Wegen eines Comics, das den Märtyrer-Tod verherrlicht, beendet Nordrhein-Westfalen die Zusammenarbeit mit dem türkischen Moscheenverband Ditib.
Das Innenministerium habe dies bereits im Juni beschlossen, bestätigte ein Ministeriumssprecher nach gleichlautenden Berichten des „Kölner Stadt-Anzeigers“ und der „Rheinischen Post“.
Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) war in Köln Träger des NRW-Präventionsprogramms „Wegweiser“, mit dem Jugendliche vor dem Abdriften in den gewaltbereiten Salafismus geschützt werden sollen. Zugleich ist sie Ansprechpartner für mehrere Bundesländer beim islamischen Religionsunterricht.
Der Kündigung vorausgegangen war laut „Rheinischer Post“ eine Affäre um einen Comic der türkischen Religionsbehörde Diyanet, in dem der Märtyrer-Tod verherrlicht wird. Ditib untersteht dieser Behörde. In einer vom NRW-Innenministerium angeforderten Stellungnahme des Verbands habe es an der „notwendigen klaren Neutralität und ausreichenden Distanz“ zum Thema Märtyrer-Tod gefehlt.
Kritiker werfen Ditib vor, sie werde aus Ankara gesteuert und sei der verlängerte Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. mehr Informationen