Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus und Fallzahlen in der Schweiz
28.11.23
Im Universitätsspital Zürich wurde per Montag, 27.11.23, die Maskenpflicht im direkten Patientenkontakt eingeführt. Dasselbe gelte bei respiratorischen Symptomen bis 24 Stunden nach Abklingen, wie es auf Anfrage beim USZ heisst. Patienten müssen somit in Wartebereichen eine chirurgische Maske tragen. Dies gilt auch für Besucher, die darüber hinaus im Patientenzimmer eine Maske tragen müssen. Auch die Insel Gruppe führt per, 28. November, wieder eine Maskenpflicht beim Kontakt mit Patienten ein, erklärt die Spital-Gruppe auf Anfrage. Es gelten dieselben Regelungen wie beim Universitätsspital Zürich. «Aktuell zirkuliert Covid-19 sehr stark in der Bevölkerung. Gemäss Abwasserdaten im Bereich der höchsten Welle im letzten Winter», erklärt die Insel-Gruppe. Aktuell würden rund 70 Patienten mit Corona stationär behandelt. Auch das Universitätsspital Zürich begründet die Regelung mit den aktuellen Covid-Zahlen: «Gemessen am Abwasser-Screening und an den Corona-Tests haben wir das Niveau der Welle von Anfang 2022 erreicht.»
23.11.23
Die WHO inzwischen Entwarnung gegeben: Den von China bereitgestellten Informationen zufolge gebe es keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitserreger. Das teilte die Organisation am Donnerstagabend in Genf mit. China führt die Zunahme der Atemwegsinfektionen im Land auf die Verbreitung bekannter Erreger nach Aufhebung der Corona-Massnahmen zurück. Auch in anderen Ländern hatte es nach der Massnahmen-Aufhebung besonders starke Wellen von Erkältungskrankheiten gegeben.
Laut WHO haben in China seit Mitte Oktober Fälle «grippeähnlicher Erkrankungen» im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen. Am 21. November berichteten örtliche Medien und die Gesundheitsbehörde Promed von einer Häufung nicht diagnostizierter Lungenentzündungen bei Kindern in Nordchina. Die WHO rief Chinas Bevölkerung konkret auf, sich impfen zu lassen, sich von Erkrankten fernzuhalten und bei Symptomen zu Hause zu bleiben. Zudem bittet die WHO die Behörden um weitere Informationen zu einer Häufung von Lungenentzündungen bei Kindern im Norden des Landes.
21.11.23
Etwa jede 60. Person hat sich in der Schweiz bis Anfang des Monats mit dem Coronavirus infiziert. Auch die laborbestätigten Fälle sind laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) zuletzt stark gestiegen. Während die Hospitalisationen im Vergleich zu Ende Oktober tiefer sind. «Wir erwarten keine überfüllten Intensivstationen», sagt Mikrobiologe Ulrich Elling zur erwarteten Rekord-Welle. «Aber sonst das Übliche.»
16.6.23
In China ist eine neuerliche Corona-Welle in vollem Gange. Die Rede ist von Dutzenden Millionen Neuinfektionen.
Die Corona-Infektionszahlen in Peking stiegen im Dezember explosionsartig an. Mittlerweile habe sich die Lage in der chinesischen Hauptstadt wieder normalisiert, behauptet die Pekinger Seuchenschutzbehörde. Es gibt aber auch andere Berichte.
Amtliche Daten zur Zahl der Toten im Winter liegen nicht vor. Schätzungen ausländischer Experten gehen von rund einer Million aus. Weltweit sind es aktuell 6,891,513 Menschen (Angaben China 5,272).
„Wir nähern uns dem Höchststand“, sagt der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten in einem Pekinger Krankenhaus. Die Zahl der Corona-Patienten sei im Mai rapide angestiegen. „Unser Krankenhaus empfängt jeden Tag Hunderte von Patienten, und in einigen großen Krankenhäusern sind es zwei- bis dreihundert Patienten täglich“, berichtet der Arzt in einem örtlichen Gesundheitsmagazin.
Der führende chinesische Epidemiologe Zhong Nanshan erwartet für Ende Juni 2023 mit rund 65 Millionen Neuinfektionen pro Woche den Höhepunkt der Welle. Der Anstieg sei „erwartet“. Er geht laut Staatsmedien von gegenwärtig rund 40 Millionen Infektionen wöchentlich aus. Experten wiesen auf die nachlassende Immunität nach der massiven Corona-Welle im Dezember und Januar hin, als sich nach vagen Schätzungen 80 bis 90 Prozent der 1,4 Milliarden Chinesen infiziert hatten.
Das Medikament BC007 des Firma Berlin Cures gilt für viele Long-Covid-Betroffene als großer Hoffnungsträger. Doch seine Entwicklung zieht sich hin. Nun startet eine klinische Studie der Phase-2 mit dem Mittel, das mehr Aufschluss über dessen Wirksamkeit geben soll.
Die weltweite Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Das entschied die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag 5.5.23. Konkrete Folgen hat das nicht, weil jedes Land für sich über seine Schutzmaßnahmen entscheidet. mehr Informationen
Nun sollen wichtige Beweise aufgetaucht sein. Diese deuten darauf hin, dass das SARS-CoV-2-Virus versehentlich aus dem Wuhan Institute of Virology (WIV) entwichen ist. Die US-Medien «Public» und «Racket News» berichten unter Berufung auf US-Regierungskreise über die Hinweise. Laut des Berichts gehört der chinesische Forscher Ben Hu zu den ersten Menschen, die infiziert wurden. Er war einer der leitenden Wissenschaftler an der «gain-of-function»-Forschung zu SARS-ähnlichen Coronaviren am WIV. Während der Forschung habe er Experimente an Mäusen durchgeführt. Auf diese Weise soll er sich angesteckt haben. Neben ihm seien auch die Wissenschaftler Yu Ping und Yan Zhu an den Virus-Testungen in Wuhan beteiligt gewesen. Hu arbeitete im Team von Shi Zhengli, die als «die Fledermausfrau Chinas» bekannt war und die «gain-of-function»-Forschung am WIV leitete. «Er war ihr Starschüler», betont Chan im Bericht.
Die Nationale Geheimdienstdirektion der USA (ODNI) hat keine Beweise dafür, dass das Coronavirus aus dem staatlichen Forschungslabor in Wuhan stammt. In einem neuen Bericht erklärte das ODNI-Büro am Freitag (23.6.23): Es gebe «keine Informationen», die jüngste Behauptungen stützen würden. Diesen zufolge gehörten drei Wissenschaftler im Labor zu den ersten mit Covid-19 infizierten Menschen. Sie hätten das Virus möglicherweise selbst erzeugt.
24.4.23
Neue Analysen des Bundes zeigen: Covid-19 ist derzeit etwa so weit verbreitet wie im Sommer 2022. Gut möglich also, dass man bei Erkältungssymptomen in Wirklichkeit Corona hat. «Wir sehen zwar jetzt keine Zunahme mehr bei den Spitaleinweisungen, die Zahlen hängen also nicht mehr damit zusammen. Aber es geht auch darum, dass wir andere Personen schützen, die ja möglicherweise weniger gute Abwehrkräfte haben.» Das sagt Infektiologe Huldrych Günthard vom Universitätsspital Zürich zu Nau.ch. Im Spital trage man bei Symptomen schon lange Maske, so Infektiologe Günthard. «Wir wollen ja auch nicht, dass die Mitarbeitenden krank werden und Zuhause bleiben müssen.» Während Corona habe man gesehen, dass Maskentragen viel bringe. Der Experte beruhigt aber: «Wir sind schon länger nicht mehr in einer dramatischen Situation. Corona äussert sich jetzt meistens einfach im Stil einer Erkältung.»
22.4.23
Regelmässig veröffentlicht das BAG die Daten aus Abwasserproben. Diese zeigen, dass aktuell viele Menschen an Corona erkrankt sind, scheinbar ohne dies zu erkennen. Die Viruslast im Abwasser der Schweiz ist derzeit vor allem in den Regionen Luzern, Winterthur, Bülach und Bremgarten (AG) hoch. Die Spitäler stellen jedoch keine erhöhten Hospitalisationen fest. Die aktuellen Daten vom 18. April 2023 zeigen: Die Viruslast ist derzeit so hoch wie während der Welle im Sommer 2022 und im Vergleich zum letzten Herbst sogar noch höher. Am dominierendsten ist derzeit die schnell übertragbare Omikron-Untervariante XBB. Erkrankte zeigen bei dieser Variante Symptome wie Erkältung, Fieber oder Schnupfen. SARS-CoV-2 im Abwasser aktuell rund 50% vom höchsten jemals gemessenen Wert. Auffälligist: Andere Atemwegserkrankungen wie die Influenza oder RSV seien im April fast ganz verschwunden – ganz im Gegensatz zu Corona. Günthard kann sich auf Anfrage der «Aargauer Zeitung» nicht erklären, warum nicht auch Corona saisonal geworden ist. «Vielleicht ist die Immunität der Bevölkerung doch noch nicht so gut, wie man es gerne hätte.»
3.4.23
Am 21.3.23 war das SARS-CoV-2 im Abwasser von Abwasseraufbereitungsanlagen 30% vom jemals höchst gemessenen Wert. Das bedeutet, Corona wird durchlitten, aber es treten wenig schwere Fälle auf.
1.3.23
Bei der Jahrestagung des Volkskongresses in China am Sonntag gelten ähnlich strenge Massnahmen wie zu Zeiten der Null-Covid-Politik im Vorjahr. Diplomaten und Journalisten, die an der Eröffnung in der Grossen Halle des Volkes in Peking teilnehmen wollen, müssen am Tag zuvor im Hotel in Quarantäne. Es herrscht Unverständnis, dass im Alltag zwar die meisten strengen Covid-Beschränkungen abgeschafft wurden, aber zur Tagung des Parlaments doch wieder gelten, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Auch wurde auf eine Erklärung des Politbüros von Mitte Februar verwiesen, wonach China mit einem Triumph über das Virus ein «Wunder in der Menschheitsgeschichte» geschaffen habe. Ungeachtet des verkündeten Erfolges gelten auch für das Machtzentrum Zhongnanhai in Peking weiter Restriktionen, wie zu erfahren war. Die Beschäftigten dürften das Areal der politischen Führung in der Regel weiterhin nicht verlassen. Wer trotzdem nach Hause fahre, müsse bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz erst mehrere Tage in Quarantäne.
Der Direktor der US-Bundespolizei FBI hat eine frühere Einschätzung seiner Behörde bestätigt, wonach eine mögliche Laborpanne in China «höchstwahrscheinlich» für die Ausbreitung des Coronavirus verantwortlich gewesen ist. «Das FBI geht schon seit geraumer Zeit davon aus, dass der Ursprung der Pandemie höchstwahrscheinlich ein möglicher Laborvorfall in Wuhan ist», sagte Christopher Wray dem US-Sender Fox News. «Hier geht es um ein mögliches Leck in einem von der chinesischen Regierung kontrollierten Labor.» Wray fügte hinzu, dass die Untersuchungen weitergingen, und viele Details noch nicht genannt werden könnten. Er wolle aber anmerken, dass die chinesische Regierung «ihr Bestes getan» habe, um die Arbeit der US-Regierung und ausländischer Partner «zu behindern und zu verschleiern». Dies sei bedauerlich für alle. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, hatte am Montag deutlich gemacht, dass es über die Entstehung des Coronavirus noch keine einheitliche Auffassung innerhalb der US-Regierung gebe.
17.2.23
Die chinesische Führung hat einen «grossen und entscheidenden Sieg» im Kampf gegen das Coronavirus erklärt. Die Praxis habe bewiesen, dass das Zentralkomitee in der Beurteilung des pandemischen Lage, seinen Entscheidungen und strategischen Anpassungen richtig gelegen habe. Die Covid-19-Sterblichkeitsrate sei «die niedrigste in der Welt» geblieben. Zahlen wurden keine genannt. «China hat ein Wunder in der Menschheitsgeschichte geschaffen», pries die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Während sich die Lage in China verbessere, verbreite und verändere sich das Virus weltweit weiter. Die Impfquote unter älteren Menschen müsse verbessert werden. (Warum?). Ein genaues Bild von der massiven Corona-Welle in China gibt es gleichwohl nicht. Anfang Dezember hat China die strikte Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests abrupt aufgegeben. Gesundheitsfunktionäre schätzten, dass sich seither mehr als eine Milliarde Menschen infiziert haben. Offiziell wurden zwischen Anfang Dezember und Anfang Februar nur 83’150 Todesfälle in Krankenhäusern gemeldet, wo in China in der Regel ohnehin nur ein kleiner Teil der Menschen stirbt. Auch wurden Ärzte nach Schilderungen angewiesen, als Todesursache nicht Covid-19 zu bescheinigen. Unabhängige ausländische Schätzungen gehen derweil von möglicherweise mindestens einer Million Toten aus. Modellrechnungen des in London ansässigen Datenverarbeiters Airfinity kamen sogar auf 1,47 Millionen Tote. Vier verschiedene Expertenteams schätzen nach einem Bericht der «New York Times» die Zahl auf 1,0 bis 1,5 Millionen.
14.1.23
In dem Monat seit der Aufhebung der strikten Corona-Politik sind in China fast 60’000 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Statistik berücksichtigt jedoch nur die Todesfälle in medizinischen Einrichtungen. Unter den fasst 60’000 gemeldeten Todesfällen sind laut Jiao 5503, die direkt auf durch das Coronavirus verursachte Atemnot zurückzuführen sind. In den übrigen seien die Todesfälle durch Grunderkrankungen in Kombination mit Covid-19 verursacht worden. 90 Prozent der Todesopfer seien über 65 Jahre alt gewesen. Die meisten hätten an Grunderkrankungen gelitten.
6.1.23
Neben einer Testpflicht kündigte der Gesundheitsminister Lauterbach Stichproben bei der Einreise an, um Virusvarianten zu erkennen. Darüber hinaus werde es ergänzende Abwasserkontrollen für China-Reisen geben. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums hatte am Mittwoch gesagt, dass es am Frankfurter Flughafen bereits Abwasseruntersuchungen gebe. Ausgeweitet werden könne dies, indem beispielsweise das Abwasser einzelner Flugzeuge aus China untersucht werde. Österreich hatte angekündigt, dies bei allen Flügen aus China ab der kommenden Woche zu tun.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auf eine neue Subvariante des Coronavirus verwiesen, die im Nordosten der USA zu einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen geführt habe. „Wir überwachen, ob und wie stark XBB.1.5. in Deutschland auftritt“, erklärte Lauterbach aufTwitter. XBB.1.5 ist eine Subvariante von Omikron. Nach Angaben von Maria Van Kerkhove, Leiterin des WHO-Programms zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, ist es die „ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde“. Es gebe bislang aber keine Anzeichen dafür, dass XBB.1.5 schwerere Erkrankungen auslöst als andere Virusvarianten. Der Anstieg der XBB.1.5-Fälle mache deutlich, wie wichtig es sei, „Covid-19 weiterhin weltweit zu überwachen“, sagte Van Kerkhove.
