Corona, Gott und die Kirche

Die beiden großen Kirchen in Deutschland wenden sich übereinstimmend gegen die These, das Coronavirus als Strafe Gottes zu sehen.

„Jesus steht für das Leben, und Gott ist ein Gott des Lebens“, so der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in einem Video auf bild.de. Bedford-Strohm betonte, Christen glaubten, dass sich Gott in Jesus gezeigt habe. Es könne nicht sein, dass Gott ein Virus schicke, um Menschen zu töten, denn Jesus habe geheilt.

Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer betonte im Kölner Stadt-Anzeiger vom Montag 30.3.20, der Gedanke eines strafenden Gottes, der der Menschheit eine Quittung für Fehlverhalten präsentiere, sei „fürchterlich und auch vollkommen unchristlich. Die Corona-Krise ist keine Strafe Gottes.“ Er rief dazu auf, „ohne Verharmlosung, ohne Vertröstung“ mit Leid umzugehen.

Die Direktorin des Katholischen Bibelwerks, Katrin Brockmöller, sagte in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Gott straft nicht, sondern Gott rettet.“  mehr Informationen

Andere behaupten, dass bei diesem Virus unreine Geister des Teufels aktiv sind. Das sehen sie daraus, dass man Corona mit viel Phantasie zur Zahl 666 umformen kann.

Beim Studieren der Offenbarung ist mir auch aufgefallen, dass eine Parallele zwischen dem Auszug aus Ägypten und dem Buch der Offenbarung besteht.

Spannend ist auch, was Gott zu Salomo in 2.Chronik 7,13-14 sagte: „Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land kahl zu fressen, wenn ich die Pest in mein Volk sende und mein Volk, über das mein Name ausgerufen ist, sich demütigt und betet, mich sucht und von seinen schlechten Wegen umkehrt, dann höre ich es im Himmel. Ich verzeihe seine Sünde und bringe seinem Land Heilung.“

Pest meint in diesem Text, jede Art von schnell ausbreitender Seuche.

Nur wenige Regierungen haben zum Gebet aufgerufen. Die meisten Staaten haben die Haltung: Wir schaffen das selbst. Demut würde heißen, wir gestehen ein, wir brauchen Gottes Hilfe. Gottes Hilfe für die Politiker, Ärzte, Pflegende, Kranke und alle weiteren Betroffenen.

Gott möchte, dass die Menschen umdenken. und bei ihm Halt, Trost und das Heil suchen.

Ist nun Gott verantwortlich? So wie ich es verstehe, macht Gott nur, was wir als Gesellschaft von ihm erwarten. Nämlich, dass er sich zurückzieht. Wenn Gott nicht mehr aktiv, lebenserhaltend auf die Erde und uns einwirkt, dann nimmt das Zerstörerische seinen Lauf.

Gott wartet jedoch darauf, dass wir ihm wieder erlauben unter uns zu wirken. Jedoch nicht als Diener unserer Wünsche, sondern indem wir anerkennen, dass er Gott ist und wir seine Hilfe brauchen.

Demütigen bedeutet: Wir bekennen: Wir schaffen es nicht selbst. Beten heißt, jeder spricht mit Gott und nicht nur einer für alle. Es muss auch ein Wille zur Neuorientierung da sein.

In der Offenbarung entdecken wir, dass die Menschen die Weckrufe Gottes ignorierten und nicht zu ihm umkehren wollten. Jeder kann für sich entscheiden, ob er sich wieder neu auf Gott ausrichten will und so Hilfe und Trost von ihm erfährt.

Siehe auch:  mega geliebt

Apokalypse – Das biblische Buch der Offenbarung
Das Buch der Offenbarung (1)
Briefe aus dem Himmel (2)
Jesus sorgt sich um jede Gemeinde (3)
Ein Blick auf den Thron Gottes (4)
Wer ist würdig? (5)
Das Lamm enthüllt die Geheimnisse (6)
Rettung kommt von Gott (7)
Die Antwort auf die Gebete der Heiligen (8)
Das Böse hat Grenzen (9 und 10)

3 Gedanken zu „Corona, Gott und die Kirche“

  1. Ich finde das höchst irritierend, dass die „Kirchen“ die grundsätzliche Idee eines strafenden Gottes (erziehenden Vaters) negiert. Sagt nicht Gott zu Moses: Seht ihr nun, daß ich’s allein bin und ist kein Gott neben Mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errette. Oder in Hiob: Denn er verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt…? WER sind DIE, die da für die „Kirche“ verbindlich sprechen? Lesen die eine andere Bibel, als ich?

    1. Hier noch die konkreten Bibelstellen:

      5.Mose 32,39: „Sehet nun, dass ich’s allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand kann aus meiner Hand reißen.“

      Hiob 5,18: Denn er verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt. (Hier spricht Elifas, dessen Rede in Hiob 42,7 von Gott kritisiert wird).

      Die Schwierigkeit liegt wohl darin, welche Motive man Gott unterstellt. Viele empfinden Gott gut, wenn er macht was wir wollen. Böse ist er, wenn er uns Grenzen setzt. Nur schon das Wort Erziehung wirkt heute negativ.

      Die Frage, die wir uns neu stellen müssen: Ist es wirklich Liebe einen Menschen nicht zu warnen, wenn er ins Unglück läuft? Als Jesus im Tempel die Händler gewaltsam vertieb, tat er das, weil sie damit andere hinderten den Tempel als ein Ort des Gebets zu erfahren (Johannes 2,16 / Matthäus 21,13).

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