Der deutsche Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (CDU) hat sich schockiert von einer Fatwa gegen Kirchen auf der arabischen Halbinsel gezeigt. Der Großmufti von Saudi-Arabien hatte dazu aufgerufen, die Gotteshäuser zu zerstören.
Vor allem das „stille Hinnehmen“ dieses Vorfalls von der Weltöffentlichkeit bereite ihm Sorgen, sagte Heinrich gegenüber pro. Ein solcher radikaler Absolutheitsanspruch dürfe nicht unkommentiert bleiben.
Der Großmufti von Saudi-Arabien, Scheich Abdul Aziz Bin Abdullah, hatte Mitte März dazu aufgerufen, alle Kirchen auf der arabischen Halbinsel zu zerstören. Er begründete seine Aussage mit einer Passage aus dem Hadith, einem überlieferten Zitat von Mohammed: Der Prophet des Islam soll gesagt haben, es dürfe keine zwei Religionen auf der arabischen Halbinsel geben. Der Scheich gilt als einer der einflussreichsten Geistlichen der islamischen Welt.
Nun wünscht sich Heinrich eine Stellungnahme anderer muslimischer Führer zu dieser Fatwa. „Wenn sie Demokratie wollen, müssen sie das zurücknehmen“, sagte er. „Demokratie braucht Religionsfreiheit“. Mit solchen Aktionen würden Islamisten die Errungenschaften der arabischen Revolution untergraben. Es könnte aber auch sein, dass wir unsere Vorstellung über die Revolution ändern müssen. Vielleicht ist es eine islamische Revolution wie damals im Iran.
Die „Washington Times“ reagierte auf die Nachricht mit einem Editorial. Man stelle sich vor, der Papst würde die Zerstörung von Moscheen in Europa fordern, schrieb der Autor. „Der Aufschrei wäre katastrophal“. Aber wenn der einflussreichste Führer in der muslimischen Welt eine Fatwa zur Zerstörung christlicher Kirchen ausgibt, ist die Stille ohrenbetäubend.“