Archiv der Kategorie: 4 Israel – Naher Osten

Wende auf dem Golan?

Die Drusen erbitten von Israel, ihre Angehörigen, die aus Gründen wie Heirat, Ausbildung oder Arbeit nach Syrien gezogen sind, wieder nach Israel einreisen zu lassen. Sie zeigten erstmals vor laufender Kamera eine proisraelische Haltung. Der Kanzleichef des israelischen Regierungsbüros, Harel Locker, wurde von prominenten Drusenführern nach Maschdal Schams eingeladen. Unter ihnen war auch der geistliche Führer Scheich Taher Abu Salach.

Seit 1967 im Sechstagekrieg die Golanhöhen von Israel erobert und 1981 dann annektiert wurden, verfolgten die knapp 20.000 Drusen auf den Golanhöhen aus Angst vor Damaskus einen eher antiisraelischen Kurs. All die Jahre haben sie immer befürchtet, dass Israel eines Tages auf die Golanhöhen verzichten könnte, so wie es für den Friedensvertrag mit Ägypten auf den Sinai verzichtete. Das Assad-Regime würde den Drusen eine Loyalität mit dem Judenstaat nie verzeihen. Daher signalisierten sie nach Damaskus, wie groß ihr angeblicher Hass auf Israel doch sei.

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Israel fliegt letzte Juden aus Äthiopien ein

Letzte Luftbrücke nach Israel: Die restlichen noch in Äthiopien verbliebenen Juden sollen den Boden des Heiligen Landes am Mittwoch betreten. Rund 450 Einwanderer werden dann in zwei Flugzeugen in ihre neue Heimat Israel gebracht. Damit endet die Operation „Kanfei Jona (Taubenflügel)“, der letzte große Einsatz, mit dem Israel Nachfahren des „verlorenen Stamms“ aus Afrika heimholen will.

Das Drama der äthiopischen Juden ist eine uralte und dennoch fast vergessene Geschichte. In ihrem afrikanischen Geburtsland selbst werden sie von der größtenteils orthodoxen Bevölkerung diskriminiert und beschimpft. Dabei leben sie seit über 2500 Jahren rund um die historische Stadt Gondar im Norden des Landes. „Falascha“ werden die schwarzen Juden in der Landessprache Amharisch genannt – das bedeutet soviel wie Wanderer oder Exilierte.

Tatsächlich sind sie entwurzelt und heimatlos, seit das Christentum im vierten Jahrhundert zur Staatsreligion ernannt wurde. Weil sich viele weigerten, den Glauben zu wechseln, wurde ihr Land einfach konfisziert. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden viele Falascha gezwungen, zu konvertieren. Sie hielten aber an ihren Riten fest und kehrten später zum Judentum zurück, wodurch sich im Laufe der Zeit am Horn von Afrika eine ganz eigene Tradition dieser Religion entwickelte.

„Für viele äthiopische Juden ist Israel heute nicht mehr das gelobte Land, da sie unter Rassismus, Verarmung und Diskriminierung leide“, kritisierte der Afrikareferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius. Aber es gibt auch Beispiele für eine erfolgreiche Integration. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr eine Äthiopierin zu Israels Schönheitskönigin gewählt. Yityish Aynaw sagt, sie habe nie Rassismus am eigenen Leib erfahren.

Der Ursprung der äthiopischen Juden bleibt derweil unklar. Manche glauben, sie seien direkte Nachfahren von König Salomon und der Königin von Saba. Israelische Rabbiner sehen sie als Nachfahren des verlorenen jüdischen Stamms Dan an. Sicher scheint: Das Volk der Falascha ist bis heute höchst geheimnisumwittert – und bleibt eine benachteiligte Minderheit.

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Wie wahrscheinlich ist es, dass Syrien Israel nach einem US-Militärschlag angreift?

Der israelische Syrien-Experte Eyal Zisser sieht im Falle eines US-Angriffs auf Syrien nur wenig Grund zur Sorge für Israel.

