Archiv der Kategorie: 3 Infos aus aller Welt

Demografischer Balance in Israel

Während die religiösen Juden die Geburtenstatistiken dominieren, ist die Einwanderung ein Joker. Was würde passieren, wenn Tausende oder Zehntausende von Juden vor Verfolgung oder Katastrophen aus anderen Ländern nach Israel fliehen würden, wie es in der Vergangenheit geschehen ist? Jede Welle würde einen Rückschlag für die Vision der Haredi-Parteien bedeuten, eine rabbinische Theokratie zu schaffen.

Statistiken deuten darauf hin, dass religiöse Funktionäre an der Macht seit Jahren daran arbeiten, die Rückkehr von Nicht-Haredi-Juden von der Alija abzuhalten. Aus diesem Grund war die Kontrolle über das Innenministerium für die ultra-religiösen Parteien in einer Koalition schon immer eine begehrte Position. Ein Beispiel für den Einfluss dieser Position ist, dass trotz der Tatsache, dass die meisten amerikanischen Juden nicht sehr religiös sind, 75% derjenigen, die im Jahr 2021 zur Einwanderung nach Israel zugelassen wurden, Haredi waren. Demografischer Balance in Israel weiterlesen

Schweden verbietet öffentliche Koranverbrennungen

Die schwedische Polizei hat kürzlich bekannt gegeben, dass «das Verbrennen des Korans während einer öffentlichen Versammlung in Stockholm grundsätzlich nicht erlaubt ist».

Im Januar dieses Jahres hatte der islamfeindliche schwedisch-dänische Politiker Rasmus Paludan bei einer Demonstration vor der türkischen Botschaft in Stockholm eine einstündige Rede gegen den Islam und die Einwanderung gehalten und anschliessend ein Exemplar des Korans angezündet. Er kündigte an, dies jede Woche zu wiederholen, bis Schweden Vollmitglied der NATO sei.

Die Tat löste in der gesamten islamischen Welt heftige Kritik und Demonstrationen aus. Die Koranverbrennung verschärfte auch den Konflikt mit der Türkei über Schwedens Bewerbung um den NATO-Beitritt.

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Religionsfreiheit in Algerien weiter abgenommen

Nachdem im vergangenen Monat eine weitere Gemeinde geschlossen wurde, sind nun offiziell nur noch zehn protestantische Kirchen in ganz Algerien offen.

Offiziell begründen die algerischen Behörden ihr Vorgehen damit, dass die protestantischen Kirchen ohne Genehmigung gebaut worden seien. Das Problem liegt in einem Gesetz von 2006. Alle nicht-islamischen Gotteshäuser müssen von den Behörden genehmigt und registriert werden.

Immer mehr Gemeinden werden von der Regierung geschlossen und Leitende verhaftet, berichten lokale Gläubige der Missionsorganisation Asian Access (A3). In der vergangenen Woche erst mussten vier Pastoren vor Gericht und schweben in Gefahr, eine Haftstrafe verhängt zu bekommen. Einer von ihnen wurde verhaftet, weil er bei sich zu Hause einen Gottesdienst abhielt, zwei andere wegen der Produktion von christlichem Medieninhalten. Religionsfreiheit in Algerien weiter abgenommen weiterlesen

Jerusalem und der Koran

Abdel-Hakim Ourghi schreibt in der NZZ 27.2.23:

Wie begründen die Muslime das Recht der Palästinenser auf das Land? «Es steht im Koran» . Um welchen koranischen Vers es sich handelt, konnte mir niemand sagen.

Nach Mekka und Medina wird Jerusalem (al-quds) als die dritte heilige Stadt der Muslime betrachtet. Aus der muslimischen Tradition wissen wir, dass die Gemeinde des Propheten nach der Auswanderung von Mekka nach Medina im Jahr 622 achtzehn Monate lang ihr Ritualgebet Richtung Jerusalem verrichtete. Eine ausserordentliche Wertschätzung wird Jerusalem als Schauplatz der nächtlichen Himmelsreise des Propheten zuteil.

