Die Islambehörde der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur geht während des laufenden Ramadan verschärft gegen fastenunwillige Muslime vor. Seit Beginn des Fastenmonats am 18. Juni habe sie 28 Muslime festgenommen, die öffentlich gegessen und geraucht hätten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Bernama laut Kathpress.
Die Fastenbrecher müssten mit einer Gefängnisstrafe von bis zu sechs Monaten, umgerechnet 236 Euro Geldstrafe oder beidem rechnen.
Der Islam, zu dem sich 60 % der Bevölkerung bekennen, ist Staatsreligion. Islamisiert wurde Malaysia wie Indonesien im 14. und 15. Jahrhundert. Bis weit in die 1970er Jahre galten viele muslimische Malaien als liberal. Mit der Dakwah, einer islamischen Erweckungsbewegung, setzte jedoch eine Islamisierungswelle ein, so dass Malaysia heute orthodox-islamisch ist. Nach der Verfassung des Landes sind alle ethnischen Malaien von Geburt an automatisch Muslime. Sie können keine Andersgläubigen heiraten. Ein Abfall vom Islam ist in der Praxis nur theoretisch möglich.