Das Letzte, was Assad jetzt braucht, während er sich mit den Rebellen einen Kampf auf Leben und Tod liefert, ist ein Krieg mit Israel. Der US-Angriff wird begrenzt sein. Es ist in Assads Interesse, der Attacke standzuhalten und dann weiter gegen die Rebellen zu kämpfen. Ein Krieg mit den USA und Israel wäre sein Ende.

Auch die Hisbollah hat überhaupt kein Interesse, in einen Krieg mit Israel verwickelt zu werden. Sie kämpft schon an der Seite Assads.

Assad hat noch Raketen. Man kann nicht versprechen, dass er sie nicht einsetzen wird. Israel kann diese Raketen abfangen, aber es gibt keine hundertprozentige Abwehrfähigkeit, die eine oder andere Rakete kann immer durchrutschen.

Israel hat kein Interesse, sich einzumischen.

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Hier ist alles anders

Mit „hier“ meint die junge Frau allerdings keine Party, obwohl es arg danach aussieht. Vielmehr geht es um eine Art alljährliches Klassentreffen der Elite der israelischen Hightechbranche. Etwa 250 Manager und Hacker, Studenten, Gründer und Professoren bevölkern dann zwei Tage lang ein Hotel in Nazareth. Vordergründig ist das Programm der Kinnernet genannten Veranstaltung eine Mischung aus Kunst und Quatsch. Tatsächlich lässt sich dort aber lernen, was junge Unternehmen in Israel so erfolgreich macht und warum es so viele gibt: Bei knapp acht Millionen Einwohnern sind es etwa 4.000 Unternehmensneugründungen aus dem Bereich Informationstechnik (IT) – nur in den USA ist die Quote höher.

Schon am Eingang wird klar: Das ist keine gewöhnliche Konferenz. Der Zeitplan an der Hotelwand ist leer. Niemand scheint eine Ahnung zu haben, was auf ihn zukommt. Nach und nach füllen sich die Spalten: mit Vorträgen über „Hightechgerechtigkeit“ und psychologische Experimente, über Katzenfotos im Netz und darüber, wie man es schafft, auch ohne eigenes Start-up glücklich zu sein. Wie ein Onlineforum besteht die Konferenz ausschließlich aus Inhalten, die Teilnehmer selbst beisteuern. Wer keinen obskuren Vortrag hält, präsentiert zumindest eine bizarre Erfindung.

Der Erfinder des Spektakels heißt Yossi Vardi. Der Mann ist so etwas wie der Übervater der israelischen Hochtechnologieszene. Vor Jahren investierte er als Erster in das Kurznachrichtenprogramm ICQ. Kurze Zeit später hat AOL es gekauft – für 400 Millionen Dollar. Heute unterstützt Vardi Gründungen im ganzen Land. Und von denen gibt es viele: Etwa 600 IT-Firmen wurden allein im vergangenen Jahr gegründet. Einer internationalen Studie zufolge, die der spanische Mobilfunkkonzern Telefónica unterstützt hat, ist Tel Aviv nach dem Silicon Valley weltweit der zweitbeste Standort für junge Internetunternehmen.

Das Erfolgsgeheimnis der Israelis, so Vardi, sei aber nicht nur technisches Know-how. Was die israelische Hochtechnologie-Industrie zu einer der besten der Welt mache, sei Kreativität. Um diese geheime Zutat zu kultivieren, lädt Vardi zu Treffen wie Kinnernet. Im geschützten Raum dieser Veranstaltungen gibt es nur eine Regel: Man darf keine Angst haben, sich lächerlich zu machen. „Es geht darum, verrückt zu sein„, sagt Vardi. Nur so entstünden Geistesblitze. Jede Darbietung, und sei sie auch noch so bizarr, wird bei Kinnernet beklatscht – sie könnte sich ja als the next big thing erweisen. „Feiert die Ideen, auch wenn sie es vielleicht nicht wert sind“, ruft Vardi der Menge denn auch zu.