5.1.23
21.12.22 Stirbt eine mit dem Coronavirus infizierte Person, ist diese auch weiterhin ansteckend. Denn: Das Virus bleibt nach dem Tod im Körper aktiv, zeigt eine Studie. Sogar noch 13 Tage nach dem Tod. In anderen Studien seien die Viren gar 17 Tage nach dem Tod von Corona-Patienten nachgewiesen worden, wie der «Mirror» schreibt. Weltweit kostete das Coronavirus bereits Millionen Menschen das Leben. Pflegepersonal in Spitälern und Altersheimen oder Gerichtsmediziner sind demnach besonders gefährdet, sich bei toten Patienten anzustecken. Bereits im Juli 2020 rief die japanische Regierung trauernde Familien dazu auf, Corona-Tote nicht zu berühren. Zudem wurde empfohlen, die Verstorbenen in undurchlässige Säcke einzuschliessen. Sie sollten innerhalb von 24 Stunden verbrannt werden.
In der Metropole Chongqing in China, wo die Menschen seit dieser Woche auch mit leichten Corona-Symptomen wieder zur Arbeit gehen sollen, erreichte ein Krematorium nach eigenen Angaben die Kapazitätsgrenze.
20.12.22 Laut offiziellen Zahlen gibt es in China trotz Lockerungen wenig Corona-Tote und -Fälle. Bilder zeigen aber überfüllte Spitäler. Einige Kliniken müssten sogar Patienten abweisen, weil sie schlicht keinen Platz hätten. Zudem stapeln sich die Leichensäcke, auch Krematorien sind am Anschlag. Stirbt ein Patient an einer Herzattacke wegen des Stresses einer Infektion mit Corona, so werde die Herzattacke als Todesursache angegeben. Zudem werden Personen aufgefordert, selbst mit sichtbaren Symptomen einer Infektion mit dem Coronavirus zur Arbeit zu gehen. In anderen Provinzen werden Erkrankte aufgefordert, Covid zu Hause auszukurieren.
Covid-19 ist in der Schweiz auch im Jahr 2021 wie bereits 2020 die dritthäufigste Todesursache in der Schweiz gewesen. Mehr Menschen starben nur an Herz-Kreislauferkrankungen und an Krebs. Insgesamt gingen die Todesfälle jedoch zurück. Damit ist die Sterberate wieder auf das in der Schweiz übliche Niveau von rund 70’000 Todesfällen pro Jahr gesunken.
12.12.22 In Metropolen wie Peking, Guangzhou oder Shijiazhuang erlebten Hospitäler «den ersten Schock einer gigantischen Welle von Infektionen und einen Mangel an Gesundheitspersonal», schrieb das renommierte Wirtschaftsmagazin «Caixin» am Montag. Kliniken seien überfüllt. Vielfach gebe es Schlangen. Patienten infizierten Ärzte und Gesundheitspersonal. Das Magazin schrieb von «Covid-Chaos».
In einer radikalen Kehrtwende vergangenen Mittwoch hatte die Regierung ihre rigorose Null-Covid-Strategie weitgehend aufgehoben. Schon vorher hatte es allerdings Anzeichen gegeben, dass die Zahl der Infizierten anstieg und die Tests und Nachverfolgung der Infektionen längst nicht mehr mithalten konnten.
Menschen trauen sich aus Angst vor Infektionen nicht vor die Tür. Die Strassen der Hauptstadt Peking wirkten am Montag wie leer gefegt. Im Zuge der aktuellen Lockerungen der Corona-Massnahmen hat China am Montag die Abschaltung der wichtigsten Nachverfolgungs-App verkündet.
Siehe Bericht vom 11.5.22: Die Studie der chinesischen Wissenschaftler klingt alarmierend: Würde die strenge Zero-Covid-Strategie in China aufgehoben, drohte dem Land eine „Tsunami“-Welle an Infektionen mit schlimmstenfalls über eineinhalb Millionen Toten. Die Studie wurde im Wissenschaftsmagazin „Nature Medicine“ veröffentlicht und warnt vor mehr als einhundert Millionen symptomatischer Ansteckungen innerhalb eines halben Jahres, die das Gesundheitssystem Chinas völlig überlasten würden. Allein bei den Intensivstationen wäre der Bedarf fast sechzehnmal höher als die Kapazität. Bisher kommen nur in China entwickelte, klassische Impfstoffe auf Basis abgetöteter Erreger zum Einsatz. Diese sind wahrscheinlich weniger wirksam als westliche Impfstoffe, sagt Timo Ulrichs, Experte für Globale Gesundheit an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin im Gespräch mit ZDFheute.
22.11.22 Die Coronazahlen steigen wieder in Italien und Frankreich. Am 22. November meldet das schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) 21’194 Neuinfizierte. Am 15. November meldete das BAG 20’779 Neuinfizierte. Vor zwei Wochen, am 8. November, meldete es 20’951 – also leicht steigende Zahlen. Seit dem ersten bestätigten Fall des Coronavirus in der Schweiz vom 25. Februar 2020 haben sich in der Schweiz 4’318’875 Personen infiziert (Stand 22. November). Die Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus liegt bei 13’795 (Stand 22. November).
19.11.22 Wegen eines Anstiegs der Corona-Infektionen in Peking ist die Bevölkerung in weiten Teilen der chinesischen Hauptstadt aufgefordert worden, am Wochenende zu Hause zu bleiben. Viele Restaurants und Geschäfte blieben am Samstag geschlossen. Am Vortag waren wieder rund 500 neue Infektionen unter den 21 Millionen Bewohnern festgestellt worden. Landesweit waren es mehr als 24’000. Statt aber Beschränkungen allgemein zu verhängen, gehen die Behörden dazu über, ohne grosse Ankündigungen gezielt Nachbarschaften oder Stadtteile «stillzulegen».
3.11.22 Während in der Schweiz aktuell keine Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gelten, verfolgt China noch immer seine Null-Covid-Strategie. Die Behörden greifen hart durch: Mehr als 200 Millionen Menschen in 28 Städten sind wieder von neuen Corona-Massnahmen betroffen, wie der «Mirror» schreibt. Regelverstösse werden mit harten Strafen geahndet. Eine Person, die ein Video davon veröffentlicht hat, schreibt dazu: «Unter Xi Jinpings Herrschaft werden jede Nacht Tausende von Menschen in Quarantäne-Lager verschleppt.» Das Video soll im Oktober aufgenommen worden sein. Es zeigt, wie mehrere Personen unter Zwang und gewaltsam dorthin geschleift werden.
22.10.22 Seit dem 10. Oktober wird schweizweit wieder im großen Stil geimpft. Die eidgenössische Impfkommission und das Bundesamt für Gesundheit empfehlen allen über 16-Jährigen den vierten Piks gegen das Coronavirus. Die Empfehlung gilt ganz besonders für Senioren und Risikopersonen. Tatsächlich zeigen diese ein größeres Interesse als gesunde, jüngere Schweizer. Ein Ansturm wie bei früheren Impf-Kampagnen ist deshalb ausgeblieben. «Heute sind mehr als 97 Prozent der Bevölkerung durch Infektion oder Impfung mit dem Virus in Kontakt gekommen», erklärt BAG-Sprecherin Simone Buchmann. Das BAG weist nur noch aus, wer «mindestens eine Impfdosis» gegen das Coronavirus erhalten hat und wer in den letzten sechs Monaten geimpft wurde. Aktuell sind dies gemäß Statistik gerade mal 5,17 Prozent. Ob die Impfbereitschaft in den nächsten Wochen steigt, dürfte auch von den Fallzahlen abhängen. Diese stagnierten nach einem deutlichen Anstieg wieder. Deshalb verzichten die Kantone auch auf eine Masken-Empfehlung. 7.10.22 Das BAG hat am 4. Oktober 25’134 neue Fälle gemeldet, die in der letzten Woche positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Damit liegt der 7-Tage-Schnitt bei 3366. Das sind 50 Prozent mehr als in der Vorwoche. Ab Montag gilt die Empfehlung für eine vierte Impfung gegen das Coronavirus. In der Schweiz sind erst in einzelnen Kantonen Auffrischimpfungen für die Omikron-Variante erhältlich. Auf die Frage, ob nicht alle Personen in der Schweiz Zugang zur Impfung haben sollten, sagt Mediensprecher Simon Ming bloss: «Die Kantone sind für die Umsetzung der Impfungen zuständig.»
Die Region Xinjiang ist die jüngste chinesische Region, die von weitreichenden Covid-19-Reisebeschränkungen betroffen ist. Züge und Busse in und aus der Region mit 22 Millionen Einwohnern wurden ausgesetzt und die Zahl der Passagiere auf Flügen wurde auf 75 Prozent der Kapazität reduziert. Das ausgedehnte Überwachungssystem von Xinjiang, das sich unter anderem auf Gesichts- und Stimmerkennungssoftware sowie eine flächendeckende Überwachung von Mobiltelefonen stützt, hat die Kontrolle von Reisen innerhalb der Bevölkerung besonders einfach gemacht. Seit Beginn der Pandemie vor knapp drei Jahren hat in der Volksrepublik China ein Exodus eingesetzt: Die Zahl der ausländischen Manager und Fachkräfte in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt soll sich nach groben Schätzungen mehr als halbiert haben. Es waren einmal 850’000. Wie viele es noch gibt, weiss keiner genau.
In den Österreich steigt die Corona-Infektionen stark an. 1440 Infizierte im 7-Tages-Durchschnitt pro Mio. Einwohner.
2.10.22 Seit Beginn des Oktoberfestes geht die Kurve der Corona-Infektionen besonders in München steil nach oben. In München ist die Inzidenz seit dem Oktoberfest um fast 200 Prozent angestiegen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: «Das wäre nicht nötig gewesen, wenn vor dem Einlass Selbsttests gemacht worden wären. Auf 2-3 Euro wäre es bei den Preisen pro Mass nicht angekommen.»
Besonders angestiegen ist auch Österreich mit 1240, Deutschland hat 744 festgestellte Infizierte im 7-Tages-Durchschnitt pro Mio. Einwohner. Österreich steigt mit 37% und Deutschland mit 41% zur Vorwoche.
10.9.22 Israelische Wissenschaftler haben Antikörper identifiziert, die das Coronavirus so stark bekämpfen, dass weiterer Booster-Impfungen nicht mehr nötig sind. Das hat ein Forschungsteam an der Universität Tel Aviv herausgefunden. Sie experimentierten mit zahlreichen Antikörpern und fanden heraus, dass zwei von ihnen alle bekannten Stämme des Coronavirus in einer Laborumgebung weitgehend unschädlich machten.
Aus noch nicht ganz geklärten Gründen sinkt der Antikörperspiegel gegen Covid-19 nach drei Monaten deutlich ab, weshalb Menschen auch nach dreimaliger Impfung immer wieder infiziert werden können. „Aus unserer Sicht kann die gezielte Behandlung mit Antikörpern und deren Abgabe an den Körper in hohen Konzentrationen ein wirksamer Ersatz für wiederholte Auffrischimpfungen sein, insbesondere für Risikogruppen und Personen mit geschwächtem Immunsystem“, so die israelischen Wissenschaftler.
Noch nicht klar ist, wann die neuen Antikörper für die Behandlung von Covid-Patienten offiziell zugelassen werden. mehr Informationen
Laut einer neuen Studie aus den Niederlanden, leidet jeder achte Erwachsene, der sich mit Covid-19 infiziert hat, noch Monate nach der Infektion an Langzeitsymptomen die als «Long-Covid»-Symptome bekannt geworden sind. Zu den Symptomen gehören Geruchs- oder Geschmacksverlust, Gliederschmerzen und Atembeschwerden.
2400 neue Corona-Fälle meldete China am Sonntag 14.8.22. Das ist der höchste Wert seit Mitte Mai. Drei Viertel zeigten aber keine Symptome. Regelmäßige Lockdowns lähmen die zweitgrößte Volkswirtschaft und haben insbesondere den Binnentourismus regelrecht einbrechen lassen. Auf der südchinesischen Ferieninsel Hainan, wo derzeit landesweit die meisten Corona-Infektionen gezählt werden, sitzen weiterhin Zehntausende Touristen fest, nachdem die Lokalbehörden einen flächendeckenden Lockdown angeordnet haben.
14.7.22 Hongkong erwägt in der Corona-Pandemie eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit mit Hilfe eines Systems aus farblichen Codes. Das System ähnelt dem in den direkt von China regierten Gebieten. Positiv Getestete würden dann einen roten Code erhalten, auf dessen Grundlage sie am Kontakt mit anderen in ihrer Umgebung gehindert werden sollten. Einreisende könnten gelbe Codes erhalten, die mit einer Maskenpflicht und einem Verbot einhergingen, Risikoorte wie Krankenhäuser und Pflegeheime zu betreten. Von Freitag an sollen bereits alle, die sich zu Hause isolieren müssen, elektronische Armbänder erhalten, um sicherzustellen, dass sie in Quarantäne bleiben.
Das Coronavirus hat eine weitere Omikron-Variante hervorgebracht. Wissenschaftler weltweit befürchten, dass sich die Sublinie BA.2.75, auch „Centaurus“ genannt, möglicherweise schnell ausbreiten könnte. Zudem könnte sie die Immunität durch Impfstoffe und frühere Covid-Infektionen umgehen. BA.2.75 ist zuerst in Indien aufgetaucht. Mittlerweile wurde die neue Corona-Variante auch in Deutschland nachgewiesen. Noch aber ist unklar, ob BA 2.75 zu schwerwiegendere Covid-Erkrankungen führt als andere Omikron-Varianten.
28.6.22 Noch vor wenigen Monaten zeigte sich der deutsche Christian Drosten optimistisch, dass die akute Corona-Krise bald wirklich enden könnte. Nun glaube er nicht mehr, „dass wir Ende des Jahres den Eindruck haben werden, die Pandemie sei vorbei“. Ab September rechne er mit sehr hohen Fallzahlen, auch wieder mehr Schwerkranken in Krankenhäusern und Toten. Zwar viel weniger als noch 2021. „Trotzdem herrscht keine Normalität, wenn so viele Menschen krank sind“, sagte Drosten. Das Virus verändert sich schneller und stärker als bislang angenommen. Die wie in den Vorjahren erhoffte Entspannung durch den Temperatureffekt wurde von der neuen Variante quasi überrollt. Behält das Virus sein bisheriges Mutationstempo, könnte es sich bis zum Herbst bereits weiter verändert haben. Das Virus wird nach Omikron nicht automatisch harmloser. Das Risiko, sich anzustecken, steigt auch bei Geimpften und Geboosterten. Das persönliche Risiko, schwer zu erkranken, ist bei immungesunden dreifach Geimpften aber weiterhin gering. Trotzdem stellt jede Infektion, auch ein milder Krankheitsverlauf, ein Gesundheitsrisiko dar. Das Schutzlevel ist mit den bisher verfügbaren Impfstoffen immer nur ein kurzfristiger Effekt. Ein gut wirksamer Updateimpfstoff lässt auf sich warten. Geimpft wird derzeit noch immer mit den Vakzinen, die gegen die ursprüngliche Corona-Variante entwickelt wurden. Der weiter ansteigende Immunschutz in der Bevölkerung wird Binder zufolge zwar „mit hoher Sicherheit“ dafür sorgen, dass es nicht noch einmal zu Zuständen wie 2020 oder 2021 kommt. Ob die Krankheitslast aber vergleichsweise niedrig bleibt, ist unklar. mehr Informationen
27.6.22 Je nach Reiseziel könnte eine Corona-Infektion die langersehnten Ferien vermiesen. Mehrere Destinationen kämpfen derzeit mit hohen Fallzahlen. Die meisten Corona-Ansteckungen Europas finden derzeit in Portugal statt. Am stärksten betroffen sind die Azoren, Madeira und die Region Lissabons. Laut Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zirkuliert das Coronavirus auch auf Zypern stark. Die 14-Tages-Inzidenz beläuft sich auf 1209 Ansteckungen. Wenig überraschend grassiert das Virus derzeit in beliebten Städten wie Wien, Paris, Venedig oder Hamburg besonders. In Italien finden sich die höchsten Fallzahlen in der Region von Rom und Sardinien. In Griechenland sind insbesondere die Inseln und die Hauptstadt Athen betroffen. Spanien, Kroatien und die Türkei melden tiefe Zahlen.
