Das Aufklärungs- und Sicherheitsministerium ordnete am 10. Februar 2012 an, dass am Freitag, wo die meisten Iraner frei haben, keine Gottesdienste in der Landessprache Farsi mehr stattfinden dürfen. Die Immanuel- und die Peterskirche sind die einzigen staatlich anerkannten Kirchgemeinden der Neun-Millionen-Stadt, die solche Gottesdienste noch anboten. Der Pfingstgemeinde in Teheran wurden Farsi-Gottesdienste schon im Dezember 2009 untersagt. Laut dem Informationsdienst Compass Direct besuchten in den letzten Jahren mehr Iranerinnen und Iraner die Freitagsgottesdienste, sowohl neue Christen als auch interessierte Muslime. Nun schränkten die Behörden das Angebot auf Sonntag ein. An dem Tag müssen die meisten Iraner arbeiten.
Die Immanuel- und die Peterskirche, zwei evangelische Gemeinden, haben vor allem assyrische und armenische Mitglieder, die sich am Sonntag zu Gottesdiensten in ihren Sprachen versammeln. Der Iran gesteht den zwei vor über 1000 Jahren christianisierten Minderheiten das Christentum zu (und gibt dies als Religionsfreiheit aus). Angehörigen des persischen Staatsvolks ist der Übertritt vom Islam zum Christentum unter schwerer Strafe verboten. Die Leiter der beiden Gemeinden seien von Beamten aufgefordert worden, die nationalen Identitätsnummern von Christen mitzuteilen. Darauf hätten viele Mitglieder der Gemeinden ihre Arbeitsstelle verloren; ihre Arbeitgeber wurden unter Druck gesetzt.