Archiv der Kategorie: 5 Muslimische Welt

Neue Fronten im Krieg Syriens – Frauen wird verboten auf die Strasse zu gehen

Neu bewaffnen sich Kurden und auch einige Christen in Syrien, um sich selbst verteidigen zu können. Doch auch unter den Rebellen sind gegenseitige Fronten aufgebrochen.

Der Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad hat vor mehr als zwei Jahren in Syrien begonnen. Je länger er dauert, umso stärker werden die radikal-islamischen Milizen im Land. Das führt in eine noch blutigere Phase des Bürgerkriegs. Die gemäßigte Opposition einen neuen Feind bekommen: Dschihadisten aus dem Irak. Mit den irakischen Dschihadisten gibt es eine weitere Al-Kaida-nahe Kampftruppe in dem arabischen Land, die immer mächtiger wird. Sie macht der syrischen – ebenfalls Al-Kaida-nahen – Al-Nusra-Front zunehmend Konkurrenz.

Seit wenigen Tagen ist den Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) klar, dass sie mit einigen von ihnen definitiv nicht zusammenarbeiten können. Grund ist der Tod ihres führenden Kommandeurs, Kamal Hamami. Mitglieder des Al-Kaida-Ablegers mit dem Namen «Islamischer Staat im Irak und Syrien» sollen ihn umgebracht haben.

Nach Angaben der Rebellen sagten die Dschihadisten einem der Leibwächter Hamamis, er solle dem obersten Militärrat der Assad-Gegner die Nachricht überbringen und den FSA-Führern mitteilen, dass ihnen das gleiche Schicksal blühe. Es gab bereits heftige Kämpfe zwischen Rebellen und radikalen Islamisten in der Provinz Idlib.

Die Gruppe «Muslime im befreiten Aleppo» wollen eine reine, islamische Gesellschaft ohne Sünde. Um das zu erreichen, haben die Männer Regeln beschlossen, die insbesondere Frauen betreffen: «Einer Muslimin ist es verboten, ihre Reize zu zeigen», verkünden sie. «Wir untersagen der Frau deshalb, auf die Straße zu gehen und in die Öffentlichkeit.»

mehr Informationen

Die Pilgerfahrt von Millionen Muslimen nach Mekka droht in diesem Jahr wegen des Coronavirus zu einer gefährlichen Reise zu werden

Die WHO schätzt das Virus als „Gefahr für die ganze Welt“ ein. Saudi-Arabiens Gesundheitsministerium rief vor allem alte Menschen, schwangere Frauen und Kinder dazu auf, die Hadsch im Oktober auf ein anderes Jahr zu verschieben.

An dem seit Sommer 2012 bekannten neuartigen Coronavirus starben nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang 45 Menschen. Registriert wurden insgesamt 81 Krankheitsfällle, die meisten davon in Saudi-Arabien, wo es im Juni 2012 auch zum ersten Todesfall kam. Weitere Infektionen meldeten Behörden vor allem aus Jordanien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Über Patienten aus der Region wurde die Infektion auch in andere Staaten weitergetragen. In Deutschland gab es nach Angaben des Robert Koch Instituts bislang zwei Fälle – einer davon endete tödlich.

Der mit dem SARS-Virus verwandte Erreger MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) löst grippeähnliche Symptome aus und kann zu Nierenversagen und schweren Lungenentzündungen führen. Wie es übertragen wird, ist noch ebenso wenig geklärt wie die ursprüngliche Infektionsquelle.

mehr Informationen

Jagd auf Christen in Ägypten

Szenen einer blutigen Menschenjagd spielten sich am 5. Juli in der oberägyptischen Ortschaft Naga Hassan ab. Ein Mob von radikalen Islamisten, bewaffnet mit Äxten und Stöcken, trieb den koptischen Christen Emile Nassim und seinen Neffen durch die Straßen. Am Ende holten sie sie ein. Nassim erschlugen sie, der Neffe kam schwer verletzt davon. Zwei Tage nach der Entmachtung des gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi ließen aufgepeitschte Muslime ihre Wut an den Kopten in Naga Hassan aus.

«Emile war mein Freund», sagt der Kopte und Demokratie-Aktivist Mina Thabet aus Kairo. Emile sammelte Unterschriften für die Petitionsliste der neuen Protestbewegung Tamarud (Rebellion), die den Massenprotesten gegen Mursi am 30. Juni vorausging. Der Mob begnügte sich nicht mit seiner Ermordung. Auch Häuser anderer Kopten wurden geplündert und in Brand gesteckt.

