Am Ostersonntag hat sich in Sri Lanka eine Serie von Anschlägen ereignet. Unter den Todesopfern sind vor allem Christen.
Am Ostersonntag haben sich in Sri Lanka insgesamt acht Explosionen ereignet, bei denen Hunderte Menschen getötet wurden. Auch Kirchen waren Ziel der Angriffe. Dort hatten sich Christen zu Ostergottesdiensten versammelt. Die Zahl der Toten bei der verheerenden Anschlagsserie in Sri Lanka ist nach Angaben der Behörden auf mehr als 30 gestiegen.
Update: Der Islamische Staat beansprucht die Anschläge in Sri Lanka für sich, wie dessen Propaganda-Sprachrohr Amaq News Agency berichtete. Beweise dazu lieferte die Terrormiliz allerdings nicht. Die Anschläge in Sri Lanka waren nach ersten Erkenntnissen der Regierung als Vergeltung für den Anschlag auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März gedacht. Das erklärte Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene am Dienstag im Parlament. Bei dem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch waren am 15. März 50 Menschen getötet und fast ebenso viele verletzt worden. (mehr Informationen)
Die Mehrzahl der Todesopfer kam Berichten zufolge in den Ostergottesdiensten ums Leben. Von den mehr als 21 Millionen Bewohnern des Inselstaates Sri Lanka bekennen sich etwa zwei Millionen zum christlichen Glauben. Sie werden als Bürger zweiter Klasse behandelt. Wer sich vom Buddhismus oder Hinduismus abwende und Jesus Christus nachfolge, müsse mit Angriffen seitens der Familie und des sozialen Umfelds rechnen, denn Glaubenswechsel gelte als Verrat.
Die Angriffe gegen Christen in dem Land hätten im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr erheblich zugenommen. Die Übergriffe gingen zumeist von extremistischen buddhistischen Mönchen und Hindus aus. mehr Informationen
Doch die Art von Ostern entspricht mehr der Tadition muslimischer Anschläge.
Die Regierung beschuldigt die islamistische Gruppe NTJ der Ausübung der Anschläge. Nach der verheerenden Anschlagsserie auf christliche Kirchen und Hotels in Sri Lanka wurden 87 Sprengzünder in der Hauptstadt Colombo gefunden. Der Anschlag ist von Selbstmordattentätern ausgeführt worden. Das ergaben Untersuchungen der drei nahezu zeitgleichen Explosionen in drei Kirchen und drei Luxushotels.
Nach Polizeiangaben wurden inzwischen 24 Verdächtige festgenommen. Bei dem Einsatz seien auch drei Polizisten getötet worden.
Bei den Explosionen starben nach Polizeiangaben vom Montag mindestens 310 Menschen, darunter auch mindestens 37 Ausländer aus mehreren Ländern. Unter den rund 450 Verletzten, die noch in Krankenhäusern behandelt wurden, waren 19 Ausländer. Angaben zu den Nationalitäten der Ausländer wurden bisher keine gemacht.
Polizeichef Jayasundara warnte in einem Schreiben vom 11. April an führende Sicherheitsvertreter vor Plänen der radikalislamischen Gruppe NTJ, Selbstmordanschläge auf Kirchen und auf das Indische Hochkommissariat (Botschaft) in Colombo zu verüben. Er berief sich dabei auf Informationen eines «ausländischen Geheimdiensts». Die NTJ war im vergangenen Jahr durch die Beschädigung buddhistischer Statuen in Sri Lanka bekannt geworden.
Die christliche Minderheit, die meisten römisch-katholisch, macht 8 Prozent der Bevölkerung aus. 2018 kam es laut der christlich-evangelischen Allianz in Sri Lanka zu 86 Vorfällen. Ende März versuchten radikale buddhistische Mönche laut der Organisation einen Sonntagsgottesdienst zu verhindern.
Allein in Negombo sollen 67 Messebesucher getötet worden sein. In der Kirche St. Antonius, einem auch bei Angehörigen anderer Religionen beliebten Gotteshaus, sind laut der BBC mindestens neun Ausländer ums Leben gekommen.
