die Arbeit wieder aufgenommen.

Ein erneuter Anstieg der Zahl neuer Corona-Infektionen in Tokio schürt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Wie der japanische Fernsehsender NHK berichtet, stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 48 und liegt damit nun seit zwei Tagen in Folge über der Marke von 40. Am Vortag waren es 47 Fälle gewesen. Als Problemzone wurde Tokios nächtliches Amüsierviertel Shinjuku mit seinen Hostessbars ausgemacht. Japan hatte gegen Ende Mai den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei.

Nachdem ein Mitarbeiter des Präsidenten in Israel positiv auf das Coronavirus getestet wurde, musste die Residenz Rivlins vorübergehend schliessen.  Die Infektionen steigen trotz den Bemühungen der Regierung wieder. Die neuen Infektionen sind vermeintlich auf die Lockerungen und das nachlässigere Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf die Hygiene- und Distanzierungsregeln zurückzuführen. Das Bildungsministerium teilte am Montag mit, dass die Zahl der mit Coronavirus infizierten Studenten und Mitarbeiter im ganzen Land derzeit bei 529 liegt. Bisher wurden 193 Bildungseinrichtungen in ganz Israel aufgrund von COVID-19-Fällen geschlossen. Derzeit befinden sich 25.669 Mitarbeiter und Studenten in Selbstisolation. Das Gesundheitsministerium warnte die Mitglieder des Parlaments, dass eine zweite Welle der Pandemie bereits in vollem Gange sei. Am Sonntagabend forderte Sars-CoV-2 das bislang jüngste Opfer in Israel. Der 26-jährige Oshri Asulin starb an einer seltenen Komplikation, die bis dahin nur bei Kindern festgestellt wurde. Asulin wies keine medizinische Vorgeschichte auf. Der junge Mann hatte sich vor Monaten mit dem neuartigen Coronavirus in seiner Heimatstadt Kfar Saba angesteckt. Dort lebte er seit seinem Militärdienst in einer ultraorthodoxen Gemeinschaft. Sein Zustand besserte sich jedoch nicht, sondern er entwickelte unerwartet eine Herzerkrankung. Insgesamt konnte Asulin vier Mal wiederbelebt werden bevor er starb. „Die Bevölkerung wurde nicht ausreichend darauf aufmerksam gemacht, dass das Coronavirus keine einmalige Sache war, die kam und dann wieder ging. Wir müssen die Öffentlichkeit davon überzeugen, wie ernst es ist“ ehemalige Direktor des Gesundheitsministeriums, Moshe Bar Siman Tov. Die Regierung scheint bisher nicht in Betracht zu ziehen, Geschäfte und Restaurants wieder zu schließen oder Ausgangssperren zu verhängen. Jedoch bleiben Israels Grenzen bis auf weiteres für Touristen geschlossen. mehr Informationen

Ein Kind des Kindergartens Goldermatten Schweiz wurde am vergangenen Wochenende positiv auf Covid-19 getestet, teilt die Gemeinde Steinhausen ZG am Montag mit. Das Kind befindet sich auf Anordnung des Kantonsarztes mit der Familie in einer zehntägigen Quarantäne. Der Kantonsarzt ist involviert. Im Kindergarten Goldermatten könne der Kindergartenbetrieb bis auf Weiteres erfolgen.

Bei Direktflügen aus Schweden in die Schweiz wird bei allen Passagieren das Fieber gemessen. Schweden ist vorerst das einzige Land, das von dieser grenzsanitarischen Massnahme betroffen ist, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag bekannt gab.

14.6.20

Seit zehn Tagen bietet die Lufthansa wieder reguläre Flugverbindungen nach Israel an. Nach wie vor dürfen nur Staatsbürger und die Personen einreisen, die ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht und ihren Lebensmittelpunkt in Israel haben. Auch die verpflichtende zweiwöchige Heimquarantäne für alle, die am Flughafen Ben-Gurion oder über einen anderen Grenzübergang nach Israel einreisen, wird vorerst aufrecterhalten. Pläne, mit bestimmten Staaten Sonderabkommen zu schließen, um den Tourismus anzukurbeln, gebe es aktuell keine, hieß es aus dem Tourismusministerium in Jerusalem. Auch ein mögliches Datum, wann die strikten Einreisebeschränkungen gelockert werden, wird dort noch nicht genannt. In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel wieder deutlich angestiegen. Die meisten Infizierten sind im Süden der Stadt und in Jaffa und sind meist jung, zwischen 20 und 49 Jahre alt. Ein großer Anteil von ihnen sind Arbeiter aus anderen Ländern oder Asylsuchende. Gesundheitsminister Yuli Edelstein nannte die Lage bei einem Besuch im medizinischen Center Soroka in Tel Aviv »dramatisch«. Die Richtlinien sollten nicht als Empfehlung behandelt werden, »sonst werden wir das Coronavirus niemals los«. Das wirksamste Mittel, es zu bekämpfen, ohne der Wirtschaft zu schaden, sei die strikte Durchsetzung der Maßnahmen.
Außenminister Heiko Maas: „Wir können und werden nicht riskieren, dass im Sommer erneut Deutsche in aller Welt stranden oder Urlaubsrückkehrer das Virus unentdeckt nach Deutschland tragen.

Für Bürger eines Mitgliedsstaats der Europäischen Union plus Großbritanniens, Norwegens, der Schweiz und Liechtensteins sollen Ferienreisen in Kürze wieder in vollem Umfang möglich sein – allerdings nur im europäischen Ausland (ausser Schweden).

Das Auswärtige Amt hat wiederholt betont, man werde nicht noch einmal groß angelegte Rückreiseaktionen organisieren für gestrandete Touristen, die sich über Reisewarnungen hinweggesetzt hatten.

Nach wie vor besteht in allen Bundesländern für Personen, die von außerhalb der EU und des Schengen-Raums einreisen, die Pflicht, sich 14 Tage in häusliche Quarantäne zu begeben und sich beim zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Das betrifft auch deutsche Staatsbürger, die in Israel leben und grundsätzlich das Recht auf Einreise haben. Wer gegen die gesetzliche Quarantänepflicht verstößt, muss mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen.

Nach dem grössten Ausbruch des Coronavirus seit vielen Wochen in Peking geht die Angst vor einer neuen Welle von Infektionen um. Bei einem Krisentreffen wurden die Behörden der chinesischen Hauptstadt aufgefordert, in den «Kriegszustand» zu gehen, um einen zweiten Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 zu verhindern. Das neu entdeckte Virus ist nach einer vorläufigen Sequenzierung des Genstamms anders als der Typ, der das Land vorher heimgesucht hat. Das Virus wurde bis zu einem Hackbrett auf dem Xinfadi-Grossmarkt zurückverfolgt, auf dem importierter Lachs verarbeitet worden war. China importiert Lachs aus mehreren Ländern wie Norwegen, Chile, Australien, Kanada und von den Färöer-Inseln. Die nationale Gesundheitskommission meldete aber allein am Samstag landesweit 57 bestätigte Infektionen. Es ist die höchste Zahl seit April. 36 wurden in Peking festgestellt, davon 27 in Verbindung mit dem Markt.

In Bulgarien breitet sich das Coronavirus in einer zweiten Welle aus. Das zunächst kaum von der Pandemie getroffene Balkanland verzeichnete am Donnerstag mit 104 Covid-19-Neuerkrankungen binnen 24 Stunden einen Rekordwert seit Beginn der Corona-Krise.

Der Bundesrat arbeitet laut Alain Berset derzeit ein Konzept für eine zweite Corona-Welle aus. Einen landesweiten Lockdown wird es laut «NZZ am Sonntag» jedoch nicht mehr geben. Stattdessen stehe ein regionaler Ansatz im Zentrum, bei dem die Kantone die Federführung hätten. Sie sollen selbständig Massnahmen wie die Quarantäne verfügen können. So könnten etwa bei einem regionalen Ausbruch des Virus Läden, Restaurants, Hotels oder gar ganze Ortschaften abgeriegelt werden.

13.6.20

Auf einem Grossmarkt der chinesischen Hauptstadt Peking wurden bei anfangs 500 Tests schon 45 Infektionen entdeckt. Der Xinfadi-Markt im Stadtviertel Fengtai, der rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts der 20-Millionen-Metropole liefert, wurde geschlossen. Im Umfeld wurden elf Wohnviertel abgeriegelt sowie Kindergärten und Schulen zugemacht. Rund 10’000 Händler und Mitarbeiter des Marktes sollen getestet werden. Die Ermittler haben das Virus bis auf ein Hackbrett zurückverfolgt, auf dem importierter Lachs verarbeitet wurde.

In Brasilien sind unterdessen mehr Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben als in Grossbritannien. Das südamerikanische Land weist damit nach den USA die meisten Todesfälle und die meisten Infektionen auf.

Der Pandemie-Experte und US-Regierungsberater Anthony Fauci sagt CNN. «Wenn man aber anfängt, immer mehr Krankenhausaufenthalte zu registrieren, ist das ein sicheres Alarmzeichen dafür, dass man dabei ist, in die falsche Richtung zu gehen.» In den USA sind mehr als 114’000 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben, mehr als zwei Millionen Menschen haben sich nachweislich damit angesteckt. Angesichts anhaltender Coronavirus-Neuinfektionen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC alle Bewohner der USA dazu aufgerufen, die Situation weiter ernst zu nehmen. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagte der bei der CDC für Infektionskrankheiten zuständige Jay Butler am Freitag bei einer telefonischen Pressekonferenz. Auch neue strikte Ausgangsbeschränkungen «könnten wieder nötig werden». Das müsse auf lokaler Ebene je nach Infektionsgeschehen entschieden werden.

In Indien sind 11.458 Neuinfektionen registriert worden – so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Insgesamt hätten sich mehr als 300’000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt, teilt das Gesundheitsministerium mit. 8884 Menschen starben bislang.

12.6.20

Einen Tag nachdem in Biel/Bienne eine Kita wegen eines Falls schliessen musste, ist in einer weiteren Kita eine Betreuungsperson positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die betroffene Person und ihre Gruppe befinden sich laut einer Mitteilung des Kantons Bern bis zum 22. Juni in Quarantäne.

Schweizerinnen und Schweizer verlieren die Angst vor dem Coronavirus immer mehr. Dazu passt, dass die Forderung nach einer Maskenpflicht schwindet. Beim Einkaufen befürworteten gesamtschweizerisch im Mai noch 43 Prozent eine Maskenpflicht – im Juni sind es nun noch 35 Prozent.

11.6.20

Gemäs den Zahlen von worldometers ist die Wahrscheinlichkeit an Coroan bei einer Infektion zu sterben weltweit bei 6,7 bis 10%. Die Todesrate ist rückläufig, weil man immer besser weis, wie man Personen behandeln muss. Eventuell verliert der Virus an Wirkung.  Einige haben auch den Gemschacksinn nicht mehr zurückerhalten. Alle Organe können längerfristige Schäden davontragen.

Schweden meldet den höchsten Anstieg an Neuinfektionen seit Ausbruch der Corona-Krise.

Neuseeland hat das Coronavirus nach eigenen Angaben besiegt. Deswegen werde man die Corona-Einschränkungen aufheben, wie die Regierung ankündigte. Das letzte Mal, dass in Neuseeland eine Neuinfektion gemeldet wurde, ist 17 Tage her. Regierungschefin Jacinda Ardern erklärte, dass zwar die strikten Grenzkontrollen beibehalten würden.

Das israelische Gesundheitsministerium hat am Dienstag 9.6.20 ein neues Aufflammen der Virus-Pandemie festgestellt. Demnach wurden binnen 24 Stunden 148 neue Fälle registriert.

Noch nie so viele Antsteckungen wie am 10. Juni 2020.

Ab 15. Juni wird für viele europäische Länder die Reisewarnung aufgehoben. Die Bundesregierung von Deutschland wird keine Urlauber mit Coronavirus-Infektionen nach Deutschland zurückholen. „Wer sich im Urlaub infiziert, kann jedenfalls nicht davon ausgehen, dass wir ihn nach Deutschland zurückbringen“, sagte Außenminister Maas der „Bild am Sonntag“.

Ein chinesisches Forscherteam hatte bereits Anfang März die Entdeckung gemacht, dass bei überdurchschnittlich vielen Menschen mit der Blutgruppe A ein schwerer Verlauf bei einer Corona-Erkrankung nachgewiesen wurde. Bei Corona-Patienten mit der Blutgruppe A sind die Wahrscheinlichkeit Sauerstoff zu benötigen und an ein Beatmungsgerät angeschlossen zu werden, doppelt so hoch ist wie bei Menschen mit der Blutgruppe 0. Was das Risiko betrifft, liegen die Blutgruppen AB und B dazwischen.  mehr Informmationen

Die Berner Universitätsklinik am Inselspital hat eine Studie lanciert, um Folgeschäden der Covid-19-Erkrankung zu untersuchen. Forschende vermuten, dass Covid-19 die Lunge einer Person bei schweren Verläufen langfristig schädigen kann. In den letzten Wochen habe sich gezeigt, dass genesene Covid-19-Patientinnen und -Patienten häufig über anhaltende Atembeschwerden klagten, teilte die Insel-Gruppe mit. Die Vermutung liege in diesen Fällen nahe, dass sich aufgrund von Covid-19 eine Vernarbung der Lunge, eine sogenannte Lungenfibrose, entwickelt habe. Die Forschenden gehen deshalb davon aus, dass Covid-19 die Lunge einer Person bei schweren Verläufen nachhaltig schädigen kann.

Die Zahl der Asylgesuche ist im Mai dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Schweiz um 69.3 Prozent zurückgegangen. Es wurden 376 Asylgesuche eingereicht, das sind 850 weniger als im Mai 2019 und 44 mehr als im April dieses Jahres. Wegen des Coronavirus ist die Migration in ganz Europa stark zurückgegangen.

