Beten mit Psalm 77 und 46

Beten mit der Bibel, Mittwoch, 1. April 2020, Radio Maria Schweiz mit Corinne Rellstab und Hanspeter Obrist

Beten mit der Bibel, Psalm 77 und 46

Gott sagt zum König Salomo in 2.Chronik 7,13-14: „Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land kahl zu fressen, wenn ich die Pest in mein Volk sende und mein Volk, über das mein Name ausgerufen ist, sich demütigt und betet, mich sucht und von seinen schlechten Wegen umkehrt, dann höre ich es im Himmel. Ich verzeihe seine Sünde und bringe seinem Land Heilung.“

Gebet: Himmlischer Vater, du hast drei Dinge angekündigt, die passieren werden, wenn die Menschen dich ignorieren. Du ziehst deine lebenserhaltende Hand zurück. So fehlt uns die Lebensgrundlage. Das Wasser steht für alles, was es braucht, damit etwas wachsen kann. Dann zerfällt das, was wir uns aufgebaut haben. Die Heuschrecke frisst die Ernte ab. Und indem uns neue Krankheiten erreichen, zeigst du uns, dass bisher jeder Tag ein Geschenk von dir war. Angesichts von Krankheiten merken wir, dass wir nichts wirklich in der Hand haben. Genau das passiert jetzt mit dem Virus, der durch unsere Länder zieht.

Doch du sprichst auch davon, dass du wieder Heilung schenkst, wenn die Menschen sich an dich wenden. Du sprichst von einem Volk. Es geht also nicht darum, das Einzelne beten, sondern dass viele dich suchen.

Demütigen heißt: Wir bekennen, dass wir es selbst nicht schaffen. Davon sind wir noch weit entfernt. Unsere Parolen lauten: „Wir schaffen das.“ Vergib uns unseren Stolz.

Wir bitten dich, dass unser Volk das Gebet wiederentdeckt. Gebet heißt, unser Herz vor dir auszuschütten, wie es David in Psalm 62,9 sagt: „Vertraut ihm, Volk, zu jeder Zeit! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Denn Gott ist unsere Zuflucht.“

Suchen heißt, dranzubleiben. Nicht einfach ein schnelles Gebet zu sprechen, wenn Not am Mann ist, sondern sich immer wieder Zeit für dich zu nehmen.

Umkehren bedeutet, sich neu wieder auf Gott auszurichten, so wie es David in Psalm 25,15 sagt: „Meine Augen schauen stets auf den HERRN; denn er befreit meine Füße aus dem Netz.“

Du versprichst Heilung. Entweder Heilung von der Krankheit oder Heilung der Beziehung zu dir, damit wir eine Krankheit mit deiner Kraft und im Frieden mit dir ertragen können. Denn in deine Hände geben wir unser Leben. Danke, dass du jetzt bei jedem Einzelnen bist.

 

Aber was sollen wir tun, wenn Gott uns weit weg scheint? Da kann uns Psalm 77 helfen.

Psalm 77 1 Ein Psalm Asafs. 2 Ich rufe zu Gott, ich schreie, ich rufe zu Gott, dass er mich hört. 3 Am Tag meiner Not suchte ich den Herrn; unablässig erhob ich nachts meine Hände, meine Seele ließ sich nicht trösten.

Gebet: Gott, manchmal erscheint es uns so, als seien wir mit unserer Not ganz allein. Hilf uns, dass wir nicht mutlos werden und uns trotzdem an dich wenden. Du hörst uns, aber du erhörst uns nicht immer so, wie wir uns das vorstellen. Hilf uns, dir zu vertrauen und unser Herz vor dir auszuschütten.

4 Denke ich an Gott, muss ich seufzen; sinne ich nach, dann will mein Geist verzagen. 5 Offen gehalten hast du die Lider meiner Augen; ich war aufgewühlt und konnte nicht reden.

Gebet: Unsere Gefühle stehen oft im Widerspruch zu unseren Gebeten. Asaf ist hier aufgewühlt und verzagt. Er seufzt. Wir bitten dich, himmlischer Vater, dass wir nicht im Strudel der Gefühle versinken, sondern auf dein Wort bauen. Glaube ist nicht ein Gefühl, sondern ein Vertrauen auf dich, auch wenn wir im Moment nichts davon fühlen. Wir bitten dich: Schenke uns dieses Vertrauen zu dir wieder ganz neu. Wir bitten dich: Schenk uns deinen Frieden, der höher ist als alles menschliche Denken. Gib unserer Seele die Ruhe im Vertrauen auf dich.

6 Ich sann nach über die Tage der Vorzeit, über längst vergangene Jahre. 7 Ich denke an mein Saitenspiel, während der Nacht sinne ich nach in meinem Herzen, es grübelt mein Geist. 8 Wird der Herr denn auf ewig verstoßen und niemals mehr erweisen seine Gunst? 9 Hat seine Huld für immer ein Ende? Hat aufgehört sein Wort für alle Geschlechter? 10 Hat Gott vergessen, dass er gnädig ist? Oder hat er im Zorn sein Erbarmen verschlossen?

Gebet: Himmlischer Vater, das Schlimmste sind die Zweifel an deiner Güte. Das zerstört das Vertrauen zu dir. Es ist die Verdrehung, welche immer wieder versucht, in unser Leben einzudringen. Sie kommt immer wieder auf neue Arten in unser Leben. Und doch ist es immer wieder die gleiche Verführung, dir nicht zu vertrauen, dass du aus allem etwas Gutes machen kannst. Hilf mir, dir zu vertrauen, dass auch das Negative ein Segen im meinem Leben sein muss, weil du ein Minus in ein Plus verwandeln kannst.

