Der Aufruf des Papstes an Italiens Priester in Zeiten der Corona-Krise war unmissverständlich: „Mögen Sie den Mut haben, hinauszugehen zu den Erkrankten, um ihnen die Kraft des Wortes Gottes und die Eucharistie zu bringen“, sagte er zu Monatsbeginn.
Mehr als 50 Priester sind in Italien bereits an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. Viele von ihnen waren dem Appell von Franziskus gefolgt und wollten den Gläubigen in schwerer Zeit beistehen. Nicht nur Ältere sind unter den Opfern; im Bistum Parma starb jüngst ein Seelsorger mit 55 Jahren. Angesteckt hatte er sich wahrscheinlich bei einer infizierten Seniorin, die er betreute.
Inmitten all dieser Not versucht die Kirche – trotz Ausgangssperren und Ansteckungsgefahr – eng an der Seite der Menschen zu bleiben. Einer, der diesem Engagement ein Gesicht gibt, ist der 84-jährige Aquilino Apassiti. Er ist Krankenhausseelsorger in Bergamos Hospital Giovanni XXIII. In mehreren Telefoninterviews schilderte er dieser Tage die dramatische Lage: „Die Menschen sterben allein, ohne dass jemand kommen kann, um Abschied zu nehmen.“
Er habe den Zweiten Weltkrieg miterlebt; bei einem Einsatz im Amazonasgebiet habe er sich mit Lepra und Malaria auseinandersetzen müssen – „aber ich habe noch nie solch schockierende Szenen erlebt wie jetzt“, so der Kapuziner. In der Klinik könne er nur mit Schutzmaske arbeiten. Das sei für ihn eine große Einschränkung, weil er den Patienten „nicht mal ein Lächeln“ schenken könne. Mehr als einige kurze trostspendende Worte seien wegen der strikten Schutzvorschriften meist nicht möglich.
Unterdessen teilte Bergamos Bischof Francesco Beschi am Samstag mit, dass mehrere weitere infizierte Priester im Krankenhaus behandelt werden müssten. Bei einigen sei die Lage ernst. mehr Informationen
Angesichts der Corona-Krise erlaubt der Vatikan Priestern in allen betroffenen Gebieten, die Generalabsolution zu erteilen. Und er bietet den am Coronavirus erkrankten Gläubigen sowie den Mitarbeitern im Gesundheitswesen die Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass zu gewinnen.
Diese Möglichkeit zum vollkommenen Ablass gilt auch für Familienangehörige der Erkrankten und für alle, die in irgendeiner Weise, auch durch Gebet, für sie sorgen. Das legt ein Dekret der Apostolischen Pönitentiarie fest, das am Freitag 20.3.20 veröffentlicht wurde. Angesichts der „Schwere der gegenwärtigen Umstände“ besteht auch ausdrücklich die Möglichkeit, dass Gläubige auch „ohne vorherige Einzelbeichte“ eine „Generalabsolution von den Sünden“ erhalten können. mehr Informationen
Der Papst hat für Mittwoch 25.3.20 zu einem weltweiten Vaterunser-Gebet gegen die Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Er lade alle Christen ein, am 25. März um 12.00 Uhr mittags Gott anzurufen, sagte Franziskus. Mit der gleichen Intention kündigte er für Freitag (27. März) um 18.00 Uhr eine Andacht auf dem leeren Vorplatz des Petersdoms an. Er werde am Ende den feierlichen Segen Urbi et Orbi spenden, der nur zu besonderen Gelegenheiten üblich ist. Angesichts der Pandemie bestehe so die Möglichkeit, einen vollständigen Ablass zu erhalten; darunter versteht die katholische Kirche einen Erlass von Strafen im Jenseits. mehr Informationen Der Segen Urbi et Orbi ist die Lösung auf eine Problem, welches nur dogmatische Katholiken haben.
Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann erwartet durch die Krise auch ein Umdenken der Menschen: „Natürlich bringt uns die jetzige Situation zum Nachdenken. Wir sind eine schnelle, mobile Gesellschaft. Wir befinden uns in ökonomischen Abhängigkeiten, die nun auch in Frage gestellt werden.“ Auf die Frage, ob diese Zeit eine Probe für den Glauben sei, sagte Wiesemann: „Menschen leiden zu sehen, ist immer eine Probe für den Glauben.“ Daher sei es jetzt besonders wichtig, „wie solidarisch und verantwortungsvoll wir uns verhalten“. Der Glaube an Gott könne „uns Kräfte geben, um über uns selbst hinauszuwachsen“. mehr Informationen
In der Slowakei hat die katholische Kirche eine Kulthandlung reaktiviert, die seit 200 Jahren nicht mehr angewandt worden war. Sie verwendete eine Reliquie, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bekämpfen. Wie der Fernsehsender TA3 berichtete, flog ein Vizebischof über die Slowakei und segnete das Land von einem Flugzeug aus. Mit dabei hatte er ein spätmittelalterliches Tuch, das mit Blut von Jesus Christus getränkt sein soll. Vor allem im Mittelalter hatte man geglaubt, dass Reliquien Wunder bewirken können. Dabei handelt es sich um Gegenstände oder Körperteile einer heiliggesprochenen Person.
Aus dem Vatikan: Feierliche Rituale wie die Fusswaschung am Gründonnerstag und die Karfreitagsprozession können entfallen. Andere Feierlichkeiten sollten ohne Gläubige vollzogen und zum Beispiel live übertragen werden. Das bestimmte die Gottesdienstkongregation in einem am Freitag erlassenen Dekret. Laut dem von einem vatikanischen Gericht am Freitag veröffentlichten Erlass müssen die Betroffenen unter anderem an einer Reihe von Online übertragenen Gottesdiensten oder an anderen Andachtsformen teilnehmen, um ihren «Geist völlig von der Sünde gelöst» zu haben. Auch die Bibellektüre kann demnach Sünden streichen, wenn sie «mindestens eine halbe Stunde» umfasst. Absolution erhalten laut dem Erlass auch alle Katholiken, die sich unter der Gefahr einer eigenen Ansteckung um Coronavirus-Patienten kümmern, sowie solche, die ausgiebig für die Erkrankten und ein Ende der Pandemie beten. Sterbende, die «im Laufe ihres Lebens regelmäßig einige Gebete gesprochen haben», werden ebenfalls von ihren Sünden freigesprochen, wenn sie dies wünschen. In einer weiteren Erklärung des Vatikans heißt es, in den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Gebieten könne künftig die Absolution auch «kollektiv» und ohne vorherige individuelle Beichte erteilt werden. Als Beispiel schlug der Heilige Stuhl vor, die Sünden per Lautsprecher vor dem Eingang von Krankenstationen zu erlassen, in denen Schwerstkranke und vom Tod bedrohte Patienten liegen.
Andere betonen, dass wer immer sich an Jesus wendet und ihn in sein Leben einlädt, ein Kind Gottes wird (Johannes 1,12). Durch den Empfang des Heiligen Geistes erhält man göttlichen Frieden. Paulus schreibt in Römer 8,38-39: „Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“
Mein Kommentar dazu :
Guter Gott,
sei so gut und schenke mir einen Corona-Virus, damit ich endlich frei von allen Sünden bin. Denn:
„Sobald der Virus mich bezwingt,
meine Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt.“
(frei nach dem katholischen Ablassprediger Tetzel zur Zeit Luthers.)
Hinweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auf die Praxis der katholischen Kirche, wie das Eintauchen der Hand in das Weihwasserbecken und das Schieben der Oblate durch den Priester in den Mund der Gläubigen, wodurch eine Infektion durch den Corona-Virus gefördert wird. Sarkastisch könnte man dazu bemerken, dass die katholische Kirche einiges selber dafür tut, dass die Gläubigen in den Genuss des Virus und damit der völligen Sündenvergebung kommen.
Eine totale Absolution für vergangene aber auch für zukünftige Sünden erließ der Vatikan zum ersten Mal für alle Kreuzzugsfahrer, die 1095 zur Eroberung Jerusalems aufbrachen und in der Stadt unter Muslimen, Juden und auch Christen ein beispielloses Massaker anrichteten. Zeigt da nicht der Generalablass für Corona-Infizierte, dass die katholische Kirche in tausend Jahren ein wenig dazu gelernt hat?
Ihr Kommentar ist sakastisch. Enthält aber keine Hoffnung …