„Die Glaubensfreiheit ist ein Grundrecht“, erklärte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu. „Aber die Kirchen sollten es unterlassen, Flüchtlinge in dieser Richtung zu beeinflussen. […] Wir erwarten von den Kirchen, dass sie von aggressiver Missionsarbeit absehen, so wie wir das auch von den Muslimen erwarten.“
Die steigende Zahl der konvertierenden Flüchtlinge machte zu Beginn dieses Monats in den deutschen Medien Schlagzeilen, als etwa 80 muslimische Flüchtlinge aus dem Iran und Afghanistan mit einer Taufzeremonie in einer evangelischen Kirche in Hamburg zum Christentum übertraten
Der Pfarrer der besagten Kirche, Albert Babajan, erklärte Anfang dieses Monats gegenüber der Wochenzeitschrift „Stern“, dass er bereits 196 Afghanen und Iraner bei ihrer Konversion begleitet habe und bis zum Ende des Jahres weitere 500 Taufen anstünden.
Mehrere Kirchen in Hannover und Berlin haben spezielle Kurse zur Einführung von Asylsuchenden in das Christentum auf Persisch, Arabisch und Dari gestartet.
Es konvertieren hauptsächlich Flüchtlinge aus dem Iran, Afghanistan und Pakistan zum Christentum, deren Chancen auf Anerkennung von Asyl in Deutschland wesentlich geringer ist als die der syrischen Flüchtlinge. mehr Informationen
Über die Zahl der Menschen, die in Deutschland zum Islam konvertieren, gibt es keine regelmäßig erhobenen Angaben. Aus einer vom Bundesinnenministerium geförderten und vom Islam-Archiv in Soest durchgeführten Studie wurde ersichtlich, dass zwischen August 2005 und Juli 2006 es rund 4000 Konvertiten gab. Vertreter von DITIB und Milli Görüş haben nach eigenen Aussagen nicht mit dem Islam-Archiv zusammengearbeitet. mehr Informationen