Wie ernst der Gründerguru dieses Mantra nimmt, hat Erez Naveh erlebt. Vor einigen Jahren saß der heute 33-Jährige in Vardis Wohnzimmer, um ihn als Investor zu gewinnen. Zusammen mit Freunden hatte Naveh eine Webseite für Onlinespiele gegründet und wollte sie nun ausbauen. Naveh hatte eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet, wollte Vardi mit Zahlen überzeugen. Doch den interessierte das nicht. „Stattdessen fragte er, was wir in unserer Freizeit machen“, erinnert sich Naveh.

Die meisten Teilnehmer tragen kurze Hosen und Flipflops, balancieren Plastikbecher mit Bier, halten Momente auf Handybildern fest. Doch unter den Lektoren, den verrückten Erfindern, all den Gästen, die nur mit persönlicher Einladung Vardis zu dem exklusiven Geheimtreffen kommen dürfen, sind auch einige der wichtigsten Köpfe der Branche. Mitarbeiter etablierter Hightechkonzerne nehmen an Kinnernet teil, Microsoft und Google sponsern die Veranstaltung. „Der Wert dieses Events ist nicht zu überschätzen“, sagt ein Manager des Suchmaschinenkonzerns. „Auf Konferenzen führst du normalerweise immer dieselben Gespräche. Aber hier – hier ist alles anders.“

Das liegt auch an den geladenen Persönlichkeiten, die recht unterschiedliche Hobbys mit Leidenschaft betreiben. Ein IT-Student etwa ist gleichzeitig Weltmeister im Fliegen von ferngesteuerten Hubschraubern. Ein Professor der Biochemie schreibt nebenbei Kinderbücher. Ein Google-Manager spielt bei einem Jazzkonzert auf der Bühne Klavier, mit Erez Naveh am Schlagzeug.

Wer bei welchem Unternehmen arbeitet, lässt sich allerdings nur erraten. Auf den Namensschildern fehlt die Stellenbezeichnung, Visitenkarten sind streng verboten. Derlei Egalität ist bezeichnend für die israelische Szene, und sie wurzelt im Militärdienst, den sowohl Männer als auch Frauen durchlaufen. Statt blinden Gehorsams lernten die Soldaten dort, in jungem Alter Verantwortung zu übernehmen und Kritik zu üben – auch an Kommandeuren.

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30 Prozent der Israelis wollen jüdischen Tempel wieder errichten

45 Prozent sind nach einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ dagegen. 25 Prozent zeigten sich unentschlossen. Befragt wurden 523 Israelis.

Bisher ging man davon aus, dass es für dieses konfliktträchtige Projekt nur wenig Unterstützung gibt. Allgemein herrscht innerhalb des Judentums die Meinung vor, dass der Wiederaufbau des Tempels erst nach der Ankunft des Messias geschehen dürfe.

Der Tempel wurde im Jahr 70 nach Christus von den Römern zerstört. Israel hatte Ost-Jerusalem 1967 erobert, jedoch dem Waqf die Verwaltung des Tempelberges überlassen.

Seit Jahren setzen sich rechtsgerichtete Kreise in Israel dafür ein, dass Juden auf dem Tempelberg beten, religiöse Handlungen wie die Opferung von Tieren vornehmen und möglichst auch ihr Heiligtum wiederaufbauen dürfen. Juden beten seit Jahrhunderten an der Klagemauer, einer Stützmauer vom Tempelplatz.

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Das Grab eines altgedienten Pferdes sorgt in Israel für Verwirrung bei ultra-orthodoxen Juden und Siedlern

Einem Irrtum zum Opfer gefallen sind ultra-orthodoxe Juden aus Bnei Brak bei Tel Aviv. Die Familie verbrachte ihre Ferien am See Genezareth und buchte eine Kutschfahrt, bei der sie dann an einem Grab vorbeikam. „Hier ruht Schimon, der Gerechte – seine Hingabe zur Arbeit zeigte uns den Weg“, las der Vater, und wie auf Kommando begann die Familie mit Lobpreisungen, denn Schimon, der Gerechte (229 vor Christus) gilt als einer der angesehensten Hohepriester der jüdischen Religion.

