In Zürich wird am Samstag am Hirschengraben über einen Text von einer Handvoll palästinensischer Christen beraten, der vom Ökumenischen Rat der Kirchen unter dem Titel „Kairos-Palästina-Dokument“ verbreitet wurde. Der ÖRK hat mit dieser Benennung auf ein berühmtes Dokument von 1985 angespielt, in dem südafrikanische Christen und Christinnen die Kirchen weltweit herausgefordert haben, zur Apartheid-Politik Stellung zu beziehen. Es ist also damit unterstellt, dass der Text palästinensischer Christen und Christinnen eine vergleichbare Stimme ist wie die aus Südafrika. Und zugleich ist auch die Beschuldigung Israels als Apartheid-Staat unterstellt. Die Veranstalter der Tagung in Zürich sind die Reformierte Kirche des Kantons Zürich und das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz. Das Programm fragt u.a.: Wie reagieren christliche und jüdische Stimmen auf die Kernaussage des Dokuments, „dass die israelische Besetzung palästinensischen Landes Sünde gegen Gott und die Menschen ist“?
Es verheisst also, dass „jüdische Stimmen“ zu Wort kommen. Womöglich sogar israelische. Und das wäre nur fair. Denn immerhin klagt das Dokument, auf das die Tagung sich bezieht, Israel und immer wieder Israel an. Man redet über Juden und Israel, aber nicht mit ihnen. Zudem ist der Veranstaltungstermin nicht gerade dazu geeignet, dass Juden sich als besonders erwünscht betrachten könnten. Man tagt am Samstag. Zum Artikel