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Warum Christ?

Wenn Menschen den christlichen Glauben in Frage stellen, steht dahinter sehr oft die Überlegung: Wer ist das Maß der Dinge? Ist es der Mensch oder ist es Gott? Soll sich Gott vor mir für sein Handeln verantworten oder ich vor Gott? Will ich Gottes Ordnungen respektieren oder will ich selbst bestimmen, was gut für mich ist?

Der christliche Glaube ist einzigartig: Ein Kreuz ist der Wendepunkt. Im Geschehen am Kreuz spiegelt sich unser menschliches Herz.

Das Kreuz zeigt uns die Grausamkeit und die Folgen eines Lebens ohne Gott, die wir auch in unserer Welt erkennen.

Gleichzeitig zeigt uns das Kreuz aber auch die Liebe Gottes, denn Jesus ist dort freiwillig an unserer Stelle gestorben.

Kreuz und die Auferstehung zeigen uns, dass der Weg zur Herrlichkeit immer durch freiwilligen Machtverzicht führt. Leben und Leiden werden zur Schmiede einer reifen Persönlichkeit. Warum Christ? weiterlesen

Neugnostische Gedanken

Immer mehr verbreitet sich neugnostisches Gedankengut unter den Christen.

Was ist der Kern der Gnosis (Höhere Erkenntnis)?

In den christlichen griechischen Schriften werden zwei Wörter gewöhnlich mit „Erkenntnis“ wiedergegeben: γνσις – gnosis und πγνωσις – epignosis.

Paulus erwähnt sie in 1.Timotheus 6,20-21: „Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du die unheiligen leeren Reden und Einwände der fälschlich so genannten Erkenntnis [γνῶσις – gnosis] meidest, zu der sich einige bekennen und von dem Glauben abgeirrt sind!

Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut.“ 1.Korinther 8,1

Die Gnosis ist das Gegenteil von Glauben.

Die Gnosis will eine höhere Erkenntnis sein, weniger ein Handeln und Verantworten, während der Glaube ein Wissen und Handeln zugleich ist.

Gnosis ist die Erlösung von der Verantwortung. Sie gibt einen Anschein der Erlösung.

Gnosis will Erlösung sein, indem sie den Menschen für nicht verantwortlich erklärt. Wer die Erkenntnis der Wahrheit hat, ist frei, heißt es im gnostischen Philippusevangelium. Das Wissen des Gnostikers steht nicht nur im Gegensatz zur Unwissenheit, sondern auch im Gegensatz zum Glauben.
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Gebet zu Jesus

Mit seiner Vision vom offenen Himmel bringt Stephanus das Fass zum Überlaufen. Dass Jesus zur Rechten Gottes steht, ist für den Hohen Rat Gotteslästerung.

Jesus wurde abgelehnt, weil er behauptete, eins mit Gott zu sein und sich damit Gott gleich machte. Für sie war Jesus mit dem Teufel im Bunde (Matthäus 12,24) und kann aus ihrer Sicht nicht neben Gott stehen.

Deshalb zehren sie Stephanus aus der Stadt und steinigen ihn. Er sagt: »Ich sehe den Himmel offen und Jesus, den Menschensohn, auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite stehen!« Jesus steht auf, um Stephanus zu empfangen. Wenn wir sterben, wartet jemand auf uns.

Stephanus betet: »Herr Jesus, nimm meinen Geist bei dir auf!« und »Herr, vergib ihnen diese Schuld!«

Das ist eines der wenigen überlieferten Gebete zu Jesus in der Bibel. Das zweite steht in Offenbarung 22,20. Es ist ein Kennzeichen der ersten Jesusnachfolger zu Jesus zu beten, das lesen wir in Apostelgeschichte 9,21 und 1.Korinther 1,2 / 12,3).

Die Gewissheit, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist, war ein Grund dafür, dass die Jesusbewegung in den ersten Jahrhunderten so schnell wuchs. Menschen sind für ihren Glauben in den Tod gegangen, ohne ihre Peiniger zu hassen. Das hat andere Menschen ins Fragen gebracht.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
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Salz und Licht

In der Bergpredigt offenbart Jesus seine Vision vom Reich Gottes. Nachdem er mit den Seligpreisungen aufgezeigt hat, wer im Fokus steht, entfaltet er mit dem Bild von Salz und Licht, wie das Reich Gottes sich ausbreitet.

In Matthäus 5,13-14 sagt Jesus: „Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Was verbinden wir mit diesem Bild?