Grund genug also für eine Anbetung. In diesem Fall allerdings war es das falsche Grab. Vielmehr gilt der zwischen Palästinensern und Israelis umkämpfte Ostjerusalemer Ortsteil Sheik Jarrah als letzte Ruhestätte des gütigen Mannes. Jene am See ist stattdessen einem Ackergaul gleichen Namens gewidmet. Die Bauernfamilie, bei der er sein arbeitsames Leben verbrachte, wollte das geliebte Tier in Ehren halten und errichtete daher den Grabstein mitsamt Inschrift. Es habe seine Zeit gedauert, bis der strenggläubige Mann dem Kutscher dies abnahm.

Damit nicht noch mehr Mitglieder der ultra-orthodoxen Gemeinde diesem Irrtum aufsitzen, ließ der Rabbi von Bnei Brak die Geschichte veröffentlichen. Wochen später erschien in einem national-religiösen Magazin der Siedler im Westjordanland eine Lobeshymne auf einen Rabbi und seinen unermüdlichen Kampf um das Grab von Schimon, dem Gerechten. Begleitet wurde der Artikel von einem Bild, das das Grab des Pferdes zeigte.

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Ban Ki-moon contra Binyamin Netanyahu

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon hat sich am Freitag in Jerusalem mit Ministerpräsident Binyamin Netanyahu getroffen.

Binyamin Netanyahu sagte zu Beginn des Treffens: „Herr Generalsekretär, ich weiß, dass Sie wie ich auf einen erfolgreichen Verlauf des Friedensprozesses hoffen. Sie wissen auch, dass es derzeit das Wichtigste ist, die beteiligten Seiten auf den Frieden einzustimmen. Darum bin ich sicher, dass Sie dem Missbrauch der UNRWA-Camps in Gaza nachgehen, die vorgeblich Friedens-Camps sind, in denen aber palästinensischen Kindern Hass gegen Israel eingeimpft wird. Es ist schwer, die nächste Generation für den Frieden vorzubereiten, wenn Kindern beigebracht wird, dass Juden von Schweinen und Affen abstammen und dass der jüdische Staat kein Existenzrecht hat. Ich vertraue darauf, dass Sie diesen Missbrauch der Ziele und Grundlagen der Vereinten Nationen beenden werden.”

Was die Veränderungen in der arabischen Welt angehe, wünsche Israel diesen Ländern Stabilität, Frieden, Wohlstand und gute Beziehungen zu anderen Nationen – einschließlich Israels. Was den israelisch-palästinensischen Konflikt angehe, sei das Kernproblem die fehlende Anerkennung Israels und nicht, wie oft behauptet würde, die israelischen Siedlungen.

„Der Konflikt begann noch vor der Errichtung einer einzigen Siedlung und nachdem wir alle Siedlungen in Gaza geräumt haben, gingen die Angriffe dennoch weiter. Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, dass die neuen Wohnungen, die wir in Gilo oder Ramot oder anderen jüdischen Vierteln Jerusalems bauen, Teil einer zukünftigen Friedenslandkarte Israels sein werden – das ist allen Beteiligten, auch der palästinensischen Verhandlungsgruppe klar. Die eigentliche Frage ist, wie ein demilitarisierter palästinensischer Staat dazu gebracht werden kann, den einen jüdischen Staat anzuerkennen.“

Generalsekretär Ban Ki-moon bedanke sich für die Gastfreundschaft und sagte seinerseits: „Ich denke, dass Herr Ministerpräsident Netanyahu erkennt: solange es keinen Frieden mit den nächsten Nachbarn, den Palästinensern, gibt, wird Israel nie sein ganzes inneres und äußeres Potential umsetzen können. Der Ministerpräsident weiß, dass die Besatzung palästinensischen Lands keine langfristige Lösung für die Herausforderungen Israels in der Region darstellt. Ich bin hier, um alle politischen Führer zu drängen, dem Weg des Friedens weiter zu folgen.

