In Ägypten haben aufgebrachte Muslime vier Häuser koptischer Christen in Brand gesetzt. Auslöser des Anschlags im Dorf Kom el Loofy in der Nähe der oberägyptischen Stadt Samalut sei die Nachricht vom angeblichen Bau einer Kirche gewesen, berichtete
der vatikanische Pressedienst Fides am Samstag.
Die Nachricht vom Kirchenbau brachte demnach der Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Kirche entstehen sollte, in Umlauf, dementierte sie jedoch später. Die örtliche Polizei habe das Dementi bestätigt. Der Vorfall, an dem laut Fides rund 300 Muslime beteiligt waren, habe sich bereits „Anfang der Woche“ ereignet.
Die koptische-orthodoxe Gemeinde in Samalut übte unterdessen Kritik am Verhalten der lokalen Behörden. Diese hätten nach dem Anschlag ein sogenanntes „Schlichtungsverfahren“ eingeleitet. Die Gemeinde fordere hingegen eine Bestrafung der Täter auf Grundlage der geltenden Gesetze. Sie beklagte demnach, dass es für die Opfer solcher Anschläge oft keine Gerechtigkeit gebe. mehr Informationen
Zuvor hatte ein muslimischer Mob 80 Häuser von Christen im Dorf Al-Baeda in Ägypten niedergebrannt und geplündert – dies als Strafe dafür, dass sie eins der Häuser angeblich in eine Kirche umbauen wollten. Siehe Artikel: Muslimischer Mob brennt Häuser von Christen in Ägypten nieder