Laut Spitalangaben handelt es sich um Staatsangehörige der USA, Indiens, Belgiens, Dänemarks, Grossbritanniens, der Niederlande, Chinas und der Türkei. Die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa meldete ein portugiesisches Opfer. mehr Informationen
Reaktionen auf die Anschläge:
Eine solche „Barbarei“ habe keinen Platz „in unserer Region“, erklärte der indische Premierminister Narendra Modi. Indien sei solidarisch mit dem Volk von Sri Lanka.
Die britische Premierministerin Theresa May bezeichnete die Anschlagsserie als „entsetzlich“. „Wir müssen zusammenhalten und sicherstellen, dass niemand seinen Glauben in Furcht praktizieren muss.“
Der Tod „Dutzender Menschen, die Ostern feierten, bringt uns zum Weinen“, erklärte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez. „Terror und Barbarei werden uns niemals bezwingen.“
„Das ist ein Angriff auf die gesamte Menschheit“, schrieb der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf Twitter. Im Namen der Türkei spreche er den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Außenminister Mevlüt Cavusoglu verglich den „niederträchtigen Anschlag“ mit dem Mitte März im neuseeländischen Christchurch verübten Angriff auf Moscheen: „Terror hat keine Religion, keine Nation, keine Geografie.“
Angriffe auf Gottesdienstbesucher seien schrecklich, schrieb Afghanistans Präsident Aschraf Ghani am Ostersonntag im Kurznachrichtendienst Twitter. Sein Land stehe „an diesem dunklen Tag“ in Solidarität an der Seite Sri Lankas. Den Opfern sowie den Angehörigen, die an diesem heiligen Fest ihre Lieben verloren hätten, sprach er seine tiefe Anteilnahme aus.
Die Vereinten Arabischen Emirate riefen die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Reihen im Kampf gegen den Terror zu schließen. Bahrain ließ verlauten, dass solche Terrorakte „unvereinbar mit religiösen Prinzipien, menschlichen und moralischen Werten“ seien.
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich schockiert über die gezielten Terroranschläge: Die Verantwortlichen müssten für die Angriffe zur Rechenschaft gezogen werden. Gebetshäuser nannte er unantastbare Orte. Den Angehörigen, dem Volk von Sri Lanka und der Regierung sprach er sein tief empfundenes Beileid aus.
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Wie bereits nach dem Brand der Kathedrale Notre Dame, zeigen Muslime auch nach den furchtbaren islamistischen Anschlägen auf Kirchen und christliche Einrichtungen in Sri Lanka ungehemmt ihre Freude über den dort stattfindenden „Dschihad“.
Der bekannte Islamkritiker Imad Karim hat einige Kommentare von Muslimen zu den islamischen Terroranschlägen gegen Kirchen und christliche Einrichtungen in Sri Lanka übersetzt:
Ahmed Ahemd:
Allah gib ihnen mehr Unheil. Kein Mitleid mit diesen Ungläubigen.
Khalid Al Jindi:
Allahu Akbar, gesegnet sei jeder, der diesen Satz ausspricht. Ihr werdet keine Sicherheit haben, solange Muslime nicht in Sicherheit leben.
Maaz Al kojock:
Ändert die Meldung und schreibt: das geschah ihnen, weil sie nicht an den alleinigen Allah geglaubt hatten.
Mido mido:
Oh Allah, gib ihnen mehr davon und behüte nur die Muslime vor jedem Unheil.
Marjouh al Dhabi:
Alle sollen wissen, unsere Religion ist nicht die des Friedens und der Nachgiebigkeit, sondern die der gerechten Bestrafung.
Fares Ahmad:
Diese Nachricht erfreute uns und kühlte unsere Herzen.
Das ist die Rache für New Zealand
Auge um Auge Zahn um Zahn und derjenige, der angefangen hat, ist der schlimmere
Wie das EDA mitteilte, sind unter den Opfern der Terroranschläge in Sri Lanka zwei Schweizer Bürger. Eines der Schweizer Opfer besass demnach eine zweite Staatsangehörigkeit. Ein drittes Familienmitglied kam ebenfalls ums Leben, hat aber eine andere Nationalität. Bereits am Montagmorgen wurde bekannt, dass ein in der Schweiz lebendes Paar aus Sri Lanka bei den Anschlägen ums leben gekommen war. Die beiden betrieben einen Kiosk in Bern. Das Paar hinterlässt zwei Kinder.
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