Wer nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Matthäus 25,29
Jesus hat manchmal einen ungewohnten Ansatz, die in uns manche Frage aufwerfen. Hätte jemand das Evangelium erfunden, hätte er sicher nicht solch schwierige Stellen eingebaut.
Der entscheidende Punkt: Der Mensch von dem Jesus hier spricht, handelt gegen sein Wissen. Er klagt an und bringt Ausreden, warum er aus lauter Angst vor Fehlern untätig war. Sein Vertrauen in Gott ist total zerstört und er ist nicht bereit Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Jesus erzählt, dass es mit dem Reich Gottes so sei, wie mit einem Mann, der sein Vermögen an drei Angestellte verteilte und verreiste. Dem einen gab er 5 Teile, dem anderen zwei und dem dritten einen Teil. Nach einiger Zeit kam der Mann zurück. Der mit den 5 Anteilen konnte 5 weitere dazu gewinnen. Der mit den 2 ebenso 2 weitere. Der Mensch mit einem Anteil versteckte ihn. Denn ersten zwei gab der Mann bei seiner Rückkehr eine weitere grosse Aufgabe, der letzte ging leer aus. Dieser sagte: Ich wusste, dass du ein strenger Meister bist, weil ich Angst hatte verstecke ich alles. Der Herr antwortete: Hättest du es doch wenigstens zu Bank gebracht, dann hätte es Zinsen gegeben. Dein Verhalten hat dich disqualifiziert (nacherzählt siehe Text unten).
Zuerst müssen wir festhalten: Alle wurde nach ihrer Begabung beschenkt. Uns werden im Reich Gottes Dinge anvertraut, die wir nicht verdient hätten und nicht von uns erarbeitet wurden.
Aus lauter Angst vor Fehlern, machen manche den größten Fehler, sie tun mit den anvertrauten Möglichkeiten nichts. Wenn die Gaben nicht eingesetzt werden, verkümmern sie. Gaben vermehren sich, wenn wir sie gebraucht werden.
Wer gegen sein Wissen handelt und Gott nicht vertraut verurteilt sich mit seinen entschuldigenden Worten selbst. Er hat nicht begriffen, dass Gott ihm vertraut. Die anklagenden Worte verraten, dass die Beziehung zu Gott gestört ist. Das ist keine Basis, um in der Gegenwart Gottes glücklich zu werden. Er spricht zwar fromm, doch vertraut Gott nicht.
Spannend ist die Aufforderung, es wäre besser gewesen, das Geld anderen anzuvertrauen, als es zu verstecken. Das Verstecken wird in der Bibel immer wieder negativ beurteilt. So soll das Licht nicht unter einem Hohlmaß versteckt werden (Matthäus 5,15). Unerwartet ist, dass man das Geld besser ausgeliehen hätte, da es im Judentum nicht erlaubt war, untereinander Zinsen zu nehmen (2.Mose 22,24). Der entscheidende Punkt ist, eher anderen Dinge anzuvertrauen, als sie zu verstecken. Einmal sagte Jesus sogar: „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon“ Lukas 16,9 und an einem andern Ort: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast?“ Lukas 12,20. Also Reich Gottes ist in Beziehungen und nicht in Güter zu investieren. Zu handeln und sich nicht ängstlich zu verkriechen.
Matthäus 25,14-30 / In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
In einer ergebnisoffenen Bibelstudiengruppe lesen wir jeweils das Tages-Evangelium vom nächsten Sonntag. Das ist ein kleines Resümee aus unseren Entdeckungen. Jeder Beitrag bereichert. Wir sind auch offen für neue Teilnehmer im Linthgebiet oder das Halten von Bibeltagen an anderen Orten.
Das wäre genug bis in alle Ewigkeit
Was wäre, wenn Christen unterschiedlicher Couleur zusammenkämen, um die großen Taten Gottes in Israels Geschichte zu studieren und sich gründlich mit dem Leben, dem Tod und der Auferstehung Jesu vertraut zu machen? Wir würden in die Bibel eintauchen und die großen Taten Gottes Wort für Wort und Vers für Vers auswendig lernen. Vielleicht würden wir … weiterlesen