24.6.22 Die Corona-Neuinfektionen nehmen wieder zu, ebenso die Hospitalisationen und die Belegungen auf den Intensivstationen. Die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH hat deshalb beschlossen, die Maskenempfehlung zu erneuern. In einem internen Schreiben heisst es, dass «in einer Arztpraxis beim Patientenkontakt generell eine Maske getragen werden sollte». Diese «dringliche Empfehlung» gilt sowohl für das Personal, als auch für Patienten und Besucher.
Dorsten der Leiter der Virologie-Abteilung an der Berliner Charité sagte dem «Spiegel» in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Interview: «Ich hoffe, dass die Schulferien den Anstieg der Erkrankungsfälle etwas dämpfen werden. Aber ab September, fürchte ich, werden wir sehr hohe Fallzahlen haben». Wenn nichts getan werde, werde es im Arbeitsleben «sehr viele krankheitsbedingte Ausfälle» geben. «Insgesamt werden aber viel weniger Menschen schwer erkranken und sterben als noch 2021.»
20.6.22 Ex-Corona-Taskforce-Chefin Tanja Stadler rechnet bei der sich aufbauenden Corona-Sommerwelle mit über einer Million infizierten Menschen in der Schweiz. Im Sommer könnten gar 15 Prozent der Bevölkerung betroffen sein. Die meisten davon würden aber nicht getestet werden, sagte die ETH-Mathematikerin in dem am Montag, 20.6.22, veröffentlichten Interview. Derzeit dürften es über 80’000 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus pro Woche sein. Der Bund meldete zuletzt offiziell fast 17’000 neue bestätigte Fälle innert Wochenfrist. Die jetzigen Fallzahlen seien deutlich höher als in den letzten beiden Jahren im Sommer, sagte Stadler. Aber es gebe viel weniger schwere Fälle. Neueste Daten zeigten, dass rund 97 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz Antikörper gegen das Coronavirus aufweise. Dank Impfungen, aber auch aufgrund von Infektionen. Mit einer Grippe wollte die Expertin die Omikron-Corona-Infektion weiterhin nicht gleichsetzen. «Bei einer Omikron-Infektion sehen wir viel öfter Langzeitfolgen als bei einer Grippe, gerade auch in der jungen Bevölkerung.» «Das A und O sind Masken und saubere Luft in Innenräumen.» Sie selber trage im öffentlichen Verkehr oder in Gesundheitseinrichtungen weiterhin eine Maske.
18.6.22 Schulschließungen und Informationskampagnen haben laut einer Studie – abgesehen von medizinischen Maßnahmen – am besten gegen Ansteckungen in der Corona-Pandemie geholfen. Laut der Datenerhebung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) senkten Informationskampagnen die Reproduktionszahl und damit die Anzahl an Menschen, die eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, um 0,35. Schulschließungen senkten diese Zahl demnach um 0,24.
Corona-Tests, Kontaktnachverfolgung und internationale Reisebeschränkungen trugen laut der IfW-Studie ebenfalls deutlich zum Infektionsschutz bei. Auch die Absage öffentlicher Veranstaltungen, Homeoffice und Einschränkungen bei privaten Treffen hätten nachweislich die Reproduktionszahl gesenkt, hieß es. Bei allen Maßnahmen galt laut der Studie: Je schärfer die Anwendung, desto höher der Erfolg.
Dagegen brachten lokale Reisebeschränkungen und das Maskentragen in der ersten Corona-Welle keinen statistisch messbaren Erfolg. Das änderte sich laut der Studie in der zweiten Welle – wohl, weil Masken dann konsequenter getragen und von Stoffmasken auf medizinische Masken gewechselt wurde.
Maßnahmen, die effektiv sind und gleichzeitig verhältnismäßig geringe Verwerfungen mit sich bringen, sollten zuerst implementiert werden – etwa Informationskampagnen, Tests, Kontaktnachverfolgung und das Tragen einer medizinischen Maske.
14.6.22 Innerhalb von einer Woche mussten 131 Menschen in der Schweiz wegen dem Coronavirus ins Spital. Die Zahlen steigen damit wieder. Am 14. Juni meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 16’610 Neuinfizierte bei 57’522 Tests in einer Woche. Die Positivitätsrate liegt somit bei 28,9 Prozent. Im Vergleich zum Dienstag die Woche vorher waren 107 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus hospitalisiert. Vor zwei Wochen 99.
10.6.22 Der schweizer Bundesrat hat entschieden: Wer sich für Auslandsreisen den Corona-Booster holt, muss dafür selber bezahlen. Der Bundesrat hat entschieden: Wer sich für Auslandsreisen den Corona-Booster holt, muss dafür selber bezahlen.
9.6.22 Eine Trendwende. Gleich drei wichtige Kennzahlen sind wieder am Steigen, und das zum ersten Mal seit Wochen: Die Fallzahlen, die im Spital behandelten Personen und die Patienten auf der Intensivstation. Das ist deutlich. Wenn die Entwicklung so weiter geht, dann verdoppeln sich die Fallzahlen nun alle zwei Wochen. Das ist der Effekt einer neuen Schwestervariante von Omikron: BA.5. Sie ist ansteckender und kann die Immunität nach der Impfung und/oder der Infektion gut umgehen, noch besser als die Vorgänger-Varianten. Der gleiche Effekt war in anderen Ländern zu beobachten, wo sich BA.5 etabliert hat: Zuerst in Südafrika, wo die Variante zum ersten Mal nachgewiesen wurde, dann in Spanien und Portugal, inzwischen auch in Deutschland und jetzt in der Schweiz. Wie hoch der Anteil von BA.5 in der Schweiz schon ist, lässt sich nur schätzen, Mitte Mai lag er bei 10 Prozent. Vermutlich liegt BA.5 aktuell bei um 50 Prozent. Die Immunität in der Bevölkerung ist durch Impfung und viele Infektionen schon relativ hoch, aber offensichtlich nicht hoch genug, um den Anstieg an Infektionen jetzt zu verhindern. Man muss davon ausgehen, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist, die Virusaktivität also deutlich höher liegt.
3.6.22 Die Krankenhäuser spüren die sechste Corona-Welle in Portugal: Um 27 Prozent stieg die Bettenbelegung mit Corona-Kranken innerhalb von einer Woche. Die Untervariante von Omikron, BA.5, mittlerweile für 80 Prozent aller neuen Infektionen in Portugal verantwortlich, ist zwar ansteckender als andere Varianten, scheint aber seltener schwere Verläufe zu verursachen. Die Chefin der portugiesischen Gesundheitsbehörde DGS, Graça Freitas, empfiehlt, die Maske in Innenräumen und bei größeren Menschenansammlungen wieder aufzusetzen. BA.5 ist der aktuell dominanten Untervariante BA.2 ähnlich – wer sich in den vergangenen Monaten damit infiziert hat, dürfte erstmal immun sein. Es gebe erste Hinweise, dass der neue Subtyp etwas mehr krank mache als BA.2. „Doch damit würden wir noch einigermaßen glimpflich davonkommen. Das ist keine Variante, die so gefährlich ist wie Delta.“
2.6.22 Warum China noch immer alles desinfiziert
Außerhalb Chinas ist die Sorge, sich über Oberflächenkontakt mit dem Virus anzustecken, weitgehend verflogen. Das Risiko ist relativ gering, wie viele Studien ergeben hatten. Desinfizieren von Oberflächen gilt inzwischen als ein Relikt aus den Anfängen der Pandemie. Doch China scheint diesbezüglich in einer Zeitschleife von Anfang 2020 festzuhängen. Wissenschaftler kritisieren, es würde Zeit und Geld in die falschen Dinge gesteckt, wenn die Regierung Oberflächen weiterhin als erhebliches Infektionsrisiko darstellen würde. Denn Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung durch Aerosole sind weitaus wirksamer. Desinfektion weiterhin in den Vordergrund zu stellen, zählt zu der Politisierung der Krise durch den Staat. So sollen die Handlungen der Regierung legitimiert werden. Und außerdem passt es zu der von China favorisierten Darstellung, dass das Coronavirus über Tiefkühlkost nach Wuhan eingeschleppt worden sein könnte. Eine Studie der Universität Michigan, im April 2022 im „Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology“ veröffentlicht, schätzt die Wahrscheinlichkeit, sich über eine kontaminierte Oberfläche mit dem Coronavirus anzustecken, auf 1 zu 100.000. Das liegt weit unter dem Richtwert, den Wissenschaftler als tolerierbares Risiko vorgeschlagen haben. Die Studie aus Michigan kam zu dem Ergebnis, dass eine Übertragung über die Luft 1.000-mal wahrscheinlicher ist als eine Übertragung über Oberflächen. Es ist gut, wenn sie sich auf die Dinge konzentrieren, die das Risiko am meisten verringern“, sagt Amy Pickering, Assistenzprofessorin für Umwelttechnik an der University of California, Berkeley. „Das heißt, Masken zu tragen, Abstand zu halten und überfüllte Innenräume zu meiden.“ Experten befürchten, dass Chinas Konzentration auf Oberflächen ihren Preis hat. So kann es durch übertriebenes Desinfizieren zu chemischen Belastungen kommen, die ihrerseits Gesundheitsrisiken bergen. mehr Informationen
In Shanghais Firmen läuft die Produktion wieder – doch wer dort arbeitet, darf das Werksgelände auch nach Feierabend nicht verlassen. Tausende Mitarbeiter übernachten nun am Arbeitsplatz – seit Wochen und bis auf weiteres.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich die Corona-Situation in Nordkorea entgegen anderslautender Beteuerungen der dortigen Führung verschärft. Ryan zufolge hat Nordkorea mehrere Hilfsangebote der WHO zurückgewiesen. «Wir haben bei drei verschiedenen Gelegenheiten Impfstoffe angeboten. Das tun wir auch weiterhin», sagte er. Die WHO mahnte Nordkorea, den Ausbruch tatsächlich unter Kontrolle zu bekommen. «Wir wollen nicht, dass sich diese Krankheit in einer hauptsächlich anfälligen Bevölkerung und in einem bereits geschwächten Gesundheitssystem weiter ausbreitet», sagte Ryan.
11.5.22
Die Studie der chinesischen Wissenschaftler klingt alarmierend: Würde die strenge Zero-Covid-Strategie in China aufgehoben, drohte dem Land eine „Tsunami“-Welle an Infektionen mit schlimmstenfalls über eineinhalb Millionen Toten. Die Studie wurde im Wissenschaftsmagazin „Nature Medicine“ veröffentlicht und warnt vor mehr als einhundert Millionen symptomatischer Ansteckungen innerhalb eines halben Jahres, die das Gesundheitssystem Chinas völlig überlasten würden. Allein bei den Intensivstationen wäre der Bedarf fast sechzehnmal höher als die Kapazität. Bisher kommen nur in China entwickelte, klassische Impfstoffe auf Basis abgetöteter Erreger zum Einsatz. Diese sind wahrscheinlich weniger wirksam als westliche Impfstoffe, sagt Timo Ulrichs, Experte für Globale Gesundheit an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin im Gespräch mit ZDFheute. Die Zero-Covid-Strategie hat einen immensen Preis: Millionen Menschen sind seit Wochen im Lockdown, die Wirtschaft leidet, Menschen verarmen.
6.5.22
Wegen seiner anhaltenden Probleme bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie hat China die diesjährigen Asienspiele in Hangzhou abgesagt und auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Das bestätigte Asiens Olympischer Rat (AOC) am Freitag kurz nach Berichten in chinesischen Staatsmedien.
Bis Dienstag, 3.5.22, hat Swissmedic insgesamt 5713 Meldungen über schwerwiegende Impf-Nebenwirkungen erhalten. Das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis bleibt. Bei den als schwerwiegend eingestuften Nebenwirkungen lag das Durchschnittsalter der Betroffenen bei 52,8 Jahren, wie Swissmedic am Freitag mitteilte. Am häufigsten klagten sie über Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schüttelfrost, Übelkeit und Schwindelgefühle. Diese Reaktionen überwiegen auch bei den als nicht schwerwiegend eingestuften Fällen. Bei 210 der schwerwiegenden Fälle kam es zum Tod in einem unterschiedlichen zeitlichen Abstand von der Impfung. Die Verstorbenen waren durchschnittlich 79,4 Jahre alt. Bei genauerer Analyse der Todesfälle ergaben sich gemäß Swissmedic trotz einer gewissen zeitlichen Nähe zur Impfung andere wahrscheinlichere Todesursachen. 69,1 Prozent der gemeldeten Nebenwirkungen bezogen sich auf den Impfstoff von Moderna. Dieser ist mit rund 63 Prozent der Dosen der am häufigsten verabreichte Impfstoff in der Schweiz. 27,9 Prozent betrafen den Impfstoff von Pfizer/Biontech, der einen Anteil von 37 Prozent der verabreichten Dosen stellt.
Südafrika befindet sich nach Einschätzung des Gesundheitsministers Joe Phaahla auf der Schwelle zu einer neuen Welle an Corona-Infektionen. «Wie auch immer Sie es betrachten, es deutet darauf hin, dass wir tatsächlich viel früher in die fünfte Welle eintreten könnten», sagte Phaahla am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Bei den neuen Fällen dominierten die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5, die auch die vorangegangene Corona-Welle in Südafrika prägten. 85 Prozent der Neuinfektionen entfallen aktuell auf drei Provinzen des Landes – Gauteng, KwaZulu-Natal und Westkap.
