Offenbarung 20 ist ein viel diskutiertes Kapitel. Christen interpretieren dieses Kapitel auf unterschiedliche Weise und ganze Denkkonzepte sind daraus entstanden. Über allem aber steht die Beobachtung, wenn Gott auch ein perfektes Umfeld schafft, der Mensch sich dennoch gegen Gott auflehnt. Der Mensch scheitert an sich selbst.
Drei Dinge werden uns berichtet: Das Friedensreich, die große Revolte und das Endgericht.
Jesus versprach seinen Jüngern, dass er auf diese Erde zurückkommt. Dennoch ist unklar, wie genau alles geschehen wird.
Die Bibel ist kein Fahrplan, sondern enthält Gottes Heilsplan. Sie will aufzeigen, wie wir uns heute mit Gott versöhnen können.
Mittwoch, 10. April 24, 14 Uhr, Sendung Spiritualität, Die letzte Einladung, Offenbarung 20, mit Hanspeter Obrist Radio Maria Schweiz
Eine Zusammenfassung:
Offenbarung 20, 1 Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. 2 Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange – das ist der Teufel oder der Satan -, und er fesselte ihn für tausend Jahre. 3 Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden.
4 Dann sah ich Throne; und denen, die darauf Platz nahmen, wurde das Gericht übertragen. Ich sah die Seelen aller, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses für Jesus und des Wortes Gottes willen. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet und sie hatten das Kennzeichen nicht auf ihrer Stirn und auf ihrer Hand anbringen lassen. Sie gelangten zum Leben und zur Herrschaft mit Christus für tausend Jahre.
5 Die übrigen Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre vollendet waren. Das ist die erste Auferstehung. 6 Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat! Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt. Sie werden Priester Gottes und Christi sein und tausend Jahre mit ihm herrschen.
7 Wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden. 8 Er wird ausziehen, um die Völker an den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf; sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer. 9 Sie schwärmten aus über die weite Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt. Aber Feuer fiel vom Himmel und verzehrte sie. 10 Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit.
11 Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der auf ihm saß; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel und es gab keinen Platz mehr für sie. 12 Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; und ein anderes Buch, das Buch des Lebens, wurde geöffnet. Die Toten wurden gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war, nach ihren Taten. 13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Taten. 14 Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee. 15 Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.
Drei Dinge werden uns berichtet: Das Friedensreich, die große Revolte und das Endgericht.
Wenn man den Text einfach liest, sieht man folgendes:
Wenn Jesus sichtbar in den Wolken zurückkehrt (ab Offenbarung 19,11), wird klar, was der Teufel (Durcheinanderwerfer) bewirkt hat. All die verschiedenen Bilder, die in der Bibel für den Teufel verwendet werden, werden in Offenbarung 20,2 miteinander verknüpft. Satan, der Ankläger und Gegner der Glaubenden, ist die Schlange aus dem Garten Eden und steht hinter dem endzeitlichen Drachen. Seine Macht wird gebunden. Er kann nicht mehr verführen. Verführen heißt „trotz besserem Wissen in die Irre leiten“.
Mit der sichtbaren Rückkehr von Jesus in Offenbarung 19 wird der Teufel für 1000 Jahre entmachtet (Offenbarung 20). Doch nach den 1000 Jahren führt Satan selbst einen Krieg an (Offenbarung 20) mit der Hilfe von Gog, einem Weltführer und Magog, den Nationen. Nach deren Niedergang wird dann in Offenbarung 21 alles neu.
Das Ziel der Geschichte ist: Der Mensch soll sich freiwillig und bewusst für Gott und sein Reich entscheiden. Es wird aber offenbar, alle Weckrufe Gottes verhärten die Menschen gegenüber Gott. Nicht einmal eine vollkommene Umgebung (Jesaja 35,10: Kummer und Seufzen entfliehen) und eine umfassende Erkenntnis (Jesaja 11,9: das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des HERRN), was das 1000-jährige Reich bedeutet, verändern das menschliche Herz.
Wer sich nicht für ein Leben mit Gott entscheidet, wird seinen Weg ohne Gott weiter gehen.
Offenbarung 20,12-15 beschreibt, das für es für jeden eine gerechte Beurteilung des Lebens nach dem Tod gibt. So steht in Vers 13: „Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Taten.“
Den Menschen wird ihr eigenes Leben vor Augen geführt (die Bücher wurden aufgeschlagen Offenbarung 20,12) und sie werden sich aufgrund ihres Verhaltens selbst beurteilen.
Jesus sagte es in Johannes 12,47-48 so: „47 Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, … der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Jüngsten Tag.“
Der Mensch wird aufgrund seiner Erkenntnis beurteilt. Spannend ist die Formulierung in Vers 11: „Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der auf ihm saß; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel und es gab keinen Platz mehr für sie.“
Wer sich gegen Gott auflehnt, der erträgt die Gegenwart Gottes nicht und flieht. Hier wird ein zweiter Tod beschrieben, eine Vernichtung durch Feuer oder anders ausgedrückt, eine endgültige Gottesferne.