Immer wieder richtete sich die Gewalt des islamistischen Mobs gegen Menschen, die nicht dem in Ägypten dominierenden sunnitischen Islam anhängen, so etwa gegen Kopten und Schiiten. «Man kann sagen, dass in 80 Prozent der Fälle die Predigt eines Hassredners aus dem Umfeld der Islamisten der Gewalt vorausging, sie ausgelöst hat», meint Thabet. Mursi, der aus der islamistischen Muslimbruderschaft kommt, habe sich nie von diesen Predigern distanziert.

Im Internet-Kanal YouTube tauchten Videos auf, in denen aufgebrachte Mursi-Anhänger damit drohten, die Christen mit Terror zu überziehen oder sie «abzufackeln». Tatsächlich brannten in zahlreichen Orten die christlichen Viertel, bis zu zehn Kopten wurden getötet, sagt der Aktivist Thabet. Für besonderes Aufsehen sorgten auch zwei Fälle auf der Halbinsel Sinai. Extremisten erschossen dort einen Priester vom fahrenden Motorrad aus. Ein christlicher Ladenbesitzer wurde entführt – seine enthauptete Leiche fand man im Straßengraben.

mehr Informationen

Ramadan in Israel: Beten, Baden und Shoppen

Im Laufe des islamischen Fastenmonats Ramadan werden bis zu einer Million palästinensische Besucher aus dem Westjordanland in Israel erwartet.

Das wichtigste Ziel der Pilger ist die Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem. Aber auch andere Orte in Israel ziehen die Besucher an – neben den Einkaufszentren in Jerusalem sind das vor allem die Orte am Meer. „Es gilt bei uns als besonderes Gebot und als segensreich, während des Ramadan ans Meer zu fahren“, berichtet Achram, ein Bewohner des Westjordanlandes in Haaretz. „Die meisten wird es nach Jaffa, Tel Aviv, Akko und Haifa ziehen, weil man dort den Aufenthalt am Meer mit dem Besuch der Einkaufszentren verbinden kann.“

Die Soldaten an den Übergängen wurden im Vorfeld über die Geschichte und Bedeutung der islamischen Feiertage informiert und gebeten, während der Fastenzeit aus Respekt vor den fastenden Pilgern nicht zu rauchen und zu essen. 

Vergleiche Artikel: Der Ramadan

Krieg führen gilt im islamischen Fastenmonat als ausgesprochen ehrenvoll – Märtyrer bekommen „die besten Plätze im Paradies“

Nach einem langen, extrem heißen Hochsommertag ohne Essen, Trinken, Sex und Rauchen liegen die Nerven oft blank. Vor dem Hintergrund wachsender politischer und konfessioneller Spannungen könnte daher die Gewaltbereitschaft im Ramadan auf allen Seiten zunehmen.

Im Islam gibt es vier Monate, in denen Kriege verboten sind. Der Ramadan gehört nicht dazu. Der Prophet Mohammed hatte eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geschlagen, im Jahre 624 bei Badr die Mekkaer besiegt – und damit ein Zeichen gesetzt: Krieg führen im Ramadan ist ganz besonders ehrenvoll. Im Jihad, dem heiligen Krieg, müssen die Muslime nicht fasten. Besonders in Krisenzeiten fällt es religiösen Führern nicht weiter schwer, die Muslime für den „heiligen Krieg“ gegen ihre als „Ungläubige“ verunglimpften Gegner zu motivieren.

1973 hatten Ägypten und Syrien Israel im Ramadan den Krieg erklärt. Im iranisch-irakischen Krieg starteten die Perser ihre Großoffensiven meist im Ramadan. Auch Syriens Rebellen wollten im Ramadan den Sieg gegen das Assad-Regime erzwingen.

Opferstatistiken verraten, dass die im Ramadan geführten Kriege und bürgerkriegsähnlichen Unruhen besonders blutig waren. Die „mit Glut und Blut eifernden Kämpfer“ erhalten – laut dem Koran – nach ihrem Märtyrertod die „mannigfache Zusicherung einer bevorzugten Behandlung“ und die Aussicht „auf die besten Plätze im Paradies“ – was die Moral der Kämpfer, sei es in Ägypten, Syrien oder dem Libanon – weiter heben dürfte.