17.4.22
Die meisten kennen wohl mittlerweile jemanden, der oder die bereits zweimal eine CoV-Infektion hatte. Und selbst drei Infektionen kommen hin und wieder vor. Der absolute Löwenanteil – 96 Prozent – aller Reinfektionen entfällt auf die Omikron-Periode. Grundsätzlich gilt: Die Impfung schützt etwas besser vor einer Ansteckung als die natürliche Immunität. Was beide Formen der Immunität gleichermaßen betrifft: Seit Omikron das Infektionsgeschehen dominiert, hat auch der Schutz abgenommen. Laut Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, schützt eine frühere Infektion derzeit nur mehr zu 20 bis 40 Prozent vor einer Ansteckung mit Omikron. Am besten abgeschnitten in den Versuchen habe Serum von Probanden und Probandinnen mit doppelter Immunität, also Impfung plus Genesung. Was die schweren Krankheitsverläufe anlangt, ist die Bilanz zum Glück positiv: An den Intensivstationen der Krankenhäuser hat sich die Lage seit dem Auftreten von Omikron merklich entspannt.
8.4.22
Ein in Wallisellen ZH getötete 38-jährige Mann hatte zuvor einen Experten des Bundes gekidnappt. Der 38-Jährige hatte am Mittwochabend eine 28-jährige Schweizerin erschossen, bevor er von der Polizei getötet wurde. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Beim 38-Jährigen handelte es sich um einen Deutschen, der in der Schweiz wohnte und Waffen besaß. Der Deutsche soll einen Mann einen Experten des Bundes entführt und mit einer Waffe bedroht haben. Er ließ sein Opfer aber noch in derselben Nacht gehen. Welches Motiv der 38-Jährige für diese Entführung hatte, ist noch unklar.
6.4.22
China hat am 31.März mehr als aktive 28.599 Corona-Infektionen gemeldet – ein neuer Höchststand nach der ersten Welle (57.805) vor zwei Jahren. Schwerpunkt der neuen Corona-Fälle ist die Wirtschaftsmetropole Shanghai, auf die nach Angaben der Stadtverwaltung vom Mittwoch mehr als 80 Prozent der landesweiten Fälle entfielen. Die 25-Millionen-Metropole war vergangene Woche schrittweise abgeriegelt worden. Dies hatte in der Stadt zu Panikkäufen geführt. Einwohnerinnen und Einwohner beschwerten sich über den Mangel an frischen Lebensmitteln. Berichte über die Trennung positiv getesteter Babys von ihren Eltern löste unter Familien Angst und Schrecken aus.
2.4.22
Dass man sich nach einer Covid-Erkrankung noch Wochen oder Monate lang schlecht fühle, an postviraler Fatigue, Kreislaufproblemen und der Verschlechterung der Symptome nach Überanstrengung leide, sei normal. «Wenn die Symptome aber über ein Jahr lang andauern, dann würde ich schon sehr klar sagen: Das ist ME/CFS», sagt der Wiener Neurologe Michael Stingl . Ersten Schätzungen zufolge könnte dies auf ein bis zwei Prozent aller Covid-19-Erkrankten betreffen. Das Chronische Fatigue-Syndrom – ein Albtraum für Betroffene. Geschätzte 20’000 Menschen in der Schweiz leiden an ME/CFS, (Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom) Mehr Informationen
1.4.22
Der schweizer Bundesrat hebt die letzten Massnahmen am Freitag 1. April auf: Maskenpflicht im ÖV und Isolationspflicht. Es ist die Rückkehr zur normalen Lage. Der Bundesrat überlässt die Pandemiebekämpfung den Kantonen und Einzelpersonen. Am ersten Morgen zeigt sich: Viele Pendler tragen die Maske aber noch freiwillig. Ob sich diese Selbstdisziplin auf Dauer durchsetzen kann, ist aber fraglich. Zumindest nahm der Anteil an Maskentragenden bei den letzten Lockerungen in Läden nach wenigen Tagen bereits deutlich ab.
28.3.22
Der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri warnte vor einer drohenden Herbstwelle des Coronavirus. Denn: Die Dunkelziffer der Corona-Ansteckungen sei fünfmal so hoch wie die offiziellen Zahlen. Viele Menschen würden sich nicht mehr so regelmässig testen, wie dies noch im Winter der Fall gewesen sei. «Wir werden uns immer und immer wieder mit dem Coronavirus infizieren» sagt Virologe Andreas Cerny. «Daten zeigen, dass sich die Genesenen nach einigen Monaten erneut mit dem gleichen Virustyp infizieren können.» Zwei Infektionen innerhalb weniger Wochen sind also ansteckungstechnisch keine Seltenheit. «Personen, welche Delta hatten, sind nur schlecht gegen Omikron geschützt.»
Täglich sterben in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong über 280 Personen an Covid-19. Und das, obwohl sich die Anzahl der Neuansteckungen pro Tag auf einem ähnlich hohen Niveau bewegt wie in der Schweiz. Während in der vergangenen Woche 90 Personen in der Schweiz wegen Covid-19 ums Leben gekommen sind, verzeichnete Hongkong in der gleichen Zeitspanne über 1900 Todesfälle. Zwar hätten sich 85 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Hongkongs mindestens einmal impfen lassen. «Vor allem viele ältere und ungeimpfte Personen steckten sich rasch mit dem Virus an.» Da über 65 Prozent der über 80-Jährigen in Hongkong nicht geimpft seien, sei es zu vielen schweren Verläufen und Todesfällen gekommen. In der Schweiz sind fast 80 Prozent der über 80-Jährigen geimpft und geboostert. Der Fall Hongkong zeigt, wie wichtig es vor allem für vulnerable Personen ist, sich zu impfen und zu boostern.
18.03.22
Innerhalb einer Woche stiegen die Corona-Zahlen in der Schweiz um 26 Prozent. Die Anzahl Neuinfektionen bewegt sich mit über 30’000 täglichen Fällen auf hohem Niveau. Im Kanton Zürich mussten einige Schulen bereits wieder in den Fernunterricht wechseln. Der Grund: Viele Lehrer fallen aus, weil sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Treffen kann es jeden. «BA.2 kann auch Genesene und Geimpfte infizieren – und bei Risikopersonen zu schweren Verläufen führen.» Eine dritte Impfung sei deshalb, falls nicht schon gemacht, sehr empfehlenswert.
In China herrscht derzeit die schwerste Krise mit Corona seit zwei Jahren. Die Provinz Jilin, deren Hauptstadt Changchun ist, ist eine von mehr als einem Dutzend Provinzen, die mit steigenden Infektionszahlen kämpfen.
Auch in Shanghai, der bevölkerungsreichsten Stadt Chinas, breitet sich die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus aus. Die Behörden der Wirtschaftsmetropole ordneten daher am Freitag Schulschliessungen und Online-Unterricht an.
15.3.22
China hat am Dienstag eine neue Rekordzahl bei den Corona-Infektionen vermeldet. Wegen der Infektionswelle hat die Regierung über mindestens elf Städte landesweit einen Lockdown verhängt, der auch internationale Konzerne trifft. Volkswagen hatte wegen der Corona-Beschränkungen bereits eine mehrtägige Schließung dreier Standorte in der Stadt Changchun angekündigt.
12.3.22
Die chinesische Metropole Changchun muss erneut in den Corona-Lockdown wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante. Pro Haushalt darf nur noch alle zwei Tage eine Person für Einkäufe die Wohnung verlassen. Das kündigten die Behörden der nordostchinesischen Metropole Changchun am Freitag an. Zudem sollen alle rund neun Millionen Bewohner der Stadt auf das Virus getestet werden. Die Behörden entschieden sich für die drastische Maßnahme, nachdem in der Provinz Jilin zuletzt mehrere Hundert Infektionen entdeckt worden waren.
11.3.22
Das BAG Schweiz hat am Donnerstag 10.3.22 32’128 Neuinfektionen gemeldet. Der 7-Tage-Schnitt liegt bei 24’400 Fällen und beträgt damit 48 Prozent mehr als in der Vorwoche. 1571 Personen befinden sich im Spital (+12 Prozent), 134 in Intensivpflege (-3 Prozent). 9 Personen sind verstorben.
Die Pandemie hat weltweit womöglich deutlich mehr Todesopfer gekostet als bisher angenommen. Zwischen Januar 2020 und Dezember 2021 sind einer aktuellen Studie zufolge 18,2 Millionen Menschen mehr gestorben als in Nicht-Pandemiejahren erwartet worden wären. Offiziell verzeichnet sind in diesem Zeitraum nur 5.9 Millionen Corona-Tote. «Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die vollen Auswirkungen der Pandemie viel grösser waren, als es die offiziellen Statistiken vermuten lassen», schreibt das internationale Forscherteam um Haidong Wang vom Institute for Health Metrics and Evaluation (Seattle/USA) im Fachmagazin «The Lancet». Die Differenz zwischen der Zahl tatsächlicher und statistisch erwarteter Todesfälle ergibt die Übersterblichkeit. Die teils großen Unterschiede zwischen der registrierten und der tatsächlichen Zahl an Todesfällen gehe vermutlich auf fehlende Diagnosen wegen mangelnder Tests sowie auf Probleme beim Melden der Zahlen zurück.
Die US-Fluggesellschaft United Airlines ermöglicht einem Zeitungsbericht zufolge Mitarbeitern, die sich aus religiösen oder medizinischen Gründen nicht gegen Corona impfen lassen, die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz.
Die deutsche Regierung will die Corona-Schutzmaßnahmen deutlich zurückfahren, aber nicht ganz beenden. Der Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz sieht auch ab dem 20. März noch eine mögliche Maskenpflicht etwa im öffentlichen Nahverkehr sowie Testpflichten in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Personen vor.
Die Impfpflicht in Österreich wird ausgesetzt. Diesen Entscheid teilte die österreichische Verfassungministern Karoline Edtstadler mit. Die Impfpflicht soll demnach zwar grundsätzlich weiter gelten, Strafen werden aber auch über Mitte März hinaus ausgesetzt. Der Grundrechtseingriff sei momentan nicht gerechtfertigt, sagte Edtstadler.
20.2.22 Premierminister Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz kündigten am Sonntag 20.2.22 einen Plan zur Lockerung bestimmter COVID-Beschränkungen für Reisen an, der am 1. März in Kraft treten soll. Nach den neuen Richtlinien dürfen sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Touristen jeden Alters in das Land einreisen, sofern sie vor dem Einsteigen in den Flug einen negativen PCR-Test vorlegen und nach der Landung in Israel einen weiteren durchführen. „Im Moment ist die Situation in Israel gut … Gleichzeitig werden wir die Situation weiterhin genau beobachten und im Falle einer neuen Variante wieder schnell handeln“, fügte Bennett hinzu. Es ist wahrscheinlich, dass vor dem Pessachfest im April eine Entscheidung getroffen wird, die Verpflichtung zum Tragen von Gesichtsmasken in öffentlichen Innenräumen aufzuheben. Letzte Woche einigten sich die Minister darauf, das Green-Pass-System nicht über den 1. März hinaus zu verlängern. Die Zertifizierung gewährt denjenigen, die geimpft sind, sich von COVID-19 erholt haben oder kürzlich negativ auf das Virus getestet wurden, Zugang zu einigen öffentlichen Veranstaltungsorten.
18.2.22
Eine Pandemie geht nicht so plötzlich zu Ende, wie wir es uns vielleicht wünschen. Vor gut hundert Jahren grassierte auf der Welt die Spanische Grippe. Die Spanische Grippe, die 1918 auftrat und weltweit mindestens 50 Millionen Menschen das Leben kostete, endete gemäß den meisten historischen Darstellungen im Sommer 1919. In Wahrheit jedoch war die Pandemie damals nicht vorbei. Ein Jahr später schlug das Influenza-Virus wieder zu. Zum Beispiel starben in US-amerikanischen Städten wie Detroit, Milwaukee oder Minneapolis mehr Menschen an der Grippe als in den vorherigen Ansteckungswellen. Die Amerikaner hatten genug von der Grippe, die US-Behörden ignorierten das erneute Aufbranden des Virus weitgehend und nahmen die Todesopfer in Kauf. «Man beginnt erst heute, diese spätere, starke Folgewelle im Januar 1920 auch noch zur Spanischen Grippe zu zählen», so der Historiker und Epidemiologe Kaspar Staub, der an der Universität Zürich eine Forschungsgruppe zur Geschichte von Infektionskrankheiten leitet. Auch in die Schweiz war Mitte 1919 die Grippe noch nicht überstanden. Im Unterschied zu anderen Ländern schaute die Schweiz nicht einfach zu. Regional wurden wieder Einschränkungen und Versammlungsverbote beschlossen, der Kanton Bern etwa verbot Tanzveranstaltungen. «Wir wissen nicht, ob wir in zwei Monaten erneut in deine Krisensituation geraten», so Yersin. Der Blick zurück zeige, wie wichtig es sei, dass man später bereits aufgehobene Maßnahmen wieder einführen könne. Die Spanische Grippe hat uns noch weiteres hinterlassen. Da ist einmal das Epidemiengesetz, das 1920 ausgeweitet wurde: Die Revision gewährte dem Bundesrat jene Kompetenzen, die 100 Jahre später während Corona zur Anwendung gekommen sind. Und auch die saisonale Grippe ist ein Erbe von 1918, sagt der Epidemiologe Kaspar Staub: «Nach 1920 ist das Influenza-Virus in regelmäßigen Abständen im Winter zurückgekehrt.» mehr Informationen
17.2.22
«Es ist höchste Zeit, die Massnahmen massiv zu lockern, damit eine ‹Durchseuchung› nicht weiter aufgehalten und damit die Pandemie verlängert wird. Wer sich impfen lassen wollte, hatte lange genug Gelegenheit dazu», sagt Virologe Cornel Fraefel gegenüber Nau.ch. «Die Impfung lohnt sich umso mehr, gerade jetzt, wo die anderen Schutzmassnahmen aufgehoben werden.» Ist die Corona-Pandemie jetzt vorbei? «Nein», bekräftigt Fraefel. «Die Omikron-Welle bietet nun aber die Chance, mit einem viel weniger gefährlichen Virus eine Immunität zu erwerben.» Dadurch könnte die Pandemie beendet und eine Endemie erreicht werden.
16.2.22
Der Bundesrat schafft die Maskenpflicht überall ab, mit Ausnahme des ÖV und der Gesundheitseinrichtungen bis Ende März. Die Zertifikatspflicht ist ebenfalls weg. Ebenso sind die Zertifikatspflicht und somit 3G-, 2G- und 2G-Plus-Regeln Geschichte. Auf den Tag genau 23 Monate nach der Ausrufung des ersten Lockdowns fallen in der Schweiz fast alle Corona-Massnahmen. Das hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom heutigen 16. Februar 2022 entschieden. Bereits ab Mitternacht fällt landesweit die Zertifikatspflicht, sowohl 3G, 2G und 2G+ sind Geschichte. Damit dürfen Ungeimpfte wieder ohne Einschränkungen Bars, Restaurants, Schwimmbäder und Kinos besuchen. Am 1. April wird die besondere Lage aufgehoben. In der Zwischenzeit steht es allen Kantonen frei, die Massnahmen zu verschärfen. Omikron sei hochansteckend, die Massnahmen hätten die Infektionswelle nur ein bisschen bremsen können.
