Israel und die Palästinenser sind offenbar bereit, Russland als Vermittler im Nahost-Konflikt zu akzeptieren. Russlands Präsident Putin hat angeboten, dass die Russen einen Versuch zu einem Nahost-Frieden unternehmen könnten.
Nach Israel haben auch die Palästinenser ihre Bereitschaft zur Wiederaufnahme von direkten Nahost-Friedengesprächen unter russischer Vermittlung bereiterklärt. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas habe zugestimmt, sich in Russland mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zu treffen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag 5.9.16 unter Berufung auf die palästinensische Vertretung in Moskau. Zuvor hatte das Büro des israelischen Regierungschefs mitgeteilt, Netanjahu sei bereit zu Gesprächen mit Abbas ohne jedwede Vorbedingungen.
Putin hatte sich nach den erfolglosen Vermittlungsbemühungen der USA als Vermittler angeboten. Die Regierungen in Moskau und Jerusalem haben ihre Beziehungen in den vergangenen Monaten deutlich intensiviert. Zur Abstimmung mit Putin reiste Netanjahu binnen Jahresfrist mehrfach nach Moskau. Dabei geht es vor allem um die Vermeidung einer direkten militärischen Konfrontation in dem Nachbarland Israels. Russland unterstützt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad auch militärisch. Auch Israel greift sporadisch mit einzelnen Luftschlägen gegen Waffenlieferungen an die mit Assad verbündete Hisbollah im Nachbarland militärisch ein oder startet zur Abschreckung Vergeltungsangriffe, wenn israelisches Gebiet von Raketen aus Syrien getroffen wird.
Russland und Israel sprechen ihre Luftschläge ab. Ob auch die militärischen Operationen abgesprochen sind, ist unklar. mehr Informationen
Das für Freitag geplantes Treffen zwischen dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas in Moskau wurde verschoben.
„Präsident (Wladimir) Putin hat für den 9. September ein Treffen in Moskau vorgeschlagen. Ich habe dem zugestimmt und wollte direkt von hier nach Moskau reisen“, erklärte Abbas nach einem Gespräch mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda vor Journalisten. „Leider haben sich dann gestern Vertreter von Putin und Netanyahu in Jerusalem getroffen und Netanyahus Vertreter hat vorgeschlagen, das Gespräch auf später zu verschieben“, fügte er hinzu. mehr Informationen
Als Erster in diesem Brei des stagnierenden israelisch-plästinensischen Friedensprozesses gerührt hatte der ägyptischen Präsident Abdel Fattah el-Sissi vor etwas zwei Wochen, als er erklärte, mit Putin über die Idee gesprochen zu haben, wobei der russische Präsident sein Interesse zum Ausdruck gebracht habe. mehr Informationen