Der einzige Weg, diesem Fiasko zu entgehen, ist wenn man nach Vers 15 im Lebensbuch eingeschrieben ist.
Jesus hat das in Johannes 5,24 so beschrieben: „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen“.
Und in Johannes 3,16: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“.
Die Bibel ruft dazu auf, sich heute für Gott zu entscheiden. Der entscheidende Punkt ist, ob wir uns heute Jesus anvertrauen und schon heute mit ihm Zeit verbringen wollen. Wer hier auf dieser Erde die Gemeinschaft mit Gott will, der ist im Lebensbuch eingeschrieben und wird leben und bei Gott sein.
C.S. Lewis sagte: Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen – jene, die zu Gott sagen: »Dein Wille geschehe«, und jene, zu denen Gott sagt: »Dein Wille geschehe«.
Was für Diskussionen löst Offenbarung 20 aus?
Jesus versprach seinen Jüngern, dass er auf diese Erde zurückkommt (Johannes 14,3; Apostelgeschichte 1,11; Offenbarung 22,12-13). Die Bibel berichtet von verschiedenen Zeichen und Ereignissen, die der Wiederkunft Jesu vorausgehen werden. Dennoch ist unklar, wie alles genau geschehen wird. Immer wieder wurde versucht, die Prophezeiungen der Bibel miteinander zu verknüpfen und einen endzeitlichen Plan zu entwerfen.
In allem können wir eines festhalten: Die Bibel ist kein Fahrplan, sondern enthält Gottes Heilsplan. Sie will aufzeigen, wie wir uns heute mit Gott versöhnen können. Sie ermutigt uns an keiner Stelle zu Spekulationen darüber, wie viel Zeit wir dafür noch haben. So sagte Jesus in Matthäus 24,36: „Den Tag und die Stunde weiß allein mein Vater“.
Dennoch haben sich durch die Jahrhunderte verschiedene endzeitliche Erwartungen herausgebildet.
Die Jünger fragten Jesus bei der Himmelfahrt, wann er das Reich von Israel aufrichten wird. Doch Jesus wollte dafür keine Zeit festlegen und versprach ihnen die göttliche Kraft durch den Heiligen Geist, der sie in die ganze Welt führen wird (Apostelgeschichte 1,6-8). Jesus verneint ein irdisches Reich nicht, aber zuerst kommt eine Zeit des Wartens, dann des Zeugens in aller Welt und dann die sichtbare Wiederkunft Jesu auf dieser Erde. Seine Herrschaft beginnt ausgerechnet dort, wo man sich gegen ihn entschieden hat (Jerusalem), geht dann weiter ins Umland (Judäa), bis zu den verachteten Samaritanern und bis ans Ende der Welt.
Petrus zeigt in seiner zweiten Predigt in Apostelgeschichte 3 auf, dass eine Zeit der Umkehr und des Segens begonnen hat, in der Gott uns durch seinen Geist aufrichtet. Später wird dann eine Zeit der Wiederherstellung kommen (Apostelgeschichte 3,19-26).
In den ersten drei Jahrhunderten erwarteten die Christen seine baldige Wiederkunft. Sie glaubten, dass Jesus auf diese Erde zurückkommt und nach Offenbarung 20 ein irdisches 1000-jähriges Reich aufrichten wird. Diese Auffassung nennt man Prämillennialismus. Prä bedeutet vor und meint Jesus kommt vor dem 1000-jährigen Reich auf diese Erde. Manchmal wird die Lehre vom 1000-jährige Reich auch Millenarismus oder Chiliasmus genannt.
Paulus schreibt auch, dass die Gläubigen entrückt werden und innerhalb eines Augenblicks einen ewigen geistlichen Leib bekommen. In diesem Reich gehen die alttestamentlichen Verheißungen in Erfüllung, dass die Menschen und die Tiere wieder friedlich nebeneinander leben werden (Jesaja 11,6-9). Jesus selbst wird dann von Jerusalem aus die ganze Welt regieren. Am Ende der Zeit dieses Reiches wird nach Offenbarung 20 der Teufel noch einmal losgelassen werden, um die ganze Menschheit zu verführen. So kommt es abschließend zum letzten Gericht. Danach werden alle, die treu zu Gott gehalten haben, in sein ewiges Reich eingehen.