Während seines Treffens mit israelischen Studenten am Nachmittag beantwortete der Generalsekretär die Frage eines Studenten zur Diskriminierung Israels innerhalb der UN. Ban räumte ein, dass es eine unausgewogene Haltung gegenüber Israel und seiner Regierung gebe – dies sei eine „unglückliche Situation“.

(Auszug aus dem Mail der israelischen Botschaft Berlin)

ELAL dreht um und zeigt Herz für krebskrankes Kind

Normalerweise ärgern sich die Passagiere grün und blau, wenn ein Flugzeug an seinen Ursprungsort zurückfliegen muss. Nicht so im Fall des Fluges 007 der El Al nach New York.

Eigentlich wollte die elfjährige Inbar Chomsky ganz regulär an Bord der Maschine mitfliegen. In einer Gruppe sollte das Mädchen in die USA gehen, um dort ein Camp für krebskranke Kinder zu besuchen.

Doch als die Betreuerin alle Pässe der Kinder einsammelte, merkte sie, dass derjenige von Inbar fehlte. 25 Minuten lang suchten alle Beteiligten fieberhaft nach dem Reisedokument. Doch als der Pass nicht auftauchte, blieb der Crew nichts anderes übrig, als Inbar aus Sicherheitsgründen wieder aus dem Flugzeug zu bringen.

Als das Flugzeug einige Minuten in der Luft war, fand ein Mädchen Inbars Pass in ihrem Rucksack. Der Pilot zögerte nicht lange – er flog zurück zum Flughafen, um Inbar doch noch nach New York mitzunehmen.

Als das Mädchen endlich ins Flugzeug steigen durfte, wurde sie von den übrigen Passagieren mit frenetischem Applaus und Freudentränen empfangen.

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80 Prozent der Israelis gehen laut Umfragen nicht davon aus, dass die aktuellen Verhandlungen erfolgreich sein werden

Dies gemäss einer Meinungsumfrage der regierungsnahen Zeitung „Israel Hajom“.

77,5 Prozent der Teilnehmer waren gegen die Freilassung palästinensischer Häftlinge als Geste an die Autonomiebehörde.

Knapp 63 Prozent hätten einen Stopp des Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten bevorzugt.

Einer anderen Umfrage zufolge, die in der Zeitung „Maariv“ veröffentlicht wurde, sind 53 Prozent der Israelis allerdings gegen eine Räumung der von Israel besetzten Palästinensergebiete.

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Panne in Israel: Arbeiter programmieren Bohrmaschine für Tunnel falsch

Es ist das ehrgeizigste Bauprojekt Israels: eine Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Jerusalem und Tel Aviv. Davon sind 15 Kilometer im Tunnel. An einem Abschnitt ist der Bau jedoch vorerst gestoppt. Aus gutem Grund.

Zwischen Jerusalem und Tel Aviv haben Bauarbeiter zwei neue Bahntunnel Dutzende Meter weit falsch gebohrt. Der Bohrwinkel sei bei beiden Tunneln in einem Winkel angesetzt worden, der die Trasse inzwischen um 60 Zentimeter von den Planungen abweichen lässt.

Nach ersten Untersuchungsergebnissen war die Vortriebsmaschine einer italienischen Firma mit falschen Daten programmiert worden, was die Abweichung auslöste.

Die 55 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke verläuft 15 Kilometer lang in Tunneln. Sie soll die beiden größten israelischen Städte vier- bis sechsmal pro Stunde in nur einer halben Stunde Fahrtzeit verbinden. Auch der internationale Ben-Gurion-Flughafen wird Teil der neuen Zugverbindung, die Ende 2017 in Betrieb gehen soll.

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Israel verhindert Raketeneinschlag in Elat

Israel hat nach eigenen Angaben einen Raketenangriff nahe der Grenze zu Ägypten vereitelt. Der Flugkörper sei in der Nacht auf Dienstag 13. August nahe dem Badeort Elat in der Luft abgefangen und zerstört worden, sagte eine Sprecherin der israelischen Armee.

