Heute liege die «Durchbruch-Kapazität», also die Zeit zwischen dem Entscheid Teherans, eine Atombombe zu bauen und dem Moment, in dem Iran diese Waffe effektiv besitzen würde, zwischen vier bis sechs Monaten. Das enthüllte am Montag Generalmajor d.R. Amos Yadlin, Direktor des israelischen Instituts für nationale Sicherheitsstudien (INSS) und ehemaliger militärischer Abwehrchef, anlässlich der Publikation der «Strategischen Übersicht für Israel 2012-2013» an der Tel Aviv Universität.
Der Militärexperte kam auch auf die Situation in Syrien zu sprechen und meinte, ein sich hinziehender Bürgerkrieg sei für Israels nationale Sicherheit an sich eine günstige Entwicklung. Die syrische Armee sei die «bedeutendste Armee entlang unseren Grenzen» mit einem großen Arsenal an Mittel- und Langstreckenraketen, mit einer russischen Luftabwehr, die zu den modernsten in der Welt zähle, doch diese Armee «zerstört sich selber».
«Die radikal anti-israelische Achse, die von Teheran via Damaskus und Beirut nach Gaza führt» falle allmählich auseinander, und die durch den Bürgerkrieg reduzierte militärische Stärke Syriens dürfte sich nach einem Verschwinden Bashar Assads eher nach innen und weniger nach außen orientieren.