Die Rolle von Ägyptens Behörden nach den Angriffen Unbekannter auf die Kairoer koptisch-orthodoxe Kathedrale vom 7. April betrifft wirft Fragen auf. Die Polizei kam erst zwei Stunden später an, und schützte dann die Angreifer. Bei den Anschlägen wurden zwei Teilnehmer einer Trauerfeier getötet und über 90 verletzt.
Warum ist Polizei erst so spät kam, ist ebenso fraglich. Schon nachdem es am Vortag in Khusus zu schweren konfessionellen Unruhen mit vier getöteten Christen gekommen war, hätten islamische Fundamentalisten im Falle einer Trauerfeier vor Ort mit einem Angriff auf die Kirche in Khusus gedroht. Erst deshalb habe man das Totengedenken in die Kathedrale nach Kairo verlegt. Warum also war die Polizei nicht vor der Kathedrale?
Die jüngsten Angriffe Unbekannter auf die Kairoer koptisch-orthodoxe Markuskathedrale haben zu einer Annäherung der verschiedenen christlichen Kirchen Ägyptens beigetragen. „Wir stehen permanent im Kontakt mit den protestantischen und orthodoxen Kirchen und finden viel Übereinstimmung. Das ist ein Segen“, berichtete der Sprecher der katholischen Bischöfe. Auch auf muslimischer Seite gebe es viel Solidarität und Anteilnahme: „Alle unsere muslimischen Freunde sagten uns, dass sie angesichts der Ereignisse beschämt seien.“