Daraus leiten die Muslime ihr Recht auf das Land Israel ab. Im Koran kommt jedoch weder der Name Jerusalem explizit vor, noch wird erwähnt, Jerusalem sei die Stadt der Muslime. Auch der Name «Palästina», der für die Region spätestens ab römischer Zeit etabliert war, kommt im Koran nicht vor.
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Türkei erschüttert

6.3.23 Einen Monat nach der Erdbeben-Katastrophe ist in der Türkei die bestätigte Zahl der Todesopfer erneut leicht gestiegen. Sie liege nun bei 46’104, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Etwa 230’000 Gebäude seien eingestürzt oder müssten abgerissen werden. Nach Angaben der türkischen Regierung sind rund 20 Millionen Menschen im Land von den Auswirkungen betroffen. Für Syrien gehen die Vereinten Nationen von etwa 8,8 Millionen Betroffenen aus.

24.2.23 Die Türkei wurde erneut von einem Erdbeben erschüttert. Dieses Mal hatte das Beben eine Stärke von 5,2. Angaben zu Opfern und Schäden gibt es noch nicht. In der Region treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander, entsprechend hoch ist die Erdbebengefahr. Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Darauf folgten nach türkischen Angaben mehr als 9000 Nachbeben. Die Zahl bestätigter Todesopfer in beiden Ländern stieg inzwischen auf mehr als 50’000.

24.2.23 Bis heute offiziell:
Türkei: 44,218 Tote. 114,834 Verwundete.
Syrien: 6,760 Tote. 10,742 Verwundete.
Total: 50,978 Tote. 125,576 Verwundete.

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Haus der Abrahamitischen Familie in Abu Dhabi

Update 2.2.23

In Abu Dhabi ist das interreligiöse Zentrum für Juden, Christen und Muslime eingeweiht worden. Für Besucher öffnet das Zentrum am 1. März. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajid al-Nahjan, nannte bei der Einweihungszeremonie am Donnerstag 16.2.23 gegenseitigen Respekt, Verständnis und Diversität eine Kraft für gemeinsamen Fortschritt.

Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso, Islamwissenschaftler und Leiter der Vatikanbehörde für interreligiösen Dialog, sagte laut der Zeitung, das Projekt sei „ein konkretes Beispiel, wie Menschen aus unterschiedlichen Religionen, Kulturen, Traditionen und Glaubensrichtungen zum Wesentlichen zurückkehren: Nächstenliebe“.

Entworfen wurde der Komplex des „Hauses der abrahamitischen Familie“ von dem britischen Architekten Sir David Adjaye. Die drei kubischen Sakralbauten mit 30 Meter Kantenlänge zeigen eine verwandte Formensprache, tragen aber architektonischen Merkmalen und kultischen Erfordernissen der jeweiligen Religion Rechnung. Das Zentrum ist in Abu Dhabis neuem Kultur-Viertel Sa’adiyat Island gelegen.

Am Wochenende öffnet das Zentrum die Türen für ihre ersten Gläubigen, beginnend mit dem Eröffnungsgebet am Freitag, das in der Moschee Seiner Eminenz Ahmed El-Tayeb abgehalten wird. Am Sonntag veranstaltete die Moses-Ben-Maimon-Synagoge ihren ersten Gottesdienst, gefolgt von einem Gottesdienst in der His Holiness Francis Church, der am selben Tag stattfindet.

Die VAE kriminalisieren jedoch immer noch Missionierung außerhalb des islamischen Glaubens. Die Vereinigten Arabischen Emirate, ein Zusammenschluss von sieben Scheichtümern, kündigten Pläne für das Abrahamic Family House im Jahr 2019 während des „Jahres der Toleranz“ des Landes an.

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Die Ukraine hat die „Einheit der Russen“ zerstört

Warum bekriegt Wladimir Putin die Ukraine, spricht ihr gar das Existenzrecht ab?

Russlands Herrscher will die Existenz der Ukraine nicht hinnehmen, sagt Historiker Andreas Kappeler auf t-online.

Russland hat die Ukraine niemals als ebenbürtige Nation anerkannt. In seinem 2021 veröffentlichten Aufsatz „Über die historische Einheit der Russen und Ukrainer“ fasste Wladimir Putin seine Ansichten über die Ukraine ziemlich präzise zusammen: Eigentlich sei die Ukraine kein selbstständiger Staat, keine eigene Nation, sie gehöre vielmehr zu Russland. Die Ukraine hat die „Einheit der Russen“ zerstört weiterlesen

Kirchenbrand schockiert

Die Kreuzerhöhungskirche in Wissen ist Opfer eines Brandstifters geworden.

