Natürlich gab es die ortsübliche Umarmung samt dem obligatorischen Wangenkuss. Doch nicht einmal die von offizieller Seite zur Verfügung gestellten Fotos konnten die Distanz zwischen den beiden Herren kaschieren. Das Einzige, was Ägyptens Präsidenten Mohammed Mursi und seinen iranischen Gast Mahmoud Ahmadinejad eint, ist ihr Hass auf Israel.
Mursi wird sich aber bei seinem Gast weder Tipps zum Aufbau einer islamischen Republik holen, noch durch eine tatsächliche Annäherung an Teheran seine saudischen und amerikanischen Geldquellen austrocknen. Das kann er sich nicht leisten.
Man sollte diesen Besuch also ebenso wenig überbewerten wie die angebliche neue Verhandlungsbereitschaft Teherans im Atomstreit. Diese kann der Iran völlig risikofrei bekunden, denn die Gefahr, dass der Westen Teherans Bedingungen annimmt, besteht nicht.