Schweizer Lockdown hat 52’000 Todesfälle verhinder, sagen  Epidemiologen.

In den USA sind knapp 113’000 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Wie «Fortune» schreibt, starben damit mehr Amerikaner am Virus, als in jedem Krieg der Amerikaner seit 1950 zusammengerechnet. In Kürze werden die Corona-Toten der USA die amerikanischen Todesopfer des Ersten Weltkriegs übertreffen. Damals starben 116’000 Amerikaner. Auch die tödliche Pandemie im Jahr 1968 wurde mittlerweile übertroffen. Diese kostete über 100’000 Menschen das Leben. Noch weit entfernt ist die spanische Grippe. Über 675’000 Amerikaner starben im Jahr 1918 daran.

511 Epidemiologen und Spezialisten für Infektionskrankheiten äussern sich gegenüber der «New York Times». wie sich das Leben in ihrem Umfeld (also USA) entwickelne wird. In einem Punkt sind sich die Experten weitgehend einig: dass es sicherer ist, sich draussen und in kleinen Gruppen aufzuhalten als drinnen oder in grossen Menschenmengen. Ausserdem sind sie der Meinung, dass Masken lange Zeit Teil unseres Alltags sein werden. Ein gemeinsames Essen mit Freunden: Hier zeigen sich die Forscher zurückhaltender. Während 32 Prozent davon ausgehen, dass das schon im Sommer wieder gefahrlos möglich sein wird, denken stattliche 46 Prozent, dass es durchaus noch 12 Monate dauern kann bis dahin. 21 Prozent rechnen damit, dass es noch länger als ein Jahr dauert. Kinder mit Gleichaltrigen spielen lassen: 23 Prozent der Forscher denken, dass das schon im Sommer 2020 möglich sein wird, 47 Prozent gehen davon aus, dass es innerhalb der nächsten 12 Monate geschehen wird. 29 Prozent tippen auf mehr als ein Jahr. Ohne Bedenken und Masken fliegen: Hier zeigen sich 20 Prozent der Befragten zuversichtlich, dass das schon im Sommer 2020 möglich sein wird. 44 Prozent tippen darauf, dass es innerhalb der nächsten 12 Monate so weit ist. 37 Prozent halten es für realistisch, dass es noch länger als ein Jahr dauert, bis das ohne Risiko machbar ist. Ausswärts essen gehen: Hier zeigen sich die Forscher vorsichtiger. Nur 16 Prozent rechnen damit, dass dies noch in den Sommermonaten möglich sein wird, der Grossteil (56 Prozent) geht davon aus, dass das in drei bis zwölf Monaten wieder risikolos ist. 28 Prozent würden lieber noch länger warten, nämlich mehr als ein Jahr. Eine Hochzeit oder Trauerfeier besuchen: Hier zeigen sich die Forscher zögerlich. Nur 17 Prozent halten das in diesem Sommer schon für eine gute Idee, 41 Prozent in den nächsten drei bis zwölf Monaten. 42 Prozent gehen davon aus, dass man das frühestens in einem Jahr wieder machen kann. In den Gottesdienst gehen: Auch in diesem Punkt zeigen sich die Forscher zurückhaltend. 13 Prozent denken, dass das schon im Sommer problemlos möglich sein wird, 43 Prozent denken, dass das noch zwischen drei und 12 Monate dauern kann. Weitere 43 Prozent würden wohl noch länger warten. Darauf verzichten, routinemässig Maske zu tragen: Anders als das BAG halten die Befragten Masken im Alltag für sinnvoll. Nur sieben Prozent können sich vorstellen, schon im Sommer auf sie zu verzichten. 40 Prozent würden damit noch drei bis 12 Monate warten, 52 Prozent sogar länger als ein Jahr. Ein Prozent geht davon aus, dass das nie mehr der Fall sein wird. Zur Begrüssung Umarmungen oder Küsschen verteilen: Auch mit diesem Punkt tun sich die meisten Befragten schwer. Während 14 Prozent dies schon in den Sommermonaten für realistisch halten, tippen 39 Prozent darauf, dass das in den nächsten drei bis 12 Monaten wieder Alltag sein wird. 42 Prozent denken, man sollte damit noch mindestens ein Jahr abwarten. Sechs Prozent schliessen es gänzlich aus. Sportevents und Konzerte besuchen: Das Zögern der Forscher dürfte wohl vielen das Herz bluten lassen. So rechnen nur drei Prozent damit, dass dies schon im Sommer möglich sein wird. 32 Prozent halten es in den nächsten drei bis 12 Monaten für realistisch. Der Grossteil (64 Prozent) rechnet damit, dass wir uns noch mindestens ein Jahr gedulden müssen. Ein Prozent schliesst es gänzlich aus.

10.6.20

In der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont wurden mehrere Fälle von Coronavirus-Infektionen festgestellt. Das berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf Aussagen von zwei anonymen Mitarbeitern des Autobauers. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt. Die infizierten Angestellten müssen nun zu Hause bleiben. CEO Elon Musk hatte sich vehement dafür eingesetzt, dass seine Fabriken früher als empfohlen wieder geöffnet werden.

Bei den Sicherheitskräfte der amerikanischen Nationalgarde ist es zu Corona-Infektionen gekommen. Die Infektionen in der Washingtoner Nationalgarde wurden nach Angaben der Sprecherin festgestellt, nachdem die Truppe bei Protesten in der Nähe des Weißen Hauses im Einsatz gewesen war. Die Mitglieder der Truppe seien vor und nach ihrem Einsatz bei den Protesten auf das Coronavirus getestet worden, sagte die Sprecherin.  mehr Informationen

Die Corona-Pandemie in den USA schwelt weiter: 14 Bundesstaaten verzeichneten seit Anfang Juni neue Höchstwerte. Und im Zug der Anti-Rassismus-Proteste droht eine neue Ansteckungswelle. Seit Anfang Juni verzeichnen 14 Bundesstaaten, darunter Texas, Kalifornien, Florida, North Carolina und Arizona, ihre höchsten wöchentlichen Durchschnittswerte. Die Proteste böten «ein perfektes Umfeld für die Ausbreitung des Virus», warnte Anthony Fauci, der Direktor des Instituts für Infektionskrankeiten bei der nationalen Gesundheitsbehörde NIH. «Eine Person kann Hunderte infizieren, und wer an einem Protest teilnahm, sollte sich testen lassen», empfahl New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. Schon jetzt sind in den Universitätsstädten Athens in Georgia und Lawrence in Kansas vereinzelt Ansteckungsfälle im Gefolge der Proteste bekanntgeworden.

In der Schweiz ist vorerst kein Massensterben von Kleinunternehmen zu beobachten. Die Strategie des Bundesrates, die befürchtete Konkurswelle im Zusammenhang mit der Coronakrise zu verhindern, ist vorläufig aufgegangen. Ob die Massnahmen des Bundesrates viele Konkurse nur aufgeschoben haben, dürften laut NZZ erst die nächsten Monate zeigen.

Gerichtliche Klagen in den USA und Forderungen nach etwaiger Entschädigung durch China seien irrwitzig und hätten keinerlei rechtliche Grundlage, sagte der chinesische Aussenminister Wang Yi am Sonntag auf einer Pressekonferenz am Rande der laufenden Sitzung des chinesischen Volkskongresses in Peking. China sei wie andere Länder selbst ein «Opfer», sagte der Aussenminister. Es habe umgehend und verantwortlich auf die Verbreitung des Sars-CoV-2-Erregers reagiert und schnell Informationen geteilt. Ohne konkret auf die hohe Zahl der Opfer der Pandemie in den USA einzugehen, sagte Chinas Aussenminister, jene, die nicht auf den Rat der WHO hörten, «zahlen einen hohen Preis».

9.6.20

Fast die Hälfte der Einwohner von Bergamo in der Lombardei könnte nach Angaben des Stadtpräsidenten wahrscheinlich bereits mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein. Am Montag hatte der Gesundheitsdienst Bergamo erklärt, dass Bluttests bei etwa 10’000 Menschen ergeben hätten, dass fast 57 Prozent Antikörper entwickelt hatten – was nahelege, dass sie mit dem Virus infiziert waren.

Der Kanton Tessin bereitet sich auf eine neue Pandemie vor und hat spezielle Richtlinien betreffend Vorräte von Schutzmaterial erlassen. Neu sei pro Institution eine fixe Anzahl von Reserve-Schutzmaterial vorgeschrieben, und zwar für alle Spitäler, Rehabilitions-Kliniken, Alters- und Behindertenheime, Spitex-Dienste, Arztpraxen und Apotheken.

Das brasilianische Verfassungsgericht verlangt, dass künftig wieder die Gesamtzahlen der Corona-Fälle im Land veröffentlicht werden sollen. Seit dem Wochenende werden nur noch die Neuinfektionen der letzten 24 Stunden publiziert.

Ein 14-jähriger Schüler  in Therwil (Basel Land Schweiz) wurde positiv auf Covid-19 getestet. Weil er mit mehreren anderen Personen Kontakt hatte, müssten gegen 60 Personen für zehn Tage in Quarantäne. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut. «Der Schulbetrieb im Känelmattschulhaus kann durch die ergriffenen Massnahmen normal weitergeführt werden», schreiben die Behörden.Baselland will 2-Meter-Regel in der Schule abschaffen. Mittels konsequentem Tracing und Monitoring und einem girffigen Schutzkonzept solle ein uneingeschränkter Präsenzunterricht wieder ermöglicht werden. 

Dass ich (22) Covid-19 haben könnte, daran habe ich nicht geglaubt. Wir wohnen in einem kleinen Dorf im Solothurnischen. Der Kanton hatte zu dieser Zeit wenig Fälle. Zudem war ich schon im Home-Office, hatte wenig Kontakte ausserhalb der Familie. Am 19. April, holte mich die Ambulanz mit Blaulicht von zu Hause ab. Ich hatte blaue Finger, Zehen und Lippen. Zudem hatte ich noch immer hohes Fieber, 40,7 Grad. Im Spital haben sie dann ein CT gemacht, danach kam ich direkt auf die Intensivstation. Als ich aus dem Koma aufwachte, sagte man mir, dass meine Mutter ebenfalls intubiert sei und dass es viele Komplikationen gegeben habe. Sie ist erst 51. Ich erschrecke teilweise, wie schlecht meine Atmung im Vergleich mit derjenigen der anderen noch immer ist. Vor allem beim Treppensteigen.

Heidy Trachsel (65) Zuvor war ich topfit. Ich ging jeden Tag sechs bis sieben Kilometer spazieren, arbeitete noch 100 Prozent. Ich war zwei Wochen im künstlichen Koma. Nach genau einem Monat, am 1. Mai, konnte ich das Spital wieder verlassen. Jetzt gehe ich am Donnerstag mit dieser Sauerstoffmaschine heim. Wenn ich mich jetzt mit anderen Covid-19-Patienten in der Reha vergleiche, auch älteren, dann tut das manchmal schon weh. Eine ältere Covid-19-Patientin macht hier die tägliche Runde ohne Sauerstoff. Das wäre für mich undenkbar. Nur schon hier auf dem Gang hin und her laufen bedeutet für mich Atemnot.

Ralf Schneider (58) Angefangen hat es Tage zuvor mit Geschmacksverirrungen. Der Tee und der Kaffee haben komisch geschmeckt. Kurz darauf habe ich hohes Fieber gekriegt. Sicherheitshalber ging ich dann einen Covid-19-Test machen. Der war positiv. Ich dachte mir zu diesem Zeitpunkt aber nicht allzu viel dabei. Stellte mich auf ein paar Tage zu Hause ein, Home-Office. Ohnehin hatte ich das Gefühl, dass etwas gar viel «comédie» rund um dieses Corona gemacht werde. Auf der Intensivstation, kurz bevor ich ins Koma versetzt wurde, hat der Arzt dann nochmals nachgefragt, wie das nun sei mit den lebensverlängernden Massnahmen. Sie müssten mich beatmen, was ja auch eine lebenserhaltende Massnahme sei. Natürlich habe ich dann sofort zugestimmt. Ich bin dann einen Monat im künstlichen Koma gelegen. Zwei Wochen davon mit Lungenschnitt, da die Schläuche, die zuvor in meinem Hals steckten, voller Schleim waren. Nach einem Monat war ich wieder da. 18 Kilo leichter, keine Muskeln mehr. Treppen steigen ist noch immer hart. Die drei Stockwerke hoch ist noch nicht am Stück möglich. Im zweiten Stock muss ich eine Pause einlegen und richtig atmen. Zu den Berichten

Seit mehr als 25 Jahren arbeitet Spitalseelsorger Volker Eschmann als Seelsorger im Kantonsspital Aarau. Als er jedoch den ersten Covid-Patienten in den Tod begleitete, habe ihn das sehr mitgenommen. «Ich hatte noch nicht erlebt, wie qualvoll ein Mensch trotz der medizinischen Möglichkeiten zugrunde gehen kann.» Und der Seelsorger fügt hinzu: «Das Bild ist mir auch geblieben als Warnung, dass es sich bei dieser Viruserkrankung eben nicht ’nur‘ um eine Grippe handelt.» Eschmann freut eines besonders: Gegenüber dem Spitalpersonal gab es viele Zeichen der Wertschätzung, auf der Strasse und auch im Krankenhaus. Der Spitalseelsorger möchte, dass diese Wertschätzungskultur über die Corona-Krise hinaus Bestand hat. mehr Informationen

In Madrid sind insgesamt 6000 Altersheimbewohner mit Covid-19-Symptomen gestorben. Davon starben bloss 13 Prozent in Krankenhäusern. Es gab Anweisung an Altersheime, schwer kranke Patienten nicht mehr in die Spitäler zu bringen. Eine Leiterin eines Altersheims sagte: «Wir haben nur Morphium bekommen, und das war der süsse Tod.» Das heisst, es gab keine Therapien, nur Morphium. Und wer Morphium bekam, war nach drei Tagen tot.

