Der Iran ist eines der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Trotzdem gibt es immer mehr Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen. Ein wichtiger Grund für das Wachstum der christlichen Untergrundkirchen liegt im Islam selbst.
Noch vor 40 Jahren lebten im Iran nur etwa 200 Christen mit muslimischem Hintergrund. Heute wird vermutet, dass es um die 370‘000 Christen gibt. Dieser explosionsartige Anstieg ist vor allem den Hausgemeinden zu verdanken, die sich heimlich treffen, aber untereinander vernetzt sind.
Obwohl die iranische Regierung konstant gegen Christen vorgeht, hat auch die politische Situation das Wachstum ermöglicht. «Vor der Revolution 1979 gab es eine säkulare Regierung. Daraufhin wurde die Bevölkerung sehr religiös und dies wurde zum Nährboden für die islamische Revolution». «Im islamischen Staat haben die Menschen dann das wahre Gesicht des Islams kennengelernt und wenden sich jetzt wieder von ihm ab».
Doch die Situation ist nicht einfach für die Christen. Gerade die Hausgemeinden werden immer vorsichtiger: «Früher hatte jede Hausgemeinde etwa 15 Mitglieder; jetzt sind es nur noch 5 oder 6, weil es sonst zu gefährlich wäre».
Außer den christlichen Hausgemeinden gibt es auch die traditionelle Armenische und Assyrische Kirche mit etwa 80‘000 Mitgliedern. Obwohl die iranische Regierung ihre Gottesdienste toleriert, werden die Auflagen strenger. So wurde ihnen verboten, Gottesdienste in der Landessprache Farsi zu halten. Bibel oder Neue Testamente dürfen nicht verkauft werden.