Adventsbilder in der Torah

Der Advent steht vor der Tür und mit ihm auch die Gewohnheit, sich jeden Tag aufs Neue ganz bewusst auf Weihnachten zu freuen.

In diesem Jahr gibt es hier die Serie: Adventsbilder in der Torah. Am ersten Dezember erscheint der Link zum ersten Beitrag.

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Im letzten Jahr ging es entlang dem Adventskalender der 20er Jahre, deren geöffnete Fenster Bibelverse anstatt Bilder zeigten.

Der erste Adventskalender entstand um 1920. 

Die eigentlichen Ursprünge lassen sich jedoch bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Die ersten Formen kommen aus dem protestantischen Umfeld. So wurde in religiösen Familien im Dezember 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Eine andere Variante waren 24 an die Wand oder Türe gemalte Kreidestriche, von denen die Kinder täglich einen wegwischen durften.

Weiter Formen sind die Weihnachtsuhr, oder aber eine Adventskerze die jeden Tag bis zur nächsten Markierung abgebrannt werden durfte.

Die wohl früheste Form eines selbstgebastelten Adventskalenders stammt aus dem Jahre 1851.

Im Jahr 1902 veröffentlichte die Evangelische Buchhandlung in Hamburg den wohl ersten gedruckten Adventskalender: Eine Weihnachtsuhr für Kinder.

Gerhard Lang (1881-1974) verwendete 1903 farbenprächtige Zeichnungen, die ausgeschnitten und auf einen Pappkarton geklebt werden konnten.

Im Jahr 1904 wurde dem „Neuen Tagblatt Stuttgart“ ein Weihnachtskalender als Präsent beigelegt.

Seit ca. 1920 erschienen die ersten Kalender mit Türchen zum Öffnen auf den Markt, so wie wir sie heute kennen.

Die badische Sankt Johannis Druckerei druckte Anfang der 20er Jahre ein Adventskalender, deren geöffnete Fenster Bibelverse anstatt Bilder zeigten.

Die heutige am meisten verbreitete Gestalt des konventionellen Adventskalenders geht vermutlich auf einen evangelischen Pfarrer zurück. Er wandelte die Idee von Lang ab und versteckte hinter 24 Türchen Bilder mit Gestalten aus biblischen Geschichten. Der Adventskalender „Christkindleins Haus“ aus dem Verlag Reichhold & Lang von Dora Braun (um 1920)

Der 2. Weltkrieg setzte dem Höhenflug des Weihnachtskalenders ein jähes Ende. Die Herstellung der traditionellen Adventskalender wurde verboten. Statt christlicher Motive verbargen sich nun germanische Götter und Märchenfiguren hinter den Türen. Erst in der Nachkriegszeit konnte der Aventskalnder wieder an seinen Erfolg anknüpfen.

Flächendeckend beliebt wurde der Adventskalender ab den 1950er Jahren, als er zum Massenartikel und dementsprechend preisgünstig angeboten wurde. Als Motive dienten hauptsächlich Szenen aus romantisch verschneiten Städtchen. Hinter dem größeren Fenster des 24. Dezembers verbirgt sich meist eine Krippenszene.

Die ersten Schoko-Adventskalender gab es wohl um das Jahr 1958.

Daneben werden auch selbstgebastelte Kalender mit 24 kleinen Geschenken hergestellt. Im skandinavischen Raum werden Jute-Säckchen an einer Leine aufgehängt.

Der weltgrößte freistehende Adventskalender mit 857 m² steht in Leipzig im Böttchergässchen. Die Kalendertüren sind drei mal zwei Meter groß und werden täglich geöffnet.

Der ursprünglich in Deutschland beheimatete Adventskalender verbreitete sich in den 1950er Jahren auch in anderen Staaten.

Seit einigen Jahren werden auch neue Medien genutzt wie das Internet, Apps oder SMS.

In mehreren Städten werden regelmäßig die Fassaden bestimmter Gebäude, oft von Rathäusern, zu großen Adventskalendern umfunktioniert. Ein berühmtes Beispiel dafür ist das Wiener Rathaus, vor dem der Wiener Christkindlmarkt stattfindet.

Ebenso beansprucht die fränkische Stadt Forchheim den Titel des schönsten Adventskalenders der Welt. Die 24 Türchen werden durch die Hauptpforte sowie 23 Fenster des Fachwerk-Rathauses gebildet.

Eine besondere Tradition hat sich in etlichen Städten und Dörfern entwickelt: An den Tagen im Advent geht man jeweils zu einem Fenster, Scheunentor oder etwas ähnlichem, wo ein „Türchen“ gestaltet wurde. An dem entsprechenden Tag sammeln sich die Gäste vor dem Haus mit dem Adventfenster des Tages. Es werden Glühwein, Punsch und Gebäck angeboten.

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