Fast 50% der tunesischen Jugendlichen bezeichnen sich selbst als „nicht religiös“.
Während im Westen das Phänomen von Muslimen, die sich von der Religion abwenden, oftmals ignoriert wird, breiten sich in der islamischen Welt Ungläubigkeit und Atheismus immer weiter aus.
Für Nicht-Muslime ist dieser Wandel in der Regel kaum sichtbar und wird daher als nebensächlich abgetan. Wenn es um Araber geht, stellt Ahmed Benchemsi fest, sieht der Westen Religiosität geradezu als „eine unbestreitbare Gegebenheit, fast ein ethnisches Mandat, das in deren DNA eingebettet ist.“ (…)
Betrachtet man die einzelnen Länder, so ist der Anstieg an Nichtreligiösen in Tunesien und Libyen am stärksten, in Marokko, Algerien, Ägypten und dem Sudan mittelgroß und im Libanon, den Palästinensischen Gebieten, Jordanien und dem Irak fast unverändert. Der Jemen sticht als das Land hervor, in dem die Zahl der nichtreligiösen Personen abgenommen hat. Besonders auffällig ist, dass sich etwa gleich viele tunesische Jugendliche (47%) wie Amerikaner (46%) als „nicht religiös“ bezeichnen.
Dem Islam fehlt, so wie er heute praktiziert wird, die Geschmeidigkeit, um mit internen Kritikern und Rebellen umzugehen.
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