11.02.22
Daten aus mehr als hundert Jahren aus drei europäischen Ländern zeigen: Abgesehen von der Spanischen Grippe sorgte keine Pandemie für so viele Todesfälle wie Corona. Dabei werden die Zahlen vermutlich immer noch unterschätzt. Laut der in den »Annals of Internal Medicine« veröffentlichten Studie brachte das Coronajahr 2020 in allen drei Ländern, also Spanien, der Schweiz und Schweden, eine »historische« Übersterblichkeit mit sich, die nur von jener der Grippepandemie im Jahr 1918 deutlich übertroffen wurde. Ähnlich groß wie 2020 war die Übersterblichkeit im Jahr 1890, in dem die Russische Grippe wütete – die nach heutigem Wissen allerdings möglicherweise gar nicht von einem Grippevirus verursacht wurde, sondern von einem Coronavirus.
Die konkreten Zahlen für 2020:
- In Schweden lag die Übersterblichkeit mit rund 7700 Todesfällen bei 8,5 Prozent.
- In der Schweiz lag sie mit rund 8400 Todesfällen bei 12,5 Prozent.
- In Spanien lag die Übersterblichkeit bei 17,3 Prozent, was rund 72.300 Todesfällen entspricht.
Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und Berechnungen zur Übersterblichkeit für das gesamte Jahr 2021 müssen noch folgen. Die WHO hat angekündigt, entsprechende Daten bald zu veröffentlichen. mehr Informationen
11.2.22
Israel hat ein hohe Omikron-Sterblichkeit. Dies sei darin begründet, dass in Israel noch immer zu viele Ältere ungeimpft seien. Die Zeiten von Israel als Vorreiter und Vorbild beim Impfen sind vorbei. Mittlerweile liegt das Land bei den Zweitimpfungen sogar hinter Deutschland. Vor allem die Älteren scheinen in Israel von der ansteigenden Zahl an schweren Erkrankungen betroffen zu sein. Fast die Hälfte (43 Prozent) der Todesfälle von Menschen über 60 betreffen ungeimpfte oder nur teilweise geimpfte Patientinnen oder Patienten. In eben dieser Altersgruppe sind zwölf Prozent der Menschen ungeimpft oder nur teilweise geimpft.
Die große Impflücke bei den über 60-Jährigen macht auch Deutschland zu schaffen. Hierzulande sind rund 15 Prozent dieser Altersgruppe nicht oder nur teilweise geimpft. Der Unterschied zu Israel: Bund und Länder halten viele Corona-Maßnahmen weiter aufrecht, um eben diese Menschen zu schützen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.
Israel fährt währenddessen einen ganz anderen Kurs. Zuletzt wurden die Corona-Regeln weiter gelockert, der grüne Pass mit dem Wochenstart in vielen Bereichen abgeschafft. Der Impf- beziehungsweise Teststatus muss fortan nur noch bei großen Veranstaltungen vorgewiesen werden. In Restaurants, Kinos und Hotels dürfen wieder alle. Auch bei der Ausreise aus Israel müssen Ungeimpfte kein negatives Testergebnis mehr vorlegen.
Der Anstieg werde nur noch gering ausfallen, da die Omikron-Welle bereits am Abklingen sei, ist Eran Segal vom Weizmann-Institut in Rechovot überzeugt. Ihr Höhepunkt sei vor etwa zehn Tagen überschritten worden. Zudem ist der entscheidende R-Wert auf mittlerweile 0,86 gesunken – ein eindeutiger Indikator, dass die Welle abebbt.
9.2.22
Eine neue Studie aus Israel legt den Schluss nahe, dass Vitamin D vor schweren Corona-Verläufen schützen kann. Laut den Forschern ist ein Niederiger Vitamin-D-Spiegel vor einer Ansteckung mit dem Virus mit schweren Verläufen verbunden. Die entsprechende Studie wurde in der Fachzeitschrift PLOS One veröffentlicht. Bei Patienten mit einem hohen Vitamin-Spiegel lag die Wahrscheinlichkeit, einen schweren Corona-Verlauf zu haben, bei zehn Prozent. Bei Menschen mit wenig Vitamin D liegt die Wahrscheinlichkeit bei 50 Prozent. Ähnliche Phänomene im Zusammenhang mit Vitamin D konnten auch bei anderen Lungenkrankheiten festgestellt werden. Die Ergebnisse seien kein Grund, sich nicht gegen das Virus impfen zu lassen.
4.2.22
André Müller, Präsident vom Heimverband Curaviva in Zürich, warnte schon bei SRF: «Aus Sicht der Alters- und Pflegeheime würde ich heute wirklich sagen, wir müssen vorsichtig sein mit dem Tempo. Ich verstehe die Wirtschaft, ich verstehe uns alle, wir möchten am liebsten aufhören damit. Aber aus Sicht der vulnerablen Bevölkerung habe ich wirklich Bedenken für die nächsten Wochen.» Die größte Gefahr sei nämlich bei einer zu schnellen Öffnung, dass diverse Pflegefachkräfte ausfielen. «Somit würde das Aufrechterhalten der Pflege und Betreuung noch anspruchsvoller», so Müller.
Das Kantonsspital Aarau mahnt aber nach Bersets Besuch weiterhin zur Vorsicht. Im Moment würden sich vorwiegend Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene anstecken, erklärt Mediensprecher Boris Rauscher. «Wenn sich plötzlich wieder mehr ältere Menschen ohne Booster-Schutz anstecken, besteht das Risiko, dass die Anzahl Covid-Patienten in den Spitälern wieder ansteigt.»
Das Inselspital in Bern teilt aufgrund der weniger großen Belastung der Spitäler einen gewissen Optimismus. Dies sagt Phillip Jent, Leitender Arzt der Infektionsprävention und -kontrolle gegenüber SRF. Viele Covid-Patienten seien deutlich weniger krank, als etwa im letzten Herbst. Die meisten würden nun auf einer normalen Bettenstation und nur ein kleiner Teil auf der Intensivstation behandelt.
Die epidemiologische Lage der Schweiz lässt sich gut mit derjenigen in Deutschland vergleichen: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in beiden Ländern bei rund 165 Neuansteckungen mit dem Coronavirus pro 100’000 Einwohner. Die Anzahl freier Betten auf den Intensivstationen ist im Verhältnis zur Bevölkerung etwa gleich groß. Auch die Durchimpfungsrate der beiden Ländern liegt nah beieinander. Doch während die Schweiz lockert, zieht Deutschland die Corona-Notbremse. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 gilt sogar eine nächtliche Ausgangssperre. Darum schauen deutsche Journalisten umso erstaunter über die südliche Grenze.
In Grossbritannien untersucht das nationale Statistikamt, wie viele Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus an Long Covid leiden. Die neuste Schätzung zeigt: Rund 1,33 Millionen Einwohner sind von Long Covid betroffen, wie die «Daily Mail» schreibt. Das entspricht jedem fünfzigsten Briten.
2.2.22
Am Mittwoch, 2.2.22, hebt der Bundesrat in der Schweiz die Homeofficepflicht und Quarantäne auf. Die restlichen Maßnahmen könnten am 17. Februar fallen.
Für die Aufhebung der restlichen Corona-Maßnahmen schlägt die Landesregierung zwei Varianten vor. Bei der ersten Variante würden sämtliche Regeln am 17. Februar fallen, die Covid-19-Verordnung wäre aufgehoben.
Falls die epidemiologische Lage dies nicht zulasse, würde die zweite Variante ins Spiel kommen. Die Zertifikatspflicht würde für Restaurants, Veranstaltungen, Freizeit- und Kulturbetriebe aufgehoben – in Restaurants würde aber eine Sitzpflicht gelten. Bei privaten Treffen würden keinerlei Einschränkungen mehr gelten.
Übrig blieben ab diesem Datum von den Maßnahmen noch die Maskenpflicht sowie 2G-Regel und Bewilligungspflicht für Großanlässe in Innenräumen.
Weiterhin ausgestellt werden die auch von der EU anerkannten Zertifikate. Diese seien für den internationalen Reiserverkehr weiter von Bedeutung.
Auch die Isolation von positiv getesteten Personen soll weiterhin gelten.
Der Bundesrat kündigt an, die Kantone auch zu befragen, ob die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr, im Detailhandel und in Gesundheitseinrichtungen erhalten bleiben solle.
1.2.22
Laut Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) Schweiz dürften die Intensivstationen von der Omikron-Welle weiterhin verschont bleiben. Deshalb dürfe man zuversichtlich nach vorne schauen. Trotzdem sei aber noch eine «gewisse Vorsicht» angebracht. Mathys geht davon aus, dass Omikron über den Sommer kaum zirkulieren werde. Auf den Herbst müsse man wieder diskutieren, wer wie geimpft werden soll.
Kantonsarzt Rudolf Hauri betonte, dass der Nutzen von Maßnahmen sich ändern könne. Wie die Pandemie müssten sich auch die Maßnahmen bewegen. Schulen und Kitas stünden nach wie vor einer sehr hohen Virusaktivität gegenüber. Die geschätzte Dunkelziffer der Ansteckungen mit dem Coronavirus bleibe weiterhin bei rund 100’000 pro Tag. Zwischen 5 und 10 Prozent der Bevölkerung sei weiterhin ansteckend.
Bei 15 Millionen verabreichten Impf-Dosen habe Swissmedic 7200 Meldungen, die als nicht schwerwiegend eingestuft wurden und 4300 schwerwiegende erhalten. Die offiziellen Kriterien einer schwerwiegenden Nebenwirkung sei klar definiert: Lebensbedrohend oder Tod, Hospitalisation, bleibende Schäden oder Behinderung, Schädigung eines Neugeborenen oder medizinisch wichtig übergehend beeinträchtigt.
Südafrika hat angesichts einer mittlerweile abgeebbten vierten Infektionswelle die meisten seiner Corona-Maßnahmen abgeschafft. Die Schulen kehren ohne die bisherige Distanzregel zurück zum normalen Unterricht. Zudem müssen positiv getestete Personen ohne Symptome nach dem Beschluss der Regierung vom späten Montagabend künftig nicht mehr in Quarantäne. Für solche mit Symptomen wurde die Dauer der Isolierung von zehn Tagen auf sieben Tage verkürzt. Weiterhin Bestand haben jedoch die Maskenpflicht und allgemeine Hygieneregeln. Begründet wurden die Lockerungen mit Studien, wonach in Südafrika rund 70 Prozent der Bevölkerung bereits eine Infektion hatten.
Dänemark hat sich von praktisch allen Corona-Beschränkungen freigemacht. Seit Dienstag gelten dort bis auf vereinzelte Einreiseregeln keine Einschränkungen mehr. Dies trotz einer nach wie vor hohen Zahl an Neuinfektionen. All das geht damit einher, dass Corona nicht mehr als «gesellschaftskritische Krankheit» eingestuft wird. Ähnlich waren die Dänen schon einmal im vergangenen September vorgegangen. Dann stieg die Zahl der Neuinfektionen aber wieder stark, weshalb auch die Beschränkungen wieder eingeführt wurden. Mildere Krankheitsverläufe und hohe Impfzahlen sind die wesentlichen Gründe, weshalb sich die Dänen zur umfassenden Lockerung entschieden.
31.1.22
Erstmals seit fast einem Jahr ist die Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel wieder über 1000 gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Samstagabend mit, 1010 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Den bisherigen Höhepunkt hatte die Zahl im Januar 2021 mit rund 1200 Schwerkranken erreicht. Der Experte Eran Segal vom Weizmann-Institut in Rechovot geht nach Medienberichten davon aus, dass Israel den Höhepunkt der Omikron-Welle bereits hinter sich hat. Die Reproduktionszahl ist zuletzt stetig gefallen und liegt gegenwärtig knapp über 1.
28.1.22
Wie lange bleibt das Coronavirus in der Luft eigentlich ansteckend? Forscher des Aerosol Research Center der Universität Bristol nahmen sich dieser Frage an. Offenbar spielt die Luftfeuchtigkeit eine grosse Rolle. Beträgt diese weniger als 50 Prozent, verlieren bereits innerhalb von fünf Sekunden die Hälfte der ausgeatmeten Viren ihre Infektiosität. Doch besteht eine Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent, sind auch nach fünf Minuten mehr als die Hälfte der Viren ansteckend. Unabhängig von der Luftfeuchtigkeit sind nach 20 Minuten nur rund 10 Prozent der sich in der Luft befindenden Viren ansteckend. Die Distanz zum Gegenüber ist offenbar viel wichtiger als bisher angenommen. «Ein halber Meter mehr oder weniger kann bereits einen grossen Unterschied machen», so Scheuch. Und auch wenn der Abstand eingehalten werde, sei Lüften unabdingbar.
27.2.22
Nach einem Gerichtsurteil lockert Baden-Württemberg die Maßnahmen. Nun reicht wieder ein negativer Test auf das Coronavirus. Bis vor Kurzem galt in Geschäften, die nicht den täglichen Bedarf decken, die 2G-Regel. Weiterhin gilt eine Maskenpflicht. Dabei muss ein Mund-Nasen-Schutz des Standards FFP2, KN95 oder N95 getragen werden, Stoff- oder OP-Masken reichen nicht. Die Landesregierung argumentiert, dass diese Maskentypen einen besseren Schutz bieten. Baden-Württemberg ist vom Verwaltungsgericht in Mannheim zu den Lockerungen gezwungen worden. Vorschriften, die unabhängig von den Hospitalisierungen sind, stünde nicht im Einklang mit dem Bundesgesetz und seien deshalb voraussichtlich rechtswidrig. Die Regierung kehrt wegen des Urteils wieder zum Stufenplan zurück. Sollten die Hospitalisierungen aber wieder zunehmen, könnte eine Rückkehr zu 2G und 2G+ stattfinden. In der Gastronomie von Baden-Württemberg wurde ebenfalls gelockert: von 2G+ zu 2G. Geimpfte und Genesene brauchen nun keinen Test mehr, Personen, die nur getestet sind, dürfen nur im Freien bedient werden.
Im Dezember 2020 infizierte sich eine junge Britin mit dem Coronavirus. Auch 13 Monate nach der Infektion leidet die Elfjährige an den schwerwiegenden Folgen. Die Elfjährige hat zusammen mit ihren Eltern beschlossen, ihre Geschichte laufend auf den sozialen Medien zu teilen. «Mein Leben hat sich drastisch verändert, also begleiten Sie mich auf meiner Reise», so Tillie auf Instagram. Nach 6 Monaten mit den Langzeitfolgen des Coronavirus postet die Britin ein Bild, worauf sie ihre Symptome aufzählt. Sie leidet an Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Geschwüren, trockenen Lippen, Gewichtsverlust, Augenschmerzen, ständiger Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall und einem schlechten Kreislauf. Zudem benötigt sie einen Schlauch, welcher ihr die nötige Nahrung in den Magen pumpt. Noch heute muss sie diesen tragen, um genügend Ernährung aufzunehmen – jedoch verliert Tillie nach wie vor Gewicht.
Offizielle Statistiken belegen: Covid-19 tötet. Inzwischen sind mindestens 5,5 Millionen an den Folgen ihrer Coronainfektion gestorben, heißt es. Und sogar das dürfte eine erhebliche Unterschätzung sein. Einer der bekanntesten Versuche, eine globale Schätzung zu modellieren, stammt vom Londoner Magazin The Economist: Dieses geht davon aus, dass Covid-19 zwischen 12 und 22 Millionen zusätzliche Todesfälle verursacht hat – das ist das Zwei- bis Vierfache der bisherigen offiziellen Angaben.
