Ablass im Heiligen Jahr der katholischen Kirche

Das Heilige Jahr der katholischen Kirche unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ ist am Heiligabend offiziell gestartet: Papst Franziskus öffnete am Petersdom die Heilige Pforte, passierte sie per Rollstuhl und feierte danach in der Basilika die traditionelle Christmette.

Als Zeichen gelebter Ökumene bestand diese Gruppe auch aus Gästen anderer christlicher Konfessionen.

Bevor der Papst das dreieinhalb Meter hohe Portal öffnete, hatte er ein Friedensgebet gesprochen, in dem er Gott bat: „Öffne unsere Seelen für das Wirken des Heiligen Geistes, damit er die Härte der Herzen beugt, damit die Feinde sich dem Dialog öffnen, die Gegner sich die Hände reichen und die Völker sich in Einigkeit begegnen.“

Für das Heilige Jahr 2025, das erste „reguläre Jubiläum“ seit der Jahrtausendwende, wählte der Papst das Thema Hoffnung. Das Ordentliche Heilige Jahr endet in Rom mit der Schließung der Heiligen Pforte des Petersdoms am 6. Januar 2026.

Franziskus erklärt, dass das Geschenk des Ablasses „uns nämlich entdecken [lässt], wie grenzenlos Gottes Barmherzigkeit ist. Es ist kein Zufall, dass einst die Begriffe ‚Barmherzigkeit‘ und ‚Ablass‘ austauschbar waren, eben weil dieser die Fülle der Vergebung Gottes ausdrücken soll, die keine Grenzen kennt“ (Spes non confundit, 23). Der Ablass ist also eine Jubiläumsgnade.

Er legt die folgenden Vorschriften fest: Alle wahrhaft reuigen Gläubigen, die unter Ausschluss jeglicher Neigung zur Sünde (vgl. Enchiridion Indulgentiarum, IV. Aufl., Norm 20, § 1) und von einem Geist der Nächstenliebe bewegt, im Laufe des Heiligen Jahres, geläutert durch das Sakrament der Buße und gestärkt durch die Heilige Kommunion, gemäß den Intentionen des Papstes beten, können aus dem Schatz der Kirche einen vollkommenen Ablass, den Erlass und die Vergebung ihrer Sünden erlangen, der den Seelen im Fegefeuer in Form eines Wahlrechts zukommt.

Die Gläubigen können den vom Heiligen Vater gewährten Jubiläumsablass erhalten, wenn sie eine fromme Wallfahrt zu einer der heiligen Stätten des Jubiläums unternehmen.

Die Gläubigen können einen Jubiläumsablass erlangen, wenn sie andächtig eine beliebige Stätte des Jubiläums besuchen und dort während einer angemessenen Zeitspanne in eucharistischer Anbetung und Meditation verweilen und mit dem Vaterunser schließen, dem Glaubensbekenntnis in jeder rechtmäßigen Form und der Anrufung Marias, der Mutter Gottes, abschließen.

Die wirklich reuigen Gläubigen, die aus schwerwiegenden Gründen nicht in der Lage sind, an feierlichen Veranstaltungen, Wallfahrten und frommen Besuchen teilzunehmen erhalten den Jubiläumsablass unter den gleichen Bedingungen, wenn sie im Geiste vereint mit den anwesenden Gläubigen, insbesondere zu den Zeiten, in denen die Worte des Papstes oder der Diözesanbischöfe über die Medien verbreitet werden.

Ungeachtet der Norm, dass nur ein vollkommener Ablass pro Tag gewährt werden kann (vgl. Enchiridion Indulgentiarum, IV. ed, Norm 18, § 1), können die Gläubigen, die den Akt der Nächstenliebe zugunsten der Seelen im Fegefeuer vollbracht haben, wenn sie sich rechtmäßig ein zweites Mal am selben Tag dem Sakrament der Kommunion nähern, den vollkommenen Ablass zweimal am selben Tag erlangen, der nur für die Verstorbenen gilt.

Weitere Bestimmungen unter:  https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-05/wortlaut-papst-franziskus-heiliges-jahr-ablass-indulgenz-suenden.html

Das letzte Heilige Jahr liegt nicht einmal zehn Jahre zurück: Franziskus hatte 2016 ein weltweites außerordentliches „Jubiläum der Barmherzigkeit“ begehen lassen, bei dem es erstmals Heilige Pforten auch in den Bistümern der weltweiten Ortskirchen gab.

In seiner Schlussbotschaft zur Synode erwähnt Franziskus noch:

„Meine Aufgabe ist es, wie ihr wisst, die Eintracht zu bewahren und zu fördern … zwischen den Kirchen … bis zum vollen Offenbarwerden des Reiches Gottes … das wir uns … als ein von Gott für alle Völker bereitetes Festmahl vorstellen dürfen. Alle, in der Hoffnung, dass niemand fehlen wird. Alle, alle, alle! Niemand ausgeschlossen, alle. Und das Schlüsselwort ist: Harmonie. … Alle, alle, alle! Wir dürfen uns nicht wie „Gnadenspender“ verhalten, die sich den Schatz aneignen, indem sie dem barmherzigen Gott die Hände binden.“  weiterlesen

In anderen Kirchen erhält man Vergebung, indem man sich im Gebet an Jesus Christus wendet. 1.Johannes 1,9 „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“

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