Ab dem 4. Jahrhundert wurden der christliche Glaube und die Kirche im römischen Reich offiziell anerkannt. Am 28. Februar 380 n. Chr. erklärte Kaiser Theodosius den christlichen Glauben zur Staatsreligion. Es entstand eine christliche Staatskirche. Die Kirchenväter sahen nun die Verheißung von Offenbarung 20 in Erfüllung gehen, da der Teufel das „Reich Gottes“ nicht mehr behindern konnte und die Kirche selbst die damalige Welt prägte. Im Konzil von Ephesus (431 n.Chr.) wurde der Glaube an ein zukünftiges Reich als Irrlehre verurteilt (vgl. kath. Katechismus, Paragraph 676).
Der Glaube, dass Jesus selbst auf diese Welt kommt und ein christliches Reich aufrichtet, war überholt. Somit entstand der Amillennialismus (oder Amillenarismus), der die Existenz eines irdischen, 1000-jährigen Reiches verneinte. Nach dieser Lehre wird Jesus bei seiner Wiederkunft Gericht halten. Die Menschen gehen dann entweder in die ewige Herrlichkeit oder aber in die Gottesferne ein. Die Entrückung, die Wiederkunft und das Gericht wurden als ein einziges Ereignis verstanden.
Es ist schon erstaunlich, dass die Kirche über 1000 Jahre die ganze damalige Welt prägte.
Durch die Reformation 1517 wurde die Bibel auch der breiten Masse in ihrer Sprache zugänglich. In der Folge glaubten einzelne Christen wieder vermehrt an ein 1000-jähriges Reich auf Erden. Dabei verstand man sich selbst als das „neue Israel“. Die Bibel legte man erneut wörtlich aus und hielt die Prophezeiungen nicht nur für bildhafte und symbolische Reden.
In Münster gab sich um 1534 Jan Beuckelsson als König von Zion aus. Er führte einen sehr unmoralischen Lebenswandel und änderte die Zeiten der Feiertage. Durch dieses Ereignis mitgeprägt, hielten die Reformatoren am Amillennialismus fest. Calvin bezeichnete die Anhänger des irdischen 1000-jährigen Reiches sogar als unwissend und niederträchtig.
Im 17. Jahrhundert kam die Lehre vom Prämillennialismus wieder verstärkt auf. Vertreten wurde diese Vorstellung vor allem von stark bibelorientierten Christen, u.a. von J. A. Bengel. In dieser Bewegung meinte man den Ort und die Zeit der Wiederkunft Christi zu wissen, was sich später als Irrtum herausstellte.
Unter Daniel Whitby (1638-1726) entstand eine neue Lehre, der Postmillennialismus (oder Postmillenarismus). Whitby vertrat die Meinung, das 1000-jährige Reich entstehe durch die Umkehr aller Menschen zu Gott. Er war davon überzeugt, das Friedensreich stehe noch aus und werde durch Mission und Evangelisation aufgerichtet. Erst dann, nach dieser Friedenszeit, käme Jesus auf die Erde zurück (Post = nach).
Dieses Weltbild sorgte dafür, dass die Verkündigung von der Botschaft Jesu wieder aufgenommen wurde. Auch heute spricht man vielerorts noch von einer weltweiten Erweckung, die der Wiederkunft Christi vorausgeht. Die Bibel sagt aber, dass trotz weltweiter Verkündigung der Botschaft von Jesus die Gottlosigkeit in der Welt zunehmen wird (Matthäus 24,12-13: 12 Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. 13 Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet werden.)
Im 19. Jh. begründete John Nelson Darby (1800-1882) eine neue Theorie über das 1000-jährige Reich. Ausgehend vom Prämillennialismus sah er zwischen der Entrückung und der Wiederkunft Jesu eine Zeit von sieben Jahren. Nach seiner Vorstellung werden sich die gläubigen Christen während der Jahre der Gerichte Gottes und des Antichristen nicht mehr auf dieser Erde befinden. Darby teilte die ganze Geschichte der Menschheit in verschiedene Heilszeitalter ein. Seine Lehre wurde daher als Dispensationalismus (engl. dispensation = Heilsordnung) bekannt. Israel spielt in den Heilszeitaltern eine entscheidende Rolle, da hier wie im Prämillennialismus die sichtbare Herrschaft Jesu in Jerusalem erwartet wird.
Diese Lehre breitete sich vor allem im europäischen Raum stark aus. Heute gibt es auch Vertreter des Dispensationalismus, die glauben, dass die Entrückung erst in der Mitte der siebenjährigen Trübsalszeit oder am Ende erfolgen wird.
Neuerdings wird der Präterismus immer mehr vertreten. Präter kommt aus dem Lateinischen und meint vorbei / vorüber. Sie glauben, dass sich die Endzeit-Prophezeiungen beim Fall Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. oder beim Untergang Roms im 5. Jahrhundert n. Chr. größtenteils schon erfüllten und das erwartete Reich Gottes bereits angebrochen ist, indem Jesus das Gesetz abgeschafft hat. Es ist eigentlich eine andere Form des Amillenialismus.
