Wahhabiten-Muslime, welche die König-Faysal-Moschee besuchen, sind heute besonders bemüht, ein friedliches Bild ihrer Gesellschaft zu zeichnen. An die Öffentlichkeit gelangt ist der Aushang einer Fatwa, in der saudische Rechtsgelehrte Basler Muslime belehren, unter welchen Umständen man «Ungläubige» bestehlen oder töten darf. Quintessenz: In Friedenszeiten ist es verboten. Für den Ausdruck «Ungläubige» wurde das arabische Schimpfwort «Kuffar» benutzt.
Der BaZ sagte Nabil Arab, dass man diesen Text aufgehängt habe, weil es Gäste aus dem Asylbereich gegeben habe, die gestohlen hätten. Diese habe man darüber aufklären wollen, dass dies nicht erlaubt sei.
Der Fachexpertin für Religionsfragen, Lilo Roost Vischer, zur Übersetzung ausgehändigt hat er eine Art islamischen Katechismus, auf dem gar nichts von Stehlen und Töten steht. Einzig problematischer Teil, aber strafrechtlich kaum relevant, dürfte eine Passage sein, in der gelehrt wird, dass «Freundschaft, Loyalität und Beistand gegenüber Ungläubigen nicht erlaubt ist».
Es gibt in Moschee auch ein französisches Buch. Es heisst «Commentaire des dix dernières sourates du Noble Coran». Das Buch beantwortet alle Fragen, die Muslime beschäftigen könnten. Zum Beispiel, ob man den Rindern Glocken um den Hals hängen darf. Die Antwort: «Les anges ne tiennent pas compagnie à une groupe au sein duquel se trouve un chien ou une cloche. La cloche est un instrument du Diable.» Sinngemäss: Die Engel distanzieren sich von Leuten, die Hunde halten oder Glocken haben. Glocken sind des Teufels. Wer hat Glocken? Wer hält Hunde? Gute Frage.
Dabei steht in Sure 48,29: „Mohammed ist der Gesandete Gottes. Und diejenigen, die mit ihm gläubig sind, sind den Ungläubigen gegenüber heftig, unter sich aber mitfühlend.“ Isa (Jesus), der auch als ein islamischer Prophet verehrt wird, sagt im Injil Matthäus 7,12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“