Was für den Gottesdienst motiviert

Das Verständnis von Kirche hat sich verändert. Aktuell werden immer wieder alternative Modelle vorgeschlagen. Kirche ist aber mehr als ein Treffpunkt der Generationen. In unserer Kirche haben wir darüber ausgetauscht, was uns zum Gottesdienst motiviert.

An erster Stelle steht die Gegenwart Gottes. Jesus hat in Matthäus 18,20 versprochen, dass er mitten unter uns ist. Etwas im Gottesdienst spricht uns an. Wir werden durch Gespräche, das gemeinsame Singen, Gebete und eine freundliche Begegnung ermutigt.

Im Mittelpunkt steht für uns die Auseinandersetzung mit der Bibel. Im Betrachten der Zusammenhänge und Hintergründe öffnet sich uns ein neuer Blick auf Gott, die Welt und uns selbst.

Der dritte Punkt ist der Austausch nach dem Gottesdienst. Sich regelmässig zu sehen, nachzufragen oder für herausfordernde Situationen zu beten, ist eine Hilfe für den Alltag. Manchmal bekommt man einen Tipp, an wen man sich wenden kann.

Im offenen Bibel-Treff unter der Woche kommt hinzu, dass jeder seine Gedanken und Beobachtungen zum Bibeltext äußern kann und man so Dinge wahrnimmt, die man sonst übersehen hätte.

Kirche ist das Zusammenspiel unterschiedlich begabter Menschen, die sich gegenseitig ergänzen.

In diesem Sinne stimmt es, dass wir Kirche neu entdecken müssen. Kirche ist ein Zusammentreffen einer göttlichen Dimension in menschlichen Begegnungen. In der Kirche sind wir nicht Zuschauer oder Konsumenten, sondern ein Teil des Ganzen. Schweres tragen und ertragen wir, indem wir füreinander da sind. Wir schenken einander Aufmerksamkeit und freuen uns mit über Gelungenes. Die Faszination des Lebens und des Glaubens teilen wir miteinander.

Der deutsche Journalist Tobias Haberl und der NZZ-Publizist Giuseppe Gracia machen mit ihren neusten Publikationen den Glauben ganz neu zum öffentlichen Thema. Glaube gibt Kraft und Inspiration für ein gelingendes Leben.

Hanspeter Obrist, März 2025

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