Vergleiche auch Artikel: Der Ramadan

mehr Informationen

Das Geheimnis der ruhigen Lage in Tatarstan liegt in der nationalen Mentalität begründet

sagt Farid Salman, der muslimische Glaubenslehrer des gesamtrussischen Muftiats.

Die erste muslimische Nation in Russland waren die Tataren. Deshalb war es von alters her üblich, dass die Predigten im Land, von Kaliningrad bis nach Sachalin, auf Tatarisch gehalten werden. Zuerst auf Tatarisch, anschließend in der offiziellen Sprache des Landes. Inzwischen hat sich infolge der inneren und äußeren Migration die ethnokonfessionelle Komponente der russischen Muslime stark verändert. In Tatarstan habe er bei den Auftritten von Radikalen viele Menschen mit dem schwarzen Banner der Kalifate gesehen – und das waren weder Tataren noch Russen, sondern Tadschiken und Usbeken.

Tadschikistan könnte zum Beispiel schon bald zum Zentrum des radikalen Islams werden. Das Land „flirtet“ bereits mit Katar, dem größten Unterstützer radikaler islamischer Ideen in verschiedensten Ländern der Welt.

Katar hat zum Beispiel Dutzende Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur im Umland von Paris gesteckt. Die Immigranten aus muslimischen Ländern werden in Paris von Predigern aus Katar bearbeitet. Das kann auch Russland drohen, denn Katar wendet große Beträge für die Finanzierung von Lehranstalten und die Ausfuhr salafitischer Literatur nach Europa, wie zum Beispiel Spanien, Italien und Frankreich, auf. Solche Probleme kann Russland nicht alleine lösen.

mehr Informationen

Nicht-Muslime müssen die Gefühle der Muslime in Saudi-Arabien respektieren

Das sind die saudi-arabischen Behörden überzeugt und haben nicht-muslimischen Ausländern mit der Ausweisung gedroht, sollten sie den Fastenmonat Ramadan nicht beachten. Auf öffentlichen Plätzen, auf der Straße oder bei der Arbeit darf man weder essen, trinken noch rauchen, erklärte das saudi-arabische Innenministerium in Riad.

Bei Zuwiderhandlung drohten „radikale Maßnahmen“, darunter die Aufkündigung von Arbeitsverträgen und die Ausweisung aus dem Königreich. In dem 27-Millionen-Einwohner-Land leben rund acht Millionen Ausländer, die meisten von ihnen stammen aus Asien.

Während des Fastenmonats Ramadan dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Er ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Nach islamischer Auffassung wurde in ihm der Koran herabgesandt.

Vergleiche Artikel: Der Ramadan

mehr Informationen

Spanien: Frontalangriff auf die Religionsfreiheit

Während die Muslime in Spanien gerade mächtig dabei sind das Land zu islamisieren, sind die spanischen Politiker damit beschäftigt, alle Bezüge zum Christentum aus dem öffentlichen Raum zu entfernen.

Im Februar hatte Spanien den Forderungen der islamistischen Regierung in Marokko nachgegeben, dass marokkanische Adoptivkinder in spanischen Familien kulturell und religiös Muslime bleiben müssen.

In einer Vereinbarung verpflichtete sich die spanische Regierung einen “Kontrollmechanismus“ zu entwickeln, der den marokkanischen Behörden gestattet, die Kinder bis zum Alter von 18 Jahren zu überwachen, um sicherzustellen, dass sie nicht zum Christentum konvertiert sind.

Dies soll in das spanische Rechtssystem implementiert werden und stellt eine noch nie da gewesene Einmischung des islamischen Schariarechts in die spanische Rechtsprechung dar. Dieser Schritt ist ein Frontalangriff auf die Religionsfreiheit, die von Artikel 16 der spanischen Verfassung garantiert wird.

Die Absicht des Justizministers das spanische Recht mit dem islamischen Schariarecht in Übereinstimmung zu bringen hatte weitgehende Kontroversen nach sich gezogen.

mehr Informationen

Ägypten ist tief gespalten – Islamisten und ihre Gegner stehen sich unversöhnlich gegenüber

Die Ermordung eines 21-jährigen US-Amerikaners in Alexandria verhieß für Ausländer nichts Gutes. Viele von ihnen verließen fluchtartig das Land. Angeblich soll es keinen freien Platz mehr für Flüge nach Europa und in die USA gegeben haben. Vorsorglich hatten sich viele Ägypter mit Lebensmitteln eingedeckt und mit Geld aus dem Automaten versorgt.

