Archiv der Kategorie: 6 Inspiration

Die menschliche Seite der ersten Gemeinde

Nach außen hatte die Gemeinde eine Auseinandersetzung hinter sich. Die Apostel wurden gefangen genommen und mussten sich vor dem Hohen Rat verantworten. Sie wurden ausgepeitscht und schließlich wieder freigelassen.

Nun folgte ein innerer Konflikt. Ein kultureller, sprachlicher und ethnischer Graben ging mitten durch die junge Gemeinde (Apostelgeschichte 6,1-7). Die menschliche Seite der ersten Gemeinde weiterlesen

Salz und Licht

In der Bergpredigt offenbart Jesus seine Vision vom Reich Gottes. Nachdem er mit den Seligpreisungen aufgezeigt hat, wer im Fokus steht, entfaltet er mit dem Bild von Salz und Licht, wie das Reich Gottes sich ausbreitet.

In Matthäus 5,13-14 sagt Jesus: „Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Was verbinden wir mit diesem Bild?

Salz bringt den Geschmack zur Entfaltung. Ohne Salz Salz und Licht weiterlesen

Gamaliels Rat

Die meisten Bibeln setzen den Titel: Gamaliels weiser Rat. Aber war es wirklich weise? In Sprüche 9,10 heißt es: „Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit, und die Erkenntnis des heiligen (Gottes) ist Einsicht.“

Gamaliel argumentiert nicht theologisch, sondern geschichtlich. Statt Umkehr zu Gott, wie es ihnen Petrus vorgeschlagen hat (Apostelgeschichte 5,31), predigt er abwarten. Er hofft, dass alles im Sand verlaufen wird. Er möchte sich selbst nicht ändern und seine ehrenvolle Stellung soll erhalten bleiben. Alles soll so bleiben wie es ist. Sich nicht für Gott entscheiden wollen, ist eine schicksalhafte Entscheidung.

Jesus sagte zu den Emmaus-Jüngern in Lukas 24,25: „Wie ist doch euer Herz so träge, um an alles das zu glauben, was die Propheten verkündigt haben.“

Gamaliel war ein Pharisäer und Ältester von ca. 9 bis ca. 50 n. Chr. Als Enkel des Gelehrten Hillel wurde er der Lehrer des Apostels Paulus (siehe Apostelgeschichte 22,3). Er hatte eigentlich das theologische Wissen, um das Geschehene zu deuten. Gamaliels Rat weiterlesen

Das Schluss-Statement von Jesus – Offenbarung 22

Die Worte der Offenbarung sind ein Weckruf und nicht ein versiegeltes Buch für Spezialisten.

Johannes soll deshalb die Offenbarung von Jesus nicht versiegeln, sondern man soll sie lesen, hören, halten und festhalten. Johannes will nicht spekulative Zukunftserwartungen vermitteln, sondern aufzeigen, wer uns die Hilfe und Kraft zur Bewältigung der Gegenwart gibt.

In der Bibel offenbart uns, wie Gott ist und was ihm auf dem Herzen liegt. Jesus kommt, damit jeder erntet, was er gesät hat. Es bleibt nichts ungesehen und ungewürdigt.

Mittwoch, 12. Juni 24, Das Schluss-Statement von Jesus, Offenbarung 22, Radio Maria Schweiz

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Die Bergpredigt – die Vision von Jesus

Jesus predigt vom Reich Gottes (Matthäus 4,23). Aber was genau meint er damit? Was ist seine Vision? Was sind seine Schwerpunkte?

Die Bergpredigt ist das Manifest oder Programm von Jesus. Sie steht in Matthäus 5-7.

Matthäus war als Levit aufgewachsen und als Zöllner auch schreibkundig (Matthäus 10,3). Als gebildeter Mann hatte er sich während der Predigt von Jesus wahrscheinlich Notizen gemacht. So kann er als einziger die Schwerpunkte der Bergpredigt wiedergeben. Die Bergpredigt ist damit auch ein Hinweis darauf, dass die vier Evangelien Augenzeugenberichte wiedergeben.

Die Evangelisten Matthäus und Johannes waren Jünger Jesu. Markus war der Schreiber des Petrus. Lukas war der Schreiber des Paulus und recherchierte bei den Augenzeugen (Lukas 1,2-3).

Die Bergpredigt ist also die erste schriftliche Überlieferung von Jesus. Sie findet auf einem Berg statt. Auch die Gesetzestafeln wurden auf einem Berg überreicht (2.Mose 19-32).

Jesus eröffnet seine Predigt mit der Seligpreisung. Sie ist ein Paradox. Nicht die Not hört auf, aber man ist in ihr gesegnet. Es geht nicht um gesellschaftliche Stellungen, sondern um Einstellungen. Jesus fordert seine Zuhörer auf, den Blick nicht auf die Starken, sondern auf die Schwachen zu richten. Die Bergpredigt – die Vision von Jesus weiterlesen

Gott wirbt um die Elite

Die Gemeinde versammelte sich öffentlich und nicht nur heimlich in den Häusern. Das erregte die Eifersucht der Sadduzäer, die den Tempel unter sich hatten.

