Was Konsuri umtrieb, konnte ich nicht verstehen. Eines Nachts fand ich ihn kniend im Selbstgespräch und fragte ihn zögernd nach seinem Befinden. Er antwortete unklar, aber ich verstand, dass er im Gebet um Wahrheit rang. Er sagte, er lebe in Finsternis und brauche dringend Licht und Freiheit, mit Allahs Hilfe. Dies alles war mir schleierhaft, berichtet Aisha aus Sudan der Organisation AVC.
Der Schock war dann gross, als ich Monate später von Leuten erfuhr, Konsuri sei Christ geworden. Ich hatte Angst, ihn zu verlieren. Als er nach einer längeren Abwesenheit nach Hause zurückkehrte, erkannte ich gleich, dass er freier war und glücklich. Und doch liess ich Tage verstreichen, bis ich ihn zu fragen wagte: »Ist es wahr, was die Leute sagen?« – »Ja, ich bin Christ geworden«, bestätigte er. »Warum nur tust du so etwas?« – »Über Jahre habe ich Allah treu gedient. Allah hat nie zu mir gesprochen und ich musste erkennen, dass er mich nicht liebt«, erklärte er mir. »Durch Jesus habe ich nun gefunden, wonach ich mich gesehnt habe. Ich bin jetzt frei von Hass und Sünde und frei von religiösen Fesseln.«
Es dauerte nicht lange, da fanden in unserem Haus christliche Versammlungen statt. Ich bewirtete die Gäste, liess mich aber bewusst nicht auf Gespräche ein, weil ich die Konsequenzen fürchtete. Irgendwann aber begann Konsuri, mir Jesus »schmackhaft« zu machen. Das wollte ich nicht und sagte: »Geh du deinen Weg; ich geh‘ den meinen«. Er liess mich, aber ich war eifersüchtig auf ihn, denn er war wirklich ein Anderer geworden. So kam es, dass ich ihn eines Tages aufforderte, mich zu lehren. Er tat das überzeugend und sprach von der Liebe des himmlischen Vaters und einer Wahrheit, die er unzweifelhaft erfahren hatte. Wir beteten zusammen, und ich nahm Jesus an.
Konsuri teilte seine Erkenntnisse auch leidenschaftlich mit unseren Stammesleuten. So trat ein, was ich befürchtet hatte: Er wurde festgenommen und gefangen gesetzt. Ich bin glücklich, aber besorgt, weil er auch im Gefängnis nicht aufhört, Jesus zu verkünden. Inzwischen wurden wir als Christen gegen unseren Willen geschieden. Ich darf Konsuri nicht mehr meinen Ehemann nennen und darf ihn nicht besuchen. Meine Familienmitglieder schämen sich für mich, weil ich mich weigere, Christus zu verleugnen. So habe ich denn während des Ramadans mit meinen Kindern auch nicht gefastet. Das machte meine Verwandten wütend, und sie behandelten uns noch schlechter. Es gab niemanden, der mir helfen konnte. Die Kinder fragen immer, wann Baba nach Hause komme. »Morgen«, antworte ich jedes Mal. »Morgen, wann ist morgen?«, will der Ältere wissen.
In all diesen Nöten beginne ich mich zu fragen, warum Jesus gesagt hat, sein Joch sei sanft und seine Last leicht. Für uns ist es schwer. Warum nur ist die Last des ewigen Lebens so schwer zu tragen? Kann ich meinen Mann wiedersehen? Werde ich auch weiterhin mein Kreuz tragen, so wie Konsuri seines? Ich habe viel gegrübelt. Unsere Situation wird von Tag für Tag schwieriger. Ich danke Gott für die Unterstützung die wir erhalten. Mein weiteres Schicksal kenne ich nicht, aber eines ist klar: Ich werde meinen Kindern so lange über Jesus erzählen, bis sie erwachsen sind. Möge mein Jesus bei Konsuri bleiben, wo immer er gerade ist. Wir haben ihn seit vielen Wochen nicht mehr gesehen, aber Jesus wird ihn und uns niemals im Stich lassen. mehr Informationen