Finanziell ist es ein Schaden von geschätzt mehreren Millionen Euro, doch eigentlich ist der Schaden gar nicht zu beziffern. Bei einem Brandanschlag auf die katholische Kirche in Wissen im Westerwald sind einzigartige Kulturgüter wahrscheinlich für immer zerstört worden. Der mutmaßliche Täter ist mittlerweile in Untersuchungshaft, die Kirche im Innern ein einziger Trümmerhaufen. Kirchenbrand schockiert weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Fragen von Nutzern beantwortet das Programm nicht mit Links, wie dies klassische Suchmaschinen tun, sondern mit verständlich formulierten Texten, durch künstliche Intelligenz (KI) generiert. Plötzlich kann man mit dem Computer wie mit Menschen reden und bei Bedarf nachfragen.

Ist das die Suchmaschine der Zukunft: Statt dem Klicken, Lesen und Scrollen der bisherigen Internet-Suche einfach einen Chatbot befragen, der freundlich und konzise auf alles eine Antwort weiß? Künstliche Intelligenz weiterlesen

Ökumenische Perspektive an der Weltsynode

Am 30. September 2023 soll am Vorabend der Eröffnung der Weltsynode soll es eine Versammlung des Volkes Gottes in Form eines Gebets, einer Vigil, auf dem Petersplatz gefeiert werden.

Eine Vigil (von lateinisch vigilia „Nachtwache“) steht für: Nachtwache vor hohen Festen, früher auch Vortag von Festen.

Papst Franziskus hat am 15. Januar offiziell angekündigt, dass dieser 30. September ein Tag der Versöhnung des Volkes Gottes sein wird.

Eine Erfahrung in Taizé ist, dass ganz unterschiedliche Menschen tiefe Gemeinschaft im gemeinsamen Beten, Singen, Hören und Schweigen erleben.

Verschiedene geistliche Bewegungen, katholische, evangelische und auch orthodoxe Kirchen und kirchliche Organisationen sollen das zusammen machen.  Ökumenische Perspektive an der Weltsynode weiterlesen

Sonntagspflicht

Ab Palmsonntag 2023 wird die „Sonntagspflicht“ in Berlin wieder eingeführt.

Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sind die Gläubigen zur Teilnahme an der Messfeier verpflichtet; sie haben sich darüber hinaus jener Werke und Tätigkeiten zu enthalten, die den Gottesdienst, die dem Sonntag eigene Freude oder die Geist und Körper geschuldete Erholung hindern“ (Can. 1247 CIC).

Diese Regel, die sog. Sonntagspflicht, war aufgrund der Coronapandemie und der entsprechend einzuhaltenden Vorsichtsmaßnahmen mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Gläubigen, vor allem kranker und alter Menschen, aufgehoben worden. Sonntagspflicht weiterlesen

Bibellesen wird multimedialer

Immer weniger Menschen lesen in der Bibel. Selbst bei Christinnen und Christen hat das selbstverständliche Aufschlagen von Gottes Wort deutlich nachgelassen.

In der evangelikalen Zeitschrift «Christianity Today» beschreibt Daniel Silliman die verschiedenen Formen der Bibel und wie oft sie zurzeit genutzt werden: 27 Prozent lesen die Bibel nach wie vor als Printausgabe, 19 Prozent auf einer App, 18 Prozent als Online-Bibel und 11 Prozent hören sie als Podcast bzw. Hörbuch. Bibellesen wird multimedialer weiterlesen

Generationenbarometer in der Schweiz

Nur jede fünfte Person ortet über 45 Jahre einen Generationengraben. Doch spricht eine Mehrheit (57 Prozent) der 18- bis 25-Jährigen davon, dass Jung und Alt auseinanderdrifteten. «Das sind nicht nur sehr viele Junge, sondern viel mehr als in den letzten Jahren. Das müssen wir ernst nehmen», sagt Till Grünewald. Er ist Gesamtleiter des Generationenhauses in Bern, des Auftraggebers der Studie.

Der Soziologe und Generationenforscher François Höpflinger meint: «Krisen treiben Generationen grundsätzlich auseinander. So hat man die grössten Differenzen lange Zeit zwischen Kriegs- und Nachkriegsgeneration festgestellt.»

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zufriedenheit in der Bevölkerung gestiegen. Fast neun von zehn Befragten geben an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Allerdings gibt es grosse Unterschiede zwischen den Generationen: Generationenbarometer in der Schweiz weiterlesen