Nervös gaben sich die jungen Leute auf dem legendären Platz, wo die ägyptische Revolution im Januar 2011 ihren Anfang genommen hatte, was nicht ägyptisch oder irgendwie verdächtig aussah. „Sind Sie Israeli?“ Eine starke Hand packt die Schulter. Schnell bildet sich eine aufgeregt schnatternde Menschentraube. Viele Ägypter sind fest davon überzeugt, dass der verhasste jüdische Nachbar an der Misere Ägypten mit Schuld trägt. Erst ein Blick in den Pass beruhigt die Lage. Kein Israeli. Der feste Griff lockert sich und wird zum Schulterklopfen. „Ahlan, willkommen zu unserer zweiten Revolution“. „Irhal, hau ab“, ist der Slogan der Mursi-Gegner. Nationalisten, Liberale, Linke und Christen bevölkern den Platz.

Das Konterfei Mursis wird auf Plakaten auf jede erdenkliche Weise entstellt: als böser, bluttriefender Wolf, als Jude mit Schläfenlöckchen, als Stiefellecker Amerikas. Daneben ist Anne Patterson die meistgehasste Person auf dem Platz. Die amerikanische Botschafterin in Ägypten gilt als Stütze der Muslimbrüder. Immer wieder geht ihr Bild in Flammen auf. Es finden sich viele verschleierte Frauen unter den Demonstranten, darunter solche mit Niqab, dem Gesichtsschleier. Gehören Sie nicht eher auf die andere Seite? „Nein, wir sind zuerst Ägypter. Es geht um unser Land, nicht um Religion. Die Muslimbrüder glauben, sie hätten ein Monopol auf den Islam und erklären alle, die ihnen nicht folgen, zu Ungläubigen. Wir sind aber gute Muslime, dennoch lehnen wir Mursis Kurs ab“, sagt eine Vollverschleierte mit glühenden Augen. Wer sollte denn Mursi angesichts der Zerstrittenheit der Opposition nachfolgen? „Das ist mir egal“, meint der 28-jährige Hani Garas. „Ich habe letztes Jahr in der ersten Runde für den linken Nasseristen Hamdin Sabbahi gestimmt. Optimal ist keiner der Kandidaten gewesen. Mit Mursi haben wir aber sicher den schlechtesten bekommen. Alles ist besser als er.“

Aktivisten der koptischen Maspero-Jugend sind auch auf dem Platz. So wie der 26-jährige Kamil Michael aus Kairo. „Das ist nicht unser Präsident. Wir Christen werden zu Bürgern zweiter Klasse. Mursi arbeitet nur für die Macht der Muslimbruderschaft. Er muss abtreten.“ Eine katholische Ordensschwester aus Ägypten, die ungenannt bleiben möchte, ergänzt: „Freiwillig wird Mursi nicht gehen. Aber er muss. Er hat jetzt ein Jahr Zeit gehabt. Aber statt besser wird alles immer schlimmer hier. Wir Christen haben so viel Hoffnung, dass diese Demonstrationen zum Erfolg führen.“ Ein muslimischer Passant erkennt das Ordensgewand. „Jesus war als Baby hier in Ägypten“, sagt er zur Schwester. „Bitte beten Sie zu ihm, dass er uns heute von den Muslimbrüdern befreit.“ Die Schwester nickt freundlich. „Hier sind Christen und Muslime gegen Mursi vereint. Und alle sind freiwillig hier“, sagt sie und zeigt auf die Zehntausenden ringsherum. „Die Muslimbrüder hingegen sind zu ihrer Demo aus ganz Ägypten mit dem Bus angekarrt worden. Viele Unterstützer hat man auch mit ein paar hundert Pfund motivieren müssen zu kommen.“