Eine Al-Kaida nahestehende Gruppe hatte zuvor bekanntgegeben, die Rakete von der ägyptischen Halbinsel Sinai aus als Vergeltung für einen Luftangriff auf militante Islamisten abgefeuert zu haben. Dabei waren am Freitag nach Angaben der Gruppe Ansar Beit al-Makdes vier ihrer Kämpfer auf dem Sinai durch eine israelische Drohne getötet worden, als diese eine Raketen nach Israel starten wollten. Die ägyptische Armee wies das jedoch zurück. Auch Israel bestätigte den Angriff nicht.

Die ägyptische Zeitung „Al-Ahram“ und die staatliche Nachrichtenagentur MENA vermeldeten am Samstag, ein ägyptisches Militärflugzeug habe den Angriff verübt.

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Armeeradio Galgalatz ist die beliebteste Popwelle Israels

Die Redakteure sind maximal 21 Jahre alt und eigentlich Soldaten. Allerdings sind sie verantwortlich für einen der meist gehörten Radiosender in Israel.

90 Wehrdienstleistende und hundert Zivilisten produzieren in einem schmucklosen Bunker in Jaffas Yehuda Haijamit-Straße die Popwelle Radio Galgalatz und das Nachrichtenprogramm Galei Tzahal, zu Deutsch „Die Welle der Armee“. Beide Programme erreichen jeweils gut eine Million Hörer, das ergibt zusammen eine stattliche Einschaltquote von fast 50 Prozent.

Nach dem Bootcamp, der militärischen Grundausbildung, und einem sechswöchigen Crashkurs in Radiojournalismus werden die jungen Leute ins kalte Wasser geworfen und machen Programm. Sie wissen nichts vom Radiomachen und machen Radio für die ganze Nation. Das ist ein seltsamer, aber reizvoller Widerspruch.

4000 Bewerber gibt es für die 30 bis 40 Plätze. Wer zu den Auserwählten gehört, muss sich um die Zeit nach dem Militär keine Gedanken mehr machen. Die beiden Armeesender gelten als Israels journalistische Kaderschmiede.

Gerade wegen der Nähe zur Armee ist  man um größtmögliche Objektivität bemüht, versichern die Programmmacher. Das führt immer wieder zu Kontroversen. So wie 2011, als sich rechte Knessetabgeordnete darüber empörte, dass ausgerechnet der Armeesender Vertreter der Hamas interviewte.

Die Beliebtheit des Popradios Galgalatz zeigt, wie tief verwurzelt die Armee in Israel ist. In keinem anderen Land der Welt ist die Armee auch so etwas wie Teil der Popkultur.

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Palästinensisches Fernsehen: Israel gibt es nicht

Das offizielle Fernsehen der Palästinensischen Autonomiebehörde hat ein Quiz veranstaltet. „Richtig“ lag nur, wer Israels Existenz leugnete und Städte innerhalb der israelischen Grenzen als „palästinensisch“ einstufte.

Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan waren TV-Reporter in Palästinenserdörfer ausgeschwärmt. Sie befragten Passanten, denen ein Preisgeld von 100 US-Dollar winkte. So mussten sie eine Stadt in Palästina finden oder benennen. Die richtige Antwort war Jaffa, Ashdod oder Safed, alles Städte innerhalb der israelischen Grenzen.

Bei einer anderen Frage ging es darum, einen See in „Nord-Palästina“ zu benennen, „der von den Besatzern trockengelegt wurde.“ Die richtige Antwort: der Hula-See. Der liegt in Galiläa, fernab der Palästinensergebiete, und wurde tatsächlich in den 1950-er Jahren teilweise entwässert.

Bei einer weiteren Frage ging es darum, welcher Staat die längste Grenze mit Palästina habe. Korrekte Antwort: Jordanien. Dabei wurde von Eilat im Süden bis zur israelischen Nordgrenze gerechnet – dem Fernsehquiz zufolge gehört dies alles zu Palästina.