8.6.20

Zum Impfen in Österreich: Es GIBT bereits Impffreiheit, und zwar absolut. Durch Aufhebung der Leibeigenschaft durch Joseph II. ist es nicht mehr möglich, über den Körper eines anderen zu bestimmen. Der Träger hat IMMER die alleinige Hoheit über seinen Körper.
Es gibt nur das Hausrecht, das jedem ermöglicht, z.B. nur Geimpfte reinzulassen. Aber der Körper eines anderen ist tabu.

Am Wochenende seien innerhalb von 24 Stunden mehr als 136’000 Fälle gemeldet worden, so viele wie nie zuvor an einem Tag, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Er warnte die Länder davor, wegen fallender Infektionszahlen bei den Vorsichtsmassnahmen nachzulassen. Die grösste Gefahr in Ländern mit fallenden Zahlen seien Selbstzufriedenheit oder Nachlässigkeit.

Wer die Fotos und Videos der letzten Tage aus Deutschland, aber auch anderen europäischen Großstädten von den BlackLivesMatter-Demonstrationen gesehen hat, der war erstaunt. Bricht jetzt eine Super-Epidemie aus? Es fanden Großdemonstrationen vielfach ohne alle Sicherheitsabstände statt. Selten wurde ein Mundschutz getragen und unter lautem Geschrei der Beteiligten, was der Virusverbreitung vermutlich tausend mal mehr verbreiten müsste als ein gesungener Choral im Gottesdiensten oder ein Fussballspiel. In Köln wurde eine Demo mit 500 Personen genehmigt worden, angeblich sind bis zu 10.000 Menschen aufmarschieren. Wenn das praktische Experiment ohne Schaden in den nächsten 14 Tagen vorübergeht, können wir wieder zum normalen Leben übergehen. Dann waren alle Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie so erfolgreich, dass Menschenansammlungen wieder möglich sind.

Virologe Trevor Bedford vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle berechnete den Effekt der Demonstrationen auf die Corona-Zahlen. Seine Berechnungen beruhen auf Annahmen aufgrund von der aktuellen Datenlage. Mit diesen Parametern stecken sich täglich 3000 Menschen an den Protesten mit dem Coronavirus an. Bei einer Sterberate von zwischen 0,5 und 1 Prozent ergibt dies 15 bis 30 zusätzliche Corona-Tote pro Tag. Der Schweizer Epidemiologe Marcel Salathé befürchtet, dass die Demonstrationen sogenannte Superspreader-Events werden. Die aktuelle Strategie zur Eindämmung des Coronavirus basiert auf der Rückverfolgung von Übertragungsketten. Wenn dies nicht mehr möglich wäre – etwa bei Ansteckungen an einer Demonstration – könnten wieder striktere Massnahmen nötig werden. Denkbar wäre auch ein erneuter Lockdown.

Wenn es um das Coronavirus geht, ist man in der Schweiz am sichersten. Das hat eine Studie der Deep Knowledge Group, eines Zusammenschlusses von Unternehmen und wohltätigen Organisationen, ergeben, wie das US-Magazin «Forbes» schreibt. Deutschland landete hinter der Schweiz auf dem zweiten Platz. Israel und Singapur belegen den dritten und vierten Platz. Italien landete hinter Ländern wie Thailand, Bulgarien und Mexiko auf dem 53. Platz. Die USA – mit über 100’000 Todesopfern aufgrund des Coronavirus – belegen den 58. Platz im Ranking.

In der Corona-Krise wird Unmögliches möglich: In Israel landen Flugzeuge aus den Golfstaaten mit Hilfe für die Palästinenser – was diese erst mal gar nicht freut. Die Palästinenser lehnen die Hilfspakete aus Abu Dhabi ab. Ministerpräsident Mohammad Shtayyeh sagte im regierungsnahen Blatt «Al-Ayyam»: «Wir erfuhren von der Hilfslieferung aus der Zeitung. Sie war weder mit uns noch unserem Botschafter koordiniert worden.» Sogar Erzfeind Katar benimmt sich während der Corona-Krise ungewohnt israelfreundlich. So verteilte die Fluggesellschaft Qatar Airways aus PR-Gründen Freiflüge für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Auch Israelis seien berechtigt, sich für die Tickets zu bewerben, sagte die Airline. «Es gibt keinen Unterschied, keine Barriere in medizinischen Bereichen», sagte Akbar al-Baker, Geschäftsführer der Fluggesellschaft. Die am Airport Ben Gurion gelandeten medizinischen Hilfsgüter der VAE wurden inzwischen von Mitarbeitern des Sonderkoordinators der Vereinten Nationen, Nikolaj Mladenow, in Empfang genommen. Als Spende im Rahmen des UNO-Hilfsprogramms sind die Palästinenser auch bereit, sie anzunehmen.

Wer ab dem heutigen Montag nach Grossbritannien einreist, muss sich nach der Ankunft in eine zweiwöchige Isolation begeben. Damit soll eine zweite Welle von Coronavirus-Infektionen verhindert werden.

Foreign Policy berichtet, das Coronavirus habe eine Reihe von hochrangigen Taliban-Führern in Quetta und in Katar, wo die militante Gruppe ein politisches Büro betreibt, getroffen. Taliban-Sprecher Zabiullah Mujahid bestritt am 2. Juni, dass Mullah Akhundzada oder andere hochrangige Führer an der Krankheit erkrankt oder gestorben seien. Einige Taliban-Quellen in Quetta teilten der Foreign Policy mit, dass Mullah Akhunzada sich zur Behandlung nach Russland begeben habe.

Der Landkreis Vorpommern-Rügen hat rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von katholischen Gottesdiensten unter Quarantäne gestellt. Ein Priester der Gemeinde sei kurz nach Pfingsten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bisher wurden 120 Abstriche gemacht und acht Personen positiv getestet. Die Hygiene- und Abstandsregeln sollen nach Angaben des Landkreises eingehalten worden sein. Mittlerweile sind alle katholischen Gottesdienste in Vorpommern abgesagt, wie das Erzbistum Berlin schreibt.

7.6.20

Angesichts eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen müssen immer mehr Schulen in Israel wieder schliessen. Mehr als 130 Schulen und Kindergärten blieben am Sonntag nach einer Mitteilung des Bildungsministeriums geschlossen. Bei 330 Schülern und Lehrern ist bisher der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, mehr als die Hälfte davon in Jerusalem. Mehr als 17’500 Schüler und Lehrer sind in häuslicher Quarantäne. Während zu Beginn der Krise vor allem Altersheime betroffen waren, zeichnen sich nun die Schulen als neue Infektionsherde ab. Am Montag werde Israels Corona-Kabinett über mögliche Massnahmen angesichts des Neuanstiegs beraten, dies betreffe Schulen, öffentliche Verkehrsmittel und andere Bereiche. Nach Medienberichten wird vermutet, dass dort ein Lehrer als «Superspreader» besonders viele andere Menschen infiziert hat. Im übrigen sind nicht nur Schulen vom Wiederanstieg der Fallzahlen betroffen: Nach der Infektion eines arabischen Abgeordneten im israelischen Parlament mussten sich am Samstag zum Beispiel vier weitere Knesset-Mitglieder vorsichtshalber in Heimquarantäne begeben.

Die Schweizer Wirtschaft hat in der Coronavirus-Krise ihre Produktivität markant gesteigert. Dies meldet die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf eine Untersuchung des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV). Die Wirtschaft habe mit deutlich weniger Arbeitseinsatz nur etwas weniger produziert, was in der Folge ihre Produktivität steigerte. Experte Schneider führte den Anstieg unter anderem darauf zurück, dass sich die Angestellten aufs Nötigste fokussiert und ihre Arbeitsprozesse im Homeoffice sowie digital optimiert hätten.

Die brasilianische Regierung veröffentlicht im Internet vorerst keine nationale Gesamtzahl der Coronavirus-Fälle und der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 mehr.

Die Schweiz ertrinkt laut der «NZZ am Sonntag» förmlich in Schutzmasken. Nach einer beispiellosen Beschaffungsaktion sitze die Schweiz auf Millionen von Hygienemasken und wisse nicht mehr, wohin damit. Kaum jemand benutze das Schutzmaterial überhaupt noch, hiess es. Die Zeitung stützt sich dabei auf ein Dossier zum Ablauf der Pandemie in der Schweiz.

Um festzustellen, wie „gefährlich“ Gesang wirklich ist, hat der Chorverband Österreich zusammen mit der MedUni Wien ein Experiment durchgeführt. Dabei ging es um den Aerosol-Ausstoß, also kleinste Tröpfchen, die in der Luft schweben und das Coronavirus verbreiten können. Zuvor wurde vermutet, dass beim Singen diese Tröpfchen weiter weg geschleudert werden als beim Sprechen. Internationalen Studien zufolge ist das aber nicht der Fall. Laut den Tests war die Nebelwolke um Nase und Mund der Sänger, die beim normalen Ein- und Ausatmen sowie beim Singen entsteht, in etwa 0,5 Meter groß. Die maximale Ausdehnung, vor allem nach vorne, lag bei 0,9 Metern. Eine Ausdehnung der Atemluft bei den Sängern von mehr als einem Meter ist nicht zu erwarten. Starkes Ein- und Ausatmen solle aber vermieden werden. Man empfiehlt Chören einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten und Proberäume „wirkungsvoll“ zu lüften. Im Raum schweben die Teile jedoch weiter.

6.6.20

Ein katholischer Priester in Mecklenburg-Vorpommern ist zwei Tage nach seinen Pfingstgottesdiensten mit mehr als 100 Gläubigen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. An Gottesdiensten am Sonntag in Demmin und Grimmen nahmen jeweils rund 30 Menschen teil, wie das Erzbistum Berlin mitteilte, zu dem die Katholische Kirche in Vorpommern gehört. Ein Gottesdienst am Samstag in Stralsund habe etwa 50 Besucher gehabt. Neben dem Priester seien auch sechs weitere Kontaktpersonen infiziert, darunter auch ein ehrenamtlicher Kirchenmitarbeiter aus Stralsund infiziert, der bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes geholfen habe. Das teilte das Landesgesundheitsamt am Freitagabend mit. Die betroffene Pfarrei St. Bernhard mit rund 6.500 Gläubigen hat laut ihrer Internetseite bis zum 12. Juni alle Gottesdienste in Stralsund, Demmin und auf Rügen abgesagt.

Saunagänge, Wodka trinken oder landwirtschaftliche Arbeit: So soll sich Weissrusslands Bevölkerung gegen das Coronavirus schützen. Mehr brauche es nicht, so der autokratische Präsident Alexander Lukaschenko. Mittlerweile bestreitet selbst Lukaschenkos Regierung das Virus nicht mehr. Er forderte das Gesundheitsministerium auf, das Problem zu lösen und drohte Ärzten und Beamten, dass diese «mit ihrem Kopf» für Todesfälle haften. Massnahmen wurden aber vom Staat keine getroffen. Während die Epidemie in den meisten Ländern so verläuft, dass die täglichen Fälle erst zunehmen und dann wieder abnehmen, verzeichnet Weissrussland keine solche Kurve. Mittlerweile ist Weissrussland mit seinen knapp 10 Millionen Einwohnern bei rund 44’000 bei der WHO gemeldeten Fällen angelangt.

Im April begannen viele selbst für Social Distancing zu sorgen. Man orientiert sich vor allem am Ausland. Einige Restaurants verkürzten ihre Öffnungszeiten, es wird mehr Essen nach Hause bestellt, die Menschen bleiben Zuhause, der öffentliche Verkehr wird weniger benutzt, all diese Dinge legten viele sich selbst auf. Zumindest während einer kurzen Zeit. Das Bildungsdepartement hat die Frühlingsferien um drei Wochen verlängert. Wenn die Eltern wollen, können sie die Kinder noch zuhause behalten.  mehr Informationen

«Wir werden alle schwächer, ärmer und beschädigter aus der Pandemie hervorgehen», sagte unlängst der Staatsminister der Vereinigten Arabischen Emirate. Ob in Abu Dhabi, Teheran oder Damaskus, die Furcht vor den unkalkulierbaren Folgen der Pandemie ist gewaltig.

«Corona hat der iranischen Wirtschaft in nur wenigen Wochen einen härteren Schlag versetzt als die Sanktionen der USA», sagte der iranische Wirtschaftsexperte Saeed Laylaz der «Financial Times». Trotzdem ist der von Washington herbeigesehnte Sturz des Regimes noch nicht in Sicht. Nach 41 Jahren Dauerkrise präsentiert sich die iranische Wirtschaft robuster, als von den meisten Experten erwartet.

Derm Libanon ist de facto bankrott. Die Banken weigern sich, die Dollareinlagen ihrer Kunden auszuzahlen. Entsprechend gross ist die Wut der Libanesen, die vor Corona auf die Strasse gingen und es seit dieser Woche wieder tun.

