Die deutsch-marokkanische Journalistin Sineb El Masrar sagt: Werte wie Barmherzigkeit und Liebe gelten bei Islamisten nur für die eigene Glaubensgruppe.
Sineb El Masrar ist in Hannover geboren und hat marokkanische Wurzeln. Sie ist Muslima, trägt kein Kopftuch und ist seit 2006 Chefin von „Gazelle“, dem einzigen interkulturellen Frauenmagazin in Deutschland. In ihrem Buch „Muslim Girls“ beschreibt sie das Leben junger muslimischer Frauen. Und kommt zu dem Ergebnis: Es bleibt noch viel zu tun.
Nach ihrer Meinung ist der Islam ist eine facettenreiche Religion, dem es immer auch um Barmherzigkeit geht. Bei den Salafisten gelten allerdings Werte wie Barmherzigkeit, Liebe und Hilfsbereitschaft vor allem für die eigene Glaubensgruppe. Sie selbst ist mit dem Wissen aufgewachsen, dass Gott jedem Menschen positiv zugewandt ist und ihn nicht als Soldaten oder Sklaven versteht.
Die islamistischen Anschläge machen sie sprachlos. Die Bereitschaft, unschuldige Menschen hinzurichten auf Grundlage einer islamistischen Ideologie und dabei zu glauben, rechtschaffen zu handeln, lässt einem ganz hoffnungslos in die Zukunft blicken. Der IS erschüttert eine gut aufgeklärte Muslimin wie sie. Sie selbst durfte als Kind alles fragen. Ein Kopftuch mussten Sie nie tragen. Als 16-Jährige hatte sie festgestellt, dass es im Islam kein Kopftuch-Gebot gibt. mehr Informationen
IS enthauptet erstmals Frauen
Der Islamische Staat (IS) hat im Juni 2015 nach Angaben von Aktivisten in Syrien erstmals Frauen enthauptet. Den zwei Opfern sei „Hexerei“ vorgeworfen worden, woraufhin die Frauen und ihre Ehemänner am Sonntag und Montag in der Provinz Deir ez-Zor getötet worden seien. mehr Informationen
An einer Podiumsdiskussion der Konrad-Adenauer-Stiftung im Museum für Islamische Kunst in Berlin sagte der iranische politische Analyst Adnan Tabatabai, dass die Zerstörung von Kulturstätten bei manchen seiner Gesprächspartner das Gefühl entstehen lasse, dass der IS von außen, von außerhalb des Islams gesteuert sei. Für die Regierung seines Heimatlandes Iran gebe es rote Linien, bei deren Überschreiten der Iran gegen den IS einschreite. Dabei handle es sich um schiitische Heiligtümer wie Samaran, Kerbala und Najaf im Irak sowie die Städte Bagdad und Damaskus aus sicherheitspolitischen Gründen. mehr Informationen
Imam Benjamin Idriz hat die Terroranschläge in Tunesien, Kuwait und Frankreich als «grauenvoll» verurteilt. Die Serie erschüttere «wieder einmal die ganze Welt – und ganz besonders auch die Herzen der Muslime», sagte der Vorsitzende des Münchner Forums für Islam. «Heute können wir nur noch beten zu Gott, dem Erbarmer und Barmherzigen, dass er denen, die den Islam nicht verstehen, die Herzen öffnet zum Guten.» Er solle ihr Denken und Tun auf die Wege der Vernunft leiten und ihnen – «wenn es sonst niemand tut» – die Waffen aus der Hand nehmen, sagte er. mehr Informationen
IS-Terror lässt einige Muslime Christen werden
Die Gewalt islamischer Terroristen führt dazu, dass manche Muslime sich von ihrem Glauben abwenden und Christen werden. Wissenschaftler hätten herausgefunden, dass seit den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 mehr Muslime Christen geworden seien als zuvor in den 14 Jahrhunderten islamischer Geschichte.
Die Enthauptung der 21 ägyptischen Kopten im Februar in Libyen durch IS-Kämpfer haben ägyptische Muslime sehr betroffen und nachdenklich gemacht. Insbesondere die Vergebungsbereitschaft der Christen habe sie beeindruckt. Ob dadurch Muslime Christen geworden seien, weiss man nicht.
Im Buch „Ein Wind im Haus des Islam“ des US-Amerikaners David Garrison wird deutlich, dass es seit der Jahrtausendwende 69 „Bekehrungsbewegungen“ gegeben habe. Garrison definiere eine Bewegung als eine Gruppe von mindestens 1.000 Christen oder 100 neuen Hauskreisen beziehungsweise Gemeinden innerhalb einer islamischen Gemeinschaft. Das hat es in der Kirchengeschichte noch nie gegeben.
Der Pressesprecher von DMG interpersonal, Theo Volland (Sinsheim), sagte, dass ihm ein Fall bekannt sei, bei dem ein muslimischer Kämpfer aufgrund von christlicher Flüchtlingshilfe für seine Ehefrau und seine Kinder in einem syrischen Nachbarland Christ geworden sei. Die Liebe, mit der seiner Familie geholfen worden sei, habe den Mann sehr bewegt. (Vergleiche: Mega geliebt)
Laut einer Langzeitstudie des US-Forschungsinstituts Pew (Washington) wird sich die religiöse Zusammensetzung der Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten aber grundlegend zugunsten der Muslime ändern. Bis 2050 wird der Islam mit dem Christentum, der derzeit zahlenmäßig größten Religion, gleichziehen. Nach 2070 könnten die Muslime die Zahl der Christen übertreffen, sofern die Entwicklungen gleich bleiben. mehr Informationen