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Massenmord an Palästinensern

Die Freie Syrische Armee (FSA) hat nach zahlreichen Augenzeugenberichten allein im Zeitraum Dezember 2012 bis April 2013 bis zu 2.800 Palästinenser im einst von rund 100.000 bis 200.000 Palästinensern bewohnten Yarmouk Camp (Al-Yarmouk refugee camp) in Syrien ermordet. Das Camp gab es seit 1948 und werde nun systematisch von der FSA zerstört. Die Massenhinrichtungen würden seit dem 20. Dezember 2012 – also seit über einem halben Jahr – bis heute durchgeführt.

Auf die Frage, warum die FSA im syrischen Yarmouk Camp so viele Palästinenser ermordet worden sei, sagte ein in Deutschland lebende Palästinenser, dessen Familie fast komplett im Yarmouk Camp vor wenigen Monaten ermordet wurde, er wisse es nicht genau. Er sei sich lediglich sicher, dass jeder Palästinenser, der im Verdacht stehe, Assad zu unterstützten, erschossen werde.

Ein FSA-Youtube-Nutzer spricht von einer zweiten Nakba, einer zweiten Vertreibung.

Die Aussagen lassen sich nicht überprüfen. Andere Medien behaupte die Syrische Armee habe das Massaker begangen. Doch wozu sollen die Palästinenser vertrieben werden? Es scheint so, als würde jeder umgebracht, der nicht den aktiv unterstützt, der gerade eine Waffe in der Hand hat.

Iran modifiziert Israel-Hass

Der künftige iranische Präsident Hassan Ruhani hat kurz vor seiner Amtseinführung die antiisraelische Rhetorik seines Vorgängers Mahmud Ahmadinedschad fortgesetzt. „Das zionistische Regime ist seit Jahren eine Wunde im Leib der muslimischen Welt und muss gereinigt werden“, sagte Ruhani iranischen Medien zufolge während einer Solidaritätskundgebung mit den Palästinensern. Später korrigierten sich die iranischen Nachrichtenagenturen und strichen den Halbsatz „die gereinigt werden muss“ aus ihren Berichten.

Am Freitagabend korrigierte ISNA die Meldung und zitierte Ruhani in der überarbeiteten Fassung mit anderen Äußerungen. Danach sagte der als gemäßigt geltende Ruhani während einer Solidaritätskundgebung mit den Palästinensern anlässlich des Kuds-Tages: „In unserer Region gab es jahrelang eine Wunde in der muslimischen Welt unter dem Schatten der Besetzung des heiligen Landes Palästina und des geliebten al-Kuds.“ Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.

Ein grundlegender Kurswechsel in der Außenpolitik ist von Ruhani nicht zu erwarten. Das letzte Wort liegt hier beim Geistlichen Oberhaupt Chamenei.

Tiefgreifende Änderungen bei Presse- und Meinungsfreiheit sowie im Umgang mit inhaftierten Ahmadinedschad-Protestlern dürften ebenfalls schwer durchsetzbar sein.

Im Syrien- und Nahostkonflikt werden auch  keine grundlegenden Veränderungen erwartet. Ruhani hat schon vor seinem Amtsantritt Syriens Amtsinhaber Baschar al-Assad seine Unterstützung erklärt. Zwar plädiert der neue Präsident für Reformen in Syrien, aber unter der Voraussetzung, dass Baschar al-Assad zumindest bis zu den Wahlen im kommenden Jahr an der Macht bleibt. Die syrischen Rebellen sind auch für Ruhani „vom Ausland gesteuerte Terroristen“.

Das Gleiche gilt für finanzielle und militärische Unterstützung für die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas-Organisation und die Milizen der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah. Beide Organisationen gelten auch für ihn als „Symbol des Widerstands gegen den Zionismus“.

Die Nichtanerkennung Israels gehört im Iran zur außenpolitischen Doktrin.

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