Mit einer mehr als zweimonatigen Ausgangssperre hat das Königreich Jordanien die Ausbreitung des Coronavirus erfolgreich verhindert. Auf politischer Ebene steht eine Konfrontation mit Israel bevor. Premierminister Netanjahu will Teile im Westjordanland annektieren. Um seine politische Glaubwürdigkeit zu behalten müsste König Abdullah II. den 1994 mit Israel geschlossenen Friedensvertrag kündigen. Denn eine «friedliche Koexistenz» mit dem jüdischen Nachbarstaat könnte die palästinensische Bevölkerungsmehrheit dann nicht länger akzeptieren.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihren Standpunkt zum Tragen von Gesichtsmasken in der Corona-Krise geändert. Zur Eindämmung von Infektionen empfehle man nun ihre Nutzung in überfüllten öffentlichen Einrichtungen, teilte die WHO am, Freitag 5.6.20 in Genf mit. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, Masken könnten Händehygiene, Abstandhalten und das Aufspüren von Patienten mitsamt ihrer sozialen Kontakte nicht ersetzen. Masken alleine könnten nicht vor Covid-19 schützen.

Der Zusammenhang zwischen Kahlköpfigkeit und schweren Covid-19-Verläufen ist laut dem Dermatologen der Brown University im US-Bundesstaat Rhode Island so gross, dass er empfiehlt, das Vorhandensein einer Glatze als Risikofaktor anzuerkennen. Seit Beginn der Corona-Pandemie zeigen Daten, dass Männer häufiger von einem schweren Verlauf betroffen sind als Frauen. Über den genauen Grund rätselten Forscher bislang. Nun mehren sich die Hinweise, dass Androgene (männliche Sexualhormone wie Testosteron) nicht nur beim Haarausfall eine Rolle spielen, sondern auch bei der Fähigkeit des Coronavirus, Zellen anzugreifen. Untersuchungen aus Spanien zeigen , dass bis zu 79 Prozent aller männlichen Covid-19-Patienten, die hospitalisiert werden mussten, eine Glatze hatten. Eine ähnliche Korrelation wurde bei Frauen gefunden, die an Haarausfall in Verbindung mit Androgenen leiden. Noch sind weitere Studien nötig, so die Forscher, allerdings sei der Zusammenhang sehr vielversprechend. Darauf lässt auch eine Untersuchung aus Italien schliessen: Laut dieser haben Männer, die wegen Prostatakrebs Androgen-unterdrückende Medikamente erhalten, ein viermal kleineres Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2.

Iran sieht sich mit einer zweiten Welle konfrontiert, nachdem die offiziellen Infektionszahlen zwischenzeitlich gesunken waren. Wegen dem Wiederanstieg der Zahlen von Corona-Toten und -Infizierten in den vergangenen Tagen hatte Präsident Hassan Rohani am Mittwoch mit einer Aufhebung der Lockerungen der Corona-Beschränkungen gedroht. Gesundheitsexperten sehen die Lockerungen der vergangenen Wochen als Hauptgrund für den erneuten Zuwachs.

Die Schweiz öffnet am 15. Juni die Grenzen zu allen EU- und Efta-Staaten – und nicht nur gegenüber Deutschland, Frankreich und Österreich. Dies hat der Bundesrat entschieden.

Nach einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen hat Pakistan wieder Beschränkungen im öffentlichen Leben durchgesetzt. Die Polizei schloss viele Märkte und Einkaufszentren in der Zentralprovinz Punjab. Die Eigentümer hätten die Maskenpflicht nicht durchgesetzt. In der Hauptstadt Islamabad wurden zehn Stadtteile durch Polizeisperren abgeriegelt, um eine weitere Ausbreitung des Virus aufzuhalten.

Die Coronavirus-Pandemie ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO noch lange nicht überstanden. «Es ist nicht vorbei. Es ist nicht vorbei, solange es das Virus noch an irgendeinem Ort der Welt gibt».

5.6.20

Ungefähr 50.000 muslimische Anbeter hielten am Freitag Freitagsgebete auf dem Tempelberg  Haram esh-Sharif ab, viele ohne Gesichtsmasken und ohne soziale Distanzierung, obwohl Waqf-Beamte versuchten, die Gesundheitsrichtlinien einzuhalten.

Bis Donnerstag 4.6.20 haben 87 Schulen und Kindergärten in Israel geschlossen, nachdem Schüler oder Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Seit der Wiedereröffnung von Bildungseinrichtungen durch die Regierung wurden bei 301 Schülern und Schulpersonal ein positiver Virus diagnostiziert. Diese Zahlen kommen zu den 13.696 hinzu, die derzeit aufgrund des Virus im ganzen Land isoliert sind.

4.6.20

Nach einem starken Anstieg neuer Corona-Infektionen hat Nordmazedonien erneut Ausgangssperren verhängt. In der Hauptstadt Skopje sowie in neun weiteren Städten darf von Donnerstag um 21 Uhr bis Montag um 5 Uhr früh niemand seine Wohnung oder sein Haus verlassen. In allen anderen Teilen des Landes gilt eine nächtliche Ausgangssperre.

China lockert die Beschränkungen für ausländische Fluggesellschaften. Ausländische Airlines dürfen maximal zweimal pro Woche ein Ziel in China anfliegen. Trotzdem gelten zahlreiche Beschränkungen, um eine Einschleppung des Coronavirus zu verhindern. So müssen Passagiere vorher über drei Wochen in Folge einen negativen Corona-Test vorweisen. 

Der Bundesrat hat die Abstandsbussen wieder abgeschafft. Weiterhin riskiert eine Busse, wer an Menschenansammlungen von mehr als 30 Personen im öffentlichen Raum teilnimmt. Gemeint sind damit zum Beispiel grosse Gruppen in einem Park oder auf einem Platz. Nicht darunter fallen hingegen private und öffentliche Anlässe, an denen bis zu 300 Personen anwesend sein dürfen, sofern der Veranstalter ein Schutzkonzept hat.

Verschweigt China eine zweite Corona-Welle? Zuletzt verkündet China große Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung. So soll es nur wenige neue Infizierte in letzter Zeit gegeben haben. Doch hinter verschlossenen Türen gibt es ein anderes Bild: Zehntausende sind in Quarantäne, 108 Millionen Menschen sind wieder im Lockdown.   Zum Video

Der frühere Boyband-Sänger Chris Trousdale ist Dienstagnacht im Alter von nur 34 Jahren verstorben. Als Todesursache bestätigt ein Familienmitglied gegenüber TMZ.com Komplikationen nach einer Coronavirus-Erkrankung.

3.6.20

Im Bildungswesen in Israel betrug am Dienstagabend die Totalzahl der Kranken 225. Davon sind 177 Schüler und 48 Angehörige des Lehrkörpers oder Eltern von Schülern. Mit 165 der stammt Grossteil der Kranken aus Jerusalem. 31 Schulen sind geschlossen, fast 10’000 Schüler und Lehrkräfte sind in die Quarantäne geschickt worden. Am Mittwoch wird berichtet: Drei Schüler wurden an zwei verschiedenen Gymnasien in Bat Yam positiv auf das Coronavirus getestet. Beide Gymnasien werden infolgedessen geschlossen. Eine Gesamtschule in Be’er Sheva wurde am Mittwoch geschlossen, nachdem bestätigt wurde, dass eine Schülerin durch ihre Muttter mit dem Coronavirus infiziert war. Drei Schüler und ein Lehrer von Haderas Amal High School wurden am Mittwoch bestätigt und positiv auf Coronavirus getestet. Die Schule wurde geschlossen, und alle Fakultäten und Schüler wurden unter Quarantäne gestellt. Ein Schüler der HaGalil-Grundschule in Tel Aviv wurde am Mittwoch positiv auf Coronavirus getestet, was dazu führte, dass die Schule bis Freitag geschlossen wurde.  Das israelisch Corona- Gremium und Gesundheitsministerium empfiehlt, die Mittel- und Oberschulen bis Ende des Jahres zu schliessen.

Ein neuer Bericht von NGO Monitor behauptet. dass Millionen von Dollar, die für die Bekämpfung des Coronavirus COVID-19 vorgesehen waren, für Organisationen mit Verbindungen zum palästinensischen Terrorismus zweckentfremdet wurden. Die Organisation, die NGOs überwacht, stellte fest, dass mehrere Gruppen, die mit der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) verbunden sind, Gelder erhalten, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem UNO-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) koordiniert wurden, heißt es in der Jerusalem Post. Die Organisation erklärte, dass das Geld nicht für „öffentliche Gesundheitsbedürfnisse und unmittelbare humanitäre Folgen im Westjordanland, einschließlich Gaza und Ostjerusalem“ verwendet wurde, sondern für antiisraelische Projekte. Zu den Ländern, die humanitäre Hilfe im Rahmen von COVID-19 leisteten, gehören Kanada, die EU, Frankreich, Deutschland, Irland und Kuwait.

Ärzte und Krankenschwestern litten, als der Iran die Bedenken hinsichtlich des Virus ignorierte. Allein in den ersten 90 Tagen des Virusausbruchs starb durchschnittlich pro Tag ein medizinischer Mitarbeiter und Dutzende wurden infiziert. Es ist kein Geheimnis, dass der Iran vom Coronavirus schwer getroffen wurde. Offizielle Regierungszahlen zeigen, dass rund 100.000 Menschen mit dem Virus infiziert waren und rund 6.500 gestorben sind. In einem Bericht des Forschungsarms des iranischen Parlaments heißt es jedoch, dass die Zahl der Fälle acht- bis zehnmal höher sein könnte, was es zu einem der am stärksten betroffenen Länder der Welt macht. Dem Bericht zufolge könnte die Zahl der Todesfälle um 80% höher sein als die Zahl der Beamten des Gesundheitsministeriums (etwa 11.700). Dutzende Medizinern ohne ausreichenden Schutz starben zusammen mit ihren Patienten.  Die Regierung widersetzte sich und befürchtete die Auswirkungen auf Wahlen, nationale Jahrestage und die Wirtschaft. Regierungsbeamte behaupteten, das Tragen von Masken würde Panik auslösen. Ebenso spielten sie die Gefahr des Virus herunter und nannten die Forderung der Ärzte nach einer Quarantäne „mittelalterlich“ und verbreiteten unbegründete Verschwörungstheorien, dass die USA das Coronavirus geschaffen hätten, um Angst zu fördern. Eine von einer Gruppe iranischer Ärzte zusammengestellte Liste ergab, dass insgesamt 126 medizinische Mitarbeiter gestorben sind, seit das Virus erstmals gemeldet wurde, hauptsächlich in den Provinzen Gilan und Teheran, während über 2.070 an dem Virus erkrankten. Tausende nicht gemeldete Todesfälle wurden sekundären Ursachen wie „Herzinfarkt“ oder „Atemnot“ zugeschrieben. Ein Arzt in Teheran sagte, das Gesundheitsministerium habe angeordnet, kritische Fälle nicht an Krankenhäuser weiterzuleiten, um sie auf das Virus zu testen – um die Zahlen niedrig zu halten. Eine Krankenschwester im Shafa Hospital in der Provinzhauptstadt Rasht sagte, Beatmungsgeräte seien von sterbenden Patienten entfernt worden, um andere am Leben zu lassen.
Sterbeurkunden wurden geschrieben, bevor sie starben“, sagte die Krankenschwester mit heiserer Stimme. Auf die Sterbeurkunden kritzelte der Arzt „Herzinfarkt“ oder „Atemnot“ als Todesursache. Ein Psychologe in Teheran sagte der AP, dass viele medizinische Mitarbeiter traumatisiert seien. Bilder der sterbenden Patienten hinterließen ein tiefes Schuldgefühl, Selbstmordgedanken und Panikattacken, sagte er. Sie gelten als Helden, ihre gefallenen Kollegen als Märtyrer.
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MONITOR-Reporter waren auf Spurensuche in der Lombardei, haben mit betroffenen Ärzten, Familien, Bürgermeistern und Wissenschaftlern gesprochen. Zentrale Erkenntnis: Offenbar hat das Corona-Virus in Norditalien deutlich mehr Opfer gefordert als offiziell bekannt. Link zum Video

Nach einem massenhaften Ausbruch des Coronavirus in Göttingen im Zuge von Familienfeiern (muslimisches Zuckerfest) schließt die Stadt bis einschließlich Sonntag alle Schulen. Auch fünf Kindergärten und mehrere Schulen im Landkreis dürfen erst kommende Woche wieder öffnen. So werde Zeit gewonnen, um Tests auszuwerten, mögliche Infektionsketten nachzuverfolgen, Quarantäne anzuordnen und ein weiteres Infektionsgeschehen möglichst frühzeitig einzudämmen, heißt es von der Stadt. Ab Montag müssen Schüler und Lehrer in Göttingen dann zwei Wochen lang in den Schulen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die besagten Feiern hatten zum muslimischen Zuckerfest stattgefunden. Mit dem Fest begehen Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan. Auch eine Shisha-Bar habe eine „nicht unwesentliche Rolle“ gespielt. Dort sollen mehrere Personen mit einem Mundstück geraucht haben. Erschwert wurde die Aufarbeitung in Göttingen offenbar durch mangelnde Kooperation der Beteiligten. Von 90 Personen, die am Sonnabend getestet werden sollten, erschienen nach Informationen von NDR 1 Niedersachsen zunächst nur 15 zur Untersuchung. Wer sich nicht an Quarantäne-Auflagen halte, begehe eine Straftat und könne vom Gericht in eine geschlossene Einrichtung überstellt werden.