11 Da sagte ich: Das ist mein Schmerz, dass die Rechte des Höchsten so anders handelt? 12 Ich denke an die Taten des HERRN, ja, ich will denken an deine früheren Wunder. 13 Ich erwäge all deine Taten und will nachsinnen über dein Tun.

Gebet: Danke für diesen Hinweis, dass wir in schwierigen Zeiten darüber nachdenken, wie viel Gutes du in unserem Leben schon getan hast und wie du schon manch Negatives in Positives verwandelt hast. Wie du auf unerwartete Weise unsere Gebete anders erhört hast, als wir es erwartet haben. So entdecken wir, auch wenn wir jetzt noch keinen Ausweg sehen: Du kennst den Weg, der zum Leben führt, wie es schon in Sprüche 12,28 steht: „Der Pfad der Gerechtigkeit führt zum Leben.“

14 Gott, dein Weg ist heilig. Welche Gottheit ist groß wie Gott? 15 Du bist die Gottheit, die Wunder tut, du hast deine Macht unter den Völkern kundgetan. 16 Du hast mit starkem Arm dein Volk erlöst, die Kinder Jakobs und Josefs. [Sela] 17 Die Wasser sahen dich, Gott, die Wasser sahen dich und bebten, ja, die Urfluten gerieten in Wallung. 18 Die Wolken gossen Wasser aus, das Gewölk ließ den Donner dröhnen, auch deine Pfeile flogen dahin. 19 Dröhnend rollte dein Donner, Blitze erhellten den Erdkreis, die Erde bebte und wankte.

Gebet: Himmlischer Vater, wenn wir in der Bibel lesen, entdecken wir, wie du handelst. Da sehen wir, wie manches ganz anders läuft, als wir es erwarten. Du schickst Herausforderungen, damit das Vertrauen zu dir vertieft wird. Da steht in Jakobus 1,2-3: „Nehmt es voll Freude auf, meine Brüder und Schwestern, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet! Ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Geduld bewirkt.“ Himmlischer Vater, es ist eine große Aufforderung, Schwierigkeiten auf diese Weise zu begegnen. Hilf uns, dass wir lernen, schwierige Situationen mit deinen Augen zu sehen, indem wir auf das Ende blicken. Wir nehmen den Segen aus deiner Hand.

20 Durch das Meer ging dein Weg, dein Pfad durch gewaltige Wasser; doch deine Spuren erkannte man nicht. 21 Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand von Mose und Aaron.

Gebet: Himmlischer Vater, das gibt uns Mut. Du führst auch in schwierigen Zeiten, wenn wir wie die Israeliten mitten durch eine bedrohliche Situation wie das Meer schreiten müssen. Hilf uns, auf dich zu sehen und nicht auf die Bedrohung. Schon David sagte in Psalm 23,4: „Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.“ Danke, himmlischer Vater, dass du uns rettest, wenn wir anerkennen, dass Jesus für uns gestorben ist. Danke, dass du durch den Heiligen Geist in unser Leben kommst und da bist, egal, ob wir dich im Moment spüren. Wir wollen auf dich sehen und mit dir unser tägliches Leben gestalten.

Psalm 46 1 Von den Korachitern. 2 Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten. 3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres; 4 mögen seine Wasser tosen und schäumen und vor seinem Ungestüm Berge erzittern.

Gebet:  Danke, himmlischer Vater, für diese Zusage. Du bist meine Zuflucht. An dich wende ich mich. Von dir erhalte ich die Kraft, nicht zu verzagen, sondern auf dich zu blicken und gestärkt vorwärts zu gehen. Wir müssen nicht in der Angst versinken. Wir müssen uns nicht fürchten. Denn du bist bei uns, was auch immer auf uns zukommt.

5 Eines Stromes Arme erfreuen die Gottesstadt, des Höchsten heilige Wohnung. 6 Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken. Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht. 7 Völker tobten, Reiche wankten; seine Stimme erscholl, da muss die Erde schmelzen. 8 Mit uns ist der HERR der Heerscharen, der Gott Jakobs ist unsre Burg.

Gebet: Du bist mit uns. Wie in einer befestigten Stadt dürfen wir uns in dir bergen. Und auch wenn es um uns herum stürmt – in dir finden wir Ruhe, denn deine Macht steht über unseren Gefühlen. Was immer auf uns zukommt – du hast alles in der Hand.

9 Kommt und schaut die Taten des HERRN, der Schauder erregt auf der Erde. 10 Er setzt den Kriegen ein Ende bis an die Grenzen der Erde. Den Bogen zerbricht er, die Lanze zerschlägt er; Streitwagen verbrennt er im Feuer. 11 Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin, erhaben über die Völker, erhaben auf Erden! 12 Mit uns ist der HERR der Heerscharen, der Gott Jakobs ist unsre Burg.

Gebet: Wir wollen dir die Ehre geben, die dir gebührt. Du bist Gott, der alles in der Hand hält. Dir ist die Situation nicht entglitten. Du möchtest uns aus unserem Schlaf aufrütteln, damit wir wieder dein Angesicht suchen und dich für all das Gute preisen, das du in unserem Leben getan hast. Dich beten wir an. Du sollst wieder mehr Raum in unserem Leben haben. Jesus, komm in unser Leben. Heiliger Geist, gestalte uns um. Himmlischer Vater, dich wollen wir ehren und anbeten. Amen.

Radio Maria 1. April 2020 / Hanspeter Obrist

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