Bei den Muslimbrüdern und Salafisten tönt es anders: „Wir sind hier, um den legitimen Präsidenten Ägyptens zu verteidigen“, sagt ein Mann, der Jahre in Frankreich gelebt hat. „Hollande in Paris hat im Moment auch niedrige Zustimmungswerte. Aber fordert ihn die französische Opposition deswegen gleich zum Rücktritt auf?“ Ein anderer ergänzt: „Die Ägypter haben nicht verstanden, was Demokratie heißt. Man muss eine rechtmäßige Wahl akzeptieren. Ja, der Präsident hat Fehler gemacht. Das hat er am Mittwoch in seiner Ansprache zugegeben. Aber man gibt ihm auch keine Chance.“ „Wir hier halten zusammen. Wir wollen Ägyptens Revolution und Demokratie voranbringen. Die Chaoten vom Tahrir haben keinen Plan für unser Land.“ Ein älterer Mann aus Assiut in Oberägypten meint: „Wir wollen keine Türkei hier, wo Staat und Religion getrennt sind. Ägypten ist ein islamisches Land. Nur der Islam ist die Lösung für unsere Probleme.“ Eine Gruppe junger Männer hebt zur Unterstützung eine Taschenbuch-große Ausgabe des Koran in die Höhe. Im Chor rufen sie: „Wir sind bereit, für unseren Präsidenten unser Leben zu geben.“

mehr Informationen

Mord am syrischen Geistlichen Pater Francois Murat

Radio Vatikan berichtet von einem lokal tätigen Franziskanerpaters, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollte:

„Das was ich weiß, ist, dass dieser Priester, dieser Mönch dort unter uns lebte, und er hatte auch ein eigenes kleines Zentrum in der Nähe von Ghassanieh gegründet. Er kam oft zu den Mönchen… Dann habe ich gehört, dass er kaltblütig ermordet wurde: sie haben ihn aus seinem Konvent entführt, ihn bis zu unserem Konvent gebracht und ihn vor unserer Tür mit Schüssen getötet. Dann sind sie in den Konvent eingedrungen, in unseren Teil, aber auch in den Teil der Schwestern, und haben alles geraubt, was sie wegtragen konnten. Und das war nicht das erste Mal. Als ich diese Nachricht gehört habe, war ich sehr betroffen. Meines Erachtens entspricht dieses Verhalten nicht dem des syrischen Volkes. Das sind Leute, die von außerhalb kommen, Extremisten, die hierher kommen, um alles auszurotten, was nicht muslimisch ist. Und genau deshalb wiederhole ich, dass das keine Syrer sind, denn die Syrer, Christen und Muslime, haben seit Jahrhunderten zusammengelebt und ich glaube nicht, dass man in so kurzer Zeit diese Geschichte des friedlichen Zusammenlebens ausradieren kann!“

Die Bewaffneten hätten es gezielt auf christliche Einrichtungen abgesehen, so der Pater. Den Bewohnern würden 24 bis 48 Stunden gegeben, um aus ihrem Komplex zu verschwinden. Als Beispiel führte der Pater einen Schwesternkonvent in der Nähe von Aleppo an, dem ein ähnliches Ultimatum gestellt worden sei:

„Als Grund dafür wird angegeben, dass Aleppo und seine Umgebung zu muslimischem Territorium erklärt worden sind, was bedeutet, dass kein Nichtmuslim in diesem „Regierungsbezirk“ wohnen darf. Deshalb müssen auch die Schwestern ihre Arbeit niederlegen, denn der Konvent wird ein Zentrum für muslimische Erziehung und Bildung.“

Große Bedenken äußerte der Pater in Hinblick auf die Unterstützung der Revolutionäre, die nun von immer mehr einflussreichen westlichen Mächten befürwortet wird.

mehr Informationen

Die Lage in Afghanistan wird immer prekärer – nicht einmal mehr afghanische Diplomaten wollen in ihrer Heimat leben

Bis zu 100 Entsandte, die nach einem Auslandseinsatz an den Hindukusch zurückkehren sollten, haben sich jetzt abgesetzt. Insgesamt 105 afghanische Diplomaten sollten am Samstag im Außenministerium in Kabul ihren Dienst antreten. Ihre Entsendung ins Ausland war turnusmäßig vorbei, es war an der Zeit, in die Zentrale in Kabul zurückzukehren. Doch genau fünf sind bisher wieder aufgetaucht. Aus Kreisen des afghanischen Außenministeriums hieß es nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen, die Mitarbeiter der Botschaften hätten mitgeteilt, sie würden in ihren jeweiligen Gastländern jeweils Asyl beantragen oder zumindest eine Verlängerung ihres Dienstes bis zur Präsidentenwahl im Frühjahr 2014 beantragen.

Die meisten Afghanen rechnen Umfragen zufolge damit, dass das Land in Chaos und Gewalt versinkt. Und dass ein Bürgerkrieg ausbricht, sobald die westlichen Truppen Ende 2014 abgezogen sind.