Wie viele Sars-CoV-2-Infektionen es tatsächlich gibt, kann niemand sagen. Grund sind die vielen asymptomatischen Ansteckungen, von denen es offenbar deutlich mehr als angenommen gibt. Erstmals Licht ins Dunkle brachte die Heinsbergstudie  vom Team um Hendrik Streeck vom Universitätsklinikum Bonn. Laut aktuellem Stand verlief mehr als jede fünfte Infektion (22,2 Prozent) asymptomatisch. Ohne Husten, ohne Fieber, ohne Atemnot. Einfach ohne alles.Auch Forscher der Universität Padua haben sich mit der Thematik beschäftigt. Ihre ebenfalls erst auf dem Preprint-Server medRxiv.org veröffentlichte Studie zeigt allerdings einen deutlich höheren Anteil symptomloser Covid-19-Erkrankungen. Die Forscher untersuchten dazu im April 2020 rund 85 Prozent der Einwohner der italienischen Gemeinde Vó. Von den über 3300 Bewohnern hatten sich im Untersuchungszeitraum 2,6 Prozent mit Sars-CoV-2 angesteckt. «Bemerkenswert ist, dass 43,2 Prozent der Infizierten asymptomatisch waren», so das Team um Enrico Lavezzo. Auch Forscher aus Wuhan, dem vermuteten Ursprung der Pandemie, kommen nach der Untersuchung von 78 Kontaktpersonen von Covid-19-Patienten auf einen ähnlich hohen Anteil völlig symptomloser Verläufe. Wie das Team um Rongrong Yang im Fachjournal «Jama» schreibt, konnten sie bei 33 Probanden (etwa 43 Prozent) eine asymptomatische Infektion nachweisen. Besonders hoch sei der Anteil (66 Prozent) bei jungen Erwachsenen und Frauen auf. «Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass presymptomatische Covid-19-Patienten hochansteckend sein können und, dass sie ein massgeblicher Treiber der Pandemie sind.» Man gehe heute davon aus, dass wahrscheinlich über die Hälfte aller Ansteckungen in der presymptomatischen Phase erfolgen. «Deshalb ist das Distanzhalten, sowie das Maskentragen, wenn man die Distanz nicht halten kann, so wichtig – auch wenn man sich gesund fühlt! Abstandhalten senkt das Infektions- und Übertragungsrisiko von 12,8 Prozent auf 2,6 Prozent, das Tragen einer Maske reduziert es von 17,4 Prozent auf 3,1 Prozent.

Der Top-Epidemiologe Anders Tegnell hat zugegeben, dass die Art und Weise, wie mit der Pandemie in Schweden umgegangen wurde, zu viele Todesopfer gefordert hat. Jetzt, wo aber viele EU-Länder ihre Grenzen wieder öffnen und Massnahmen gelockert werden, scheint es, dass Schweden auf der Strecke bleibt. Das schliesst auch die Freizügigkeit der Bürger mit ein, da einige EU-Länder den Zugang für Reisende einschränken, die aus Gebieten mit hohem Krankheitsrisiko kommen. Beweise dafür, dass Schwedens Wirtschaft mit dem Verzicht auf einen Lockdown massgebend geschont wurde, gibt es nicht, wie «Bloomberg» schreibt. Finanzministerin Magdalena Andersson warnte kürzlich, dass Schweden mit seiner schlimmsten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert sei. Das BIP werde 2020 um 7 Prozent sinken, was ungefähr den Zahlen der restlichen EU entspricht.

2.6.20

„Was mich etwas beunruhigt, ist, dass vier bis acht Wochen nach Entlassung nur zwei der 31 Patienten wieder eine normale Lunge haben. Viele Patienten klagen noch immer über Kurzatmigkeit oder Schmerzen beim Atmen. Einer weist aktuell sogar schwere Lungenveränderungen auf.“ Götz Martin Richter, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Stuttgart. Bei der großen Grippewelle vor vier Jahren habe er etwa einen Lungenentzündungs-Patienten pro Woche gesehen. Während der aktuellen Pandemie sehe er bis zu 20 an einem einzigen Tag. „Der Vergleich von Influenza und dem neuartigen Coronavirus ist also vollkommen irreführend“, so Richter. „Influenza und Corona haben rein gar nichts miteinander zu tun!“ Im Gegenteil: Sars-CoV-2 sei im Vergleich zu Influenza, aber auch allen weiteren bislang bekannten Viren „besonders heimtückisch“. Denn kein anderes Virus sei bereits vor den ersten Symptomen ansteckend – wahrscheinlich ein Alleinstellungsmerkmal des neuen Coronavirus. Bei Covid-19-Patienten zerstört das Virus die Lungenzwischenräume und greift auf die Lungenbläschen über. Wasser und Eiter füllen die Flächen auf beiden Seiten der Lunge. In den betroffenen Lungenbereichen wird kein Sauerstoff mehr ausgetauscht, Patienten fällt das Atmen schwer, im schlimmsten Fall ersticken sie. mehr Informationen

Bis Dienstagnachmittag sieht die Situation in Israel wie folgt aus: Rund 31 Schulen sind geschlossen, fast 10’000 Schüler und Lehrkräfte sind in die Quarantäne geschickt worden, und 217 Coronavirus-Fälle wurden bis Dienstagmittag bestätigt. Itamar Grotto, Vize-Generaldirektor des Gesundheitsministeriums sagte: «Wenn es mehr als 100 nicht miteinander durch den gleichen Ausbruch verknüpfte Fälle von Coronavirus pro Tag gibt, dann werden wir zurückbuchstabieren in Bezug auf die Restriktionen. Vorläufig sind die meisten Fälle konzentriert auf einen Ausbruch».

Seit Ende dieser Woche schossen die Zahlen in Israel unerwartet in die Höhe. Von Freitag- bis Samstagmorgen wurden 121 neue Ansteckungen mit COVID-19 gemeldet. In den vergangenen sieben Wochen wurden durchschnittlich weniger als 20 Fälle täglich registriert. Sollte dem Aufwärtstrend kein Einhalt geboten werden, müssen die strengen Maßnahmen zur Eindämmung wieder eingeführt werden, so Netanjahu. Ein Jerusalemer Gymnasium ist zum Hotspot einer neuen Ausbruchswelle in der Stadt geworden. Diese Woche wurden 104 Schüler, 15 Lehrer und drei Eltern positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet.  mehr Informationen

Das sonnige Pfingstwochenende lockte die Schweizerinnen und Schweizer in Scharen nach draussen. Besonders beliebt waren Ausflugsziele in den Bergen. Enge Platzverhältnisse herrschten zum Teil aber auch im öffentlichen Verkehr, wie die Bilder eines überfüllten Postautos der Linie Brienz-Axalp zeigen. So seien letztlich 50 Personen im Bus zusammengepfercht gewesen. Eine Schutzmaske habe niemand getragen – als ob es Corona nie gegeben hätte. «Es ist tatsächlich so, dass weniger als fünf Prozent Masken tragen» Auch im Tessin, das vom Coronavirus am stärksten betroffen war, sei der Anteil der maskierten Passagiere auf 10 bis 20 Prozent zurückgegangen. Vor einem Monat waren es noch 50 Prozent. Die heutigen Zahlen reflektierten nur die Übertragungssituation vor rund zwei Wochen. Welche Auswirkungen die Öffnung der Schulen, der Restaurants und aller Läden am 11. Mai gehabt habe, könne somit erst ab einer Woche beurteilt werden.

Die Corona-Infektionen innerhalb einer Pfingstgemeinde in Bremerhaven haben sich nach Einschätzung der Stadtverwaltung nicht während der Gottesdienste, sondern durch familiäre und soziale Kontakte verbreitet. Im Umfeld der Glaubensgemeinschaft in Bremerhaven haben sich mindestens 57 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) sagte, es gebe keinen Grund, die Mitglieder der Kirchengemeinde zu stigmatisieren oder zu diskriminieren. „Ein solches Geschehen ist jederzeit auch in einem anderen Cluster in sozialen, beruflichen oder religiösen Zusammenhängen möglich“, sagte er.  mehr Informationen

Zwischen den beiden Fällen von zahlreichen Corona-Infektionen in Frankfurt am Main und in Bremerhaven gibt es einen Zusammenhang: Beide Gemeinden gehören zu den „Evangeliums-Christen“, einer Gruppe von von Russlanddeutschen.

Nach einem größeren Corona-Ausbruch in Göttingen bemühen sich die Behörden, Kontaktpersonen zu testen. Nicht alle machen mit. Die Betroffenen sollen sich bei Familienfeiern (muslimisches Zuckerfest) angesteckt haben. Auch was in einer illegal geöffneten Shisha-Bar passierte, wird untersucht. Mehrere Menschen, die später an Covid-19 erkrankten, waren zuvor in der Bar. Ob sie dort gemeinsam aus einer Wasserpfeife rauchten, wie es in Shisha-Bars üblich ist, ist noch offen. 160 Menschen befinden sich nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen in Quarantäne, 35 wurden bislang positiv auf Sars-CoV-2 getestet. NDR-Informationen zufolge muss eine Person künstlich beatmet werden. Außer in der illegal geöffneten Shisha-Bar soll sich ein Großteil der anderen Betroffenen bei oder nach mehreren größeren privaten Familienfeiern infiziert haben.

Unterdessen wurde bekannt, dass sich in einer Flüchtlingsunterkunft in Ehra-Lessien (Landkreis Gifhorn) ein Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Infektion bestätigte. Nach einem Test von 24 Personen, die in direktem Kontakt mit dem Infizierten standen, seien sieben Personen ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden, so der Landkreis.

Der bolivianische Fussballer Deibert Frans Roman Guzman stirbt mit nur 25 Jahren am Coronavirus. Auch sein Vater und sein Onkel erliegen dem Virus.

Die Verwechslung zweier Corona-Patienten sorgt in Ecuador für Aufsehen: Eine 74 Jahre alte Frau, die Ende März für tot erklärt worden war, tauchte nun lebendig wieder auf, wie Medien in dem südamerikanischen Land berichteten. Der Irrtum kam den Berichten zufolge ans Licht, nachdem die 74-Jährige am Donnerstag in einem Krankenhaus in der Stadt Guayaquil nach drei Wochen wieder zu Bewusstsein gekommen war. Von der Lungenkrankheit Covid-19 genesen, bat sie darum, von ihrer Schwester abgeholt zu werden. Ihre Familie hatte demnach längst die vermeintliche Asche ihrer Angehörigen bekommen. Um wessen eingeäscherte Überreste es sich tatsächlich handelte, war zunächst unbekannt. Guayaquil gehört zu den am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Orte Südamerikas. Mehr als 15.000 Infektionen wurden in der Provinz Guayas registriert. In der Millionenstadt blieben bereits Tote tagelang in Wohnungen liegen. Die Leichenhallen der Krankenhäuser waren überfüllt. Selbst auf der Strasse wurden Leichen abgelegt. Nach offiziellen Angaben starben in Ecuador bisher 576 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen. Der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie ist nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Süd- und Zentralamerika noch nicht erreicht. Zu den Ländern mit hohen Zahlen von neuen Infizierten gehörten Brasilien, Peru, Chile und Mexiko.

Ein Protest-Rave mit Hunderten Schlauchbooten und Tausenden Teilnehmern hat zu Pfingsten nicht nur die Berliner Polizei beschäftigt, sondern auch teils für Unverständnis und Empörung gesorgt. Die Veranstaltung wurden nicht nur die wegen der Corona-Krise vorgeschriebenen Abstände nicht eingehalten – die Veranstaltung “Für die Kultur – Alle in einem Boot” fand auch noch in Sichtweite einer Klinik statt. Rund 1500 Menschen hätten sich laut Polizei auf dem Wasser und an Land aufgehalten, Berliner Medien berichten sogar von 3000 Menschen vor Ort. Die Party sendet das falsche Signal: nämlich, dass Corona vorbei ist. Die Erfolge der Eindämmung dürften nicht leichtfertig verspielt werden. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass Menschen mit Abstand am Ufer sitzen und Musik und Redebeiträgen auf den Booten zuhören.

Bei Tests von fast zehn Millionen Bürgern in Wuhan sind 300 sogenannt asymptomatische Infektionen mit dem Coronavirus entdeckt worden. Die angesteckten Personen und gut 1000 enge Kontaktpersonen seien isoliert worden und stünden unter medizinischer Beobachtung, berichteten die Behörden nach Angaben der Staatsmedien. Es seien keine Ansteckungen durch diese Personen festgestellt worden.

In Brasilien steigt die Zahl der Todesopfer weiter steil an. Nach Behördenangaben starben bislang fast 29.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus. Das Land steht damit bei der Zahl der Todesopfer an vierter Stelle weltweit. Binnen 24 Stunden wurden zudem mehr als 33.270 neue Infektionen registriert, so viele wie nie zuvor. Insgesamt liegt die Zahl der bislang nachgewiesenen Infektionen in Brasilien bei knapp 500.000, die zweithöchste Fallzahl nach den USA. Da nicht flächendeckend auf das Virus getestet wird, dürfte die Dunkelziffer noch deutlich darüber liegen.

In Indien wird der Lockdown  beendet. Das Land kann sich den Stillstand nicht mehr leisten. Das Land könnte schon bald in die grösste Wirtschaftskrise der jüngsten Geschichte schlittern und gleichzeitig mit einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus zu kämpfen haben. In den Hotspots der Pandemie, etwa in Mumbai, sind die Spitäler jetzt schon überlastet. Manche Spitäler haben Patienten, die auf eine Operation warteten, auf die Strasse gesetzt. In anderen Regionen Indiens scheinen die Spitäler noch nicht derart stark am Anschlag zu sein.

30.5.20

40 Prozent der Covid-19-Patienten auf Schweizer Intensivstationen waren jünger als 60. Von diesen Unter-60-Jährigen hatte wiederum mehr als ein Drittel keine relevante Vorerkrankung. In der breiten Gesellschaft hat sich die Annahme etabliert, Covid-19 sei nur für besonders alte Menschen eine Gefahr. Das ist offenbar eine Fehlannahme, wie die Beobachtungen von Intensivmediziner Peter Steiger vom Universitätsspital Zürich zeigen: «Auch die unter 50-Jährigen sind betroffen. Auf der Intensivstation machen sie ungefähr einen Sechstel aus. Und diese Patienten sind auch sehr schwer erkrankt.» «Die allermeisten Patienten auf der Intensivstation, und dazu gehören auch jüngere Patienten, erfahren einen doch langwierigen Verlauf. Im Anschluss sind sie noch eine gewisse Zeit auf den Normalstationen. Hinterher können sie aber nicht einfach wieder ins Arbeitsleben integriert werden.» Während die Todesfälle zum grössten Teil ältere Menschen betrafen, überlebten Unter-60-Jährige in der Regel die Covid-19-Erkrankung.