26.1.22
In Italien ist ein ungeimpfter Junge (†10) an Corona gestorben. Das Virus hat seine Skelett- und Herzmuskeln angegriffen. Er ist nach fünf Tagen Leiden in einem Spital in Turin verstorben. Der Junge sei «aus Vorsichtsgründen» noch nicht geimpft gewesen, sagte die Ärztin, die Eltern seien gegen Corona geimpft. Vorerkrankungen hatte der Junge aber nicht. Schon im September 21 ist Kali (†4) aus dem US-Bundesstaat Texas an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Angsteckt hatte sie ihre Mutter, eine Impf-Gegnerin. «Kali war völlig gesund – dann war sie weg, es hat sie so schnell erwischt», so die Mutter.
Laut einer Studie aus Österreich schützt eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus zu 99 Prozent vor einem tödlichen Covid-Verlauf. Bei Personen, die zwei Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten haben, liege der Wert bei 92,6 Prozent. Wie Lukas Rainer von der Gesundheit Österreich GmbH der Zeitung erklärt, beziehen sich die Daten vor allem auf die Delta-Variante. Bezüglich der Omikron-Variante brauche es noch Zeit, «um valide Aussagen treffen zu können».
Der als Guru des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro geltende Olavo de Carvalho ist im Alter von 74 Jahren in den USA gestorben. Nach Medienberichten unter Berufung auf Anhänger Olavo de Carvalhos war er kürzlich positiv auf das Coronavirus getestet worden. Heloísa de Carvalho, die mit ihrem Vater gebrochen hat, twitterte, dass er im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sei. «Am Tag, an dem Olavo sagte, dass es keinen von Corona verursachten Todesfall gibt, habe ich eine liebe Freundin verloren», schrieb sie.
Für März haben Biontech und Pfizer ihren neuen Impfstoff versprochen. Den Zeitplan scheinen die Pharma-Riesen einzuhalten: Eine klinische Studie zur Sicherheit, Wirksamkeit und Verträglichkeit des Vakzins gegen die Omikron-Variante des Coronavirus hat begonnen.
Weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist, erhält ein 31-jähriger Amerikaner keine Herztransplantation. Wegen Organknappheit gelten strikte Kriterien. Gegenüber der «BBC» erklärt das Spital: «Wegen des aktuellen Mangels an gespendeten Organen tun wir alles, damit der Empfänger die größtmögliche Überlebenschance hat.» Das bestätigt auch der amerikanische Medizinethiker Arthur Caplan gegenüber «CBS News». «Die Organe sind sehr knapp. Wir werden sie nicht jemandem geben, der schlechte Aussichten aufs Überleben hat, wenn andere, Geimpfte, eine größere Chance haben.»
Die Zürcher Gesundheitsdirektion hat das repetitive Testen an Schulen bis Ende Februar gestoppt. Jetzt muss die Maskenpflicht reichen. Ab der kommenden Woche werden in den Primar- und Sekundarschulen und an den Mittel- und Berufsschulen keine repetitiven Pooltests mehr angeboten. «So können die Ansteckungsketten nicht mehr wirksam unterbrochen werden», schreibt die Gesundheitsdirektion in ihrer Mitteilung. Besonders stark grassiert das Virus in den Stadtzürcher Kindergärten, wo keine Maskenpflicht gilt und die Kinder nicht geimpft sind. Von den total 1144 Fällen stammt fast ein Drittel aus der Kindergartenstufe. Von einer Abflachung der Kurve ist noch nichts zu sehen. Die Pooltests an den Schulen werden nicht dauerhaft eingestellt, sondern lediglich sistiert bis zum 27. Februar. Wie es dann weitergeht, lassen die Gesundheitsdirektion und die Bildungsdirektion offen. Man werde die Lage Mitte Februar neu beurteilen.
Ist die Einstellung der Pooltests die Kapitulation vor dem Coronavirus? «Nein», sagt Patrick Borer, «die Pandemie hat uns gelehrt, unsere Maßnahmen stets und rasch der aktuellen Situation anzupassen.» Gegenwärtig bringe das Pooltesten in den Schulen nicht mehr viel. Die Inkubationszeit bei Omikron habe sich reduziert, und die Fallzahlen seien gestiegen: «Das hat die Spielregeln verändert.» Borer verweist auch auf die stabile Situation in den Spitälern: «Dort ist die Lage unter Kontrolle.» Gemäß dem Lagebulletin liegen derzeit 234 Covid-Kranke in den Zürcher Spitälern. Das sind 18 mehr als vor einer Woche. Auf den Intensivstationen ist die Zahl der Covid-Patientinnen allerdings von 56 auf 50 zurückgegangen. An den Schulen bleiben sämtliche anderen Schutzmaßnahmen bestehen, insbesondere die Maskenpflicht, die gegenwärtig für alle Kinder ab der 1. Klasse und Erwachsenen gilt.
Seit dem 15. Dezember müssen ungeimpfte Österreicher im Lockdown ausharren. Nun können sie jedoch aufatmen: Am kommenden Montag soll dieser aufgehoben werden. Dies kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Mittwoch an. Ein von der Regierung eingerichtetes Experten-Gremium erachte diese Maßnahme als nicht mehr sinnvoll. Die 2G-Regel bleibt jedoch in weiten Teilen des öffentlichen Lebens erhalten. Diese erlaubt Ungeimpften zum Beispiel nur das Einkaufen in Geschäften des täglichen Bedarfs.
25.1.22
Der impfkritische ungarische Turner und Olympia-Gewinner Szilveszter Csollany ist nach einer Erkrankung mit dem Coronavirus gestorben. Wie die örtlichen Behörden am Montag mitteilten, verstarb der Szilveszter Csollany im Alter von 51 Jahren. Er hatte sich im Dezember mit dem Coronavirus infiziert und musste im Krankenhaus künstlich beatmet werden. Laut einem Bericht der Zeitung «Blikk» hatte der Turner auf seiner Facebook-Seite mehrere Beiträge gegen die Corona-Impfungen veröffentlicht. Er habe sich dennoch impfen lassen, um weiter als Trainer arbeiten zu können, berichtete die Zeitung. Die Impfung war demnach aber erst kurz vor der Infektion erfolgt. Sein Körper konnte offenbar nicht genügend Antikörper gegen das Coronavirus bilden.
Luca Hänni und Christina Luft wurden positiv auf Corona getestet. Sie fühlen sich leicht krank, doch es gehe ihnen gut. «Es ist blöd», beschreibt Luca die Situation. Sie fühlten sich, als ob sie eine Grippe hätten, sagt der «DSDS»-Sieger, der auch wirklich leicht angeschlagen aussieht. Christina, der die Erkrankung kaum anzusehen ist, sagt: «Es geht uns gut, wir kommen klar.» Sie seien jetzt natürlich in Quarantäne. Das Virus hat die beiden erwischt, obwohl sie vollständig geimpft sind. Sie seien aber zuversichtlich, dass alles gut werde. Luca Hänni richtet zum Abschluss einen Appell an seine Fans: «Passt weiterhin auf jeden Fall auf euch auf.»
24.1.22
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält es für «plausibel», dass die Omikron-Variante des Coronavirus, das Ende der Pandemie sein könnte. Man stelle sich darauf ein, dass es eine «Zeit der Ruhe geben wird», bevor Covid-19 gegen Ende 2022 zurückkommen könnte. «Die Pandemie kommt aber nicht unbedingt zurück», fasste Hans Kluge Europa-Chef der WHO seine Erwartungen zusammen. Kluge sprach auch über derzeit sinnvolle Strategien gegen Corona. Der Europa-Chef meinte: «Statt sich auf die Einschränkung der Ansteckungen zu konzentrieren, muss aktuell der Schutz besonders anfälliger Menschen im Vordergrund stehen.»
Xi’An in China befand sich seit kurz vor Weihnachten im Lockdown, nachdem einige Corona-Fälle aufgetaucht waren. Nun wurde das Risiko wieder heruntergestuft. Die Bewohner dürfen wieder normal reisen, müssen aber mit der Corona-App jeweils ihre Unbedenklichkeit nachweisen. Versammlungen von mehr als 50 Personen müssen vorher Hygienekonzepte entwickeln und genehmigen lassen. Familiäre oder private Treffen sollen auf nicht mehr als zehn Personen beschränkt werden, hieß es in der Mitteilung zwei Wochen vor dem chinesischen Neujahrsfest, dem größten Familienfest der Chinesen, das nach dem Mondkalender in der Nacht zum 1. Februar begrüßt wird.
Am Samstag, 22.1.22, demonstrierten Gegner der Corona-Maßnahmen in Bern Schweiz. Nun stellt sich heraus, dass offenbar Neonazis den Marsch angeführt haben sollen. Bilder zeigen die Neonazis mit einem großen roten Banner zuvorderst an der Demonstration. Dahinter folgen die offenbar nichts ahnenden Mitglieder der Maßnahmen-Kritiker-Gruppe Maßvoll. Erst später fragten sich die Teilnehmer des Umzugs, wer denn die vermummten Gestalten an der Spitze seien.
Meat Loaf starb am Donnerstag an den Folgen einer Corona-Infektion. Vor seinem Tod wetterte der 74-jährige Musiker über Masken und Lockdowns. In einem Interview mit der «Pittsburgh Post» bezeichnete er Masken nämlich als wirkungslos. «Sie sind nur lästig, dadurch juckt die Nase und man kann schlecht atmen.» Weiter nannte er Lockdowns «reine Politik». Und er stellte klar: «Wenn ich sterbe, dann sterbe ich. Aber ich lasse mich nicht kontrollieren!» Ob er sich hat impfen lassen, ist nicht bekannt.
22.1.22
«Die Zeiten des Zertifikats scheinen sich dem Ende zu nähern», sagte Berset der Zeitung «Schweiz am Wochenende». Bei guter Entwicklung der Corona-Lage könne der Bundesrat «in den nächsten Wochen die Homeoffice-Pflicht in eine Empfehlung ändern und die Quarantäne aufheben», sagte der Bundesrat weiter. Die Landesregierung hatte zuletzt entschieden, dass die Homeoffice-Pflicht und Quarantäneregeln vorerst bis Ende Februar gelten. Die übrigen Maßnahmen sind bis mindestens Ende März in Kraft.
20.1.22
Die oft genannten Nebenwirkungen der Covid-19-Impfungen stellen sich laut einer US-Studie mehrheitlich deshalb ein, weil die geimpfte Person diese erwartet. Laut einer neuen Studie aus den USA sind vielmehr zwei Drittel davon auf den Nocebo-Effekt zurückzuführen, sind letztlich also nur eingebildet. Während bei den mit echtem Vakzin behandelten Personen 46 Prozent über Nebenwirkungen wie Kopfweh oder Müdigkeit klagten, meldeten auch 35 Prozent der mit einem Placebo injizierten Probanden negative Folgen. Dieser ist einfach gesagt das Gegenteil des Placebo-Effekts, bei dem mit einem wirkungslosen Mittel behandelte Menschen eine tatsächliche Besserung ihrer Leiden empfinden. Erkenntnisse aus der Forschung belegen, dass die Erwartungshaltung der Behandelten einen positiven oder eben negativen Effekt auf ihr Wohlbefinden haben kann.
19.1.22
Diese Anpassungen der Maßnahmen hat der Schweizer Bundesrat am 19.1.22 beschlossen: Die Quarantäne und Homeoffice-Pflicht gelten bis Ende Februar. Die 2G-(plus-)Regeln gelten vorerst bis Ende März. Ab dem 31. Januar wird zudem die Gültigkeitsdauer der Zertifikate für Geimpfte und Genesene von heute einem Jahr auf neun Monate verkürzt.
Die tschechische Folk-Sängerin Hanka Horká ist am Sonntag im Alter von 57 Jahren am Coronavirus gestorben. Sie stirbt nach einer absichtlichen Infektion mit dem Coronavirus, um als Genesene mehr Freiheiten zu haben. Den Entscheid gefällt habe seine Mutter, nachdem sich Mann und Sohn – beide geimpft – angesteckt haben. Im letzten Facebook-Post erzählte die Sängerin, dass sie die «heftige Erkrankung» mit dem Coronavirus überstanden habe. Dann kam aber alles anders. Innerhalb von zehn Minuten, nachdem sie sich mit Rückenschmerzen ins Bett gelegt hatte, sei sie erstickt. Horkas Sohn zieht nun Impfskeptiker in die Verantwortung. Er wisse, wer hinter den Ansichten seiner Mutter stecke – diese Personen hätten «Blut an ihren Händen». Es mache ihn zudem traurig, «dass sie Fremden mehr vertraute als ihrer Familie».
18.1.22
Der Schweizer Bundesrat hat vorerst auf eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen verzichtet. Die Kantone sind sich einig, dass die bestehenden Maßnahmen verlängert werden müssen. Allerdings vorerst nur bis Ende Februar, nicht wie vom Bundesrat vorgeschlagen bis Ende März. Die Dauer der Isolation und Quarantäne wurde auf fünf Tage verkürzt. Dies sei dadurch gerechtfertigt, dass die neue Variante weniger lang ansteckend sei. Für asymptomatische isolierte bringe die Verkürzung der Isolationsdauer eine Erleichterung. Symptomatische Personen müssten jedoch isoliert bleiben, bis sie 48 Stunden symptomfrei seien. Dadurch betrage die Dauer oft länger als fünf Tage. Der Bundesrat will die Gültigkeitsdauer der Covid-Zertifikate der EU anpassen. Die neue Dauer von 270 Tagen statt wie bisher 365 stößt auf keinen Widerstand. Die Omikron-Variante mache nun rund 90 Prozent der Corona-Fälle aus. Das Risiko eines Herzproblems sei bei einer Corona-Infektion wesentlich höher, als bei einer Corona-Impfung. Das Risiko sei aber bei jungen Männer und beim Moderna-Impfstoff leicht höher, deswegen sei für diese Gruppe der Biontech-Impfstoff zu bevorzugen.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), die für die Zulassung der Impfstoffe in der EU zuständig ist, warnt: Regelmäßige Booster alle vier Monate könnten sich negativ aufs Immunsystem auswirken und es überlasten. Dadurch könnten die Menschen nicht nur ermüdet werden, sondern auch die Immunreaktion geschwächt werden. EMA-Impfchef Marco Cavaleri erklärte: «Die Verwendung zusätzlicher Auffrischungsimpfungen kann zwar Teil von Notfallplänen sein. Aber wiederholte Impfungen in kurzen Abständen wären keine nachhaltige Langzeitstrategie.» Die Ansicht teilt auch Infektiologe Huldrych Günthard vom Universitätsspital Zürich. «Es ist immer ein Abwägen zwischen Sicherheit und Nutzen. Bei der dritten Impfung respektive dem Booster überwiegt der Nutzen klar. Bei einer vierten Impfung muss das nicht zwingend der Fall sein – gerade bei einem kurzen Zeitintervall.» Derzeit hoffe man, dass sich die Situation wegen Omikron zur Endemie hin weiterentwickelt. «Durch eine Ansteckung erhalten dann auch Ungeimpfte einen partiellen Schutz gegen das Sars-Cov-2-Virus, und bei Geimpften wird die Immunantwort noch besser.» «In der Allgemeinbevölkerung würde sich dann das Sars-CoV-2 Coronavirus zu einem Erkältungsvirus ohne schwere Verläufe entwickeln, in Analogie zu den schon vier zirkulierenden humanen Coronaviren, die etwa 30 bis 50 Prozent unserer jährlichen Erkältungen ausmachen.»