Salz bringt den Geschmack zur Entfaltung. Ohne Salz Salz und Licht weiterlesen

Die Sehnsucht nach einem Messias

Die Sehnsucht nach besonders begnadeten Persönlichkeiten, die uns von den Übeln dieser Welt erlösen und in ein „verheißenes Land“ oder ein „goldenes Zeitalter“ führen, ist ein uraltes Bedürfnis des Menschen. Die Hoffnung auf einen göttlichen Messias (Gesalbten, Christus) hat religionsgeschichtlich seinen Ausgangspunkt im Judentum, wo es unzählige unterschiedliche Messiasgestalten gibt.

Was ist ein Messias?
Der Ursprung des messianischen Begriffs stammt aus Die Sehnsucht nach einem Messias weiterlesen

Eine fünfte überraschende Jesus-Botschaft: Uns ist vergeben.

Wir kommen nicht ins Gericht. Jesus sagt in Johannes 5,24:

„Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.“

Zugleich gilt auch die Aufforderung: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ (Matthäus 7,1) und in Matthäus 6,14 „wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.“

Einerseits total begeisternd. Uns ist vergeben. Wir werden nicht gerichtet. Vergebung ist ein unverdientes Gnadengeschenk. Doch anderseits sollen auch wir vergeben und das Beurteilen von Menschen Gott überlassen.

Erlösung bedeutet, das unverdiente Geschenk der Vergebung annehmen, indem wir unsere Verfehlungen bekennen und den neuen Jesus-Weg zu leben.

Wir leben nicht mit Gott, um errlöst werden, sondern wir sind erlöst, um mit Gott zu leben.

Wer von diesem Fakt fasziniert ist, bleibt auf diesem Gnadenweg und wartet auf die endgültige Erlösung von all unserem Mangel.

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Jesus – der gute Hirte

Jesus sagt in Johannes 10,11: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“

Hesekiel schrieb in Hesekiel 34,11: „So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. 12 Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten15 Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen – Spruch GOTTES, des Herrn. 16 Das Verlorene werde ich suchen, das Vertriebene werde ich zurückbringen, das Verletzte werde ich verbinden, das Kranke werde ich kräftigen.“ Gott ist der gute Hirte.
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Mir wird nichts mangeln

Psalm 23,1

Mir wird es an nichts mangeln – „lo achsar“  לֹא_אֶחְסָר . Gott gibt uns genügend Hinweise, damit wir gute Entscheidungen treffen können, die seinem Willen entsprechen.

Gott ist nicht unser „Zudiener“, sondern unser Freund. Das hebräische Wort für Hirte hat die gleiche Wurzel mit dem Wort für Gefährte oder enger Freund.

JHWH ro’i (יְהוָ֥ה רֹ֝עִ֗י) Gott ist der „zu mir Sehende“. Er sieht, was ich brauche, und gibt mir das, was mir im Moment hilft, um weiterzukommen. Es bedeutet also nicht, dass Gott mir alles gibt, aber das beiträgt, was mein Wachstum fördert.

Das können auch herausfordernde Situationen sein, weil wir in ihnen an die Grenzen des Verstehens kommen und in die Welt des Vertrauens (Glaubens) eintreten. Dann ist Gott da. Sieht mich und gibt mir das, was ich brauche, damit ich weiterkomme. Mir wird nichts mangeln.

In Psalm 23 entfaltet uns David, wie dieser gute Hirte ist.

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Der Herr ist mein Hirte

Psalm 23,1

Das Bild, dass Gott ein Hirte ist, kommt zum ersten Mal bei Jakob vor. In 1.Mose 48,15 steht: „Er (Jakob) segnete Josef und sprach: Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak ihren Weg gegangen sind, Gott, der mein Hirt war mein Lebtag bis heute.“

Als David berufen wurde, wird er als Hirte für das Volk eingesetzt. In 2.Samuel 5,1-2 steht: „Alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron und sagten: … Der HERR hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden“.

David beschreibt uns in Psalm 23 Gott als Hirten. Gott ist ihm Vorbild, für sein eigenes Leben. Er möchte sich von Gott prägen lassen.

Rund 250 Jahre später schreibt auch Jesaja von Gott als dem Hirten (Jesaja 40).

Rund 150 Jahre später schreibt Hesekiel über Gott als den guten Hirten (Hesekiel 34,5-16).  mehr Informationen

In Psalm 23 entfaltet uns David, wie dieser gute Hirte ist.

