Der Bericht «No Road Home: Christian Internally Displaced Persons (IDPs) Displaced by Extremist Violence in Nigeria» (Kein Weg nach Hause: Christliche Binnenvertriebene, die durch extremistische Gewalt in Nigeria vertrieben wurden) stellt fest, dass Christen in Borno «die Verantwortung für ungerechte Behandlung und glaubensbedingte Diskriminierung bei der lokalen Regierung und Amtsträgern sehen, insbesondere in Bezug auf den Zugang zu Unterkünften, humanitärer Hilfe, Bildung und Beschäftigung.»
Einige Überlebende sahen keinen anderen Weg, als zum Islam zu konvertieren oder ihren Glauben bewusst zu verbergen, um Zugang zu den verfügbaren Hilfsangeboten zu erhalten. Ein christlicher Binnenvertriebener aus dem Regierungsbezirk Gwoza erzählt: «Es gibt viele verschiedene Lager. Sobald man ein Lager betritt und sie herausfinden, dass man Christ ist und man nicht konvertiert und Muslim wird… muss man das Lager verlassen. Als die Christen nach Maiduguri (die Hauptstadt des Bundesstaates) kamen und begannen, in die Lager zu gehen, mussten sie konvertieren, wenn sie keine Muslime waren. Man musste erst konvertieren, bevor man im Lager aufgenommen wurde.»
Ein Mitarbeiter einer humanitären Organisation berichtete den Forschern darüber hinaus, dass die Namen der vertriebenen Christen zwar in den Bewertungen der Gefährdung aufgeführt sind, bei der Verteilung der Hilfe aber durch die Namen von Muslimen ersetzt werden.
Aufgrund der Schwierigkeiten in den offiziellen, von der Regierung errichteten Lagern leben die Christen grösstenteils entweder in informellen Lagern oder in den umliegenden Dörfern, die bereit sind, sie aufzunehmen. Auch in diesem Umfeld ist es schwierig, Lebensmittel zu bekommen, da die Überlebenden berichten, dass die Regierung des Bundesstaates viele Organisationen daran hindert, dort Hilfsgüter zu verteilen.