Der Genesenennachweis, den ehemals Infizierte nach ihrer Covid-Erkrankung erhalten, ist ab sofort in Deutschland nur noch drei Monate gültig. Die Änderung gilt bereits. Weiterhin gilt, dass der Genesenennachweis ab 28 Tagen nach dem positiven PCR-Test-Ergebnis greift und nach 90 schon wieder abläuft. Nach den 90 Tagen empfiehlt das RKI eine Auffrischungsimpfung.
Laut Angaben des BAG erscheinen die Langzeitfolgen bei erwachsenen Menschen in satten 20 Prozent der Fälle. Die Belastung würde für Betroffene und deren Umfeld meistens noch unterschätzt. In schlimmen Fällen seien Betroffene schließlich unselbstständig, beschreibt Dr. Bartosz Bujan. «Viele entwickeln daraufhin psychische Probleme wie Ängste oder Depressionen.» In solchen Fällen sei eine psychiatrische Betreuung wichtig.
Aktuell sei zwar die Anzahl der Fälle in der Schweiz sehr hoch, sagt Alain Berset im «RTS Forum». Doch die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen sinke, die Hospitalisierungen seien «komplett unter Kontrolle». Die Omikron-Variante zirkuliere zwar sehr stark, doch die Impfung mache die Krankheit zu «etwas Überwindbarem». Der Bundesrat müsse die Maßnahmen auch immer wieder der Situation anpassen. Mit der Omikron-Variante sei die zehntägige Isolation und Quarantäne nicht mehr gerechtfertigt, so Berset. Denn mit der neuen Mutante des Coronavirus habe man gesehen, dass die Inkubationszeit und die Dauer der Ansteckbarkeit kürzer seien. Deshalb habe man sie verkürzt. Auch die Abschaffung der Quarantäne stehe zur Diskussion, erklärt Berset. Infizierte Personen liefen aber Gefahr, andere Menschen anzustecken. Deshalb soll die Isolation beibehalten werden.
Derzeit warten sechs Millionen Briten auf eine Operation oder eine Behandlung. Das entspricht dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 2007. Mehrere Hunderttausende warten bereits länger als ein Jahr. Großbritannien hat etwa 67 Millionen Einwohner, in England leben rund 56 Millionen von ihnen. Wie bereits in vorherigen Corona-Wellen sind auch in den vergangenen Wochen wieder viele planbare Operationen verschoben worden, sodass sich der Rückstau weiter erhöhen dürfte. Die Zahl der Patienten, die länger als zwölf Stunden auf eine Notaufnahme warten mussten, hat im Dezember in England mit knapp 13’000 einen Rekord erreicht.
In Griechenland werden erneut freiberufliche Ärzte für einen Corona-Dienst aufgeboten. Sie sollen das wegen Omikron überforderte Gesundheitssystem entlasten. Die 90 Mediziner sollen schon von Donnerstag an in staatlichen Krankenhäusern vor allem in Nordgriechenland eingesetzt werden und ihre Kollegen dort entlasten.
12.1.22
Angesichts der rasanten Omikron-Ausbreitung könnte sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in zwei Monaten mehr als die Hälfte der Menschen im Großraum Europa mit der Coronavirus-Variante angesteckt haben.
Im Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus gehen die Niederlande strikt vor: Seit drei Wochen gilt ein harter Lockdown. Nicht-essenzielle Geschäfte, Fitnessstudios, Kinos und Restaurants sind geschlossen, pro Tag darf man höchstens zwei Personen empfangen. Doch der gewünschte Effekt der einschneidenden Maßnahmen tritt bislang nicht ein. Das niederländische Gesundheitsinstitut RIVM meldete in den letzten sieben Tagen 200’000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus – ein neuer Höchstwert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei 1147 Infektionen pro 100’000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland mit weniger strengen Maßnahmen beträgt sie 388, in der Schweiz 2017. Vor allem in der Altersgruppe von 18 bis 24 zirkuliert das Virus stark. So hat sich die Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche auf über 3000 Fälle pro 100’000 Personen verdreifacht. Die niederländische Omikron-Welle schlägt sich zwar in den Fallzahlen nieder, macht sich in den Spitälern aber noch nicht bemerkbar. In Israel dagegen steigen die Spitaleinweisungen auf fast das doppelte von den Niederlanden.
Mexikos Regierung hat die Bevölkerung angesichts einer Rekordzahl neuer Infektionen mit Corona dazu aufgerufen, bei Symptomen nicht zum Testen zu gehen. «Anstatt zum Kiosk zu rennen, um sich testen zu lassen, ist es am besten, zu Hause zu bleiben. Somit kann man keine anderen Menschen anstecken.» Das sagte der mexikanische Gesundheitsstaatssekretär Hugo López-Gatell am Dienstag (Ortszeit). Die Verfügbarkeit der Tests sei für medizinisch notwendige Fälle vorgesehen. Demnach gebe es einen weltweiten Mangel an Tests. In Mexiko hat die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den letzten Tagen deutlich zugenommen. In den vergangenen 24 Stunden wurde eine Rekordzahl von 33’626 Infektionen verzeichnet. Das Land gehört zu den am heftigsten von der Pandemie betroffenen Ländern. Insgesamt sind über 300’000 Menschen gestorben.
Eine Studie aus Großbritannien gibt im Kampf gegen das Virus nun aber Hoffnung. Wie jedes Jahr, wenn die Temperaturen sinken, landen viele mit einer Erkältung im Bett. Doch genau diese Viren könnten im Falle einer Covid-19-Infektion nun von großer Bedeutung sein. Zu diesem Ergebnis kommen die Forscher des Imperial Colleges in London. Ihre in der Fachzeitschrift «Nature Communications» veröffentlichte Studie zeigt nämlich, dass Personen nach einer Erkältung seltener an Corona erkranken. Die Wissenschaftler warnen jedoch, dass diese Daten nicht überinterpretiert werden sollten. «Es wäre ein großer Irrtum zu glauben, dass jeder, der kürzlich eine Erkältung hatte, gegen Covid-19 geschützt ist.»
Im vergangenen Monat stellten laut der staatlichen Organisation DREES (Direction de la Recherche, des Études, de l’Évaluation et des Statistiques), „die Ungeimpften (8 % der Franzosen) 42 % der Krankenhauseinweisungen, 54 % der Intensivpatienten und 39 % der Sterbefälle dar“. Es gibt zwei Arten der Immunisierung gegen ein Virus: sich anzustecken (und zu überleben) und sich impfen zu lassen. Eckpfeiler des Anti-Impfdiskurses – „der Glaube an die Post-Wahrheit sowie die systematische Inanspruchnahme der Dramatisierung“ – trügen schließlich dazu bei, „die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit umzulenken, indem man ihr imaginäre Skandale präsentiert, gegen die man rebellieren müsse“. mehr Informationen
Die Deutsche Evangelische Allianz (EAD) hat sich in einer Stellungnahme am Montag gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. Diese sei „nicht zielführend“, heißt es in der Überschrift. Dennoch wolle die EAD Menschen ermutigen, sich freiwillig zu impfen und so die Pandemie zu bekämpfen. Die Impffrage dürfe zu keiner Bekenntnisfrage werden. Die Impfentscheidung liege in der Freiheit des Einzelnen. Dazu gehöre auch, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen: Geimpfte müssten mit möglichen Nebenwirkungen, Ungeimpfte mit zusätzlichen Regelungen, zum Beispiel Testpflichten, im Alltag rechnen. Wer sich gegen eine Impfung entscheide, dürfe jedoch nicht pauschal vom öffentlichen oder kirchlichen Leben ausgeschlossen werden.
In Großbritannien wird der Ruf nach einem Ende von Impfen und Testen laut: Die Briten wollen Corona zu einer normalen Grippe machen. 150’000 Menschen sind in Großbritannien seit dem Pandemiebeginn an Corona gestorben. Das Königreich verzeichnet damit die meisten Covid-Toten in Europa – von Russland abgesehen. Im Sommer und Herbst des letzten Jahres lagen die Todeszahlen auf der Insel auf einem relativ niedrigen Niveau. Zuletzt gab es aber wieder täglich über 130 Opfer. Und die Zahlen steigen: Letzte Woche nahm die Zahl der Toten mit Corona gegenüber der Vorwoche um fast 40 Prozent zu.
Deshalb überrascht es, dass ausgerechnet jetzt prominente Stimmen in England eine völlige Strategie-Kehrtwende fordern. Es sei Zeit für «eine neue Normalität», sagte etwa der frühere Vorsitzende des Arbeitsstabs für Impfungen, Clive Dix, gegenüber dem britischen «Guardian». Er verlangt ein prinzipielles Umdenken im Umgang mit Corona. Der Experte meint, man sollte Covid-19 eher wie die altbekannte Grippe behandeln.
Auch Premierminister Boris Johnson ist überzeugt, man könne «einen Weg finden, um mit diesem Virus zu leben.» Nicht zuletzt scheinen sich auch die Medien in Großbritannien auf einen neuen Kurs einzustellen. So stellte die «Daily Mail» den Vergleich zu den jährlichen Grippetoten auf und kommt zum Schluss: «Mit Corona sterben halb so viele Menschen pro Tag als in einem schlechten Grippe-Jahr.» Das Boulevard-Blatt nennt dabei Zahlen der Regierung von der letzten starken Grippe-Saison 2017/18.
Der Experte für Infektionskrankheiten an der Universität von East Agnlia meint, dass Covid «mit ziemlicher Sicherheit» jedes Jahr schwächer werden würde. «Die Menschen werden eine natürliche Immunität entwickeln und das Virus schließlich zu einer Erkältung werden. Dann werden nur die sehr verwundbaren im weiteren Verlauf sterben.»
Alleine die traurige neue Rekordzahl an Todesopfern erinnere an den «tödlichen Ernst», der Lage, so der Vorsitzende des Britischen Ärzteverbandes, Chaand Nagpaul: «Wir dürfen die Wirkung Omikrons nicht zu einer milden Erkrankung verniedlichen. Insbesondere nicht, wenn die Zahl der Spitaleinweisungen weiter steigt.» mehr Informationen
10.1.22
Für die Einreise nach Deutschland gelten strengere Regeln. Etwa jedes zweite Land der Welt ist inzwischen von dieser Einstufung betroffen. Neben Luxemburg sind nun auch Schweden, Australien, Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Winterurlaubsziel Dubai, Israel und Kenia auf der Risikoliste. Von den Nachbarländern Deutschlands ist nur noch Österreich kein Hochrisikogebiet. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Israel gehen die PCR-Tests aus. Bisher galt das Land als Vorbild für restriktive Corona-Maßnahmen. Angesichts der hochansteckenden Omikron-Variante ändert Ministerpräsident Naftali Bennett, unterstützt vom Corona-Expertenrat, die Strategie nun komplett. Fast alle geltenden Beschränkungen wurden gelockert oder aufgehoben.
Die Fallzahlen steigen rasant. 30.000 PCR-Tests werden derzeit täglich in die Labore geschickt. Die arbeiten sieben Tage die Woche rund um die Uhr. Sie kommen schlichtweg nicht mehr hinterher. „Wir stoßen derzeit an die Grenzen unserer Möglichkeiten“, sagte etwa Doron Netzer, der für die größte Krankenkasse Clalit für die Testkapazitäten zuständig ist, der Tageszeitung Haaretz.
Israel und die Welt stünden vor einer Situation, die logistisch schwer zu bewältigen sei, sagte Ministerpräsident Bennett am Samstagabend in einer Stellungnahme, in der er die neue Strategie erklärte. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Sturm jetzt auf uns zukommt.“
„Da Omikron so ansteckend ist, sind unsere Bemühungen, seine Ausbreitung zu stoppen, wahrscheinlich ziemlich aussichtslos“, sagte etwa der Vorsitzende der israelischen Vereinigung der Ärzte für öffentliche Gesundheit, Hagai Levine, der Tageszeitung Jerusalem Post.
Deshalb ändert Israel nun seine Strategie: Impfe sich und bleibe am besten zu Hause, wer kann, bis der Sturm vorüber ist – so lässt sich die neue Taktik zusammenfassen.
„Die Zahlen müssten sehr hoch sein, um Herdenimmunität zu erreichen“, sagte Israels oberster Gesundheitsberater Nachman Ash in einer Stellungnahme am Samstag. „Das ist möglich, aber wir wollen es nicht durch Infektionen erreichen, sondern durch eine Vielzahl geimpfter Personen.“
Ab sofort dürfen nur noch Risikogruppen und Ältere PCR-Tests erhalten, die bisher etwa für Schulkinder verpflichtend waren. In Zukunft aber sollen Antigenselbsttests für alle Nichtrisikogruppen ausreichen, auch um sich aus der Quarantäne herauszutesten. mehr Informationen
Salman Zarka (58), der Corona-Beauftragte der israelischen Regierung: „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.“ „Wir sind in einer komplizierten neuen Phase“. „Weil das Virus sich verändert hat“, sagt er. Die Omikron-Variante breite sich so rasend schnell aus, dass es keinen Sinn habe, einen Lockdown nutzen zu wollen, um mögliche Ansteckungsketten nachzuverfolgen: „Bevor heute ein Gesundheitsamt irgendjemanden warnen könnte, hat der Betroffene längst unzählige andere angesteckt.“
Erste israelische Studien zeigten dieser Tage, dass die vierte Dosis die Zahl der Antikörper anfangs sogar verfünffacht – dass aber schon bald danach deren Präsenz im Blut wieder sehr stark zurückgeht. Die vierte Corona-Impfung zeigt in israelischer Studie nicht erhoffte Wirkung.