Corona-Fälle in Basler Primarschule. Zwei Schüler haben sich mit dem Virus angesteckt – nun befinden sich rund 70 Personen in Quarantäne. «Wir kennen die Ansteckungsquelle nicht und möchten im Sinne des Gesundheitsschutzes für die Schule und den Kindergarten nicht zu früh locker lassen»: So lässt sich der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen in der Mitteilung zitieren.

Gemäss einer Studie fallen die gängigen PCR-Tests oft negativ aus, obwohl Menschen infiziert sind. Besonders in den ersten Tagen nach einer Infektion häufen sich falsche Resultate. Tausende Menschen erleben täglich auf der ganzen Welt den erlösenden Moment: Negativ, kein Sars-CoV-2 feststellbar. Alles gut also. Wirklich? Nicht unbedingt, lautet das Fazit einer Studie, die im Fachblatt «Annals of Internal Medicine» erschienen ist. Der Analyse zufolge lieferten mindestens 20 Prozent der Tests ein Ergebnis, das fälschlicherweise negativ war. Tatsächlich waren die Patienten infiziert, was sich daran zeigte, dass weitere Tests positiv ausfielen. Zum Teil wurden auch Antikörper auf das Virus bei den vermeintlich nicht Infizierten nachgewiesen. Auch wenn diese Prozentangaben Unsicherheiten aufweisen, lässt sich aus den Ergebnissen schliessen, dass der günstigste Zeitpunkt für die Probenentnahme um den achten Tag herum, also ungefähr drei Tage nach Symptombeginn liegt. mehr Information  Also jeder 5te ist positiv und steckt munter weitere an.

Am 8. Juni startet an den Zürcher Schulen die Phase zwei der Corona-Lockerungen: Primar- und Sekundarstufe nehmen dann den Vollbetrieb wieder auf, der bisherige Halbklassenunterricht wird aufgehoben. Und auch an den Gymnasien und Berufsschulen findet ab übernächster Woche wieder Präsenzunterricht statt – wenn auch nur reduziert.

Die «ausserordentliche Lage» in der Schweiz wird per 19. Juni beendet und auf die «besondere Lage» zurückgestuft.

29.5.20

Die Pandemie in der Schweiz verlief viel glimpflicher als erwartet. Die Massnahmen scheinen in ihrer Gesamtheit gewirkt zu haben. Doch bleiben die Neuinfektionen auf diesem tiefen Niveau? Tanja Stadler, Forscherin an der ETH Zürich, erwartet, dass es mit mehr Freiheit auch mehr Ansteckungen geben wird. Dagegen erwartet der Epidemiologe Marcel Salathé, Mitglied der Taskforce des Bundes, dass die Fallzahlen im Sommer gleich tief bleiben werden – sofern sich die Menschen an die Massnahmen hielten. Bleibt die Frage: War die Lage wirklich so schlimm, dass es einen Lockdown brauchte? Ja, sagen die Experten. Pietro Vernazza betont: «Klar, man kann sich die Frage stellen, wie streng der Lockdown hätte sein respektive wie lange er hätte dauern sollen. Aber dass er notwendig war, das steht ausser Frage.» Dies vor allem im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, die diese Massnahme erst später ergriffen. Der Tessiner Regierungsrat hat am Donnerstagvormittag Kritik am Bundesrat geübt. Die erlaubten spontanen Versammlungen von bis zu 30 Personen erschwerten das Contact Tracing, monierte Gesundheitsvorsteher Raffaele. De Rosa betonte, dass das Tessin eine andere Erfahrung gemacht habe als die Deutsch- und die Westschweiz. «Wir haben am eigenen Leib erfahren, wie lange es dauern kann, bis die Situation sich wieder entspannt.»

Die ungarische Fussball-Liga will beim Restart am kommenden Wochenende auf die unter anderem in Deutschland praktizierten Geisterspiele verzichten und bereits wieder Zuschauer in die Stadien lassen. Das gab der nationale Verband MLSZ bekannt. Auch die russischen Behörden werden bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Premier Liga ab dem 21. Juni Fans zulassen. Die Stadien werden aber nur zu einem Bruchteil der möglichen Kapazität gefüllt. In Ungarn soll nur jeder vierte Sitz in einer Reihe belegt sein, jede zweite Reihe muss zudem komplett leer bleiben. In Russland werden zunächst zehn Prozent der Platzkapazitäten freigegeben.

Mangels Covid-19-Medikamenten lassen sich Patienten auf riskante Versuche mit bereits existierenden Medikamenten ein und nehmen heftige Nebenwirkungen in Kauf. Doch die Hoffnungen werden enttäuscht – zuletzt auch beim Malaria-Wirkstoff Hydroxychloroquin. Das negative Fazit hat bereits dazu geführt, dass die WHO die klinischen Tests mit den Malaria-Wirkstoffen ausgesetzt hat.

Südkorea verschärft angesichts des erneut deutlichen Anstiegs von Infektionsfällen mit dem Coronavirus wieder die Beschränkungen für die Menschen in der Millionenmetropole Seoul und Umgebung. Mit sofortiger Gültigkeit würden bis zum 14. Juni öffentliche Einrichtungen einschliesslich Museen, Theater sowie Mehrzweckhallen im Grossraum Seoul wieder geschlossen, teilte Gesundheitsminister Park Neung Hoo mit.

28.5.20

Nach dem Gottesdienst einer Baptistengemeinde in Frankfurt steigt die Zahl der Corona-Ansteckungen immer weiter. Neun Menschen liegen im Krankenhaus. In einem Fall ist eine intensivmedizinische Behandlung nötig. Die hohe Zahl der Infektionen sei wohl darauf zurückzuführen, dass viele Gemeindemitglieder große Familien mit fünf und mehr Kindern hätten, erklärte die Gemeinde in einer Stellungnahme. Laut dem Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts, René Gottschalk, hatten an dem Gottesdienst insgesamt etwa 180 Menschen teilgenommen. Die Stadt Hanau hatte nach Bekanntwerden der Ansteckungen unter den Baptisten eine Gebetsversammlung von Muslimen im Fußballstadion der Stadt kurzfristig abgesagt. Bis zu 1.000 Teilnehmer waren zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan erwartet worden. mehr Informationen

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Die kamerunischen Bischofskonferenz, Samuel Kleda, gab bekannt, eine Behandlungsart gefunden zu haben, die das Coronavirus lindert oder heilt. Bereits in rund 1’500 Fällen soll diese Behandlung Wirkung gezeigt haben. «Angesichts des Coronaproblems habe ich einfach die Pflanzen zusammengestellt, welche bei den Symptomen des Coronavirus wirken», sagte Samuel Kleda gegenüber dem nationalen kamerunischen Fernsehkanal «Crtv». Der Geistliche stellt das Mittel offenbar kostenlos zur Verfügung. Seit der überraschenden Ankündigung vor rund einem Monat, entstand ein riesiger Wirbel, die Erzdiözese in Douala wird seither überrannt. Ein politischer wie medialer Hype erfolgte, wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie im Land. Täglich strömen Hunderte von Menschen herbei um sich das pflanzliche Kräuterheilmittel zu besorgen. «Wir sind in der Lage, ganz Kamerun zu versorgen», sagte der Erzbischof den Reportern nach dem Treffen. 1’500 Menschen erhielten das Mittel mittlerweile verabreicht. «Das waren Menschen mit Coronavirus-Symptomen. Und nach der Behandlung verschwanden die Symptome. Ich würde also schulmedizinisch ausgedrückt sagen, dass diese Menschen geheilt sind.»

Andry Rajoelina, Präsident der Ostafrikanischen Insel-Republik Madagaskar, twitterte kürzlich, dass er auf Gott vertraue und auf die Heilpflanzen, «die der Herr geschenkt hat, um unserem Land und anderen Ländern in der Welt gegen diese Krankheit zu helfen». Hintergrund seiner Botschaft war, dass das madagassische Institut für angewandte Forschung ein Heilmittel auf Grundlage der Pflanze Artemisia entwickelt hat, die auch gegen Malaria verwendet wird.

Wie «Focus» berichtet, kam dabei heraus, dass Corona-Infizierte schon zwei Tage vor Auftreten der Symptome ansteckend sind – dies jedoch nur maximal bis zu zehn Tage danach. Forscher des Nationalen Zentrums für Infektionskrankheiten und der Akademie für Medizin in Singapur haben anhand verschiedener Studien das festgestellt. Ebenso stellten sie fest, dass die Virus-Reproduktion nach der ersten Woche schnell abfällt. Damit konnte nach der zweiten Woche trotz positiver Test-Ergebnisse kein lebensfähiges Virus gefunden werden. Studien aus Hongkong und Taiwan stützen diese These. Auch hier fand man heraus, dass die Ansteckungsgefahr in den ersten Tagen nach Erscheinen der Krankheitssymptome am grössten ist und innerhalb der ersten Wochen stark abnimmt. Es gibt aber auch Infizierte die ansteckend sind, obwohl sie nie Krankheitszeichen zeigen. Doch nicht nur die gänzlich symptomlosen Betroffenen können zum Überträger von Sars-CoV-2 werden, wie Forscher aus China im Fachjournal «Nature Medicine» schreiben. Ihre Studie zeigt, dass auch Personen, die später sichtbar erkranken, bereits zwei bis drei Tage vor dem Auftreten der Symptome hochgradig infektiös sein können. Die stärkste Gefährdung ging am Tag vorher von ihnen aus. Die Erkenntnis, das 44 Prozent der 171 untersuchten Übertragungen vor den ersten Symptomen stattfanden, stellt laut den Wissenschaftlern die bisherigen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie infrage. Ebenso bestätigt dies eine deutsche Studie. Diese konnte nachweisen, dass die Virenausscheidung in der ersten Woche der Erkrankung sehr hoch ist.

27.5.20

Mindestens fünf neue Corona-Fälle gibt es laut Magistrat Bremerhaven in der Region mit Bezug zu einer religiösen Glaubensgemeinschaft. Es soll sich dabei um eine Pfingstgemeinde handeln. Personen aus dem Umfeld der Glaubensgemeinschaft werden gebeten, sich schon bei geringen Symptomen beim Gesundheitsamt zu melden und vorsorglich zu Hause zu bleiben. mehr Informationen

Statt mit Covid-19 diagnostizierte Personen zur Selbstquarantäne aufzurufen und die Kirchgemeinde um Hilfen für die Erkrankten zu bitten, gab sich Pastor Franklin Ndifor als Prophet und Heiler aus, der Covid-19 mittels Handauflegen heilen könne. Nach dem Kontakt mit zahlreichen Infizierten erkrankte Ndifor schwer und verstarb letzte Woche 39-jährig in seinem Haus in Bonabéri bei Douala in Kamerun am Virus. Nach dem Tod des vermeintlichen Propheten brach unter den Gläubigen Panik aus. Während einige den Tod ihres Pastors anzweifelten und ihn auf einem spirituellen Treffen mit Gott wähnten, aus welchem er zurückkehren werde, fürchteten andere nun um die Heilung der handaufgelegten Infizierten. Nachdem hunderte Menschen vor dem Haus Ndifors mit Gesängen und Gebeten, die auch von lokalen Radiostationen übertragen wurden, ausgeharrt hatten, musste sich die Polizei einen Weg durch die singende und den Zugang blockierende Menge bahnen, um den Leichnam des Priesters zu erreichen. Nachdem Franklin Ndifor 48 Stunden lang nicht auferstanden war, wurde sein Körper vor seinem Haus begraben.  mehr Informationen

Südkorea verzeichnet den stärksten Tagesanstieg von Corona-Infektionen seit 49 Tagen. 40 neue Fälle seien hinzugekommen, teilt das Zentrum für Seuchenkontrolle KCDC mit. Am Vortag seien es 19 gewesen. Im Fokus steht der Ausbruch in einem Logistikzentrum in Bucheon westlich von Seoul, das von der Online-Handelsfirma Coupang betrieben wird und seit Montag geschlossen ist. Mindestens 36 Corona-Infektionen sind laut KCDC inzwischen auf diesen Ausbruch zurückzuführen. Etwa 3600 Menschen würden nun getestet.

Der Iran wurde früh und hart vom Coronavirus getroffen. Strikte Massnahmen führten zum Jobverlust für Millionen. Doch mit der Lockerung der Einschränkungen steigen auch die Fallzahlen wieder.

Der Vatikan kämpft seit Jahren mit einer schwierigen finanziellen Lage. Die vatikanischen Museen mussten für Wochen geschlossen bleiben. Dabei spülen die jährlich rund fünf Millionen Besucher mit ihren Eintrittspreise von jeweils 6 Euro auch nach Abzug aller Kosten um die 25 Millionen Euro in die Kassen. Noch ist nicht absehbar, wie sich der römischen Tourismus nach der Krise erholen wird. Wirtschaftsminister Juan Antonio Guerrero Alves zu „Vatican News“: „Wir haben einige Hochrechnungen, einige Schätzungen vorgenommen. Die optimistischsten rechnen mit einem Rückgang der Einnahmen um etwa 25 Prozent. Die pessimistischsten liegen bei etwa 45 Prozent.“ Bereits vor der Krise lag das Defizit bei 60 bis 70 Millionen Euro.