Wie sollen wir damit umgehen?
Mir ist es wichtig, dass wir die großen Linien sehen. Alle vier großen Lehren werden noch heute weltweit in unterschiedlichen Formen vertreten. Jede Gruppierung bringt gute biblische Argumente für ihre Auslegung vor. Jedoch am Auslegungsverständnis der Offenbarung gehen die Meinungen auseinander.
Die einen denken, die Offenbarung sei ein chronologisches Buch. Die anderen sehen in der Offenbarung verschiedene Visionen, die zum Teil in Bildern und zum Teil durch Symbole das Gleiche beschreiben. Hier kann man sich in endlosen Diskussionen verlieren.
Alle Theorien teilen gemeinsam folgende Auffassung:
1) Jesus kommt wieder, außer die Präteristen, da sie glauben Jesus sei schon 70 n.Chr. zurückgekommen.
2) Gott hat die Kontrolle über die Welt nicht verloren.
3) Gott wirbt um die Menschen, auch wenn manches Leid auf der Erde geschieht.
4) Es wird einmal eine vollkommene Welt geben.
Was mich ins Nachdenken bringt: Bei manchen alttestamentlichen Verheißungen würde man nicht automatisch auf ihre Erfüllung schließen, so wie sie mit Jesus geschah und er sie selbst verstand. Auch die Jünger Jesu konnten die Erfüllung der Prophetien in seiner Kreuzigung nicht erkennen, bis Jesus sie ihnen selbst erklärte und ihnen die Augen für eine neue Sichtweise öffnete. So müssen auch wir mit Prophetien vorsichtig umgehen, denn Gott erfüllt sie auf seine Weise.
Die Gefahr von Endzeittheorien besteht darin, dass man aus einzelnen Bibelstellen ganze Konzepte entwickelt. Man interpretiert die Bibel und das Zeitgeschehen durch seine eigene Brille. Bibelstellen und Zeitereignisse, die den eigenen Endzeitplan stützen, werden zitiert, andere hingegen werden ignoriert. Es entsteht eine selektive Wahrnehmung oder man vermutet Verschwörungen.
Bei jedem sozialen System, gibt es eine formelle und eine informelle Ebene (siehe Prediger 9,15 / In der Stadt fand sich ein armer, aber gebildeter Mann. Er hätte die Stadt durch sein Wissen retten können, doch kein Mensch dachte an diesen armen Mann.). Verschwörung ist eine bösartige informelle Ebene, bei der man trotz besseren Wissens, irreführende Ratschläge gibt.
Prophetie hat nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit dem Wissen, dass Gott alles in der Hand hat. Wie wir es in Offenbarung 17,17 gelesen haben: „Denn Gott lenkt ihr Herz so, dass sie seinen Plan ausführen“
Was mich besonders irritiert, dass Menschen einander böswillige Absichten unterstellen. Mit Halbwahrheiten arbeiten. Dinge verdrehen oder sich über andere lustig machen.
Die geschichtliche Betrachtung lehrt mich, dass wir nicht selbstsicher behaupten sollen, was geschehen wird. Alle Erkenntnis ist Stückwerk – auch meine eigene.
Jesus sagte in Matthäus 24,36: „Niemand weiß, wann das Ende kommen wird. Keiner kennt den Tag oder die Stunde, auch nicht die Engel im Himmel, ja nicht einmal der Sohn Gottes. Allein der Vater kennt den Zeitpunkt“. Und in Matthäus 24,36 heißt es: „Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.“
Wir sollten jederzeit bereit sein, aber uns nicht auf ein Datum fixieren oder selbstsicher zu behaupten, wir wüssten, wie alles kommen wird.
Im Glaubensbekenntnis bekennen wir: „Wir glauben an Jesus Christus, … er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“
Was mich an Offenbarung 20 besonders anspricht, auch wenn der Mensch in einer perfekten Welt gelebt hat, ist er immer noch bereit sich gegen Gott aufzulehnen. Der Mensch scheitert daran, dass er sich Gott nicht anvertrauen will. Deshalb bleibt die heutige Herausforderung, dass wir uns heute Gott anvertrauen, auch wenn wir offene Fragen haben.
Gebet
Jesus du lehrt uns beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
In der Offenbarung sehen wir, Jesus du kommst wieder. Du richtest dein Reich auf.
Wir möchten uns heute dir anvertrauen und dich einladen, uns so zu verändern, dass schon heute dein Reich durch uns erfahrbar wird.
Himmlischer Vater wir möchten dich mit unserem Leben verherrlichen.
Heiliger Geist führe und leite uns, damit wir immer besser verstehen, was du uns durch die Bibel sagen möchtest. Öffne unsere Augen und Herzen, damit wir Gottes Realität sehen.
Amen
Siehe auch: Gott hält sich nicht an unseren Endzeitplan