Sie wollten der Gemeinde verbieten, in ihrem Hoheitsgebiet von Jesus zu reden. Aber Gott befreite die Ältesten aus dem Gefängnis und schickte sie wieder in den Tempel (Apostelgeschichte 5,17-42). Beim erneuten Verhör machten die Apostel deutlich, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen, die zu Unrecht den Tempel dominieren.

Petrus bringt den Unterschied auf den Punkt. Er beruft sich auf den Gott der Stammväter, auf die Auferstehung der Toten und verkündet ein allgemeines Priestertum (Vers 30-32). Gott wirbt um die Elite weiterlesen

Sonntagsgedanke Toggenburger Tagblatt 1. Juni 2024

«Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuss und ein Licht auf meinem Pfad» (Psalm 119,105).

Der Toggenburger Zwingli war von der Bibel fasziniert. Nach seiner Priesterweihe in Glarus studierte er das Neue Testament nach dem griechischen Grundtext des Erasmus von Rotterdam. In Zürich übersetzte er mit Kollegen zwischen 1524 und 1529 die erste vollständige Bibel ins Deutsche.

Noch heute lesen Menschen gemeinsam in der Bibel. Was fasziniert sie an diesem Buch?
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Ergänzen statt glänzen

Neben dem Segen, den die erste Gemeinde erfährt, verschweigt Lukas auch nicht, wie der Teufel die Gemeinde angreift (Apostelgeschichte 4-7). Lukas führt die Geschichte von Hananias und Saphira ausführlich ein.

Zunächst spricht er allgemein von der Großzügigkeit und Herzlichkeit der Christen (Apg. 4,32-35). Dann nennt er als Beispiel Joseph Barnabas, der ein Grundstück verkaufte und den Erlös den Aposteln brachte (Apg. 4,36-37), um dann nahtlos zu Hananias überzugehen, der von außen betrachtet genau dasselbe tat (Apg. 5,1-11). Doch bei Hananias und Saphira stimmten Wort und Tat nicht überein.

Satan versucht, die Einheit zu zerstören, und verführt Hananias und Saphira dazu, etwas vorzutäuschen. Sie suchten eine falsche Ehre. Ihre Lüge war völlig unnötig. Niemand hatte von ihnen erwartet, dass sie ihren Acker verkauften, um von dem Erlös etwas abzugeben. Aber die beiden logen und taten so, als hätten sie den ganzen Erlös gespendet. Durch den Heiligen Geist entlarvte Petrus die Lüge des Hananias als Angriff des Teufels.

Die Heiligkeit Gottes duldet keinen Betrug.
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Freiwillige Beiträge nach Bedürftigkeit verteilt

Die spürbare Nähe Gottes prägte die Menschen der ersten Gemeinde. Sie brachten von ihrem Überfluss zu den Aposteln. Die Gaben wurden unter den Bedürftigen verteilt, so viel wie jeder nötig hatte (Apostelgeschichte 4,35).

Es war keine kommunistische Lebensweise, in der der Staat über die Verteilung des Besitzes anderer verfügt. Vielmehr handelte es sich um freiwillige Beiträge, die von einem Gremium nach Bedürftigkeit verteilt wurden. Es gab also auch nicht für alle gleich viel.

Die Gemeindemitglieder verkauften nicht alles, was sie hatten, sondern nur einen Teil von ihren „Äckern und Häusern“ (Plural). Sie gaben also nicht ihr letztes Hemd, bis sie selbst in Not gerieten. Sie verschenkten nur das, was sie nicht zum Leben brauchten.

Der Familienbesitz konnte per Gesetz nicht verkauft, sondern bis zum Halljahr nur belehnt werden. Aber ihre Einstellung zum Besitz änderte sich. Es ging nicht darum, möglichst viel Geld und Besitz anzuhäufen. Vielmehr verstanden sie sich als Verwalter ihrer Güter (Apostelgeschichte 4,32). Denn alles war und ist ein Geschenk Gottes.

Unter den ersten Jesusnachfolgern gab es keinen Druck von innen. Die Gemeindemitglieder halfen einander freiwillig, dem Druck von außen standzuhalten, geistlich zu wachsen und von Gottes Gegenwart erfüllt zu werden.

Bemerkenswert ist auch, dass sie sich an einem öffentlichen Ort (Halle Salomos) trafen und kein Gemeindegebäude bauten oder mieteten. Solche öffentlichen Orte gibt es heute nicht mehr.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel  Freiwillige Beiträge nach Bedürftigkeit verteilt weiterlesen

Wer keine Argumente hat, droht

Petrus erinnert den Hohen Rat mit dem Psalm 118 in Apostelgeschichte 4,11 daran, dass es schon in den Heiligen Schriften steht, dass Jesus zum Eckstein wird. Auch wenn vieles geschehen musste, war jetzt die Möglichkeit zur Umkehr und Neuorientierung.