Nach massiver Kritik russischer Ärzte an den Arbeitsbedingungen in der Corona-Krise gibt es nun eine offizielle Statistik über die Todesfälle beim medizinischen Personal. Demnach starben bislang mindestens 101 Ärzte, Krankenschwester, Pfleger und Fahrer von Rettungswagen an einer Covid-19-Infektion. Inoffizielle Zählungen gehen aber von mindestens dreimal so vielen Todesfällen aus. Aktivisten haben bei Google eine «Liste des Gedenkens» angelegt. Darauf standen am Dienstagnachmittag 305 Namen von infizierten Klinikmitarbeitern, die in der Corona-Pandemie gestorben sind.

Wer im Südtirol Ferien machen will, der kann gratis einen Corona-Test machen lassen. Das Angebot sei nicht verpflichtend, sondern «ein Service», sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher dem Radiosender Rai 1. Dabei ginge es sowohl um Antikörper-Bluttests als auch um PCR-Tests. Erwogen wird, die Tests in Hotelangebote zu integrieren.

Im süddeutschen Bundesland Baden-Württemberg sind ab dem 1. Juni wieder öffentliche Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen für weniger als 100 Menschen erlaubt. Grossveranstaltungen mit mehr als 500 Menschen blieben aber auf jeden Fall bis zum 31. August verboten.

Nach weitgehender Aufhebung von Corona-Beschränkungen ist die Geburtskirche in Betlehem wieder geöffnet worden.

Das EU- und Urlaubsland Slowenien öffnet seine Grenzen für Urlauber und Geschäftsreisende aus den anderen EU-Ländern. Die Regelung gilt auch für EU-Bürger, die eine Immobilie in Slowenien besitzen. Die betroffenen Personen können ohne Auflagen wie den Vorweis eines Corona-Tests oder Quarantänepflichten nach Slowenien einreisen und sich dort aufhalten.

26.5.20

Wenn man in ein Risikogebiet reist und sich ansteckt, riskiert der Arbeitnehmer, dass er seine Krankheit selbst verschuldet. Dann könnte der Arbeitgeber ihm Lohnzahlungen verweigern. Da es mittlerweile aber nicht mehr Hochrisikogebiete wie noch vor zwei Monaten gibt, ist es unwahrscheinlich, dass eine Ansteckung im Ausland als selbst verschuldet angesehen würde. Der Arbeitgeber kann einen Corona-Test veranlassen. Dazu müsste er aber einen Hinweis auf ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, etwa weil der Arbeitnehmer in einem Risikogebiet war.

25.5.20

Die Living Spirit United Church im Südwesten von Calgary Kanada hatte mitte März einen Gottesdienst und versammelte sich dann für ein festliches Essen. Es waren nur 41 Personen anwesend, und sie achteten darauf, zwei Meter Abstand und gute Händehygiene zu beachten. Sie befolgten alle Regeln und machten nichts falsch. Trotzdem wurden 24 der 41 Personen auf der Party infiziert. Zwei von ihnen starben. Obwohl die Kirche Platz für 200 Personen bietet, waren weniger als 50 Personen anwesend – ganz im Sinne der damaligen Gesundheitsregeln. Das Essen wurde serviert. Jeder der damit umging, trug Handschuhe. „Wir haben mit den Informationen gearbeitet, die wir damals hatten.“ Es ist immer noch nicht klar, wie das Virus überhaupt in die Kirche gelangt ist, da keiner der Infizierten in den Tagen vor ihrer letzten Zusammenkunft gereist war oder wissentlich einer infizierten Person begegnet war. Es wird vermutet, dass das Virus einen Tag zuvor in die Kirche kam, als ein großer Chor die Einrichtung benutzte. In der Zwischenzeit sagt Reverend Mang, sie wisse nicht, wann sich ihre Gemeinde wieder in ihrer Kirche treffen werde. „Wir kehren nicht zu dem zurück, was wir waren, weil wir niemals das sein werden, was wir waren. Wir haben zwei wirklich wichtige Mitglieder verloren. Wir haben etwas verloren, aber wir hoffen, dass diese Erfahrung uns hilft, zu etwas Neuem zu wachsen – ich hoffe, eine neue, liebevollere und fürsorglichere Gemeinschaft. “ mehr Informationen

Nach dem Ausbruch von Corona-Infektionen im Nachgang eines Gottesdienstes in Frankfurt am Main rät der Virologe Christian Drosten, das Thema Aerosole noch stärker in den Blick zu nehmen. „Die Aerosolübertragung spielt eine wichtige Rolle“, sagte Drosten im Deutschlandfunk. Während Ansteckungen über Tröpfchen und Aerosole ein großes Thema seien, könne die Schmierinfektion womöglich etwas weniger stark betont werden, sagte Drosten weiter.“ Im Alltag sollte man sich vielleicht mehr aufs Lüften konzentrieren als auf das ständige Wischen und Desinfizieren“. Drosten schlug zudem vor, die vollständige Öffnung von Schulen und Kindertagesstätten durch gezieltes Testen der Lehrer und Betreuer zu ermöglichen. Es gebe zwar keine Hinweise darauf, dass Kinder weniger infektiös seien als Ältere. Da fast alle infizierten Erwachsenen auch Symptome zeigten, könnten Lehrer und Erzieher eine „Anzeigerfunktion“ bei neuen Ausbrüchen an Schulen und Kitas übernehmen. „Jeder symptomatische Lehrer muss sofort getestet werden“  mehr Informationen

Die Gemeinde in Frankfurt teilt auf ihrer Website in einer Erklärung mit, man habe während des Gottesdienstes keine Schutzmasken getragen und gemeinsam gesungen. Die Beantwortung von Anfragen verzögere sich, weil sich der Vorsitzende des Gemeindevereins im kritischen Zustand auf einer Intensivstation befindet und auch sein Stellvertreter erkrankt ist. Über 100 Infizierte, darunter auch mindestens ein Kind, sechs Menschen im Krankenhaus – so die Bilanz eines Gottesdienstes in einer baptistischen Gemeinde in Frankfurt a.M.. 

Die Corona-Zahlen der Schweiz und Schwedens entwickelten sich höchst unterschiedlich. Wo währe wohl die rote Kurve ohne Lockdown? Auch auf einer oberen Ebene?

24.5.20

Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mindestens 107 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) am Sonntag in Wiesbaden mit. Weil es hier enge, fast familiäre Bindung gebe, sei zu vermuten, dass die Verbreitung des Virus nicht unbedingt nur im Gottesdienst stattfand, sondern durch die engen Kontakte der Gemeindemitglieder.
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Bis Samstag wurden zehn Menschen, die bei der Wiedereröffnung des Lokals in Moormerland in geschlossener Gesellschaft dabei waren, positiv auf Corona getestet. Eine weitere Person aus einem anderen Landkreis habe sich in der Folge angesteckt, teilte der Landkreis am Samstag mit. Demnach wurde für rund 70 Frauen und Männer häusliche Quarantäne angeordnet. Da einige von ihnen bereits Symptome zeigten, seien weitere Infektionsfälle nicht auszuschließen. Der Betreiber der Gaststätte „Alte Scheune“ in der Gemeinde Moormerland hatte am 15. Mai nach eigenen Angaben rund 40 ausgewählte Gäste eingeladen – darunter Vertreter von Firmen, die ihn unterstützt hatten.

Viele Italiener haben dieses Wochenende die neuen Freiheiten genossen, wie hier auf der Piazzale Arnaldo in Brescia. Weil zu viele Leute unterwegs waren und die Distanzregeln nicht eingehalten wurden, haben einige Stadtregierungen die Bars vorzeitig geschlossen, so auch in Brescia.

In der Forschung hat sich gezeigt, dass der Coronavirus an der Oberfläche bis zu 17 Tage überleben kann und die gängigen Desinfektionsmittel rasch an Wirkung verlieren. Wissenschaftler des Haifaer Technion wollen nun aber laut Berichten in israelischen Medien ein ausgesprochen langlebiges Desinfektionsmittel entwickelt haben. Nicht nur zerstört es den Coronavirus, sondern bleibt im Gegensatz zu anderen, rasch zersetzenden Desinfektionsmitteln, an der Oberfläche lange wirksam. «Die von uns entwickelten Materialien», sagt Assistezprofessor Shady Farah, Leiter der Forschungsgruppe, «werden die Spielregeln ändern, denn sie werden den Infektionszyklus von angesteckten Oberflächen blockieren». Die Infektion durch das Berühren von Oberflächen ist, wie Farah hinzufügte, ein ernstes Problem, vor allem an öffentlichen Orten wie Krankenhäusern, Fabriken, Schulen, Einkaufszentren und im öffentlichen Verkehr. «Unsere Polymere werden diese Orte sicherer machen». Funde vom «Diamond Princess»-Schiff stellten fest, dass der Virus bis zu 17 Tagen an Oberflächen überleben kann.

Kein Tag vergeht, an dem Israels Medien nicht in der einen oder anderen Form über die nächste Welle des Coronavirus spekulieren, die früher oder später das Land überziehen wird. Cyrille Cohen, Leiter des Immuntherapeutischen Laboratoriums der Bar-Ilan-Universität, warnte, dass man von einer zweiten Welle reden könne wenn Israel zu sehen beginnt, wie Infektionsraten «in einer Schule nach der anderen» in die Höhe schnellen. Cohen machte seine Bemerkungen am gleichen Tag, an dem eine besonders hohe Zahl von Schülern und Lehrern im ganzen Lande in die Isolation gingen, nachdem einige Personen des Bildungswesens und des Personals mit dem Coronavirus diagnostiziert worden waren.

23.5.20

Nur wenige Tage nach der Wiedereröffnung vieler Restaurants in Deutschland scheinen sich in Niedersachsen mindestens sieben Menschen in einem Lokal mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Laut Landkreis Leer führten die neuen Fälle dazu, dass bereits für mindestens 50 Menschen «vorsorglich häusliche Quarantäne» angeordnet wurde. Laut NDR 1 Niedersachsen war noch unklar, ob sich die Besucher oder das Personal nicht an die Regeln gehalten hätten. Einige Experten hatten vor Restaurantbesuchen in geschlossenen Räumen gewarnt. Die Gäste von Restaurants sollten möglichst draussen sitzen. «Da kommt es praktisch nicht zu Infektionen.»

Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mehr als 40 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt, René Gottschalk, am Samstag mit. Sechs von ihnen liegen im Krankenhaus. Dabei hat die Baptisten-Gemeinde in Frankfurt alle Regeln eingehalten. «Wir haben alle Versammlungen abgebrochen. Gottesdienste gibt es jetzt nur noch online», sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten, Wladimir Pritzkau (64), am Samstag 23.5.20. Der Gottesdienst sei am 10. Mai gewesen. Die genaue Zahl der Betroffenen konnte Pritzkau nicht nennen. Die meisten seien Zuhause, sechs befänden sich in Krankenhäusern. Wie viele Besucher zu dem Gottesdienst gekommen waren, könne er «nicht genau sagen», meinte Pritzkau. «Bei uns sind aber alle Regeln eingehalten worden.» Es habe Desinfektionsmittel gegeben, der vorgeschriebene Abstand sei beachtet worden. Religiöse Versammlungen sind seit dem 1. Mai unter Auflagen wieder erlaubt.  mehr Informationen Der Fall in Frankfurt hat Auswirkungen über die Main-Metropole hinaus. Die Stadt Hanau teilte mit, dass sich – nach Informationen des Main-Kinzig-Kreises – im Zusammenhang mit dem Gottesdienst „mindestens 16 Personen aus Hanau mit dem Corona-Virus infiziert haben“. Der Pastor der Gemeinde soll im Krankenhaus sein und wird beatmet.

Während der innerchinesische Luftverkehr nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins «Caixin» wieder die Hälfte des Vorkrisenniveaus erreicht hat, hält die Luftverkehrsbehörde an den Einschränkungen für Flüge aus dem Ausland fest. Seit Ende März gilt eine «Fünf-Eins-Regel», die pro Fluggesellschaft nur einmal die Woche einen Flug auf einer Strecke in ein Land erlaubt. Die chinesische Zeitung «21st Century Business Herald» berichtete aus einer Anweisung der Luftverkehrsbehörde, dass die Vorschrift «mindestens bis Oktober» umgesetzt werde.

Die britische Regierung führt vom 8. Juni an eine zweiwöchige Quarantäne für alle Reisenden ein, die in das Land kommen. Die Quarantäne soll für alle Einreisenden gelten, ungeachtet ihrer Staatsbürgerschaft. Ausgenommen sind nur wenige Berufsgruppen wie Lastwagenfahrer und Erntehelfer sowie Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln.

Swiss erlaubt Umbuchung bis Ende 2021. Diese Regelung gilt aber nur für Tickets, die bis zum 31. Juni 2020 gebucht wurden und ein bestätigtes Reisedatum bis einschliesslich 30. April 2021 haben.

Die Regierung des Corona-Hotspots Spanien hat Hoffnungen auf eine baldige Grenzöffnung für Touristen gedämpft. «Ich hoffe, dass wir die touristischen Aktivitäten Ende Juni wieder aufnehmen können», sagte am Montag Verkehrsminister José Luis Ábalos.

Hotelplan Suisse hat entschieden, das Reiseprogramm ins Ausland neu bis 14. Juni auszusetzen. In Ausnahmefällen wie Schweden, wo die Einreise grundsätzlich möglich ist, werden die Kunden von Hotelplan kontaktiert um abzuklären, ob sie die gebuchte Reise allenfalls dennoch antreten möchten. Der Reiseveranstalter Tui Suisse sagt sein Reiseprogramm neu bis einschliesslich 14. Juni ab.