Auch Stiftungen und Organisationen, die Bildungsreisen und Konferenzen für Afghanen ins Ausland organisieren, sind zurückhaltend geworden in den vergangenen Wochen und Monaten. Sie wissen, dass immer häufiger Reiseteilnehmer abtauchen. Von einer von der Bundesregierung organisierten Reise für afghanische Lehrerinnen seien einige nicht nach Afghanistan zurückgekehrt.

Unter den Flüchtlingen sind vor allem gut Ausgebildete, die noch vor einem Jahr deutlich optimistischer in die Zukunft schauten. Auch Minister, Abgeordnete und ranghohe Militärs versuchen, ihre Familien aus dem Land zu bringen.

mehr Informationen

Inmitten von politischem und wirtschaftlichem Chaos erleben ägyptische Christen eine Erweckung

Ein konkretes Beispiel ist die Kirche Kasr El Dobara in Kairo, die grösste evangelische Gemeinde Ägyptens. In den letzten drei Jahren ist die Gemeinde von damals 700 Besuchern wöchentlich so sehr gewachsen, dass das Gebäude mit 2‘500 Sitzplätzen immer überfüllt ist. Die Gottesdienste, die fünfmal pro Woche stattfinden, werden nun auch auf einem eigenen Fernsehkanal übertragen, damit alle Interessierten daran teilnehmen können.

«Die Besucherzahlen multiplizieren sich», berichtet der Sprecher der Gemeinde, Fazil Khalil. «Sie kommen von überall, aus den unterschiedlichsten Verhältnissen – Menschen, die wir früher nie gesehen haben; Menschen, die Gott suchen.» Khalil und andere ägyptische Leiter berichten auch von wachsenden Gebetsbewegungen, von Einheit zwischen den verschiedenen Konfessionen und von der festen Glauben, dass Gott auf dramatische Art in Ägypten wirken wird.

Ein weiteres Zeichen von Erweckung waren zwei Treffen Ende letzten Jahres, bei denen sich insgesamt etwa 60‘000 Christen in der Wüste versammelten, um mehrere Tage lang gemeinsam zu beten und Gott zu loben. Laut Charisma News schätzen Beobachter, dass sich danach 25‘000 Menschen für ein Leben mit Jesus Christus entschieden und etwa 8‘000 um Folgebesuche durch die Pastoren der verschiedenen Gemeinden gebeten hatten. Ausserdem verfolgten über zwei Millionen Menschen die sechsstündige Fernsehübertragung des zweiten Events auf christlichen Satellitenkanälen.

Die andere Gemeinde wurde in diesem Jahr mit einer Gasbombe angegriffen. Trotzdem leitet der Pastor weiterhin die Gebetsbewegung. «Durch die Krise in Kairo ist das Licht immer stärker geworden», berichtet der Gemeindeleiter. «Es geht eine echte Bewegung durch die Kirchen, Tausende beten.

mehr Informationen

Marokko «Abtrünnige» müssen sterben

99 % der marokkanischen Bevölkerung sind muslimisch. Nichtmuslime werden hart bedrängt, insbesondere wenn sie aus muslimischen Familien stammen. Nach einem religiösen Gutachten verdienen sie den Tod.

König Mohammed VI. trägt als oberster Muslim des Landes den Titel «Herrscher aller Gläubigen». Der Islam ist gemäss Verfassung Staatsreligion. Diese enge Verbindung zwischen Staatsbürgerschaft und Islam ist für Nichtmuslime gefährlich, ganz besonders wenn sie einmal Muslime waren: Ihnen drohen nicht nur gesellschaftliche Schwierigkeiten wegen des Glaubenswechsels, sie können im Extremfall sogar wegen Staatsverrats angeklagt werden.

Das Abwerben von Muslimen (Proselytismus) kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Wer den Islam verlässt und zum Beispiel Christ wird, bekommt grosse Probleme. Zwar sieht das marokkanische Gesetz bisher keine Strafe für Apostasie (Verlassen des Islams) vor. Apostaten werden aber häufig unter irgendwelchen Vorwänden verurteilt.