Dass die Schriftgelehrten nicht antworten können (Apg. 4,14), stellt ihre Autorität in Frage. In ihrer Schwäche bleibt ihnen nur die Drohung (Apg. 4,18).

Petrus zeigt auf, dass Glaubensfreiheit einen hohen Stellenwert hat. In Glaubensfragen ist Gott mehr zu gehorchen als den Menschen.

Die Geschichte der Jesusbewegung ist geprägt von Gegenwind und Menschen, die durch göttliche Kraft über sich hinauswachsen und tiefe Gotteserfahrungen machen.

Sich nicht zum Schweigen bringen zu lassen, ist ein wichtiger Teil der Jesusbewegung. Sie hätten sich auch in einem geschützten Rahmen treffen können und wären so nicht dem Widerstand ausgesetzt gewesen.  Wer keine Argumente hat, droht weiterlesen

Gottes Handeln kann zu Widerstand führen

Beim Verhör der Apostel Petrus und Johannes war nach wie vor die Frage aktuell, wer ihnen den Auftrag gegeben hat (Apostelgeschichte 4,7). Petrus weist auf den auferstandenen Jesus (Apg. 7,10).

Spannend ist, dass sich viele in Jerusalem nicht auf Jesus einlassen wollten, obwohl die Zeichen allen bekannt waren (Apostelgeschichte 4,16). Wunder führen nicht zwangsläufig zum Glauben, sondern können auch Widerstand hervorrufen.

Für die Sadduzäer, die eine liberale Theologie vertraten und nicht an ein Leben nach dem Tod glaubten, war die Jesusbewegung besonders ärgerlich. Die Jesusgläubigen störten ihr Leben, das sie über den Hohen Rat mit den Römern arrangiert hatten. Der Hohe Rat (Sanhedrin) bestand zu einem großen Teil aus Sadduzäern, die untereinander verwandt waren. Gottes Handeln kann zu Widerstand führen weiterlesen

Endzeiterwartungen von Juden, Christen und Muslimen

Unterschiedliche Erwartungen prägen unser Verhalten.

Mittwoch, 29. Mai, 19.30 Uhr, Begegnungszentrum, Oberer Stadtgraben 6, 8730 Uznach

Unterschiedliche Endzeiterwartungen prägen oft mehr, als uns bewusst ist. Wir beschäftigen uns mit den großen Denkmustern und ihren Auswirkungen. Im Fokus steht die Zuversicht inmitten der Apokalypse.

Jesus überrascht mit einer neuen Sichtweise

Jesus hat eine ganz andere Sicht auf die Menschen und das Zusammenleben als sein Umfeld.

Jesus sagt in Johannes 13,34-35: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

An Pfingsten erinnern wir uns daran, dass der Heilige Geist sein weltweites Werk auf dieser Erde begonnen hat. Ohne den Heiligen Geist können wir nicht so lieben wie Jesus.

Aber was meint Jesus mit dem „einander lieben“? In der deutschen Sprache ist das Wort Liebe mehrdeutig.

Meint Jesus etwa, dass wir in der Gemeinde jeden sympathisch finden sollen? Sympathie ist wahrscheinlich das falsche Wort. Es geht mehr um Empathie. Das bedeutet, dass man sich in andere Menschen hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen kann. Es geht also nicht um eine gefühlsmäßige Zuneigung, sondern um Anteilnahme. Jesus überrascht mit einer neuen Sichtweise weiterlesen

Leben mit Gegenwind

Die erste Gemeinde fand neuen Mut im Blick auf die Größe Gottes (Apostelgeschichte 4,24).

Durch Psalm 2 erkannten sie: Gegenwind ist normal (Apostelgeschichte 4,25-26). Widerstand gehört zum Heilsplan Gottes. Deshalb bitten sie nicht darum, dass der Gegenwind verschwinden möge, sondern dass sie sich davon nicht einschüchtern lassen und ohne Hemmungen davon erzählen, dass Jesus den Tod überwunden hat (Apostelgeschichte 4,33).

Interessant ist die Reihenfolge in ihrer Bitte. Leben mit Gegenwind weiterlesen

Überfluss in Höhen und Tiefen

Hallo, ich denke gerade über Johannes 10,10 nach und frage mich ob Fülle auch das Leben in seiner Ganzheit beinhalten könnte- also auch Höhen, Tiefen, Trauer, leid Schmerz einschliesst oder rein mit für uns positiven Dingen gemeint ist?

Hallo F., das griechische Wort heißt Überfluss. „Leben haben und ⟨es in⟩ Überfluss haben„. Im nächsten Vers kommt gleich der gute Hirte. Er wird in Psalm 23 beschrieben. Seine Gegenwart ist mein Trost in der Not. In der Bedrängnis geht David mit Gott auf „Du“. Er erkennt: Gott ist da. Wenn wir an die Grenzen des Verstehens kommen, beginnt der Weg des Vertrauens auf Gott. Es ist ein Geheimnis, dass wir in der Not Gott nahe kommen. Überfluss in Höhen und Tiefen weiterlesen