«Sardinien zahlt den Preis für die schrecklichen Bilder aus Norditalien», sagt Solinas. Er wirbt nun dafür, dass auch Touristen aus Deutschland wieder kommen. Dazu sollen alle Einreisenden einen Test vorlegen, dass sie nicht Corona-infiziert sind. Die Angst in Italien ist gross, dass Touristen eher weniger betroffene Mittelmeerländer wie Griechenland oder Kroatien bevorzugen. Daher hat die Regierung in Rom nach zwei Monaten striktem Lockdown auf Lockerung umgeschaltet: Ab 3. Juni soll die Einreise aus dem Ausland wieder erlaubt sein.

Island-Touristen sollen bei der Einreise bald die Wahl zwischen einem Corona-Test und einer zweiwöchigen Quarantäne haben. Spätestens ab dem 15. Juni wolle man die Beschränkungen für internationale Reisende lockern, teilte die isländische Regierung mit. Geplant sei zudem, dass Touristen eine sogenannte Tracing-App herunterladen und gebrauchen müssten.

Ausgangssperre zum Ramadan-Ende in der Türkei. Ausgehverbote hat es wegen der Corona-Pandemie in der Türkei immer wieder in Städten oder Regionen gegeben. Doch zum muslimischen Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan sind alle 82 Millionen Einwohner davon betroffen. Die Ausgangssperre beginne am Vorabend des Zuckerfests in der Nacht zum 23. Mai und ende am 26. Mai, sagte Erdogan in Istanbul. Die Reisebeschränkungen für 15 Städte, darunter Ankara und Istanbul, werden laut Erdogan um weitere 15 Tage verlängert. Damit bleiben die Regionen vorerst weitgehend abgeschottet.

Das türkische Gesundheitssystem stemmt die Corona-Krise bislang besser als erwartet. Dennoch arbeitet das medizinische Personal in vielen Bereichen bis zum Umfallen. 12 bis 16 Stunden täglich, anstatt der üblichen Acht-Stunden-Schicht. Die Krankenschwester Kelez Yayik arbeitet seit 20 Jahren am größten Krankenhaus der Türkei. Sie habe in dieser Zeit schon einiges gesehen: Überlebende des „großen Erdbebens“ im Jahr 1999 in der Nähe von Istanbul oder Opfer von Terroranschlägen habe sie auf ihrer Station betreut. „Diese Ereignisse und der anschließende Überlebenskampf waren große Herausforderungen hier für uns. Aber es ist das erste Mal, dass wir uns auch selber schützen müssen. (…). Das ist der Hauptunterschied.“

Könnte die verheerende Pandemie Quittung für unzureichende Labor-Sicherheitsmassnahmen sein? Eine eine Studie konnte bei drei der vier ersten Erkrankungen, einschliesslich des allerersten bekannten Falls, keine Verbindung zum Nassmarkt in Wuhan feststellen. Könnten sich Coronaviren-Forscher unwissentlich infiziert haben, die danach – wenn auch ohne selber Krankheitssymptome zu haben und unabsichtlich – weitere Personen ansteckten? Oder könnten unsachgemäss entsorgte Abfälle oder Tierkadaver aus der Forschung, von Ratten oder Katzen vertilgt, Ursprung des Spillovers sein? Da die meisten Coronaviren beim Menschen höchstens eine Erkältung verursachen, arbeiten Labors weltweit mit diesen Viren auf der Biosicherheitsstufe 2 von vier Sicherheitsstufen. So arbeitet das «Wuhan Center for Disease Control» mit Coronaviren auf dieser tiefen Sicherheitsstufe – wohlgemerkt wenige hundert Meter vom Nassmarkt entfernt. Ebenso wird in der Nähe am Wuhan Institute of Virology intensiv an Coronaviren geforscht. Das Institut verfügt über die weltweit grösste Sammlung von Coronaviren. Um Heilmittel zu entwickeln, werden Viren genmanipuliert und Labortiere infiziert. Obwohl diese Art Forschung auf höherer Biosicherheitsstufe erfolgt, sind Laborunfälle nie ausgeschlossen. Solche Experimente bergen das Risiko einer unabsichtlichen Freisetzung. Die Forscher bewegen sich also auf einem schmalen Grat zwischen Heilmittelentwicklung und von Menschenhand herbeigeführter Krankheit. Solche Fragen sind berechtigt, zumal der Volksrepublik China im Allgemeinen und den beiden erwähnten Instituten in Wuhan im Speziellen in Sachen Sicherheit Handlungsbedarf attestiert wird. Zusätzliche Brisanz schaffen Pekings systematische Ablenkungsmanöver von der Möglichkeit eines Forschungsunfalls.  mehr Informationen

22.5.20

Israels strenge Grenzkontrollen bleiben weiter bestehen. Nicht-israelischen Passinhabern ist es bis 15. Juni nicht möglich, ins Land zu reisen. Israelis müssen sich nach einer Rückkehr aus dem Ausland weiterhin in 14-tägige Selbstquarantäne begeben.

Weil in Luzern am Seeufer die Corona-Regeln nicht mehr eingehalten wurden, verteilte die Polizei Bussen. Bereits in der Nacht wurden Parkanlagen geschlossen.

«Ich möchte allen zeigen, dass das jeden treffen kann» – der 43-jährige Mike Schultz veröffentlichte auf Instagram ein Foto von sich, das seinen vom Coronavirus gezeichneten Körper zeigt. Der Krankenpfleger aus San Francisco war Mitte März an Covid-19 erkrankt. In den sechs Wochen, die er im Spital verbrachte, nahm der sonst gesunde und sehr muskulöse Mann 23 Kilo ab.

Wie er dem Portal «Buzzfeed» erzählt, hatte Schultz Mitte März seinen Freund in Boston besucht. Beide waren zuvor nach Miami Beach gereist, um an einem Festival teilzunehmen. «Wir wussten zwar, dass dort das Virus grassierte, doch es gab keine Einschränkungen, keine Ausgangssperre. Wir meinten nur, wir müssten unsere Hände öfters waschen und aufpassen, dass wir unser Gesicht nicht berühren», gibt er zu. «Ich konnte mein Handy nicht halten, weil es so schwer war. Und ich konnte nicht tippen, weil meine Hände so stark zitterten.» Statt 86 wog Schultz jetzt nur noch 63 Kilo. «Ich dachte nicht, dass es so ernst war, bis es plötzlich passierte. Ich dachte, ich wäre jung genug, um nicht schwer krank zu werden. Ich weiss, dass viele Leute noch so denken, wie ich dachte».

20.5.20

Ab dem 28. Mai erlaubt der Bundesrat wieder sämtliche Formen von Gottesdiensten und religiösen Feiern. Dies hat er heute, 20. Mai, entschieden. Als Voraussetzung fordert er Präsenzlisten, Schutzkonzepte und die Einhaltung der Hygiene- und Verhaltensregeln. Das BAG geht in seinem Text vom 18. Mai von 4 Quadratmeter Platzbedarf pro sitzender Person aus. Die Möglichkeit zur Begrenzung und Kontrolle der Teilnehmerzahl müsse bestehen. Kontaktdaten der Teilnehmenden müssten erfasst und während 14 Tage aufbewahrt werden. Auf Gemeindegesang und Chöre sei vorerst zu verzichten, ebenso auf das Abendmahl und Kollekten durch Weiterreichen eines Kollektenkörbchens. Menschenansammlungen vor und nach den Gottesdiensten und religiösen Zusammenkünften seien zu vermeiden. Ausserhalb des Gottesdienstes gilt mindestens bis zum 8. Juni das Versammlungsverbot. Besonders gefährdete Personen könnten individuell entscheiden, ob sie an einem Gottesdienst teilnehmen wollen, auch wenn weiter empfohlen werde, Menschenansammlungen zu meiden.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich in Deutschland mehr als 20’400 Mitarbeitende von Kranken- und Pflegeeinrichtungen mit dem Coronavirus infiziert. Allein in Spitälern, Praxen, Dialyseeinrichtungen und bei Rettungsdiensten verzeichnete das staatliche Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 11’800 Fälle (Stand 18.5.). In Pflege- und anderen Wohneinrichtungen waren es mehr als 8500 Infektionen. Insgesamt 895 erkrankte Mitarbeiter mussten stationär behandelt werden, 61 sind gestorben. Insgesamt hat das RKI bislang 175’210 Corona-Infektionen in Deutschland registriert.

Nach einer Aufstellung der «Financial Times» betrug die Übersterblichkeit in Deutschland bislang kumuliert 6 Prozent. In der Schweiz liegt sie bei 27 Prozent, in Spanien oder Grossbritannien bei über 60 Prozent.

Brian Hitchens aus Florida hatte seine feste Meinung über das Coronavirus. Er glaubte nicht daran, dass die Pandemie echt sei, vielmehr ein Scherz der Regierung, wie der lokale TV-Sender WPTV berichtet. Als sich aber sowohl Hitchens als auch seine Frau mit dem Virus infizierten und ins Krankenhaus gebracht werden mussten, änderte er seine Meinung.

Bei Andreas Weigel hat es harmlos mit einer Erkältung begonnen. Ich hatte eine ganz intensive Nahtod-Erfahrung. Mein Leben zog im Zeitraffer an mir vorbei. Ich war mittendrin in einem gewaltigen Todeskampf. Ich wollte so nicht mehr weiterleben. Ich war nur noch von technischen Apparaten umgeben und ich dachte mir, wenn das jetzt mein Leben sein soll, das will ich nicht. Da ich intubiert war, konnte ich nicht sprechen. weiterlesen

Der Wetziker Pastor David Gronau gehört eigentlich nicht zur Risikogruppe des Coronavirus. Dennoch erkrankte er schwer und landete auf der Intensivstation. Ein Gespräch über Atemnot, Todesangst und die neuen Freuden am Papi-Sein. Hier zum Video.

In Israel wurde beschlossen, die Synagogen am Mittwoch 20.5.20 wieder für die Gebete zu öffnen. Die Einschränkungen sind dabei ganz klar: Maximalzahl 50 Teilnehmer am Gottesdienst, zwischen einem Betenden und dem nächsten muss ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden, ein spezieller ernannter «Corona-Minister» hat für die strikte Einhaltung der Weisungen zu sorgen, die Gesichtsmaske muss während des ganzen Gottesdiensts getragen werden, und die Grundsätze der Hygiene sind einzuhalten. Die Wiedereröffnung von Restaurants und Bar-Betrieben ist unter strikten Vorlagen für den 27. Mai vorgesehen. Besitzer werden dafür verantwortlich sein, die Temperatur eines jeden Gastes zu messen. Orte mit einem Fassungsvermögen von bis zu 100 Plätzen dürfen Vollbesetzung anstreben, während für grössere Betriebe die Maximalquote bei 85 Prozent liegen wird. Bei Sitzgelegenheiten im Freien muss eine Distanz von einem Meter zwischen jedem Tisch beachtet werden. Live Musik bleibt weiter verboten.

Zumindest Kinder und Jugendliche schienen bislang von schweren Erkrankungen durch das Coronavirus verschont zu bleiben. Doch nun häufen sich in manchen Ländern Fälle von schwerkranken Kindern. Die betroffenen Kinder leiden unter anhaltendem Fieber, starken Bauchschmerzen, Ausschlägen und haben eine geschwollene Zunge. Die Blutgefässe entzünden sich, mitunter wird das Herz geschädigt. Der Kinderarzt Sunil Sood von der Cohen-Kinderklinik in New York berichtet, dass rund die Hälfte der jungen Patienten in seiner Klinik wegen einer Herzmuskelentzündung auf die Intensivstation verlegt werden mussten. In Europa trat das verdächtige Syndrom bis Ende vergangener Woche bei etwa 230 Kindern im Alter bis zu 14 Jahren auf. In der Schweiz seien seit Anfang März zehn Fälle bei Kindern und Jugendlichen aufgetreten. Jedoch sei keines der Kinder in der Schweiz gestorben. Experten vermuten, dass Sars-CoV-2 bei den betroffenen Kindern eine Überreaktion des Immunsystems auslöst. Statt den Körper zu schützen, greife das Immunsystem dann das Gewebe und die Organe an.Das BAG schreibt: „Das Kawasaki-Syndrom ist eine Gefässentzündung, die sehr selten bei kleineren Kindern vorkommt. Symptome sind unter anderem Fieber und ein Hautausschlag. Kinderärztinnen und -ärzte kennen dieses Krankheitsbild gut und man kann es mit Medikamenten behandeln. Es ist grundsätzlich möglich, dass das neue Coronavirus, neben anderen Viren, ein Auslöser für das Kawasaki-Syndrom sein könnte.“

China hat die nordöstliche Stadt Shulan abgeriegelt, die nach einem Ausbruch des Coronavirus etwa 700,000 Menschen beheimatet. Es sind ähnliche Maßnahmen wie in Wuhan. Alle  Wohngebiete wurden geschlossen, und nur eine Person aus jedem Haushalt darf jeden zweiten Tag zwei Stunden lang das Nötigste erledigen. Letzte Woche wurde die Stadt als Hochrisiko eingestuft. Es hieß, Hunderte von Menschen seien unter medizinischer Quarantäne und das Leben könnte wochenlang nicht wieder normal werden. In den letzten 14 Tagen wurde in der Provinz Jilin bei mindestens 34 Personen Covid-19 diagnostiziert. Für die Wohnhäuser zuständige Wohnungsbeamte wurden gewarnt, dass sie bei neuen Ausbrüchen von ihren Posten entfernt werden, was zu Vertuschungen führen könnte.  mehr Informationen

Meldungen vor dem 20.5.19 unter https://www.obrist-impulse.net/coronavirus-ein-raetsel  

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