Im April 2013 sorgte eine Fatwa (islamisches Gutachten) für grosse Verunsicherung. Der Hohe Rat der Religionsgelehrten (Ulema) erklärte öffentlich, dass Apostaten mit dem Tod bestraft werden müssten. Der scharfe Ton der Fatwa ist sehr beunruhigend. Der Hohe Rat der Religionsgelehrten ist die höchste religiöse Autorität in Marokko. Dessen Gutachten haben eine starke Signalwirkung und beeinflussen Gesellschaft ebenso wie Behörden. Die Fatwa ebnet einer zunehmenden Verfolgung die Bahn.

mehr Informationen

Deutschland: Frauen die sich nicht unterordnen, werden getötet

„In unseren Kulturkreis ist es so, dass wenn sich eine Frau oder ein Mädchen nicht entsprechend den Regeln, die wir stellen, verhält, dann ist es im Normalfall so, dass sie getötet wird.“ sagt in einer Sendung von WDR der selbsternannte  Friedensrichter Mustafa Özbek aus Bremen. Man wolle eigene Angelegenheiten immer ohne deutsche Polizei und Justiz lösen. Wenn ein Mann die Polizei rufe, verliere er sein Gesicht und sei nicht mehr respektiert.

Mustafa schlichtet in einem muslimisch geprägten Viertel in der Hansestadt etwa nach brutalen Messerstechereien, treibt Geld für Geschäftsleute ein und sorgt dafür, dass Töchter, die gegen ihren Willen verheiratet wurden, wieder zur Familie zurückkehren. Wie er sagte, ist die Rolle von Frau und Mann klar festgelegt. Der Mann sei das Familienoberhaupt und der Ernährer, die Frau heirate, kümmere sich um die Kinder und führe den Haushalt. Familien müssten sich an die kurdischen Sitten und Gebräuche halten.

Polizei und Staatsanwaltschaft sind in vielen Fällen der Selbstjustiz machtlos. Sie finden keine Zeugen gegen die selbsternannten Friedensrichter, weil die Leute eingeschüchtert sind und aus Angst schweigen.

Beitrag von WDR:

(Aussage über das Töten ab Minute 25.30)

mehr Informationen

Der Feind meines Feindes ist mein Freund – Iran, Afghanistan und USA

Der Taliban-Kenner Ahmad Waheed Mozhdah berichtet in „die Presse“ über unerwartete Zusammenhänge. So sollen die sunnitischen Extremisten in Afghanistan geheime Kontakte zum Iran pflegen.

2014 werden die internationalen Truppen aus Afghanistan abziehen. Doch schon vorab kommt in der Region vieles in Bewegung. Die radikal-islamischen Taliban, die von einer US-geführten Koalition 2001 von der Macht vertrieben wurden und seither einen Guerillakrieg gegen die ausländischen Truppen führen, müssen sich neu orientieren.

Seit geraumer Zeit strecken sie ihre Fühler auch in Richtung ihres zweiten Erzfeindes aus, des Regimes im Iran. Teheran soll Ende der 1990er-Jahre erwogen haben, zugunsten der von den Taliban blutig unterdrückten schiitischen Minderheit der Hazara zu intervenieren – und zählte nach dem Sturz der Taliban zu den großen Gewinnern.

Die Taliban gelten im Westen als wahhabitisch, also streng sunnitisch nach dem Vorbild Saudi-Arabien. Doch die Taliban folgen dem strengen Deobandi-Islam, betrachten sich allerdings als Hanefiten wie der Großteil der Muslime weltweit.

Wie kann es sein, dass die Taliban  nun zum streng schiitischen Iran, dem Erzfeind Saudi-Arabiens, Kontakt aufgenommen haben? Das Sprichwort „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ würde in dieser Situation sehr gut den Kern treffen. Man kann davon ausgehen, dass diese Kontakte schon seit 2009 bestehen. Der Iran will vor allem eines: die US-Präsenz im Nachbarland loswerden.

Teheran erkannte im Lauf der Zeit, dass die afghanischen Taliban eigenständig handeln und sich als effektiver Gegner im Kampf gegen die westliche Besatzung erwiesen haben. Der Iran will der islamischen Welt zeigen, dass er nicht nur Schiiten und Alawiten wie das Assad-Regime in Syrien unterstützt, sondern, wenn es darauf ankommt, auch Sunniten.

Die Frage ist also was passiert, wenn die westlichen Truppen verschwinden? Kann sich die Afghanische Regierung durchsetzen oder werden die Taliban oder die Iraner das Ruder oder Teile davon übernehmen?

mehr Informationen