Impulse zum Psalm 23 

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Heimkehren werde ich ins Haus des HERRN für immer

Psalm 23,6

Die unterschiedlichen Übersetzungen des letzten Verses von Psalm 23 weisen auf ein reichhaltiges Bild hin. Man könnte auch sagen: Bei Gott finde ich Ruhe.

Die griechische Übersetzung Septuaginta (LXX) übersetzt: „Ich werde wohnen.“

Schabti (שַׁבְתִּ֥י) bedeutet auch „Ich werde sitzen“ und hat die gleich Wortwurzel wie der Schabbat. Es beschreibt, als würde man wieder am gedeckten Tisch sitzen. Es spricht von Ruhe und Zugehörigkeit. David sieht seine Bestimmung darin, im Haus Gottes zu sitzen. David weiß, dass er bei Gott, an seinem Wohnort, sein wird. Niemand wird ihn jemals bitten, zu gehen.  Heimkehren werde ich ins Haus des HERRN für immer weiterlesen

Gutes und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens

Psalm 23,6

David macht die Erfahrung: Trotz meiner Fehler hilft mir Gott.

Gnade setzt voraus, dass man sich bewusst ist, dass man sein Ziel verfehlt hat und Dinge nicht mehr gut machen kann. Gnade ist der Akt der Wiederherstellung ohne eigenen Verdienst.

Dass jemand unser Bestes will, steht hinter den Worten: Gutes wird mir folgen. Gott als der gute Hirte, hat gute Gedanken über unserem Leben. Er sucht nicht unsere Fehler, sondern sieht unser Potential. Er will uns fördern, damit wir werden, wozu er uns geschaffen hat.

Hinter dem Wort «folgen» steht das Bild von nacheilen, jagen und verfolgen. Das Gute von Gott versucht mich zu erreichen, bei mir anzukommen. Es ist nicht ein passives Hinterherschlendern, sondern ein mit grosser Entschlossenheit umgeben. Statt auf unsere Probleme zu schauen, können wir mit Gottes Hilfe das Gute um uns herum entdecken.

Weitere Impulse zum Psalm 23 

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Mein Becher fließt über

Psalm 23,5

Gott gibt uns so viel, dass wir weitergeben können, ohne selbst Mangel zu leiden.

Was hat wohl David gedacht, als er schrieb: Mein Becher fließt über?

Der Kelch ist zentral in der Schabbatfeier und bei Pessach. Bei der Pessachfeier gibt es gleich vier Becher: den Kelch der Heiligung, des Gerichts, der Erlösung und des Lobpreises. Der Kelch der Erlösung (Lukas 22,20) wurde von Jesus als Zeichen des neuen Bundes zur Vergebung der Verfehlungen eingesetzt. Mein Becher fließt über weiterlesen

Du salbest mein Haupt mit Öl

Psalm 23,5

David wurde vom Propheten Samuel, buchstäblich mit Öl auf seinem Kopf gesalbt. Das Wort (משח) „Messias“ bedeutet „Gesalbter“, „Gesalbter für einen bestimmten Zweck“. Obwohl es sich hier um einen messianischen Psalm handelt, wird in diesem Fall ein anderes hebräisches Wort verwendet (דשן statt משח). Es meint tränken.

Da Schafe sich beim Grasen an den Dornen am Kopf verletzen können und anschießend die Wunden sich entzünden oder von Parasiten befallen werden konnten, gossen die Hirten nach dem Desinfizieren mit Wein, Olivenöl zum Schutz in die offenen Stellen.

David könnte auch dieses Bild vor Augen haben. Wenn ich mich verletze, sorgst du dich um meine Wunde. Zuvor sprach er vom Stecken und von den Menschen, die ihn bedrängen. Da wo ich den Kopf anstoße, ist Gott da und sorgt sich um meine seelischen Verletzungen.

Wie auch immer, dass Salben mit Oel bringt die persönliche Zuwendung Gottes zum Ausdruck. In Offenbarung 7,17 steht: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“

Weitere Impulse zum Psalm 23

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Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde

Psalm 23,5

Gott ist nicht nur unser Versorger und gibt uns, was wir zum Überleben brauchen, sondern er ist ein großzügiger Gott. Anstatt einem Lebensmittelpaket, hat er den Tisch gedeckt und ein Festmahl vorbereitet. Das zeugt von Ehre und von Ruhe. Wir sind eingeladen, an den Tisch zu kommen, zu verweilen und Zeit in Gemeinschaft mit ihm zu verbringen, anstatt unterwegs etwas zu essen. Der Tisch ist ein Ort der Begegnung mit Gott. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde weiterlesen