Zarka sieht das pragmatisch: Die Zahl der Antikörper sei „nicht das entscheidende Thema“. Ihm sei nur wichtig: Wie sieht der klinische Verlauf aus im Fall der Erkrankung? „Nachdem die dritte Spritze uns gegen Delta geholfen hat, hoffen wir jetzt, dass uns die vierte Spritze gegen Omikron hilft.“
„Niemand weiß ja, was nach Omikron kommt.“ Zarka sagt, er sei einerseits optimistisch, mache sich andererseits aber auch keine Illusionen. „Ich glaube, es ist keine gute Idee, nun ganz einfach zu hoffen, das Virus möge bitte bald verschwinden, ein für alle Mal.“ Zarka plädiert für eine kluge Mixtur aus Zuversicht und Realismus, auch für eine größere Offenheit der Menschen für Uneindeutigkeiten. „Wir werden unser Leben zurückbekommen, allerdings nicht genau so, wie es vorher war.“ „Masken werden in manchen Situationen weiter eine Rolle spielen, Impfungen werden unverzichtbar sein.“ Nach einem glorreichen Sieg übers Virus hört sich das nicht an, eher nach „friedlicher Koexistenz“ – und nach fortgesetzter Anspannung. „Sehen Sie sich Israel an, wir sind es gewohnt, mit einem solchen Zustand zu leben. Ringsum haben wir Feinde. Dennoch geht es uns gut, wir haben eine dynamische Wirtschaft, ein gutes Gesundheitswesen, eine blühende Wissenschafts- und Kulturlandschaft.“
Der 58-Jährige gehört zu den wenigen Drusen, die es in Israel in hohe Regierungsämter geschafft haben. Für seine Arbeit, sagt er, spiele das keine Rolle: „Ach wissen Sie, wenn ich morgens in den Spiegel blicke, sehe ich eigentlich nur einen ganz normalen Menschen, einen Israeli. Ich teile mich selbst nicht in irgendwelche Kategorien ein, das mache ich auch bei anderen nicht. Ich habe eine wichtige Mission, die versuche ich zu erfüllen, mit vielen Kollegen, mit Drusen, Arabern, Juden. Wir strengen uns gemeinsam an und geben unser Bestes.“ mehr Informationen
Jetzt ist’s genug. Seit Sonntag sind die Grenzen in Israel wieder offen. Geimpfte Touristen dürfen einreisen – und vor allem dürfen Israelis wieder auf Auslandsreise. Obwohl Israel gerade die höchste Infektionswelle seit Beginn der Pandemie registriert. Die Hälfte der Schwerkranken sind Ungeimpfte – obwohl diese nur 14 Prozent der Israelis über 20 ausmachen. Über 60-Jährige erhalten nach drei Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins eine vierte Impfung mit Moderna. Es ist weltweit der erste Versuch dieser Art mit kombinierten Impfstoffen. „Alles auf“, das bedeutet jetzt neben der Reisefreiheit auch Restaurantbesuche und Partys im großen Kreis, offene Schulen und die Verlegung des Testens in den privaten Haushalt und damit in die persönliche Verantwortung. Innerhalb von wenigen Wochen, so schätzen Expertinnen und Experten, könnte sich jeder dritte Israeli mit dem Virus infizieren. Man nimmt die sich bisweilen täglich ändernden Corona-Regelungen lethargisch bis gereizt auf und passt sie mehr oder minder seinem persönlichen Alltag an. Die Behörden verlieren den Überblick. Es besteht keine Meldepflicht. Die Regierung weiß also nicht mehr, wie viele Menschen tatsächlich infiziert oder diagnostiziert sind. Die Synagogen und Moscheen sind wieder voll. Die Kirchen waren es zu Weihnachten auch. Die Regierung kann schnell wieder ihre Haltung ändern: „Wer weiß, wie es in einer Woche aussieht.“ mehr Informationen
8.1.22
Die Schweiz hat im Gegensatz zu den ebenfalls stark betroffenen Ländern Dänemark, Spanien oder Frankreich eine offene Flanke: Bislang sind nur etwa 67 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft – einer der niedrigsten Werte in Westeuropa. Auch die Booster-Kampagne für die breite Bevölkerung startete relativ spät in der Schweiz, bislang haben erst 24 Prozent der Einwohner ihre dritte Impfung erhalten. In Spanien liegt der Anteil bereits bei 28 Prozent, in Frankreich bei 33 und in Deutschland bei gut 38 Prozent. Expertinnen und Mediziner rechnen deshalb damit, dass sich die Lage in der Schweiz bald verschlimmern wird. Für Schweizer Verhältnisse gelten derzeit relativ strikte Regeln. Die Schweizer Regierung bleibt damit ihrer eher abwartenden, zurückhaltenden Linie in der Bekämpfung der Pandemie treu.
7.1.22
Im April 2020 äußerte sich der 34-Jährige Novak Djokovic erstmals öffentlich zur Impfthematik. In einem Livestream erklärte er: «Ich persönlich bin gegen Impfungen. Ich möchte nicht, dass mich jemand zwingt, einen Impfstoff einzunehmen, um reisen zu können.» Doch sehr viele Länder verlangen gewisse Impfungen, um einreisen zu können. Australiens Regierung hat dem Vorwurf von Novak Djokovics Vater Srdjan Djokovic widersprochen, der Tennisstar sei nach seiner Landung in Melbourne wie «im Gefängnis» eingesperrt worden. «Herr Djokovic wird nicht in Australien gefangen gehalten, er kann jederzeit gehen, und der Grenzschutz wäre dabei behilflich», sagte Innenministerin Karen Andrews dem Sender ABC News am Freitag. Vater Srdjan hat am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Belgrad, seinen Sohn zum «Freiheitskämpfer» stilisierte. Der 61-Jährige stilisiert seinen Sohn dabei schon fast zum Volkshelden hoch: «Novak ist das Herz von Serbien, Novak ist Serbien», sagt er an der Pressekonferenz. «Er ist nicht nur Serbien, er ist die ganze freie Welt.» Novak lasse aus seiner Unterkunft im Migranten-Hotel in Melbourne verlauten: «Gott sieht alles – mein Segen ist geistlich!» «Sie wollten Novak und ganz Serbien unterwerfen, auf die Knie zwingen. Jesus ist gekreuzigt worden – und jetzt wollen sie Novak auf die gleiche Weise kreuzigen.» «Er ist ein Gefangener dieser Schweine, sie haben ihm alles weggenommen ausser dem Telefon. Die freie Welt muss sich erheben!» Bei einer Demonstration in Belgrad schwenkten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer serbische Flaggen oder trugen Banner, unter anderem mit der Aufschrift: «Sie haben Angst vor dem Besten, stoppt den Corona-Faschismus».
Im Mai 2020 hatte Djokovic bekanntgegeben, sich mit Covid infiziert zu haben. Allerdings akzeptieren die australischen Behörden eine überstandene Infektion nur dann als Grund, sich die geforderte zweifache Impfung zu ersparen, wenn sie weniger als sechs Monate zurückliegt. Andererseits war Djokovic offenbar sicher, einreisen zu dürfen, nachdem ihm der Staat Victoria, wo das Turnier stattfindet, in einem anonymisierten zweistufigen Verfahren „medizinische Immunität“ zugesichert hatte – ein Verfahren, dem auch alle anderen Spieler unterworfen wurden, die um Ausnahmegenehmigung ansuchen. Dieses Verfahren betraf allerdings nur die Spielgenehmigung für das Australian-Open-Turnier in Melbourne, nicht die Einreisegenehmigung nach Australien.
Auch in Tiroler Hotels ist Djokovic bereits dadurch aufgefallen, dass Covid-Regeln für ihn offenbar nicht gelten. Es erscheint normal, dass die Reichsten keine Steuern zahlen, dass die größten Vermögen anderen Regeln unterliegen als die kleinen, kurz, dass Demokratie mit Gleichheit ebenso wenig zu tun hat wie mit Brüderlichkeit. Djokovic behauptet von sich, er habe Kräfte, die Keime von ihm fernhalten, und zwar mit Emotionen.
2018 sorgt er bei einem Interview mit dem Magazin «Shortlist» für Aufsehen. Dort sagt Djokovic: «Ich glaube, dass es unsere Aufgabe ist, durch Selbstfürsorge eine höhere Frequenz zu erreichen.» Dafür müsse man seinen eigenen Avatar, den Körper erforschen, respektieren und dadurch die Schwingung des Planeten anheben.
Im letzten Jahr erstaunt der 20-fache Grand-Slam-Sieger mit Theorien. Er sei überzeugt, dass Wasser auf menschliche Emotionen und mentale Beeinflussung reagiere, sagt er damals. «Ich kenne Leute, die durch energetische Transformationen und die Kraft von Gebeten Wasser verwandelt haben. Aus dem vielleicht giftigsten Wasser wurde das Wasser mit der grössten Heilkraft, weil Wasser reagiert.»
Novak Djokovic kämpft weiterhin dafür, in diesem Jahr an den Australian Open antreten zu dürfen. Gerichtsdokumente bringen weitere Details ans Licht. Der serbische Tennis-Star wurde am 16. Dezember positiv auf das Coronavirus getestet! Nachdem Djokovic am 16. Dezember positiv getestet wurde, nahm der Tennisstar angeblich an diversen Veranstaltungen teil – ohne Maske. Auch am 17. Dezember sei der Serbe laut Journalist Ben Rothenberg an einem Event gewesen. Zudem soll der positive Test zu spät für eine Ausnahmegenehmigung erfolgt sein, um ungeimpft in Australien einreisen zu können. Die Frist für die Beantragung verstrich demnach bereits am 10. Dezember.
- Novak Djokovic darf nach einem stundenlangen Prozess in Australien bleiben! Ob der Serbe nun an den Australian Open teilnimmt, bleibt vorerst unklar.
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Ungeachtet des rasanten Anstiegs von Infektionen mit dem Coronavirus in Indien hat ein Gericht die Absage eines der grössten Hindu-Festivals im Land abgelehnt. Zu dem am Samstag beginnenden jährlichen Festival Gangasagar Mela werden hunderttausende Pilger erwartet. Ein gerichtliches Verbot war von einem Arzt in Kolkata beantragt worden. Er sorgte sich, das sich über Tage hinziehende Fest könnte zu einem «Superspreader-Event» werden. Im April und Mai des vergangenen Jahres war Indien von einer verheerenden Infektionswelle überrollt worden, mehr als 200’000 Menschen starben. Angeheizt wurde sie damals von der tödlichen Delta-Variante, aber auch durch grosse Wahlkampfveranstaltungen sowie durch das hinduistische Kumbh Mela-Festival.
Die Philippinen haben wegen der Corona-Pandemie und aus Angst vor der hochansteckenden Omikron-Variante zum zweiten Mal in Folge eine der grössten Prozessionen der Welt abgesagt. Traditionell ziehen beim «Fest des Schwarzen Nazareners» Millionen Katholiken barfuss durch die Hauptstadt Manila und drücken ihre Verehrung für die gleichnamige schwarze Christusfigur aus.
4.1.22
Die neue Omikron-Variante sorgt für Corona-untypische Symptome. So wurden bei einzelnen Patienten auch blassgraue Lippen, Haut und Nagelbetten beobachtet. Wie die amerikanische Gesundheitsbehörde schreibt, seien sie ein Hinweis auf einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut. In diesem Fall rät die Behörde betroffenen Personen, sich schnellstmöglich in medizinische Behandlung zu begeben. Auch Atemprobleme, andauernde Schmerzen und anhaltende Müdigkeit werden als Omikron-Symptome angegeben. Genauso wie Hautausschläge oder Nachtschweiß.
Die neue Variante des Coronavirus lässt die Fallzahlen in der Schweiz in die Höhe schnellen. Silvia Steiner, Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, schließt einzelne Schulschließungen wegen hoher Fallzahlen mit dem Coronavirus nicht aus. Mit Personalengpässen rechnen auch die systemkritischen Bereiche. Unternehmen in der Lebensmittelversorgung, Telekommunikation oder dem Transportwesen sorgen deshalb laut der Agentur AWP vor. Bei den Lebensmittelhändlern heißt es, die Warenlager seien gut gefüllt. Die Versorgung der Schweizerinnen und Schweizer mit Lebensmitteln sei nicht gefährdet.
Stand 30.12.2021 wurden 299 Personen gemeldet, die im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion in der Schweiz hospitalisiert wurden und bereits eine 3. Impfung erhalten haben. Angesichts der über 2,1 Millionen verabreichten Booster-Dosen sei die Zahl «sehr gering», so der BAG-Sprecher. Nur etwa 0,014 Prozent der seither geboosterten Personen mussten demnach hospitalisiert werden.
Österreich hat eine neue Hochburg des Coronavirus: Der Nobel-Ski-Ort Kitzbühel. Im Bezirk wurde mit 992,6 neuen Fällen auf 100’000 Einwohner sogar die höchste Sieben-Tage-Inzidenz des Landes gemeldet. Man könnte meinen, dass bei solch hohen Infektionszahlen die Party-Stimmung in den Kult-Lokalen des Skiortes getrübt wäre. Doch das Gegenteil ist der Fall. Laut einigen Gästen halten es die Clubs zudem nicht so genau mit den Corona-Regeln. Entgegen der Covid-Verordnung sei auch an der Bar ausgeschenkt worden.
In China ist in einer weiteren Millionenstadt wegen Corona-Infektionsfällen ein kompletter Lockdown verhängt worden. In Yuzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan war es den Einwohnern seit Montagabend untersagt, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Die örtlichen Behörden kündigten an, dass die strikte Einhaltung der Ausgangssperre von Wachposten kontrolliert werden solle. In der nördlichen Millionenmetropole Xi’an gilt bereits seit zwei Wochen ein Komplett-Lockdown, nachdem es dort zu einem Coronavirus-Ausbruch gekommen war. Xi’an verzeichnete mehr als 1600 Infektionsfälle seit dem 9. Dezember, in den vergangenen Tagen waren dort die Zahlen der Neuinfektionen jedoch rückläufig.
1.1.22
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ein Reiseverbot für alle Bürger verhängt, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Ab 10. Januar dürften Ungeimpfte das Land nicht mehr verlassen, teilte das Außenministerium am Samstag mit.
Viele Menschen der chinesischen Millionenstadt Xi’an haben nicht genug zu essen – die Stadt mit 13 Millionen Einwohner ist seit fast zwei Wochen im Lockdown. Doch anders als in anderen Orten der Welt, dürfen Menschen ihr Zuhause nicht einmal zum Einkauf von Lebensmitteln verlassen. Zuvor war ihnen zwei Tage Zeit gegeben worden, um sich mit allem Nötigen zu versorgen, nun ist die Millionenstadt komplett abgeriegelt. Xi’an hatte die Corona-Beschränkungen verschärft, nachdem am 9. Dezember 1300 neue Corona-Fälle registriert wurden. Am Mittwoch meldete die Stadt 155 neue örtlich übertragene Infektionsfälle, insgesamt sind es dort inzwischen etwa 1000 Fälle.
Wegen der Ausbreitung des Virus und der Omikron-Variante beschloss die Regierung in Italien diese Woche neue Maßnahmen. Vom 10. Januar an gilt in Hotels, Kongresszentren, im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Skiliften und auf Festen die 2G-Regel – man muss also geimpft oder genesen sein.
Die Zahl der Neuinfektionen in Südafrika war in den vergangenen Tagen um fast 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen des Virus war in acht der neun Provinzen des Landes rückläufig. «Die Omikron-Variante ist zwar hochgradig übertragbar, aber die Zahl der Krankenhauseinweisungen war niedriger als bei früheren Wellen», erklärte das Präsidialamt.
Link zu den Berichten im Jahr 2021 Corona 2021
Vorhergehende Meldungen unter: Corona News
Guten Tag,
vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Die letzte Zeit wegen ukrainische Krieg haben alle „Medien“ Corona vergessen und es ist nicht wichtig. Wie kann es sein?