Mit einem in englischer Sprache geführten Interview für Israels Kanal 2, in dem Mahmud Abbas auf das „Rückkehrrecht“ der palästinensischen Flüchtlinge zu verzichten schien, hat der Palästinenserpräsident am Wochenende Wellen geschlagen. Auf die Frage, ob er in seine im heutigen Israel gelegene Geburtsstadt Zfat (Safed) zurückkehren wolle, erwiderte Abbas im meistgesehenen israelischen Fernsehsender: „Ich möchte Safed sehen, aber nicht dort leben. Ich bin ein Flüchtling, aber ich lebe in Ramallah. Ich glaube, die Westbank und Gaza sind Palästina, und die anderen Teile sind Israel.“
Im Umfeld von Abbas wurde aber rasch klargestellt, dass die Position der palästinensischen Führung unverändert bleibe – und auch der Palästinenserpräsident selbst erklärte am Sonntag in einem Interview, er werde dem Recht auf Rückkehr niemals entsagen. „Ich habe meine Haltung nicht geändert“, sagte er. In einem ägyptischen Sender hat Abbas gesagt, dass ihm das Rückkehrrecht heilig ist.
Eine scharfe Ablehnung kam von der islamistischen Hamas, die mit Abbas‘ Fatah-Bewegung verfeindet ist. „Diese Worte sind äußerst gefährlich“, sagte der im Gazastreifen regierende Ismail Hanieh. „Es ist nicht möglich, dass eine Person, wer immer das ist, auf palästinensischen Boden verzichtet oder auf das Recht, in die Häuser zurückzukehren, aus denen man uns hinausgezwungen hat.“